LA Spicker 2016

Höher! Schneller! Weiter!
Kinderleichtathletik als Teamaufgabe
Eigentlich ist das so gar nicht das Motto in unse-
rem Kindertraining am Montag Nachmittag. Wir
wollen, daß alle – Große und Kleine, Schnelle und
Langsame, Dicke und Dünne – also wirklich alle
ihren Spaß an der Bewegung und am „sich gegenseitigen
Messen“ haben. So daß jeder seine klei-
nen Erfolgserlebnisse bekommen kann.
In der Kinderleichtathletik steht der Teamge-
danke an vorderster Stelle. Jedes Teammitglied
hat die Chance, mit seinen persönlichen Stärken
zum Erfolg des gesamten Teams beizutragen.
Alle sind wichtig. Frei nach dem Motto „Alle für
einen und einer für alle“.
Da kommt es schon mal vor, daß bei einem
Wettrennen die Freunde kurz vorm Ziel auf den
Kumpel warten. „Kommt er auch wirklich mit ins
Ziel?“ Oder beim Steigerungssprung: Da freut
sich das gesamte Team, wenn zwei ihrer Sport-
kameraden weiter kommen als sie und sie feuern
noch feste an. Das gibt ja schließlich Punkte für
uns alle.
Ob man will oder nicht – die Kinder messen
sich ständig miteinander. Das liegt ja auch in der
Natur. Und in die richtigen Bahnen gelenkt, kann
das eine super-gute Sache werden. Für alle! Es
macht uns Trainern unheimlichen Spaß zu sehen,
wie viel Freude die Kinder beim Rennen, Springen
und Werfen haben und ihrem Bewegungsdrang
freien Lauf lassen. Wenn es auch manches Mal
leicht chaotisch zugeht – trotzdem und solange
es fair zugeht und jeder eine Chance hat, ist das
völlig in Ordnung.
Leider beobachten wir Trainer immer wieder,
daß der Ehrgeiz nicht nur während eines Wettrennens
oder einer Übung durchbricht. Da wird ge-
drängelt, geschubst, an das Schienbein gekickt,
geboxt, gespuckt. Es werden nicht gerade schöne
Schimpfworte verwendet.
So sind halt Kinder – könnte man sagen. Aber
unserer Meinung nach, kann man das nur bis zu
einem gewissen Punkt akzeptieren. Sobald ande-
re verletzt werden, sei es mit Worten oder sogar
am Körper, sobald es Tränen gibt oder sogar Blut
fließt, sobald sich manche Kinder nicht mehr
trauen, mit dem einen oder anderen in die Grup-
pe zu gehen – ja dann ist dieser gewisse Punkt
erreicht. Wir versuchen zu schlichten oder recht-
zeitig einzugreifen. Aber während einer Stunde
Training können wir leider nicht überall unsere
Augen haben.
Seit Oktober haben wir tolle Verstärkung
aus unseren jugendlichen Reihen bekommen.
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