Weinlandhof-Magazin Ausgabe 4
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Gutes Essen
zu kochen
macht glücklich
und muss
nicht immer
Arbeit sein.
Rosemarie Pichler
Sie ist ansteckend – die Hingabe, mit der Rosemarie über das
Kochen spricht. Wieso aus dem Beruf im wahrsten Sinne des Wortes
Berufung wurde? „Ich glaube, weil mich meine Mama schon als
junges Mädchen in der Küche mitarbeiten hat lassen.“
Wussten Sie das?
Wenn Rosemarie von ihrer Kindheit erzählt,
wird einem schnell klar: Der familiäre Zusammenhalt
stand im Weinlandhof immer
an erster Stelle: „Wir hatten nie viel Personal
– da haben alle in der Familie immer dort
angepackt, wo es nötig war.“ Egal ob im Service,
an der Rezeption oder in der Küche: Für
Rosemarie war die Arbeit ihrer Eltern prägend.
Dabei hatten diese ganz andere Pläne
für ihre Tochter. Sie rieten zu einem Schulabschluss,
mit dem Rosemarie jeden Beruf
erlernen könne. Dass es dann trotzdem die
Hotelfachschule in Bad Gleichenberg wurde:
Mehr weise Voraussicht als Zufall. Denn für
Rosemarie war immer klar, „dass ich irgendwann
in die Rolle meiner Eltern schlüpfe.“
Nach Praktika in Werfen und Lech am Arlberg
kam sie zurück in den elterlichen Betrieb,
um zu bleiben.
Die Ausbildung zur Diplom-Sommelière stellte
endgültig die Weichen für die Kochkarriere.
Zusätzlich zum Diplom brachte Rosemarie
nämlich Thomas mit nach Hause. Er übernahm
ihren Part im Service und an der Rezeption.
„Die perfekte Arbeitsteilung – beide machen
wir jetzt das, was wir am liebsten tun.“
Und das ist für Rosemarie das Ausprobieren
traditioneller Familienrezepte, die sie mit ihren
eigenen Ideen verfeinert. Von der Mama
holt sie sich dafür immer noch gerne Tipps.
„Sie hat mir schließlich auch die wichtigsten
Prinzipien für naturnahes Kochen beigebracht:
Erstens darauf zu achten, nur Fleisch
von Tieren aus unserer Region zu verarbeiten,
denen es gut geht und von denen wir wissen,
was sie gefüttert bekommen. Und zweitens
die Speisekarte auf das saisonale Gemüse
und die Kräuter aus dem eigenen Garten abzustimmen.“
Den bewussten Umgang mit Lebensmitteln
vermittelt Rosemarie auch ihren beiden
Söhnen: „Mir ist wichtig, dass Florenz und
Valentin den Wert von regionalen und saisonalen
Produkten schätzen lernen.“ Deshalb
dürfen die beiden ihr bei der Arbeit gerne
über die Schulter schauen. „Da sehen sie
dann auch gleich, dass gutes Essen zu kochen
glücklich macht und nicht immer mit
Arbeit zu tun hat.“
Nur Abends, wenn viel À-la-carte-Bestellungen
reinkommen, ist die Küche für die Kinder
und für Mann Thomas tabu, wie dieser
mit einem Augenzwinkern verrät: „Da wäre
ein Besuch in der Küche wie ein Tanz auf
dem Vulkan.“ Apropos Vulkan – was macht
Rosemarie, damit das Feuer für die Arbeit
nie erlischt? „Kochen. Denn das, was andere
satt und zufrieden macht, macht mich ganz
einfach glücklich.“
ZU BESUCH BEI…
EINEM ALTEN SÜDSTEIRISCHEN
BRAUCH FOLGEND, DARF MAN ERST
HEIRATEN, WENN MAN STERZ
KOCHEN KANN.
In der nächsten Ausgabe kommt Iris
Möstl von Möstl´s Sauerkraut zu Besuch
in Rosis Küche. Freuen Sie sie sich auf
einen lustigen Schlagabtausch.
FRÜHLING IM WEINLANDHOF _ SEITE 07