02.04.2020 Aufrufe

NEUMANN April | Mai 2020

Das Magazin für Kultur & Lifestyle

Das Magazin für Kultur & Lifestyle

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

22<br />

TONTRÄGER<br />

Shabazz Palaces mit ihrem faszinierenden Hybrid<br />

Aufbruch in neue Welten<br />

Vor guten zehn Jahren machten Shabazz Palaces gleich doppelt Schlagzeilen – einerseits als<br />

erste HipHop-Band, die vom legendären US-Alternative-Label Sub Pop unter Vertrag genommen<br />

wurde, andererseits durch ihre kompromisslos visionäre Neuinterpretation des HipHop.<br />

Mit „The Don Of Diamond Dreams“<br />

legen Shabazz Palaces ihr mittlerweile<br />

fünftes Studioalbum vor, mit dem<br />

sie sich kreativer und frischer denn je<br />

präsentieren. Das Projekt aus Seattle<br />

durchbricht mit dem Werk in souveräner<br />

Manier den selbst vor einer Dekade<br />

geschaffenen, einzigartigen<br />

Klangkosmos, um ein faszinierendes<br />

Hybrid zu kreieren, in dem HipHop,<br />

Funk, Dub, Jazz, R&B, afrikanische<br />

Elemente und Klangexperimente ungezügelt<br />

aufeinandertreffen. Gekonnt<br />

entgeht das Duo so der Gefahr sich zu<br />

wiederholen, der Sound klingt aber<br />

weiterhin unverkennbar nach Shabazz<br />

Palaces. Unbestritten weist „The<br />

Don Of Diamond Dreams“ den Weg in<br />

die Zukunft und bietet dem Produzenten<br />

und Sänger Ishmael Butler<br />

sowie dem Multi-Instrumentalisten<br />

Tendai „Baba“ Marare zahllose Möglichkeiten,<br />

ihren Sound in unterschiedlichste<br />

Richtungen weiterzuentwickeln.<br />

Die Geschichte dieses<br />

außergewöhnlichen Projekts jedenfalls<br />

ist – zum Glück – noch lange<br />

nicht zu Ende geschrieben. pa<br />

SHABAZZ PALACES<br />

The Don Of Diamond Dreams<br />

Sub Pop<br />

MICK HARVEY Waves Of Anzac / The Journey<br />

Nicht nur als Mitstreiter Nick Caves bei The Birthday Party sowie The Bad<br />

Seeds hat sich der australische Musiker, Songwriter und Produzent Mick Harvey<br />

einen Namen gemacht, sondern auch als Solokünstler. Zu seinen wohl bekanntesten<br />

Werken zählen – neben den Interpretationen von Stücken Serge<br />

Gainsbourgs – seine diversen Soundtracks. Nach einer längeren Pause legt<br />

Harvy mit „Waves Of Anzac / The Journey“<br />

nun gleich zwei, auf einem Album zusammengefasste,<br />

Arbeiten vor. Während „Waves<br />

Of Anzac“ eine Dokumentation der Familiengeschichte<br />

des Schauspielers Sam Neill<br />

untermalt, umrahmt „The Journey“ eine<br />

Kampagne zur Unterstützung geflüchteter<br />

Kinder und Asylsuchender mit berührenden<br />

Kompositionen. Mute<br />

THE CHATS High Risk Behavior<br />

Schnell müssen die Songs sein, reduziert<br />

und nicht allzu lang, die Texte inhaltlich<br />

leicht verstörend: The Chats gehen zurück<br />

zu den ursprünglichen Werten des Punk. Irgendwo<br />

zwischen den Cosmic Psychos, The<br />

Saints und den Buzzcocks siedelt sich das<br />

australische Punkrock-Trio an, das seit 2016<br />

durch seinen Heimatkontinent rauscht und<br />

Meriten von allen Seiten einsammelt. Das<br />

Video zu ihrem 2017er Song „Smoko“ entwickelte sich zum viralen Hit, aber<br />

auch hierzulande begeisterte die Band um Vokuhila-Sänger und Bassist Eamon<br />

Sandwith bereits auf dem Haldern Pop oder Dockville Festival mit ihrer Show.<br />

Jetzt endlich kommt das lang erwartete Debütalbum „High Risk Behaviour“ in<br />

die Plattenläden. Kurzweilig, unterhaltsam und stets on point. Bargain Bin Records<br />

IGORRRR Spirtiualitiy And Distortion<br />

ROGER O’DONNELL 2 Ravens<br />

TESTAMENT Titans Of Creation<br />

Von unhörbar bis genial – die Reaktionen auf das Projekt<br />

Nach der letzten Welttournee<br />

Als Szene-Urgesteine der Bay Area entwickelten sich Testa-<br />

des Franzosen Gautier Serre könnten gegensätzlicher nicht<br />

zog es The Cure-Keyboarder<br />

ment über die Jahre und zahlreiche Besetzungswechsel hin-<br />

sein. Tatsächlich durchbricht Igorrr konventionelle Hörge-<br />

Roger O’Donnell in die Ein-<br />

weg zu einer Supergroup in Sachen Thrash-Metal. Dass das<br />

wohnheiten und vermischt Death und Black Metal, Klas-<br />

samkeit des ländlichen Eng-<br />

Feuer auch nach mehr als drei Dekaden noch kräftig lodert,<br />

sik, Balkanfolklore oder Breaks<br />

lands, um dort sein Soloalbum<br />

beweist die Band eindrucksvoll<br />

in nie dagewesener Form und<br />

Konsequenz. Das Ergebnis mag<br />

nicht einfach zu konsumieren<br />

sein, erweist sich aber, einmal<br />

darauf eingelassen, als musikalische<br />

Offenbarung. Metal Blade<br />

„2 Ravens“ zu schreiben. Das<br />

Ergebnis, als reines Instrumentalwerk<br />

geplant, später um die Stimme von Jennifer Pague<br />

(Vita And The Woolf) ergänzt, klingt denn auch so, wie man<br />

sich einen verregneten Herbstabend vorstellt: verträumt,<br />

romantisch, düster und etwas morbide. Caroline International<br />

mit ihrem 13. Studioalbum.<br />

Technisch versiert, der Tradition<br />

verpflichtet und doch erstaunlich<br />

zeitgemäß, ist „Titans<br />

Of Creation“ ein ganz starkes<br />

Stück Metal. Nuclear Blast<br />

Foto: o. Patrick O‘Brien-Smith<br />

<strong>April</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2020</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!