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eTrends Printmagazin 2. Ausgabe 2019

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Über eine App rufen

die Fahrgäste den

Mercedes Urbanetic

und erhalten

unterwegs personalisierte

Ausgehtipps

aufs Smartphone.

«Der Robo-Van

wird innert

Minuten vom

selbstfahrenden

Taxi zum Warentransporter.»

die Fahrt. Doch erstens ist das im

Stadtbus ja ganz genauso. Und zweitens

ist der Van so leise und fährt so

ruhig und gleichmässig, dass man sich

mit jedem Meter weiter entspannt,

durch das Panoramadach staunend auf

die Skyline schaut und sich zunehmend

auf die umlaufende Anzeige konzentriert,

die über Sehenswürdigkeiten

oder den nächsten Stopp auf der dynamisch

ermittelten Route informiert.

Dass vorne eben keiner mehr sitzt und

die Fuhre fährt oder zumindest den

Autopiloten korrigiert, das hat man da

längst wieder vergessen.

Wechselaufbau gegen Fahrzeugflut

Das ist zwar spooky genug, aber so

richtig neu ist die Idee freilich nicht

mehr, schliesslich werden bei der CES

bestimmt ein halbes Dutzend solcher

autonomen Shuttles in allen Formen

und Formaten präsentiert, und auf den

ersten Firmen- und Unigeländen sind

sie sogar schon im Einsatz. Doch Mercedes

denkt das Konzept des Robo-Van

noch eine Runde weiter und liebäugelt

als erster Hersteller mit einem Wechselaufbau.

Binnen weniger Minuten

wird so aus einem führerlosen Shuttlebus

für bis zu zwölf Passagiere ein Amazon-Lieferwagen

mit Autopilot. So wollen

die Schwaben die Effizienz der

Flotten steigern, den Stillstand der teuren

Fahrzeuge vermeiden und zugleich

die Zahl der Vans und Busse drastisch

reduzieren, die in den Megacities von

Morgen die Strassen verstopfen.

Basis dafür ist eine Art Skateboard,

das die elektrisch angetriebenen

Achsen mit einer in der Bodenplatte

integrierten Batterie verbindet

und die Technik fürs autonome Fahren

samt zweier Sensoren birgt, die sich

wie Insektenaugen aus der Karosserie

schieben. Darauf kann man wahlweise

eine Art riesigen Rimowa-Koffer

schnallen, der ein Ladevolumen von

zehn Kubikmetern bietet, Platz für

zehn Europaletten hat und mit einem

automatischen Fördersystem und einer

von aussen zugänglichen Klappe auch

eine mobile Paketausgabe ermöglicht.

Oder man bestückt das Skateboard mit

einem Bus-Baustein: Gezeichnet wie

ein silbernes Fabergé-Ei mit diamantenen

Tropfen fürs Fenster, bietet diese

Kabine acht für jede Fahrtdauer unterschiedlich

bequeme Sitz- und vier

Stehplätze sowie ein neues Infotainment-Konzept,

das auch das Smartphone

der Nutzer einbezieht: Wer die

passende App geladen hat, dem spielt

der Urbanetic mit Augmented-Reality-Technik

in Echtzeit personalisierte

Infos aufs Display, sobald er das Handy

auf einen bestimmten Punkt im Wagen

oder draussen vor dem Fenster richtet.

Welcher Aufbau gerade zum Einsatz

kommt und wann und wo die Fahrzeuge

unterwegs sind, das ermittelt

und plant eine selbstlernende IT-Infrastruktur,

die Angebot und Nachfrage

in Echtzeit erfasst und die Ressourcen

optimal an den Bedarf

anpasst. So sollen zugunsten des Verkehrsflusses

Leerfahrten und zugunsten

der Bilanz des Flottenbetreibers

der Stillstand vermieden werden. Abgesehen

von der Ladezeit und den paar

Minuten für den weitgehend automatisierten

Wechsel zwischen Rimowaund

Robo-Shuttle ist der Urbanetic in

der Mercedes-Vision deshalb rund um

die Uhr im Einsatz.

Das würde auch in Las Vegas perfekt

funktionieren. Denn so viel dort

am Tag und bis spät in die Nacht los ist,

so ruhig wird es in den sehr frühen

Morgenstunden. Und dass der Cargo-

Aufbau entfernt aussieht wie ein Panzerschrank

oder ein Geldkoffer auf

Rädern, passt auch ziemlich gut. Irgendwie

und irgendwann muss das

Geld aus den Casinos ja schliesslich

eingesammelt werden.

66 eTrends Ausgabe 2/19

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