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Barbara Schlüter: Vergiftete Liebe (Blick ins Buch)

"Nach einigen Augenblicken absoluter Stille hob überall leises Gemurmel an. Für einen Moment fühlte sich Elsa wie erstarrt. Das klang nach einer überaus ernsten Erkrankung. Hatte es hinter den Kulissen einen Unfall gegeben? Wen betraf es? Roberta! war ihr erster Gedanke. Aber es könnte auch Oskar sein oder Sarah Amber." Der plötzliche, mysteriöse Tod eines Ensemblemitglieds am Königlichen Schauspielhaus versetzt Hannover in Aufruhr. Zugleich bietet er aber eine kurzfristige Ablenkung von den beherrschenden sozialen Themen der Zeit, der Arbeiterbewegung und den Forderungen der Frauen nach mehr Rechten. Die eigensinnige Elsa Martin ist fasziniert von Detektivgeschichten à la Sherlock Holmes. Da sie einen weiteren Anschlag befürchtet, setzt sie ihr analytisches Denken und ihren Spürsinn ein nicht gerade zum Wohlwollen der Familie und der Männer in ihrem Umfeld. Mit Scharfsinn, Beharrlichkeit und einigen Tricks kommt die junge Frau dem Täter auf die Spur. Taschenbuch: 320 Seiten ISBN: 978-3-946751-82-3 VLP: 14,80 € (D) eBook: 6,99 €

"Nach einigen Augenblicken absoluter Stille hob überall leises Gemurmel an. Für einen Moment fühlte sich Elsa wie erstarrt. Das klang nach einer überaus ernsten Erkrankung. Hatte es hinter den Kulissen einen Unfall gegeben? Wen betraf es? Roberta! war ihr erster Gedanke. Aber es könnte auch Oskar sein oder Sarah Amber."
Der plötzliche, mysteriöse Tod eines Ensemblemitglieds am Königlichen Schauspielhaus versetzt Hannover in Aufruhr. Zugleich bietet er aber eine kurzfristige Ablenkung von den beherrschenden sozialen Themen der Zeit, der Arbeiterbewegung und den Forderungen der Frauen nach mehr Rechten. Die eigensinnige Elsa Martin ist fasziniert von Detektivgeschichten à la Sherlock Holmes.
Da sie einen weiteren Anschlag befürchtet, setzt sie ihr analytisches Denken und ihren Spürsinn ein nicht gerade zum Wohlwollen der Familie und der Männer in ihrem Umfeld.
Mit Scharfsinn, Beharrlichkeit und einigen Tricks kommt die junge Frau dem Täter auf die Spur.

Taschenbuch: 320 Seiten
ISBN: 978-3-946751-82-3
VLP: 14,80 € (D)
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Schwerkraft erlegenen Oberweite zu urteilen, bereits gründlich

probiert hatte. Das schwarze Witwengewand wirkte mit einem

roten Shawl und einem rotgemusterten Pompadour völlig absurd.

Wahrscheinlich findet sie sich hochelegant, vermutete Elsa.

Nach der Begrüßung sagte sie: »Ich finde den Cake auch wohlschmeckend.

Onkel Maximilian meint, Bahlsen könnte sich zu

einem richtigen Gründer mit Weitsicht und Ideen entwickeln.

Jetzt hat er mit zehn Beschäftigten angefangen – wer weiß, wie

viele es in ein paar Jahren sein werden!«

Einige Damen sahen Elsa etwas ungläubig an. Die Gräfin

von Hohberg rümpfte gar die Nase. Prompt reagierte Tante

Edelgarde: »Mein liebes Kind, eine Bäckerei wird kaum zum

großen Unternehmen. Ein Kaufmann, der Gebäck herstellen

will. Nun ja, es herrschen andere Zeiten, diese Kaufmänner

werden eben immer wichtiger und reicher. Wie gut, dass mein

seliger Gatte, der Graf von Potocki, solches nicht mehr erleben

muss!«

Nur zwei Damen nickten zustimmend. Elsa hingegen

schätzte Hermann Bahlsen nicht zuletzt deshalb, weil er ihr

den 1888 erschienenen ersten Roman von Arthur Conan

Doyle aus London mitgebracht und geschenkt hatte. ›Die

Studie in Scharlachrot‹ mit dem Detektiv Sherlock Holmes

und seinem Assistenten Dr. Watson hatte sie vor Spannung

fiebernd in jeder freien Minute verschlungen.

»Herr Bahlsen will seinen Keks zu Ehren unseres großen

Gelehrten übrigens Leibniz-Cake nennen, er meint, Eilenriede-

Cake sei nur für den hiesigen Markt interessant.«

In diesem Moment trugen endlich Trine und die Köchin die

Kuchenplatten herein. Elsa half den beiden und schnüffelte

unauffällig, als sie neben Miene stand. Ein schwacher Geruch

nach Schnaps und Pfefferminzpastillen bestätigte ihren Verdacht,

dass diese nach dem Mittagessen womöglich ein Schnäpschen

zu viel getrunken haben könnte. Glücklicherweise wandte

die allgemeine Aufmerksamkeit sich den köstlich aussehenden

Kuchenplatten und nicht der rotgesichtigen Köchin zu.

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