07.05.2020 Aufrufe

Programmheft 2020 - Spandau macht Alte Musik

Ein Festival für Berlin vom 15.05.2020 – 24.05.2020. Mit dem Festival »Spandau macht Alte Musik« öffnet das Kulturhaus Spandau eine neue Plattform für Berlin, die einerseits den hervorragenden Berliner Ensembles für Alte Musik eine Bühne bietet und andererseits in Kooperation mit internationalen Künstlern den Bogen weit ins europäische Ausland spannt. Künstlerische Leitung: Heidi Gröger & Johannes Weiss Schirmherrschaft: Klaus Lederer, Senator für Kultur und Europa. Veranstaltet durch das Kulturhaus Spandau

Ein Festival für Berlin vom 15.05.2020 – 24.05.2020.

Mit dem Festival »Spandau macht Alte Musik« öffnet das Kulturhaus Spandau eine neue Plattform für Berlin, die einerseits den hervorragenden Berliner Ensembles für Alte Musik eine Bühne bietet und andererseits in Kooperation mit internationalen Künstlern den Bogen weit ins europäische Ausland spannt.

Künstlerische Leitung: Heidi Gröger & Johannes Weiss
Schirmherrschaft: Klaus Lederer, Senator für Kultur und Europa.
Veranstaltet durch das Kulturhaus Spandau

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

können stark und gefährlich, aber auch zart und belebend sein, sie können trennen und

zusammenführen. Die Temperamentenlehre ordnet schließlich dem Element Luft den

heiteren und aktiven Sanguiniker zu, für den überspitzt auch die Bezeichnung »Luftikus«

gewählt werden kann. Ein solch leichtlebiger »Luftikus« wird in dem anonymen Lied »Il est

de bonne heure né« besungen, das gleich mehrfach im Programm zu hören ist.

Der Westwind spielt für die britischen Inseln eine bedeutsame Rolle, bringt er doch den

notwendigen Regen vom Atlantischen Ozean her. Thomas Ravenscroft, der sich im

frühen 17. Jahrhundert in London als Herausgeber zahlreicher Lieder betätigt hat, erwähnt

ihn in einem Kanon ebenso wie sein Zeitgenosse Thomas Campion. Wesentlich älter ist

das anonym überlieferte Lied »Westron Wynde«, das vom königlichen Hofmusiker John

Sheppard als Leitthema einer Messvertonung ausgewählt wurde.

Den Seufzern widmet sich – auf ganz unterschiedliche Weise – der englische Komponist

Anthony Holborne mit einer Galliard sowie sein italienischer Kollege Claudio Monteverdi

in einer Arie, die von den Qualen einer unerfüllten Liebe spricht.

Zephyr war in der griechischen Mythologie der freundliche Gott der sanften Westwinde,

sein Wirken wurde poetisch häufig mit dem Frühling in Verbindung gebracht. Ein

unnachahmliches musikalisches Monument setzte ihm Claudio Monteverdi mit der als

Ciaconna gestalteten Komposition »Zefiro torna«. Der römische Organist Girolamo

Frescobaldi dagegen vertonte in einer seiner Ariensammlungen den Text »Se l’aura spira«,

der den angenehmen Windhauch (»L’aura«) mit dem Namen »Laura« gleichsetzt.

In der Zeit um 1500 war Pierre de la Rue Kapellmeister am burgundischen Hof, wo er

nicht nur Messen und Motetten, sondern auch anrührende Chansons wie »Autant en

emporte le vent« komponierte.

»Geflügelte Wesen« spielen schließlich mit der Nachtigall in Monteverdis Madrigal

»Dolcissimo uscignolo«, aber auch mit einem Engel in Luca Marenzios Gesang »Nuova

angioletta« eine Rolle, bevor der sanguinische »Luftikus« das Schlusswort hat.

98

SO 24. 05.: »AIR MUSIC« – VON FLUGWESEN UND HIMMELSWINDEN

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!