22.05.2020 Aufrufe

Spökenkieker Nr. 397 - 05/2020

EMS Kraftwerk - Training ohne Maske möglich // Horrido zu Pfingsten - die Eintracht grüßt alle Schützen // Schlemmermeile am Kreisverkehr in Sassenberg // Haverkamp haben "Das Ding des Abends" // Wir bringen Leben in den Garten mit Insektenhotels // Spökenkieker Serie: Unser Krankenhaus // Die Freibäder öffnen mit strengen Corona-Auflagen // Handwerksarbeiten in Corona-Zeiten // Die Kinderseite in Ihrem Spökenkieker // u.v.m.

EMS Kraftwerk - Training ohne Maske möglich // Horrido zu Pfingsten - die Eintracht grüßt alle Schützen // Schlemmermeile am Kreisverkehr in Sassenberg // Haverkamp haben "Das Ding des Abends" // Wir bringen Leben in den Garten mit Insektenhotels // Spökenkieker Serie: Unser Krankenhaus // Die Freibäder öffnen mit strengen Corona-Auflagen // Handwerksarbeiten in Corona-Zeiten // Die Kinderseite in Ihrem Spökenkieker // u.v.m.

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14<br />

Josephs-Hospital lockert Besuchsverbot<br />

Das Warendorfer Josephs-Hospital<br />

lockert ab dem 18.<strong>05</strong>.<strong>2020</strong> das<br />

bislang gesetzlich verordnete Besuchsverbot<br />

für die Angehörigen der<br />

Patientinnen und Patienten.<br />

„Ab Montag können wir unseren Patienten<br />

endlich wieder ermöglichen,<br />

Besuch zu empfangen“, freut sich<br />

Krankenhausvorstand Peter Goerdeler.<br />

Jeder Patient dürfe bis zu fünf<br />

Personen benennen, die ihn dann<br />

besuchen könnten. Allerdings<br />

müsse zunächst noch die schon vor<br />

dem gesetzlichen Besuchsverbot<br />

Spökenkieker-Serie:<br />

Unser Krankenhaus<br />

eingeführte "1-1-1-Regel" angewendet<br />

werden, nach der jeder Patient<br />

pro Tag einen Besucher empfangen<br />

dürfe. Die Besucher seien<br />

täglich von 10:00 – 12:00 Uhr und<br />

von 13:00 – 19:00 Uhr im Haus willkommen.<br />

Alle Besucher müssen das Krankenhaus<br />

durch die Besucherschleuse in<br />

der Eingangshalle betreten. Dort findet<br />

ein Screening statt. Besucher<br />

mit Fieber oder anderen Infektsymptomen<br />

dürfen allerdings auch weiterhin<br />

nicht Ihre Angehörigen besuchen.<br />

Goerdeler bat um Verständnis,<br />

dass pro Patient zunächst nur<br />

ein Besucher pro Tag zugelassen sei.<br />

Auf die Einhaltung dieser Regel<br />

würde man streng achten müssen.<br />

Goerdeler hebt in einer Pressemitteilung<br />

des Krankenhauses hervor,<br />

dass jeder Patient im Krankenhaus<br />

sicher sei. „Wir haben umfangreiche<br />

Sicherheitsmaßnahmen ergriffen<br />

und sorgen für eine strikte Isolierung<br />

von Patienten mit Hinweisen auf<br />

eine ansteckende Erkrankung."<br />

Ein starkes Gesundheitssystem<br />

MdB Reinhold Sendker (CDU) besuchte das Josephs-Hospital<br />

Ein Anbau für 30-Millionen Euro, die<br />

Auswirkungen der Corona-Krise und<br />

ein neuer Chefarzt in der einzigen<br />

Kardiologischen Abteilung des Kreises<br />

Warendorf – gleich drei gute<br />

Gründe für den heimischen Bundestagsabgeordneten<br />

Reinhold Sendker<br />

das Krankenhaus zu besuchen,<br />

in dem er geboren wurde.<br />

Seinerzeit allerdings noch an der Lüninger<br />

Straße in der Stadtmitte. Nun<br />

konnte er sich einmal mehr – er ist<br />

regelmäßig hier zum Erfahrungsaustausch<br />

zu Gast – von den Qualitäten<br />

des neuen, rund 30 Millionen Euro<br />

teuren Anbaus und der damit verbundenen<br />

noch höheren Leistungsfähigkeit<br />

des Hospitals überzeugen.<br />

Vor dem Betreten standen auch für<br />

ihn die strengen Hygienestandards.<br />

Kurze gezielte Befragung, Fiebermessen,<br />

Händedesinfektion,<br />

Maske. Corona bestimmt den Alltag,<br />

speziell im Gesundheitswesen. Und<br />

so lag der Fokus beim anschließenden<br />

Gespräch zunächst einmal auf<br />

den Auswirkungen der Corona-Krise<br />

auf die Arbeit des Krankenhauses.<br />

Der Ärztliche Direktor des Hauses,<br />

Dr. Timm Schlummer, schilderte den<br />

zeitlich ungünstigen und doch günstigen<br />

Zusammenfall des Krisenausbruchs<br />

mit der Fertigstellung des<br />

neuen Traktes. Die neue ZNA (Zentrale<br />

Notaufnahme) und die neue Intensivstation<br />

wurden auf diese<br />

Weise deutlich eher aktiviert als ursprünglich<br />

geplant. Das eigentliche<br />

Ziel mit der hochqualifizierten Ausstattung<br />

dieser beiden Einrichtungen<br />

zu einem „regionalen Traumazentrum“<br />

zu werden und damit eine<br />

weitere Verbesserung der medizinischen<br />

Versorgung für die Region zu<br />

erreichen, die im Rang nur von Unikliniken<br />

als „überregionale Traumazentren“<br />

übertroffen werde, rückte<br />

allerdings in den letzten Wochen in<br />

den Hintergrund.<br />

Diesbezüglich sparte Dr. Schlummer<br />

nicht mit Kritik. „Deutlichere Anweisungen<br />

wären hilfreicher gewesen“,<br />

unterstrich er. Da diese fehlten,<br />

hat das Josephs-Hospital ein eigenes<br />

Handbuch entwickelt, das<br />

das gesamte Haus in die Lage versetzt,<br />

abgestuft binnen zwei bis drei<br />

Tagen zu einem reinen „COVID-Krankenhaus“<br />

werden zu können, mit 25<br />

Isolationsbeatmungsplätzen sowie<br />

weiteren 70 isolierten Patienten.<br />

Damit könnte einem regionalen Krisenfall,<br />

beispielsweise einem Corona<br />

Ausbruch in einem Seniorenheim,<br />

adäquat entgegengetreten<br />

werden. „Natürlich wäre dann keine<br />

normale Notfallversorgung möglich“;<br />

zeigte Dr. Schlummer die Kapazitätsgrenzen<br />

auf, auf die er auch<br />

im Weiteren einging. Denn das Josephs-Hospital<br />

hatte auf Anforderung,<br />

wie viele andere Krankenhäuser<br />

auch, die reguläre Krankenhausarbeit<br />

mit planbaren Eingriffen quasi<br />

auf Null zurückgefahren. Dies hätten<br />

nicht alle Häuser so konsequent getan.<br />

Angesichts der hohen finanziellen<br />

Verluste betonte er, dieser Ausfall<br />

müsse „zusätzlich vergütet werden,<br />

sonst können wir nur als Verlierer<br />

da raus gehen“. Eine deutliche<br />

Kritik an anderen Häusern, die dadurch<br />

relative und ungerechte Vorteile<br />

erhalten. Dr. Schlummer betonte<br />

dabei, dass die Forderungen<br />

der Behörden alle notwendig und<br />

richtig gewesen seien. Das Handbuch<br />

werde<br />

man im Übrigen<br />

auch veröffentlichen,<br />

um<br />

anderen Häusern<br />

einen Leitfaden<br />

an die<br />

Hand zu geben.<br />

Fortschreibungen<br />

und jährliche<br />

Schulungen<br />

nach diesem<br />

Handbuch<br />

seien angedacht,<br />

ergänzte<br />

Dr. Schlummer,<br />

Ein mögliches Intensivzimmer für Corona-Patienten mit neuester Ausstattung – der stellv. Pflegedienstleiter<br />

Heiner Brechtken, Dr. Timm Schlummer (Ärtzl. Direktor), Doris Kaiser und Rainer<br />

Budde (Kuratoren) präsentierten dem heimischen Bundestagsabgeordneten Reinhold<br />

Sendker (v. rechts) viele der zahlreichen Neuerungen im Wandorfer Josephs-Hospital<br />

um jederzeit<br />

gut gerüstet zu<br />

sein.<br />

Die Reaktionen<br />

von Reinhold<br />

Sendker, der<br />

„Haben Sie Fieber, Schnupfen, Husten, Durchfall oder ähnliche Symptome?“<br />

– MdB Reinhold beim Check von Matthias Strotmeier (Screening<br />

Personal) (Fotos: Spökenkieker)<br />

auf Einladung der leitenden Kuratoren<br />

Doris Kaiser und Rainer Budde<br />

seinen ersten Wahlkreistermin nach<br />

der „Corona-Pause“ hierher gelegt<br />

hatte, waren deutlich. Sendker<br />

zeigte sich sehr beeindruckt von der<br />

Arbeit des Krankenhauses und ganz<br />

besonders vom erwähnten Handbuch.<br />

Diese Arbeit sei vorbildlich<br />

und „ein Beleg dafür, dass wir nicht<br />

nur ein stabiles Gesundheitssystem<br />

in Deutschland haben, sondern<br />

auch hier vor Ort!“ Mit kurzen und<br />

prägnanten Worten unterstrich der<br />

Bundestagsabgeordnete die Sorgen,<br />

Nöte und Bedarfe der örtlichen<br />

Gesundheitssysteme erkannt zu haben.<br />

Eine Änderung des Fixkostendegressionsabschlages<br />

(einer weithin<br />

unverständlichen finanziellen<br />

Abwertung für geleistete Mehrarbeit,<br />

Anm. d. Red.) sei ebenso notwendig<br />

wie die Verringerung bürokratischer<br />

Mehrarbeit. Speziell auf Warendorf<br />

bezogen machte sich Reinhold<br />

Sendker erneut für die geplante<br />

Schlaganfallstation („Stroke-Unit“)<br />

stark und versprach die Probleme<br />

mitzunehmen in die parlamentarische<br />

Arbeit.<br />

Im Anschluss an das Gespräch besuchte<br />

der CDU-Abgeordnete die<br />

neuen ZNA, deren Leiter Dr. Tim<br />

Kleffner einen Überblick über Räumlichkeiten<br />

und Aufgaben gab. Zwei<br />

Plätze für die Ersteinschätzung, 12<br />

statt ehemals sechs Behandlungsräume,<br />

räumlich und medizintechnisch<br />

auf neuestem Stand – eine<br />

gute Visitenkarte des Krankenhauses.<br />

Denn bei 25.000 Patientenkontakten<br />

jährlich und einem Großteil<br />

von Patienten, die über die ZNA<br />

in das Krankenhaus kommen, sei<br />

die ZNA auch das, so Dr. Kleffner:<br />

Eine (wichtige) Visitenkarte!<br />

Ebenfalls brandneu präsentiert sich<br />

die Intensivstation mit ihrer Überwachungsstation<br />

„Intermediate Care“.<br />

Jeweils acht Betten stehen dort Patienten<br />

zur Verfügung. Die derzeitigen<br />

Corona-Auflagen beeinflussen<br />

auch hier die Abläufe, ein „Corona-<br />

Intensivbett“ inklusive Isolationszimmer<br />

steht ständig bereit.<br />

Im abschließenden Gespräch mit<br />

dem ehemaligen Ärztlichen Direktor<br />

und scheidendem Chefarzt der Kardiologie,<br />

Dr. Thomas Dorsel, und<br />

dessen Nachfolger als Chefarzt, Dr.<br />

Jürgen Biermann, lobte Reinhold<br />

Sendker einmal mehr die gesamten<br />

Aufwendungen des Krankenhauses,<br />

speziell das genannte Handbuch. Er<br />

gestand ein, dass die Regierung die<br />

Pandemiepläne liegen gelassen<br />

habe, was ein deutlicher Fehler gewesen<br />

sei und versprach weitere intensive<br />

Bemühungen für die Stärkung<br />

der medizinischen Versorgung<br />

vor Ort und speziell auch in seinem<br />

Wahlkreis.

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