Entrée DIGITALISIERUNGGrosse Visionen Die Mobilitätwird sich in den kommendenJahren stark verändern. DieSBB hat sich dem Themaangenommen, erforscht undlebt die Zukunft schon heute.
AUTOR: RENÉ SENN BILDER: SBBDer Zürich HB –lebendes Labor fürdigitale InnovationenAbgefahren! Nicht der Zug, sondern die tollen Ideen,welche die SBB im Rahmen der Wette «My Smart StationZürich HB» im Herzen Zürichs umsetzt. Die Wette hatVorbildcharakter bezüglich Digitalisierung und zeigt, dassauch unsere Branche jetzt etwas tun muss.Die SBB Sandbox gibt digitalen Machern die Gelegenheit, ihre nochunfertigen Produkte in Form von Prototypen auf Herz und Nierenprüfen zu lassen – und zwar von allen Interessierten.Das Team von SBB Immobilien,das sich schwerpunktmässigmit demThema «Smart Station»(intelligenter Bahnhof)befasst, hat mit digitalswitzerland gewettet,dass «es den Zürcher Hauptbahnhofweiterentwickeln und ihnzum digitalsten und persönlichstenVerkehrsknoten der Welt machenkann».Das Team setzt sich mit dieserWette und dem Projekt «My SmartStation Zürich HB» auch selber ordentlichunter Druck. Aber die Verantwortlichenverstehen diesen Druckals Challenge und bespielen das Terrainäusserst virtuos und mit viel Mutund Innovationsgeist, ohne vorab genaugewusst zu haben, mit wem sichder Zürich HB messen wird. Um diesherauszufinden, wird die SBB von derETH unterstützt, die wissenschaftlichevaluiert, wie die SBB mit der Digitalisierungdes Bahnhofs im Vergleichzu anderen Verkehrsknotenpunktenauf der Welt abschneidet. Erste Zwischenergebnissezeigen, dass sie sehrgut im Rennen ist. Es liegt aber in derNatur der Sache, dass es für sie schwierigwird, sich bezüglich Digitalisierungauch mit nagelneuen Flughäfen auf derganzen Welt, insbesondere in Asien, zumessen.Vorreiterin in Sachen DigitalisierungDie SBB unternimmt für die Digitalisierungbereits einiges, sei es im Zusammenhangmit der Optimierung desklassischen Bahnbetriebs oder ebenauch bei der Digitalisierung ihrerBahnhöfe. Das Pilotprojekt mit denersten Smart Station-Ansätzen führtsie an keinem geringeren Ort als demzentralen Knotenpunkt Zürich HBdurch, den pro Tag rund 470 000 Reisendepassieren. Ein ganz schön mutigerEntscheid, denn der grösste Bahnhofder Schweiz ist nahezu eine Stadtin sich. Die Schwierigkeit in Zürich istaber nicht nur die Grösse des Bahnhofs,sondern auch die bestehende Infrastruktur,die als Basis genutzt werdenmuss: teilweise denkmalgeschützteGebäude mit ihren Verkabelungen,Systemen und Technologien. Allesmuss im laufenden Betrieb digitalisiertwerden. So wagt sich die oft als trägebezeichnete SBB, bei der alles auf zweiSchienen reduziert sei und nach genauenVorgaben ablaufe, in ein völligneues, experimentelles Umfeld. Undmit grossem Erfolg, wie das laufendeProjekt «My Smart Station ZürichHB» zeigt.Die SBB hat also nicht nur denTaktfahrplan, tonnenschwere Lokomotivenund ihre Schienen, auf denensie unzählige Personen mit nahezu unerreichterPünktlichkeit sehr sichertransportiert. Sie lanciert mit der Digitalisierungdes Bahnhofs auch einsehr innovatives und ambitioniertesProjekt, das für viele Unternehmenund ganze Branchen Vorbildcharakterhaben kann, um nicht zu sagen: habensollte. Sich mit dem Projekt zu beschäftigen,lohnt sich und motiviert, als Unternehmenden Schritt in die Digitalisierungebenfalls zu wagen.Ausprobieren ist angesagtDer Ausgang der Wette ist schlussendlichgar nicht so wichtig, denn was →Ausgabe 2/19 eTrends15