eTrends Printmagazin 2. Ausgabe 2019
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eTrends
No2
2019
ELEKTRO, SMART BUILDING, MULTIMEDIA
ICT/IOT, LICHT, EMOBILITY
BREAKING NEWS:
VSEI und Swiss-ICT
lancieren gemeinsam eine
neue Grundbildung.
LICHT:
Warum Licht unbedingt Teil
der Architektur sein muss.
Die FHNW zeigt, wie’s geht.
DIE WETTE GILT:
Die SBB lässt sich am
Zürich HB auf eine Wette
mit digitalswitzerland ein.
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EDITORIAL
Öfter mal ein Wow
Mit dem legendären Silberpfeil erntete
Mercedes 1934 viele Wows. Auch
der Mercedes EQ silver arrow auf der
Titelseite der ersten Ausgabe von
eTrends sorgte – wie die Zeitschrift
selbst – für viele Wows. Das Cover der
aktuellen Ausgabe mit einem Foto der
FHNW ist ebenfalls top. Aber wie
kommt eigentlich ein Wow zustande?
Durch eine spezielle Leistung, die den
Betrachter beeindruckt oder die ungewöhnlich,
innovativ oder einfach aussergewöhnlich
ist. Das Gebäude der
FHNW in Muttenz zeigt auf eindrückliche
Art, dass auch in der Architektur
der Wille und der Mut vorhanden sind,
etwas Besonderes, noch nie Dagewesenes
zu erschaffen. Das verdient ein
Wow.
In der vorliegenden, zweiten Ausgabe
von eTrends erhält das Bundesamt
für Strassen Astra ein Wow der
Redaktion für seinen Entscheid, fünf
Lose für Elektrotankstellen auf der
Autobahn zu vergeben. Auch dem
VSEI und seinem Bildungsprojekt
beGIN gebührt ein Wow, denn mit der
beim Staatssekretariat für Bildung,
Forschung und Innovation SBFI ein-
RENÉ SENN
Chefredaktor
redaktion@etrends.ch
gereichten Grundbildung Gebäudeinformatik
ist der Weg frei für die Ausbildung
von Spezialisten für smarte
Gebäude und damit die Realisierung
von Smart Cities. In ihnen werden auch
smarte Bahnhöfe eine wichtige Rolle
spielen. Der HB Zürich hat mit digitalswitzerland
gewettet, dass er zum
digitalsten Bahnhof der Welt wird. Das
entlockte der Redaktion ein Wow, genauso
wie der Mercedes Urbanetic, der
fahrerlos durch Las Vegas cruist.
Es sind also Innovationsfreudigkeit,
Engineeringkunst und der persönliche
Einsatz, die solche speziellen
Dinge hervorzaubern. Und so will
auch eTrends Mut machen und alle
Leserinnen und Leser motivieren,
Aussergewöhnliches für einen nachhaltigen
Fortschritt zu leisten, sei es
in Sachen Energieeffizienz im Gebäude,
innovative Mobilität oder auf
anderen Gebieten. Dabei sollten wir
nicht vergessen, dass wir von den Leistungen
unserer Vorfahren profitieren.
Und so sind jetzt unsere Chance und
unser Moment gekommen, um etwas
für unsere Nachfahren zu leisten.
Nun wünsche ich Ihnen viele Wows
bei der Lektüre der zweiten Ausgabe
von eTrends und natürlich auch in Ihrer
Arbeit.
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INHALT
Seite 12
Neue Grundbildung
Seite 18
Persönlich
Seite 58
Forum «What's Next?»
Seite 64
Der Robo-Van
Entrée
6 Trends
Darüber spricht man
in der Branche.
11 Netzwerk
Wer arbeitet neu wo, macht
jetzt was und wie.
12 Neue Grundbildung
Profis für smarte Gebäude.
14 SBB
Grosse Visionen für einen
smarten HB Zürich.
18 Persönlich
Der gute Ton des Lichts.
Elektrotechnik
20 Überspannungsschutz
Teure Erfahrungen
vermeiden.
24 Der Hausmanager
Sein Nutzen für die Umwelt.
eTrends 02 : 2019 ELEKTRO, SMART BUILDING, MULTIMEDIA, ICT/IOT, LICHT, EMOBILITY
eTrends
ELEKTRO, SMART BUILDING, MULTIMEDIA
ICT/IOT, LICHT, EMOBILITY
BREAKING NEWS:
VSEI und Swiss-ICT
lancieren gemeinsam eine
neue Grundbildung.
LICHT:
Warum Licht unbedingt Teil
der Architektur sein muss.
Die FHNW zeigt, wie’s geht.
DIE WETTE GILT:
Die SBB lässt sich am
Zürich HB auf eine Wette
mit digitalswitzerland ein.
Titelfoto: © Zumtobel
Der neue FHNW Campus
Muttenz.
No2
2019
28 Starkstromkabel
EMVU bei der
Starkstromübertragung.
32 Funktionserhalt
Sicherheitsstromkreise
richtig installieren.
34 StromerTAGE 2019
Programm, Daten und Orte.
CAD/BIM
36 Digitalisierte Planung
CAD im Zeitalter von BIM.
38 BIM für Elektroplaner
Mit Mehrwert am BIM-
Prozess partizipieren.
40 Datenaustausch
BIM erhöht die Anforderungen
an Planungstools.
Licht
42 FHNW Campus Muttenz
Neu entwickelte Leuchte für
einen besonderen Bau.
46 e-Trends Praxistipp
Smart und energieeffizient
beleuchten.
Praxis
50 Datenschutz
Schweiz mit Nachholbedarf.
52 Innovativ unterwegs
CE-Handel mit neuen
Ideen.
54 Ihre Weiterbildung
Die grosse Angebots-
Übersicht.
Smart Building
56 Smart Home-Realität
Aktuelle Trends im Smart
Home-Markt.
58 Forum «What's Next?»
Plattform für den
Austausch.
60 Interview
Grosse Chancen für die
Gebäudeautomation.
eMobility
62 Sektorkupplung
Die Gegenwart wohnt
und fährt elektrisch.
64 Robo-Van
Zukunftsvision Mercedes
Vision Urbanetic.
Basiswissen
68 Schwimmbecken
Gefährdungen vermeiden.
72 Schutzeinrichtungen
Personen- und Brandschutz.
74 NIN-Prüfungsfragen
Teste dein Fachwissen.
Finale
77 Produkte-Plattform
80 Verbände
82 Agenda/Impressum
Ausgabe 2/19
eTrends 05
TRENDS
Der grosse Akku
für das Haus
PH-Glasleuchten
in Messing
Louis Poulsen führte gemeinsam mit
Poul Henningsen erstmals in den späten
1920er-Jahren Glasleuchten ein. Sowohl
damals als auch heute überzeugen die
Glasleuchten mit ihrer Wärme und Einzigartigkeit.
Nun erweitert Louis Poulsen
die PH-Produktfamilie um eine neue Edition,
die die charakteristischen Elemente
von Poul Henningsens Designklassikern
mit edlen Materialien wie Opalglas und
Messing kombiniert. Das besondere
Highlight der Leuchten sind die aus
mundgeblasenem Opal-Dreischicht-Glas
gefertigten Schirme, die die Schönheit
der Handwerkskunst betonen.
www.louispoulsen.com
Stromspeichersysteme für Wohn- und
Gewerbebauten haben eine grosse
Zukunft. Das S10 von E3DC Hauskraftwerk
ermöglicht es, im eigenen
Zuhause Energie zu produzieren, zu
speichern und selbstbestimmt zu verwalten
und dezentralisiert somit die
Energieversorgung. Es verbindet alle
Energiequellen und Verbrauchseinheiten
eines Gebäudes miteinander, um
den Stromfluss effizient und möglichst
verlustarm zu steuern.
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Das pure
Licht steht im
Mittelpunkt
Ob Open Space, Einzelbüro oder einfach
da, wo es an Licht fehlt: Stream gelingt
es dank seiner einzigartigen Reflektortechnik
und seinem engstrahlenden
Lichtkegel, mit rein indirekter Beleuchtung
genug Raumhelligkeit zu schaffen
und dabei den hohen Ansprüchen
an reduzierte Blendung der Normen
für Bürobeleuchtung vollkommen zu
entsprechen. Das innovative Uplight
erzeugt Deckenlicht ohne Deckenleuchte.
Der hochwertige Leuchtenkörper ist
Lichtquelle, aber nicht Mittelpunkt der
Lichtwahrnehmung. Die Decke selbst
ist die Reflexionsfläche, auf der sich
diffuses Licht entfaltet und für eine ganz
besondere Atmosphäre sorgt. Die Leuchte
ist frei positionierbar, zum Aufstellen
auf einem Tisch oder mit Standrohr.
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Signify Schweiz
INNOVATIVE BÜROBELEUCHTUNG
ERLEBEN
Im Mittelpunkt der Anforderungen an eine
Beleuchtung steht immer die bestmögliche
Unterstützung der Mitarbeitenden.
Das PoE-Beleuchtungssystem ermöglicht die individuelle
Lichtsteuerung an jedem Arbeitsplatz
Die Signify Switzerland AG, ehemals
Philips Lighting, ist kürzlich an ihren
neuen Sitz im zürcherischen Affoltern
gezogen. Gemäss dem unternehmensweiten
Konzept «Work Place Innovation»
mit freier Arbeitsplatzwahl und
Clean Desk Policy sind in Zusammenarbeit
mit der Instant Group London
auf 600 Quadratmetern moderne Arbeitsräume
entstanden. Dazu zählen
30 Arbeitsplätze, drei Meeting- und
vier Fokusräume sowie eine grosszügige
Breakout Area mit intelligenten
Lichtsystemen. Die Räume sind mit
unternehmenseigenen Leuchten und
innovativen Beleuchtungssystemen
wie der vernetzten Bürobeleuchtung
Power-over-Ethernet (PoE) und der
WLAN-Alternative LiFi (Light Fidelity)
ausgestattet, die Daten per Licht
überträgt.
LiFi-Beleuchtung – Licht, das
Daten versendet und empfängt
Zwei der vier Fokusräume wurden mit
den LiFi-fähigen Philips Büroleuchten
Powerbalance Gen 2 ausgestattet. Die
intelligente WLAN-Alternative bietet
«Wir können unsere
neusten Produkte und
LiFi selbst erleben
und unseren Kunden
die faszinierenden
Möglichkeiten und
Funktionalitäten live
vorführen»
Urs Maurer, Country CEO bei Signify
den Mitarbeitenden schnelle und stabile
Datentransfers über Licht. Experten
schreiben LiFi hohe Möglichkeiten
für den Datentransfer zu, da das Spektrum
in etwa 1000 mal so groß ist, wie
das von Funkwellen. Die Leuchten
sind mit einem integrierten Modem
ausgestattet, welches das Licht mit einer
Geschwindigkeit moduliert, die für
das menschliche Auge nicht wahr-
nehmbar ist. Erkannt wird es mittels
eines LiFi-USB-Dongles, der die Daten
über eine Infrarotverbindung an
die Leuchte zurücksendet. So erhalten
alle Mitarbeitenden zum einen ein
hochwertiges, energieeffizientes LED-
Licht und zum anderen eine stabile
Internetverbindung, die mehrere Geräte
aus dem Internet der Dinge (Internet
of Things, IoT) bedienen kann,
ohne dass es zu Engpässen kommt,
selbst dann, wenn das Licht auf 30 Prozent
der vollen Leistung gedimmt
wird. Signify sieht LiFi als Ergänzung
zu WLAN. Das Einsatzgebiet ist einerseits
dort, wo das auf Funkwellen basierende
WLAN durch die zunehmende
Vernetzung (Störeinflüsse)
überlastet ist, andererseits da, wo eine
Datenübertragung per Funk nicht erwünscht
oder aufgrund verschiedener
Umgebungsfaktoren schwierig ist.
PoE-Leuchten
Im Arbeitsplatzbereich sowie in den
Meetingräumen wurde Power-over-
Ethernet (PoE), ein Beleuchtungssystem
mit Anbindung an das Internet der
Dinge, installiert. Die vernetzte Bürobeleuchtung
ist eine kosteneffiziente
Erweiterung des IoT. PoE nutzt für den
Anschluss und Betrieb ein Ethernet-
Kabel, das sowohl zur Datenübertragung
als auch zur Versorgung der
Büroleuchten mit der nötigen Betriebsspannung
verwendet wird. Die
Leuchten sind Teil des IoT-Netzwerks
und können am Arbeitsplatz von jedem
Mitarbeiter individuell hoch- und
runtergedimmt werden – ganz einfach
per App. Der integrierte Tageslichtsensor
sorgt zudem für angenehme
Lichtverhältnisse zu jeder Tageszeit.
Moderne Arbeitsfelder mit
leuchtendem Ambiente
Neben den beiden grossen Innovationen
beeindruckt das Headquarter mit
weiteren modernen Philips Produkten.
So sorgt beispielsweise das beleuchtete,
geräuschabsorbierende Luminous
Textile Panel in der Breakout Area für
ein faszinierendes Ambiente. Die Philips
Hue-Ausstellung im Eingangsbereich
lädt zum Staunen und Erfahren
ein. Das smarte, kabellose LED-Lichtsystem
für zuhause bietet die Möglichkeit,
Licht per App, Schalter und Sprache
individuell zu steuern.
Die Signify Switzerland AG
8910 Affoltern
www.signify.com
TRENDS
Eindrücklicher
Raumklang
Samsung und Harman Kardon spannen
erstmals zusammen und präsentieren
zwei neue Premium-Soundbars mit
eindrücklichem Raumklang. Als echte
5.1.2-Kanal-Soundbar verfügt die HW-
N850 über 13 eingebaute Lautsprecher
und einen kabellosen Subwoofer. Im
Unterschied dazu ist die HW-N950 als
echtes 7.1.4-Kanal-System zusätzlich
mit zwei kabellosen Rücklautsprechern
ausgestattet, die das räumliche Klangerlebnis
mit vier weiteren Lautsprechern
nach vorne und oben abrunden.
www.samsung.com
Laserscharfe Präsentationen in
Schulungsräumen
In Bildungseinrichtungen und Seminarräumen ist ein klarer Trend hin zu
lichtstarken Installations-Laserprojektoren auszumachen – oft im Leistungsbereich
von 5000 bis 6000 Lumen. Gegenüber Projektoren mit herkömmlichen
Lampen zeichnen sich Laserprojektoren u.a. durch höhere Zuverlässigkeit, geringere
Wartung und grössere Unabhängigkeit aus. Paradebeispiele dafür sind
die von Epson lancierten kompakten und leichten Installationsprojektoren der
EB-Lxx-Serie mit den Modellen EB-L615U, EB-L610U, EB-L610W, EB-L510U
und EB-L400U. Je nach Modell gehören ein HDBaseT-Anschluss, das Spiegeln
von Bildschirminhalten, Lens-Shift sowie eine einfache 360°-Installation, die
Projektionen aus jedem Winkel ermöglicht, dazu. www.ceconet.ch
100 Prozent kabellos
Der erste vollständig kabellose Kopfhörer Beoplay E8 von Bang & Olufsen
bietet erstklassigen Sound und progressives Design aus exklusiven
Materialien sowie eine intuitive Touch-Bedienung an den Kopfhörern.
So geniessen alle, die für das kabellose Hörerlebnis keine Kompromisse
hinsichtlich Sound und Design eingehen möchten, absolute Kontrolle über
ihre Musik, Anrufe und Sprachsteuerung. Um ein noch stilvolleres Aufladen
zu ermöglichen, präsentiert Bang & Olufsen auch ein neues, kabelloses
Ladepad zur Verwendung mit dem Beoplay E8 2.0. www.bang-olufsen.com
FAKTEN
4418 Mio.
Abonnentinnen
und Abonnenten
hatten die Schweizer
Kabelnetzbetreiber
2018, das sind
3%
weniger als 2017.
08 eTrends Ausgabe 2/19
Funktionierende Highspeed
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und kann auch von nicht erfahrenen Benutzern vor Ort, zuverlässig
und einfach bedient werden. So kann der Experte
die Daten später im Büro analysieren und Besuche vor Ort
vermeiden.
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lesbaren Heatmaps auf Ergebnisse zugreifen können.
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TRENDS
FAKTEN
Daimler und
BMW investieren
10 9 Euro in
gemeinsamen
Mobilitätsdienst,
um die Angebote in den
Bereichen CarSharing,
Ride-Hailing, Parking,
Charging usw. weiter
auszubauen und miteinander
zu verzahnen.
Testfahrt des VW ID am Kap
der guten Hoffnung
Auf der ersten
Testfahrt
lässt der Prototyp
keine grossen
Wünsche mehr
offen.
Während andere bereits echte Elektroautos verkaufen, hechelt der Marktführer dem
Trend noch mit umgebauten Ups und Golfs hinterher. Der elektrische Erstling zum Golf,
der VW ID, soll nun aber der Ursprung einer neuen Generation werden und Elektromobilität
zum Massenphänomen machen, so die unbescheidene Ambition von VW.
Er ist das erste Auto, das auf einer neuen Architektur aufbaut, die als MEB (modularer
Elektrizitätsbaukasten) den gesamten Konzern in die neue Zeit führen soll. Nicht weniger
als 27 Autos sollen bis 2022 aus diesem Baukasten für die verschiedenen Marken
hervorgehen. Der ID zielt auf eine mit dem Golf vertraute Kundschaft, die jedoch bis
Anfang 2020 warten muss. Die Idee ist gut, fehlt es doch noch an einer grossen
Auswahl an «normalen» BEV für den Alltagsgebrauch. www.volkswagen.ch
Im Frühling
aufs Stromvelo
Harley fährt nun auch elektrisch
Ohne den typischen Harley-Sound, ohne Kupplung und Getriebe, dafür mit einer
Beschleunigung von 0 auf 60 mph (96,56 km/h) in weniger als 3,5 Sekunden: Die
LiveWire steht mit dem leistungsstarken elektrischen Antrieb, dem fesselnden
Design und der beeindruckenden Konnektivität für die Zukunft von Harley-Davidson.
Sie ist die erste Maschine in einem völlig neuen Motorradportfolio und wartet mit
imposanter Beschleunigung, agilem Handling, hochwertigen Materialien, bester
Verarbeitung und einer ganzen Palette von elektronischen Fahrhilfen sowie Schnittstellen
für ein vernetztes, elektrisches Fahrerlebnis auf. www.harley-davidson.com
Wer diesen Frühling umweltfreundlich
unterwegs sein und den Wind in den
Haaren spüren will, schwingt sich aufs
E-Bike. Wer High-Tech mag, nutzt den ST5
der Schweizer Premium-Marke Stromer
mit seinem kraftvollen SYNO Sport-Motor
mit 850 Watt und satten 48 Newtonmeter
Drehmoment. Der Stromer strotzt vor
Innovation. Tacho- und Bedienelement
verschmelzen als Touch-Display mit dem
Oberrohr, und zum Auswurf und der Sicherung
des Akkus reicht ein Fingerdruck.
Ohne Berührung funktioniert das Sperren
und Entsperren des Rades: Sobald sich
der Besitzer mit dem Smartphone ein
paar Meter von seinem ST5 entfernt, wird
die elektronische Verriegelung mittels
Bluetooth-Verbindung aktiviert – und
umgekehrt. www.stromerbike.com
10 eTrends Ausgabe 2/19
Netzwerk
Tatjana
Angst
René
Bürkler
Matthias
Rebellius
Bujar
Zumberi
Neue Leiterin Ausbildung
bei Feller AG
Im Januar 2019 übernahm
Tatjana Angst die Leitung der
Ausbildung bei Feller AG. Sie
verfügt über einen Master in
Betriebswirtschaft der
Universität St. Gallen und
kann auf langjährige
Erfahrung in der Entwicklung
von Schulungen für Kunden
zurückgreifen. Tatjana Angst
war viele Jahre lang in der
E-Learning- und IT-Branche
tätig, so unter anderem bei
der SAP Schweiz, wo sie das
Schulungs-Projektgeschäft
verantwortete. Mit ihrem
Background im Bereich des
digitalen Lernens wird sie die
Ausbildung bei Feller AG auch
im Umfeld der Digitalisierung
strategisch weiterentwickeln.
Das mit dem eduQua-
Qualitätslabel für Weiterbildungsanbieter
ausgezeichnete
Feller-Trainingscenter
bietet Schulungen zu den
Feller-Systemen und KNX an,
wozu auch die beiden
offiziellen, zertifizierten
KNX-Ausbildungen gehören.
Neues Geschäftsleitungsmitglied
bei Elektron AG
Seit 1. Januar 2019 tritt die
Elektron AG neu mit drei
anstatt zwei Geschäftsleitungsmitgliedern
auf.
René Bürkler verstärkt die
bisherige Geschäftsleitung
bestehend aus Enrico
Baumann, CEO, und Andreas
Puur, CFO. Bürkler begann bei
Elektron als Leiter der
Geschäftsbereiche Zahlungssysteme
und Elektronik.
Der 43-Jährige hat über
20 Jahre Erfahrung in der
Maschinen-, Elektro- und
Metallindustrie und war über
fünf Jahre bei Angst+Pfister
in verschiedenen Funktionen,
zuletzt als Group Procurement
Leader, tätig. Er war
unter anderem für den Aufbau
des Lieferantennetzwerkes
und die Entwicklung von
Lieferantenbeziehungen in
der Türkei verantwortlich und
führte diverse Prozessoptimierungsprojekte
erfolgreich
durch. Als engagierter,
zukunftsorientierter
Bereichsleiter wird er das
Unternehmen massgeblich
weiterentwickeln.
Neuer CEO der
Regionalgesellschaft
Siemens Schweiz
Der Vorstand der Siemens AG
hat Matthias Rebellius (54)
zum neuen CEO der Regionalgesellschaft
Siemens
Schweiz ernannt. Er tritt
Anfang April 2019 die
Nachfolge von Siegfried
Gerlach an, der mit 65 Jahren
in den Ruhestand geht.
Matthias Rebellius ist
gleichzeitig auch COO von
Smart Infrastructure (SI), der
neuen Operating Company
der Siemens AG. Ab April 2019
werden vom globalen
SI-Headquarter in Zug die
weltweit 70 000 Mitarbeitenden
geführt, die in den
Bereichen Gebäudetechnik
und Energieverteilung tätig
sind. Mit einem Geschäftsvolumen
von rund 14 Milliarden
Euro (pro-forma-Zahlen) ist SI
eines der weltweit grössten
industriellen Headquarters
mit Sitz in der Schweiz.
Neuer Country Sales
Manager bei
Niko Schweiz AG
Seit Ende letzten Jahres
verantwortet Bujar Zumberi
die Verkaufsleitung bei Niko in
der Schweiz. Bujar Zumberi
ist dipl. Verkaufsleiter und
seit mehr als 16 Jahren in der
Elektrotechnik-Branche tätig,
als Elektroinstallateur bei
Alpiq, Maschinentechniker
Homag sowie im technischen
Support und im Bereich
KNX-Schulungen bei Hager.
In den letzten acht Jahren
hatte er verschiedene Positionen
im Verkauf sowie in der
Verkaufsführung bei Hager
und Huber+Suhner inne.
Bujar Zumberi freut sich, mit
seinem Vertriebsteam den
Ausbau in der Schweiz
vorantreiben zu können –
und somit einen Beitrag zur
Erfolgsgeschichte der
traditionsreichen Niko
Unternehmen zu leisten.
Die Niko Schweiz AG ist
Anfang diesen Jahres aus der
ehemaligen M. Züblin AG
hervorgegangen.
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Gebäudesytemtechnik
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Entrée NEUE GRUNDBILDUNG
breaking
NEWS
Grundbildung
im Bereich
der Gebäudeinformatik
Die Berufe der Elektro- und Telekommunikations-
Installationsbranche sind gefordert, fit für die Zukunft zu
bleiben. Die neuste Antwort kommt von VSEI und ICT-
Berufsbildung: Im Projekt BeGIN, Bereich Gebäudeinformatik,
wird eine neue Grundbildung entwickelt.
AUTOREN: VSEI
FOTO: ELEKTRIKER.CH
E
nergieeffizienz, intelligentes
Schalten und
Steuern, Internet und
Multimedia werden immer
wichtiger. Entwicklungen
wie BIM (Building Information
Modeling), Smart Home, Blockchain,
Internet of Things, digitale Transformation
usw. stellen an die Berufsbildung
neue Anforderungen. Neben den
neuen Technologien müssen auch die
Bedürfnisse der Digital Natives Beachtung
finden.
Kommunikation
+
Multimedia
Eine starke Trägerschaft für
einen neuen Beruf
Der VSEI klärte zusammen mit weiteren
Organisationen der Arbeitswelt
(OdA) in verschieden Workshops und
Umfragen die Marktsituation sowie die
Bedürfnisse der Branche ab. Aus die-
Gebäudeautomation
Security
Network
Die Berufsbildung des Verbandes
Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen
(VSEI) stellt sich diesen
Herausforderungen, indem die vier
Grundbildungen Telematiker/in EFZ,
Elektroinstallateur/in EFZ, Montage-
Elektriker/in EFZ und Elektroplaner/
in EFZ in zwei Projekten überarbeitet
werden. Mit dem ersten Projekt «Be-
GIN» wird das Berufsbild Telematiker/
in EFZ in eine neue Grundbildung
überführt. Daneben werden mit dem
Projekt BiVO 2020+ die drei anderen
Planung
Gebäude-
informatik
Fachrichtungen
Basis
der Grundbildung
Grundbildungen überarbeitet und den
neuen technologischen Standards sowie
der gesellschaftlichen Entwicklung
angepasst. Das erste Reglement über
die Ausbildung und die Lehrabschlussprüfung
der Grundbildung der Telematiker
aus dem Jahr 2000 wurde 2006 in
eine Bildungsverordnung überführt
(BiVO2006), die 2015 überarbeitet
wurde (BiVO2015). Aufgrund des
schnellen technologischen Wandels
und der Digitalisierung, die in immer
mehr Lebensbereiche Einzug hält, erfüllt
das Berufsbild Telematiker/in
EFZ nicht mehr alle Anforderungen
der Branche und des Marktes. An der
heute gültigen BiVO 2015 wurden einige
Anpassungen vorgenommen, aber
nun steht eine vollständige Revision
an.
12 eTrends Ausgabe 2/19
Profis für smarte Gebäude Die Ausbildungen für Telematikerinnen, Elektroinstallateure
und -planer sowie Montage-Elektriker werden den neusten Anforderungen angepasst.
sen Erkenntnissen wurde im Jahr 2018
ein neues Berufsbild im Bereich der
Gebäudeinformatik entwickelt, ein
neues Berufsbild für Planung, Installation
und Unterhalt von intelligenten
Gebäuden.
Seit März 2017 ist der VSEI Mitglied
der ICT-Berufsbildung Schweiz.
Aus dieser Partnerschaft heraus beschlossen
die beiden Verbände im Januar
2019, eine gemeinsame, starke
Trägerschaft für eine neue Grundbildung
im Bereich der Gebäudeinformatik
zu bilden. Beide OdAs sind bereits
heute verantwortlich für schweizweit je
rund 3 000 neue Lehrverhältnisse pro
Jahr. Am 12. Februar 2019 gab das
Staatssekretariat für Bildung, Forschung
und Innovation SBFI grünes
Licht für diese zukunftsorientierte Berufsentwicklung.
Damit konnten die
konkreten Arbeiten am Projekt BeGIN
in Angriff genommen werden.
Ein neuer Beruf für digitale Zeiten
Wie wird Gebäudeinformatik definiert?
Sie befasst sich mit allen Systemen
und Geräten, die mit Verbindungsstellen
zu einem übergeordneten
Managementsystem ausgestattet sind
und standardisierte Kommunikationsprotokolle
unterstützen. Immer wichtiger
wird die Vernetzung der verschiedenen
Komponenten und Systeme zur
Optimierung der Energieeffizienz, der
Mobilität und der ökologischen Nachhaltigkeit.
Soziale, technische und
rechtliche Entwicklungen fordern immer
öfter den Einsatz von intelligenten
Gebäuden. Als Grundlage dient meistens
ein IP-Netzwerk, das auf verschiedenen
Sicherheitsstufen aufgebaut ist.
Die neue Grundbildung mit dem
Arbeitstitel «Gebäudeinformatiker/in
EFZ» wird vier Jahre dauern. Die
Lerninhalte sind modular aufgebaut,
sowohl in der gemeinsamen Basisausbildung
als auch in den drei Fachrichtungen.
In vielen Fachbereichen bieten
sich aufgrund der verwendeten Technologie
Synergien mit dem Modulbaukasten
von ICT-Berufsbildung Schweiz an.
Die Anforderungen an die Lernenden
werden vergleichbar sein mit jenen
der Grundbildungen Telematiker/in
EFZ oder Informatiker/in EFZ. Die
zukünftigen Lernenden werden in den
Bereichen Network und Security ausgebildet
und können sich danach auf
eine der drei Fachrichtungen Kommunikation
und Multimedia, Gebäudeautomation
sowie Planung Gebäude-
informatik spezialisieren. Bei der
Ausgestaltung der Grundbildung ist
zudem geplant, den Anschluss an die
höhere Berufsbildung sicherzustellen,
um dem Grundsatz des «lebenslangen
Lernen» gerecht zu werden.
Erste Lernende ab 2021
Das Konzept für das neue Berufsbild
wird derzeit in eine entsprechende
Bildungsverordnung überführt, die per
1. Januar 2021 in Kraft gesetzt werden
soll. Damit können voraussichtlich ab
August 2021 die ersten Lernenden mit
der neuen Grundausbildung starten.
Ein erfolgreicher Abschluss dieser
neuen Grundbildung im Bereich Gebäudeinformatik
bietet beste Perspektiven
für eine erfolgreiche berufliche
Laufbahn. Die Ausbildung steht im
Zeichen des ständigen Wandels und ist
als solide Basis für Weiterbildung und
Entwicklung konzipiert. Die hier vermittelten
Grundlagen machen die Elektrobranche
fit für die Zukunft.
Daniel Schlienger ist beim VSEI zuständig
für die neue Grundbildung, Hansjörg
Hofpeter arbeitet in derselben Funktion
bei der ICT-Berufsausbildung.
Ausgabe 2/19
eTrends
13
Entrée DIGITALISIERUNG
Grosse Visionen Die Mobilität
wird sich in den kommenden
Jahren stark verändern. Die
SBB hat sich dem Thema
angenommen, erforscht und
lebt die Zukunft schon heute.
AUTOR: RENÉ SENN BILDER: SBB
Der Zürich HB –
lebendes Labor für
digitale Innovationen
Abgefahren! Nicht der Zug, sondern die tollen Ideen,
welche die SBB im Rahmen der Wette «My Smart Station
Zürich HB» im Herzen Zürichs umsetzt. Die Wette hat
Vorbildcharakter bezüglich Digitalisierung und zeigt, dass
auch unsere Branche jetzt etwas tun muss.
Die SBB Sandbox gibt digitalen Machern die Gelegenheit, ihre noch
unfertigen Produkte in Form von Prototypen auf Herz und Nieren
prüfen zu lassen – und zwar von allen Interessierten.
D
as Team von SBB Immobilien,
das sich schwerpunktmässig
mit dem
Thema «Smart Station»
(intelligenter Bahnhof)
befasst, hat mit digitalswitzerland gewettet,
dass «es den Zürcher Hauptbahnhof
weiterentwickeln und ihn
zum digitalsten und persönlichsten
Verkehrsknoten der Welt machen
kann».
Das Team setzt sich mit dieser
Wette und dem Projekt «My Smart
Station Zürich HB» auch selber ordentlich
unter Druck. Aber die Verantwortlichen
verstehen diesen Druck
als Challenge und bespielen das Terrain
äusserst virtuos und mit viel Mut
und Innovationsgeist, ohne vorab genau
gewusst zu haben, mit wem sich
der Zürich HB messen wird. Um dies
herauszufinden, wird die SBB von der
ETH unterstützt, die wissenschaftlich
evaluiert, wie die SBB mit der Digitalisierung
des Bahnhofs im Vergleich
zu anderen Verkehrsknotenpunkten
auf der Welt abschneidet. Erste Zwischenergebnisse
zeigen, dass sie sehr
gut im Rennen ist. Es liegt aber in der
Natur der Sache, dass es für sie schwierig
wird, sich bezüglich Digitalisierung
auch mit nagelneuen Flughäfen auf der
ganzen Welt, insbesondere in Asien, zu
messen.
Vorreiterin in Sachen Digitalisierung
Die SBB unternimmt für die Digitalisierung
bereits einiges, sei es im Zusammenhang
mit der Optimierung des
klassischen Bahnbetriebs oder eben
auch bei der Digitalisierung ihrer
Bahnhöfe. Das Pilotprojekt mit den
ersten Smart Station-Ansätzen führt
sie an keinem geringeren Ort als dem
zentralen Knotenpunkt Zürich HB
durch, den pro Tag rund 470 000 Reisende
passieren. Ein ganz schön mutiger
Entscheid, denn der grösste Bahnhof
der Schweiz ist nahezu eine Stadt
in sich. Die Schwierigkeit in Zürich ist
aber nicht nur die Grösse des Bahnhofs,
sondern auch die bestehende Infrastruktur,
die als Basis genutzt werden
muss: teilweise denkmalgeschützte
Gebäude mit ihren Verkabelungen,
Systemen und Technologien. Alles
muss im laufenden Betrieb digitalisiert
werden. So wagt sich die oft als träge
bezeichnete SBB, bei der alles auf zwei
Schienen reduziert sei und nach genauen
Vorgaben ablaufe, in ein völlig
neues, experimentelles Umfeld. Und
mit grossem Erfolg, wie das laufende
Projekt «My Smart Station Zürich
HB» zeigt.
Die SBB hat also nicht nur den
Taktfahrplan, tonnenschwere Lokomotiven
und ihre Schienen, auf denen
sie unzählige Personen mit nahezu unerreichter
Pünktlichkeit sehr sicher
transportiert. Sie lanciert mit der Digitalisierung
des Bahnhofs auch ein
sehr innovatives und ambitioniertes
Projekt, das für viele Unternehmen
und ganze Branchen Vorbildcharakter
haben kann, um nicht zu sagen: haben
sollte. Sich mit dem Projekt zu beschäftigen,
lohnt sich und motiviert, als Unternehmen
den Schritt in die Digitalisierung
ebenfalls zu wagen.
Ausprobieren ist angesagt
Der Ausgang der Wette ist schlussendlich
gar nicht so wichtig, denn was →
Ausgabe 2/19 eTrends
15
«Auch
scheitern ist
erlaubt,
denn ohne
Scheitern gibt
es keine
Innovation.»
die SBB hier im Moment in Sachen
Digitalisierung auf die Beine stellt, ist
für ein Transportunternehmen ihrer
Grösse eine ganz besondere Leistung.
Im Rahmen der Wette arbeitet sie mit
Lieferanten und Partnern zusammen,
um Lösungen für den digitalen Bahnhof
zu entwickeln und im Zürich HB
auszuprobieren und zu testen. So kann
sie herausfinden, wie diese Lösungen
beim Kunden ankommen und wo sie
für eine breite Akzeptanz noch optimiert
werden müssen. Der Bahnhof
wird so zum Labor, in dem der Kundennutzen
direkt am lebenden Objekt
getestet wird. Einige Projekte werden
wohl auch scheitern, aber auch das gehört
dazu. Denn ohne Scheitern keine
Innovation.
Die laufenden Projekte
SBB Smart Emma, SBB FastLane und
SBB Augmented Reality heissen die
laufenden Projekte für die Kundinnen
und Kunden im Zürich HB. SBB Fast
Lane wurde in Zusammenarbeit mit
mehreren Mietern im Bahnhof lanciert.
Dieses Projekt ermöglicht es
Kunden, via App, zum Beispiel aus
dem Zug von Bern nach Zürich, ihren
Kaffee online zu bestellen und zu bezahlen,
so dass sie ihn bei der Ankunft
nur noch im entsprechenden Shop abholen
müssen.
Bahnhofcockpit
Auch das Bahnhofscockpit für den
Bahnhofsmanager gehört zu diesen
Projekten. Mit dem Cockpit versucht
die SBB, alle möglichen Daten aus
dem Gebäude und dem sozialen Umfeld
des Bahnhofs auf einer Plattform
zu visualisieren und auf ein übersichtliches
Dashboard (Zusammenfassung
vieler Informationen auf einer Visualisierung)
zu bringen. Angezeigt werden
zum Beispiel Bahnbetriebsinfor-
mationen, freie Parkplätze und
Schliessfächer, Energiedaten von Gebäuden,
defekte Lifte und Rolltreppen
und vieles mehr. Zusätzlich sind im
Dashboard auch Informationen aus
Social Media wie Twitter oder Facebook
zu finden. Das Ziel ist, dem
Bahnhofsmanager alle wichtigen Informationen
zu liefern, damit er den
Bahnhof erfolgreich betreiben kann.
Die Anbindung an das Bahnhof-Cockpit
ist auch für die Gebäudeautomations-Branche
eine spezielle Herausforderung.
Denn sie muss dafür
allenfalls ihre alten Haustechnik-Anlagen
aufrüsten, damit diese digitale
Daten an den Bahnhofsmanager liefern
können.
Die Projekte werden in der Regel
mit Industriepartnern umgesetzt, mit
wenig Risiko und einem möglichst Geringen
Projekt- und Planungsaufwand.
So wird während der Umsetzung laufend
geprüft, ob sie den gewünschten
Nutzen bringen. Falls nicht, werden
Korrekturen vorgenommen oder das
Projekt wird als «negatives» Learning
sistiert. Das geschah zum Beispiel mit
dem Reinigungsmaschinen-Tracking.
Ziel war zu ermitteln, wo diese Maschinen
durchfahren, um allenfalls die
Wege zu optimieren. Das Tracking
Interview mit Bruno Mario Lochbrunner
und Philipp Leimgruber
eTrends hat die Leiter des
Projekts My Smart
Station Zürich HB, Bruno
Mario Lochbrunner
(Leiter konzeptionelles
Bahnhofmanagement)
und Philipp Leimgruber
(Gesamtprojektleiter
Digitalisierung Zürich
HB), am Bahnhof Zürich
getroffen und ihnen
einige Fragen zur
Digitalisierung gestellt.
Was bedeutet die Digitalisierung für
ein Unternehmen wie die SBB?
Bruno Mario Lochbrunner: Es braucht
verschiedene Leute und verschiedene
Denkweisen in der gleichen Unternehmung,
um sie digital erfolgreich weiterzubringen.
So sind bei der SBB sowohl
Tradition als auch Innovation äusserst
wichtig. Dies hat durchaus Vorbildcharakter
auch für die Handwerksbranche,
die ähnlich aufgestellt ist wie die
SBB hinsichtlich langer Tradition und
starken Strukturen, die aber auch innovativ
sein muss und sich der Digitalisierung
nicht verschliessen darf. Um
die SBB mache ich mir diesbezüglich
im Moment keine Sorgen.
Ist Innovation planbar?
Philipp Leimgruber: Ja und nein, es
ist vielmehr ein Prozess. Wo muss ich
schnell sein und wo flexibel, wo muss
ich meine Standards absichern und wo
kann ich Opportunitäten nutzen? Die
Innovation, die wir im Moment betreiben,
ist nur dank dem funktionierenden
Kernprodukt der SBB möglich.
Steigt mit dem Tempo,
das Sie vorlegen, nicht die
Gefahr des Scheiterns?
Bruno Mario Lochbrunner Scheitern
ist in diesem Prozess ein ganz wichtiges
Thema. Wir können uns nicht vornehmen,
dass wir nur gute Innovationen
entwickeln, die etwas bringen. Das
geht nicht! Zu guter Innovation gehört
auch das Scheitern und die entsprechenden
Learnings daraus. Unser
Tempo braucht es aber, wenn wir den
Anschluss nicht verlieren wollen.
Philipp Leimgruber Wir haben bei
unseren Projekten gelernt, dass nicht
16 eTrends Ausgabe 2/19
hatte jedoch in der Praxis nicht den
Effekt, den die SBB erwartete. Auch
der Chatbot Pepper im Reisezentrum
ermöglichte spannende Learnings,
weil die Leute im Bahnreisezentrum
nach wie vor mit einem Mitarbeiter
sprechen wollen und nicht mit Pepper,
einem «netten Roboter».
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ARBEITSLICHT FÜR
JEDES BUDGET.
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Teil der Smart City Der Bahnhof und damit der
öffentliche Verkehr haben Einfluss auf die Funktionalität
einer Smart City. «Smart Station Zürich HB»
soll zum digitalsten und persönlichsten Verkehrsknoten
der Welt werden.
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alles, was wir anpacken, auch von Anfang
an funktioniert. Das bedingt auch
eine Änderung in der Unternehmenskultur,
die sich erst noch durchsetzen
muss.
Ist Ausprobieren nicht gefährlich?
Philipp Leimgruber Der Weg der Innovation
ist oft ein Ausprobieren und
Scheitern. Wichtig aber ist, dass man
nicht kopflos vorgeht, sondern mit einem
bewussten Vorgehen das Risiko
des Scheiterns oder dessen Auswirkung
minimiert. Darum ist es wichtig,
in kleinen Schritten vorzugehen und
nach jedem Schritt mit dem Nutzer zu
prüfen, ob man auf dem richtigen Weg
ist. Oft sind es nur kleine Veränderungen,
die über Akzeptanz, Erfolg und
Misserfolg eines Projektes entscheiden.
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Ausgabe 2/19
eTrends
Entrée PERSÖNLICH
Der gute Ton
des Lichts
AUTOR: DANIEL CATHOMEN
M
ein Weg ins Licht
Vor 28 Jahren durfte ich
das Licht der Beleuchtungsindustrie
erblicken.
Für mich damals eine
völlig neue Erfahrung mit vielen Unbekannten
und neuen Herausforderungen.
In meiner damaligen Sturmund-Drang-Zeit
war die Musik mein
täglicher Wegbegleiter, und ich kannte
Licht eher als Bühnenlicht denn als
Element einer Gebäudearchitektur.
Doch irgendwie zog mich diese neue
Dimension magisch an und zeigte mir
alsbald die Parallelen zur Musik auf:
Gutes Licht und klingende Musik leben
vom Einklang und der Harmonie
und stellen den Menschen in den Mittelpunkt
ihres Wirkens!
So lebe ich seit vielen Jahren mit
dieser Dualität und vergleiche gerne
die Dimensionen des Lichts mit den
Elementen der Musik. Der Lichtplaner
schlüpft beim Erstellen innovativer
Lichtkonzepte in die Rolle des Dirigenten
und kann nur so gut sein wie
sein Wissen und die Erfahrungen mit
den Instrumenten, Komposition und
Spieltechniken, die er mitbringt. Erlauben
Sie mir deshalb nachfolgend
meine Sicht der Entwicklung der Lichtbranche
musikalisch darzulegen und
zu interpretieren.
Die vier Dimensionen des Lichts
Egal, wie eine Lichtlösung umgesetzt
wird – sie besteht immer aus vier Dimensionen:
Lichtrichtung, Lichtfarbe,
Lichtintensität und dem Faktor Zeit.
Je nach Anforderung wird dieses oder
jenes Element mehr betont, um die gewünschte
Wirkung zu erzielen. Wie bei
der Musik kommen hier mehr Rhythmus,
dort ein tieferer Tonklang, dann
ein Wechsel zwischen piano und forte
zum Einsatz, und schlussendlich wird
alles in einem harmonischen Wechsel zu
einer Gesamtkomposition verbunden.
Für den Aufbau einer Beleuchtung
muss der Planer zunächst den Raum
und die Architektur sowie die Prozesse
und die Bedürfnisse des Anwen-
Daniel Cathomen ist
Marketing Director bei
der Zumtobel Licht AG
Schweiz und Präsident
des Fachverbands
der Beleuchtungsindustrie
FVB.
18 eTrends Ausgabe 2/19
ders verstehen. In der Folge geht es
darum, die Leuchten richtig zu spezifizieren
und anzuordnen und mit passender
Steuerung und Intelligenz auszustatten.
Eine komplexe Aufgabe, die
Kompetenzen von der Gestaltung bis
zur technischen Umsetzung erfordert.
Die Dimension Lichtrichtung
Schon in den Anfängen der Lichttechnik
waren die Lichtrichtung und die
damit verbundene Entblendung, gleich
wie ein guter Lautsprecher für den
Schall, ein wichtiges Qualitätskriterium
für eine Leuchte. Mit der richtigen
Lichtrichtung und -verteilung
konnten bereits ausgewogene Konzepte
für eine gute Raumqualität geschaffen
werden. Mit der Zeit kamen
nebst der bewährten Reflektor- und
Rastertechnik neue Optiken wie mildes
Licht, Prismen und dank LED-
Linsen leuchtende Flächen zum Einsatz.
Aber unabhängig davon, welche
Optik genutzt wird, sind die lichttechnische
Kompetenz des Herstellers und
Planers und ihr Verständnis des Raums
entscheidend, um das jeweils richtige
Werkzeug in guter Qualität einzusetzen.
Die Dimension Lichtintensität
Der «Lautstärkeregler» fürs Licht basiert
heute auf DALI und löste schon
vor vielen Jahren ineffiziente analoge
Steuerungen ab. Der digitale Bus aus
den 90er-Jahren war eine kleine Revolution
in der Gebäudetechnik und der
Grundstein für die vielen intelligenten
Lichtsysteme, die nun mit IoT und
neuen Konzepten in eine weitere Dimension
mit vielen Unbekannten, aber
auch vielen Chancen münden. Eine
höhere Intensität kann wie eine höhere
Lautstärke in der Musik zu intensiverer
Wahrnehmung und Aufmerksamkeit
führen, schwächeres Licht bietet
hingegen mehr Intimität, Spannung
und Emotion. Das Wechselspiel und
der richtige Einsatz einer Steuerung
können somit sehr viel zur Raumwahrnehmung
und Unterstützung der Prozesse
beitragen. Dazu gehören eine
ausgereifte und praxisorientierte
Technologie und ein Programmierkonzept,
das auf dem Verständnis der
Abläufe und Prozesse basiert (und das
schlussendlich richtig in Betrieb genommen
und gewartet werden muss).
Die Dimension Lichtfarbe
Grelle und weiche Klänge gehen oft
miteinander einher. Auch Licht ist
nicht gleich Licht. In diesem Bereich
bieten die neuen LED-Technologien
viele Verbesserungen gegenüber frü-
her und ermöglichen bei gleichzeitiger
Miniaturisierung viel feiner abgestimmte
Lichtqualitäten für beliebige
Anwendungen. Vom warmen Weiss bis
zum erquickenden Tageslicht sind
praktisch alle Stufen mittels tunable
white einstell- und beliebig veränderbar.
Solche Effekte konnten vor Jahren
nur beschränkt und mit viel Aufwand
realisiert werden. Heute sind sie selbstverständlich
und zudem bezahlbar.
Zum richtigen Einsatz der Lichtfarbe
gehört auch das Verständnis der
menschlichen Biologie und Emotion,
damit die technische Umsetzung beim
Anwender auf Akzeptanz stösst.
Die Dimension Zeit
Eine musikalische Komposition lebt
von der Veränderung, von Harmonien
und Sequenzen. Können Sie sich ein
Musikstück mit nur einem konstanten
Ton vorstellen? Wie langweilig! Ähnlich
wie das Tageslicht als das seit Urzeiten
Natürlichste der Welt soll auch
ein Kunstlichtkonzept von der Veränderung
leben. Zeitliche Abläufe verbessern
die Konzentration, schaffen
Emotionen und unterstützen Prozesse.
Sie sind technisch problemlos umsetzbar,
werden aber leider noch viel zu
wenig genutzt. Eine veränderte Lichtszene
kann proaktiv lenkend wirken,
um z. B. Aufmerksamkeit im Verkaufsprozess
zu erzielen, oder passiv, um
beispielsweise das Sicherheitsgefühl
beim Betreten einer Tiefgarage zu erhöhen.
Hier unterstützen uns mittlerweile
intelligente Einzelleuchten sowie
komplexe digitale Systeme mit drahtloser
Kommunikation und der Nutzung
anwendungsorientierter Messdaten.
Dafür genügt die traditionelle
lichttechnische Kompetenz eines Anbieters
nicht mehr. Wir müssen lernen,
die neuen Technologien für unsere
Branche optimal zu nutzen und das
Knowhow stetig weiterzuentwickeln.
IoT, Connectivity, Big Data und Cloud
sind nur einige Schlagworte, die je länger
je mehr auch zu unserem Alltag
gehören und zeigen, dass wir ein Teil
des Ganzen sind!
Fazit
Die Lichtbranche hat sich über die
Jahre viele neue Kompetenzen und
Technologien erarbeitet, die bei maximaler
Effizienz kreative, innovative
und harmonische Konzepte ermöglichen
und den Menschen bei seinen
Tätigkeiten wesentlich unterstützen
können. Es liegt nun an uns, diese
Qualitäten bewusst zu nutzen und einzusetzen,
um den sich verändernden
Anforderungen gerecht zu werden und
unsere Branche in eine leuchtende Zukunft
zu führen!
So wie sich die Musik, die früher
mit hochwertigen analogen Instrumenten
gespielt wurde, zu einer heute meist
digitalisierten elektronischen Musik
entwickelte, unterliegt auch die Beleuchtungsindustrie
einem steten Wandel.
Doch egal welche Technologie
verwendet wird – harmonische Lösungen
und das Verständnis der Nutzerbedürfnisse
werden immer der Treiber
für gute und erfolgreiche Konzepte
sein.
Die vier
Dimensionen
des Lichts
Lichtrichtung
Lichtintensität
Lichtfarbe
Zeit
Ausgabe 2/19 eTrends
19
Elektrotechnik SCHUTZEINRICHTUNGEN
Zuerst gespart und später viel Geld ausgegeben
Überspannungsschutz
20 eTrends Ausgabe 2/19
Die Statistik zeigt, dass die
Klimaveränderung heftigere Gewitter
bringt. Überspannungsprobleme sind
jedoch häufig auch hausgemacht.
Was gilt es vorzukehren, um böse
Überraschungen zu vermeiden?
AUTOR: RAYMOND KLEGER
Naturschauspiel Gewitter
über Rapperswil an einem
heissen Sommerabend
(Foto: Tobias Ryser)
V
iele bringen Überspannungen
nur mit Blitzen
in Verbindung – das
greift zu kurz. Ein wirksamer
Überspannungsschutz
fängt zwar mit
einem guten Blitzschutz an, aber in der
Industrie haben Überspannungen ihre
Ursache oft auch im Betrieb selbst. Im
Falle eines Blitzeinschlags wird das
Erdpotenzial gegenüber den Aussenleitern
stark angehoben oder abgesenkt.
Überspannungsschutzgeräte
müssen dafür sorgen, dass keine zu
hohen Spannungen auftreten.
Teure Erfahrung
Im rund 100 Meter entfernten Nachbarhaus
landete ein Blitz einen Volltreffer.
Er schlug in den Kamin ein und
richtete erheblichen Schaden an. In
unserem Haus fielen drei Geräte aus.
Die Versicherung zahlte. Diese Ausfälle
waren aber geradezu lächerlich
verglichen mit dem, was erst Monate
später zum Vorschein kam: Als die
Ölheizung eingeschaltet werden sollte,
stellte sich heraus, dass sie nicht mehr
funktionierte, weil das Netzteil im
Steuergerät ausgefallen war. Eine Reparatur
lohnte sich kaum, die neue
Heizung kostete 18 000 Franken. Ein
wirksamer Überspannungsschutz
hätte diese Kosten verhindert.
Entstehung von Überspannungen
Bei einem direkten Blitzeinschlag fliessen
Tausende Amperes und erzeugen
starke elektromagnetische Felder.
Schlägt ein Blitz direkt ins Gebäude
ein, werden schwerwiegende Schäden
nur dann verhindert, wenn ein guter
äusserer und innerer Schutz besteht.
Beim direkten Blitzeinschlag wird das
Potenzial des Erdreichs gewaltig angehoben
(Abb. 1). Dadurch entstehen
hohe Spannungen von den Aussenleitern
zum Erdpotenzial im Haus. Diese
leitungsgebundenen Überspannungen
verursachen die grössten Schäden.
Im Industriebereich hingegen werden
hohe Spannungen in grosse Leitungsschlaufen
induziert. Viele Überspannungsprobleme
entstehen durch
Schalthandlungen an Motoren und
Trafos. Ursache sind Selbstinduktionsspannungen
durch das Ausschalten
grosser Induktivitäten. Es treten →
21
«Der ganzheitliche Schutz von
Personen, Gebäuden und der
elektrotechnischen Infrastruktur
darf nicht vernachlässigt werden.»
Abbildung 2: Dreipoliger
Kombi-Ableiter
für den Anschluss von
je zwei Leitern am Eingang.
Der Anschluss über die
Stichleitung ist ebenfalls
möglich.
damit hohe leitungsgebundene Überspannungen
auf.
Was ist besonders gefährdet?
Bei Gewittern besteht also ein Risiko
für Überspannungen. Was tun? Alle
empfindlichen Geräte ausstecken? In
anderen Weltgegenden mag das die
Lösung sein, bei uns kaum, weil Gewitter
auch in der Nacht oder bei Abwesenheit
der Bewohner auftreten und
wir schlicht zu viele elektronische Geräte
ständig im Einsatz haben.
Solange batteriebetriebene Geräte
nicht am Netz hängen, sind sie geschützt.
Aber alle Geräte, die direkt
am Netz oder über ein Netzteil arbeiten,
sind gefährdet. Das gilt sowohl für
die Wasch- und Kaffeemaschine als
auch für den Tumbler, die Heizung,
den Kochherd, Fernseher, Ladegeräte
aller Art, Router, die Telefonanlage
usw. Bei einem Netzteil wird als erstes
der Primärteil mit dem Gleichrichter
zerstört. Es kann aber passieren, dass
dadurch unkontrolliert hohe Spannungen
auf die Sekundärseite geraten, so
dass dann auch der angeschlossene
Laptop zerstört wird.
Im öffentlichen Bereich sind vor
allem LED-Strassenleuchten gefährdet,
denn im Gegensatz zu den bisherigen
Natriumleuchten benötigen sie
ein elektronisches Vorschaltgerät. Es
bestehen lange Leitungen, und so ist
die Gefahr besonders gross, dass auch
über Felder hohe Spannungen eingekoppelt
werden.
Wie wirksam schützen?
Teure Systeme, deren Ausfall
«schmerzhaft» und kostspielig ist,
sind als erstes zu schützen. Dazu zählen
Computer, spezielle Steuerungen
und grundsätzlich Komponenten von
Computeranlagen wie Netzwerkrouter
usw. In öffentlichen Gebäuden
sind dies Lifte und andere Anlagen,
deren Ausfall zu ernsthaften Problemen
und Panik führt.
Überspannungsschutzgeräte (Deutsch
ÜSG, englisch Surge Protective Devices
= SPD) werden gemäss der Norm
EN 61643-11 in drei Kategorien eingeteilt:
· SPD Typ 1 werden an den Einführungen
von elektrischen Leitungen
in den Schutzbereich des äusseren
Blitzschutzes eingesetzt. Sie leiten
den vollen Blitzstrom ab. Trotzdem
ist die entstehende Rest-Überspannung
noch zu hoch für elektronische
Geräte.
· SPD Typ 2 reduzieren das Spannungsniveau
weiter. Sie werden in
Verteilern eingesetzt, meistens als
Kombigerät zusammen mit SPD
Typ 1.
· SPD Typ 3 reduzieren das Spannungsniveau
auf ein für elektronische
Geräte ungefährliches Mass.
Sie kommen in Steckdosen, Steckdosenadaptern
und Endgeräten
zum Einsatz.
Will man ein Gebäude wirksam schützen,
müssen Blitzstrom-Ableiter SPD
22 eTrends Ausgabe 2/19
Abbildung 1: Potenzialverteilung
Der Blitz schlägt ein, das Potenzial des
Gebäudes wird angehoben. Auch
umliegende Anlagen und Gebäude
erfahren dadurch Überspannungen.
Quelle: Arthur Flury AG
ACI
ACI
Advanced Circuit Interruption
Advanced Circuit Interruption
Im proved SPD Safety
Im proved SPD Safety
Typ 1 im aussenliegenden Zählerkasten
oder in der Elektroverteilung montiert
werden.
Überspannungsschutzgeräte
Für einen wirksamen Schutz sind SPD
Typ 1 und 2 zwingend notwendig. Abbildung
2 zeigt einen typischen Vertreter
davon, den modularen Kombi-
Ableiter DEHNventil M TNC 255 FM
als dreipolige Variante. Ein SPD kann
defekt werden. Damit ein schneller
Ersatz möglich ist, ohne dass etwas an
der Verkabelung gemacht werden
muss, sind steckbare SPD von Vorteil.
Bei einem dreiphasigen System besteht
für jeden Polleiter ein Modul.
Solange das Fenster grün erscheint, ist
der Überspannungsschutz gewährleistet,
bei Rot muss das Modul ausgetauscht
werden.
Dieser Kombi-Ableiter für 230/400
V-TN-C-Systeme ist mit einer sogenannten
RADAX-Flow-Funkenstrecken-Technologie
ausgerüstet. Er kann
Blitzstossströme bis zu 75 kA «verkraften».
Damit ist ein Haus auch für einen
Direkteinschlag gerüstet.
Fazit
Der Überspannungsschutz gilt seit Oktober
2016 als zwingender Teil von
elektrischen Anlagen und muss seither
bei Neubauten obligatorisch eingebaut
werden. Bei älteren Gebäuden ist der
Überspannungsschutz nicht Pflicht.
Trotzdem ist es sehr ratsam, ihn nachzurüsten,
vor allem, wenn im Haus
viele elektronische Geräte vorhanden
sind. Nur schon im Privathaushalt gibt
es Dutzende davon.
Ausgabe 2/19
eTrends
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Leckstromfreiheit:
Ableiter-Lebensdauer
Leckstromfreiheit:
steigern
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Anschlussquerschnitt von nur mm 2 Leichter
Anschlussquerschnitt
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Künftige
Wandel im
Anforderungen
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erfüllen
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Elektrotechnik SMARTGRID
Der Umwelt-
nutzen eines
Hausmanagers
Intelligenz oder Material – welche
Lösung ist umweltfreundlicher
für die zukünftige elektrische
Energieverteilung?
AUTOREN:
DIRK HENGEVOSS,
CHRISTOPH HUGI,
DOMINIQUE KUNZ
I
n einer aktuellen Studie der
FHNW wurden der Umweltnutzen
und der Einfluss
eines Hausmanagers (CEM,
Custom Energy Manager)
für die Netzinfrastruktur in einem progressiven
Energieszenario für das Jahr
2035 untersucht und einem konventionellen
Netzausbau gegenübergestellt.
Dabei ging die Studie der Frage nach,
wie gross der Umweltnutzen von dezentralen
Hausmanagern in Kombination
mit 2nd-Life-Batterien aus der
Elektromobilität in Gebäuden (abgebildet
im Modell mit Hausmanager,
M-CEM) gegenüber der klassischen
Netzverstärkung ohne Batterien (abgebildet
im Modell ohne Hausmanager,
O-CEM) ist. Dabei wurden nicht
nur Klimaauswirkungen, sondern auch
die gesamte Umweltbelastung der
Schweizer Stromversorgung pro Jahr
und pro kWh Strom mit der schweizerischen
Methode der ökologischen
Knappheit in Umweltbelastungspunkten
(UBP) abgeschätzt. Durch den
Ausstieg aus fossilen und nuklearen
Energieträgern, deren Umweltauswirkungen
in der Stromversorgung bis
anhin dominierend sind, stellt sich
auch die Frage, wie gross der Anteil
der Infrastruktur an der Gesamtumweltbelastung
sein wird.
Das Netz wird komplizierter
Die physikalischen Eigenschaften und
die Dimensionierung der Infrastruktur
(Leitungen und Transformatoren)
verhalten sich unter Bandlast (Energie-Angebot
und -Bezug) optimal.
24 eTrends Ausgabe 2/19
*
Logische Verknüpfung
Elektrische Versorgung nicht in der Ökobilanz berücksichtigt
Elektrische Versorung in der Ökobiklanz berücksichtigt
Komponente in der Ökobilanz berücksichtigt
Anpassen der Leitung und Transformator
bei OHM Szenario
PV
Heizung
Netzebene 6
Mittelspannung
Wärmepumpe
Netzebene 6
Transformator
Haus-
manager
CEM
Batterie
Warmwasser
E-Mobil
Netzebene 7
Niederspannung
Haus-
*
anschluss-
kasten
Strassenveretiler
Hauptverteilung
Durch den Umstieg von fossilen und
nuklearen Energieträgern, die heute
die Bandleistung von Kraftwerken bereitstellen,
auf volatile wetter- und saisonabhängige
Stromerzeugung aus
Sonnenlicht und Wind, die zeitlich als
Überangebot oder Defizit verfügbar
sind, ändern sich die Anforderungen
an die Netzinfrastruktur. Infolge zunehmender
Elektromobilität werden
sich auch die Lasten und die Lastspitzen
in den Haushalten vergrössern.
Gemäss vorherrschender Meinung
kann den veränderten Anforderungen
nur mit einem starken Netzausbau begegnet
werden.
Intelligenz für Angebot und
Nachfrage
Ein CEM wird vornehmlich im Wohnungsbereich
eingesetzt und ist eine
dezentrale Steuereinheit, die Angebot
und Nachfrage nach elektrischer Energie
gemäss einer Zielvorgabe koordiniert.
Dies kann bedeuten, das Angebot
und die Nachfrage in Einklang zu
bringen oder eine bandleistungsnahe
Auslastung des Netzes zu unterstützen.
Folglich werden auf dem Netz die
Leistungsspitzen minimiert und der
Infrastrukturausbau reduziert. Der
CEM schiebt Lasten (z. B. Laden von
Elektromobil und Warmwasserspeicher)
auf Tageszeiten, an denen PV-
Strom angeboten wird, und optimiert
vorausschauend auch den Ladestand
der Gebäudebatterie zur Speicherung
von Strom aus hauseigener oder externer
Produktion unter Berücksichtigung
des momentanen Tarifs zur
Optimierung der Kosten und der
Netzauslastung (Abb. 1).
Abbildung 1:
Beispiel Einfamilienhaus
mit Hausmanager und
farblich gekennzeichnetem
Untersuchungsbereich
sowie einem Teil des
elektrischen Versorgungsnetzes
Ausbau der Energieerzeugung
Das progressive Energieszenario 2035,
das der Studie zugrunde liegt, basiert
auf einem starken Ausbau der Wasserkraft,
der Photovoltaik und der Windkraft
ohne zusätzlichen Bedarf an
nicht erneuerbarer Energie. Einzig der
nicht gedeckte Strombedarf im Winter
wird durch Importe aus dem europäischen
Stromnetz bereitgestellt. Durch
Anreize und Vorschriften insbesondere
im Gebäudebereich könnte sich
der Verbrauch an elektrischer Energie
bei den heutigen 60 TWh pro Jahr stabilisieren.
Zudem wird in der Studie
angenommen, dass der Gebäudepark
bei 1,7 Millionen Gebäuden konstant
bleibt und mit bidirektionaler Kommunikation
ausgerüstet ist.
Einfluss auf die Infrastruktur
Im Modell O-CEM werden die Leitungen
im Gebäude zwischen Hausanschlusskasten
und Hauptverteilung
verstärkt, während die Leitungen zwischen
Hausanschlusskasten und Strassenverteiler
bereits die notwendigen
Querschnittsreserven aufweisen
(Abb. 1). Im Modell M-CEM ist →
Ausgabe 2/19
eTrends
25
aufgrund der Energiekoordination
durch den CEM keine Verstärkung
notwendig. Im Modell O-CEM ist der
Cu-Aufwand (23 600 t) ca. 50 % höher
als heute, während er im Modell M-
CEM gleich bleibt. Die Lebensdauer
der Leitungen ist in der Studie auf 40
Jahre begrenzt. Die Modellunterscheide
hinsichtlich der Leitungen aus
Kupfer (Cu) sind in Tabelle 2 aufgeführt.
Fakten zum Netz der Schweiz
· 128 646 km lang ist das Niederspannungsnetz
(NS-Netz) in der Schweiz
(Elcom 2013).
· Der Cu-Aufwand beträgt 1880 kg/
km (ecoinvent).
· Ohne Berücksichtigung von Industrietransformatoren
beinhaltet das
NS-Netz rund 49 000 Verteiltransformatoren
(Dreyer, Streicher,
Porte, 2014).
· Der Kupferaufwand für Verteiltransformatoren
< 2.5 MVA beträgt
600 kg pro Stück. (Frischknecht et.
al, 2007).
Das Modell O-CEM geht davon aus,
dass der Leiterquerschnitt gemäss
EN50160 um den Faktor 3 verstärkt
werden muss und sich damit auch die
Anzahl Transformatoren verdoppelt,
während das Modell M-CEM keine
Netzverstärkung benötigt. Für die beiden
Modelle ergeben sich dadurch die
Annahmen in Tabelle 3: Der Cu-Anteil
im NS-Netz und für Hausanschlüsse
bleibt im Model M-CEM gegenüber
heute unverändert bei rund
285 000 t. Im Modell O-CEM steigt er
auf das 2,8-fache (803 000 t).
Batteriespeicher bringen Vorteile
Im Modell O-CEM sind keine 2nd-
Life-Batterien zur Speicherung des
PV-Stroms aus Eigenproduktion berücksichtigt.
Anstatt die Überproduktion
in Batterien zu speichern, wird sie
auf HS-Ebene in Pumpspeicherseen
gespeichert. Dazu werden 2,0 TWh/a
PV-Strom in das NS eingespeist, auf
die HS-Ebene übertragen, dort als
Pumpenstrom verwendet, gespeichert
und wieder von der Ebene HS auf die
Ebene NS zu den Verbrauchern übertragen.
Um für die Ebene NS dieselbe
Menge Energie bereitzustellen, die im
Modell M-CEM in Batterien für Netz
verfügbar ist, vergrössert sich im Modell
O-CEM die Produktion der
Pumpspeicher um ca. 3 TWh. Die Verluste
müssen durch zusätzliche Kraftwerke
ausgeglichen werden.
Heute beträgt die Umweltbelastung
durchschnittlich 264 UBP/kWh.
Im Modell O-CEM reduziert sie sich
auf 102 UBP/kWh, bzw. um rund 60 %,
und im Modell M-CEM auf 80 UBP/
kWh (Abb. 2). Das sind rund 70 % weniger
als heute.
Bezüglich der Zusammensetzung
der Umweltbelastung (UBP/kWh)
kann Folgendes festgehalten
werden:
· Die grösste Reduktion (55 %) wird
durch die Vermeidung radioaktiver
Abfälle («radioactive waste to deposit»)
aus der Atomenergie erzielt.
· Der CO2-Anteil («global warming»)
reduziert sich gegenüber
heute im Modell M-CEM um 67
und im Modell O-CEM um 63 %.
· Der Verbrauch energetischer Ressourcen
reduziert sich um ca. 85 %
und ist in den beiden Modellen etwa
gleich gross.
Das Modell O-CEM weist für mineralische
Ressourcen («mineral resources»)
gegenüber heute doppelt so viele
und das Modell M-CEM 60 % mehr
UBPs aus. Dies ergibt sich aus dem
Bedarf an Cu, Stahl, Blei, Zink, Kies,
Sand usw. für den Ausbau der Netzinfrastruktur.
In der Kategorie Schwermetallbelastung
der Luft («heavy metals into
air) weist das Modell O-CEM gegenüber
heute 170 und das Modell M-
CEM 50 % mehr UBPs aus. Die Belastung
entsteht insbesondere bei der
Gewinnung von Cu.
Das Modell M-CEM kommt ohne
Ausbau des NS-Netzes und Verstärkung
der Hausanschlüsse aus und
weist ca. 20 % weniger UBPs aus als
das Modell O-CEM. Gegenüber heute
verringern sich die UBPs des Schweizer
Stroms um rund 70 % im Modell
M-CEM und um rund 60 % im Modell
O-CEM.
Fazit
In der Ökobilanz zum progressiven
Energieszenario 2035 konnte ein gro-
Tabelle 2:
Cu-Mengen für die
Leitungen zwischen
Hausanschlusskästen
und Hauptverteilungen
in den
Modellen
Anzahl Hausanschluss im Modell O-CEM Hausanschluss im Modell M-CEM
Dimensionen
Kabelstrang
EFH mit Wp 440 000 Absicherung
5 x 10 mm 2 x 20 m
EFH sonstige
Heizsysteme
460 000 Absicherung
5 x 6 mm 2 x 20 m
Cu
Dimensionen
Kabelstrang
3 925 t Absicherung
5 x 6 mm 2 x 20 m
2 462 t Absicherung
5 x 6 mm 2 x 20 m
Cu
2 355 t
2 462 t
MFH mit WP 340 000 5 x 35 mm 2 x 20 m 10 615 t 5 x 16 mm 2 x 20 m 4 852 t
MFH sonstige
Heizsysteme
460 000 Absicherung
5 x 16 mm 2 x 20 m
6 565 t Absicherung
5 x 16 mm 2 x 20 m
6 565 t
Total 23 567 t 16 234 t
Tabelle 3:
Cu-Mengen für
NS-Versorgung
NS-Netz im Modell O-CEM
NS-Netz im Modell M-CEM
Cu spez. Cu total Cu spez. Cu total
Netzlänge 129 000 km 5640 (kg/km) 725 563 t 129 000 km 1880 (kg/km) 241 854 t
Transformatoren 98 000 Stück 600 kg 54 000 t 49 000 Stück 600 kg 27 000 t
26 eTrends Ausgabe 2/19
sses Umweltentlastungs-Potenzial für
das Schweizer Stromnetz abgeschätzt
werden. Dezentrale Hausmanager in
Kombination mit 2nd-Life-Batterien
in Gebäuden können den Netzausbau
eindämmen und dazu beitragen, die
Umwelt zu schonen.
Dirk Hengevoss ist wissenschaftlicher
Mitarbeiter für nachhaltiges
Ressourcenmanagement an der
Hochschule für Life Sciences FHNW
in Muttenz
Prof. Dr. Christoph Hugi ist Dozent für
Nachhaltigkeit und Entwicklung,
Kreislaufwirtschaft, Wassermanagement,
Risiko und Sicherheit technischer
Systeme und Umweltökonomie
an der Hochschule für Life Sciences
FHNW in Muttenz
Prof. Dominique Kunz ist Leiter
technische Gebäudesysteme und
Dozent für Mess- Steuer- und
Regelungstechnik, Datenkommunikation,
Gebäudeautomation und
Heimautomation an der Hochschule
für Architektur, Bau und Geomatik
FHNW in Muttenz.
Link zur Studie: tinyurl.com/
FHNW-UmweltnutzenCEM
Abbildung 3: Vergleich der Umweltbelastung der
Stromversorgung heute in UBP/kWh mit den beiden Modellen
ALADIN mit EnOcean-Funktechnologie
› ALADIN – das erprobte Funksystem für Profis. Über 250 000 Geräte
in der Schweiz im Einsatz
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Elektrotechnik EMVU
Starkstromkabel – Laudatio
zum Stand der Technik
In einem modernen Starkstromkabel steckt weit mehr als
nur blanker Kupfer mit etwas Isolation. Ganz besonders
gilt dies für Drehstromkabel mit Leiterquerschnitt ab
25 mm 2 , bzw. mit Stromstärken von über 100 A. Dabei
hat man erkannt, dass die EMVU (elektromagnetische
Umweltverträglichkeit) bei der Starkstromübertragung
massgebend von der Konstruktion des Starkstromkabels
abhängt und somit, bei geeignter Vorgehensweise, ein
Mehrwert geschaffen werden kann.
AUTOR: CHRISTIAN FISCHBACHER
28 eTrends Ausgabe 2/19
Einleiterkabel, parallel verlegt, I Tot ≈ 1000A Einleiterkabel, im Bündel verle
Abb. #1 Einleiterkabel, parallel verlegt, ITot ≈ 1000A
Abb. #2 Einleiterkabel, im Bündel verlegt, I Tot ≈ 1000A
inleiterkabel, im Bündel verlegt, I Tot ≈ 1000A
Abb. #3 Magnetfeldverlauf um
einen stromdurchflossenen Leiter
Magnetfeldverlauf um einen stromdurchflossenen Leiter
I
Magnetfeldverlauf
B
n Leiter
KR
ürzlich berichtete eine ordnung der stromführenden Leiter.
auflagenstarke Fachzeitschrift
über ein Starktisch
den Streufeldverlauf eines
Abbildungen #3 und #4 zeigen schema-
r
stromverkabelungspro-
strom führenden Leiters.
blem. Es ging um die
Verlegung von Einleiterkabeln in je
vierfacher Ausführung pro Aussenleiter.
Um das daraus resultierende magnetische
Streufeld zu minimieren,
werden bei Starkstromverbindungen
Abb. #4 Magnetfeldverlauf
Der Experte gab dem Frage-
Hin- und Rückleiter möglichst nahe
steller die zwei Empfehlungen in Abbildungen
zusammengelegt. Noch viel effizien-
Magnetfeldverlauf
#1 und #2:
ter lässt sich das Streufeld reduzieren,
B
Gemäss VDE 0100-540, bzw. IEC
60364-5-54 existiert die EMV-Anforderung,
dass keine AC-Ströme auf
wenn die stromführenden Leiter zusätzlich
verseilt werden. Dabei sollte
die Schlaglänge aber optimal auf den
R
Schutzleiter, Erdleiter und Potenzialausgleichsleiter
fliessen dürfen. Diese
r
Forderung wird in der Praxis leider
immer noch massiv verletzt, die induzierten
Erdleiterströme betragen bei
der Verlegung nach Abbildung 1 ca. 50
Kabeldurchmesser abgestimmt sein.
Je kleiner das Streufeld, umso höher
der Wirkungsgrad und umso geringer,
ganz nebenbei, auch die Übertragungsverluste.
Fig. 1 Fig. 2
A, nach Abbildung 2 ca. 40 A!
Die Installationsarten in Abbildung
Es ist unverständlich, Fig. 3 dass Experten #5
Fig. werden 4 nun entsprechend ihrer
immer noch obige Empfehlungen abgeben,
weil Erdschlaufenströme Standardkabel so miteinander CFW verglichen. PowerCable ®
elektromagentischen Verträglichkeit
Einzelader parallel Einzelader gebündelt
Abb. #5
oder so zu den ärgerlichsten EMV- Damit die Berechnungen möglichst
Einzelader parallel
Einzelader gebündelt
Problemen in der Elektrotechnik gehören
[#7].
Im weiteren darf es bei der Verlegung
von Starkstromkabeln im Normalfall
keine Rolle spielen, wie die
Kabel verlegt werden, ob in Trassen,
unterhalb von Decken, im Doppelboden
oder in Kabelkavernen. Starkstromverbindungen
der Praxis entsprechen, wurden unterschiedliche
Phasenströme gewählt, so
dass sich auch ein Neutralleiterstrom
einstellt. Die genauen Berechnungsparameter
sind in Abbildung #6 eingetragen.
Zudem wurden in der Simulation
auch die induzierten PE-Ströme berücksichtigt,
die approximativen PEdie
müssen so ausge-
Standardkabel
CFW PowerCable legt sein, dass Induktionsströme sind aus Abbildung
magnetischen #8 ersichtlich.
Streufelder sowie Erdschlaufenströme
keine Grenzwerte verletzen, weder
gesetzliche noch technische.
Folgende zwei EMV-Merkmale
bestimmen die NF-Qualität von Starkstromverbindungen:
Zu erkennen ist, dass das magnetische
Streufeld mit der «CFW
PowerCable»-Technologie [2] steil abfällt:
Somit werden mit dieser Technologie
auch die Übertragungsverluste
am kleinsten. Dies ist die Auswirkung
CFW PowerCable®
CFW PowerCable ®
des zentrisch angeordneten Schutzleiters
sowie der verseilten Aussenleiter.
1. Das magnetische Streufeld
Jeder stromdurchflossene Leiter erzeugt
ein magnetisches Streufeld. Die
Höhe dieses Streufeldes ist abhängig
von der Stromstärke sowie der An-
Mit dieser Technologie wird der CH-
Anlagegrenzwert (1 μT) bereits im
Abstand von ca. 35 cm eingehalten und
im Abstand von ca. 1 m auch der →
Fig. 2 Fig. 3 Fig. 4
Einzelader gebündelt Standardkabel CFW PowerCable ®
Fig. 3 Fig. 4
Fig. 4
Ausgabe 2/19 eTrends
29
(5-Leiternetz)
TN-S-System (5-Leiternetz)
PE
RCM
N
L 3
L 2
L 1
Abb. #6
Magnetische
Streufeldberechnungen
I 1 = 250A, I 2 = 216A,
I 3 = 195A, I N = 48.1A
Streufeld [µT]
10
9
8
7
6
5
4
3
2
1
PE 0
DIFFN-Ist
0.2 0.6 1.0 1.4 1.8 2.2
N-Bed
ŻEP
Abstand zum Kabel [m]
n
Zentraler
Parallel Erdungspunkt Standardkabel (ZEP)
Differenzstromüberwachung
Bündel
CFW PowerCable
oder Power Monitoring
Abb. #7 Das Bild zeigt,
dass der PE-Leiter im
TN-S-Netz als Folge des
Induktionsgesetzes
nicht stromlos ist. Das
rot eingezeichnete
Streufeld induziert in die
PE-Schlaufen Induktionsspannungen,
die sich
in der Praxis als Erdschlaufenströme
(IPE)
jederzeit nachweisen
lassen, Teilströme findet
man auch auf Elektronikplatinen
und Datenkabelabschirmungen.
2.6 3.0 3.4 3.8 4.2 4.6 5.0
TN-S-System
(5-Leiternetz)
Gebäudekonstruktion
oder Rohrleitung
PE
RCM
Gebäudekonstruktion Differenzstromüberwachung
oder Rohrleitung oder Power Monitoring
N
PE
DIFFN-Ist
L 3
L 2
L 1
N-Bed
ŻEP
Differenzstromüberwachung
oder Power Monitoring
Zentraler
Erdungspunkt (ZEP)
Zentraler
Erdungspunkt (ZEP)
empfindlichste technische Grenzwert
(0,02 μT). Der Elektroplaner braucht
sich also bei der Kabelführung keine
Gedanken mehr über die Einhaltung
von Mindestabständen zu machen –
selbst bei Strömen von über 1000 A.
2. Induktion/Gegeninduktion
Magnetische Streufelder erzeugen in
elektrisch leitenden Materialien, sofern
diese parallel zu den stromführenden
Leitern angeordnet sind (beispielsweise
Erdleiter, Kabeltrassen,
Gas- und Wasserleitungen usw.), Induktionsspannungen,
die in sogenannte
Erdschlaufenströme umgewandelt
werden. Bei Nichtbeachtung
dieser Problematik können so auch bei
TN-S-Installationen massive Erdschlaufenströme
entstehen, die nicht
selten 10 bis 15 Prozen des grössten
Phasenstroms erreichen.
Die unangenehmen Folgen sind
beispielsweise Korrosionsschäden, lästige
Magnetfelderhöhungen, galvanische
und magnetische Einkopplungen
auf Elektronikplatinen, Daten- und
Signalleitungen sowie zusätzliche
Übertragungsverluste Abbildung #7.
Genau genommen existieren zwei Induktionsprobleme,
einerseits wenn
der PE geometrisch unterschiedliche
Abstände zu den Aussenleitern aufweist
(Induktion), anderseits wenn
der PE parallel zu den Aussenleitern
angeordnet ist (Gegeninduktion).
Diese physikalisch äusserst wichtige
Erkenntnis erklärt, warum der PE
auch in einem 5-Leiter-Standardkabel
nicht induktionsfrei ist, selbst wenn
alle Leiter miteinander verseilt sind.
Abbildung #8 zeigt die Induktionsproblematik
an den abgebildeten Leiteranordnungen.
Die immer noch weitverbreitete Einzeladerverlegung
erweist sich auch in
dieser Betrachtung als ungünstigste
Variante, sowohl in Bezug auf das magnetische
Streufeld Abbildung #6 als
auch in Bezug auf die induzierten PE-
Ströme Abbildung #8.
Untermauert wird diese Aussage
durch das Zitat von Dipl. Ing. Karl-
Heinz Otto (öffentlich bestellter und
vereidigter Sachverständiger für Elektrotechnik):
«Auch ich kann nur dringend
von einer Einzeladerverlegung
abraten. Ich habe kürzlich einen grossen
Gebäudekomplex in Düsseldorf
nach Korrosionsschäden und Störungen
im Netzwerk untersuchen müssen.
Über 44 A (!) wurden trotz Netzsystem
TN-S auf den Erdleiter eingekoppelt.»
Wie schon erwähnt, lösen auch
Standardkabel das PE-Induktionsproblem
nicht, weil der geometrische Abstand
zu den Aussenleitern unterschiedlich
ist Abbildung #5. Ab einem
Leiterquerschnitt von 35 mm2 liegen
die PE-Induktionsströme doch schon
im Bereich von 5 A! Alle Berechnungen
wurden mit dem Simulationsprogramm
EFC 400EP der Forschungsgesellschaft
für Umwelttechnik (FGEU)
Berlin erstellt und bestätigen die praktischen
Erfahrungswerte in jeder Beziehung.
Fazit
Nur die zentrische Anordnung des
PE Abbildung #5 verhindert induktive
Einkopplungen und somit die gefürchteten
Erdschlaufenströme. Werden
die Aussenleiter zusätzlich mit
der optimalen Schlaglänge um den
PE verseilt (CFW PowerCable-Technologie),
reduziert sich das magneti-
30 eTrends Ausgabe 2/19
11
00
0.2 0.2 0.6 1.0 1.4 1.8 2.2 2.6 3.0 3.4 3.8 3.8 4.2 4.2 4.6 4.6 5.0 5.0
Abstand zum Kabel [m]
P E- Induktionsstrom [A]
P E- Induktionsstrom [A]
50.0
50.0 A
45.0
45.040
40.0
40.035
35.0
35.030
30.0
30.025
25.0
25.020
20.0
20.015
15.0
15.010
10.0
10.0 5
5.0
5.0
0.00
0.0
PE-Induktionsstrom
Abb. #8 PE-Induktionsströme der betrachteten
Leiteranoprdnungen bezüglich Querschnitt und Nennstrom
PE-Induktionsströme der abgebildeten Leiteranordnu n
bzgl. Querschnitt und Nenns t r o m
10 16 25 35 30 50 70 95 120 150 185 240 300
10 16 25 35 Leiterquerschnitt 50 70 95 in mm 120 2 150 185 240 300
Leiterquerschnitt [mm 2 ]
Leiterquerschnitt [mm 2 ]
Parallel
Parallel
Bünde l
Bündel l
Standardkabel
Standardkabel
CFW PowerCable
CFW Powercable PowerCable
Abb. #9 Tabellarische Zusammenfassung
sche Streufeld exponentiell. Müssen
grosse Ströme übertragen werden, so
dürfen mehrere Kabel parallel geschaltet
werden. Im Gegensatz zu
Einleiterkabeln teilen sich bei einer
Parallelschaltung die Ströme gleicher
Leiter völlig gleichmässig auf: Leiterüberhitzungen
als Folge ungleicher
Stromverteilung sind ausgeschlossen.
Die elementaren Aussagen werden in
Abbildung #9 zusammengefasst. Induktionsfreie,
streufeld- und verlustarme
Starkstromkabel Einzelader gehören parallel heute Einzelader gebündelt Standardkabel CFW PowerCable ®
definitiv zum Stand der Technik.
Einzelader parallel Einzelader gebündelt Standardkabel CFW PowerCable ®
Literatur
[1] Rudnik, S.: EMV-Fibel für Elektroniker,
Elektroinstallateure und Planer.
1.39 9.5 bis zu 25% dito
Fig. 2
Berlin Offenbach: VDE VERLAG, 2015
(ISBN
Fig.
978-3-8007-4007-9)
3 Fig. 4
el
[2] CFW EMV Consulting AG, www.cfw.ch
Einzelader gebündelt Standardkabel CFW PowerCable ®
Autor
Christian Fischbacher
Senior EMV-Consultant
CFW EMV-Consulting AG
Reute AR/Schweiz.
I
B[µT]
PE
[A] I Diff
[%] bei
Leitungstyp
Induktions- Parallel-
Auswirkungen
d=1.0m
strom betrieb
Fig. 1 Fig. 2 Fig. 3 Fig. 4
Einzelader parallel Einzelader gebündelt Standardkabel CFW PowerCable ®
6.17 19.5 bis zu 100%
Fig. 1 Fig. 2 Fig. 3 Fig. 4
Fig. 1 Fig. 2 Fig. 3 Fig. 4
Korrosionsschäden, Störeinflüsse
auf Daten- und
Signalleitungen, aufwändige
Abschirmungsmassnahmen,
unwirtschaftliche
Leitungsverluste, gesundheitliche
Risiken usw..
3.41 11.2 bis zu 75% dito
0.02 0.5 max 3%
keine
Ausgabe 2/19 eTrends
31
Elektrotechnik FUNKTIONSERHALT
Nicht wünschenswert, aber im Notfall muss der Funktionserhalt gewährleistet sein.
Sicherheitsstromkreise
richtig installieren
Wie Sicherheitsstromkreise richtig installiert werden
müssen, wirft immer wieder Fragen auf. Die fünf
nachfolgenden Erklärungen bilden einen einfachen
Ratgeber für die Praxis. AUTOR: SANDRO NIEDDU
E
lektrotechnische Einrichtungen
eines Gebäudes
sind äusserst
wichtige Elemente im
Brandschutz. Sie müssen
im Brandfall wie vorgeschrieben
und tadellos funktionieren. Die Sicherheit
und Brandlast in Fluchtwegen
sowie die Leitungsführung von Sicherheitsstromkreisen
werden deshalb immer
wichtiger. Normen und Vorschriften
wie VKF-BSR und NIN definieren
die Anforderungen. Wer solche Installationen
von Anfang an richtig
plant und installiert, spart sich eine
Menge Ärger und vor allem Kosten für
Nachbesserungen nach der Abnahme.
Die nachfolgende Aufstellung beleuchtet
die wichtigsten fünf Punkte
für den Planer und Installateur.
1. Funktionserhalt für Sicherheitsstromkreise
gemäss VKF-BSR
In den VKF-BSR 17-15 Anhang zu
Ziffer 3.3.4 heisst es: «Bei offener Verlegung
muss der geforderte Funktionserhalt
des Sicherheitsnetzwerkes unter
Berücksichtigung des geeigneten Tragsystems,
geeigneter Montage und Leitungsführung
gewährleistet werden.»
Die Grundlage für Funktionserhalt-
Systeme, die auch in der Schweiz anzuwenden
ist, ist die deutsche Prüfnorm
DIN4102-12. Eine Anlage muss
folglich mit geprüften Systemen gemäss
dieser Norm geplant und installiert
werden. Das heisst, dass das gewählte
System ein Prüfzeugnis nach
DIN4102-12 besitzen muss.
2. Das Funktionserhalt-System
und seine Installationsparameter
Eine Kabelanlage setzt sich im Wesentlichen
aus dem Verlegesystem sowie
den Kabeln und Leitungen zusam-
32 eTrends Ausgabe 2/19
men. Erst die Kombination dieser
Elemente macht die Anlage zu einem
Funktionserhalt-System. Als Kurzzeichen
findet man hier auf den einzelnen
Komponenten das «E» mit dem Zusatz
der Zeitdauer in Minuten (E30, E60,
E90). Installateuren und Planern ist
teils nicht bewusst, dass es für Funktionserhalt-Systeme
klar definierte Vorgaben
gibt. Es ist definiert, welche
Materialen zusammen verbaut, welcher
Kabeltyp eingesetzt, welche Installationsparameter
wie Stützabstände,
Gewicht kg/m, Befestigungsart,
Abmessungen usw. eingehalten werden
müssen. Es ist deshalb nicht ratsam,
sich einfach auf ein Symbol wie
z. B. E60 auf einem Kabel zu verlassen
und davon auszugehen, dass dieses Kabel
überall und mit jedem System die
Klasse E60 erfüllt. In den Prüfzeugnissen
ist immer genau nachzuschauen,
welche Komponenten für die jeweiligen
Funktionserhalt-Klassifikationen
verwendet werden müssen, damit das
Funktionserhalt-System als Ganzes
die Anforderungen erfüllt.
3. Das Funktionserhalt-System
korrekt koordinieren und
installieren
Ein Punkt, der immer wieder Fragen
aufwirft, ist die richtige Koordination
und Verlegung von sicherheitsrelevanten
Stromkreisen. NIN2015 5.6.7.1 und
VKF-BSR 17-15 Ziffer 3.3.4 Abs. 1
besagen: «Stromkreise für Sicherheitszwecke
sind unabhängig von anderen
Stromkreisen zu verlegen.» Unter Berücksichtigung
der nachfolgenden Voraussetzungen
ist es gemäss Vorschrift
erlaubt, auch normale Kabel auf einem
Funktionserhalt-System mitzuverlegen.
Die Norm besagt, dass eine saubere
Ordnungstrennung (z. B. mit
Trennsteg) nötig ist und die Kabel
nicht gekreuzt oder überlagert werden
dürfen. Eine Ordnungstrennung ist
folglich nur auf einer Kabelrinne oder
einer Kabelleiter möglich. Bei allen
anderen Installationen wie z. B. Rohren,
Sammelhaltern usw. ist sie nicht
umsetzbar. Zudem wird es auf einer
Kabelrinne immer Kabel geben, die
davon abzweigen. Es ist deshalb extrem
schwierig, über die ganze Installation
Funktionserhalt- und normale
Kabel sauber zu trennen.
Hinzu kommt, dass bei der Kombination
von Anlagen die Anforderungen
an die normale Installation auf die
Anforderungen des Funktionserhalts
abgestimmt werden müssen. So muss
eine Traginstallation, die das Funktionserhalt-System
mit normalen Kabeln
verlässt, auch nach dessen Anfor-
derungen installiert werden, weil das
normale Kabel eine mechanische Verbindung
zu ihm darstellt.
Kabel- und Leitungsanlagen müssen
zudem so befestigt und errichtet
werden, dass die Funktion der Stromkreise
im Brandfall nicht beeinträchtigt
wird. B+E Teil 5.6.8.5 der NIN
empfiehlt, sie möglichst weit oben, in
der obersten Lage oberhalb von Lüftungen
und Abflussrohren anzuordnen.
Dies ist nur schwer umzusetzen,
mit BIM könnte es etwas einfacher
werden. Was bleibt, ist die Problematik
in Bezug auf die Zugänglich- und
Auswechselbarkeit. Um dieser Problematik
etwas aus dem Weg zu gehen,
können Teilabschnitte auch unterschiedlich
ausgestaltet werden. So verläuft
ein Kabel primär auf einer Funktionserhalt-Kabelrinne
und wechselt
dann z.B. auf eine Rohrinstallation,
die wiederum oberhalb des Lüftungskanals
verläuft, um eine Kreuzung zu
vermeiden.
Weitere Ansätze sind unter anderem
bauliche Lösungen für die anderen
Installationen. Es können Lüftungsabschnitte
brandschutztechnisch
verkleidet oder spezielle Aufhänge-
Systeme montiert werden, die verhindern,
dass Lüftungs- und Ablaufrohre
im Brandfall herunterfallen.
4. Die Funktionserhalt-Dauer
der Verbraucher
Dafür gibt man sehr schnell viel mehr
Geld aus, als man müsste. Installatuere
gehen häufig davon aus, dass z. B. eine
RWA immer mit einem Sicherheitsstromkreis
E90 ausgeführt werden
muss. Das stimmt so nicht ganz. Wie
lange ein Verbraucher im Brandfall
funktionieren muss, ist von vielen Faktoren
abhängig. Dabei spielt auch die
nutzungsbezogene Brandabschnittsbildung
eine Rolle. Gemäss VKF-BSR
21-15 Ziffer 4.1 Abs. 2 beträgt die Mindestdauer
für den Funktionserhalt einer
RWA 30 Minuten. Ob nun eine
E30- oder E90-Installation ausgeführt
wird, ist vor allem finanziell ein erheblicher
Unterschied. Die Funktion und
Funktionsdauer der jeweiligen Verbraucher
sind Bestandteile des Brandschutzkonzeptes
und werden deshalb
im Brandschutzkonzept festgelegt.
5. Verantwortlichkeiten und
Dokumentation
Die Qualitiätsrichtline VKF-BSR 11-
15 «Qualitätssicherung im Brandschutz»
definiert die minimalen Massnahmen
zur Qualitätssicherung im
Brandschutz über alle Phasen von
Bauten und Anlagen. Sie definiert
Prozesse und regelt die Zusammenarbeit
zwischen allen Beteiligten und der
Brandschutzbehörde. So schreibt sie
vor, dass jedes in der Schweiz gebaute
Gebäude über eine verantwortliche
Person/Organisation für sämtliche
Bereiche des Brandschutzes verfügen
muss. Diese ist Bindeglied zur Brandschutzbehörde
und den beteiligten Unternehmen
im Objekt. Mit dieser
Richtlinie wird auch festgelegt, dass
jedes Unternehmen die erforderlichen
Unterlagen seines Gewerks für die
Übereinstimmungserklärung des QS-
Verantwortlichen Brandschutz zur
Verfügung stellt. Dies beeinhaltet
auch die Prüfzertifikate der installierten
Funktionserhalt-Systeme.
Die Verantwortung für die korrekte
Installation gemäss Stand der
Technik und den Prüfzertifikaten liegt
einzig und allein beim ausführenden
Unternehmen. Ob detaillierte Kontrollen
der Funktionserhalt Installationen
stattfinden, wird vermutlich von
Projekt zu Projekt und auch Kanton
varieren. Man muss jedenfalls immer
damit rechnen.Es empfiehlt sich daher,
sich schon während der Projektphase
mit dem zuständigen QS-Verantwortlichen
auszutauschen. Insbesondere
auch zu den Schnittstellen Themen wie
Koordination, Montage-Untergründe
und vieles mehr.
Funktionserhalt: Wichtige Anlagen
müssen jederzeit funktionieren und
sind enstprechend den Normen zu
installieren.
Sandro Nieddu ist Produktmanager
bei der Bettermann AG in
Wolfenschiessen.
Ausgabe 2/19 eTrends
33
Elektrotechnik VERANSTALTUNG
INTERVIEW MIT URS SCHMID, FACHVERANTWORTLICHER
WEITERBILDUNG BEI ELECTROSUISSE, AUTORIN: BERNADETTE KOHLER
StromerTAGE 2019
Weniger Theorie – mehr Praxis
Dieses Jahr stehen neue, individuelle Lichtsteuerungssysteme, energieeffiziente
Installationen und Lastverteilung, neue Stromspeichersysteme
sowie intelligent vernetzte Gebäude im Mittelpunkt der StromerTAGE.
Wohin geht der Trend in der
Installationspraxis?
Wenn ich das wüsste, würde ich Aktien
kaufen! (lacht) Spass beiseite, auch in
der Elektroinstallation werden die Digitalisierung
und Automatisierung vermehrt
Einzug halten. Deswegen werden
wir uns künftig noch intensiver mit
der Gebäudeautomation auseinandersetzen.
Schwerpunkte der diesjährigen
StromerTAGE sind die Energiespeicherung
und die energieeffiziente
Lastverteilung. Warum sollte
ich als Praktiker darüber Bescheid
wissen? Sind das nicht eher
Themen für Elektrizitätswerke?
Bei den Speichersystemen geht es
schwerpunktmässig um stationäre Systeme
für PV-Anlagen, mit denen Kunden
ihren Eigenverbrauch optimieren
können. Das ist für Elektriker durchaus
interessant, weil sie aufgrund ihrer
Nähe zu den Kunden zunehmend auch
eine beratende Rolle übernehmen. Insbesondere
für Privatkunden sind sie
oftmals eine Art Vertrauensperson,
wenn es um Energiethemen im Haus
und/oder Wohnbereich geht. Oft können
Elektrofachleute durch ihre kompetente
Beratung aus dem eigentlichen
Auftrag weitere Folgeaufträge generieren.
Das bedingt aber, dass sie in
unterschiedlichsten Bereichen Bescheid
wissen.
Die energieeffiziente Lastverteilung
ist ein Thema für Elektriker, die
in der Industrie ihr Haupttätigkeitsfeld
haben. Hier spielt die richtige
Dimensionierung der Querschnitte
eine wichtige Rolle, damit die Verlustleistung
infolge zu grosser Erwärmung
reduziert werden kann. Auch
hier gilt es, umfangreiches Fachwissen
und Kompetenzen aufzubauen, um
gegenüber Vorgesetzten gekonnt zu
argumentieren. Firmenverantwortliche
fokussieren naturgemäss auf
Kostenoptimierung. Mit ihrem Fachwissen
verschaffen sich Elektriker
Gehör und können auch bei festgefahrenen
Denkmustern richtig argumentieren.
Was macht die StromerTAGE
einzigartig? Wieso sollte man sie
sich nicht entgehen lassen?
Kaum eine andere Veranstaltung verbindet
Theorie und Praxis so eng miteinander.
Uns ist bewusst, wie wichtig
es ist, das theoretisch Erlernte praktisch
anzuwenden, damit es auch wirklich
verstanden und richtig eingesetzt
werden kann. An den StromerTAGEN
gibt es ausserdem ausreichend Gelegenheit,
Fragen zu stellen, sich mit Berufskollegen
auszutauschen und von
den Erfahrungen der Referenten und
weiterer Teilnehmer zu profitieren.
Die Kursteilnehmer können ihr Wissen
an fünf Stationen vertiefen, Produkte
näher kennen lernen und sie
gleich selbst ausprobieren.
Die Veranstaltung für
Montagepersonal aus
Elektroinstallationsfirmen:
www.stromertage.ch
• Dienstag, 30. April 2019
SAL, Schaan LIE
• Montag, 6. Mai 2019
KUK, Aarau
• Dienstag, 14. Mai 2019
Gate 27, Winterthur
• Dienstag, 21. Mai 2019
Coop Tagungszentrum, Muttenz
• Dienstag, 28. Mai 2019
Mobilcity, Bern
• Dienstag, 4. Juni 2019
Hager AG, Emmenbrücke
• Mittwoch, 5. Juni 2019
Hager AG, Emmenbrücke
34 eTrends Ausgabe 2/19
Überspannungsschutz-Systeme
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CAD/BIM MEHRWERT
CAD im Zeitalter
von BIM
Der Einsatz von CAD-Software in der Planung gehört
mittlerweile zum Standard. Und dies bleibt in Projekten mit
und ohne BIM auch in Zukunft so, denn auch CAD ist heute
weit mehr als nur 2-D. Ein Vergleich der beiden Methoden.
AUTOR: RENÉ SENN
E
lektroinstallateure nutzen
aus dem Bereich
CAD (Computer Aided
Design) vor allem so genannte
Schema- und natürlich
auch Planzeichnungs-Programme.
Zudem gibt es Systeme, die
diese beide Anwendungen miteinander
koppeln, was einen zusätzlichen
Vorteil bietet. Mit nur einem Klick
wechselt der Nutzer zwischen Planund
Schemazeichnen und verbindet
Plan- und Schemasymbole schnell und
effizient miteinander. Diese Kopplung
vereinfacht die Planung und das Design
einer Installation und reduziert
die Komplexität der Schnittstellen. Es
gehen weniger Information verloren,
und die Schnittstellen zwischen den
beiden Anwendungen sind klar definiert,
automatisiert und werden dadurch
viel übersichtlicher. So wie in
der Praxis die Installation mit dem
Tableau übereinstimmen muss, erstellt
die Software beinahe einen digitalen
Zwilling der Installation. Diese Kombination
von zwei Tools kann grob
gesehen durchaus mit der BIM-Methodik
verglichen werden. Denn auch
in einem BIM-Planungsprozess werden
einheitliche Nutzdaten zwischen
unterschiedlichen Anwendungen ausgetauscht
und zum Teil gleichzeitig
genutzt.
Der schwere Stand
des Begriffs CAD
CAD hat jedoch mittlerweile einen
schweren Stand in der Branche, denn
alle sprechen nur noch von BIM. Natürlich
werden aber auch in BIM-Projekten
noch CAD-Programme eingesetzt.
Die Voraussetzung für BIM – auch
Digitale Planungstools Wer seine CAD-Software richtig einsetzt, kann
sich dank Digitalisierung und Cloud-Anbindung sehr viel Arbeit ersparen.
als Virtual Design and Construction
bezeichnet – ist, dass die Software wie
oben erwähnt für das virtuelle Zeichnen
und Konstruieren mit anderen
Software-Tools koordiniert Daten austauschen
kann. Dies ist aber, zumindest
im Moment, noch nicht in allen
Projekten gefordert. Vor allem im
Wohnbau dürfte die «klassische» Planung
noch eine Weile bestehen. Trotzdem
wollen wir nachfolgend die reinen
CAD-Anwendungen und ihre Vorteile
mit BIM vergleichen.
Wer mit BIM arbeiten will, darf die
Ausbildung dafür nicht unterschätzen.
Dasselbe gilt für die Kosten der Hardware
und Software, die mit der Einführung
von BIM in einem Unternehmen
anfallen. Die für die Erstellung von
einfachen CAD-Zeichnungen erforderlichen
Fähigkeiten beschränken
sich hingegen auf die reinen Kenntnisse
der 2D-Zeichnungstechnik. Gerade
in kleineren Projekten dürfte dies
wie erwähnt noch länger die bevorzugte
Methodik sein. Denn wenn wir
mit einem CAD-Programm eine Linie
zeichnen, ist dies nicht mehr als eine
Linie im Computer. Eine Linie gemäss
BIM-Methodik in 3-D ist jedoch Teil
des digitalen Zwillings des Baus, das
heisst, sie beinhaltet unzählige parametrische
Daten zu Lage, Dimension,
Beschaffenheit, Länge usw. Zudem
ändern und verfeinern sich diese Informationen
mit dem Projektfortschritt.
36 eTrends Ausgabe 2/19
Diese Daten zu ergänzen, ist natürlich
mit mehr Arbeit verbunden als die
reine Planung in 2-D und lohnt ich deshalb
nur dann, wenn das ganze Gebäude
nach der BIM-Methodik realisiert
wird.
Vorteile dank Digitalisierung
Auch ohne BIM sind CAD-Tools
für den Installateur in der Planungsphase
sehr nützlich, weil sie, obwohl
nur in 2-D, ähnlich wie BIM viele Zusatzinformationen
und -funktionen
beinhalten. So kann aus einer CAD-
Planzeichnung automatisch eine Mengenliste
mit allen verwendeten Symbolen
generiert werden. Daraus können
Offerten und mit nur wenig Aufwand
Gliederungen und Strukturen abgeleitet
werden. Je nach Schnittstelle zu
anderen Tools lassen sich die Daten für
die weiterführende Kalkulation aufbereiten,
oder die VSEI-Daten können
planübergreifend mit Hilfe der SIA
451-Schnittstelle ins externe Kalkulationsprogramm
exportiert werden.
Projektdaten können je nach Software
in Excel exportiert und nach Baukostenplan,
Stockwerk, Raum, Lieferant,
Stromgruppe usw. sortiert werden.
Moderne Systeme arbeiten zudem
mit Hilfe einer Cloud-Anwendung und
erleichtern so Arbeitsabläufe. Sehr
praktisch ist zum Beispiel das automatische
Erstellen eines Mess- und Prüfprotokolls,
das mit Hilfe der Cloud-
Anbindung zur weiteren Bearbeitung
an das Smartphone oder Tablet übertragen
werden kann. Auf der Baustelle
ergänzt der Monteur auf einem mobilen
Gerät die aktuellen Messwerte und
synchronisiert sie anschliessend mit
dem Computer im Büro. Aktuelle
Softwaretools unterstützen den Installateur
auch beim Erstellen von Sicherheitsnachweisen
für Neubauten, Umbauten
oder Erweiterungen anhand
dieser Protokolle.
Spannend auch ohne BIM
Die aufgeführten Beispiele sind nur
ein Auszug aus den unzähligen Möglichkeiten,
die moderne CAD-Tools
bieten. Sie zeigen, dass die Digitalisierung
der Planung auch ohne BIM
schon einige Vorteile bietet und CAD-
Tools sehr viele Informationen liefern,
die die Projektdaten aufwerten. So ist
auch ohne BIM eine digitalisierte
Elektroplanung möglich. Die Anbindung
an ein BIM-Projekt stellt dann
quasi den nächsten Evolutionsschritt
dar und sollte mittelfristig auf jeden
Fall in Betracht gezogen werden.
«Der Mehrwert
sowie
die Zusatzfunktionen
einer CAD-
Software
sind entscheidend!»
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BIM: ein Ansatz für Elektroplaner
BIM macht auch vor der Elektro- und Haustechnik nicht Halt.
Es gilt deshalb vorauszuschauen, wie die Branche erfolgreich
und BUILDING360-PORTAL
mit Mehrwert am BIM-Prozess partizipieren kann.
Ein Lösungsvorschlag. AUTOR: MATTHIAS LIECHTI
Unser Bauteilkatalog aus strukturierten BIM-Objekten mit einheitlichen
Informationen ist das Fundament Ihres digital geplanten Bauwerks.
Portal mit
Bauteilkatalog
und Services
Einheitlich strukturierte
HLKSE-Revit-Familien zum
Download
BIM-Objekt mit
standardisierten
Informationen
und 2D-Symbol
BIM-Model mit echtem
Mehrwert für Planung,
Bau und Betrieb
1 Ein Bauteilkatalog mit strukturierten BIM-Objekten und einheitlichen
Informationen ist das Fundament eines digital geplanten Bauwerks.
Der BIM-Mehrwert erschliesst
sich heute noch Auslegung von Rohren, Trassen, Appa-
lassen sich unter anderem
Vordergrund. Die räumlich korrekte Aus diesen Beobachtungen
UNSERE in den wenigsten PARTNER Projekten.
Vor allem dann, Gebäudeausrüstung stellt – unter Ver-
· Der Informationsgehalt in den einraten
und Installationen der technischen folgende Schlüsse ziehen:
wenn es um einheitliche
Regeln und definierte Bauteilkataloge
und Standards geht, mit denen die
meidung von Kollisionen – das Hauptziel
der BIM-Anwendung dar. Zum anderen
ist festzustellen, dass bei praktisch
zelnen Fachmodellen und damit
auch im zusammengeführten Bauwerksmodell
ist heute in vielen Fällen
noch recht bescheiden und ge-
BIM-Anwendungsziele effektiv erreicht
buildup werden ist können. die führende Das müsste Informationsquelle zu erfinden. für So her-
wird beim MuM Projektstart wurde 1984 gegründet nügt und nicht, ist ein um führender nachgelagerte An-
jedem Projekt versucht wird, BIM neu
heute nicht steller-spezifische mehr so sein, Bauteilinformationen. wie ein aktuelles
überlegt, Die digitalen wie die Bauteile bieter benannt von BIM-Lösungen wer-
Anwendungen und in Europa nahtlos der grösste zu unter-
Bauteil-, Beispiel zeigt. Material- und Produktdaten den von sollen, Herstellern damit Auswertungen Vertriebspartner für die des Weltmarktführers stützen. Autodesk. Die
und Lieferanten aus der Schweiz, Deutschland Kostenkalkulation und Ös-durchgeführterreich sind auf einer zentralen Plattform abgelegt. Via Plug-ins RevitFamilyBrowser und buildup CONNECTOR
BUILDing360-Bauteilkataloge werden · Beim sowie Umgang die mit zugehörigen den Informationen
im Fachmodell, insbesondere
BIM zu Ende gedacht
können. Oder es wird zum wiederholten
Wirft man einen Blick auf aktuelle Mal diskutiert, in welchem Detaillierungsgrad,
den Bauteileigenschaften, gibt es in
BIM-Projekte,
buildup
fallen
CONNECTOR
zwei Dinge
(Revit-Plug-in
besonders
auf: BUILDing360-Bauteile So steht einerseits mit die hersteller-spezifischen 3D- (Level of Detail) Infor-
die Fachmodelle werden. www.mum.ch
in den gen, und es fehlt ein standardisier-
von MuM) können
bzw. Fertigstellungsgrad
können kostenlos über die
der
Website
Branche
der
noch
MuM
viele
bezogen
offene Fra-
Planung mationen (mit oder phasengerecht ohne interdisziplinäre
angereichert einzelnen werden. Projektphasen erstellt werden ter Ansatz auf der Basis von strukturierten
Koordination www.buildup.ch der Gewerke) bei
den meisten Projekten nach wie vor im
sollen, damit sie den zu definierenden
Anwendungszielen genügen.
Bauprodukten und ihrem
digitalen Abbild, den Bauteilen.
38 eTrends Ausgabe 2/19
Obwohl erkannt wird, dass BIM mehr
ist als nur 3D-Koordination, fehlen in
der Praxis anerkannte methodische
und technische Grundlagen zur Unterstützung
nachgelagerter Anwendungsziele,
wie beispielsweise der modellbasierten
Berechnung des Energiebedarfs,
der Kapazitätsplanung und Leistungsberechnung,
der Kostenplanung oder
der automatisierten Abwicklung von
Materialbestellungen durch den Unternehmer
auf Grundlage des BIM-
Modells.
Mehrwerte sind gefragt
Es ist augenfällig, dass diese Herausforderungen
noch bedeutende Hemmnisse
bei der Einführung der BIM-
Methode darstellen – insbesondere für
Ingenieur- und Planungsbüros, die erst
am Beginn ihrer BIM-Reise stehen
und sich einen schnellen Einstieg in die
neue Planungskultur erhoffen. Um
diese Hemmnisse zu beseitigen und
die Verbreitung der BIM-Methode in
der Branche zu fördern, hat sich das
Kompetenzfeld BIM der HHM
Gruppe intensiv mit der Frage auseinandergesetzt,
welche Voraussetzungen
geschaffen werden müssen, damit
BIM-Projekte schneller und effizienter
abgewickelt werden können. Eine
zentrale Rolle spielte dabei die Frage,
wie sich die eingangs erwähnten Anwendungsziele
nahtlos in den BIM-
Workflow integrieren lassen und daraus
Mehrwerte durch die Anwendung
der BIM-Methode resultieren. Mögliche
Antworten darauf liefert das neu
lancierte BUILDing360-Portal, das
sich durch folgende Kernelemente auszeichnet:
strukturierte und nach einheitlichen
Regeln definierte Bauteilkataloge
für die gebäudetechnischen
Gewerke Heizung, Lüftung, Klima,
Kälte, Sanitär und Elektro im Revit-
Format. Die produktneutralen, generischen
Bauteilkataloge sind auf die
Bedürfnisse des Schweizer Marktes
zugeschnitten und werden als Bundle
mit dem Plug-in «Revit Family Browser»
kostenlos zur Verfügung gestellt.
Einfacher Zugriff auf die Bauteile
Der Revit-Family-Browser vereinfacht
für den Modellierer den Zugriff auf die
Bauteile und ihre Verwendung im Planungsablauf.
Dadurch ist sichergestellt,
dass die Modellierer in den Projekten
stets dieselben Bauteildefinitionen nutzen,
was die Durchsetzung von Modell-
Standards im Unternehmen entscheidend
fördert. Der systemorienteierte
Ansatz des Revit Family Browsers –
sprich die Bindung der Bauteilkataloge
an die Funktionalitäten des Plug-ins –
ermöglicht es, die Funktionalität so zu
erweitern, dass spezifische BIM-Anwendungsziele
im Bereich der
4d/5D/6DxD-Planung in Zukunft
nahtlos unterstützt werden können.
Der Kunde profitiert damit von
kontinuierlichen Wertsteigerungen,
die die BIM-Planung vereinfachen und
die Qualität der Arbeitsergebnisse
steigern. In Form von Onlineservices
werden in Zukunft spezifische digitale
Dienstleistungen für Unternehmer,
Installateure und Immobilienbewirtschafter
angeboten, die ein Benutzererlebnis
im Sinne eines «One Stop
Shops» versprechen. Erste Prototypen
dazu sind im HHM Innovation Lab in
der Entwicklung und werden mit ausgewählten
Pilot-Kunden getestet und
optimiert.
Informationen für Planung
bis Betrieb
Das oben beschriebene Portal, das
über die Adresse BUILDing360.ch
erreicht werden kann, befindet sich
noch im Aufbau. Der Bauteilkatalog
Elektro steht seit Oktober 2018 zur
Verfügung. Eine erste Version der Kataloge
Heizung, Lüftung, Klima und
Sanitär wird in Kürze erwartet. Die
Bauteilsysteme – also der Revit Family
Browser in Verbindung mit den Bauteilkatalogen
– können über den Partner
Mensch und Maschine (MuM)
bezogen werden.
2 Ein Lichtschalter Schema 0 mit seinen wichtigsten
Detail-Attributen aus dem Bauteilekatalog.
Suchmaschine für digitale
Bauproduktdaten
Besonders interessant ist die Verbindung
der BUILDing360-Bauteilkataloge
mit der Suchmaschine für digitale
Bauproduktdaten «buildup» (buildup.
ch). Mithilfe des buildup CONNEC-
TOR – eines Revit Plug-ins des Partners
Mensch und Maschine – können
die Fachmodelle aus produktneutralen
Bauteilen nach der Vergabe mit Herstellerinformationen
ergänzt und verlinkt
werden. Die Fachmodelle können
so quasi per Knopfdruck phasengerecht
aufdatiert werden, ohne dass der Modellierer
sie manuell überarbeiten muss.
Dies stellt somit die nahtlose Überführung
des Planungsmodells in ein Asbuilt-Modell
für die Bewirtschaftung in
der Betriebsphase sicher und löst ein
zentrales Wertversprechen der BIM-
Methodik ein: die durchgängige Nutzung
von digitalen Bauwerks-Informationsmodellen
über den gesamten
Lebenszyklus des Gebäudes.
Die Bauteilkataloge von BUIL-
Ding360 bieten ideale Voraussetzungen
für die Schaffung von mehr Ordnung in
den Daten und tragen durch die Etablierung
von Best-Practice-Standards zu
einer schlankeren BIM-Planung mit
echten Mehrwerten bei.
BIM-Modelle
BIM-Modelle werden erstellt,
indem virtuelle Bauteile zu einem
digitalen Zwilling zusammengesetzt
werden. Je besser die virtuellen
Bauteile modelliert, gepflegt
und informiert werden, desto mehr
Wert erhalten Planer und Betreiber
aus dem BIM-Modell.
Matthias Liechti ist Leiter Kompetenzfeld
BIM und Business Development
BUILDing360 bei der HHM Gruppe.
Ausgabe 2/19 eTrends
39
CAD/BIM SOFTWAREANFORDERUNGEN
AUTOR: ALBERT AMSTUTZ
Mit BIM steigen die
Anforderungen an
die Planungstools
Digitale Planungstools müssen für die Integration, Weiterverarbeitung
und den Austausch ihrer Daten mit BIM vorbereitet sein.
G
Gebäudetechnik-Ingenieure
erhalten zunehmend
Anfragen, ihre Projekte
mit BIM zu realisieren.
Der Trend für die Planung
mit BIM scheint sich dadurch zu
bestätigen, und SIA-Merkblätter wie
zum Beispiel SIA 2051 schärfen das
Bewusstsein dafür, dass die BIM-Planung
intern zwingend neue Prozesse
verlangt. BIM erfordert, dass mit dem
Auftraggeber vorab geklärt wird, welche
Leistungen, zum Beispiel Koordination,
3D-Rohrpläne oder Gebäudeautomation,
zu bestellen und für das
Projekt relevant sind.
BIM richtig verstehen
Unter BIM werden zwei unterschiedlichen
Dinge verstanden: zum einen
BIM von der Prozessseite her (BIM-
Methode) und zum anderen BIM aus
der Sicht digitaler Bauwerksmodelle
(BIM-Modell). Die BIM-Methode
wird für den Entstehungsprozess und
die koordinierte Abwicklung eines
BIM-Projekts sowie für die Zusammenarbeit
der Projektpartner inklusive
Datenaustausch verwendet. Das
BIM-Modell bezeichnet ein digitales
Bauwerksmodell, das mit Hilfe von
Software erstellt wird. Methode und
Modell hängen natürlich eng zusammen:
BIM steht für die Zusammenarbeit
aller Partner an digitalen Bauwerksmodellen
mit Hilfe vorab
definierter Prozesse. Diese Bauwerksmodelle
werden auch als digitale Zwillinge
oder Referenzmodelle bezeichnet.
Das Referenzmodell, typischerweise
das Architekturmodell, bildet
die gemeinsame Basis für alle Projektbeteiligten
und kann für die Ausarbeitung
von Teilbereichen wie Tragwerk,
Gebäudetechnik und Gebäudeautomation
weiter aufgelöst werden. So
bleiben die Daten im BIM-Modell jederzeit
übersichtlich. Die Schnittstellen
und Anforderungen werden zu
Beginn eines Projekts in einem Projektabwicklungsplan
(BAP) definiert.
Dieser ist für alle Partner verbindlich
und regelt die digitale Zusammenarbeit.
Erst die Integration ergibt einen
Mehrwert
Aus den oben aufgeführten Gründen
macht es natürlich Sinn, die Gebäudetechnik
und insbesondere ihre Planung
und Planungstools in den BIM-
Prozess einzubeziehen. Denn nur so
können die Gebäudetechniker dieselben
Informationen wie die Bauingenieure
und Architekten nutzen und nur
so ist auch die Gebäudetechnik-Planung
im virtuellen Gebäude enthalten.
Dies hat grosse Vorteile und ermöglicht
beispielsweise Kollisionsprüfungen
zwischen architekturspezifischen,
tragenden und technischen Elementen.
Diese Prüfungen helfen, unliebsame
Überraschungen auf der Baustelle
zu vermeiden, da zum Beispiel
Leitungsverlauf und Gebäudestruktur
aufeinander abgestimmt werden können.
Dabei können beispielsweise der
Rohr- oder Trassenverlauf am Gebäudemodell
optimiert und möglichst
platzsparend geplant werden. Natürlich
müssen für ein erfolgreiches BIM-
Projekt einige Voraussetzungen erfüllt
sein. Vor allem beim Einstieg in die
Planung mit BIM müssen sich alle Projektbeteiligten
bewusst sein, was BIM
bedeutet: Daten werden Gewerkeübergreifend
im Projektverlauf kontinuierlich
angereichert; die rollende
Planung in einem Projekt ist tabu, es
wird geplant und dann ausgeführt.
Dies mag auf den ersten Blick ungewohnt
klingen, die Erfahrung zeigt
jedoch: Werden Planungsprozesse gemeinsam
vorangetrieben und abgeschlossen
und erst danach mit dem Bau
begonnen, ist der Erfolg eines Projekts
sichergestellt.
Offene Software erleichtert
den Prozess
Aus diesen Gründen wird es immer
wichtiger, dass fachspezifische Software
zu offenen Systemen weiterentwickelt
wird, vor allem im Bereich von
automatisierten Prozessen sowie bei
der Bereitstellung von offenen, kompatiblen
Schnittstellen für den Datenaustausch.
Abläufe lassen sich zum
Beispiel vereinfachen, wenn die Software
Schnittstellen zu Tools wie Relux,
ALPI oder für Berechnungssoftware
für die Dimensionierung von Stromkreisen
enthält. Solche Schnittstellen
bieten einen grossen Mehrwert. Zudem
muss eine Planungssoftware
heute nahtlos Daten aus Revit weiterverarbeiten
und zurückspielen können.
Vorlagen und automatisierte
Prozesse
Eine weitere zentrale Aufgabe von
Softwaretools ist die Vereinfachung
der Planung. So entstehen in einer Planungssoftware
von Vorteil laufend
40 eTrends Ausgabe 2/19
Stromverteiler:
für jede Anwendung
eine Lösung!
D07
Planung mit Familien mit Hilfe der TinLine
Revit projectBOX
Hartgummi
Kreuzverteiler
16 A
E-No 834 791 797
Bausteine, bzw. Templates und Symbole mit
einem hohen Informationsgehalt und Parametern,
die in weiteren Projekten rationell
und einfach wieder genutzt werden können.
Revit nennt solche Bausteine «Familien».
Mit der TinLine Revit projectBOX steht
eine umfangreiche Bibliothek zur Verfügung,
die laufend erweitert wird. Interessant
wird es, wenn die Familien, wie im Fall
von TinLine, vom Anbieter gepflegt werden
und wenn es dem Anwender auch möglich
ist, eigene Familien zu erstellen oder erstellen
zu lassen. Solche Familien sind als Investitionsanlage
zu betrachten, die dank
Weiterentwicklung für den Planer von Projekt
zu Projekt an Wert gewinnt. Sie lassen
sich intuitiv im Modell anwenden und werden
automatisch mit den nötigen Parametern
ausgestattet und angereichert. Das
Kombinationstool zum Beispiel unterstützt
in dieser Form beim Modellieren von unterschiedlichen
Schalter kombinationen.
Mobiler Hartgummi
Stromverteiler
16 A
E-No 834 790 357
Kunststoff
Stromverteiler
40 A
E-No 834 790 627
Hartgummi
Stromverteiler
63 A
E-No 834 790 297
Integrierte Prozesse ergänzen den
Workflow
Ein weiteres Merkmal von Softwartools ist
die Übernahme von Daten aus anderen Systemen
zur Weiterverarbeitung, zum Beispiel
die Optimierung der Raumverwaltung
gemäss SIA 2024. TinLine generiert die
Räume automatisch aus dem Architekturmodell.
Auf dieser Basis können die erforderlichen
Leistungen von Heizung, Lüftung,
Elektro, Klima und Sanitär gemäss
den Raumnutzungen nach SIA berechnet
werden. Diese integrierte Schnittstelle ermöglicht
es bereits in einer frühen Projektphase,
die benötigten Energiewerte zu berechnen
und daraus Entscheidungen in
Bezug auf den Energie- und Platzbedarf des
Projekts abzuleiten. BIM heisst, vernetzt zu
arbeiten, wobei die Software ein Teil dieses
Ganzen sein muss. Nur so können Projekte
mit BIM in kürzerer Zeit, in höherer Qualität
und kostengünstiger sowie mit besserer
Kommunikation und Koordination realisiert
werden.
Ausgabe 2/19
eTrends
Hartgummi
Stromverteiler
63 A
E-No 834 796 087
Kabelrollen
GT 380
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Licht PRAXISREPORT
65 Meter hoher Kubus Die Fachhochschule Nordwestschweiz
hat sich einen Ort für Bildung und Forschung
geleistet, der sich sehen lassen kann.
42 eTrends Ausgabe 2/19
Beeindruckender
FHNW Campus
Muttenz
Es ist ein schlichter und zugleich
monumentaler Bau für Bildung und
Forschung. Ein Besuch lohnt sich,
vor allem in den Abendstunden,
denn auch das Licht ist hervorragend
inszeniert.
E
s ist ein Kraftort, den das
Schweizer Architekturbüro
pool mit seinem
Neubau für die Fachhochschule
Nordwestschweiz
in Muttenz geschaffen hat. Der
65 Meter hohe Kubus türmt sich über
die Weite des angrenzenden Gleisfelds,
eingeleitet durch einen von
Baumreihen gesäumten Park und einen
grosszügigen Vorplatz. Sein kupferfarbenes
Fassadenkleid glänzt einladend
in der Sonne. Und in seinem
Inneren geben zwei spektakuläre Atrien
den Blick in den Himmel frei –
eingerahmt von einer schlichten, aber
beeindruckenden Architektur. Geschäftiges
Treiben überall. Wie sollte
es auch anders sein, bei ca. 4000 Studierenden
und 840 Mitarbeitenden, die
hier täglich lernen, lehren und forschen.
AUTORIN: ADELINE SEIDEL BILDER: ZUMTOBEL
Licht und Architektur im Einklang
«Die Architektur des Neubaus ist
überaus stringent und hat eine starke
grafische Qualität», so Thomas Mika,
Geschäftsführer des Lichtplaners Reflexion
und verantwortlich für das
Lichtkonzept des Hochschulbaus.
«Also entschieden wir uns, die Leuchten
weitestgehend in die Bauteile zu
integrieren.» Diese Entscheidung unterstreicht
die Schlichtheit des monumentalen
Baukörpers: Eine sichtbare
Tragstruktur aus Beton und im Kontrast
dazu warmes Holz bestimmen
seinen Grundton. Vielfältige Tageslichtsituationen
sorgen für unterschiedliche
Atmosphären und Raumeindrücke.
Im Erdgeschoss bietet das
Foyer Raum zum Ankommen und
Verweilen. Auch eine Aula sowie eine
Mensa und das Campus-Restaurant
Cube finden hier Platz. Die rampenartigen,
fast drei Meter breiten Treppen
stehen im Mittelpunkt der Architektur.
Geradezu skulptural durchkreuzen
sie das Atrium und führen zu den
beiden Hörsaal-Ebenen im ersten und
zweiten Obergeschoss. Weitere Highlights
des Baus sind die Bibliothek im
dritten Geschoss, deren breites Fensterband
die Fassade strukturiert, und
der Dachgarten, eine grüne Oase, die
sich auf der 12. Etage befindet. Und
natürlich überzeugt der Bau durch seinen
einmaligen Weitblick in die Umgebung,
den man von den Büro- und
Seminarräumen aus geniessen kann.
Essentielles Lichtkonzept
«Bei einem Projekt dieser Grössenordnung
braucht das Lichtkonzept einen
Hauptlayer, der die unterschiedlichen
Räume über das gesamte Gebäude →
Für dieses aussergewöhnliche
Bauwerk entwickelte Zumtobel gemeinsam
mit den Lichtplanern von
Reflexion eine neue Leuchte: die
FREELINE, von der über 13 Kilometer
mit der Architektur in Muttenz
verwoben wurden. Aber nicht nur
die elegante, grafische Gestalt und
der flexible Einsatz der Leuchte hat
die Bauherren überzeugt, sondern
auch die einfache Montage – die
FREELINE wird lediglich auf einer
Niedervolt-Schiene eingefügt.
Speziell geschultes Personal bei
der Installation ist daher nicht
notwendig. Ein wichtiger Faktor,
schliesslich wollte die Hochschule
die Räumlichkeiten zum Wintersemester
2018/19 beziehen. Eine
schnelle, einfache Installation war
daher ebenso essentiell wie die
grossen Stückzahlen, die Zumtobel
in kürzester Entwicklungs- und
Produktionszeit zur Verfügung stellen
konnte. Gleich zwei Versionen
der FREELINE sind entstanden.
Ihr äusseres Erscheinungsbild
ist identisch, doch unterscheiden
sie sich ihrer Optik – und damit
in ihren Anwendungsbereichen.
Während das eine Modell durch die
präzise Lichtlenkung der MPO für
Büro- und Schulraumanwendungen
geeignet ist, ist das zweite mit
einer lentikulären Optik ausgestattet.
Dies impliziert eine Lichtlenkung
für eine asymmetrische Lichtverteilung:
ideal, um Architektur zu
betonen, z.B. als Wallwasher oder
als Tafelbeleuchtung, wie in den
Seminarräumen im FHNW Campus
Muttenz. Die Leuchte FREELINE
gehört nun zur Sonderkollektion
the editions von Zumtobel.
www.zumtobel.com
Ausgabe 2/19 eTrends
43
Jede Perspektive hat hier ihren Reiz Die rampenartigen, fast drei Meter breiten Treppen stehen im
Mittelpunkt der Architektur. Geradezu skulptural durchkreuzen sie das Atrium.
Einblicke und Transparenz Die lichtdurchflutete Bibliothek im dritten Geschoss.
44 eTrends Ausgabe 2/19
«13 Kilometer
Lichtbänder
wurden mit der
Architektur im
FHNW Campus
in Muttenz
verwoben.»
Zwei Leuchtenmodelle
Das Erscheinungsbild ist identisch, doch
unterscheiden sie sich in ihren Anwendungsbereichen.
Während das eine Modell
durch die präzise Lichtlenkung der MPO
für Büro- und Schulraumanwendungen
geeignet ist, ist das zweite mit einer
lentikulären Optik ausgestattet: ideal, um
Architektur zu betonen, z. B. als Wallwasher
oder als Tafelbeleuchtung.
verbindet und sich in die Architektur
einwebt», verdeutlicht Mika. Die Rippendecken
aus Beton bestimmen die
Büro-, Seminar- und Laborräume sowie
die Korridore des neuen Hochschulbaus
von der dritten bis zur 12.
Etage. Man entschied sich, eine lineare
Leuchte zwischen jede der Rippen einzufügen,
so dass eine gleichmässige
Lichtdichte und Lichtsetzung die
Räumlichkeiten prägen. Doch nicht
nur ein einfaches, zweidimensionales
Lichtband war der Wunsch der Lichtplaner,
sondern ein körperhaftes, dreidimensionales
Licht sollte die Architektur
erhellen und zugleich auch als
Beleuchtung der Arbeitsplätze dienen.
Mit diesem Wunsch wandte sich Reflexion
an Zumtobel und erarbeitete gemeinsam
mit deren Experten des Atelier
of Light eine Sonderleuchte.
Symbiose aus Design und Physik
Die aus diesen Anforderungen entstandene
Leuchte besticht durch ihre
schlichte Eleganz: Allein ein schmales
U-Profil aus Aluminium und eine
PMMA-Abdeckung bestimmen die
Gestalt der FREELINE. Ermöglicht
wird dies durch eine miniaturisierte
Bauweise, bei der das Betriebsgerät
ausgelagert wird. «Um ein körperhaftes
Licht zu erzeugen, bedarf es einer
dreidimensionalen Lichtaustrittsfläche»,
erklärt Mika, «doch laterale
Lichtaustrittsflächen sind gerade bei
Büroanwendungen kritisch, schliesslich
möchte man blendfrei arbeiten.»
Um diese Gegensätze zu vereinen,
besteht die FREELINE aus einer primären
und einer sekundären Optik.
Die primäre Optik setzt sich aus einer
Hochleistungslinse, die das Licht des
LED-Bandes bündelt, und einem Diffuser,
der das Licht gezielt zu den Austrittsflächen
unterhalb des Aluminiumprofils
lenkt, zusammen. Die
sekundäre, mikroprismatische Optik
(MPO) dient der präzisen Lichtlenkung
für Büroanwendungen. Somit
erfüllt die speziell entwickelte
Leuchte FREELINE einen UGR19-
Standard.
Architektur pur Ein Blick nach
oben aus dem Atrium vermittelt
einen imposanten Einblick in die
Architektur des Gebäudes.
Kaum zu glauben, dass so etwas
in der Schweiz zu finden ist. Am
11. Mai 2019 wird das Gebäude
für einen Tag der offenen Tür
geöffnet.
Ausgabe 2/19 eTrends
45
Licht PRAXISTIPP
Energieeffiziente
Beleuchtung im
Zeichen der
Nachhaltigkeit
AUTOREN: SANDRO BASSO, RENÉ SENN
Im Zeitalter der Digitalisierung und hochwertiger
LED-Lichtquellen liegt es auf der Hand, Verkehrszonen,
Gewerbeflächen und Büros intelligent und energieeffizient zu
beleuchten. So haben intelligente Beleuchtungssysteme bei
Neubauten und Renovationen Hochkonjunktur.
46 eTrends Ausgabe 2/19
Intelligente Leuchten fördern die Energieeffizienz
und bieten Mehrwert nach Stand der
Technik. Foto: Quadrolith, Baar/ZG
D
ie Energieeffizienz und
der Komfort der Beleuchtung
öffentlicher
Bereiche wie Treppenhäuser,
Tiefgaragen,
Korridore, Foyers, Aufenthaltsräume
usw. werden oft noch vernachlässigt.
Dies erstaunt, denn noch nie war es so
einfach, mit so wenig Aufwand eine so
grosse Funktionalität und Energieeffizienz
zu erreichen wie heute. Hocheffiziente
LEDs, die fast verlustfreie
Dimmbarkeit und unterschiedliche
Farbtemperaturen bieten, ermöglichen
völlig neue Anwendungen. Intelligente
Steuerungen, vielfach via App,
bieten vernetzbare Lichtlösungen, die
nicht nur effizienter und komfortabler
für den Bauherrn, sondern auch einfacher
zu installieren sind als bisherige
Konzepte. Genau hier liegt auch die
Chance dafür, die Installation, die Inbetriebnahme
und die Konfiguration
zu vereinfachen, ja sogar zu revolutionieren.
Gewünscht ist also eine Lösung,
die sowohl in Neubauten als
auch als Nachrüstung optimal zu installieren
und zu betreiben ist. →
1 2
Ausgangslage
• Treppenhaus- und Tiefgarage mit
bestehender, älterer Beleuchtung
• Austausch von Leuchtmitteln
und/oder Leuchten ist nötig
• Energieeffizienz (Allgemeinstrom)
soll reduziert werden
• Thema Sicherheit ist wichtig
• Keine intelligente Steuerung zur
Energieeffizienz (ggf. nur ein zentraler
Helligkeitsfühler oder über Zeit)
Hauseingang
Lösung
Tiefgarage
100 %
100 %
100 %
100 %
100 %
100 %
Kellerräume
Die intelligente Leuchte
Ein wichtiger Bestandteil des Lichtmanagements
ist die Sensorik. Der integrierte Präsenzmelder
sorgt für die zuverlässige Erfassung von Personen.
Zusammen mit der gemessenen Umgebungshelligkeit
steuert sich die Leuchte bedarfs- und
tageslichtabhängig. Alle Leuchten kommunizieren
via Funk oder einem separaten Steuerdraht,
vernetzen sich zu einem Schwarm und bringen
eine fortschrittliche Beleuchtung in das Gebäude.
Zusätzliche Steuerungskomponenten oder
weitere Bewegungsmelder sind nicht nötig.
Deshalb kann der Architekt das Gebäude ohne
auffällige Schnittstellen wie Taster oder Schalter
gestalten.
Prinzipschema Anschluss
einer Leuchte
• 2 Tastereingänge
• 230 V
• Vernetzung via Draht (D) oder Funk
• Konfiguration mit der App
5 %
50 %
100 %
1 Optionaler Taster zur Ansteuerung
Steuereingang T1
2 Optionaler Taster zur Ansteuerung
Steuereingang T2
Hauseingang
Tiefgarage
5 %
50 %
Kellerräume
Ausgabe 2/19 eTrends
47
Nutzen für
Endkunden
• Mehr Komfort und hohes
Sicherheitsempfinden
• Hohe Funktionalität, jederzeit an
spezifische Bedürfnisse anpassbar
• Breites Sortiment an flachen, runden
und linearen Leuchten
• Zeitloses Design mit homogener
Ausleuchtung
• Höchste Lichtqualität bei tiefen
Energie- und Betriebskosten
Fakten
• Bis zu 94 Prozent Energie sparen dank
hocheffizienten LED Leuchten
• Dank Funk- oder Drahtkommunikation
ideal für Neubau oder Renovation
Nutzen für den
Installateur und
Planer
• Ein einfaches System mit
dezentraler Intelligenz
• Einfache Inbetriebnahme
mit Smartphone
• Viele Steuerungsmöglichkeiten,
jederzeit konfigurierbar via App
• Sämtliche Montagearten
verfügbar (Decken-/Wandaufbau,
Pendel, Einbau)
• Schnell installiert und sofort
betriebsbereit
• Alle Leuchten auch mit
Notlicht-Akku erhältlich
Keine Intelligenz
Hohe Intelligenz
Denn gerade die bedarfsgerecht regelnden
Bewegungs- und Präsenzmelder
sind bei Nachrüstungen nicht immer
einfach zu installieren. Was liegt
also näher, als alle Steuerfunktionen
in einer Leuchte zu kombinieren und
mit weiteren Leuchten in einem
Schwarm zu vernetzen?
Schwarmintelligenz
Hocheffiziente Linear- oder
Flächenschwarmfunktion
Effizient
Bis zu 94% Energie sparen
dank intelligentem Lichtmanagement
Neubau oder Renovation
Per Draht oder Funk bis zu
240 Leuchten vernetzen
Schnell installiert
Sofort in Betrieb und bequem
konfiguriert via App
Dezentrale Intelligenz
Kein Planungsaufwand,
wartungslos und ohne
zentrale Steuerung
Notlicht
Zuverlässig vom integrierten
Akku gespiesen
Sicherheitsempfinden
Dank Nachlauffunktion und
Orientierungslicht
Komfortabel
Passt sich automatisch den
Heilligkeitsverhältnissen an
Die smarte, vernetzte LED-Leuchte
Die intelligenten Leuchten TRIVA-
LITE schliessen mit ihren Kernfunktionen
Haupt-, Schwarm-, Orientierungs-
und Notlicht diese Lücke. Das
integrierte Lichtmanagement erfasst
die Anwesenheit von Personen sowie
die Helligkeit der Umgebung und
steuert die Leuchten bedarfs- und tageslichtabhängig.
TRIVALITE bietet
ohne zusätzliche externe Steuerungskomponenten
mehr Sicherheit, Effizienz
und Komfort zu tieferen Betriebskosten
als herkömmliche Lösungen.
Bis zu 240 Leuchten können in einer
beliebigen Anzahl von Lichtgruppen
miteinander verbunden werden.
Jede Leuchte verfügt über zwei separate
Steuereingänge für die manuelle
Übersteuerung, beispielsweise zum
dimmen, ein- oder ausschalten per
Taster, Volllicht über das ganze System
oder zum Abruf von Szenen. Die
Steuereingänge schalten je nach Konfiguration
eine Lichtgruppe oder alle
verbundenen Leuchten. Alle diese
48 eTrends Ausgabe 2/19
Funktionen lassen sich jederzeit an die
eigenen Bedürfnisse anpassen.
Elektrisch angeschlossen werden
die Leuchten konventionell mit 230-V-
Steckklemmen, damit sie sofort betriebsbereit
sind. Die rasche Installation
und intuitive Konfiguration mit
der Smartphone App ist ein grosser
Gewinn für die Installateure. Drei
vorkonfigurierte intelligente Steuerprogramme
sind in der Leuchte werksseitig
integriert.
www.trivalite.ch
Details zum Produkt und der
Anwendung
Konfiguration via Smartphone App
Die Wahl des integrierten Steuerprogramms
sowie weitere spezifische
Einstellungen wie Helligkeitsschwellen,
Maximalwerte des Lichtstroms
oder die Übertragung der Werte auf
weitere Leuchten erfolgen spielend
leicht über die App. Gruppenzuweisungen
oder die Einrichtung der
Schwarmfunktion erledigt die App
ebenfalls im Handumdrehen, und
Optimierungen des Verhaltens sind
jederzeit möglich. Die Installation
lässt sich problemlos erweitern oder
reduzieren, denn die Leuchten sind
einfach austauschbar.
Schwarmintelligenz
Dank Schwarmintelligenz läuft das
Licht über mehrere Leuchten mit,
wenn jemand z.B. durch einen
Korridor, ein Treppenhaus oder eine
Garage geht, und erlischt, wenn es
nicht mehr benötigt wird. So spart
TRIVALITE Strom und erhöht gleichzeitig
das Sicherheitsempfinden. Dazu
reguliert TRIVALITE die Helligkeit der
Beleuchtung in Abhängigkeit des
Umgebungslichts und nutzt das
Tageslicht. Sanftes Hochfahren der
Beleuchtung wird von den Nutzern
zudem als sehr angenehm empfunden.
Nutzen für den Endkunden
TRIVALITE ist die perfekte Lichtlösung
für Anwender, die eine zeitgemässe
und smarte Beleuchtung rasch und
ohne grossen Integrationsaufwand
realisieren wollen. Die intelligenten
Leuchten minimieren Energiekosten
und lassen trotzdem niemanden im
Dunkeln stehen.
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Praxis DATENSCHUTZREALITÄT
Datenschutz: Schweizer
Unternehmen mit Nachholbedarf
Anspruch und Realität in Bezug auf Datenschutz klaffen in
Schweizer Unternehmen auseinander, wie die ZHAW-Studie
«Datenschutz in Schweizer Unternehmen 2018» zeigt.
AUTOREN: NICO EBERT, MICHAEL WIDMER
O
bwohl das Thema Datenschutz
in der Schweiz
sehr aktuell ist, grosse
öffentliche Aufmerksamkeit
erhält und
die Verschärfung des Schweizer Datenschutzgesetzes
absehbar ist, existieren
nur wenige Erkenntnisse darüber,
wie Schweizer Unternehmen
den Schutz der Personendaten von
Kunden, Mitarbeitenden und weiteren
Stakeholdern handhaben. Daher
war es das Ziel der Befragung von
265 Deutschschweizer Unternehmen,
einen ersten Einblick in ebendiese
Datenschutzpraxis zu erhalten. Die
Grössenverteilung der befragten Unternehmen
entspricht in etwa derjenigen
von Unternehmen in der Schweiz,
das heisst, es wurden vor allem kleine
und mittlere Unternehmen (KMU)
befragt. Die Datenschutzpraxis grosser
Unternehmen sieht deutlich anders
aus, der betriebliche Datenschutz
ist viel professioneller.
Welchen Stellenwert hat Datenschutz in Ihrem Unternehmen?
Resultat der Studie ist ernüchternd
Der Grossteil der befragten Unternehmen
beurteilt den Datenschutz als
wichtig oder eher wichtig. Etwa die
Hälfte der Unternehmen gibt an, sich
zumindest teilweise mit dem aktuellen
Datenschutzgesetz der Schweiz auszukennen.
Im Gegensatz dazu ist die
neue EU-Datenschutzgrundverordnung
(DSGVO), die auch Unternehmen
mit Sitz in der Schweiz betreffen
kann, deutlich weniger bekannt. Ausserdem
geht lediglich rund ein Viertel
der Unternehmen davon aus, überhaupt
von der Verordnung der EU betroffen
zu sein. Dies steht im Widerspruch
zur Schätzung verschiedener
Anwälte und Berater, die vom Gros
der Schweizer Unternehmen ausgehen.
Die für den Datenschutz eingesetzten
Ressourcen in den Unternehmen
sind beschränkt. Nur sehr wenige
Unternehmen verfügen über ein eigenes
Datenschutzbudget, wie dies in
anderen Bereichen (z. B. Marketing)
46.4% 33.2% 14.7% 3.8% 1.5% 0.4%
alle
49.2% 35.7% 10.8% 3.2% 0.5% 0.6%
Mikrounternehmen (1-9 MA)
38.6%
Kleine Unternehmen (10-49 MA)
41.6%
mittlere und grosse Unternehmen (50+ MA)
sehr wichtig
nicht wichtig
25.0% 27.3% 6.8% 2.3%
30.6% 19.4% 5.6% 2.8%
eher wichtig mittelmässig eher weniger wichtig
weiss nicht
Quelle: ZHAW-Studie «Datenschutz in Schweizer
Unternehmen2018»
üblich ist. Ebenfalls haben zwei Drittel
der Unternehmen keinen Datenschutzbeauftragten.
Dies ist nach aktueller
Schweizer Gesetzeslage auch nicht erforderlich,
kann jedoch für Firmen
nach der DSGVO notwendig sein.
Die Befragten geben an zu wissen,
in welchen Geschäftsprozessen und
IT-Systemen Personendaten bearbeitet
werden. Allerdings führt nur ein
Viertel der Unternehmen ein Verzeichnis,
das die betroffenen Bereiche
auflistet. Das Verzeichnis ist nach
Schweizer Recht nicht notwendig,
kann aber nach DSGVO erforderlich
sein und schafft Transparenz über die
tatsächlichen Bearbeitungsvorgänge
von Personendaten. Knapp zwei Drittel
der Unternehmen nutzen IT-Systeme
bei externen Dienstleistern.
Knapp die Hälfte dieser Unternehmen
gibt an, die Einhaltung der Datenschutzvorschriften
beim Dienstleister
zu kontrollieren.
Nach Schweizer und EU-Recht haben
Personen, deren Daten bearbeitet
werden, ein Auskunftsrecht. Knapp
zwei Drittel der Unternehmen verfügen
derzeit über keine strukturierten
Prozesse für solche Auskünfte. Wahrscheinlich
werden entsprechende Anfragen
ad hoc und eher unsystematisch
bearbeitet. Schulungen des eigenen
Personals im Bereich Datenschutz
bilden eher die Ausnahme: Knapp
60 Prozent der Befragten geben an,
dass ihre Unternehmen nicht schulen.
Vor Herausforderungen stellt viele
Unternehmen auch die Frage, wie detailliert
sie die Datenschutzbestimmungen
umsetzen müssen. Rund der
Hälfte der Befragten hat ebenfalls
Mühe, die Rechtmässigkeit der eigenen
Datenbearbeitungen zu beurteilen.
Die Unternehmen äussern zudem
den Wunsch nach unterstützenden
50 eTrends Ausgabe 2/19
Branchenstandards und mehr Klarheit
in Bezug auf die Relevanz und Umsetzung
der DSGVO.
Die «Datenschutzrealität» scheint
also dem als hoch beurteilten Stellenwert
des Themas in den Unternehmen
noch hinterherzuhinken. Darauf deuten
z. B. die oft nicht vorhandenen
Budgets, nicht eingesetzten Datenschutzbeauftragten,
selten formalisierten
Abläufe und kaum durchgeführten
Schulungen hin. Neben der Wirtschaft
sind auch der Gesetzgeber, die Verwaltung
und Verbände gefordert, Rahmenbedingungen
und Hilfestellungen
insbesondere für KMU zu schaffen,
dies auch vor dem Hintergrund der Revision
und Verschärfung des Datenschutzgesetzes.
Dr. Nico Ebert ist Dozent für Wirtschaftsinformatik
an der ZHAW School
of Management and Law, Institut für
Wirtschaftsinformatik
RA Dr. iur. Michael Widmer, LL.M., ist
Dozent an der ZHAW School of
Managment and Law, Zentrum für Sozialrecht
(ZSR), Zurich Center for
Information Technology and Privacy
(ITPZ) www.zhaw.ch
Ist Ihr Unernehmen von der EU-Datenschutzgrundverordnung betroffen?
26.8% 34.4% 38.9%
alle
21.0% 39.0% 40.0%
Mikrounternehmen (1-9 MA)
22.7% 29.6% 47.8%
Kleine Unternehmen (10-49 MA)
61.1% 16.7% 22.2%
ja
nein
mittlere und grosse Unternehmen (50+ MA)
weiss nicht
Hat Ihr Unternehmen ein Datenschutz-Budget?
6.9% 89.5% 3.5%
alle
5.4% 94.5%
Mikrounternehmen (1-9 MA)
14.0% 81.4% 4.7%
Kleine Unternehmen (10-49 MA)
6.5% 71.0% 22.6%
ja
nein
mittlere und grosse Unternehmen (50+ MA)
weiss nicht
Quelle: ZHAW-Studie «Datenschutz in Schweizer
Unternehmen2018»
Durch und
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Ausgereifte elektrische Produkte
stehen für technische Errungenschaft,
Erleichterung und Komfort.
Das Sicherheitszeichen des Eidgenössischen
Starkstrominspektorats
ESTI steht für elektrische Sicherheit.
Das dokumentiert die Einhaltung
der gesetzlichen Vorschriften,
welche durch Prüfung und Marktüberwachung
sichergestellt werden.
Infos finden Sie
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ist das Label für nachgewiesene Sicherheit.
Sichere Produkte sind gekennzeichnet.
Praxis MULTIMEDIA FACHHANDEL
AUTORIN: MARY NAPOLI
Innovative Idee für den CE-Handel
Nicht verkaufen, sondern vermieten: Ist das eine Chance und womöglich
ein neuer Trend für die Consumer-Elektronik-Branche? Mary Napoli
fragt nach bei Bruno Kälin von kälintv.ch AG aus Einsiedeln.
D
er Consumer-Elektronik-Händler
hat es bekanntlich
nicht einfach,
seine Dienstleistungen
an den Mann oder die
Frau zu bringen. Das Smart Home
boomt, und die Unterhaltungselektronik
bietet laufend neue Trends und
Geräte. Nur ist im schlechtesten Fall
Vieles auf der Baustelle schon gelaufen,
wenn der CE-Händler den ersten
Kundenkontakt hat. Umso wichtiger
sind innovative Ideen. Eine, die funktioniert,
praktiziert kälintv.ch AG in
Einsiedeln. Mary Napoli vom VSRT
hat im nachfolgenden Interview nachgefragt,
worum es dabei geht und was
das Erfolgsgeheimnis ist.
Mary Napoli: Sie versuchen mit
neuen Geschäftsideen und einer
innovativen Philosophie, Kunden
neue Angebote zu unterbreiten.
Das ist richtig, wir bemühen uns seit
rund zwei Jahren verstärkt darum,
unseren Kunden nebst dem klassischen
Verkauf von Consumer Electronics
auch einen Allround Full Service
im Sinne von «Sorglos-Paketen»
zu bieten.
Und Sie verkaufen die Produkte
nicht nur, sondern vermieten sie
auch?
Ja genau, das ist unsere Strategie. Eines
unserer Sorglos-Pakete nennen wir
«Master». Es umfasst die Miete eines
65“ OLED Flat Screen TV inklusive
einem Musik- und High End-Lautsprechersystem.
Für dieses hochwertige,
drei Jahre laufende Paket bezahlt der
Kunde monatlich CHF 490.–. Darin
sind sämtliche Dienstleistungen darum
herum inkludiert, das heisst die
Installation, mögliche Anpassungen
an der Programmierung bei einem
Senderwechsel im Kabelnetz und natürlich
ein Geräteaustausch bei einem
allfälligen Defekt. Es gibt auch günstigere
Sorglos-Pakete: So fallen beispielsweise
monatlich CHF 80.– für
einen LCD TV inkl. einem Hifi-Sys-
tem an. In der Praxis läuft es so, dass
die Kundschaft nach drei Jahren das
Recht zum Restwert-Kauf des Paketes
oder zum Austausch mit innovativen
Marktneuheiten hat. Bei den zurückgenommenen
Produkten wird ein Service
ausgeführt, so dass sie als Occasionen
auf den Markt gestellt werden
können.
Ihr System scheint mir in etwa
vergleichbar mit Auto-Leasing.
Das kann so verglichen werden, ja. Die
Angebote kommen vor allem bei der
jüngeren Generation hervorragend an.
Für uns wurden die Sorglos-Pakete zu
einem lukrativen Erfolgsmodell. Zur
Refinanzierung kooperieren wir mit
dem VSRT-Partner FICAL Finanzierungsgesellschaft.
Bruno Kälin, Inhaber von
kälintv.ch in seinen
Geschäftsräumen in
Einsiedeln
Welcher Umstand war der Auslöser
für dieses Geschäftsmodell?
Im Beratungsgespräch hören wir oft,
dass sich die Kunden für weitere Produkte
interessieren, meistens ist aber
ihr Budget schon ausgeschöpft. Deshalb
bieten wir unseren Kunden eine
monatliche Zahlung an, das heisst, sie
können sich mit unseren Sorglos-Paketen
ihre Multimediaprodukte nach
ihren Wünschen zusammenstellen.
Wir bieten flexible Laufzeiten zwischen
zwölf und 60 Monaten.
Bestimmt sind Smart Homes bei
Ihnen als CE-Händler auch ein
grosses Thema?
Natürlich. Für uns als Fachhandel ist
es von grosser Bedeutung, dass wir in
einer Liegenschaft oder einer Wohnung
intelligente Steuerungssysteme,
Netzwerkprodukte, System-Konfigurationen
usw. einrichten können. In
diesem Zusammenhang installieren
wir auch zunehmend Wandgestaltungen
mit Lautsprechern, die je nach
Kundenwunsch mit einem Farbbild
kaschiert sind. Noch eleganter wird es,
wenn wir in Kooperation mit Schreinern
oder (Innen-)Architekten zum
Beispiel einen exklusiven Metallrahmen
mit Relief-Optik in eine Steinoder
Holzwand versenken. Im Zentrum
des Rahmens befindet sich der
Flachbildschirm inkl. Audiosystem.
Wir sind mit diesen Dienstleistungen
ein wichtiger Partner eines Smart
Home-Projekts.
Sie streben dabei sinnvollerweise
langjährige Partnerschaften an.
Sie bringen es auf den Punkt. Es sind
zum einen Partnerschaften mit den
Kunden, zum anderen mit Geschäftspartnern
oder mit unserer Einkaufskooperation,
mit denen zusammen
wir Lösungen wie oben
beschrieben umsetzen. Immer mit
dem Ziel, die Wohn- und Lebensqualität
der Bewohner sowie ihre Sicherheit
und die effiziente Energienutzung
zu erhöhen.
Mary Napoli ist Geschäftsführerin
des VSRT.
52 eTrends Ausgabe 2/19
1 2
Bildnachweis: Druckerei AG Suhr
LCC Licht GmbH
WENIGER CO 2 -BELASTUNG DANK
SCHADSTOFFFREIEM LICHT
Die Druckerei AG Suhr ist die grünste Druckerei
im Aargau. Das Familienunternehmen mit über
sechzigjähriger Tradition verbindet seit Jahren
Ökologie und Moderne gekonnt.
1 LCC-T8-Rohrleuchten
sorgen mit 6000 Kelvin
fast schon für Normlicht
im ganzen Drucksaal.
2 Die sofortige Lichtleistung
von 100 Prozent und
die konstante Lichtfarbe
begeistern auch die
Mitarbeitenden.
Dabei hat der Betrieb das Drucken bei
Weitem nicht neu erfunden. Aber mit
den Investitionen in die neue UV-
LED-Drucktechnologie (die UV-Farben
werden mit LED gehärtet) hat er
einen Quantensprung gemacht: Er
vollzog den Wandel vom klassischen
Druckhandwerk zur hochtechnisierten
Fertigung erfolgreich und in perfekter
Qualität. So produziert Suhr, notabene
als erste Druckerei schweizweit, im
Grossformat mit acht Farbwerken mit
der neuen, bahnbrechenden Technologie
und macht damit einen weiteren
Schritt in Richtung «Greenprinting».
CO²-Emmissionen sind im grafischen
Gewerbe jedoch, trotz moderner Technik,
nicht zu vermeiden. Deshalb hält
Reinhard Niederers Familienbetrieb
die CO²-Bilanz so tief wie möglich.
Dass dazu auch die Optimierung der
vielen Lichtquellen im Gebäude gehört,
versteht sich fast von selbst.
Einwandfreie Arbeitsbedingungen
und höchste Wirtschaftlichkeit
Auch hier nimmt Reinhard Niederer
eine Pionierrolle ein und entschied
sich für die neuste, äusserst energieeffiziente
und umweltfreundliche LCC-
Lichttechnologie (LCC unterscheidet
sich durch die organische Beschichtung
grundlegend von LED). Und weil
er bereits einiges darüber gelesen
hatte, machte er die Probe aufs Exempel.
Gespannt auf die neue Technologie
und das versprochene Sparpotenzial
schaffte Niederer sich ein
paar Design-Büro-Stehleuchten von
LCC an. Schon nach kurzer Zeit war
dem umtriebigen und umweltbewussten
Geschäftsführer klar, dass er den
ganzen Betrieb auf LCC-Licht umrüsten
würde. Das Startverhalten (sofort
auf 100 Prozent Lichtleistung) und die
geringe Wärmeentwicklung begeisterten
und überzeugten ihn restlos. Ein
Grund für den Ersatz war auch, dass
immer wieder Vorschaltgeräte der in
die Jahre gekommenen FL-Rohrleuchten
ersetzt werden mussten und nicht
wenige dieser Röhren in unterschiedlichen
Lichtfarben strahlten und damit
unangenehmes Licht verbreiteten.
Die Rechnung mit LCC-Licht
gemacht
Im Herbst 2018 wurden schliesslich
150 Lichtpunkte in der Druckerei AG
Suhr mit LCC-T8-Rohrleuchten
22 Watt ausgerüstet. Ersetzt wurden
FL-Rohrleuchten von 58 Watt sowie
die dazugehörenden 4-W-Vorschaltgeräte.
Der daraus berechnete Energiekostenvergleich
liess Niederer übrigens
aufhorchen: Bei einer Laufzeit
von acht Jahren und einer täglichen
Betriebsdauer von zehn Stunden
schlägt die Einsparung mit 175 200
KWh oder 31 536 Franken aussergewöhnlich
hoch zu Buche! Ein stolzer
Betrag, auch nach Abzug der Anschaffungskosten
von rund 5 000 Franken.
Dabei ging auch die Umrüstung mit
vergleichsweise geringem Aufwand
vonstatten: FL-Leuchten entfernen
und elektronische Vorschaltgeräte ausbauen.
Danach gemäss vorgeschriebenem
Schema umverdrahten, direkt an
230 V anschliessen und die LCC-T8-
Rohrleuchte einklicken, fertig.
LCC Licht GmbH
8112 Otelfingen
www.lcclichtgmbh.ch
Praxis IHRE WEITERBILDUNG
Stehen bleiben
geht nicht AUTOR: RENÉ SENN
Institut
Juventus
Technikerschule HF
IBZ Schulen AG
Bildungszentrum für
Technik Frauenfeld
STFW
E-Profi Education
Höhere Fachschule
für Technik Mittelland
ABB Technikerschule
SIU
Elektro
Ausbildungszentrum
Zentralschweiz
Dipl. Techniker/in HF, Elektrotechnik
9/19
2/20
3/19 10/19 10/19 4/19 10/19 10/19
Dipl. Techniker/in HF, Gebäudetechnik 10/19
Dipl. Techniker/in HF, Telekommunikation 10/19
Dipl. Techniker/in HF, Informatik
9/19
2/20
10/19 4/19 10/19
Dipl. Techniker/-in HF, Gebäudeautomation 10/19 4/19 10/19
HF Gebäudeinformatik 9/19
NDS Gebäudeinformatik SwissGIN 9/19
Gebäudeautomatiker STFW 5/19
Dipl. Techniker/in HF, Energietechnik 4/19 10/19
Elektro-Teamleiter/in
Telematik-Spezialist/in
3/19
10/19
11/20 5/19 8/20
5/19
11/19
Elektroprojektleiter/-in
Installation u. Sicherheit (PO 2017)
3/19
10/19
11/19
5/19
10/19
11/19
9/19 10/19
2/20
8/20
Elektroprojektleiter/-in Planung (PO 2017)
Dipl. Elektroinstallateur/-in (R 2003)
Dipl. Elektroinstallations- u.
Sicherheitsexperte/-in (PO 2017)
3/19
10/19
3/19
10/19
21 9/19 10/19
3/19 8/19
9/19 3/20 8/20
Dipl. Elektroplanungsexperte/in (PO 2017) 9/19
Elektro-Projektleiter/-in (R 2003)
Praxisprüfung gemäss NIV
Projektleiter/-in Gebäudeautomation
(PO 2017)
techniker
schule.ch
3/19
10/19
3/19
10/19
10/19 5/19
5/19 8/19
8/19 1/20
ibz.ch bztf.ch stfw.ch e-profi.ch hftm.ch abbts.ch siu.ch eaz.ch
54 eTrends Ausgabe 2/19
Eine solide Grundbildung ist die Basis und das Fundament für eine
fachspezifische Aus- und Weiterbildung, die je nach Interesse und
Fähigkeiten gewählt werden. eTrends behält für Sie den Überblick.
D
ie Ausbildung zum Elektroinstallateur,
zur Elektroplanerin,
zum Telematiker
oder in ähnlichen
Berufen ist sehr vielseitig.
Im Juni werden die nächsten Lernenden
ihre drei- oder vierjährige Ausbildung
abgeschlossen haben. Sie
werden erst einmal aufatmen und den
Abschluss geniessen. Der eine oder
andere wird wohl vom Bund noch einberufen
und hat damit zumindest die
Planung bis Ende 2019 bereits abgeschlossen.
Aber was bringt die Zukunft?
Wer sich nicht weiterbildet, bleibt
stehen, das gilt gerade für Elektroinstallateure,
weil mit dem Smart Home,
der Digitalisierung und nicht zuletzt
der Smart City grosse Aufgaben auf
ihre Branche zukommen. Ich wage zu
behaupten, dass seit der Elektrifizierung
vor über 100 Jahren die Chancen
für die Entwicklung der Branche noch
nie so gut waren wie jetzt gerade, bzw.
in naher Zukunft.
Weiterbildung beginnt im Kopf
Doch wo erhält eine frisch und natürlich
auch eine schon seit längerer Zeit
ausgebildete Fachperson neues Wissen,
das auf ihrer Erfahrung aufbaut? Natürlich
in einer Aus- oder Weiterbildung.
Und wie die beiden Begriffe
schon sagen: Es geht immer weiter mit
dem Wissen und die persönliche Bildung
kann stetig ausgebaut werden.
Weiterbildung ist also ein Muss für alle,
die den Anschluss nicht verpassen und
an den vielfältigen Möglichkeiten neuer
Technologien teilhaben möchten. «Wir
sind wichtig, um die Energiestrategie
2050 zu verwirklichen», meint denn
auch Erich Schwaninger, Verantwortlicher
für Berufsbildung beim VSEI. Damit
eTrends-Leserinnen und Lesern auf
einen Blick klar ist, welche Möglichkeiten
ihnen offenstehen, haben wir die
relevanten Weiterbildungen aus dem
Umfeld des VSEI sowie der höheren
Fachbildungen in einer übersichtlichen
Tabelle zusammengefasst. Für weitere
Informationen kontaktieren Sie bitte
direkt die Schulen und Ausbildungszentren.
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Ausgabe 1/19
eTrends
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Smart Building INTERVIEW
Smart Home-Realität
Fragen kostet nichts, lautet ein altes Sprichwort. Das nehmen wir
von eTrends gleich zum Anlass, um Neues zum Thema Smart Home
in Erfahrung zu bringen. eTrends hat bei Marcel Neff, Segmentleiter
Wohnbau / Gewerbebau bei Hager nachgefragt.
TEXT: RENÉ SENN
FOTOS: ZVG
D
ie Chancen, im Smart
Home-Markt als Installateur
Geld zu verdienen,
waren noch nie so
gut wie heute. Smartphones,
Smart Cities, Smart Grids und
eMobility sind Treiber der Digitalisierung
der eigenen vier Wände und damit
Wegbereiter für das Smart Home.
Die Zeiten der Pilothäuser sind vorbei,
nun geht es um die Funktionen, die
dem Endkunden einen echten Zusatznutzen
bieten und seine individuellen
Bedürfnisse abdecken. Dafür braucht
es einerseits Technologie, andererseits
Beratungs- und Umsetzungskompetenz.
Denn das Smart Home gibt es
natürlich nicht ab der Stange und
schon gar nicht aus dem Baumarkt.
eTrends: Welches sind derzeit die
Treiber im Smart Home-Markt?
Marcel Neff: Das Smartphone mit all
seinen Möglichkeiten hat vieles bewirkt.
Heute ist es selbstverständlich,
dass auch die Infrastruktur im Gebäude
mit Hilfe eines Tablets oder
Smartphones gesteuert werden kann.
Noch vor wenigen Jahren war dies
nicht der Fall. Mit dem Smartphone
kamen in den letzten Jahren auch die
verschiedenen IoT-Anwendungen auf,
die zunehmend in Systeme wie KNX
integriert werden, und so zu einem reellen
Smart Home verschmelzen.
Ist der Wandel in der Branche zum
digitalen Elektroinstallateur
bereits vollzogen?
MN: Nicht flächendeckend, aber aus
unserer Sicht befassen sich sehr viele
Firmen mit der Digitalisierung und
empfehlen ihrer Kundschaft, moderne
und nachhaltige Gebäudesystemtech-
nik zu nutzen. Aktuell ist noch grosser
Nachholbedarf im Bereich der Netzwerktechnik
auszumachen, denn alle
modernen Systeme werden früher oder
später an ein Netzwerk angebunden
sein.
Marcel Neff will
Installateuren einfach zu
konfiguierende Produkte
für das Smart Home
bieten.
Was fasziniert im Moment
am meisten?
MN: Zum einen die Integration von
verschiedenen IoT-Geräten. Sprachdienste
wie Amazon Echo oder
Google home bieten zur Steuerung
des Gebäudes sehr spannende Möglichkeiten.
Sie können den Alltag vereinfachen,
zum Beispiel in der Küche,
wenn gerade keine sauberen Hände
zur Verfügung stehen. Zum anderen
geht der Trend ganz klar Richtung
Einfachheit und Geschwindigkeit der
Inbetriebnahme. Aufwändige und
komplizierte Konfigurationen gehören
der Vergangenheit an.
Und was kommt als Nächstes?
MN: Das Energiemanagement im Gebäude,
das nur in vernetzten Gebäuden
überhaupt möglich ist. Den eigenen
Strom zu produzieren, selber zu verbrauchen
und den Verbrauch nach Belieben
zu steuern, erfordert ein Minimum
an Intelligenz im Gebäude.
Gerade auf diesem Gebiet laufen im
Moment sehr viele Aktivitäten, was
den Markt nochmals aufmischen wird.
Den Installateuren steht ein enormes
Potenzial offen, womöglich das grösste
seit der Erfindung der Glühbirne
(lacht).
Was unternimmt Hager, um
es dem Installateur so einfach
wie möglich zu machen?
MN: Zum einen tun wir das natürlich
über unsere Produkte. Sie müssen so
einfach wie nur möglich installiert und
im Falle des Smart Homes auch konfiguriert
werden können. So bieten wir
bei Hager zum Beispiel mit KNX easy
und domovea einen sehr einfachen
Einstieg in KNX. Der Installateur
kann mit diesen Systemen die Anlage
mit Hilfe eines Tablets per Drag-anddrop
konfigurieren. Ein Einstieg in die
ETS fällt so zu einem späteren Zeitpunkt
einiges leichter.
Und wie lässt sich eine
Sprachsteuerung realisieren?
MN: Für die Sprachsteuerung im
Smart Home lancieren wir mit domovea
basic diesen Mai eine neue Lösung,
die die bisher auf drei Geräte verteilten
Funktionen auf einem einzigen zusammenfasst
und somit günstiger und
einfacher zu konfigurieren ist. Wir
bündeln demnach die domovea Visualisierung,
das easy Konfigurations-
56 eTrends Ausgabe 2/19
Tool und den IoT Controller auf einem
Gerät. Somit können KNX easy-Anlagen
direkt und schnell programmiert,
visualisiert und mit IoT-Geräten ergänzt
werden.
Die Aufgaben für den
Installateur bleiben aber
trotzdem anspruchsvoll?
MN: Genau, das war in dieser Branche
schon immer so. Wer aber den Einstieg
ins digitale Zeitalter schon früh gewagt
hat, hat es heute deutlich einfacher.
Allen anderen empfehle ich, diesen
Schritt so rasch wie möglich zu tun.
Und welches ist der beste
Weg dazu?
MN: Eigeninitiative, Interesse und
Weiterbildung. Wer in sein Wissen investiert,
profitiert langfristig. Zudem
braucht man keine Angst zu haben, auf
ein falsches System zu setzen. Gerade
bei KNX stellen mehr als 450 Firmen
die Zukunft dieses Systems sicher.
Wie sehen Ihre Erfahrungen mit
Weiterbildungen aus?
MN: Aus meiner Sicht liegen die Eigeninitiative
und das Interesse an
Neuem im Naturell unserer Branche.
Daher deckt sich meine Erfahrung
wohl mit derjenigen vieler anderer. In
meiner Grundausbildung zum Elektromonteur
waren die Chancen für
Smart Homes noch nicht dieselben wie
heute. Daher musste ich mir, wie viele
andere auch, nach der Ausbildung einiges
im Selbststudium beibringen und
durch den Besuch verschiedener externer
Kurse Neues lernen.
Wie wird sich die Elektro-Installationsbranche
in den nächsten
Jahren aus Ihrer Sicht entwickeln?
MN: Sie wird sich weiterentwickeln,
das ist ganz klar. Neue Technologien
und Normen stellen unsere Branche
immer wieder vor neue Herausforderungen.
Ich glaube also, wir haben eine
interessante Zukunft mit vielen Chancen
und Möglichkeiten vor uns.
intelligenteswohnen.com
GNI Fachreport: Die Gebäude
Netzwerk Initiative (GNI) ist der
national führende Fachverband
für Gebäudeautomation und
Intelligentes Wohnen (IW). An
dieser Stelle berichtet die GNI
regelmässig über Trends aus dem
Umfeld des Smart Home.
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Planen 4.0 – im digitalen
Raum entscheiden.
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Zählerauslesung
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SWISS ARBEITGEBER
AWARD 2018 – TOP 15
Qualität, die zählt - Made in Switzerland
Ausgabe 2/19
eTrends 57
Smart Building WISSENS PLATTFORM
Hinkommen und
schauen, was läuft!
Die Gebäude Netzwerk Initiative GNI ist der führende
Gebäudeautomations-Verband in der Schweiz und bietet
der Branche eine wichtige Plattform für Austausch und
Marketing. Mit dem Forum «What’s Next?» lanciert er einen
jährlichen Grossanlass.
AUTOR: PIERRE SCHOEFFEL
I
m Kontext von rasanter
technischer Entwicklung,
der Digitalisierung, Big
Data, IoT und BIM, die die
Mitgliederfirmen herausfordern,
hat der GNI-Vorstand vor
zwei Jahren beschlossen, sich grundlegende
Fragen zur Mission des Vereins
und seiner Existenzberechtigung zu
stellen. Die Überlegungen basierten
auf einer Mitgliederumfrage, die zu
interessanten Erkenntnissen geführt
hatte. Sie zeigte klar auf, dass die
Branche weiterhin und mehr denn je
eine Informations- und Vernetzungsplattform
benötigt. Diese Plattform
bietet die GNI. Sie soll weiter ausgebaut
werden, damit sich die Mitglieder
zu Problembereichen der Branche austauschen
und das Potenzial der
Gebäude automation besser bekannt
machen können.
Zu den GNI-Mitgliedern gehören
namhafte öffentliche Bauherren, die
massgeblich an der Erarbeitung der
BACnet KBOB-Empfehlungen beteiligt
waren. Sie sind im Zuge des Ausbaus
der GNI-Aktivitäten mit dem
Wunsch an den Verein herangetreten,
dass er Informationsarbeit zu den
Empfehlungen leistet. Somit wurden
ab Mai 2018 BACnet-Seminare und
-Schulungen für Bauherren, Betreiber,
Planer und auch Fachleute organisiert.
Der Erfolg übertrifft die Erwartungen,
mittlerweile sind vier verschiedene
Module entstanden, die ab Frühjahr
2019 wiederholt werden.
Ansteckende Dynamik führt zu
«What’s Next?»
Motiviert durch diese Erfolge und die
ganz besondere Dynamik, die die
BACnet-Schulungen intern ausgelöst
haben, bereitet ein Team der GNI seit
Monaten das erste Forum der Gebäudeautomation
vor unter dem kurzen
und bündigen, etwas provokativen Titel
in Frageform «What’s Next?». Das
Team sprudelt nur so vor Ideen für das
Programm. Das Forum soll ein jährlicher
Grossanlass werden und die GNI-
Feierabendseminare teilweise ersetzen.
Und es schliesst eine Lücke, indem
es ein breites Publikum anspricht:
Bauherren, Investoren, Architekten
und Entscheider sollen sich mit Vertretern
der Branche treffen und sich mit
ihnen austauschen können.
Für die GA-Branche ist das Forum
eine ideale Gelegenheit, um sich zu
präsentieren und zu zeigen, dass sie
über interessantes, ja sogar spektakuläres
und von vielen Externen ungeahntes
Knowhow verfügt. Der Markt
soll spüren, wie sich die Branche im
Kontext der Digitalisierung entwickelt,
und daran erinnert werden, dass
sie zu den Auslösern der Welle gehört.
Hochkarätiges Programm mit
klaren Botschaften
Eingeladen sind eine Reihe namhafter
Referenten: Zukunftsforscher Georges
T. Roos macht mit seinem Einführungsreferat
den Anfang und liefert
interessante Inputs.
What’s Next? –
Das erste Forum
der Gebäudeautomation
• Datum und Ort:
19. Juni 2019, ETH Zürich
• Das Forum liefert Fragen
und Antworten zu: Umwelt,
Wirtschaft und Energie, Architektur
und Digitalisierung,
IoT und Gebäudeautomation,
Future of work
• Referenten: Georges T. Roos,
Zukunftsforscher; Prof. Dr.
Andreas Fischlin, Leiter
Terrestrische Systemökologie,
Institut für Integrative Biologie
(IBZ), Department Umweltwissenschaften,
ETH Zürich;
Dr. Alexander Rathke, KOF
Konjunkturforschungsstelle,
ETH Zürich
Anmeldung via www.g-n-i.ch,
Rubrik Seminare
→
58 eTrends Ausgabe 2/19
Klaus Jank (Head Product
Management RSS)
Siemens Schweiz AG
Wir sind überzeugt,
dass sich Energiesysteme
dezentralisieren,
Gebäude und Industrien
digitaler und
intelligenter werden
und letztlich alles ineinander
verschmelzt.
Siemens Smart Infrastructure
ist bereit für
diese Veränderungen
und unterstützt
«What’s Next?», das
erste Forum für Gebäudeautomation.
Daniel Knechtli
Systemberater Gebäudetechnik
Phoenix Contact AG
Als neues Mitglied der
GNI unterstützen wir
das erste Forum der
Gebäudeautomation,
weil es eine optimale
Plattform ist, um die
Teilnehmenden über
die neuesten Trends
und die zukünftigen
Zusammenhänge der
Digitalisierung, IoT und
Gebäudeautomation
zu informieren.
Leo Putz
CEO Avelon Cetex AG
Weil wir glauben, dass
sich Technologien
durchsetzen, die den
Kunden einen relevanten
Nutzen bringen,
sind wir beim GNI-
Anlass «What’s Next?»
mit dabei und nutzen
diese Plattform, um
bei der anwesenden
Zielgruppe auf unsere
Lösungen aufmerksam
zu machen.
Der Klimawandel sorgt immer noch
für kontroverse Meinungen. Wie viele
Leute wissen, dass die Schweiz in der
Person von Professor Andreas Fischlin
einen Co-Friedensnobelpreisträger
hat? Und wem ist bekannt, dass an der
ETH Zürich sehr zuverlässige mathematische
Klimamodelle entwickelt
werden? Wir geben Prof. Andreas
Fischlin das Wort und den Teilnehmern
die Gelegenheit, sich mit ihm
auszutauschen. Wahrscheinlich werden
viele von ihnen danach gewisse
Dinge anders sehen, und Fachleute, die
Neubauten erstellen oder Altbauten
renovieren, werden neu motiviert sein,
mit GA zu arbeiten.
Wichtige Player der Wirtschaft und
GNI-Mitgliederfirmen werden den
Nagel weiter einschlagen und aufzeigen,
wo die Branche steht und wohin
ihr Weg führt. Denn neben allen schönen
und begeisternden Entwicklungen
muss sie immer wieder feststellen, dass
die Projektierung und Planung eines
Bauprojekts für sie alles andere als
rund laufen: Die Gebäudeautomation
wird oft zu spät, nicht integral oder nur
am Rande einbezogen. Wie oft hört
man sogar, dass es sie nicht braucht?
Im Gegensatz zum Auto soll im Gebäude
so wenig Technik wie möglich
vorhanden sein. Aber wie im Auto und
vielleicht noch mehr als dort leistet die
Technik im Gebäude ganz erhebliche
Dienste, oft auf smarte Weise. Die systematische
Erhebung von Energieverbrauchsdaten
hat schon mancherorts
zu kostenrelevanten Betriebsoptimierungen
geführt. Dies alles wird
«What’s Next» am 19. Juni 2019 an der
ETH Zürich aufzeigen.
Prominente Gesichter
Durch das Forum führt Tobias Müller,
Moderator der Wissenssendung «Einstein»
des Schweizer Fernsehens. Basierend
auf den Referaten leitet er auch
die geplanten Podiumsdiskussionen.
Die Teilnehmer haben zudem die Möglichkeit,
ihre Fragen online zu stellen.
Mit dem Engagement prominenter
Personen verdeutlicht die GNI die Dynamik
in der Branche und bei den
Playern, die alle ihren Beitrag zur rasanten
Digitalisierung leisten wollen
und können.
Intensive Kommunikation
Im Vorfeld von «What’s Next» kommunizieren
die GNI und ihre Partnerverbände
intensiver als üblich um zu
verdeutlichen, dass die Branche innovativ
unterwegs ist. Es geht ihnen
schlussendlich darum, eine Bewegung
und einen kontinuierlichen Dialog zwischen
den Playern der Baubranche zu
initiieren.
Ausgabe 2/19
eTrends 59
Smart Building GEBÄUDEAUTOMATION
Die Glaskugel zeigt
ein Chancen-Plus
Bernhard Inniger ist seit 2017 CEO der Sauter Building Control AG,
die sich unter anderem auf Gebäudeautomation spezialisiert hat.
Im Gespräch äussert er sich zu aktuellen und künftigen Trends.
TEXT: PIERRE SCHOEFFEL
FOTOS: ZVG
Die Digitalisierung ist allgegenwärtig.
Welche Auswirkungen hat
sie auf die Gebäudeautomation?
Die Verschmelzung der klassischen
IT-Welt mit der Gebäudeautomation
und die zunehmende Vernetzung der
Geräte und Systeme, gekoppelt mit
intelligenten Algorithmen, fordern
immer mehr Prozessorleistung und
massiv grössere Datenvolumen. Doch
gleichzeitig darf der Nutzer mit einer
immer einfacheren und komfortableren
Bedienbarkeit rechnen. Die Systeme
werden immer leistungsfähiger
und smarter!
Hat diese smarte Nutzung etwas
mit IoT zu tun?
Das hat sie absolut. Die Systeme betten
sich effektiv in das Internet der Dinge
(IoT) ein und nutzen die neuesten
Cloud-Technologien. Zu Hause, im
Büro und in der Technikzentrale ist es
möglich, die Anlagen per Smartphone
oder Tablet zu bedienen. Dies geschieht
über einfach installierbare
Apps oder den direkten Zugriff auf
lokale Webserver. Der Nutzer kann
damit zum Beispiel einen Raumregler
ortsunabhängig mit den ihm bekannten
Geräten zu bedienen.
bar sein, die Kunden verlangen dies.
Kann der Nutzer die Anlagen mit ihm
bestens bekannten Geräten wie Smartphone
oder Tablet steuern, vereinfacht
dies die Bedienung zusätzlich. Das ist
eben Hightech: hochstehende technische
Lösungen, leistungsfähige Software
und hoher Bedienungskomfort.
Zu Hause kann man günstige
Lösungen per Sprachbefehl
steuern. Ist das auch in Büros
denkbar?
Nicht nur denkbar, sondern bereits
machbar. Im Bereich Einzelraumregelung
haben wir ein Gerät entwickelt,
das auf Sprache reagiert. Das ist eine
typische IoT-Anwendung mit MQTT-
Technologie. Mit handelsüblichen Lösungen
wie Alexa von Amazon kann
man auch im Büro Sprachbefehle erteilen,
zum Beispiel «Licht an» oder
«Storen herunterlassen auf 50 %».
Hier entsteht via Alexa und Cloud ein
Dialog mit dem Einzelraumregler, der
Befehle an die Installation weiterleitet.
Die Zukunft wird zeigen, ob sich diese
Technologie auch in kommerziell genutzten
Gebäuden durchsetzen wird.
Wie sieht es mit der Sicherheit
aus?
Cybersecurity bewegt die ganze Branche
und natürlich auch Sauter. Weil die
Systeme zur IoT-Welt hin offen sind,
müssen sie vor Cyberangriffen geschützt
werden. Bei der Entwicklung
legen wir grössten Wert darauf, dass
sich unsere neuen Produkte mit der
Cloud und mit dem IoT genauso natür-
Entspricht dies den Kundenwünschen
oder sind es eher
TechnologieGadgets?
So wie bei Computer, Telefon und Multimedia
intuitive Bedienung angesagt
ist, geht auch unser Markt eindeutig in
diese Richtung. Die Gebäudeautomations-Anlagen
müssen einfach bedienlich
und sicher vernetzen wie mit neuen
und bestehenden Anlagen für Heizung,
Lüftung und Klima. Unsere neue
Automationsstations-Generation bietet
eine vom Gebäudenetzwerk völlig
getrennte Netzwerkschnittstelle und
bildet damit eine Art «Firewall» zwischen
IoT und Gebäudenetzwerk.
Setzen Sie weiterhin auf den
Standard BACnet?
Ja, klar, wir sind aber auch offen für
andere gängige Kommunikationsprotokolle
wie KNX, ModBus, DALI, M-
Bus usw. Die Interoperabilität und
Herstellerneutralität sind für viele
Bauherren oberstes Gebot. Unsere
neuen Automationsstationen kommunizieren
bei Bedarf gleichzeitig mit
dem traditionellen BACnet-Gebäudenetzwerk
und mit dem IoT via MQTT-
Protokoll über eine verschlüsselte und
gesicherte Verbindung. Bezüglich Erhöhung
des Sicherheitsstandards beschäftigen
wir uns zurzeit gemeinsam
mit der Branche sehr mit der Thematik
BACnet Secure Connect.
Und was sagen Sie zu BIM?
Da gäbe es viele Zeilen zu schreiben.
BIM muss mehr sein, als nur 3D-Modelle
unserer Produkte zur Verfügung
zu stellen. Diese Modelle braucht es
nicht einmal überall, weil sie dazu führen,
dass grosse Datenmengen zu bewältigen
sind. Ich wünsche mir, dass
BIM in naher Zukunft die Bauplanung
stark verbessert und die Daten auch in
der Nutzungsphase einen Mehrwert
generieren.
60 eTrends Ausgabe 2/19
Die Automationsgeneration modulo 6 von
Sauter ist IoT-fähig.
Bernhard Inniger «Die
Gebäudeautomation
wird von der Digitalisierung
im Bauwesen
deutlich profitieren.»
GNI Fachreport: Die Gebäude
Netzwerk Initiative (GNI) ist der
national führende Fachverband
für Gebäudeautomation und
Intelligentes Wohnen (IW). An
dieser Stelle berichtet die GNI
regelmässig über Trends aus dem
Umfeld des Smart Buildings.
www.g-n-i.ch
Sie wünschen bessere Voraussetzungen
für die Bauplanung?
Und ob! Heute werden die Daten in
der Regel mehrfach erfasst, was zu
Zeit- und Qualitätsverlusten führt und
sich letztendlich negativ auf die Gesamtkosten
auswirkt. Eine Verbesserung
erreichen wir nur dann, wenn die
Durchgängigkeit zwischen Planungs-,
Ausführungs- und Betriebsphase substantiell
erhöht werden kann. Hier
liegt aber noch ein langer und beschwerlicher
Weg vor uns. Ein gutes
Beispiel dafür ist die Planung und Umsetzung
einer integralen Raumautomation.
Die integrale Raumautomation
durchzusetzen, ist generell etwas,
das mich beschäftigt. Die Tatsache,
dass die Gewerke immer noch einzeln
behandelt werden, stört mich sehr.
Weshalb ist die integrale
Raumautomation noch keine
Selbstverständlichkeit?
In der Planung haben wir die klassische
Gewerketrennung. Überspitzt
gesagt, ist die Planung Bausummengesteuert.
Der Elektroplaner möchte
das Licht und die Storen in seinem
Auftragsvolumen, der HLK-Planer die
HLK-Installationen. Diese Situation
wird durch die SIA-Honorarordnung
zusätzlich gefördert. Die Bausumme
wird jeweils den entsprechenden Planern
zugeordnet. Dies führt oft zu gewerkespezifischen
Lösungen, die
isoliert betrachtet vielleicht kostengünstiger
sein mögen, bei einer Gesamtkostenbetrachtung
aber deutlich
teurer zu stehen kommen. Dieses Problem
muss diskutiert werden, denn es
verhindert gute Lösungen, die technisch
längst verfügbar wären. Mit integralem
Denken könnte man im Gebäude
bessere Lösungen für weniger
Geld schaffen.
Zum Schluss: Was war in jüngster
Zeit für Sie der schönste Erfolg?
Da gibt es zum Glück einige. Sehr
positiv für Sauter in der Schweiz ist
die Zusage für das Grossprojekt Bau
Roche 2.
Die Gebäude Netzwerk Initiative
GNI organisiert am 19. Juni 2019
das erste Forum der Gebäudeautomation
unter dem Titel
«What’s Next?» Sie haben sich
sofort als Hauptsponsor zur
Verfügung gestellt, weshalb?
Wir sind wie die ganze Branche gerade
sehr innovativ und begrüssen die Idee
eines Forums, um aktuelle Themen zu
vertiefen. Das Programm ist hochkarätig,
und wir haben vieles zu zeigen.
Das Forum ermöglicht es uns auch, im
Rahmen der Ausstellung unsere neue
Produktereihe modulo 6 als Vorpremiere
zu präsentieren. Sie wird an
der Swissbau offiziell präsentiert und
im nächsten Jahr im Schweizer Markt
eingeführt. Mit der neuen Sauter Automationsstations-Generation
modulo
6 bauen wir die Brücke zwischen langjährig
erprobter Gebäudetechnik und
den neuesten Trends der Digitalisierung.
«What’s Next?» kommt für uns
zum idealen Zeitpunkt.
Ausgabe 2/19
eTrends
61
eMobility SEKTORKUPPLUNG
Die Gegenwart wohnt
und fährt elektrisch
Vom Haus zum Smart Home, vom
Fahrzeug zu eMobility: Die Dinge ändern
sich und manches, was zusammengehört,
wächst dank der Digitalisierung zusammen.
Sektorkupplung nennt sich das
und bildet ein grosses Potenzial für die
Elektrobranche. Was will man mehr?
AUTOR: RENÉ SENN FOTOS: RENÉ SENN
N
ach dem Besuch des #elektrosalon
(sorry Autosalon) in
Genf hat man heutzutage ein
richtig schlechtes Gewissen,
wenn man noch ein Fahrzeug
mit Verbrennungsmotor zu Hause stehen
hat. Gut, ist wenigstens der Zug elektrisch,
der einem sehr komfortabel zum Salon und
wieder zurück chauffiert. Die 1. Klasse mit
Getränkeservice ist sozusagen eMobility
mit Chauffeur und mega vielen PS und in
jedem Fall besser als eine Fahrt auf der Autobahn,
egal ob elektrisch oder mit Benzin.
Diesel ist ja eh passé.
62 eTrends Ausgabe 2/19
Warum eine Zentrale …
wenn es auch ohne geht?!
NeuroKom ® IP
Lastmanagement und
Sektorkupplung
So ein Salon ist immer eine spannende Sache.
Wenn man aber bedenkt, dass das Smart Home
noch immer nicht bei allen Elektroinstallateuren
Standard ist, frage ich mich nach so einem eindrücklichen
Tag, wie unsere Branche mit der
nächste Evolutionsstufe – der Einbindung des BEV
und des dazugehörigen Lastmanagements im ZEV
– umgehen wird? Wer setzt diese gesamtheitliche
Betrachtung aller Energieflüsse im Haus, die so
genannte Sektorkupplung, richtig um, wer hat das
Knowhow dazu? Oder ist das Thema eMobility
immer noch nur Zukunftsmusik, die das Autosalon-Orchester
der grossen Automarken in Genf
medienwirksam zum Besten gibt?
Serverlos und via IP-Netzwerk: das Intercomsystem
NeuroKom ® IP kommt komplett ohne Zentrale aus. Die
Intelligenz der Anlage wird auf die einzelnen Sprechstellen
aufgeteilt. Es existiert somit kein «single point of failure».
Mit vielseitigen Sprechstellen stehen passende Produkte
für jeden Anwendungsbereich bereit:für Industrie, Banken,
Bildungseinrichtungen, Feuerwehr, Parkhäuser, Polizei,
Spitäler und viele mehr.
Dieses Mal bitte absahnen
Nein, eMobility ist keine Zukunftsmusik mehr.
eMobility ist jetzt. Die BEVs werden kommen, die
Hybriden noch früher. Das zeigte der #elektrosalon
ganz deutlich. Und sie alle brauchen eine Steckdose
zu Hause, und wer installiert die? Der ganz
normale Elektroinstallateur natürlich! Weil Steckdosen
Standard sind, braucht er nicht einmal innovativ
zu sein, um am Potenzial der eMobility teilzuhaben.
Deshalb wird es wohl auch keine Stromer
geben, die ihren Kunden vom Elektroauto abraten,
wie dies beim Smart Home oft der Fall war und
noch immer ist. Sich abgrenzen wäre also blöd,
denn kaum jemand anderes als die Elektrobranche
ist lizenziert, um solche Installationen zu erstellen.
Gehen wir davon aus, dass 2018 knapp 10 000
BEV und Hybrid-Fahrzeuge verkauft wurden, entspricht
dies auch ungefähr der installierten Anzahl
Anschlusspunkte oder Ladestationen für E-Fahrzeuge.
Das ergibt ein ordentliches Business für die
Branche, vom Leitungsschutzschalter über das
Kabel bis hin zur Wall-Box. Und das Lastmanagement
ist dabei noch nicht mal berücksichtigt. Das
wäre dann eben die nächste Stufe in der Smart
Home-Entwicklung.
Das Geld liegt auf der Strasse
Kaum eine andere Branche kann so stark von der
Digitalisierung profitieren wie die Elektrobranche.
Smart Home, Smart Buildung und Smart
Energy: Einmal mehr steht die gesamte Branche
im Mittelpunkt, ohne dass sie gross etwas dafür
getan hat. Wer kann das sonst schon von sich behaupten?
Doch wie geht sie mit den immer wieder
neuen Evolutionsstufen um? Zuerst kamen die
Telematik und die Netzwerke, dann das Smart
Home. Nicht alle haben diese Herausforderungen
angenommen, einige haben sie sogar verschlafen.
Und nun kommen Energie- und Lastmanagement
sowie eMobility. Zum Glück gibt es Firmen, die
bereits auf diesen Zug aufgesprungen sind. Und
das an einer Autoausstellung. Gratulation an SEL
und e360 für die Präsentation und den Weitblick
hinsichtlich Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und
eMobility. Es gibt Lösungen, und das macht optimistisch.
Ausgabe 2/19
eTrends
www.kochag.ch
eMobility ZUKUNFTSVISION
Der Robo-Van
ohne Chauffeur
Im Mercedes Vision Urbanetic auf dem nächtlichen Las
Vegas Boulevard: Bericht über die Jungfernfahrt einer
Limousine, die auch ein Transporter ist: Wenn der Strip
zum Zeitstrahl wird. AUTOR: THOMAS GEIGER
64 eTrends Ausgabe 2/19
Echt, keine 3-D-Animation Deutlich mehr Wohnzimmer als Fahrzeug:
Der Mercedes Urbanetic ist erlebbare Vision, unser Autor Thomas
Geiger hat sich damit auf eine Spritztour durch Las Vegas begeben.
Futuristisch selbst für Las Vegas:
Der Mercedes Vision Urbanetic auf
Testfahrt auf dem Strip
D
er Eiffelturm als Kopie
schöner als im Original,
die Pyramiden von Luxor
nur einen Steinwurf
vom Markusplatz von
Venedig entfernt und dazwischen die
Wolkenkratzer von New York: In Las
Vegas in nichts so, wie es scheint. Das
gilt auch für den öffentlichen Nahverkehr.
Zumindest für eine Nacht. Denn
da hat sich während der CES der visionäre
Mercedes Urbanetic auf den
legendären Strip verirrt und für einen
Vorgeschmack auf die nahe Zukunft
gesorgt.
Es ist weit nach Mitternacht, und
selbst auf dem legendären Strip wird
es langsam ruhig. Die letzten Nachtschwärmer
torkeln aus den Casinos,
und die Spätschicht der Amüsierdamen
geht müde nach Hause. Nur vor
dem Planet Hollywood ist noch die
Hölle los, jeder bleibt stehen, starrt auf
die Strasse und zückt sein Fotohandy.
Denn dort steht ein Auto, wie man es
selbst in Las Vegas noch nie gesehen
hat: Der Mercedes Vision Urbanetic
gibt sich die Ehre und startet vier Monate
nach seiner Premiere auf der
Nutzfahrzeug-IAA in Hannover zur
Jungfernfahrt auf dem Las Vegas Boulevard.
Zäpfchen auf Rädern
Der elektrisch angetriebene und autonom
gesteuerte Robo-Van passt perfekt
in die Neon-Nacht von Nevada –
und zwar gleich aus zwei Gründen:
Zum einen, weil es in der schillernden
Zockermetropole immer und überall
darum geht, Aufmerksamkeit zu erregen
und alle Blicke auf sich zu ziehen.
Und das gelingt dem von den Bauten
Zarah Hadids inspirierte Zäpfchen auf
Rädern mit seiner rundgelutschten
Form und der schillernden Beleuchtung
der silbern schimmernden Karosse
besser als all den Stretch-Limousinen
und Supersportwagen, die man
hier zu Dutzenden sieht. Und zum
anderen ist der Urbanetic das ideale
Transportmittel für die zahlreichen
Party-People, die den Strip Abend für
Abend auf und ab spazieren und keine
Lust auf ein ebenso überteuertes wie
schäbiges Taxi haben.
Stattdessen greifen sie, in der Vision
der Mercedes-Designer, künftig
einfach zum Smartphone, geben ihr
Ziel ein, und nur ein paar Minuten später
surrt der Urbanetic heran und öffnet
seine grosse Schiebetür. Dann geht
es in eine ebenso helle wie geräumige
Kabine. Je nach Fahrtdauer nutzt man
einen der fünf bequemen Loungeplätze
auf rotem Leder oder die etwas
weniger bequemen, grau gehaltenen
Plätze im Bug, für die dort eine Bank
montiert wurde, wo früher mal das
Cockpit war. Oder man bleibt einfach
in der Mitte stehen und wartet darauf,
dass sich die Tür wieder schliesst und
sich der Sprinter von übermorgen wie
von Geisterhand wieder in Bewegung
setzt.
Leicht gespenstisch
Das fühlt sich zwar ein bisschen gespenstisch
an, weil man so gar keinen
Einfluss mehr nehmen kann auf →
Ausgabe 2/19 eTrends
65
Über eine App rufen
die Fahrgäste den
Mercedes Urbanetic
und erhalten
unterwegs personalisierte
Ausgehtipps
aufs Smartphone.
«Der Robo-Van
wird innert
Minuten vom
selbstfahrenden
Taxi zum Warentransporter.»
die Fahrt. Doch erstens ist das im
Stadtbus ja ganz genauso. Und zweitens
ist der Van so leise und fährt so
ruhig und gleichmässig, dass man sich
mit jedem Meter weiter entspannt,
durch das Panoramadach staunend auf
die Skyline schaut und sich zunehmend
auf die umlaufende Anzeige konzentriert,
die über Sehenswürdigkeiten
oder den nächsten Stopp auf der dynamisch
ermittelten Route informiert.
Dass vorne eben keiner mehr sitzt und
die Fuhre fährt oder zumindest den
Autopiloten korrigiert, das hat man da
längst wieder vergessen.
Wechselaufbau gegen Fahrzeugflut
Das ist zwar spooky genug, aber so
richtig neu ist die Idee freilich nicht
mehr, schliesslich werden bei der CES
bestimmt ein halbes Dutzend solcher
autonomen Shuttles in allen Formen
und Formaten präsentiert, und auf den
ersten Firmen- und Unigeländen sind
sie sogar schon im Einsatz. Doch Mercedes
denkt das Konzept des Robo-Van
noch eine Runde weiter und liebäugelt
als erster Hersteller mit einem Wechselaufbau.
Binnen weniger Minuten
wird so aus einem führerlosen Shuttlebus
für bis zu zwölf Passagiere ein Amazon-Lieferwagen
mit Autopilot. So wollen
die Schwaben die Effizienz der
Flotten steigern, den Stillstand der teuren
Fahrzeuge vermeiden und zugleich
die Zahl der Vans und Busse drastisch
reduzieren, die in den Megacities von
Morgen die Strassen verstopfen.
Basis dafür ist eine Art Skateboard,
das die elektrisch angetriebenen
Achsen mit einer in der Bodenplatte
integrierten Batterie verbindet
und die Technik fürs autonome Fahren
samt zweier Sensoren birgt, die sich
wie Insektenaugen aus der Karosserie
schieben. Darauf kann man wahlweise
eine Art riesigen Rimowa-Koffer
schnallen, der ein Ladevolumen von
zehn Kubikmetern bietet, Platz für
zehn Europaletten hat und mit einem
automatischen Fördersystem und einer
von aussen zugänglichen Klappe auch
eine mobile Paketausgabe ermöglicht.
Oder man bestückt das Skateboard mit
einem Bus-Baustein: Gezeichnet wie
ein silbernes Fabergé-Ei mit diamantenen
Tropfen fürs Fenster, bietet diese
Kabine acht für jede Fahrtdauer unterschiedlich
bequeme Sitz- und vier
Stehplätze sowie ein neues Infotainment-Konzept,
das auch das Smartphone
der Nutzer einbezieht: Wer die
passende App geladen hat, dem spielt
der Urbanetic mit Augmented-Reality-Technik
in Echtzeit personalisierte
Infos aufs Display, sobald er das Handy
auf einen bestimmten Punkt im Wagen
oder draussen vor dem Fenster richtet.
Welcher Aufbau gerade zum Einsatz
kommt und wann und wo die Fahrzeuge
unterwegs sind, das ermittelt
und plant eine selbstlernende IT-Infrastruktur,
die Angebot und Nachfrage
in Echtzeit erfasst und die Ressourcen
optimal an den Bedarf
anpasst. So sollen zugunsten des Verkehrsflusses
Leerfahrten und zugunsten
der Bilanz des Flottenbetreibers
der Stillstand vermieden werden. Abgesehen
von der Ladezeit und den paar
Minuten für den weitgehend automatisierten
Wechsel zwischen Rimowaund
Robo-Shuttle ist der Urbanetic in
der Mercedes-Vision deshalb rund um
die Uhr im Einsatz.
Das würde auch in Las Vegas perfekt
funktionieren. Denn so viel dort
am Tag und bis spät in die Nacht los ist,
so ruhig wird es in den sehr frühen
Morgenstunden. Und dass der Cargo-
Aufbau entfernt aussieht wie ein Panzerschrank
oder ein Geldkoffer auf
Rädern, passt auch ziemlich gut. Irgendwie
und irgendwann muss das
Geld aus den Casinos ja schliesslich
eingesammelt werden.
66 eTrends Ausgabe 2/19
Diamond SA
HIGH-SPEED-INTERNET AM SCHREIBTISCH
Glasfaser steht für ultraschnelles Internet. In den meisten Gebäuden
endet das Fiber-to-the-Home-Netz jedoch bereits im Keller, die letzten
Meter zum Computer bewältigt oft alte Kabeltechnik. Das Konzept
«Fiber to the Desk» (FTTD) schafft hier Abhilfe.
Zeitloses Gerät mit schnörkellosem
Design: Der DiaDesk bringt die
Glasfaser an den Arbeitsplatz.
Über Diamond SA
Diamond SA ist Spezialist für
Design, Entwicklung und Herstellung
von präzisen Fiberoptik-
Konnektoren und produziert
seit über 30 Jahren hochwertige
LWL-Komponenten. Das vertikal
integrierte Unternehmen stellt
alle Komponenten und Produkte
konsequent in der Schweiz her. Mit
der Kern-Kern-Zentrierungstechnologie,
die die Faser-Ferrulen-
Konzentrizität auf Referenzniveau
minimiert, erreicht der Urheber
des E-2000-Steckers beispiellose
Übertragungsqualität.
Die Vorteile der Glasfaser liegen auf
der Hand: grössere Bandbreite und
Geschwindigkeit ohne Datenverlust,
bessere Abhörsicherheit und Zuverlässigkeit
sowie verzögerungsfreie Latenzzeiten.
Die Firma Diamond SA
bringt mit FTTD und ihrem DiaDesk
den Glasfaseranschluss direkt an den
Arbeitsplatz. Neben dem Design
überzeugen er und das dazugehörige
Verkabelungssystem DiaLink durch
ihre Technik und die Plug and Play-
Handhabe.
FTTD für Büro und Industrie
Der DiaDesk vereint alle wichtigen
Schnittstellen, so dass Switch, Steckdosen
und USB-Power-Adapter bequem
am Arbeitsplatz verfügbar sind.
Sowohl Einzelbüros als auch Arbeitsplatzinseln
sind unkompliziert erschliessbar.
Der DiaLink-Steckverbinder kann
mit einer Zugkraft von bis zu 300 N
über die gesamte Länge der Anlage in
Rohre eingezogen werden. Dank Zugund
Schutzkappe werden die Frontflächen
des Steckers weder beschädigt
noch verschmutzt. Der Reinigungsprozess
vor der Steckverbindung entfällt.
Nach dem Verlegen reicht ein
einfaches Einstecken in die Steckdose;
ganz ohne Hilfe von Spleiss- oder anderen
Spezialgeräten.
Ressourcen und Investitionen
schonen
Durch den Wegfall von Spleissarbeiten
sinken die Installationskosten. Zudem
sind die Kosten für Glasfaserkabel, die
nötige Hardware und passende Komponenten
in den letzten Jahren stetig
gesunken. Die Investitionskosten
schlüsselfertiger Lösungen liegt im
Vergleich zu Etagenverteilungen mit
strukturierten Kupferkabeln auf gleichem
Niveau. Fiber Optik verursacht
geringere Wartungskosten, weniger
Ausfallzeiten, benötigt weniger Platz
für Hardware, EDV-Verteiler und Kabelkanäle.
Dies führt zu geringeren
Betriebs- und Wartungskosten der Immobilie,
auch dank tieferem Energieverbrauch
für Klimakälte.
Wer heute in LWL-Technologie
investiert, wird keine negativen Folgen
davontragen. Im Gegenteil: Glasfaser
wird auf lange Sicht sämtliche Kupferinstallationen
ablösen.
Produktinfos DiaDesk
· Datennetzwerkanbindung über
Glasfaseranschluss
· Gesamtdatenrate von 1 Gigabit /s
· Layer 2+ Switch mit 4 RJ45
Netzwerkanschlüssen
· Power over Ethernet plus an
allen vier RJ45-Ausgangsports
· Integriertes bidirektionales SFP
· USB-Anschlüsse mit 2A Power
Budget
· Feller T13 oder Schuko
230V Steckdosen
· Erhältlich in verschiedenen
Farben und Sockelvarianten
Diamond SA
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www.diadesk.ch
www.diamond.ch
Basiswissen INSTALLATIONS-ANFORDERUNGEN
Elektroinstallationen
für
Schwimmbecken
AUTOR: DANIEL HOFMANN
F
ür das Gefährdungspotenzial
eines Stromschlags
spielen der jeweilige Körper-
und Standortwiderstand
eine wichtige Rolle
(Schuhtyp, Bodenbeschaffenheit
usw.). So besteht ein grosser sicherheitsrelevanter
Unterschied zwischen
dem Standortwiderstand einer Person,
die barfuss auf einem nassen (leitenden)
Boden direkt über dem Erdreich
steht, und dem Standortwiderstand
einer Person, die mit isolierenden
Schuhen auf einem nichtleitenden Boden
(Parkett oder Teppich) in einem
trockenen Wohnraum steht. Die in
Schwimmanlagen vorhandene Feuchtigkeit
und die aufs Minimum reduzierte
Bekleidung der Badegäste
verringern den Körper- und Standortwiderstand.
Im Fall eines Fehlstroms
entsteht in solchen Nassbereichen
schnell eine gut leitende Verbindung
zwischen dem menschlichen Körper
und dem Erdpotenzial. Im Bereich
von Schwimmbecken besteht deshalb
ein wesentlich erhöhtes Risiko eines
gefährlichen Körperstroms. →
68 eTrends
Schwimmbadanlagen erfordern ein
optimales Zusammenspiel von
verschiedenen technischen
Einrichtungen, die von elektrischen
Geräten bzw. Anlagen betrieben
werden. Ziel bei der Planung dieser
Elektroanlagen ist die normengerechte,
das heisst sichere Installationen,
was viel Fachwissen voraussetzt.
Ausgabe 2/19 eTrends
69
Abbildung 1: Abmessungen der Bereiche
von Schwimm- und Planschbecken
0 1 2 Bereiche gemäss NIN 7.02
A Wand- oder Deckenleuchte U >
SELV 12 VAC oder 30 VDC
B Steckdose ausserhalb des
Handbereichs
C Lichtschalter ausserhalb
des Handbereichs
Abbildung 2: Installation von
elektrischen Betriebsmitteln in
«kleinen Schwimmbädern»
Äussere Einflüsse
Alle elektrischen Betriebsmittel (z. B.
Geräte, Leuchten, Installationsbauteile)
müssen den Umwelteinflüssen
standhalten können. Da diese im
Schwimmbadbereich besonders intensiv
sind, beeinflussen sie die Wahl des
geeigneten elektrischen Betriebsmittels
stark. Zu beachtende Faktoren
sind die Beeinträchtigung durch Wasser,
korrosive Stoffe, wechselnde Wetterbedingungen
(z. B. UV-Licht der
Sonne, Wind) und mechanische Beanspruchung.
In diesem Zusammenhang
kommt der IP-Schutzart eine grosse
Bedeutung zu. Diese Schutzart gibt an,
welchen äusseren Einflüssen ein Betriebsmittel
standhalten kann. In den
definierten Bereichen von Schwimmbädern
wird mindestens die Schutzart
IP X4 bzw. IP X5 gefordert. Im Unterwasserbereich
(Bereich 0) beträgt die
Mindestschutzart für elektrische Betriebsmittel
IP X8.
NIN-Kapitel 7.02 und Bereiche
in Schwimmbädern
Die Bestimmungen im Kapitel 7.02
«Schwimmbecken und Springbrunnen»
der NIN gelten für Becken von
Schwimmbädern und «andere Becken»,
die ohne Verwendung von
Hilfsmitteln (Leitern usw.) erreicht
und von Personen betreten werden
können. Dazu gehören z. B.:
∙ Schwimmbad- und Planschbecken
∙ Springbrunnenbecken
∙ Zier-, Garten- und Schwimmteiche
∙ Speziell als Schwimmbäder
eingerichtete Bereiche von
natürlichen Gewässern und Seen
in Kiesgruben
Die genannten Becken und ihre Umgebungen
sind in drei Bereiche eingeteilt,
für die unterschiedliche Anforderungen
gelten. Eine Übersicht der
Bereichseinteilung zeigt Abbildung 1.
Kleine Schwimmbäder
In den einzelnen Bereichen werden an
die Installationen unterschiedliche
Anforderungen gestellt. Ebenso muss
die anzuwendende Schutzmassnahme
beachtet werden. In der Norm ist auch
von «kleinen Schwimmbädern» die
Rede. «Klein» bezieht sich hier nicht
auf die Dimension des Beckens, sondern
auf den umgebenden Bereich. Als
«kleine Schwimmbäder» gelten Bäder
und Becken, deren Umgebung keinen
Bereich 2 zulässt. Dies trifft insbesondere
auf private Hallenbäder sowie auf
Aussenbecken zu, die nahe an Hausoder
Stützmauern gebaut sind.
Für kleine Schwimmbäder gelten
erleichterte Bestimmungen bezüglich
der Installation von elektrischen Betriebsmitteln
(Abb. 2). So sind Schalter
und Steckdosen im Bereich 1 zulässig,
wenn sie ausserhalb des Handbereichs
liegen, mindestens 1,25 m von Bereich
0 (Beckenrand) und mindestens 0,3 m
über dem Fussboden angeordnet sind.
Folgende Schutzmassnahmen sind jedoch
erforderlich:
∙ Schutz durch automatische
Abschaltung der Stromversorgung
unter Verwendung einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung
(RCD)
ID n 0 30 mA
oder
∙ Schutz durch Schutztrennung,
wobei die Stromquelle nur ein
einziges Verbrauchsmittel versorgt
und ausserhalb der Bereiche 0 und
1 errichtet ist. Wenn die Stromquelle
für Schutztrennung im
Bereich 2 errichtet ist, muss der
versorgende Stromkreis durch eine
Fehlerstrom-Schutzeinrichtung
(RCD) ID n 0 30 mA geschützt
sein.
70 eTrends Ausgabe 2/19
Für Schalter und Steckdosen, die unter
den oben genannten Bedingungen in
diesem Bereich 1 installiert sind, werden
nichtleitende Abdeckungen dringend
empfohlen.
In Schwimmbädern, in denen es
keinen Bereich 2 gibt, dürfen auch
Leuchten mit einer Betriebsspannung,
die SELV mit 12 VAC bzw. 30 VDC
überschreitet, an Wänden oder Decken
errichtet werden, wenn folgende
Bedingungen erfüllt sind:
∙ Schutz durch automatische
Abschaltung der Stromversorgung
unter Verwendung einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung
(RCD)
ID n 0 30 mA
und
∙ die Höhe des untersten Teils der
Beleuchtungseinrichtung beträgt
mindestens 2 m ab der unteren
Grenze von Bereich 1.
Fazit
In Schwimmbädern und ihren umgebenden
Bereichen ist dem Schutz vor
dem elektrischen Schlag erhöhte Aufmerksamkeit
zu schenken. Ebenso
müssen hier die besonderen äusseren
Bedingungen beachtet und die Betriebsmittel
entsprechend ausgewählt
werden. Mit den Ausnahmen für
«kleine Schwimmbäder» schlägt die
Niederspannungs-Installationsnorm
SN 411000 (NIN) Lösungen vor, die
elektrische Installationen bei kleinen
umgebenden Bereichen ohne Abstriche
bei der Sicherheit ermöglichen.
Electrosuisse Fachreport:
Als neutraler Fachverband bietet
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Dienstleistungen und Produkte
rund um Beratung, Normung und
Weiterbildung an.
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Daniel Hofmann (dipl. Elektroinstallateur)
leitet den Geschäftsbereich
«Weiterbildung» bei Electrosuisse. Auf
dem Gebiet der Installationsnormen ist
er als Referent tätig und Autor von
verschiedenen Fachpublikationen. Er ist
Mitglied des nationalen TK 64.
Literatur:
Bryner P, Hofmann D,
Schmucki J, Fachpublikation
«Elektroinstallationen für
Schwimmbecken» 2012
Hörmann W, de Das Elektrohandwerk
06/2012, Elektroinstallationen
«Schwimmbäder,
begehbare Wasserbecken und
Co.» Teil 1 -3 2012
Hörmann W, de Das Elektrohandwerk
02/2016, Praxisprobleme
«Steckdose neben
einem privaten Pool» 2016
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Sichere Elektroinstallationen
für Ihre Kunden
AUTOR: JOSEF SCHMUCKI
Glücklicherweise sind tödliche Elektrounfälle in
Haushalten in der Schweiz sehr selten. Durch den konsequenten
Einsatz von geeigneten Schutzeinrichtungen
können noch mehr Unfälle vermieden werden.
I
n der Schweiz sind Millionen
von Steckdosen vom
Typ 12 installiert. Sie
stammen aus unterschiedlichen
Generationen und
weisen somit auch unterschiedliche
Abstände zwischen spannungsführenden
Teilen und der Frontplatte auf – je
nach Modell und Jahrgang ist es möglich,
dass wenige Millimeter hinter der
Frontabdeckung bereits spannungsführende
Kontakte liegen und es beim
Ein- oder Ausstecken zu gefährlichen
Berührungen kommen kann. Die zuständigen
Normengremien haben diesen
Mangel beim Berührungsschutz
aus dem Weg geräumt: Die Stecker
enthalten heute teilisolierte Steckerstifte,
es werden nur noch Steckdosen
mit Schutzkragen installiert, und den
«Haushalt-Steckdosen» sind generell
Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen vorgeschaltet.
Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen
bewähren sich
Die Fehlerstrom-Schutzeinrichtung
wird seit 1976 in der Schweiz immer
konsequenter installiert. Der Siegeszug
dieses Schutzgerätes begann auf
den Baustellen und hat eine gute
Wende bei der Unfallstatistik bewirkt.
Die Suva hat seine Anwendung vor
über 40 Jahren auf Baustellen durchgesetzt.
Seit 1985 werden Fehlerstrom-
Schutzeinrichtungen in speziellen Anlagen
wie z. B. in feuchten oder korrosionsgefährdeten
Bereichen und auch
für alle Steckdosen in Badezimmern
eingesetzt. Die Gefährdung ist auch in
vielen speziellen Räumen oder Umgebungen
und im Freien wegen der guten
Leitfähigkeit des Bodens gross – deswegen
wird auch in solchen Bereichen
die Fehlerstrom-Schutzeinrichtung
seit über 30 Jahren konsequent angewendet.
In Wohnhäusern, die nach 2010
gebaut oder deren elektrische Installationen
erneuert wurden, sind sämtliche
Haushalt-Steckdosen mit Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen
geschützt.
Auf Nummer sicher Geräte mit sehr
kleinen Auslöseströmen von 10 oder 30 mA
dienen dem Personenschutz.
Was bieten Fehlerstrom-
Schutzeinrichtungen?
Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen
werden in elektrischen Installationen
als sogenannte zusätzliche Schutzmassnahme
eingesetzt. Sie haben sich
beim Versagen einer anderen Massnahme
oder bei einer Sorglosigkeit der
Benutzer sehr bewährt.
Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen
werden mit verschiedenen Bemessungsdifferenzströmen
eingesetzt. Geräte
mit sehr kleinen Auslöseströmen
von 10 oder 30 mA dienen dem Personenschutz.
Um einen Brand entfachen
zu können, ist eine minimale Energiezufuhr
von ca. 70 Watt erforderlich.
Mit Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen
mit einem Bemessungsdifferenzstrom
von 300 mA erreicht man somit den
optimalen Brandschutz. Fehlerstrom-
Schutzeinrichtungen werden auch in
feuergefährdeten Bereichen konsequent
verwendet. Selbstverständlich
bieten jene für den Personenschutz
wegen des sehr kleinen Auslösestroms
in jedem Fall auch einen guten Brandschutz.
Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen
arbeiten sehr zuverlässig – sie
verfügen heute über hohe Stossstromfestigkeiten,
weshalb kaum mehr
Fehlauslösungen auftreten.
Verschiedene Bauformen
Klassische Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen
werden vom Elektroinstallateur
in der Schaltgerätekombination
eingebaut. Bei Nachrüstungen sind sie
häufig in die Steckdosen z. B. beim
oder im Spiegelschrank im Badezimmer
integriert. Mobile Steckdosen-
Adapter bieten einen sehr hohen Personenschutz
und eignen sich für den
temporären Einsatz an Steckdosen,
von denen vielleicht nicht bekannt ist,
ob sie mit einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung
ausgestattet sind.
Können Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen
nachträglich eingebaut
werden?
In sehr vielen Fällen lassen sich Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen
nachträglich
einfach installieren. Im Idealfall
wird die gesamte Installation auf
mehrere Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen
aufgeteilt. Heute sind FI-LS
mit konventionellen magnetischen
Auslösern (spannungsunabhängig) erhältlich,
die nur eine Modulbreite Platz
benötigen – das Argument «es hat keinen
Platz» zählt also nicht mehr.
Helfen Sie Ihren Kunden
Dem Kunden hilft es mehr, wenn Sie
ihm den Nutzen von Fehlerstrom-
Schutzeinrichtungen aufzeigen und
ihm erklären, welchen Schutz sie bieten,
als wenn Sie ihn auf die in der
Norm vorgesehene Einbaupflicht verweisen.
Man muss nicht gleich mit dem
«Tod durch Stromschlag» argumentieren,
der Kunde möchte auf jeden Fall
eine sichere Elektroinstallation mit
zuverlässigen Schutzeinrichtungen in
seinem Haus. Er wird Ihnen dankbar
sein, wenn Sie ihm den Unterschied
zwischen dem Betätigungshebel eines
Leitungsschutzschalters und der Prüftaste
der Fehlerstrom-Schutzeinrichtung
erklären.
Fazit
Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen erhöhen
die Personensicherheit und bieten
einen optimalen Brandschutz. Beraten
Sie Ihre Kunden und installieren
Sie eine sichere Elektroanlage – sie
werden die Rechnung dafür gerne bezahlen.
www.electrosuisse.ch
Josef Schmucki ist Redaktor der
SNG 4911000, der Info des
Fachverbandes Electrosuisse.
Ausgabe 2/19
eTrends
73
Basiswissen NORMEN-FRAGEN
Prüfe dein
Normen-
Fachwissen
Fragen und Antworten zur NIN SN 411000
und anderen Normen.
Mit freundlicher Unterstützung von Electrosuisse
Frage 1:
Was bedeutet der Faktor k GH
?
Frage 2:
Muss bei einem nachträglich
erstellten äusseren Blitzschutzsystem
ein Ringerder
um das Gebäude verlegt
werden?
Frage 3:
Dürfen Leitungsschutzschalter
als Bezügerüberstrom-
Schutzeinrichtungen eingesetzt
werden?
Antwort 3:
Ja: Als Bezügerüberstrom-
Schutzeinrichtungen sind
Leitungsschutzschalter und
Schmelzeinsätze zugelassen.
Werden im Wohnungsbau
Leitungsschutzschalter
eingesetzt, müssen sie einzeln
schaltbare Pole aufweisen
und in der Aus-Stellung
plombierbar sein.
Die Selektivität gegenüber
dem Anschluss-Überstromunterbrecher
muss gewährleistet
sein.
(WV CH 4.2)
Antwort 2:
Nein: In jedem Fall soll zur
Erdung des PEN-Leiters der
Anschlussleitung und als Erder
für das Blitzschutzsystem derselbe
Erder, in der Regel der
Fundamenterder, verwendet
werden.
(SNR 464113 - 2.5)
Antwort 1:
steht für kombinierter
Umrechnungsfaktor für
Gleichzeitigkeit und Häufung
und ist für die Strombelastbarkeit
einer Leitung relevant.
Falls in einem Rohr oder Kanal
nicht alle Leitungen gleichzeitig
zu 100 % belastet sind, kann es
zulässig sein, k anzuwenden.
G <1 bewirkt eine GH Verringerung
des Querschnitts, Erhöhung der
Strombelastbarkeit.
H >1 bewirkt eine Erhöhung
des Querschnitts, Verringerung
der Strombelastbarkeit
(H ist je nach Verlegeart
unterschiedlich).
(2 5.2.3.1.1.15)
kGH
Hinweis: Die Nummern in den Klammern sind die entsprechenden Quellen der jeweiligen Dokumente für weitere Informationen.
74 eTrends Ausgabe 2/19
Perdix
PREISGEKRÖNTES, INNOVATIVES DESIGN VON LED-LEUCHTEN
Perdix gewann 2018 den Innovators Award des CV Magazine als
«Most Innovative LED Lighting Designers 2018». Georgia D. alias Frau
Perdix, Inhaberin des Herstellers von LED-Beleuchtungsprodukten,
Lichtplanerin und Leuchtendesignerin, stellt ihr Unternehmen vor.
«Wir entwerfen und entwickeln individuelle
Lichtlösungen für nationale
und internationale Kunden, die exklusive
Produkte wollen, um einzigartige
Projekte zu realisieren. Unsere Leuchten
sind exklusiv, wir sind schnell und
flexibel, können jederzeit auf die Bedürfnisse
unserer Kunden eingehen
und spezifische Lösungen für sie entwickeln.
Natürlich bieten wir auch
persönliche Lichtberatung sowie professionelles
Lichtdesign für verschiedene
Bereiche an.
Mir ist das persönliche Engagement
wichtig. Bei Unklarheiten und
komplexen Lichtplanungen will ich vor
Ort sein. Qualität, Perfektion, Nachhaltigkeit
und Ehrlichkeit sind die
Werte, die ich lebe.
Eines unserer Erfolgsprodukte
heisst ‹LIBRE CIRCLE 2.0®›. Es sind
energieeffiziente, Deckenaufbau- oder
Wandanbauleuchten für den Innenund
Aussenbereich. Ihre runde Form
ist randlos und zeitlos. Sie überzeugen
mit einer homogenen und entblendeten
Ausleuchtung. Die Sensor-Versionen
lassen sich mit der perdix smart
control programmieren und steuern.
Den Award haben wir für unser
flexibles und modular aufgebautes
Sortiment überraschenderweise erhalten,
da wir uns grundsätzlich nicht für
Preise bewerben. Umso schöner ist es,
die Auszeichnung gewonnen zu haben.
Die Geschichte hinter ‹LIBRE
CIRCLE 2.0®› ist die Erkenntnis, dass
Deckenleuchten gern und oft verwendet
werden. Wir haben es uns deshalb
zur Aufgabe gemacht, eine Leuchte
mit den typischen Eigenschaften einer
Deckenleuchte zu entwickeln, dabei
aber unsere bisherigen und anderen
Produkte bezüglich Funktionalität,
zeitlosem Design und Nachhaltigkeit
zu übertreffen. So ist ‹LIBRE CIR-
CLE 2.0®› entstanden. Wir arbeiten
mit Marktforschung stets daran, den
neuesten Entwicklungen und Trends in
der Branche immer einen Schritt voraus
zu sein. So gelingt es uns, innovativ
und exklusiv zu bleiben und die Anforderungen
unserer Kunden zu erfüllen.
Wir sind im ständigen Austausch mit
Lichtprofis.»
«Qualität,
Perfektion,
Nachhaltigkeit
und Ehrlichkeit
sind die Werte,
die ich lebe.»
Perdix GmbH
6015 Luzern
www.perdix.ch
Georgia D. alias Frau Perdix mit der
preisgekrönten «LIBRE CIRCLE 2.0®»
Blendend unterhalten,
bestens informiert
Die Frühlingsausgabe des eco2friendly-
Magazins ist soeben erschienen und bietet
wieder viel Spannendes, dank dem die
Leserschaft auch fachlich dranbleibt.
AUTORIN: JUDITH BRANDSBERG
Die Stromproduktion mittels Photovoltaik
nimmt in der Schweiz eine immer
wichtigere Rolle ein. Deshalb
widmet sich die Frühlingsausgabe des
eco2friendly-Magazins diesem Thema
besonders eingehend. Aber natürlich
findet die Leserschaft auch aus vielen
weiteren Bereichen rund um die Energieeffizienz
interessante Hintergrundberichte,
Praxisbeispiele und Produktideen.
Bereits 15 Prozent des Stroms in
der Schweiz werden mit Sonnenenergie
erzeugt. Denn vermehrt werden
nicht nur die Dächer, sondern auch die
Fassaden der Häuser genutzt, damit
sich die Bewohnerinnen und Bewohner
zumindest teilweise selber mit umweltfreundlicher
Elektrizität versorgen
können. Die Frühlingsausgabe des
eco2friendly-Magazins gewährt im
Rahmen diverser Praxisbeispiele Einblicke
in verschiedene Haushalte, die
zu einem grossen Teil ihre Energie von
der Sonne beziehen – und dadurch beinahe
stromautark funktionieren. Sei
dies, weil die Bewohnerinnen und Bewohner
ihren Alltag dem Lauf der
Sonne angepasst haben oder indem
eine intelligente Steuerung die Geräte
genau dann in Betrieb setzt, wenn die
Anlage den Strom dazu produziert.
Zudem wird in Experten- und Hintergrundbeiträgen
beispielsweise aufgezeigt,
wann wie viele Batteriespeicher
sinnvoll sind, wie das Netz trotz des
unregelmässig eingespeisten Solarstroms
immer stabil bleibt, wie eine
Eigenverbrauchsgemeinschaft funktioniert
oder wie Photovoltaik und begrünte
Dächer harmonieren.
Selbstverständlich finden sich auch
in den weiteren Rubriken rund um die
Themen Energie und Gesellschaft,
Gebäudeautomation, Elektromobilität
sowie Licht viele informative und
spannende Berichte, die mit Ideen und
Innovationen für Installateure, Bau-
Peter Reber im Porträt Bereits
über 50 Jahre begleitet Peter
Reber mit seinen Liedern die
Menschen. Und kein Schweizer
war so erfolgreich am Eurovision
Song Contest wie er. In einem
ausführlichen Interview erzählt
er von seiner Musikkarriere, die
nicht zuletzt von seinen
Segeljahren und dem Leben auf
den Bahamas geprägt ist.
Das eco2friendly-Magazin kann
kostenlos bestellt werden unter
e2f.ch/magazin.
www.e2f.ch
herrschaften und Architektinnen aufwarten.
Weiterbildungsmöglichkeiten
entdecken
Um die neuen Chancen, die die Energieeffizienz
der Branche bietet, nutzen
zu können, ist ein umfassendes Wissen
darüber von zentraler Bedeutung.
Deshalb werden im eco2 friendly-
Magazin auch verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten
im Bereich der
Interdisziplinarität vorgestellt.
Plattform
Abzweigstecker für Typ
23-Steckdosen
Stromverteiler für jeden Fall
Leistungsintensive Verbraucher an einer Typ 23-Steckdose
aber zu wenig Licht für ein sicheres und komfortables Arbeiten?
Dank dem handlichen Mehrfachstecker können Installationen
mit Typ 23- oder Typ 25-Anschluss schnell und einfach
erweitert werden. An derselben Steckdose können somit
Geräte mit Steckern vom Typ 11, 12, 26 oder Typ 23 betrieben
werden, beispielsweise in Gewerbebetrieben, wenn neben der
Schweissanlage oder Schleifmaschine eine gute Arbeitsplatzbeleuchtung
für ein sicheres Arbeiten sorgt, oder in Industriebetrieben,
wenn Anlagen mit zusätzlichen Überwachungs- oder
Peripheriegeräten ergänzt werden müssen. Die Abzweigstecker
sind als 2-fach- und 3-fach-Ausführung in Schwarz und Weiss
erhältlich und natürlich halogenfrei.
www.warob.ch
Wo gearbeitet wird, braucht es Steckdosen – auf Baustellen,
in gewerblichen Werkstätten oder in der industriellen Produktion.
Stets wird ein Höchstmass an Sicherheit, Verfügbarkeit
und Zuverlässigkeit erwartet. Demelectric bietet Hartgummi-
Steckdosenverteiler für den rauen Baustellenbetrieb, mobile
Stromverteiler für schnell verfügbare Steckdosenanschlüsse,
Stromverteiler aus Kunststoff für Gewerbe- und Industriehallen
sowie E-Bike Ladestationen für das sichere Aufladen von
E-Bikes, Pedelecs und E-Scooter. Die Demelectric Broschüre
«Stromverteiler und mehr…» 2019 ist ab sofort im Elektrogrosshandel
erhältlich.
www.demelctric.ch
Edanis
SCHALTEN ÜBER POWERLINE
Licht und vieles mehr muss
auch dann geschaltet werden,
wenn keine Kabel
verlegt werden können.
DIE GEBÄUDEAUTOMATION
Wie in diesem Schloss: Täglich müsse
Schaltungen realisiert werden, auch
wenn keine Kabel verlegt werden kö
DIE GEBÄUDEAUTOMATION
Es ist ein Problem, das täglich gelöst
werden muss: Der Kunde möchte etwas
geschaltet haben, jedoch fehlt die
Möglichkeit, die notwendigen Kabel
zu verlegen. Und so wird aus einer vermeintlich
einfachen Anforderung eine
Herausforderung. Im Grunde ging es
in einem Schloss nur darum, die Aussenbeleuchtung
über die vorhandene
Zeitschaltuhr zu schalten. Die Schwierigkeit
lag einzig bei der Übertragung
Wie in diesem Schloss: Täglich müssen
Schaltungen realisiert werden, auch dann,
der Steuersignale von der Zeitschaltuhr
zur Aussenbeleuchtung.
Weil Sigmalon das Stromnetz zur
Übermittlung der Schalt- und Steuerbefehle
nutzt, konnte der Kundenwunsch
dennoch erfüllt werden, und
der Installationsaufwand blieb erst
noch sehr überschaubar. Die Bauherrschaft
und der Installateur zeigten sich
erfreut über die einfache und kostengünstige
Lösung.
wenn keine Kabel verlegt werden können.
EDANIS Elektronik AG
8575 Bürglen
www.sigmalon.ch
Referenz: Aussenbeleuchtu
Plattform
Design-Klassiker in
«Schattenlos-Optik»
HEMAG-CAD: Verbindung
von Daten zu Webshops
Die dimmbaren LCC-Leuchtmittel in Glühlampenform erinnern
an Edisons Klassiker. Ihre Merkmale sind die schattenlose
Rundumausleuchtung von 360°, 35'000 Stunden Lebensdauer
sowie eine Lichtausbeute von 100–145 lm/W. Sie sind frei von
Quecksilber und Schadstoffen und sparen im Vergleich zu
herkömmlichen Glüh-/Halogenlampen bis zu 90 % Energie. LCC
(Laser Crystal Ceramics) unterscheidet sich durch die organische
Beschichtung grundlegend von LED. Die Design-Klassiker
gibt es als Kerzen E14, in Glühbirnenform E27, in 2700 und
4000 K sowie, je nach Produkt, in klar, weiss und Spiegelkopf
und in 4W/5.5 W/6W/7W.
www.lcclichtgmbh.ch
Mit dem HEMAG-CAD können Sie nicht nur Plan- und
Schemazeichnen, sondern auch in Webshops Ihr Material
bestellen. Das HEMAG-CAD ist eine effiziente Lösung für
Plan- und Schemazeichnen sowie für die Projektverwaltung.
Dank dem integrierten Browser können Sie auf Webshops
zugreifen und Ihr Material direkt einem Symbol zuweisen.
Steckdosen, Lichtschalter usw. exportieren Sie einfach in eine
Excel-Tabelle für Ihre Rapporte, Offerten und Rechnungen.
Dank der Partnerschaft mit Steiger dient das HEMAG-CAD als
Schnittstelle für den Datenexport mit Steiger-Kalkulationsdaten.
Weil hinter jedem Symbol ein Steigerartikel erfasst ist,
haben Sie 90 Prozent der Offerte bereits erstellt.
www.hemag.ch
Motoraktor TWILINE
iPad-Halterung fürs Smarthome
Der neue TWILINE-Aktor
xBA-R62-V für grosse
Beschattungssteuerungen
steuert Motoren von
Rollläden, Raffstoren,
Jalousien, Markisen,
Fenstern, Oblichtern
usw. Er verfügt über Anschlüsse
für den xBus,
sechs Antriebe 230 V,
zwölf potentialfreie Taster
und sechs Rückmelde-LED.
Das REG-Gerät
ist 106 mm breit, alle
Anschlüsse sind auf
Federkraftklemmen
geführt. Die Eingänge für
sechs Tasterpaare können als lokale Bedienung der sechs
Motoren oder als Systemeingänge verwendet werden. Für
die Motoransteuerung stehen alle Funktionen der TWILINE-
Zentrale inkl. Sicherheits- und Komfortfunktionen zur
Verfügung, also auch die freie Sektorbildung mit gerechneten
Fassadensegmenten. Die LED-Ausgänge werden als
Orientierungslicht oder auch zur Meldung von Zuständen
(z.B. Windalarm = blockierte Storen) eingesetzt.
www.twiline.ch
Die iPad-Dockingstation «free» von viveroo ist die ideale
Steuerzentrale fürs Smarthome und den Arbeitsplatz. Die
asymmetrische Form scheint an der Wand zu schweben und
schmückt sie mit zeitloser Eleganz und Schlichtheit. Die
Halterung für alle iPad-Generationen besteht aus massivem
Aluminium. Das iPad lässt sich mit einer Hand einstecken und
entnehmen, die hochwertige Filzbeschichtung schont seine
Oberfläche. Ein Steck-Schlüssel-System ist optional als Diebstahlsicherung
verfügbar. Auf Wunsch lässt sich das viveroo
free mit einen Ethernet-Adapter ausstatten, so dass das iPad
in der Wandhalterung für eine schnelle und zuverlässige Datenübertragung
mit dem Netzwerk verbunden werden kann.
www.asera.ch
78 eTrends Ausgabe 2/19
Maximale Flexibilität
B.E.G.
LUXOMAT ®
RC-plus next N
RC-plus next N – Die neue Premiumklasse
Ceconet erweitert sein CECOFLEX-Telematik-Angebot mit
zwei kompakten Patch-Panels. Sie unterstützen einerseits die
LSA-Plus-Anschlusstechnik und andererseits die Aufnahme
von Keystone-Steckverbindern. Beiden Verteilern gemeinsam
ist ihre hohe Flexibilität und Qualität. Sie eignen sich sowohl für
den Einbau in Multimedia-Verteilern als auch für die Wandmontage
und die Installation im Brüstungskanal. Die mitgelieferte
Abdeckung lässt sich werkzeugfrei montieren. Beide
Verteiler sind zudem stapel-, bzw. nahtlos kaskadierbar.
www.ceconet.ch
Neue Smart Home-Lösung
von elero
Modelle mit 130°, 230° oder 280° Erfassungsbereich
und 360° Unterkriechschutz
Beweglicher Kugelkopf für Wand-, Decken-, Eckmontage
Mechanische Reichweiteneinstellung pro Sensor
Digitale Sensoren und verbesserte Algorithmen
Einfache Montage durch Stecksockel
(rückwärtskompatibel)
Empfindlichkeitsregelung (drei Stufen)
Potentiometer für Nachlaufzeit und Luxwert
Ein- und ausschaltbar über Öffnertaster
Centero Home eignet sich als Einstiegslösung in die Smart-
Home-Welt. Das System kommuniziert über Funk, Infrarot
oder IP und kann sowohl in der Cloud als auch lokal im WLAN
genutzt werden. Neben dem motorisierten Sonnenschutz
lassen sich beispielsweise Philips Hue sowie Osram SMART +
Lichtsysteme, Bewegungs- und Rauchmelder einbinden. Zur
Aktivierung wird zunächst das Centero Home Gateway mit dem
Router verbunden. Über die Anwender-App Centero Home kann
der Endkunde selbst Jalousien, Rollläden, Markisen sowie
Licht und andere Komponenten einlernen.
Bezeichnung
E-No
RC-plus next N 130/W, Bewegungsmelder, weiss 535 948 405
RC-plus next N 130/S, Bewegungsmelder, schwarz 535 948 455
RC-plus next N 130/B, Bewegungsmelder, braun 535 948 495
RC-plus next N 230/W, Bewegungsmelder, weiss 535 948 505
RC-plus next N 230/S, Bewegungsmelder, schwarz 535 948 555
RC-plus next N 230/B, Bewegungsmelder, braun 535 948 595
RC-plus next N 230/SI, Bewegungsmelder, silber 535 948 575
RC-plus next N 280/W, Bewegungsmelder, weiss 535 948 605
RC-plus next N 280/S, Bewegungsmelder, schwarz 535 948 655
RC-plus next N 280/B, Bewegungsmelder, braun 535 948 695
RC-plus next N 230 DS/W,
Bewegungsmelder, digitalSTROM, weiss 535 948 507
www.meimo.ch
Ausgabe 2/19
eTrends
Swisslux AG
Industriestrasse 8
CH-8618 Oetwil am See
Tel: +41 43 844 80 80
Fax: +41 43 844 80 81
Technik-Hotline:
+41 43 844 80 77
www.swisslux.ch
Verbände
GNI
DIGITALISIERUNG:
WHAT’S NEXT?
Die GNI organisiert
zwei grosse
Anlässe zum Thema
Digitalisierung.
Autor: Pierre Schoeffel,
Leiter Geschäftsstelle Gebäude
Netzwerk Initiative GNI
Allmählich nimmt die Digitalisierungs-Welle
ein enormes Ausmass an
und erfasst immer mehr Bereiche. Vor
zwei Jahren hat die GNI an ihrer Generalversammlung
die Frage gestellt:
Smarte Welle oder Tsunami? Die Antworten
waren unterschiedlich, die Debatte
war sehr lebhaft und endete optimistisch.
Seither ist die Digitalisierung in
den Seminaren und in der Kommunikation
der GNI allgegenwärtig. Sie
bewegt die Menschen, wie zum Beispiel
am Sonderanlass «IoT und Gebäudeautomation
– Wohin führt Connectivity?»
zu sehen war, der im Juni
2018 bei Belimo durchgeführt wurde.
Der GNI-Vorstand beschloss in der
Folge, eine jährliche Grossveranstaltung,
ein Forum der Gebäudeautomation
zu organisieren, an dem aktuelle
Themen diskutiert werden können. Sie
findet unter dem Titel «What’s Next?»
erstmals am 19. Juni an der ETH Zürich
statt und ist sicherlich unser Höhepunkt
des Jahres. Anlässlich dieser
Premiere wird die GNI Visionären,
Unternehmern und sogar einer weltbekannten
Person das Wort erteilen
(siehe auch Artikel Seite 59).
Zuvor wurde die Thematik «Digitaler
Wandel in der Lichtanwendung»
am 4. April bei Zumtobel Licht AG in
Zürich behandelt. Die Branche steht
vor der Herausforderung, das Licht
durch digitale Services und Smart
Data Management via IoT im Gebäude
zu vernetzen. In ihrer Funktion als Informationsplattform
zeigt die GNI
mögliche Wege zur erfolgreichen Umsetzung
auf.
www.g-n-i.ch
VSRT
MODERNE TECHNIK
IM VSRT-BBZ
Die Talentschmiede
für den Umgang mit
moderner Technik.
Autor: Stephan Pabst,
Schulungsleiter Technik
Das VSRT-Berufsbildungszentrum in
Grenchen bietet für Multimediaelektroniker/innen
EFZ zukunftsorientierte
überbetriebliche Kurse an. In
einer Laborumgebung können die
Lernenden ohne Zeitdruck ausgiebig
neue Techniken und ihre Fähigkeiten
testen.Bei der Weiterentwicklung unserer
Kurse greifen wir stets auf die
neusten Technologien zurück, die der
Markt uns bietet. Unsere Flexibilität
und Neugierde werden von Lieferanten
und Herstellern sehr geschätzt. Sie
unterstützen und fördern uns laufend
und ermöglichen es uns teilweise sogar,
mit Vorserien-Produkten im
Schulzimmer und in der Werkstatt zu
experimentieren und zu arbeiten.
Dabei legen wir sehr grossen Wert
darauf, die Schwerpunkte unserer Bildungsverordnung
umzusetzen.
Stark an Bedeutung gewinnen die
komplexe Hausvernetzung mit Schnittstellen
zur Gebäudeautomation, die
Überwachungseinrichtung und Sicherheitstechnik
sowie deren Planung, Installation
und Wartung.
Multimediaelektroniker sind zum
Beispiel für die Einrichtung von Videokonferenzräumen,
die fachtechnische
Beratung sowie den Service beim
Kunden sehr gefragt. Der VSRT erhält
als Berufsverband auch zunehmend
Anfragen aus diversen Industriezweigen,
wie zum Beispiel von Audio/Video-Integratoren,
aus der Automobilindustrie,
Verkehrsleittechnik und
dem Militär, die sich für die Ausbildung
zum/zur Multimediaelektroniker/in
EFZ interessieren.
Es ist uns ein grosses Anliegen, die
Lernenden zu motivieren, ihre Ausbildungsbetriebe
in genau diesen Geschäftsfeldern
auf- und auszubauen.
Unser Ziel ist dann erreicht, wenn
Ausbildungsbetriebe mit ihren jungen
Talenten die Branche beleben.
www.vsrt-bbz.ch
EEV
CONNECTED WORLD
– VERNETZT,
INTEGRAL, SMART
Im Frühjahr 2020
wird in Bern die
nächste ELECTRO-
TEC durchgeführt.
Autor: Martin Wahlen Leiter Marketing /
Partnermanagement
Als nationaler Branchen- und Netzwerktreffpunkt
für das Elektroinstallationsgewerbe
ist die Fachmesse eine
wertvolle Plattform für den Austausch.
Sie vermittelt in kompakter Form einen
Überblick über smarte Technologien,
aktuelle Trends und innovative
technologische Entwicklungen.
Als nationaler Branchentreffpunkt
für Kommunikations-, Gebäude-,
Licht- und Installationstechnik ist die
ELECTRO-TEC ein fester Bestandteil
in der Agenda der schweizerischen
Elektroinstallateure, Fachspezialisten
und Planer. Am 13. und 14. Mai 2020
eröffnet die kompakte Leistungsschau
in Bern unter dem Fokusthema «Connected
World – vernetzt, integral,
smart» den Fachbesuchern die Möglichkeit,
sich über die facettenreichen
Aspekte der Digitalisierung und Vernetzung
sowie über die vielfältigen
Herstellerangebote eingehend zu informieren.
Sie bietet die einmalige
Gelegenheit zum inspirierenden
Knowhow-Austausch und Networking
zwischen Messebesuchern und Ausstellern.
Darüber hinaus findet im
Rahmen der deutsch- und französischsprachigen
Fachseminare ein vertiefter
und praxisnaher Wissens transfer statt,
womit die ELECTRO-TEC auch den
Brückenschlag in die Romandie ermöglicht.
www.eev.ch
www.electro-tec.ch
80 eTrends Ausgabe 2/19
KNX Swiss
KNX SWISS STARTET
MIT VIEL ELAN IN
DEN FRÜHLING
das neue
Fachmagazin
Nach dem erfolgreichen
Jahr 2018 ist
wieder einiges los im
KNX-Frühling.
JETZT
ABONNIEREN!
Autor: René Senn,
Geschäftsleiter KNX Swiss
KNX kann auf ein erfolgreiches Jahr
2018 zurückschauen. Die Hersteller
konnten ihren Umsatz um 6 Prozent
steigern, in den Produktgruppen betrug
der Zuwachs sogar 21 Prozent.
Eine erstaunliche Zahl angesichts des
Preisdrucks und der technologischen
Entwicklung der Komponenten.
KNX Swiss kann bezüglich Mitgliederzahl
gute News vermelden.
Zwölf neue Mitglieder traten dem Verein
2018 bei, und seit Anfang Jahr sind
bereits wieder fünf dazugekommen.
Damit sie auf ihre Kosten kommen,
unternimmt KNX Swiss einiges:
Eine der Hauptaufgaben von KNX
Swiss ist im Moment die Kommunikation
für den Standard KNX, und zwar
sowohl in den Printmedien als auch auf
Social Media. Die überarbeitete KNX
Swiss-App fasst alle Vereins-News und
-Termine zusammen und unterstützt
mir ihrem neuen, frischen Design den
Aufwärtstrend von KNX.
Neuland betritt KNX Swiss mit
dem Merkblatt ETS-Projektdaten. Es
nimmt sich der Frage an, wie mit den
Projektdaten der Software umgegangen
werden soll, und enthält Tipps und
Formulare für Planer, Integratoren
und Bauherren. Das Merkblatt ist in
allen drei Landesprachen verfügbar
und wird sicher einiges an Raunen in
der Branche auslösen.
Ein grosser Erfolg war auch die
erste BIM-Ausbildung, die am 11. April
stattfand. Unsere Ausbildungspartner
von Mensch und Maschine, Hefti
Hess Martignoni AG und Siemens
Schweiz AG konnten den anwesenden
Mitgliedern einiges an neuem Wissen
für ihren Arbeitsalltag mitgeben.
Mehr zu den Aktivitäten von KNX
Swiss findet sich in der KNX Swiss-
App oder auf www.knx.ch
Erfahren Sie alles über
die neusten Innovationen und
Trends aus den Bereichen
Elektrotechnik | Smart Building
Multimedia | ICT/IoT
Licht | eMobility
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mit 6 Ausgaben für CHF 75.– unter
www.etrends.ch/abo
Ausgabe 2/19
eTrends
AGENDA
Mai
16.5.2019
GV GNI, Emmenbrücke.
Das Visitor Center von Hager
bietet den perfekten Rahmen für die GV
der Gebäude Netzwerk Initiative.
6.5.2019
VSRT-Generalversammlung, Grenchen
inkl. Fachtagung.
Juni
19.6.2019
What's Next? Zürich
Das erste Forum der Gebäudeautomation.
21.6.2019
Generalversammlungen
der eev, Neuchâtel
22.6.2019
ABB Formula-E Grand-Prix,
Julius Bär E-Prix, Bern
Die Zukunft der Elektromobilität und die
am heissesten umkämpfte, spannendste
Rennserie der Welt ist zu Gast in Bern.
22.6.2019
Generalversammlung
des VSEI, Neuchâtel
August
30.8. – 1.9.2019
Green Mobility Suisse
Die Expo für klimafreundliche
Mobilitäts und Energiesysteme.
Senden Sie uns Ihren
Veranstaltungsstermin an
redaktion@etrends.ch
September
17. – 18.9.2019
Schweizer Mobilitätsarena, Bern
Der Treffpunkt für Entscheidungsträger,
Innovatoren und Interessierte im Bereich
Mobilität.
Januar
14. – 18.1.2020
Swissbau, Basel
Neu: Mit Gebäudeautomation,
Energie im Gebäude, Licht und
Beleuchtungstechnik
Mai
13. – 14.5.2020
Messe electrotec
Connected World – vernetzt, integral,
smart informiert.
eTrends
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Smart Building, Multimedia,
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seine Richtigkeit.
Eine Publikation von
Nächste
Ausgabe
erscheint am
21.6.19
82 eTrends Ausgabe 2/19
CFW PowerCable ®
Typ TN-C Trafokabel
Typ TN-S Installationskabel
Typ FU-D Motoranschlussleitung
CFW PowerCable ® – die neue Generation Starkstromkabel
als Massstab der Zukunft
Ein riesengrosses Kompliment allen Elektroingenieuren, Elektroplanern,
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