wirklich\\wahr – extrem
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Radikal im Cyberspace
Extremismus hat seinen Ursprung oft im Gefühl „anders zu sein“.
Über das Internet gelangen radikale Gruppen leichter an Menschen,
die ohnehin schon sozial isoliert leben.
Von Tarek Bunni
Der Cyberspace ist seit Jahren ein Ort, um extremistische
Ideen zu fördern. Soziale Medien ziehen
Terroristen der ganzen Welt an. Daher ist
es wichtig, daran zu arbeiten, dieser Bedrohung
entgegenzuwirken.
Das Verhältnis Sozialer Netzwerke und Ideologie des Terrorismus
wird vor allem in zwei Aspekten deutlich: Zum einen
ist die auffallend intensive Nutzung sozialer Medien im
Allgemeinen durch Mitglieder der Gesellschaft zu nennen.
Zum anderen, dass extremistische Gruppen die sogenannten
Sozialen Medien immer mehr nutzen, um Extremismus zu
verbreiten und für ihre Ideologie empfänglich zu machen und
zu rekrutieren.
Die Art von Ideen die so Verbreitung finden, reichen von
der Erlaubnis, andere Menschen zu töten, fangen aber eher bei
kleinerem Übel, wie dem Versenden von Bildern an, auf denen
Gräueltaten abgebildet sind. Anlass dafür sind lediglich
Unterschiede im Glauben oder weil andere Menschen andere
Ansichten zum Thema haben. Zudem holen soziale Medien
Menschen dort ab, wo sie stehen. Gerade soziale Außenseiter
fühlen sich da schnell von einer extremen Gruppe verstanden
und sind empfänglich für ihre Worte und Regeln.
Dieses Phänomen hat sich in den meisten Ländern der Erde
verbreitet, auch in europäischen Ländern wie Frankreich. Unter
dem Namen "fachosphère" sind dort extreme Kräfte tätig
und fördern Gewalt gegen im Land lebende Ausländer.
Weil es so leicht ist, Nachrichten, Bilder und Filme im Internet
zu verbreiten und zu empfangen, werden diese Inhalte
auch von Menschen konsumiert, die mit ihnen etwas füllen
wollen, das ihnen in ihrem Leben fehlt: intellektuelle Leere,
körperliche Bedürfnisse, die Lust nach Abenteuer, die Zugehörigkeit
zu einer Gruppe.
Das Konzept des Extremismus sagt aus, dass extrem ist, was
von den üblichen Normen, Werten und Verhaltensweisen einer
Gesellschaft radikal abweicht. Isolation, Negativität und
Rückzug aus einer Gesellschaft aber kann einen solchen Extremismus
fördern. Weshalb sich an die Werte und Standards
einer Welt halten, zu der man ohnehin nicht wirklich gehört?
Deshalb nehmen Menschen am Rande der Gesellschaft möglicherweise
neue Normen leichter an, die sie in ein Kollektiv
aufnehmen und als Individuum scheinbar wertschätzen.
Diese Menschen, einmal von der neuen Ideologie infiziert
wiederum, wollen das, was ihnen gut tat und daher als richtig
empfunden wird, weiter verbreiten. Sie wollen selbst Gehör
finden und sich ausdrücken. Also verbreiten auch sie wiederum
Texte, Filme und Soundnachrichten, machen Lärm, um
Ideen auszudrücken, die sie als die für die Menschheit richtigen
halten.
Extremismus kann aber auch plötzlich im Einklang mit
kulturellen und ideologischen Konzepten stehen. In Amerika
sehen wir das gerade mit dem – nicht mehr ganz so neu
gewählten – Präsidenten Trump: Das Land, das ehemals als
Speerspitze der freien westlichen demokratischen Welt galt,
hat einen politischen Führer an seiner Spitze, der aus europäischer
Sicht in verschiedener Weise als schwer radikal gilt. Als
extrem. Und auch er greift auf die Sozialen Medien zurück,
um seine radikalen und extremen Botschaften in die Welt zu
tragen und Anhänger zu mobilisieren.
Es ist eine Art elektronischer Extremismus, der hier stattfindet.
Über konkrete Beispiele hinaus kann dieser ganz allgemein
stattfinden unter Einsatz des Internets, durch die Verbreitung,
Ausstrahlung, das Empfangen und die Übertragung
extremer Inhalte und Botschaften an eine größere Öffentlichkeit
oder ein zielgerichtetes Publikum. Der Anstifter von Gewalt
kann eine unabhängige Person oder eine ganze Gruppe
sein. Wichtig ist nur, dass die Empfängerzahl möglichst groß
ist und die Personen, beinahe als wären sie ein Kollektiv, auf
die Botschaft des Anstifters positiv reagieren – und seine
Nachrichten durch eigenes Zutun weiter fördern.
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