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Vermeidbare Krankenhauseinweisungen in der stationären Altenhilfe

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6 Ursachen von vermeidbaren <strong>Krankenhause<strong>in</strong>weisungen</strong><br />

Betrachtet man die Bewohner, die an Demenz erkrankt s<strong>in</strong>d, ergibt sich<br />

e<strong>in</strong>e weitere Ursache für e<strong>in</strong>e Krankenhause<strong>in</strong>weisung. Menschen, die an<br />

e<strong>in</strong>er Demenz erkrankt s<strong>in</strong>d, können sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel nicht adäquat zu<br />

ihrem Gesundheitszustand äußern. Geht es den Bewohnern schlecht,<br />

kann dies fast ausschließlich an ihrer Mimik und Gestik erkennt werden.<br />

Es ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel nicht zu bestimmen, welches gesundheitliche Problem<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> aktuellen Situation vorliegt. .<br />

Das Krankenhauspersonal ist sich e<strong>in</strong>ig, dass viele <strong>Krankenhause<strong>in</strong>weisungen</strong><br />

vermeidbar wären. Außer die Erkrankungen, die nicht ambulant <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>stationären</strong> <strong>Altenhilfe</strong> behandelt werden können. Dazu zählen beispielsweise<br />

e<strong>in</strong> Herz<strong>in</strong>farkt o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Schlaganfall. Es gibt jedoch e<strong>in</strong>e Vielzahl<br />

an Erkrankungen, die mit freiverkäuflichen Medikamenten behandelt<br />

werden können. Es besteht die Problematik, dass es rechtliche E<strong>in</strong>schränkungen<br />

gibt, wodurch es den Altenpflegekräften von Gesetzeswegen<br />

nicht erlaubt ist Medikamente ohne Anordnung anwenden zu können<br />

und sei es e<strong>in</strong> Nasenspray bei e<strong>in</strong>er Erkältung (An<strong>der</strong>son, 2010, S. 147-<br />

148).<br />

E<strong>in</strong> weiterer Aspekt, weshalb Bewohner aus e<strong>in</strong>er <strong>stationären</strong> <strong>Altenhilfe</strong>e<strong>in</strong>richtung<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Krankenhaus e<strong>in</strong>gewiesen werden müssen, ist die<br />

mangelnde hausärztliche Versorgung. Im Zeitungsartikel von van den<br />

Bussche et al., 2006 wird beschrieben, dass 5% aller befragten Heime<br />

e<strong>in</strong>en eigenen Heimarzt hat und 10% <strong>der</strong> Heime durch e<strong>in</strong> Krankenhaus<br />

mitversorgt werden. Die Rückmeldung <strong>der</strong> Heime <strong>in</strong> Bezug auf die hausärztliche<br />

Versorgung ist sehr unterschiedlich. Von sehr gut bis sehr<br />

schlecht s<strong>in</strong>d alle Me<strong>in</strong>ungen vertreten. Hauptsächlich am Wochenende ist<br />

die Versorgung oftmals nicht gegeben. Der Kontakt f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel<br />

über das Pflegepersonal statt. In wenigen Fällen kontaktiert <strong>der</strong> Bewohner<br />

selbst den Hausarzt. Hausärzte kommen zum Hausbesuch <strong>in</strong> die stationäre<br />

Pflegee<strong>in</strong>richtung, an<strong>der</strong>s als beim Patient, <strong>der</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en eigenen 4<br />

Wänden lebt. E<strong>in</strong> weiteres Problem stellt <strong>der</strong> mangelnde persönliche Kontakt<br />

mit dem Arzt dar. Die Kommunikation f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel über e<strong>in</strong>e<br />

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