GitanCoeur D'Europe - Verein Roma Oberwart
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<strong>GitanCoeur</strong> D’Europe<br />
Harri Stojkas Beitrag zum Internationlen<br />
<strong>Roma</strong>-Tag<br />
Am 8. April, dem Internationalen <strong>Roma</strong>-Tag, hat Harri<br />
Stojka eine neue CD präsentiert. „Gitancoeur D’Europe“ ist<br />
Beispiel und Beleg für die Lebendigkeit der Musikkultur der<br />
<strong>Roma</strong> und ein Album, in dem das atemberaubende Gitarrespiel<br />
des Wiener Gitarreros einmal mehr keine Grenzen<br />
kennt.<br />
Nach dem überaus gelungenen Kinofilm „Gypsy Spirit“, der<br />
kürzlich auch in <strong>Oberwart</strong> und Eisenstadt zu sehen war,<br />
hat sich Harri Stojka einmal mehr auf Spurensuche begeben,<br />
um zum Teil bekannten Nummern wie der <strong>Roma</strong>-<br />
Hymne „Gelem, gelem..“ oder Esma Redzepovas „Caje Sukarije“<br />
einen völlig neuen Anstrich zu geben. Was der<br />
mazedonischen <strong>Roma</strong>-Königin schon lange nicht mehr<br />
gelingt(ihre Musik hat nach der Umstellung auf reine<br />
Blech-Begleitung sehr gelitten), schafft Harri Stojka spielend,<br />
nämlich traditionelle und bekannte Songs in eine<br />
zeitgemäße Form zu bringen und neue Kompositionen so<br />
erscheinen zu lassen, als gehörten sie zum vertrauten<br />
Liedgut.<br />
Ungarn und die <strong>Roma</strong><br />
Äußerst gegensätzlich waren die Meldungen, die zuletzt<br />
aus Ungarn kamen. Während die paramilitärische Garde<br />
„für eine bessere Zukunft“ die <strong>Roma</strong> von Gyöngyöspata<br />
wochenlang in Angst und Schrecken versetzte, wollte sich<br />
die ungarische Regierung offenbar als Problemlöser und<br />
Beschützer der <strong>Roma</strong> präsentieren.<br />
Dem zuvor gegangen waren allerdings heftige Proteste im<br />
Land selber, als auch von ausländischen Gruppen bis hin zur<br />
EU-Kommission. Die Einschüchterungen durch Aufmärsche<br />
der Miliz der rechtsextremen Jobbik-Partei seien unannehmbar,<br />
sagte EU-Kommissarin Viviane Reding in Brüssel.<br />
Kurz darauf ließ der ungarische <strong>Roma</strong>-Staatssekretär<br />
Zoltan Balog bei einem Besuch in Wien verlauten, Ungarn<br />
werde sich intensiv für die benachteiligte <strong>Roma</strong>-Minderheit<br />
einsetzen. Die Einrichtung eines eigenen Staatssekretariats,<br />
„eigentlich eines kleinen Ministeriums“, zeige wie<br />
ernst man die Angelegenheit nehme. Die <strong>Roma</strong> sollen eigenständige<br />
Akteure werden, so Balog. Zeitgleich verabschiedete<br />
die Regierung ein Gesetz, das den Aufmarsch<br />
uniformierter Rechtsextremisten in <strong>Roma</strong>-Gebieten unter<br />
ROMANI PATRIN Nr. 1 / Juni 2011<br />
Harri Stojka<br />
„Wenn Harri Stojka auf seiner Gitarre zu spielen beginnt,<br />
wenn er sie streicht, zupft, schlägt, dann lädt er zu einer<br />
Reise ein – einer Reise durch Zeitläufe und Gefühle, einer<br />
Reise voller musikalischer Geschichten, voll von Liebe,<br />
Freude, Schmerz und Tod“, schreibt Georg Tidl im April-Heft<br />
(Heimspiel) des Radiokulturhauses. Dort, im Radiokulturhaus<br />
in der Wiener Argentinierstraße, fand die CD-Präsentation<br />
statt. Der große Sendesaal war prall gefüllt mit<br />
Stojka-Fans, einziger Wermutstropfen, es waren kaum <strong>Roma</strong><br />
da. Dafür ein Gipsy Swing Ensemble aus großartigen Musikern,<br />
allen voran die wunderbare Sängerin Jelena Krstic.<br />
Strafe stellt. Ab sofort droht jenen, die „die öffentliche<br />
Ordnung durch Uniformen stören“, eine Gefängnisstrafe,<br />
sagte Balog und betonte, die regierende Partei FIDESZ<br />
stelle sich vor die <strong>Roma</strong>. Wie sie das machen will, darauf<br />
darf man gespannt sein, denn in Dörfern wie Gyöngyöspata<br />
schwelt ein gefährlicher Konflikt zwischen Vertretern<br />
der Jobbik, die sich als Schöpfer einer „neuen Ordnung“<br />
aufspielen und <strong>Roma</strong>familien, die ohne Sozialhilfe<br />
und Arbeit so gut wie keine Zukunft haben. Wir stehen hier<br />
unter Generalverdacht, so ihr inoffizieller Sprecher Janos<br />
Farkas. „Es ist ein Konflikt zwischen solchen, die nichts,<br />
und solchen, die wenig haben“, erklärt Kristóf Szombati,<br />
Abgeordneter der ungarischen Grünen, die Angst, die in<br />
Gyöngyöspata umgeht. Unter der alten Regierung galt,<br />
dass die Polizei bei Diebstählen bis 20000 Forint nicht ermittelt.<br />
Die neue Regierung erklärte, Diebe gehörten ins<br />
Gefängnis, und hob die Vorschrift auf. Die Polizei, die jetzt<br />
hier ständig mit 25 Mann präsent ist, wisse nicht, was sie<br />
tun solle, sagt Szombati. Es gebe keinen Aktionsplan, und<br />
er frage sich, ob das nicht Absicht sei.<br />
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