Herzlich willkommen, Janine Thurnheer! - St. Margrethen
Herzlich willkommen, Janine Thurnheer! - St. Margrethen
Herzlich willkommen, Janine Thurnheer! - St. Margrethen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
123·3·2010<br />
Typisches Haus in den Bergen.<br />
von Infrastruktur, Handel und Wirtschaft.<br />
Die Arbeitslosigkeit beträgt 90%. Kleinbauern<br />
können ihre kleinen Erträge selten<br />
gewinnbringend verkaufen und erhalten<br />
vom <strong>St</strong>aat kaum Unterstützung. Die Hilfsgruppe<br />
verteilte in den vergangenen Jahren<br />
35 Tonnen Mehl, Reis und Öl, um vor<br />
allem das Überleben in den entlegenen<br />
Bergdörfern im Winter zu sichern.<br />
Schönheit der Landschaft<br />
In den Bergen der Mirdita zeigen<br />
sich heute zum Teil noch unverbaute, unversehrte<br />
Wälder, Täler und Wiesen. Das<br />
Land besitzt einen grossen Wasserreichtum.<br />
Die Bäche sind so klar, dass man das<br />
Wasser daraus trinken kann. Die Menschen,<br />
die hier leben, sind warmherzig und gastfreundlich.<br />
Auch wenn sie kein fiessendes<br />
Wasser im Haus und nur einen einzigen<br />
Kochtopf auf der Feuerstelle haben, bewirten<br />
sie die Besucher mit dem, was sie<br />
haben: damals im Oktober waren es Berge<br />
von Nüssen, Trauben und neuem Wein.<br />
Für die Hilfe und Solidarität, die sie<br />
aus dem Ausland erfahren, sind die Menschen<br />
sehr dankbar. Die Projekt-Gruppe,<br />
mit der Gabriele Kanonier unterwegs war,<br />
kennt viele Familien seit Jahren und kann<br />
erfreuliche Entwicklungen feststellen.<br />
Auch dass die Hilfe zur Selbsthilfe wirkt.<br />
So ermöglichte zum Beispiel der Bau einer<br />
einfachen Wasserleitung das Anlegen<br />
mehrerer Selbstversorgergärten, sicherte<br />
so die Lebensgrundlage eines ganzen<br />
Dorfes und verhinderte, dass die jungen<br />
Leute in die <strong>St</strong>ädte abwandern.<br />
Selbsthilfe und Projekte<br />
„In Albanien tragen die Frauen das<br />
Land mit ihrer Arbeit“, ist Gabriele Kanonier<br />
überzeugt. Das Projekt Albanien hat<br />
in Rrehzen vor fünf Jahren ein Frauenzentrum<br />
gegründet. In Kursen lernen Frauen<br />
hier nähen, kochen und Informatik. Da<br />
Elektrizität hier nicht ohne Unterbrüche<br />
funktioniert, kommen noch altertümliche<br />
Tretnähmaschinen erfolgreich zum Einsatz.<br />
Das Zentrum hilft nicht nur den Frauen<br />
ihre Kenntnisse zu verbessern, es gibt<br />
ihnen auch Raum für Freundschaften, Gespräche,<br />
Vorträge und Zusammenkünfte.<br />
Für einige der Frauen ist der Kursbesuch<br />
im Frauenzentrum Sprungbrett für ein eigenes<br />
Geschäft geworden. In einer eben-<br />
Grossfamilie.<br />
Kinder sind arm, aber sehr frei.<br />
falls vom Albanien-Projekt gegründeten<br />
Behindertenwerkstatt im Erdgeschoss des<br />
Frauenzentrums werden Menschen mit<br />
einer Behinderung betreut und gefördert,<br />
keine Selbstverständlichkeit in Albanien.<br />
Auch Schulen und Kindergärten<br />
erhalten vom Albanien-Projekt eine dringend<br />
benötigte Grundausstattung an<br />
Schulmaterial, Tischen und <strong>St</strong>ühlen und<br />
vor allem auch Öfen für die Klassenzimmer.<br />
Denn eines ist sicher: Für die Bildung<br />
von Kindern eingesetztes Geld setzt einen<br />
Grundstein für eine hoffnungsvolle Zukunft.<br />
Es geht weiter!<br />
Beeindruckt von ihrer Reise arbeitet<br />
die Kindergartenlehrerin immer wieder<br />
neue Ideen aus, privat wie auch berufich.<br />
So war es für sie selbstverständlich, wenigstens<br />
eine Patenschaft für eine der Familien<br />
in Albanien zu übernehmen. Auch<br />
im Kindergarten ergaben sich immer wieder<br />
Möglichkeiten für kleine Aktionen.<br />
So vermehrten die Kinder mit Gabriele<br />
Kanonier letzten Herbst viele Zimmerpfanzen<br />
und verkauften diese am<br />
Kindergartenbesuchstag an die Eltern. Der<br />
Erlös von 60 Franken wurde wieder an das<br />
Projekt überwiesen. Die Kinder lernten<br />
so nicht nur etwas über Pfanzen und ihr<br />
Wachstum. Sie lernten auch, dass man mit<br />
einer kleinen Idee Geld verdienen kann.<br />
Und sie konnten zudem erfahren, dass<br />
man nicht nur für sich selber etwas kaufen,<br />
sondern damit auch für andere etwas tun<br />
kann, für Menschen, die nur anderthalb<br />
Flugstunden von <strong>St</strong>.<strong>Margrethen</strong>, also praktisch<br />
ums Eck leben und denen es aber am<br />
Grundlegendsten fehlt.<br />
Kontakt: Gabriele Kanonier,<br />
Kindergarten Fahr, Fahrstr. 3,<br />
9430 <strong>St</strong>.<strong>Margrethen</strong><br />
Telefon 071 - 744 23 35<br />
Gastfreundliches<br />
Ehepaar aus den Bergen<br />
7