Konzerte im Thürmer-Saal 2020
Konzerte im Thürmer-Saal im Theatzerzentrum der Folkwang Universität der Künste
Konzerte im Thürmer-Saal im Theatzerzentrum der Folkwang Universität der Künste
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S E I T 1 8 3 4
KONZERTE
IM
THÜRMER-
SAAL
im Theaterzentrum der
Folkwang-Universität
Friederikastr. 4, Bochum
Februar bis Dezember 2020
Vorwort
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Liebe Konzertbesucher,
auch in 2020 dürfen wir uns auf große Klavierliteratur
freuen. Neben arrivierten Künstlern
von Weltrang musizieren junge Preisträger bedeutender
Wettbewerbe. Die Gewinnerin des
Int. Brahms-Wettbewerbs Detmold 2019 Fuko
Ishii (Japan) eröffnet am 23.2. die Saison. Am
21.3. folgt der renommierte finnische Pianist
Henri Sigfridsson mit einem äußerst reizvollen
Programm für die linke Hand (Chopin/Godowsky).
Der 1. Preisträger des Int. Premio Jaén Spanien
2019, Alexander Koryakin (Russ. Föd.), gibt
am 18. April sein Debüt. Am 16. Mai spielt der
international hochgeschätzte deutsch-schweizer
Pianist Till Engel Werke von Haydn und v.
Weber. Mit Ziyu Liu (China) (Int. Competition
Viotti/Vercelli) und Hyounglok Choi (Südkorea)
(Int. Competition Sendai/Japan) konzertieren
am 6.6. und 19.7. zwei jeweils 1. Preisträger internationaler
Wettbewerbe des Jahres 2019.
Der 8.8. ist dem 1. Preisträger des Int. Liszt-
Wettbewerb Utrecht vorbehalten.
Der „glänzende“ Artur Pizarro (Portugal) (H.
Eggebrecht, Süddeutsche vom 21.1.2020), ein
Pianist von Weltgeltung, spielt am 22.8. Werke
von Schumann und Schubert. Ein Muss für
Kenner!
Es ist egal, ob ihr Herz für Klassik,
Rock oder House schlägt. Bei uns ist
Ihr Projekt in sicheren Händen.
www.bloemeke-media.de
Sämtliche Konzerte finden im
THÜRMER-SAAL im Theaterzentrum
der Folkwang Universität,
Friederikastr. 4, 44789 Bochum statt!
Der 1. Preisträger des Int. Beethoven-Wettbewerbs
Bonn, Dez. 2019, Cunmo Yin aus China
debütiert am 12.9. im Thürmer-Saal. Ein Kammermusikabend
am 27.9. ist dem 2015 verstorbenen
Pianisten Marian Migdal gewidmet.
Mit Liv Migdal (Violine) und den Pianisten Evgeni
Koroliov, Ljupka Hadzi-Georgieva, Anna
Vinnitskaya musizieren Künstler von höchstem
Rang ein sehr spezielles Programm.
Am 18.10. freuen wir uns auf ein Wiedersehen
mit dem brillanten Evgeni Bozhanov (Bulgarien).
Vor vielen Jahren gab er schon seinen ersten
Klavierabend im Thürmer-Saal.
Am 7.11. gibt uns der Ausnahme-Pianist Peter
Rösel mit einem Beethoven-Programm die
Ehre. Dem berühmten Dresdner, der in diesem
Jahr von seiner Heimatstadt anlässlich eines
runden Geburtstags geehrt wird, folgt am 4.
Dezember die unvergleichliche Wahlwienerin
Elisabeth Leonskaja. Die „Grande Dame“ des
Klaviers musiziert Werke von Mozart, Berg und
Brahms. Der 1. Preisträger des Karlrobert-Kreiten-Wettbewerbs
Köln 2020, Lukas Katter beschließt
am 19.12. das Programm.
Viel Vergnügen wünschen
Jan Thürmer - künstlerischer Leiter -
Petra Huppert M.A. - Konzertsekretariat -
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Aktuelle Informationen
(Programmänderungen, Zusatzkonzerte
etc.) unter:
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Gerne senden wir Ihnen auch
unseren E-Mail-Infobrief:
Stichwort »Infobrief« an
konzertkasse@thuermer-konzerte.de
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5
Programmübersicht
Sonntag, 23. Februar 2020, 20 Uhr
Klavierabend
FUKO ISHII
1. Preis Int. Brahms Wettbewerb
Detmold 2019
Samstag, 21. März 2020, 20 Uhr
Klavierabend
HENRI SIGFRIDSSON
Samstag, 22. August 2020, 20 Uhr
Klavierabend
ARTUR PIZARRO
Samstag, 12. September 2020, 20 Uhr
Klavierabend
CUNMO YIN
1. Preis Int. Beethoven Wettbewerb
Bonn 2019
Samstag, 18. April 2020, 20 Uhr
Klavierabend
ALEXANDER KORYAKIN
1. Preis Int. Conocurso Jaén,
Spanien 2019
Samstag, 16. Mai 2020, 20 Uhr
Klavierabend
TILL ENGEL
Samstag, 6. Juni 2020, 20 Uhr
Klavierabend
ZIYU LIU
1. Preis Int. Music Competition Viotti,
Vercelli 2019
Sonntag, 19. Juli 2020, 20 Uhr
Klavierabend
HYOUNGLOK CHOI
1. Preis Int. Music Competition Sendai,
Japan 2019
Sonntag, 27. September 2020, 20 Uhr
Kammermusikabend
EVGENI KOROLIOV (Klavier)
LJUPKA HADZIGEORGIEVA (Klavier)
ANNA VINNITSKAYA (Klavier)
LIV MIGDAL (Violine)
Sonntag, 18. Oktober 2020, 20 Uhr
Klavierabend
EVGENI BOZHANOV
Samstag, 7. November 2020, 20 Uhr
Klavierabend
PETER RÖSEL
Freitag, 4. Dezember 2020, 20 Uhr
Klavierabend
ELISABETH LEONSKAJA
Samstag, 19. Dezember 2020, 20 Uhr
Klavierabend
LUKAS KATTER
1. Preis Karlrobert-Kreiten-
Wettbewerb Köln 2020
Samstag, 8. August 2020, 20 Uhr
Klavierabend
1. Preis
6 Int. Liszt-Wettbewerb Utrecht 2020
7
Klavierabend
FUKO ISHII
1. Preis Int. Brahms-Wettbewerb
Detmold 2019
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Sonate F-Dur op. 54
Sechs Variationen über ein eigenes
Thema F-Dur op. 34
Johannes Brahms (1833-1897)
Vier Klavierstücke op. 119
Franz Liszt (1811-1886)
„Vallée d'Obermann“
Maurice Ravel (1875-1937)
Gaspard de la nuit
Sonntag, 23. Februar 2020, 20 Uhr
Fuko Ishii wurde 1991 in Tokio in eine Musikerfamilie
geboren und begann schon im Alter von vier
EUR 23 (18)
Jahren mit dem Klavierspiel.
In 2019 errang sie den 1. Preis beim Int. Brahms-
Wettbewerb in Detmold und war auch beim 26.
internationalen Brahms-Wettbewerb in Pörtschach/Österreich
erfolgreich. Darüber hinaus
gewann sie in 2019 auch den Solistenwettbewerb
der Jmanuel und Evamaria Schenk Stiftung
in Zofingen/Schweiz. Für 2020 sind Konzerte als
Solistin mit dem Japan Century Orchestra, dem
Sinfonieorchester Basel und dem Detmolder
Kammerorchester geplant.
Fuko Ishii schloss ihr Klavierstudium an der Toho
Gakuen School of Music in Tokio 2014 mit Auszeichnung
ab und wechselte an die Hochschule
für Musik und Tanz Köln und an die Musikakademie
Basel zu Prof. Claudio Martinez-Mehner. Dort
errang sie den „Master Perfomance“ und schloss
den „Master Solist“ (Solistendiplom) an. Außerdem
vervollkommnete sie ihre Ausbildung bei
Foto:
Prof. Kernjak, Basel (Kammermusik) und bei Prof.
8 Andrea Antosikova
Christoph Pregardien, Köln (Liedbegleitung).
9
Klavierabend
HENRI SIGFRIDSSON
Leopold Godowsky (1870-1938)
Bearbeitungen der Etüden
von Fréderic Chopin (1810-1849)
für die linke Hand
op. 10, Nr. 1-12
op. posth. f-Moll und As-Dur
op. 25 Nr. 1-5, 9, 10, 12
Samstag, 21. März 2020, 20 Uhr
EUR 23 (18) Henri Sigfridsson hat sich in den letzten Jahren
auf vielen wichtigen Konzertpodien Europas
etabliert, u.a. in der Tonhalle Zürich, im
Konzerthaus Berlin, in den Philharmonien von
Köln, Budapest und St. Petersburg und im Herkulessaal
München. Als Krönung seiner Wettbewerbserfolge
ist die Beethoven Competition
Bonn 2005 anzusehen, bei der er den ersten
Preis, den Publikumspreis und den Kammermusikpreis
gewann.
Der Finne ist bereits seit Jahren Gast bei vielen
internationalen Festivals wie den Salzburger
Festspielen, dem Beethoven Festival Bonn, der
Styriarte, dem Lucerne Festival, dem Kissinger
Sommer, dem Augsburger Mozart-Festival,
dem Menuhin Festival Gstaad und dem Lockenhaus
Festival.
Von 2008 bis 2009 übernahm Henri Sigfridsson
eine Professur für Klaviermusik an der Universität
für Musik und darstellende Kunst Graz.
Von 2010 bis 2011 war er Professor an der Musikhochschule
Hanns Eisler in Berlin. Seit April
2011 ist er Professor für Klavier an der Folkwang
10 Universität der Künste.
Foto: Marco Borggreve 11
EUR 23 (18)
Klavierabend
ALEXANDER KORYAKIN
1. Preis Int. Premio Jaén Spanien 2019
Frédéric Chopin (1810-1849)
Impromptus opp. 29, 36, 51
Fantaisie-Impromptu op. 66
Fantaisie op. 49
Robert Schumann (1810-1856)
Faschingsschwank aus Wien op. 26
Franz Liszt (1811-1886)
Ungarische Rhapsodie Nr. 12 S. 244/12
Samstag, 18. April 2020, 20 Uhr
Der als „wahrer Meister des Flügels“ (klassik.
com) bezeichnete Pianist Alexander Koryakin
überzeugt das Publikum sowohl durch sein
„besonders einfühlsames“ und „differenziertes
Spiel“, gepaart mit „technischer Brillanz“
(Frankfurter Neue Presse), als auch durch sein
breites Repertoire, das sich vom Frühbarock bis
hin zur Musik der Moderne erstreckt.
Geboren im Jahr 1988, erhielt Alexander Koryakin
den ersten Klavierunterricht im Alter von
neun Jahren und gab bereits im zweiten Unterrichtsjahr
einen Klavierabend. Kurz darauf
folgten erste Auszeichnungen bei Wettbewerben.
Seine musikalische Ausbildung setzte er
in Moskau bei Prof. Vera Nossina und später in
Frankfurt bei Prof. Lev Natochenny fort. Weitere
künstlerische Impulse erhielt er durch András
Schiff, Sontraud Speidel und Ferenc Rados.
Im März 2019 erschien Koryakins erste CD mit
Werken von M. Mussorgsky, C. Debussy und R.
Schumann. Nach dem Gewinn des 1. Preises
beim 61. Internationalen Klavierwettbewerb
„Premio Jaén“ im Mai 2019 erfolgte eine weitere
CD-Einspielung mit Solostücken von F. Liszt,
C. Debussy und dem Klavierquintett von C.
Franck zusammen mit dem Madrider Streichquartett
12 Bretón.
Foto: Andreas Malkmus 13
Klavierabend
TILL ENGEL
Joseph Haydn (1732-1809)
Sonaten für Klavier
Carl Maria von Weber (1786-1828)
Sonate Nr. 2 As-Dur op. 39
Neun Variationen über „Schöne Minka“
op. 40
Samstag, 16. Mai 2020, 20 Uhr
1951 in Basel geboren, studierte Till Engel an EUR 23 (18)
der Hochschule für Musik Hannover bei Prof.
Bernhard Ebert (Klavier) und Prof. Heinrich Sutermeister
(Komposition).
Neunzehnjährig erhielt er den 1. Preis für die
„beste Aufnahme des Jahres“ eines jungen
Künstlers im Austauschprogramm ORTF-ARD.
Ein Jahr später absolvierte er das Konzertexamen
„mit Auszeichnung“ und gewann die Silbermedaille
beim internationalen Wettbewerb
in Genf. Bei Wilhelm Kempff und Alfred Brendel
setzte er seine Studien fort und erarbeitete
sich schon früh ein großes und vielseitiges
Repertoire, welches neben dem Schwerpunkt
Wiener Klassik und Schubert bis zur zeitgenössischen
Musik reicht. Konzertreisen, Rundfunk-
und Fernsehaufnahmen führten ihn nach
Nordamerika, in den vorderen Orient, durch
ganz Europa und 2006 und 2007 nach China.
Dabei konzertierte er auch als Solist mit renommierten
Orchestern.
Seit 1975 ist Till Engel Professor für das Hauptfach
Klavier an der Folkwang Hochschule. Außerdem
gibt er regelmäßig Meisterkurse im Inund
Ausland und nimmt an Wettbewerbsjurys
Foto:
teil. Seit 2011 ist er der Vorsitzende des Kuratoriums
der Deutschen Schubert-Gesellschaft.
14 Martin Huppert
15
EUR 23 (18)
Klavierabend
ZIYU LIU
1. Preis Gian Battista Viotti Int. Music
Competition, Vercelli 2019
Frédéric Chopin (1810-1849)
Nocturnes op.27/1, op. 48/1
Barcarolle op. 60
Alexander Skrjabin (1872-1915)
Sonate Nr. 4 op. 30
Maurice Ravel (1875-1937)
La valse
Johannes Brahms (1833-1897)
Sonate Nr. 3 op. 5
Samstag, 6. Juni 2020, 20 Uhr
Der 21-jährige Ziyu Liu ist Preisträger mehrerer
internationaler Wettbewerbe, darunter der 1.
Preis beim 70. Int. Giovan Battista-Viotti-Musikwettbewerb
2019 in Vercelli (Italien), der 1.
Preis und der Beethoven-Konzert-Preis beim 29.
Int. Città de Cantù-Klavier- und Orchester-Wettbewerb
2019 und der 1. Preis beim Int. Klavierwettbewerb
von Singapur 2019.
Liu ist u. a. in Österreich, Schweden, Frankreich,
Deutschland, Italien, den Niederlanden, China
und Singapur aufgetreten. Er ist Gast bei renommierten
Festivals wie dem Int. Mozart-Musikfestival
in Salzburg und dem Musikfestival Weimar.
Zu den Orchestern, mit denen er aufgetreten ist,
gehören das Orchestra del Teatro „Carlo Felice“
di Genova, die Jenaer Philharmonie und das Orchestra
Filarmonica „Mihail Jora“ di Bacau.
Ziyu Liu begann seine musikalische Ausbildung
am Central Conservatory of Music in Peking bei
Prof. Ling Yuan. Im Jahr 2015 wechselte er an
die Hochschule für Musik nach Hannover zu Ewa
Kupiec und vervollkommnet seine Ausbildung
seit 2017 bei Arie Vardi.
Zu Lius weiteren Interessen gehört das Lesen
von Büchern über Musikästhetik, Philosophie
Foto:
16 und Literatur und das Reisen.
privat
17
Klavierabend
HYOUNGLOK CHOI
1. Preis Int. Sendai Music Competition
2019, Japan
Werke von
Frédéric Chopin (1810-1849)
Maurice Ravel (1875-1937)
u. a.
Sonntag, 19. Juli 2020, 20 Uhr
Foto: simc.jp
EUR 23 (18)
„Er ist künstlerisch sehr begabt, liebt es, Geheimnisse
in der Musik zu entdecken, versteht
es aber immer, die Sprache des Komponisten
zu respektieren.“ - Andrea Bonatta -
18
Der südkoreanische Pianist Hyounglok Choi,
von Juroren und Publikum hoch gelobt, kann
bereits auf eine beeindruckende Liste internationaler
Wettbewerbserfolge verweisen.
Sein jüngster und bisher größter Erfolg ist der
1. Preis beim 7. Int. Musikwettbewerb Sendai
2019 in Japan. Darüber hinaus konnte er auch
2017 beim Internationalen Klavierwettbewerb
Ferrucio Busoni in Bozen und 2015 beim Internationalen
Klavierwettbewerb Asia-Pacific
Chopin überzeugen.
Hyounglok Choi begann im Alter von sieben
Jahren mit dem Klavierspiel. Seine Ausbildung
erhielt er zunächst an der Seoul Arts High
School. Das anschließende Studium bei Prof.
Hee Sung Joo an der Seoul National University
schloss er mit Auszeichnung ab. 2017 wechselte
er an die Universität Mozarteum Salzburg,
um bei Prof. Pavel Gililov seine Ausbildung zu
vervollkommnen.
19
Klavierabend
1. Preis
Int. Liszt-Wettbewerb Utrecht 2020
Besetzung und Programm werden zu
einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben
und können unserer Internetseite
www.thuermer-konzerte.de bzw.
der Tagespresse entnommen werden.
Samstag, 8. August 2020, 20 Uhr
EUR 23 (18) Der 12. Int. Liszt-Wettbewerb findet vom 17.
bis 28. März 2020 im Tivoli Vredenburg in Utrecht
(Niederlande) statt.
Seit 1986 präsentiert und fördert der Wettbewerb
Klaviertalente aus der ganzen Welt. Damit
ist er für junge Musikerinnen und Musiker
zu einem wichtigen Türöffner zur internationalen
professionellen Klassik-Szene geworden.
Der Wettbewerb besteht aus drei Phasen: Die
erste Phase ist die internationale Auswahlrunde
Alles Fachleute.
acht Monate vor dem Wettbewerb, mit öffentlichen
Vorspielen rund um den Globus; 2019
gehörten New York, Moskau, Tiflis, Shanghai, Alles funktioniert.
Hongkong und natürlich Utrecht dazu. Alle zu
dieser Phase zugelassenen Teilnehmer geben
ein 30-minütiges Rezital vor derselben Jury.
Die zweite Phase ist „das Festival“, zu dem 14
Pianisten eingeladen werden. Jeder von ihnen
www.philipps-bochum.de
gibt drei Rezitale, eines mit Originalkompositionen,
eines mit Transkriptionen und eines mit
Tel. 0234/9 43 77-0
Kammermusik. Die dritte Phase ist „Das Finale“,
bei dem die drei Gewinner des Wettbewerbs
der Welt in einem Solo-Recital und in einem
Abschlusskonzert mit dem Niederländischen
Radio-Philharmonie-Orchester vorgestellt werden.
20 21
22 23
Klavierabend
ARTUR PIZARRO
Robert Schumann (1810-1856)
Bunte Blätter op. 99
Franz Schubert (1797-1828)
Sonate B-Dur D960
Samstag, 22. August 2020, 20 Uhr
EUR 28 (23) Artur Pizarro (geb. 1968 in Lissabon, Portugal)
„erbte“ die Liebe zum Klavier von seiner
Großmutter, der Pianistin Berta da Nóbrega,
und ihrem Klavierduopartner Campos Coelho.
Artur Pizarro studierte bei Sequeira Costa, einem
Schüler von Vianna da Motta. Unterricht
bei Mentoren wie Jorge Moyan, Aldo Ciccolini,
Géry Moutier und Bruno Rigutto ergänzten seine
Ausbildung.
Artur Pizarro gewann 1987 den ersten Preis der
Vianna da Motta Int. Music Competition und
die Greater Palm Beach Symphony Competition.
Seinen internationalen Durchbruch schaffte
er spätestens mit dem 1. Preis bei der Leeds International
Piano Competition.
Der „glänzende“ Artur Pizarro (Harald Eggebrecht
in der Süddeutschen im Januar 2020)
konzertierte weltweit mit Soloabenden, in
Kammermusikformationen sowie mit führenden
Orchestern unter Leitung namhafter Dirigenten,
darunter Sir Simon Rattle, Philippe Entremont,
Yan Pascal Tortelier, Sir Andrew Davis,
Esa-Pekka Salonen, Yuri Temirkanov, Wladimir
Fedosejew, Yannick Nézet-Séguin u. a.
Artur Pizarro erhielt in seiner Heimat Portugal
zahlreiche Auszeichnungen für seine Verdienste
24 um die klassische Musik.
Foto: Sven Arnstein
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Klavierabend
CUNMO YIN
1. Preis Int. Beethoven Wettbewerb
Bonn 2019
Werke von
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
u. a.
Samstag, 12. Sept. 2020, 20 Uhr
28
Foto:
Dan Hannen
Cunmo Yin wurde 1993 in China geboren. Er
erhielt mit 9 Jahren seinen ersten Klavierunterricht
und spielte schon nach wenigen Monaten
sein erstes Konzert. Nach dem Studium am
Zentralen Konservatorium in Peking und an der
Musikhochschule in Shanghai wechselte er zu
Gerrit Zitterbart an die Hochschule für Musik
in Hannover. Cunmo Yin spielte bereits mit 14
Jahren eine CD mit allen „Études d’exécution
transcendante“ von Franz Liszt ein. 2009 gewann
er den zweiten Preis als jüngster Teilnehmer
im Shanghai Piano Competition. Er gab
zahlreiche Soloabende in ganz China (Shanghai,
Peking, Nanjing, Sichuan u.v.m.) sowie den USA
und Deutschland.
Als Solist trat er mit Orchestern wie dem Beijing
Symphony Orchestra, dem Shanghai Symphony
Orchestra und der Xiamen Philharmonie auf.
Im Sommer 2019 konzertierte er bei den „Salzburger
Festspielen“, und im Oktober 2019 gewann
er den „Arturo Benedetti Michelangeli
Preis“ im Rahmen der Piano Academy Eppan
sowie das Stipendium der Gundlach Stiftung
„Musikpreis“. Im Dezember 2019 errang Cunmo
Yin den 1. Preis sowie den Kammermusik
Preis bei der 8. Int. Telekom Beethoven Competition
Bonn.
EUR 23 (18)
29
Kammermusikabend
LIV MIGDAL (Violine)
ANNA VINNITSKAYA (Klavier)
EVGENI KOROLIOV (Klavier)
LJUPKA HADZI-GEORGIEVA (Klavier)
Foto:
Monika Lawrenz
Aus Freundeshand . . .
Ein Abend gewidmet dem 2015 verstorbenen
Pianisten Marian Migdal.
Solo- und Kammermusikwerke von
Heinrich Ignaz Franz Biber (1644-1704)
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Johannes Brahms (1833-1897)
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Foto:
Barbara Frommer
Sonntag, 27. Sept. 2020, 20 Uhr
Von der internationalen Musikwelt verehrt wird Evgeni
Koroliov vor allem für sein Spiel der Werke J.
S. Bachs, die in seinem breiten Repertoire eine Sonderstellung
einnehmen. Im Beethoven-Jubiläumsjahr
widmet er sich vor allem den 32 Klaviersonaten
des Komponisten. Von 1978 bis 2015 unterrichtete
Koroliov, der mit seiner Frau Ljupka Hadzi Georgieva
zusammen auch im Klavierduo auftritt, an der
Hochschule für Musik und Theater in Hamburg an
der auch Marian Migdal von 1985 bis zu seinem Tod
eine Professur für Klavier innehatte.
Seit 2009 ist auch Anna Vinnitskaya Professorin an
der Hamburger Musikhochschule. Sie konzertiert
seit dem Gewinn des Concours Reine Elisabeth
2007 mit bedeutenden Orchestern auf den großen
Podien weltweit. Die vier Pianisten waren in ihren
Hamburger Jahren einander durch tiefe künstlerische
Zuneigung und enge Freundschaft verbunden.
Im Duo mit seiner Tochter Liv nahm der Pianist
Marian Migdal seine beiden letzten CDs auf, die
höchstes Lob von Seiten der internationalen Fachkritik
erhielten. Nach dem Erscheinen ihrer jüngsten
Solo-CD und Tourneen in Australien und Frankreich
EUR 28 (23)
Foto:
konzertiert Liv Migdal in 2020 u.a. in Hamburg und
30 Marco Borggreve
Dresden sowie im Baltikum und in Skandinavien.
31
Klavierabend
EVGENI BOZHANOV
Das Programm wird zu einem späteren Zeitpunkt
auf unserer Internetseite
www.thuermer-konzerte.de bekanntgegeben.
Sonntag, 18. Okt. 2020, 20 Uhr
„Sein Spiel verrät bei herausragender technischer
Versiertheit vor allem eines:
EUR 23 (18)
Originalität, hohe interpretatorische Intelligenz,
um nicht zu sagen – Genie.“
(Badische Zeitung)
Geboren 1984 im bulgarischen Rousse erhielt
Evgeni Bozhanov seinen ersten Klavierunterricht
im Alter von sechs Jahren und debütierte öffentlich
als Zwölfjähriger mit einem Mozart-Klavierkonzert
in seiner Heimatstadt. 2001 begab er
sich schließlich nach Deutschland und studierte
an der Folkwang-Hochschule Essen und an der
Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf.
Als Klangmagier des 19. Jahrhunderts und
Meister des „Timings“ bewundert, begann die
internationale Karriere des jungen Künstlers
nach großen Erfolgen bei zahlreichen Wettbewerben,
an die sich Einladungen zu Konzerten
und Tourneen in Deutschland, Europa, Asien
und in die USA anschlossen. Soloabende führten
den jungen Pianisten u. a. zu Festivals wie
dem Kissinger Sommer, Schleswig-Holstein-
Musikfestival, Festival La Roque d’Anthéron und
in Musikmetropolen wie München, Salzburg,
Brüssel, Warschau, Toulouse, Mailand, Lissabon,
Porto, Vilnius, Moskau, St. Petersburg und
Tokyo. Im September 2019 wurde sein neues
Solo-Album „Morgen“ mit Werken von Strauss/
Foto:
Reger, Brahms/Reger und Schubert bei Avanti
32 Marco Borggreve
Classics veröffentlicht.
33
Klavierabend
PETER RÖSEL
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Sonate G-Dur op. 14 No. 2
Sonate c-Moll op. 13 „Pathétique“
Sonate E-dur op. 109
Sonate As-Dur op. 110
Samstag, 7. Nov. 2020, 20 Uhr
EUR 33 (28) Peter Rösel, in Dresden als Sohn eines Dirigenten
und einer Sängerin geboren, erhielt mit
sechs Jahren seinen ersten Klavierunterricht.
Am Moskauer Tschaikowsky-Konservatorium
absolvierte er ein fünfjähriges Studium bei
Dmitri Baschkirow und Lew Oborin. In dieser
Zeit wurde er nicht nur als erster Deutscher
Preisträger des P.-I.-Tschaikowsky-Wettbewerbes
Moskau und des Klavierwettbewerbes
Montreal, sondern begann auch eine internationale
Karriere, die ihn bis heute in die Musikzentren
aller Kontinente führt.
Für sein langjähriges und herausragendes
Schaffen als Pianist wurde Peter Rösel 2009
mit dem »Kunstpreis der Landeshauptstadt
Dresden« ausgezeichnet. 2016 erhielt er den
»Mozartpreis« der Sächsischen Mozart-Gesellschaft
in Würdigung seiner herausragenden
Verdienste um die Aufführung der Klavierwerke
Mozarts. Er ist Ordentliches Mitglied der
Sächsischen Akademie der Künste und Schumann-Preisträger
der Stadt Zwickau. In der Saison
2019/20 gibt Peter Rösel u. a. Konzerte in
Paris, Dresden, Lissabon, Peking sowie erneut
34 in Tokio.
Foto: Miura Koichi 35
Klavierabend
ELISABETH LEONSKAJA
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Sonate D-Dur KV 284
Alban Berg (1885-1935)
Sonate op. 1
Johannes Brahms (1833-1897)
Sonate f-Moll op. 5
Freitag, 4. Dez. 2020, 20 Uhr
EUR 33 (28) Seit Jahrzehnten gehört die in Tiflis geborene
Russin Elisabeth Leonskaja zu den gefeierten
Pianistinnen unserer Zeit. Noch als Studentin
gewann sie Preise bei den berühmten internationalen
Klavierwettbewerben Enescu, Marguerite
Long und Queen Elisabeth. Elisabeth Leonskajas
musikalische Entwicklung wurde
entscheidend von ihrer Zusammenarbeit und
Freundschaft mit Swjatoslaw Richter geprägt.
1978 verließ Elisabeth Leonskaja die Sowjetunion,
um Wahlwienerin zu werden. Die musikalische
und persönliche Freundschaft hielt bis
zum Tod Richters an. Elisabeth Leonskaja trat
als Solistin mit fast allen erstklassigen Orchestern
der Welt auf, und sie ist ein gern gesehener
und regelmäßiger Gast bei den Festivals in
Wien, Schleswig-Holstein, Schwarzenberg und
Hohenems, wie auch in den Klavierreihen der
großen musikalischen Zentren wie Paris, Berlin,
Madrid, Barcelona, Lissabon, Prag, Warschau,
Bukarest, London, Wien und Tokio. In ihrer
zweiten Heimat, der Republik Österreich, ist
sie Ehrenmitglied des Wiener Konzerthauses.
Im Jahre 2006 wurde ihr das Österreichische
Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst erster
Klasse für besondere Verdienste um die
Kultur des Landes verliehen, die höchste Auszeichnung
Österreichs.In Georgien ist sie 2016
zur Priesterin der Kunst ernannt worden, die
36 höchste Auszeichnung für einen Künstler.
Foto: Marco Borggreve 37
Klavierabend
LUKAS KATTER
1. Preis Karlrobert-Kreiten-Wettbewerb
Köln 2020
Werke von
Maurice Ravel (1875-1937)
Frédéric Chopin (1810-1849)
Franz Schubert (1797-1828)
Foto: privat
Samstag, 19. Dez. 2020, 20 Uhr
38
Lukas Katter, 1997 in Aschaffenburg geboren,
konnte sein Talent bereits früh bei zahlreichen
Jugend-Musikwettbewerben unter Beweis stellen.
Als Solist trat er unter anderem mit dem
Wuppertaler Sinfonieorchester, dem Kollegium
Musicum Aschaffenburg und dem Orchester
der Hochschule für Musik und Theater Köln auf.
Neben dem Solospiel engagiert sich Lukas Katter
auch in Kammermusikprojekten, wie dem
„Echo aus Montepulciano“ in Köln und bei den
Fränkischen Musiktagen.
Ab 2015 studierte Lukas Katter in der Klavierklasse
bei Prof. Dr. Florence Millet an der Hochschule
für Musik und Tanz Köln, wo er seinen
Bachelor erfolgreich absolvierte und das Master-Studium
anschloss.
Anfang 2019 wurde Lukas Katter in die Förderung
von YEHUDI MENUHIN Live Music Now
e.V. aufgenommen. Darüberhinaus ist er Stipendiat
der Kapesser-Stiftung sowie der Hansund
Stefan Bernbeck-Stiftung.
Sein jüngster Erfolg ist der Gewinn des 1. Preises
beim Karlrobert-Kreiten Klavierwettbewerb
in Köln Anfang 2020.
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39
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FERD. THÜRMER
Firmengeschichte
1834: Firmengründung
Zum 1. April 1834 machte sich der aus
Zittau stammende Ernst Ferdinand
Wilhelm Thürmer (1804-1862) in
Meißen selbständig und eröffnete
eine Werkstatt unter dem Namen
„Ferdinand Thürmer“. Hier stellte
er „Fortepiano’s in Flügel und Tafelform,
wie auch Guitarren“ her und
führte Reparaturen und Stimmungen
aus. E. F. W. Thürmer wohnte zunächst
am Baderberg 1, wechselte in
der Folgezeit mehrfach sein Domizil und
erwarb am 19.8.1843 das Haus Schloßberg 6.
Anfangs wurden durchschnittlich 12 Instrumente
– vorwiegend Tafelklaviere – pro Jahr
hergestellt, bis 1862 belief sich die Gesamtzahl
auf 365 Stück.
E. F. W. Thürmer hatte eine Tischlerlehre absolviert,
war anschließend auf Wanderschaft
gegangen und über Süddeutschland in die
Schweiz gezogen. Dort hatte er in der Werkstatt
eines Klavierbauers Anstellung gefunden
und beschlossen, sich ganz diesem Beruf zu
widmen. Nach einem längeren Aufenthalt in
Stuttgart war er nach Sachsen zurückgekehrt
und in den Klavierfabriken A. Bretschneider in
Leipzig sowie E. Rosenkranz in Dresden tätig
gewesen.
die Produktion von Flügeln und aufrechtstehenden
Klavieren aus. Innerhalb weniger Jahre
entwickelte er das väterliche Geschäft „aus
den bescheidenen Verhältnissen heraus zu einem
umfangreichen und angesehenen Etablissement
der deutschen Klavierindustrie“. Bald
schon musste der Betrieb vergrößert werden
und 1875 erfolgte der Umzug in den Neubau
Martinstraße 12, der bereits 1884 erweitert
werden konnte. Auf der Londoner Weltausstellung
1884 erhielten Klaviere der Firma Ferd.
Thürmer mehrere Auszeichnungen. Insbesondere
australische Händler wurden auf die Instrumente
aufmerksam und es entwickelten sich
enge Handelsbeziehungen mit dem fünften
Kontinent, die auch in schwierigen Zeiten nicht
abrissen und bis heute bestehen. Aber auch in
anderen Teilen der Welt waren Thürmer-Klaviere
begehrt, ein bedeutender Teil der Fertigung
war für den Export bestimmt.
1897/1904: Zweigfabriken Talstraße und
Fischergasse
1873: Neubau Fabrik Martinstraße
1897 bezog man eine Zweigfabrik in der Talstraße
5b. Im selben Jahr trat Gustav Adolf
Nach dem Tod des Gründers am 25.3.1862
Ferdinand Thürmers erster Sohn Ferdinand
übernahm dessen Sohn [Gustav Adolf] Ferdinand
III (5.6.1871–9.11.1955) als Teilhaber in die
(6.2.1837–13.5.1900) die Firma Ferd.
Firma ein, nachdem er seine Kenntnisse bei
Thürmer. Er hatte im väterlichen Betrieb gelernt
verschiedenen Pianofortefabriken in den
und dann drei Jahre bei Julius Blüthner
USA vertieft hatte. Der zweite Sohn Hugo
in Leipzig gearbeitet. 1867 errichtete er das
(24.3.1877–7.2.1948) hatte in England und
42 Haus Schloßberg 5 und baute insbesondere
Schottland gearbeitet und wurde 1899 eben-
43
falls Teilhaber. Nach dem Tod Gustav Adolf
Ferdinand Thürmers am 13.5.1900 führten die
beiden Söhne gemeinsam den Betrieb: Ferdinand
übernahm die technische, Hugo die
kaufmännische Leitung. Aufgrund ihrer Erfahrungen
in den USA und in England trieben sie
insbesondere die Mechanisierung voran und
erhöhten die Produktion beträchtlich: zum
1.4.1904 konnte eine weitere Zweigfabrik in
der Fischergasse eröffnet werden.
Am 15. Juni 1903 feierte man die Vollendung
des 25.000. Instrumentes: „Im Garten des
Schützenhauses entwickelte sich ein wahres
Volksfest, während im Saale festliche Tafeln
der etwa 400 Gäste, Beamten und Arbeiter der
Fabrik, sowie zahlreicher Freunde und Gönner,
warteten.[...] Herr Ferdinand Thürmer warf in
einer späteren Ansprache einen Blick auf die
Anfänge und die Entwicklung der Firma und
wandte sich dann der Frage zu, wem der schöne
Erfolg zu verdanken sei. Rühmend gedachte
er vor allem des Vaters der jetzigen Firmeninhaber,
dessen unermüdliche Schaffenskraft in
der Arbeit vieler Jahre den Grund zur jetzigen
Größe des Geschäftes legte. Aber auch den
treuen Mitarbeitern, dem kaufmännischen,
theoretischen und praktischen Personal sei
ein guter Theil des Erfolges zuzuschreiben,
und ihnen zollte er daher aufrichtige Anerkennung.
Und eine große Anzahl treuer Arbeiter
verzeichnet die Firma in den Listen ihres 170
Köpfe starken Personals. Zwei Arbeiter stehen
über 30, vier über 25, fünfzehn über 20, fünfzig
15 bis 20 und fünfundzwanzig 10 bis 15 Jahre in
ihren Diensten.“
Stockwerke umfassende, bis zum Dach aus Eisenbeton
gebaute Etablissement von 72 m
Länge ist mit den neuesten technischen Vervollkommnungen
und maschinellen Anlagen ausgerüstet.
Vermittels einer Kraftanlage von 150
PS wird eine elektrische Licht- und Kraftzentrale
unterhalten, von wo aus sämtliche Maschinen
[insgesamt waren es mehr als 40] durch
Elektromotoren einzeln angetrieben werden;
ferner sorgt eine fast durchweg im Fußboden
montierte Absauganlage für sofortige Entfernung
allen Staubes, sowie der Späne und
Holzabfälle, und eine vorzügliche patentierte
Holztrockenanlage neuesten Systems gibt die
Gewähr für tadellose Pflege der Hölzer vor der
Verarbeitung. [...] Bei voller Inanspruchnahme
beider Werke war es möglich, bei einer Gefolgschaft
von ca. 300 Mann jährlich bis zu 2.800
Flügel, Pianos und Einbaupianos herzustellen.“
In der Ferdinandstraße wurden Halbfabrikate
erstellt, in den Werkstätten im Seitentrakt der
Martinstraße erfolgte der Einbau der Mechaniken
und der Zusammenbau der Instrumente.
Im Hauptgebäude der Martinstraße befanden
sich die Verkaufs- und Kontorräume sowie in
den oberen Stockwerken Wohnungen.
1908: Neubau Fabrik Ferdinandstraße
Aufgrund der wachsenden Nachfrage entschlossen
Erster und Zweiter Weltkrieg
sich die Inhaber zum Neubau einer
Bis zum Beginn des ersten Weltkrieges waren
Fabrik in Meißen-Zscheila, nach deren Fertigstellung
fast 50.000 Instrumente hergestellt worden.
1908 die Zweigwerke Fischergasse
Während des Krieges lief die Klavierfabrikation
und Talstraße aufgegeben wurden. Das Gebäude
nur noch eingeschränkt weiter, hauptsächlich
in der Ferdinandstraße hatte die damals
produzierte man Feldwagen und anderes Hee-
44 modernste technische Ausstattung: „Das fünf
resgut. Nach Kriegsende stieg die Produktion
45
allmählich wieder an, 1925 war die Baunummer
58.000 erreicht, 1928 die Nummer 60.000.
1926 traten Dr. Walther Thürmer (20.9.1902 –
23.2.1947), Sohn von Hugo, und Ferdinand IV
Thürmer (16.3.1900 – 17.3.1981), Sohn von
Ferdinand III, in die Firma ein. Diese konnte
zwar ihre Position trotz der Weltwirtschaftskrise
behaupten, musste jedoch die Produktion
deutlich verringern. Im Zuge der Umstellung
wurden 1934 in den zur Triebisch gelegenen
Seitengebäuden des Hauses Martinstraße
Wohnungen für Mitarbeiter eingerichtet. Auch
während des zweiten Weltkrieges wurden weiterhin
in geringem Umfang Klaviere gefertigt,
das Schwergewicht der Produktion lag jedoch
auf Kisten und diversem Mobiliar für die Wehrmacht.
fünften Generation wieder auf, indem er von
der Pianofortefabrik Ferd. Manthey, Berlin, in
Lizenz Klaviere unter dem Namen „Ferd. Thürmer“
herstellen ließ. Im Jahre 1975 kam es zur
Zusammenarbeit mit der Landshuter Flügelund
Pianofabrik L. u. O. Willis, in die Jan Thürmer
später als Teilhaber eintrat. Aus Landshut
bezog J. Thürmer nach firmeneigenen Vorgaben
Halbfabrikate, die er in den Fabrikräumen
in Herne ab 1977 fertigstellen ließ. Schon
bald begann er mit der Durchführung von Konzerten
in seinem Betrieb und legte damit den
Grundstein zur Tätigkeit als Konzertveranstalter.
Die Firma L. u. O. Willis, die weiterhin Instrumente
unter eigenem Namen gefertigt und
vertrieben hatte, stellte ihre Produktion zum
30.6.1993 ein.
1946: Enteignung
Am 30. Juni 1946 wurde die Firma Ferd. Thürmer
von der Sowjetischen Besatzungsmacht
enteignet und anschließend in einen ‘Volkseigenen
Betrieb’ umgewandelt: „Meißner Piano-
und Möbelfabrik. VVB Land Sachsen.
Möbel-Holz-Leder“; bis zu diesem Zeitpunkt
waren rund 67.000 Klaviere hergestellt worden.
Priorität hatte nun die Möbelfertigung.
Der Klavierbau lief nur noch in geringen Stückzahlen
weiter und wurde vermutlich 1955
endgültig eingestellt, obschon die Betriebsbezeichnung
noch Anfang 1956 „VEB Piano- und
1988: Umzug nach Bochum
In Bochum (Friederikastraße 4) eröffnete J.
Möbelfabrik Meissen. VVB Sachsenholz“ lautete.
Am Tag der Enteignung verhafteten
Thürmer am 17. 6.1988 ein neu errichtetes Firmengebäude.
Es enthält neben der Werkstatt
die Sowjets den damaligen Firmeninhaber,
sowie Lager- und Ausstellungsräumen einen
Dr. Walther Thürmer; er verstarb am 23.2.1947
Kammermusiksaal mit 450 Plätzen; überdies
im Internierungslager Mühlberg b. Torgau.
gibt es Überäume und Wohnmöglichkeiten für
1955 flüchtete seine Ehefrau Gisela mit den
Künstler. Jährlich finden ca. 100 Konzerte statt,
vier Kindern (Sigrid, Gerd, Bernd und Jan) nach
von denen der Firmeninhaber rund die Hälfte
Westdeutschland.
in eigener Verantwortung durchführt.
Im Jubiläumsjahr 1984 rief Jan Thürmer in Bochum
den „Klaviersommer“ ins Leben, den
1971: Neubeginn in Westdeutschland
1971 nahm Jan Thürmer (geb. am 10.8.1946)
er ab 1989 unter dem Namen „Klavierfestival
Ruhr“ fortführte (Eröffnung 15.6.89: Vla-
46 die Klavierbautradition seiner Vorfahren in der
47
dimir Ashkenazy, Abschlusskonzert 27.8.1989:
Martha Argerich). Derzeit beläuft sich die Klavierproduktion
der Firma Ferd. Thürmer in
Bochum auf ca. 100 Instrumente im Jahr, darunter
15–20 Flügel. Das aktuelle Fertigungsprogramm
umfasst mehrere Flügel- und
Klaviermodelle in verschiedenen Gehäusevarianten.
1999: Eröffnung des Pianofortemuseums
in Meißen
Am 1. April 1999, 165 Jahre nach der Firmengründung,
wurde in den ehemaligen Werkstatträumen
Martinstr. 12 das Pianofortemuseum
eröffnet, das die Geschichte der Firma Ferd.
Thürmer und die Entwicklung des Pianofortes
dokumentiert. Während des Hochwassers
im August 2002 wurden die Museumsräume
überschwemmt und schwer beschädigt; alle
Ausstellungsstücke konnten jedoch gerettet
werden. Die Neueröffnung in den ehemaligen
Kontorräumen der Firma im ersten Stock erfolgte
im August 2008.
Kartenvorverkauf
ONLINE UND PER TELEFON
Auf unserer Internetseite www.thuermerkonzerte.de
finden Sie alle Konzerte noch einmal
detailliert beschrieben. Sie können die
gewünschten Eintrittskarten dort über ein Formular
gegen Rechnung (Kartenpreis zzgl. EUR
2 Bearbeitungsgebühr) bestellen.
SCHRIFTLICH ODER TELEFONISCH
Selbstverständlich können Sie Ihre Bestellung
auch telefonisch (Tel. 02 34 / 333 90 - 0) oder
schriftlich (THÜRMER Konzertsekretariat,
Kuhlenkötterweg 35, 44795 Bochum) bei uns
aufgeben.
RESERVIERUNG
Eine Reservierung unbezahlter Karten zur Abholung
an der Abendkasse ist nur in den 10 Tagen
vor dem Konzert möglich (Abholung am
Konzerttag bis 19.30 Uhr!)
ABENDKASSE
Gegenwart
Die Abendkasse öffnet jeweils eine Stunde vor
Konzertbeginn im THÜRMER-SAAL. Je nach
Im Jubiläumsjahr 2009 erwarb das Land NRW
Verfügbarkeit können Sie Ihre Eintrittskarten
das Thürmer-Gebäude an der Friederikastraße.
Nach erfolgtem mehrjährigem Um-
dort auch direkt erwerben. An der Abendkasse
kann nur in bar, nicht mit Karte, bezahlt werdenbau
zogen hier die Studiengänge Schauspiel
und Schauspielregie der renommierten Folkwang
Universität der Künste ein. Im Beisein
von NRW-Ministerin Svenja Schulze eröffnete
Folkwang-Rektor Prof. Kurt Mehnert am
RABATT
Ermäßigte Preise erhalten Jugendliche bis
8. Mai 2014 das neue Theaterzentrum im
18 Jahre, Schüler und Studenten bis 29 Jahre,
Thürmer-Saal.
Wehr- und Ersatzdienstleistende, Auszubildende,
Schwerbehinderte.
Hier finden in Zusammenarbeit mit der Folkwang
Universität ab Dezember 2014 die
Beim gleichzeitigen Erwerb von Eintrittskarten
Thürmer-Konzerte statt. Ebenso ist hier die
für mindestens fünf unterschiedliche Konzerte
Thürmer-Stiftung zur Förderung der Ausbildung,
gewähren wir 10 % Rabatt auf den Kartenpreis.
der Lehre, der Darbietung und Fort-
entwicklung von Musik an der Folkwang
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Internet und telefonisch bestellen.
49
Saalpläne
Hinweis
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Bei Ausfall eines Konzertes durch höhere Gewalt
wird kein Ersatz gewährt.
Besetzungs- und Programmänderungen bleiben
vorbehalten.
Karten können nur gegen andere Karten oder
Gutscheine eingetauscht werden. Eine Erstattung
erfolgt – auch bei Online-Bestellungen –
grundsätzlich nicht.
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