Ihr Anzeiger Itzehoe 05 2020
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Holocaust-Gedenken am Mahnmal in <strong>Itzehoe</strong>:<br />
„Schweigen ist keine Option“<br />
AUS DER REGION<br />
<strong>Itzehoe</strong> - 1. Februar <strong>2020</strong> - Seite 5<br />
Ministerpräsident Daniel Günther sprach vor mehreren hundert Teilnehmern<br />
der Gedenkveranstaltung.<br />
<strong>Itzehoe</strong> (as) – Hoher Besuch in<br />
<strong>Itzehoe</strong>: Am Mahnmal für die<br />
Opfer des Nationalsozialismus<br />
hat Ministerpräsident Daniel<br />
Günther am Sonntag im Rahmen<br />
der feierlichen Holocaust-<br />
Gedenkveranstaltung „Nie<br />
wieder!“ der Opfer gedacht und<br />
einen Kranz niedergelegt.<br />
In seiner Rede hob er die Bedeutung<br />
des Mahnmals als<br />
Ort des Erinnerns hervor, nicht<br />
Fotos: Siehl<br />
nur an die Gräueltaten der<br />
Nazis. Es erinnere auch daran,<br />
dass Schweigen keine Option<br />
sei. „Wir Deutsche haben eine<br />
besondere Verantwortung.<br />
Deshalb müssen wir auch zusammenstehen<br />
und aufstehen,<br />
wenn rechte Gewalt und<br />
Antisemitismus zunehmen. Wir<br />
müssen Extremismus und Judenhass<br />
klare Worte und Taten<br />
entgegensetzen“, forderte<br />
Günther vor mehreren hundert<br />
Zuhörern, die aus <strong>Itzehoe</strong> und<br />
Umgebung an den Gedenkort<br />
am Rande der Malzmüllerwiesen<br />
gekommen waren, um seine<br />
Rede zu hören, der Opfer zu<br />
gedenken und mit ihrer Anwesenheit<br />
selbst ein Zeichen zu<br />
setzen. So auch eine Delegation<br />
aus Lehrern und Schülern<br />
des Sophie-Scholl-Gymnasiums,<br />
die ebenfalls einen Kranz<br />
niederlegten.<br />
Organisator und Moderator<br />
der Veranstaltung, Michael<br />
Legband von der AG Mahnen,<br />
freute sich sehr über die vielen<br />
Teilnehmer, insbesondere über<br />
die jungen Menschen – dies<br />
zeige, dass das Mahnmal nach<br />
vielen Jahren des Schattendaseins<br />
und des Verdrängens in<br />
der Mitte der Gesellschaft angekommen<br />
sei.<br />
Besonderer Ehrengast<br />
Bei der Gedenkveranstaltung<br />
konnte Legband mit Markus<br />
Trebitsch einen besonderen<br />
Ehrengast begrüßen. Trebitsch<br />
ist der Sohn des 20<strong>05</strong> verstorbenen<br />
Filmproduzenten und<br />
Gründers von Studio Hamburg,<br />
Gyula Trebitsch, der das<br />
Mahnmal bereits 1946 initiierte<br />
und gemeinsam mit Fritz Höger,<br />
bekannt als Architekt des<br />
Hamburger Chile-Hauses, realisierte.<br />
Der aus Ungarn stammende<br />
Gyula Trebitsch überlebte<br />
selbst das KZ und einen<br />
Todesmarsch nur durch Glück<br />
und landete nach dem Krieg<br />
zunächst in <strong>Itzehoe</strong>, wo er seine<br />
Frau kennenlernte. Markus Trebitsch<br />
erinnerte in einer spontanen<br />
Rede an die Intention seines<br />
Vaters, das Mahnmal solle<br />
an die vielen Opfer erinnern,<br />
die es nicht geschafft haben<br />
und ein Mahnmal sein für den<br />
Frieden und die Verständigung<br />
in der Zukunft.<br />
Rege Beteiligung<br />
Lea Burmeister (17) und Jonas Rönna (15) legen den Kranz fürs Sophie-<br />
Scholl-Gymnasium ab.<br />
Nach Hermann Lüdemann<br />
1947 und Heide Simonis 1995<br />
ist Günther der dritte schleswigholsteinische<br />
Regierungschef,<br />
der am <strong>Itzehoe</strong>r Mahnmal eine<br />
Rede gehalten hat. In diesem<br />
Jahr hatte sich erstmals auch<br />
die Ev.-Lutherische Innenstadtgemeinde<br />
an den Gedenkfeierlichkeiten<br />
beteiligt. Für<br />
den feierlichen musikalischen<br />
Rahmen sorgte der Projektposaunenchor<br />
unter Leitung von<br />
Kerrin Otte. Die Arbeitsgemeinschaft<br />
Mahnen mit Michael<br />
Legband, Karsten Hansen und<br />
Rainer Lutz ist bereits in der<br />
Planung der Feierlichkeiten für<br />
das kommende Jahr, wenn das<br />
<strong>Itzehoe</strong>r Mahnmal 75 Jahre alt<br />
wird.<br />
Rotarier spenden für<br />
die Terrine am Turm<br />
<strong>Itzehoe</strong> (mk) – Über eine Spende<br />
von mehr als 1.300 Euro des<br />
Rotary Clubs haben sich die<br />
ehrenamtlichen Helfer der „Terrine<br />
am Turm“ gefreut, die einmal<br />
wöchentlich rund 50 warme<br />
Mahlzeiten an notleidende<br />
Menschen ausgibt. „Über<br />
die rotarische Freundschaft<br />
haben sich vor rund zehn Jahren<br />
sieben Gleichgesinnte zu<br />
einer monatlichen Skatrunde<br />
zusammengefunden“, erklären<br />
die Rotarier, die ihre Erlöse aus<br />
dem Spiel in der Regel spenden.<br />
Jetzt wurde der Betrag<br />
vom Rotary-Präsidenten Jan<br />
Reimers sogar noch einmal<br />
aufgestockt. Gemeinsam mit<br />
Anthony Peter und Ralf Thrull<br />
übergab er den Geldsegen an<br />
die ehrenamtlichen Helfer der<br />
Terrine, Marion de Paoli-Mollenhauer<br />
und Christa Stau die<br />
die Spende in die Zubereitung<br />
und Lieferung der Suppen und<br />
Eintöpfe investieren wollen.<br />
Text/Foto: mk<br />
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<strong>Itzehoe</strong>...............37.800 Expl.<br />
Gesamt..............61.800 Expl.<br />
Tanzgruppe sucht<br />
neue Mitglieder<br />
<strong>Itzehoe</strong> (tc) – Die Tanzgruppe<br />
im Wanderverein Kreis<br />
Steinburg sucht neue Mitglieder.<br />
Kinder, Jugendliche und<br />
Erwachsene, die Spaß an<br />
Bewegung sowie nationaler<br />
und internationaler Folklore<br />
haben, sind willkommen. Der<br />
erste Übungsabend findet<br />
am Freitag, 7. Februar, um 19<br />
Uhr in der Begegnungsstätte<br />
Wellenkamp statt. Anmeldungen<br />
und Infos bei Traute<br />
Falk unter 04827 3<strong>05</strong>4 oder<br />
per Mail an traujuefava@tonline.de.<br />
Vernissage in der<br />
„Galerie 11“<br />
<strong>Itzehoe</strong> (tc) – Philine Fahl<br />
eröffnet am Samstag, 1. Februar,<br />
17 Uhr, ihre Ausstellung<br />
„Himmlisches“ in der Galerie<br />
11 (Breitenburger Straße 1).<br />
Die Bettina Winkler-Marxen<br />
stellt die Künstlerin in einem<br />
Interview vor. Die Ausstellung<br />
ist bis zum 7. März zu<br />
sehen.