elektro AUTOMATION 01-02.2020
Trendthemen: Data & Communication - 5G auf dem Weg in industrielle Anwendungen; Verleihung des Automation Award 2019; Embedded World 2020
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PRAXIS<br />
MESS- & PRÜFTECHNIK<br />
Messumformer von Endress+Hauser für die Flüssigkeitsanalyse mit Memosens-Sensoren<br />
Platzsparend und sicher<br />
Viele Anwendungen der Flüssigkeitsanalyse setzen eine platzsparende Messstelle voraus. Gleichzeitig muss<br />
die Messtechnik robust sein gegenüber Umwelteinflüssen wie Feuchtigkeit und Staub. In der Life-Scienceund<br />
Chemieindustrie kommt hinzu, dass für Messstellen höchste Datenintegrität und Sicherheit unabdingbar<br />
sind. Die Endress+Hauser Liquid Analysis GmbH+Co. KG, Gerlingen, bietet nun einen kompakten Messumformer<br />
an, der Prozesssicherheit gewährleistet und sich einfach installieren und in Betrieb nehmen lässt.<br />
Oliver Durm, Produkt Manager Messumformer-Plattformen, Endress+Hauser Liquid Analysis, Gerlingen<br />
Auch in der Prozessautomatisierung ist die Miniaturisierung zunehmend<br />
das zentrale Thema. Es gibt Anwendungsbereiche, in<br />
denen es schwierig bis unmöglich ist, Platz für einen klassischen<br />
Feldmessumformer oder sogar für ein Hutschienengerät im Schaltschrank<br />
zu finden. Vielfach wird auch überhaupt kein Vorortdisplay<br />
benötigt, da die Messwerte nur in der SPS oder im Prozessleitsystem<br />
visualisiert werden. Hier stellt sich die Frage, wie man solche<br />
Anforderungen lösen kann, denn die Messwerte werden benötigt,<br />
um den Prozess sicher steuern und überwachen zu können. Anwendungsfälle<br />
finden sich bei sogenannten Skid-Buildern. Diese stellen<br />
kleine, sehr kompakte Anlagen her, die teilweise weniger als einen<br />
Quadratmeter einnehmen. Auf diesen ist neben dem Produktions-<br />
Platzsparende Installation:<br />
Liquiline Compact CM82 findet<br />
auch in kleinen Fermentern<br />
Platz und braucht keine<br />
eigene Stromversorgung<br />
Bild: Endress + Hauser<br />
prozess selbst meist noch ein kleiner Schaltschrank untergebracht,<br />
in dem sich die elektrische oder pneumatische Steuerung befindet.<br />
So finden sich solche Anlagen in der Wasseraufbereitung für Reinstwasser<br />
oder bei Fermentern in der Life-Science- Industrie, bei denen<br />
nur wenig Platz für die installierte Messtechnik zur Verfügung steht.<br />
Life-Sciences profitieren von Memosens-Technologie<br />
In der Life-Science-Industrie beispielsweise wird ein Medikament<br />
zunächst im Labor entwickelt: In einer sehr kompakten Einheit, die<br />
auf einem Tisch Platz findet. Erst später wird der Prozess in die Produktionsanlage<br />
hochskaliert, in der dann große Mengen des medizinischen<br />
Wirkstoffs hergestellt werden. Da in der Life-Science-Industrie<br />
immer eine Datenvergleichbarkeit gewährleistet sein muss, ist<br />
es ratsam vom Labor bis zum Produktionsprozess durchgängig dieselbe<br />
Messtechnik zu verwenden. Das bedeutet gleichzeitig, dass<br />
die gesamte Messstelle nur einen geringen Platzbedarf haben darf,<br />
damit sie bereits unter den beengten Laborbedingungen eingesetzt<br />
werden kann. Eine einhunderprozentige Datensicherheit erreichen<br />
Life-Science-Unternehmen mit Sensoren, die ihre Messwerte digital<br />
zum Messumformer übertragen. Unterschiedliche Leitungslängen<br />
zwischen Sensor und Messumformer spielen so keine Rolle<br />
mehr und auf eine individuelle Kalibrierung für den Messpunkt kann<br />
verzichtet werden. Sowohl im Labor als auch im Prozess können<br />
dieselben Sensoren verwendet werden. Die Messumformer können<br />
ebenfalls gleich sein, müssen es jedoch nicht. So kann zum Beispiel<br />
im Labor ein möglichst kompaktes Gerät ohne Vorortdisplay<br />
eingesetzt werden und für den Produktionsprozess ein anderes Modell<br />
mit Vorort-Anzeige. Durch die digitale Signalübertragung zwischen<br />
Sensor und Messumformer bleiben die Daten stets vergleichbar,<br />
egal wie lang die Zuleitung ist. Großer Vorteil der Memosens-Technologie<br />
ist, dass für die Verbindung zwischen Sensor und<br />
Zuleitung eine hermetische und vollständig geschlossene Verbindung<br />
besteht und keine metallischen und korrosionsanfälligen Kontakte<br />
verwendet werden – und das an dieser besonders häufig<br />
durch Feuchtigkeit betroffenen Stelle. Die Energie- und Datenübertragung<br />
geschieht komplett induktiv, ohne <strong>elektro</strong>-mechanische Verbindung,<br />
ähnlich wie beim Aufladen von neuen Mobiltelefonen.<br />
Zeit und Kosten sparen durch eine einfache<br />
Installation und Inbetriebnahme<br />
Ganz ohne separaten Messumformer und damit noch platzsparender<br />
geht es mit Liquiline Compact CM82: Dabei ist die ganze Funktionalität<br />
eines Messumformers direkt in die Memosens-Steckverbindung<br />
zwischen Sensor und Zuleitungskabel integriert. Ein sepa-<br />
56 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>01</strong>-02 2020