Vermeidbare Krankenhauseinweisungen in der stationären Altenhilfe
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7 Bedeutung von <strong>Krankenhause<strong>in</strong>weisungen</strong> für verschiedene<br />
Bewohnergruppen<br />
Demenz erkrankte Bewohner die Möglichkeit, wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong> geordnetes und<br />
strukturiertes Leben zu führen. Das Leben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er <strong>Altenhilfe</strong>e<strong>in</strong>richtung<br />
gibt dem Menschen Sicherheit und es bedeutet zudem e<strong>in</strong> Stück Hoffnung,<br />
dass <strong>der</strong> Betroffene se<strong>in</strong> Leben nicht alle<strong>in</strong>e meistern muss. Das<br />
Pflegepersonal wird zu Vertrauten o<strong>der</strong> ersetzt sogar ganz die eigene Familie.<br />
Die <strong>Altenhilfe</strong>e<strong>in</strong>richtung wird das neue gewohnte Zuhause. Kommt<br />
es zu e<strong>in</strong>er Krankenhause<strong>in</strong>weisung, werden die Bewohner aus ihrer nun<br />
gewohnten Umgebung herausgerissen und f<strong>in</strong>den sich völlig hilflos <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
fremden Umgebung wie<strong>der</strong> mit fremden Pflegekräften (An<strong>der</strong>son,<br />
2010, S. 69-72). Die Gesundheits- und Krankenpfleger stellen Fragen bezüglich<br />
<strong>der</strong> Anamnese und dem Grund, warum <strong>der</strong> Bewohner <strong>in</strong> das Krankenhaus<br />
e<strong>in</strong>gewiesen wurde. Diese Fragen können Menschen, die an e<strong>in</strong>er<br />
Demenz erkrankt s<strong>in</strong>d aufgrund e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>schränkung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kommunikation<br />
nicht beantworten und fühlen sich schnell überfor<strong>der</strong>t. E<strong>in</strong>e Krankenhause<strong>in</strong>weisung<br />
schadet mehr dem Bewohner als dass er ihm wirklich<br />
hilft. Denn im Krankenhaus f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>e Funktionspflege statt und nicht wie<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>stationären</strong> <strong>Altenhilfe</strong>e<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>e Bezugspflege.<br />
Kle<strong>in</strong>a und W<strong>in</strong>genfeld, 2007 schreiben <strong>in</strong> ihrem Bericht für die Universität<br />
Bielefeld über die Versorgung von an Demenz erkrankten Menschen im<br />
Krankenhaus. E<strong>in</strong> Problem stellt die Übermittlung <strong>der</strong> notwendigen Informationen<br />
dar. Informationen über den Patienten können von verschiedenen<br />
Quellen stammen Der e<strong>in</strong>weisende Arzt hat die Möglichkeit Informationen<br />
über den Patienten zu geben, <strong>in</strong> wie weit e<strong>in</strong>e Demenz vorhanden ist<br />
und wie weit diese fortgeschritten ist. Dies kann Rückschlüsse auf die Art<br />
von Behandlung und den Betreuungsaufwand ermöglichen. E<strong>in</strong>e weitere<br />
Quelle, aus <strong>der</strong> die benötigten Informationen stammen können s<strong>in</strong>d die<br />
Pflegee<strong>in</strong>richtungen selbst. Es gibt so genannte Überleitungsbögen, die<br />
genutzt werden können, um alle relevanten Informationen an das entsprechende<br />
Krankenhaus zu übermitteln. Das Problem an <strong>der</strong> Nutzung <strong>der</strong><br />
Überleitungsbögen ist das korrekte Ausfüllen <strong>der</strong> Bögen. Teilweise werden<br />
nur lückenhaft Informationen weitergegeben und somit kommt es zu e<strong>in</strong>em<br />
Versorgungsbruch, <strong>der</strong> an Demenz erkrankten Bewohner. Diese<br />
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