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Doppelpass
Hallo Leart, hinter uns liegt eine sehr
erfolgreiche Phase mit zehn Punkten
aus vier Spielen. Mit 39 Zählern haben
wir in der Tabelle vor dem 31. Spieltag
eine sehr gute Grundlage geschaffen.
Wie hast du die vier Spiele zuletzt
wahrgenommen, und wie ist dein Wochenende
nach dem 2:1 bei der SpVgg
Greuther Fürth verlaufen?
Vor diesen Spielen standen wir etwas
mit dem Rücken zur Wand und haben als
Mannschaft eine große Verantwortung
gespürt. Wir hatten uns zuvor etwas in
die falsche Richtung bewegt und mussten
etwas ändern. Der Grundstein war unsere
Rückkehr zu den Basics, zu den Zweikämpfen,
über die der Siegeswille zurückgekommen
ist. Mit der Zeit kommt man
dann wieder in einen Flow und merkt, was
noch möglich ist. Nach dem Fürth-Spiel
habe ich mich in erster Linie darauf gefreut,
meine kleine Tochter zu sehen, denn
in den vergangenen Wochen war das in
der Quarantäne nicht immer möglich.
Was hilft dir generell, mit schwierigen
Situationen im Fußball umzugehen? Die
Erfahrungen, die du zum Beispiel mit
der Nationalmannschaft schon sammeln
konntest? Der familiäre Rückhalt?
Da ist von allem ein bisschen was dabei.
Von der Familie bekomme ich immer viel
Unterstützung, allerdings auch Kritik,
wenn sie angebracht ist. Das hilft mir natürlich.
Generell ist es so, dass ich mittlerweile
in einem gewissen Fußballeralter
bin, in dem ich schon eine gewisse Anzahl
an Spielen gesammelt habe. Das hilft mir
ebenfalls dabei, die Dinge um mich herum
einzuordnen.
In den Spielen zuletzt waren besonders
deine Standards auffällig. Wie kann
man sich in diesem Punkt verbessern
und gegebenenfalls auch daran arbeiten,
wenn man mal eine Phase erwischt,
in der es mit den ruhenden Bällen nicht
so gut funktioniert?
Das ist schwierig zu erklären. Ich arbeite
grundsätzlich viel an meinen Standards
und habe meine Mechanismen, die ich befolge.
Letztlich spielt aber auch eine gewisse
Tagesform eine wichtige Rolle, das
Glück, den Ball richtig zu treffen. Wenn
man am Spieltag kein richtiges Gefühl für
den Ball hat, hilft einem das Training zuvor
in diesem Moment nicht viel. Aber mit dem
richtigen Training kann man die Ausfüh-
Auch für dich persönlich läuft es derzeit
sehr gut. Wir wollen dennoch auch
noch mal zurückschauen, denn es gab
in dieser Saison für dich auch schwierige
Phasen, insbesondere rund um deinen
verschossenen Elfmeter beim Spiel
in Nürnberg (0:2) Anfang Februar. Wie
hast du es geschafft, gestärkt aus dieser
Phase hervorzugehen?
Ich glaube, die Tatsache, dass ich meine
Saison letztlich insgesamt als gut bewerten
kann, hat auch damit zu tun, dass ich
mich mit dem Rückschlag in Nürnberg
nicht allzu lange beschäftigen wollte. Niemand
verschießt einen Elfmeter mit Absicht,
große Spieler haben in großen Spielen
ebenfalls schon Elfmeter vergeben.
Das passiert im Fußball. Klar, in diesem
Moment hat es mich genervt, weil ich der
Mannschaft helfen wollte. Aber meine
Mitspieler haben mir danach die nötige
Rückendeckung gegeben. Dementsprechend
konnte ich die Situation schnell abhaken.
12 | Hardtwald Live