10.06.2020 Aufrufe

NEUMANN Juni | Juli 2020

Das Magazin für Kultur & Lifestyle

Das Magazin für Kultur & Lifestyle

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

22<br />

TONTRÄGER<br />

Die Jayhawks wwischen Tradition und Weiterentwicklung<br />

Ein wenig neu<br />

35 Jahre haben die Altmeister des Alternative Country<br />

mittlerweile schon auf dem Buckel. 35 Jahre, in denen<br />

bei The Jayhawks eine Menge passiert ist.<br />

2014 fand sich die Band zuletzt wieder<br />

zusammen. Neben den Gründungsmitgliedern<br />

Marc Perlman am Bass<br />

und Sänger/Gitarrist Gary Louris<br />

stießen mit Schlagzeuger Tim O’Reagen<br />

und Keyboarderin Karen Grotberg<br />

zwei weitere langjährige Mitstreiter<br />

zum Line-Up hinzu. Die in<br />

dieser Konstellation eingespielten die<br />

Alben „Paging Mr. Proust“ und „Back<br />

Roads And Abandoned Motels“ brachten<br />

den alten Zauber zurück. Die<br />

Band aus den Twin Cities zeigt sich<br />

zudem produktiver denn je und legt<br />

mit „XOXO“ bereits das dritte Werk<br />

innerhalb von sechs Jahren vor. Dieses<br />

wartet erneut mit den großen<br />

Melodien und feinen Zwischentönen<br />

auf, für die das Quartett steht. Dennoch<br />

gibt es ein kleine, aber doch<br />

entscheidende Neuerung: Erstmals<br />

versuchen sich alle Bandmitglieder<br />

am Gesang. Das verpasst „XOXO“ einen<br />

angenehm frischen Klang und<br />

sorgt für Abwechslung. pa<br />

THE JAYHAWKS<br />

Sham Records<br />

XOXO<br />

PETER GABRIEL Rated PG<br />

Auf neues Material von Großmeister Peter Gabriel wird man wohl auch weiterhin<br />

vergeblich warten – immerhin legt der Brite mit „Rated PG“ aber mal<br />

wieder eine Zusammenstellung einiger seiner Arbeiten vor. Das bereits im<br />

vergangenen Jahr exklusiv im Zuge des „Record Store Day“ erschienene Werk<br />

vereint verschiedene Stücke, die Gabriel im Laufe der Jahre zu Filmmusiken<br />

beigesteuert hat. Neben Klassikern wie „In<br />

Your Eyes“ oder „The Book Of Love“ finden<br />

sich darunter auch Perlen wie „This Is Party<br />

Man“ mit The Worldbeaters oder „That’ll<br />

Do“ mit Paddy Maloney & The Black Dyke<br />

Mills Band. Für Gabriel-Fans natürlich alles<br />

nichts wirklich Neues, aber in dieser Zusammenstellung<br />

schön wiederzuentdecken.<br />

Caroline International<br />

MANTAR Grungetown Hooligans 2<br />

Drei Alben in fünf Jahren, dazu eine Liveplatte,<br />

eine EP sowie ausführliche Tourneen:<br />

Bereits seit geraumer Zeit steht die Frage<br />

im Raum, woher Mantar eigentlich die Zeit<br />

nehmen, neue Musik zu schreiben. Als freche<br />

Antwort und um die Pause bis zum kommenden<br />

Studiowerk zu überbrücken, veröffentlicht<br />

das Duo kurzerhand ein Minialbum<br />

mit Coverversionen. Darauf sind gleich zwei<br />

Stücke von L7 zu finden sowie Songs von The Jesus Lizard, Sonic Youth, Mudhoney<br />

und anderen musikalischen Vorbildern der Band. Insbesondere Sonic<br />

Youths „100%“ oder Mazzy Stars „Ghost Highway“ klingen im dröhnenden Mantar-Gewand<br />

deutlich intensiver, zeigen aber auch, dass die Band mit ihren eigenen<br />

Songs am stärksten ist. Mantarecordings<br />

JASON MOLINA<br />

Eight Gates<br />

LAMB OF GOD<br />

Lamb Of God<br />

FRIENDS OF GAS<br />

Kein Wetter<br />

Ob bei den Bandprojekten „Songs: Ohia“ und „Magnolia<br />

Seit rund zwanzig Jahren sind<br />

Bereits 2016 sorgte ihr Debüt „Fatal Schwach“ für Begeiste­<br />

Electric Co.“ oder bei seinen Soloarbeiten – stets hatten<br />

Lamb Of God die prominen­<br />

rung, doch vor allen Dingen live hinterließen die Münchner<br />

seine Stücke das gewisse Etwas. Was Verlust des 2013 an<br />

teste Stimme des modernen<br />

Friends Of Gas mit ihrem Noise/Kraut- und Punkrock einen<br />

den Folgen seines Alkoholkonsums verstorbenen Jason<br />

harten Metals in den USA. Mu­<br />

bleibenden Eindruck. Auf ihrem Zweitwerk gelingt es dem<br />

Molinas bedeutet, macht das<br />

sikalisch ändert sich auf dem<br />

Quintett um Sängerin Nina<br />

posthum veröffentlichte „Eight<br />

Gates“ deutlich: Die melancholisch-düstere,<br />

akustische Reise<br />

durch die Historie Londons<br />

ist schlichtweg atemberaubend.<br />

Secretly Canadian<br />

achten Studioalbum der Band<br />

wenig. Warum auch? Denn die<br />

Band hat mit ihrer Mischung aus Metalcore, Thrash- und<br />

Death Metal eine unverwechselbare Mixtur geschaffen, die<br />

vom druckvollen Gesang Randy Blythes auch auf dem aktuellen<br />

Werk perfekt befeuert wird. Nuclear Blast<br />

Walser die außergewöhnliche<br />

Bühnengewalt in zehn Songs zu<br />

kanalisieren, die aufregender<br />

sind, als so ziemlich alles, was<br />

in letzter Zeit in Sachen Indie<br />

zu hören war. Staatsakt<br />

Foto: o. Vivian Johnson 2016<br />

<strong>Juni</strong> | <strong>Juli</strong> <strong>2020</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!