Ausgabe 192
Monatsmagazin mit Berichten von der Politik bis zur Kultur: sechs bis acht Mal jährlich mit bis zu 100 Seiten Österreich. 14.326 pdf-Downloads im Junii 2020 auf http://oesterreichjournal.at/
Monatsmagazin mit Berichten von der Politik bis zur Kultur: sechs bis acht Mal jährlich mit bis zu 100 Seiten Österreich.
14.326 pdf-Downloads im Junii 2020 auf http://oesterreichjournal.at/
- Keine Tags gefunden...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>192</strong> / 02. 06. 2020<br />
»Burgenland Journal«<br />
»Nachbarschaftshilfe Plus«<br />
in Eisenstadt gestartet<br />
In der Landeshauptstadt Eisenstadt gibt es<br />
schon vieles, was das Leben in der „kleinsten<br />
Großstadt der Welt“ schöner macht.<br />
Nachbarschaftshilfe Plus ist ein zusätzlicher<br />
Puzzlestein des Stadtentwicklungsplans, der<br />
besonders die Bedürfnisse der älteren Bevölkerung<br />
im Blick hat. Im letzten Jahr stellte<br />
die Stadt Eisenstadt das Projekt vor. Mit 26.<br />
Mai bezog das Projekt mit der Standortkoordinatorin<br />
Anika Reismüller-Kaupe die<br />
Räumlichkeiten im Eisenstädter Rathaus.<br />
„Diese Art der gemeindenahen Versorgung<br />
erleichtert nicht nur das Alltagsleben der Be -<br />
troffenen, sondern belebt auch das generationsübergreifende<br />
Miteinander in der Stadt.<br />
Es war für mich klar, daß wir das den Eisenstädtern<br />
anbieten wollen“, so Bürgermeister<br />
Thomas Steiner im Rahmen der Er öffnung.<br />
Älteren wird durch kleine Unterstützungsdienste<br />
ermöglicht, daß sie lange eigen stän -<br />
dig im vertrauten Zuhause leben und da bei<br />
eine hohe Lebensqualität genießen kön nen.<br />
Dadurch entstehen nicht nur neue Beziehungen<br />
– oft über Generationsgrenzen hinweg<br />
– sondern es wird auch ganz konkret im<br />
Alltag geholfen. „Hier wird ein altes und<br />
bewährtes Prinzip neu belebt und auf professionelle<br />
Beine gestellt. Das nennt sich vollkommen<br />
zu Recht ‚Nachbarschaftshilfe Plus‘,<br />
denn meist braucht es nur wenige Handgriffe<br />
um ältere oder kranke Menschen zu unterstützen“,<br />
so Steiner.<br />
So werden Angehörige immer wieder ent -<br />
lastet, die entweder weiter weg wohnen oder<br />
aus beruflichen Gründen unter der Woche nur<br />
schwer greifbar sind. Ehrenamtliche schenken<br />
einen Teil ihrer Freizeit, in dem sie sich<br />
aktiv einbringen und das schöne Gefühl verspüren,<br />
gebraucht zu werden. Sie sind das<br />
Herz des Projekts. Sie können flexibel entscheiden,<br />
welche Dienste sie gerne übernehmen<br />
möchten, sind versichert und werden<br />
von der Büro-Mitarbeiterin gut betreut, die<br />
die sozialen Dienste koordiniert. „Gesicht“<br />
und Ansprechpartner ist Anika Reismüller<br />
Kaupe: „Es freut mich sehr, daß ich in der<br />
kurzen Zeit in der die NH+ in Eisenstadt ak -<br />
tiv ist, bereits spüre, wie positiv sowohl die<br />
ehrenamtlichen MitarbeiterInnen als auch<br />
die ältere Generation auf die NH+ reagieren.<br />
Unsere bisher eingeschränkten sozialen Dien -<br />
Das Büro im Eisenstädter Rathaus wurde offiziell eröffnet<br />
Foto: Magistrat der Landeshauptstadt Freistadt Eisenstadt<br />
v.l.: René Wisak (Vereinsmitglied) und Waltraud Bachmaier (Vereinsvorstand) mit Bürgermeister<br />
Thomas Steiner, Astrid Rainer (Projektleiterin Nachbarschaftshilfe Plus Burgenland) und<br />
Standortkoordinatorin Anika Reismüller Kaupe<br />
ste wurden bereits dankbar und zahlreich in<br />
Anspruch genommen.“<br />
Wie funktioniert es konkret?<br />
BürgerInnen, die Unterstützung brauchen,<br />
melden sich im Büro von Nachbarschaftshilfe<br />
Plus und deponieren Ihren Bedarf, die<br />
Büro-Mitarbeiterin übernimmt dann die Ko -<br />
ordination und sucht den/die geeignete/n<br />
Ehrenamtliche/n für den sozialen Dienst.<br />
https://www.burgenland.at<br />
49<br />
Das Angebot an sozialen Diensten<br />
m Einkaufsservice (Dinge des täglichen Be -<br />
darfs und Medikamente werden besorgt<br />
und nach Hause gebracht)<br />
m (Telefon)Besuchsdienste (plaudern, austauschen,<br />
in Kontakt kommen oder bleiben)<br />
m Spaziergehdienst (in Begleitung durch<br />
die Stadt und seine Ortsteile spazieren,<br />
zum „Lieblingsbankerl“, ins Kaffee)<br />
m Fahr- und Begleitdienste (in Begleitung<br />
zur medizinischen Versorgung, zum Einkauf,<br />
zu Behörden)<br />
„Um die Fahr- und Begleitdienste auch<br />
entsprechend umsetzen zu können, stellen<br />
wir den Ehrenamtlichen aufgeladene Taxikarten<br />
und Fahrscheine für den Stadtbus zur<br />
Verfügung. So können wir gleichzeitig auch<br />
einen weiteren Beitrag zum Klimaschutz leisten“,<br />
erklärt Gemeinderätin Waltraud Bachmaier,<br />
die sich federführend um die Betreuung<br />
des Projektes kümmert. Aktuell werden<br />
die sozialen Dienste na türlich unter Einhaltung<br />
der Abstandsregel und mit NMS-<br />
Masken durchgeführt. Nachdem es in Eisenstadt<br />
ein attraktives Mobilitätsangebot gibt,<br />
können auch die Stadtbusse und das City<br />
Taxi Angebot im Rahmen der Dienste ge -<br />
nützt werden. Nicht Teil des An gebots sind<br />
Pflegedienste und hauswirtschaftliche Dienste<br />
– dafür gibt es gut etablierte Partnerorganisationen<br />
in Eisenstadt. Alle Dienste sind<br />
für die Bevölkerung gratis, die Kosten trägt<br />
die Stadt, das Land stellt eine Co-Finanzierung<br />
zur Verfügung.<br />
Generelles zu Nachbarschaftshilfe Plus<br />
Aktuell gibt es das Projekt in 21 Gemeinden,<br />
davon in zwei Städten im Burgenland.<br />
Im Zeitraum 2014-2019 wurden bereits über<br />
25.000 soziale Dienste in den Partnergemeinden<br />
koordiniert, das Projekt ist mehrfach<br />
ausgezeichnet und gilt mittlerweile als<br />
kleines Erfolgsmodell zur Stärkung des So -<br />
zialkapitals und der Unterstützung überparteilicher<br />
Gemeindekooperationen. Im Rahmen<br />
eines überparteilichen Kooperationsprojektes<br />
werden ab 2020 in dann 21 Partnergemeinden/-städten<br />
soziale Dienste angeboten,<br />
von Teilzeitangestellten koordiniert<br />
und von Ehrenamtlichen ausgeführt. Projektträger<br />
ist ein gemeinnütziger Verein, finanziert<br />
wird das Projekt von den Gemeinden,<br />
und das Land Burgenland stellt eine Co-Fi -<br />
nanzierung zur Verfügung.<br />
n<br />
https://www.eisenstadt.at/<br />
https://www.nachbarschaftshilfeplus.at/