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SICHERE CHEMIEARBEIT Sichere chemiearbeiT - Chempark

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Berufsgenossenschaft der chemischen Industrie Nr. 11/09 · 61. Jahrgang<br />

ZKZ 8772<br />

<strong>Sichere</strong><br />

<strong>chemiearbeiT</strong><br />

Leichtgewichtiger<br />

Tausendsassa<br />

entgelt bevorzugt<br />

elektronisch melden<br />

Forum zur messung<br />

von Gefahrstoffen<br />

Der ernstfall kann<br />

jeden Tag auftreten<br />

1 <strong>Sichere</strong> Chemiearbeit 11/2009


editorial<br />

Liebe Leserin, lieber Leser!<br />

Die Nanotechnologie ist eine<br />

der führenden Technologien des<br />

21. Jahrhunderts.<br />

Ob kratzfeste Autolacke, T-Shirts<br />

mit Sonnenschutz oder die zielgerichtete<br />

Behandlung verschiedener<br />

Krankheiten wie<br />

Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen:<br />

Der Einsatz der<br />

winzigen Partikel, die bis zu<br />

50 000-mal kleiner sind als der<br />

Durchmesser eines menschlichen<br />

Haares, ist äußerst vielschichtig.<br />

So viele Vorteile sie bieten, so müssen doch mögliche schädigende<br />

Einflüsse auf den Menschen genau untersucht werden. Bestimmte<br />

Nanopartikel können nach dem Einatmen in das Blut übergehen<br />

und sogar die Blut-Hirn-Schranke überwinden.<br />

Es ist somit unverzichtbar, die Exposition als ein Schlüsselelement<br />

bei der Risikobewertung zu berücksichtigen.<br />

Grundsätzlich unterliegt die Arbeit mit Nanomaterialien der Gefahrstoffverordnung.<br />

Mit den von der BG Chemie erarbeiteten Arbeitsschutzmaßnahmen<br />

beim Einsatz von Nanotechnologie kann<br />

Gefährdungen wirksam begegnet werden.<br />

Wenn Sie Fragen oder Beratungsbedarf zu diesem Thema haben,<br />

steht Ihnen der Bereich Prävention der BG Chemie zur Verfügung.<br />

Für die Messung der Exposition stehen bei der BG Chemie hochmoderne<br />

Messgeräte zur Verfügung. Denn verlässliche Messdaten<br />

helfen, eine belastbare Gefährdungsbeurteilung durchzuführen<br />

(lesen Sie mehr auf Seite 6).<br />

Ihr<br />

Thomas Köhler<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

Titelbild:<br />

Novemberblatt des Kalenders<br />

2009 „DeiNe haND“<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

Thema des monats<br />

Leichtgewichtiger Tausendsassa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

Plakat des Monats: Das ist vielleicht Kunst, aber keine Leiter! . 12<br />

rehabilitation und Leistung<br />

Neuer Ärztlicher Direktor berufen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

mitgliedschaft und Service<br />

Entgelt elektronisch melden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

Prävention und arbeitsschutz<br />

Forum zur Messung von Gefahrstoffen . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

Arbeitsschutz geht jeden an! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

Nanos im Fokus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

Der Ernstfall kann jeden Tag auftreten . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

Sicherheit und Gesundheit für alle wichtig. . . . . . . . . . . . . 8<br />

Besser arbeiten im richtigen Licht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

Kurz gemeldet<br />

Auszubildende im Stress? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

Jeder Schritt zählt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

Symposium Arbeitsschutzmanagement für 2010 geplant . . 11<br />

aus- und Weiterbildung<br />

Retten aus Höhen und Tiefen muss sicher sein. . . . . . . . . . 9<br />

Schriften und medien<br />

Gefahrstoffe schnell und praxisnah im Griff . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

Laborrichtlinien online . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

Über 2 100 neue Bakterienarten bewertet . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

Verkehrssicherheit<br />

Regelungen, die jeder kennen sollte . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

<strong>Sichere</strong> chemiearbeit ist das offizielle Mitteilungsblatt der<br />

BG Chemie für ihre Mit gliedsbetriebe und er scheint zehn<br />

Mal im Jahr. Es kann bei der Abteilung Öffentlichkeits arbeit<br />

bezogen werden.<br />

herausgeber: Berufsgenossenschaft der chemischen Industrie<br />

(BG Chemie), Kurfürsten-Anlage 62, 69115 Heidel berg, Tel.: 0 62 21/5 23-0,<br />

Fax: 0 62 21/5 23-5 61, www.bgchemie.de, E-Mail: info@bgchemie.de<br />

Verantwortlich: Thomas Köhler, Hauptgeschäftsführer der BG Chemie<br />

chefredaktion: Ulrike Jansen<br />

redaktion: Doris Keller, Dr. Michael Glück, Dr. Matthias Kluckert, Herta Geiß<br />

E-Mail: redaktion@bgchemie.de<br />

Fotos: BG Chemie, DVR (wenn nicht anders vermerkt)<br />

Layout: Bonifatius GmbH, Druck · Buch · Verlag, Paderborn<br />

Druck: alpha print medien AG, Kleyerstraße 3, 64295 Darmstadt<br />

Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers und mit Quellenangabe.<br />

Anga ben zu vorgestellten Pro dukten beruhen ausschließlich auf Informationen der<br />

Hersteller oder der Lie fe ranten. Die Berufsgenos senschaft der che mi schen Indus trie<br />

hat Produkt- und Herstellerangaben nicht überprüft.<br />

2 <strong>Sichere</strong> Chemiearbeit 11/2009


Leichtgewichtiger Tausendsassa<br />

Schaumstoff gibt es in nahezu allen bereichen unseres Lebens<br />

„Schaumstoffe sind künstlich hergestellte<br />

Werkstoffe mit zelliger Struktur und einer<br />

rohdichte, die niedriger ist als die der Gerüstsubstanz.<br />

Sie werden durch verschiedene<br />

Schäumungsverfahren aus organischen<br />

hochpolymeren Stoffen hergestellt.“<br />

Wenn man diese sachlich-nüchterne<br />

Definition im brockhaus liest, ahnt man<br />

nicht, dass Schaumstoffe in vielen Lebensbereichen<br />

eine rolle spielen. ein fiktiver<br />

Tagesablauf zeigt, wie weit sie verbreitet<br />

sind.<br />

Das frische<br />

Hemd am Morgen<br />

zeigt Falten.<br />

Bei dem Kunden<br />

könnte dies einen<br />

schlechten<br />

Eindruck machen.<br />

Also kurz<br />

noch mal das<br />

Bügeleisen geholt<br />

und die Falten<br />

ausgebügelt. Was man nicht sieht: Die<br />

Unterlage auf dem Bügelbrett besteht aus<br />

Schaumstoff. „Damit die Unterlage temperaturbeständig<br />

ist, wird der Schaumstoff<br />

mit speziellen Chemikalien beschichtet“,<br />

erklärt Stefan Wehling, Geschäftsführer<br />

der Kureta GmbH im hessischen Stadtallendorf.<br />

Mit dem Auto geht es zunächst ins Büro.<br />

Auch im Fahrzeug gibt es jede Menge<br />

Schaumstoffe: Die offenporige Struktur<br />

des Materials eignet sich hervorragend zur<br />

Reinigung von Flüssigkeiten und Gasen,<br />

sodass Benzin- und Luftfilter aus Schaumstoffen<br />

bestehen. Und dicht gepresst lässt<br />

er sich in beliebige Formen bringen, die<br />

dann als Schallschutz in die Karosserie<br />

eingebaut werden.<br />

Während es bei der Verwendung von<br />

Schaumstoffen als Filter darum geht,<br />

Fremdstoffe in der Struktur aufzufangen<br />

und zurückzuhalten, kann die Speicherfunktion<br />

im Büro auch für den umgekehrten<br />

Effekt genutzt werden. Beispielsweise<br />

für eine gleichmäßige und lang andauernde<br />

Abgabe von Farbe bei Stempelkissen<br />

und Druckerpatronen. Und weil Schaumstoffe<br />

so schön weich sind, werden damit<br />

die Walzen überzogen, die für den Transport<br />

des Papiers in den Kopierern sorgen.<br />

Vom Büro<br />

geht es ins<br />

Tonstudio.<br />

„Hier liegt<br />

einer unsererKundenschwerpunkte“,<br />

verrät Wehling. Egal<br />

ob Windschutz für das Mikrofon, Auflagen<br />

für Kopfhörer oder Schallschutzelemente.<br />

Immer wenn Schaumstoffe geschnitten,<br />

gefräst oder gebohrt werden<br />

müssen, stehen in Wehlings Betrieb entsprechende<br />

Maschinen bereit. „Unsere<br />

Spezialität ist die Präzision, wie sie bei<br />

Schaumstoffzuschnitten zur Herstellung<br />

keramischer Filter benötigt wird. Ein weiches<br />

Material auf wenige Zehntel Millimeter<br />

genau zu bearbeiten ist nicht so einfach.“<br />

Nach der Arbeit steht die Freizeitbeschäftigung.<br />

Wer als Heimwerker die Wohnung<br />

streicht oder Sägearbeiten macht, begegnet<br />

den Schaumstoffen wieder in der<br />

Farb rolle oder als Luftfilter in der Stichsäge.<br />

Aquarienfreunde greifen auf<br />

Schaumstoffe zurück, wenn sie Wasserfilter<br />

benötigen. Im Soccer-Center werden<br />

weiche Schaumstoffbälle getreten, und<br />

nicht nur Hobbyfotografen schätzen<br />

Schaumstoffe als Innenpolster von Spezi-<br />

Thema des monats<br />

Eine Produktionshalle sieht „gelb“<br />

alkoffern zum Schutz<br />

für hochwertige Fotoapparate<br />

und Objektive.<br />

„Der Firmenname<br />

Kureta geht zurück<br />

auf die Begriffe<br />

Kunststoffe und Retikulieren“,<br />

berichtet<br />

Wehling. „Retikulieren nennt man das<br />

Aufbrechen der ursprünglich geschlossenen<br />

Zellmembranen des Schaumstoffes.“<br />

Dieser Schritt bei der Herstellung<br />

offenporiger Strukturen erfolgt bei ziemlich<br />

rabiaten Bedingungen: Die Luft im<br />

Schaumstoff wird evakuiert und durch ein<br />

Sauerstoff-Wasserstoff-Gemisch ersetzt.<br />

Zündet man dieses Knallgasgemisch, so<br />

werden die Stützwände teilweise zerfetzt,<br />

und die verbleibenden Strukturen verbacken<br />

aufgrund der Reaktionswärme zu<br />

steifen Schmelzformen. „Durchgeführt<br />

wird dieser Prozess jedoch nicht in Stadtallendorf,<br />

sondern bei unseren Partnerbetrieben<br />

innerhalb der Gruppe Foam-<br />

Partner des schweizerischen Conz -<br />

zeta-Konzerns.“ Über 300 verschiedene<br />

Schaum stofftypen werden hergestellt, deren<br />

Eigenschaften je nach Anwendung<br />

variieren.<br />

Am Ende des Tages sorgen Schaumstoffmatratzen<br />

für einen sanften Schlaf.<br />

Sm<br />

<strong>Sichere</strong> Chemiearbeit 11/2009 3


ehabilitation und Leistung<br />

mitgliedschaft und Service<br />

Neuer Ärztlicher Direktor berufen<br />

Prof. Dr. andreas Wentzensen ging nach über zwei Jahrzehnten in ruhestand<br />

Über 21 Jahre hatte Prof. Dr. andreas<br />

Wentzensen die Geschicke der bG-Unfallklinik<br />

Ludwigshafen gelenkt. Jetzt übergab<br />

er den Stab an Privatdozent Dr. Paul<br />

alfred Grützner, der zum 1. Ok tober 2009<br />

als Ärztlicher Direktor sowie chefarzt der<br />

Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie<br />

die Nachfolge angetreten hat. Grützner<br />

war bereits von 1996 bis 2006 an der<br />

Klinik tätig.<br />

Unter Leitung von Prof. Wentzensen hat<br />

sich die Klinik von einer regionalen Unfallbehandlungsstelle<br />

zu einem überregional,<br />

national und international anerkannten<br />

Traumazentrum entwickelt.<br />

Zahlreiche Modernisierungen und Wandlungsprozesse<br />

wurden angestoßen. Meilensteine<br />

waren der Bau des neuen OP-<br />

Zentrums mit neunstöckigem Bettenhaus,<br />

ein hochmodernes Radiologiezentrum<br />

und rechnergestützte Operationsverfahren.<br />

Doch auch das dynamische Umfeld<br />

hat die Klinik immer wieder vor neue Herausforderungen<br />

gestellt. Prof. Wentzensen:<br />

„In den vergangenen Jahrzehnten<br />

hat sich die Klinik an veränderte gesellschaftliche<br />

und politische Strukturen anpassen<br />

müssen.“ Ein Prozess, der sich in<br />

Zukunft noch weiter fortsetzen wird.<br />

Dr. Grützner wird den eingeschlagenen Weg<br />

weiterverfolgen: „Ich strebe als<br />

Ärztlicher Direktor keinen Paradigmenwechsel<br />

an“, sagt der 47-<br />

Jährige. Die angestoßenen Projekte werden<br />

aufgegriffen und weiterentwickelt. Daneben<br />

wird sich die Unfallchirurgie der Zukunft<br />

mit aktuellen Aufgabenstellungen befassen.<br />

So sollen geplante Eingriffe weiter optimiert<br />

und Unfallverletzte noch intensiver behandelt<br />

werden. Ebenso werden die Endoprothetik<br />

und muskelschonende Operationsverfahren<br />

ein Thema sein: „Von neuen Techniken<br />

und Verfahren profitieren nicht nur<br />

die Arbeitsunfall-Verletzten, sondern alle<br />

Pa tienten“, berichtet der Mediziner. Dabei<br />

werden Neuerungen nicht um jeden Preis<br />

eingeführt: „Wir werden neue Techniken<br />

und Verfahren kritisch bewerten.“<br />

entgelt elektronisch melden<br />

Datenblock Unfallversicherung bei der DeÜV-meldung<br />

Seit 2009 müssen arbeitgeber bei meldungen<br />

nach der Datenerfassungs- und<br />

Übermittlungsverordnung (DeÜV) auch<br />

Daten zur gesetzlichen Unfallversicherung<br />

eingeben. Unternehmen, die dieses<br />

Jahr bereits meldungen abgegeben haben,<br />

sind mit dem „Datenbaustein Unfallversicherung“<br />

(DbUV) bereits vertraut.<br />

Hier die wichtigsten Informationen:<br />

1. Die Betriebsnummer des Unfallversicherungsträgers<br />

(BBNR-UV) lautet für die<br />

BG Chemie beziehungsweise die Branche<br />

Chemische Industrie der ab 1. Januar 2010<br />

bestehenden Berufsgenossenschaft Roh-<br />

v. l.: Bernward Schröter, Kaufmännischer<br />

Direktor, und Prof. Andreas<br />

Wentzensen, Ärztlicher Direktor der<br />

Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik<br />

Ludwigshafen, Dr. Erwin Radek,<br />

Geschäftsführer des Berufsgenossenschaftlichen<br />

Vereins Heidelberg,<br />

Dr. Paul Alfred Grützner, neuer Ärztlicher<br />

Direktor der BG-Unfallklinik<br />

Ludwigshafen, und Fabian Ritter,<br />

Geschäftsführer des Berufsgenossenschaftlichen<br />

Vereins Heidelberg<br />

stoffe und chemische Industrie (BG RCI):<br />

61635458.<br />

2. Die siebenstellige Mitgliedsnummer<br />

(MNR) Ihres Unternehmens bei der BG<br />

Chemie beziehungsweise die Branche Chemische<br />

Industrie der BG RCI sowie die Gefahrtarifstellennummer<br />

(GTS-Nr./GTST)<br />

des Unternehmens sind auf dem Veranlagungsbescheid<br />

zu finden. Außerdem stehen<br />

beide Daten auf dem Lohnnachweis-<br />

Formular 2009, das den Unternehmen in<br />

den nächsten Wochen zugehen wird.<br />

Die vor der Mitgliedsnummer mit Schrägstrich<br />

abgesetzte Kennziffer ist nicht anzugeben.<br />

Eine große Herausforderung wird die sich<br />

wandelnde Altersstruktur der Patienten<br />

sein. Dr. Grützner: „Man geht davon aus,<br />

dass sich Altersfrakturen wie etwa der typische<br />

Oberschenkelhalsbruch in den<br />

nächsten 20 Jahren verdoppeln werden.“<br />

Weitere Schwerpunkte des neuen Ärztlichen<br />

Direktors werden die Prävention<br />

und die Zusammenarbeit mit Berufsgenossenschaften<br />

und Verkehrsvereinen zur Unfallverhütung<br />

sein. Auch die Kooperation<br />

mit der Universität Heidelberg wird weiter<br />

intensiviert werden.<br />

BG-Unfallklinik Ludwigshafen<br />

3. Ebenso können diese Daten im Extranet<br />

der BG Chemie (www.bgchemie.de) unter<br />

der Rubrik „Lohnnachweis“ eingesehen<br />

werden (Gefahrtarifstellennummer = GTST).<br />

4. Das unfallversicherungspflichtige Arbeitsentgelt<br />

(UV-EG) muss wie bisher ermittelt<br />

werden. Es handelt sich um das<br />

sozialversicherungspflichtige Arbeitsentgelt<br />

jedes Beschäftigten, in das zusätzlich<br />

steuerfreie Sonn-, Nacht- und Feiertagszuschläge<br />

eingerechnet werden müssen.<br />

Auch kurzzeitig oder geringfügig Beschäftigte<br />

sind zu melden. Näheres finden Sie<br />

auf der Rückseite des Lohnnachweisformulars<br />

und im Extranet. Sy<br />

4 <strong>Sichere</strong> Chemiearbeit 11/2009


Prävention und arbeitsschutz<br />

Forum zur messung von Gefahrstoffen<br />

Zweites gemeinsames Symposium von DGUV und DFG erfolgreich<br />

Dr. Thomas Brock referiert über Gefahrstoffe<br />

am 22. und 23. September 2009 trafen<br />

sich fast 200 Fachleute aus Unternehmen,<br />

behörden, hochschulen und der gesetzlichen<br />

Unfallversicherung zum „Forum<br />

über Gefahrstoffe am arbeitsplatz“ in heidelberg.<br />

Die experten diskutierten über<br />

aktuelles zur Probenahme, zur analytik<br />

und wie man Gefahrstoffe richtig beurteilt.<br />

Das Symposium war eine Veranstaltung<br />

der Luftanalytikgruppe der maK-<br />

Kommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />

(DFG) unter dem Vorsitz von<br />

Prof. harun Parlar, TU münchen, und der<br />

aG analytik der Deutschen Gesetzlichen<br />

Unfall versiche rung (DGUV) unter dem<br />

Vorsitz von Dr. Thomas brock, bG chemie.<br />

Gefahrstoffe kommen an fast allen Arbeitsplätzen<br />

vor und können zu einer Gefährdung<br />

werden. Thomas Brock zeigte beim<br />

Forum in Heidelberg auf, wie notwendig es<br />

ist, sichere Messverfahren zur Verfügung zu<br />

haben, um Gefährdungen zu beurteilen.<br />

„Neue Messverfahren ermöglichen verlässliche<br />

Aussagen, die die Gesundheit von Beschäftigten<br />

schützen können und den Einsatz<br />

der Gelder für Arbeitssicherheit im<br />

Betrieb rechtfertigen“, so Brock.<br />

Das Themenspektrum während des Symposiums<br />

reichte über Erkenntnisse, wie unerkannte<br />

Wägefehler vermieden werden,<br />

über die Messung von Isocyanaten bis hin<br />

zur Analyse ionischer Flüssigkeiten.<br />

Ausführlich diskutierten die Experten über<br />

das Regelwerk. Angefangen von der Technischen<br />

Regel TRGS 400 „Gefährdungsbeurteilung“<br />

über die TRGS 402 „Ermitteln<br />

und Beurteilen“ bis zu den neuen Laborrichtlinien.<br />

Interessierte Zuhörer im Auditorium<br />

Auch das neue Grenzwertkonzept sowie<br />

der Umgang mit Kohlenwasserstoff-Arbeitsplatzgrenzwerten,<br />

die biologischen<br />

Arbeitsstoffe, die Hautbelastung am Arbeitsplatz<br />

und die Innenraumproblematik<br />

waren Thema. „Hier muss noch viel Arbeit<br />

geleistet werden, damit die für die Beurteilung<br />

benötigten Grenzwerte zur Verfügung<br />

stehen“, so Brock.<br />

Harun Parlar wies in seinem Resümee mit<br />

Blick auf den Menschen am Arbeitsplatz<br />

auf das bisher Erreichte hin. Die sehr positive<br />

Resonanz lässt bereits jetzt mit Spannung<br />

auf ein drittes Symposium blicken.<br />

Über Gefahrstoffe wird auch auf dem roten Sofa diskutiert<br />

Prof. Harun Parlar<br />

<strong>Sichere</strong> Chemiearbeit 11/2009 5<br />

Bk


Prävention und arbeitsschutz<br />

arbeitsschutz geht jeden an!<br />

maßnahmen zur Sensibilisierung der beschäftigten<br />

v. l. n. r. Dr. Hans-Joachim Raubach, Dirk Nass, Burkhard<br />

Feige beim angeregten Gespräch über PSA<br />

arbeitsschutz geht alle beschäftigten<br />

eines Unternehmens an, denn das Thema<br />

betrifft jeden auch persönlich. man möchte<br />

abends so gesund nach hause gehen,<br />

wie man morgens gekommen ist. Doch<br />

angesichts des Strebens nach immer höherer<br />

effektivität gerät der arbeitsschutz<br />

bei steigendem arbeitsdruck und geringeren<br />

Personalkapazitäten schnell aus<br />

dem blick.<br />

Die Unfall ursachen sind heute äußerst<br />

vielfältig, die Folgen kaum vorhersehbar,<br />

und fast immer führt das Zusammentreffen<br />

unterschiedlicher Faktoren zum Unfall.<br />

Das eigene (Fehl-)Verhalten ist dabei sicher<br />

von gro ßer Bedeutung.<br />

Dr. Thomas Linz erklärt Interessierten, was sicheres Werkzeug ausmacht<br />

In der Bayer Schering Pharma AG bringt<br />

sich der Arbeits- und Umweltschutz Berlin<br />

zunehmend in der Rolle als aktiver Berater<br />

und Partner der Belegschaft ein. Im Rahmen<br />

einer Arbeitsschutz-Strategie wurden in den<br />

vergangenen Monaten diverse Maßnahmen<br />

gebündelt und umgesetzt. Dabei wurde Bewährtes<br />

fortgeführt und Neues ergänzt. Ein<br />

wichtiges Mittel zur<br />

Sensibilisierung der<br />

Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter bilden neben<br />

den konkreten<br />

Maßnahmen eine gezielteKommunikation<br />

und Information.<br />

Ein Meldesystem für<br />

B e i n a h e - U n f ä l l e<br />

wurde eingeführt.<br />

Dabei geht es weniger<br />

um eine vollständige<br />

Erfassung aller<br />

Ereignisse als vielmehr<br />

um das rechtzeitige Erkennen von<br />

Gefahrenpotenzialen nach dem Motto:<br />

„Jede rechtzeitig entschärfte kritische Situation<br />

ist ein weiterer Schritt in die richtige<br />

Richtung.“<br />

Das Medium „Sicherheitsinformation“ wird<br />

weiterhin genutzt, um über Vorkommnisse<br />

und Unfälle zu informieren. Es wirkt präventiv,<br />

damit Gleiches nicht ein zweites<br />

Mal passiert.<br />

Eine unternehmensinterne Seminarreihe, bei<br />

der Sicherheitsthemen auf unterhaltsame<br />

Art und leicht verständlich vorgestellt werden,<br />

wurde gestartet. Bei diesen Veranstaltungen<br />

wird bewusst auf den privaten Bereich<br />

hingewiesen, denn Unfälle zu Hause<br />

sind genauso schmerzhaft und können zu<br />

genauso vielen Ausfalltagen<br />

führen wie<br />

Arbeitsunfälle.<br />

An den „Tagen der<br />

Sicherheit“ werden<br />

einmal jährlich aktuelle<br />

Arbeitsschutz -<br />

t hemen bei einer<br />

Ausstellung einem<br />

breiten Publikum zugänglich<br />

gemacht.<br />

Da alle umgesetzten<br />

Maßnahmen eher<br />

langfristig angelegt<br />

sind, werden deutlich<br />

sichtbare Auswirkungen nicht unmittelbar<br />

erwartet. Dennoch trägt jede dieser Maßnahmen<br />

ihren Teil zur Verbesserung der<br />

Sicherheitskultur bei und unterstützt im<br />

Ergebnis das Ziel einer nachhaltigen Senkung<br />

der Unfallzahlen.<br />

Dr. Thomas Linz, Bayer Schering<br />

Pharma AG<br />

Nanos im<br />

Fokus<br />

chancen und risiken<br />

bei der „2nd conference on Safety and<br />

health in mining and Natural Stone industry“<br />

der iVSS Sektion bergbau stellte<br />

Dr. Thomas brock, bG chemie, Nanomaterialien<br />

und deren Technologie vor. Dabei<br />

wurde deutlich, dass diese Schlüsseltechnologie<br />

des 21. Jahrhunderts einen<br />

erweiterten einsatz beim Verbraucher als<br />

auch am arbeitsplatz findet.<br />

Nanofilme von Silber und Gold sowie<br />

gelöste Goldnanopartikel<br />

„Das Spektrum reicht von den natürlichen<br />

Quellen für Nanopartikel – wie etwa Vulkane<br />

– über altbekannte Anwendungen<br />

wie das Goldrubinglas mittelalterlicher<br />

Glasmacher bis zu hocheffizienten Speichersystemen<br />

für Energie und zu modernen<br />

Krebstherapeutika“, sagt Dr. Brock,<br />

Leiter des Referates Gefahr- und Biostoffe<br />

im Bereich Prävention und Koordinator<br />

zur Nanotechnologie der BG Chemie. Die<br />

Vorzüge des Einsatzes von Nanomaterialien<br />

wurden deutlich dargestellt, damit<br />

verbunden auch die Frage diskutiert: Mit<br />

welchen Strategien können die toxischen<br />

sowie die brand- und explosionsgefährdenden<br />

Eigenschaften dieser Nanomaterialien<br />

beherrscht werden?<br />

Ganz klar wurde deutlich, dass kurzfristig<br />

Fragen zum Arbeitsschutz beim Einsatz<br />

von Nanotechnologie an vielen Arbeitsplätzen<br />

eine Rolle spielen werden. Nanoobjekte,<br />

insbesondere Nanopartikel, zeigen<br />

in Versuchen zum Teil besorgniserregende<br />

Eigenschaften. Sie können<br />

beispielsweise nach dem Einatmen in das<br />

Blut übertreten und die „Blut-Hirn-<br />

Schranke“ überwinden. Das liegt an ihrer<br />

Winzigkeit: Nanopartikel sind Teilchen,<br />

die in keiner Raumrichtung größer sind<br />

6 <strong>Sichere</strong> Chemiearbeit 11/2009<br />


▲<br />

Prävention und arbeitsschutz<br />

als etwa 100 Nanometer, jedoch größer als<br />

etwa ein Nanometer. Damit sind sie ungefähr<br />

500-mal kleiner als der Durchmesser<br />

eines menschlichen Haares, ein Nanometer<br />

entspricht der Größe von einigen wenigen<br />

Wassermolekülen. Wäre ein<br />

menschliches Haar so breit wie eine Seite<br />

der sicheren Chemiearbeit“, so würde ein<br />

Nanopartikel von 100 Nanometer ungefähr<br />

der Größe eines Punktes im Text entsprechen.<br />

Das Arbeiten mit Nanopartikeln unterliegt<br />

der Gefahrstoffverordnung. Zurzeit bestehen<br />

zwar noch Wissenslücken, die jedoch<br />

durch weitere Mess- und Forschungsaktivitäten<br />

geschlossen werden müssen. Mit<br />

Das arbeiten mit gefährlichen chemikalien<br />

wie der Flusssäure bedingt zusätzliche<br />

maßnahmen zur ersten hilfe bei einem<br />

Unfall. Sonst kann jeder Unfall dramatische<br />

Folgen für die verletzte Person haben.<br />

So viel zur Theorie. Doch welche<br />

hilfen gibt es für den täglichen Umgang<br />

mit Flusssäure und anorganischen Fluoriden?<br />

calciumgluconatgel bereithalten<br />

Verätzungen durch Flusssäure sind durch<br />

technische, organisatorische und persönliche<br />

Schutzmaßnahmen zu vermeiden.<br />

Dass diese nicht immer funktionieren, beweist<br />

das Unfallgeschehen. Daher ist eine<br />

gute Vorbereitung auf den Ernstfall oft lebenswichtig.<br />

Beim Arbeiten mit Flusssäure ist Calciumgluconatgel<br />

als Antidot zur sofortigen Behandlung<br />

von Flusssäureverätzungen bereitzuhalten.<br />

Nach einem Unfall können<br />

das Entfernen der verunreinigten Kleidung<br />

und das Abspülen mit viel Wasser sowie<br />

das Auftragen von Calciumgluconatgel das<br />

Fortschreiten der Verätzung und der Vergiftung<br />

bremsen.<br />

Betriebsärzte wissen über die notwendige<br />

Behandlung mit Calciumgluconatgel Bescheid<br />

und sind auf die Versorgung von<br />

Flusssäureverätzungen vorbereitet.<br />

Auch auf dem Weg zum Durchgangsarzt<br />

oder zum Krankenhaus müssen Unfallverletzte<br />

mit Calciumgluconatgel behandelt<br />

werden. Es ist unbedingt dafür zu sorgen,<br />

Dr. Thomas Brock zeigt Chancen und<br />

Risiken der Nanotechnologie<br />

den in Deutschland bereits erarbeiteten<br />

Schutzkonzepten und der von der BG Chemie<br />

verfolgten Strategie einer sach- und<br />

dass dort alle Informationen ankommen,<br />

um die verletzte Person richtig und<br />

schnellstmöglich zu behandeln. Ansonsten<br />

besteht Lebensgefahr.<br />

Flusssäurepass für den arzt<br />

Der Flusssäurepass informiert den behandelnden<br />

Arzt umfassend, wie Flusssäure<br />

oder anorganische Fluoride wirken. Aufgrund<br />

der Informationen kann dieser sofort<br />

die notwendigen Behandlungen einleiten.<br />

problemgerechten Prävention auf diesem<br />

Gebiet wird Gefährdungen wirksam begegnet.<br />

Die Maßnahmen sollen Expositionen,<br />

beispielsweise durch den Einsatz<br />

von geschlossenen Anlagen, vermeiden.<br />

Für die Messung der Exposition stehen bei<br />

der BG Chemie modernste Messgeräte zur<br />

Verfügung. Denn verlässliche Messdaten<br />

helfen, eine belastbare Gefährdungsbeurteilung<br />

durchzuführen.<br />

Fragen können per E-Mail an nano@<br />

bgchemie.de gesendet werden. Weiter Informationen<br />

sind unter www.bgchemie.de<br />

Prävention – Gefahrstoffe – Aktuelles zu<br />

finden.<br />

Bk<br />

Der ernstfall kann jeden Tag auftreten<br />

Flusssäurepass kann bei der behandlung von Flusssäure verätzungen hilfreich sein<br />

Flusssäurepass – Vorderseite:<br />

Der Inhaber dieser Karte ist mit:<br />

Stand der Angaben: Monat/Jahr<br />

Fluorwasserstoff / Flusssäure /<br />

anorganischen Fluoriden beschäftigt.<br />

Wichtige Hinweise für den Arzt:<br />

Bei Flusssäure ist nicht nur die Ätzwirkung<br />

durch die Säure zu behandeln, sondern<br />

insbes. die GIFTWIRKUNG durch<br />

FLUOR-Ionen!<br />

Bitte nehmen Sie umgehend Kontakt zur<br />

Firma „XYZ“ in „ORT“ auf, um weiterführende<br />

Informationen zur besonderen Behandlung<br />

bei Flusssäure verätzungen zu erhalten<br />

(= Merkblatt M 005 „Fluorwasserstoff“<br />

der BG Chemie).<br />

Zentrale Sicherheitsleitstelle Firma „XYZ:<br />

Tel.-Nr.: 0xx…“<br />

bzw. Werkärztliche Abteilung Firma „XYZ:<br />

Tel.-Nr.: 0xx…“<br />

alternativ:<br />

Bevorzugtes Krankenhaus: Städt. Kliniken,<br />

„ORT, Tel.-Nr.: 0xx…“<br />

Giftnotrufzentrale Mainz: 06131/1924 0.<br />

Prävention und arbeitsschutz<br />

rückseite:<br />

Beschwerden können auch noch nach<br />

einem symptomfreien Intervall (Latenzzeit<br />

von 1 bis 2 Tagen) auftreten!!!<br />

Bei allen Verätzungen mit konzentrierter<br />

Flusssäure, die größer als ein Handteller<br />

sind – und die nicht adäquat behandelt<br />

werden –, ist u. U. mit einem<br />

TÖDLICHEN Verlauf zu rechnen !!!<br />

GIFTWIRKUNG durch FLUOR-IONEN:<br />

FLUOR-Ionen haben die Eigenschaft,<br />

körpereigenes Calcium und Magnesium<br />

zu binden. Bei erheblicher Fluoraufnahme<br />

ist wegen des Verlustes von intrazellulärem<br />

Calcium und Magnesium eine vitale<br />

Gefährdung möglich (z. B. Kammerflimmern).<br />

Bei Verdacht auf eine systemische Einwirkung<br />

sind dringend eine intensivmedizinische<br />

Überwachung und Therapie erforderlich.<br />

Dieser Flusssäurepass hat die Größe einer<br />

Kreditkarte und sollte im Geldbeutel mitgeführt<br />

werden. Firmen, die keine 24<br />

Stun den verfügbare werksärztliche Infrastruktur<br />

haben, sollten das komplette Erste-Hilfe-Kapitel<br />

des Merkblatts M 005 der<br />

BG Chemie in Form eines Passes bereit<br />

halten. Dieser kann das Format des alten<br />

Führerscheins haben.<br />

Dr. Birgit Stöffler, Merck/ Ru<br />

<strong>Sichere</strong> Chemiearbeit 11/2009 7


Prävention und arbeitsschutz<br />

Sicherheit und Gesundheit für alle wichtig<br />

Programm begeisterte beschäftigte und Familienangehörige<br />

im Juli 2009 fand der jährliche Sicherheits-<br />

und Gesundheitstag der drei Unternehmen<br />

DSm Nutritional Products Gmbh,<br />

GP Grenzach Produktions Gmbh und<br />

roche Pharma aG in Grenzach Wyhlen<br />

statt. Der Tag stand unter dem motto „Sicher<br />

und gesund auf den beinen“.<br />

Die<br />

glückliche<br />

Gewinnerin<br />

inspiziert<br />

ihr Auto<br />

Sicherheits- und Gesundheitsschutz nicht<br />

nur am Arbeitsplatz, sondern auch in der<br />

Freizeit liegen den Firmenverantwortlichen<br />

am Herzen. Die jährlich stattfindende<br />

Veranstaltung soll Beschäftigte und<br />

deren Familienangehörige für mehr Si-<br />

cherheit sensibilisieren. Die Organisatoren<br />

freuten sich über einen neuen Besucherrekord<br />

von 670 Besuchern, was deutlich<br />

zeigt, dass Arbeitsschutz – in angenehmer<br />

Atmosphäre präsentiert – Spaß machen<br />

kann und von den Menschen gerne angenommen<br />

wird.<br />

Den Besuchern wurde ein attraktives Programm,<br />

wie ein Venenscreening, das aufgrund<br />

großer Nachfrage um einen Tag<br />

verlängert wurde, geboten. In einem<br />

„Mach mit“-Stolperparcours testeten die<br />

Besucher wechselnde Bodenverhältnisse,<br />

die als Ursache für Stolper- und Sturzunfälle<br />

gelten. Ein Magnet war das Trainingsgerät<br />

„Galileo“. Es wurde an 13<br />

Standorten auf dem Werksgelände aufgestellt.<br />

Regelmäßiges Training mit dem Gerät<br />

beugt nicht nur Osteoporose vor, sondern<br />

stärkt auch die Beinmuskulatur. Bei<br />

den Schnupperkursen für Nordic Walking<br />

und dem Angebot aus hochwertigen Laufschuhen<br />

war der Andrang groß. Feuerlöschübungen<br />

sowie der Verkauf von Feuerlöschern<br />

und Rauchmeldern zu Vorzugspreisen<br />

rundeten die Veranstaltung ab.<br />

Die Attraktion des Tages war die Verlo-<br />

Feuer löschen macht Groß und Klein Spaß<br />

sung der kostenlosen Nutzung eines Smart<br />

Cabriolets, des „Safety Car“. Die Gewinnerin<br />

darf das Fahrzeug ein Jahr kostenlos<br />

fahren und für Sicherheit und Gesundheitsschutz<br />

werben.<br />

Der Gesundheitstag wird auch in Zukunft<br />

eine feste Größe bei den jährlichen Aktionen<br />

rund um Sicherheit und Gesundheitsschutz<br />

sein.<br />

Bürgin (DSM)/Go<br />

Gefahrstoffe schnell und praxisnah im Griff<br />

Das internet macht es möglich<br />

Die broschüre „Gefahrstoffe schnell und<br />

praxisnah im Griff“ zeigt die möglichkeiten<br />

des branchenspezifischen Gefahrstoffinformationssystems<br />

Gischem auf.<br />

Gischem unterstützt beim erstellen von<br />

Datenblättern, betriebsanweisungen und<br />

des Gefahrstoffverzeichnisses. mitgliedsbetriebe<br />

der bG chemie können die<br />

broschüre kostenlos über praevention@<br />

bg chemie.de bestellen.<br />

Um sicheres Arbeiten zu gewährleisten,<br />

müssen bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen<br />

im Betrieb Anforderungen aus unterschiedlichen<br />

Rechtsgebieten berücksichtigt<br />

werden. Für kleine und mittlere Unternehmen<br />

(KMU) ist es oft schwierig, dafür alle<br />

notwendigen Informationen zusammenzutragen<br />

und aktuell zu halten. Hier hilft das<br />

branchenspezifische Gefahrstoffinformati-<br />

Schriften und medien<br />

onssystem GisChem. Es kann im Internet<br />

unter www.gischem.de kostenfrei genutzt<br />

werden.<br />

In der Broschüre sind neben der Anleitung<br />

zur Benutzung von GisChem in einem Glossar<br />

zahlreiche Tipps und Informationen<br />

rund um Gefahrstoffe enthalten: von Ge-<br />

Information<br />

Gefahrstoffe im Betrieb?<br />

Schnell und praxisnah im Griff<br />

Gesund und fit im Kleinbetrieb<br />

fährdungsbeurteilung und Gefahrstoffverzeichnis<br />

über Hinweise zur persönlichen<br />

Schutzausrüstung und zur arbeitsmedizinischen<br />

Vorsorge bis zum aktuellen Thema<br />

„Kennzeichnung von Gefahrstoffen nach<br />

GHS“, zu dem alle neuen Piktogramme und<br />

H-Sätze erläutert werden. Sm<br />

information<br />

Die Broschüre „Gefahrstoffe schnell<br />

und praxisnah im Griff“ (BGI/GUV-I<br />

7008) ist Teil der Schriftenreihe „Gesund<br />

und fit im Kleinbetrieb“ der Deutschen<br />

Gesetzlichen Unfallversicherung<br />

(DGUV). Diese Schriften können kostenlos<br />

unter www.arbeitssicherheit.de<br />

heruntergeladen oder bei der DGUV bestellt<br />

werden (Tel.: 030/288 763 800,<br />

Fax: 030/288 763 808, E-Mail: info@<br />

dguv.de).<br />

8 <strong>Sichere</strong> Chemiearbeit 11/2009


esser arbeiten im richtigen Licht<br />

Optimale beleuchtung macht die arbeit sicherer<br />

Ohne Licht geht nichts. Gerade jetzt,<br />

wenn die Tage kürzer werden, rückt die<br />

künstliche beleuchtung in den Vordergrund.<br />

Ob in büro, Labor oder Werkshalle<br />

- nur optimale Lichtverhältnisse können<br />

dazu beitragen, Unfälle zu verhüten.<br />

Gerold Soestmeyer, Obmann des Arbeitskreises<br />

Beleuchtung, Licht und Farbe der<br />

Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung<br />

(DGUV) sagt: „Richtige Beleuchtung<br />

hilft, Stolper- und Rutschgefahren frühzeitig<br />

zu erkennen und Unfälle zu vermeiden.<br />

Darüber hinaus hat Licht einen wichtigen<br />

Einfluss auf die Gesundheit und die<br />

Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter, Eine<br />

gute Beleuchtung trägt dazu bei, die Augen<br />

zu schonen, vorzeitiger Ermüdung<br />

vorzubeugen und die Aufmerksamkeit zu<br />

erhalten. Dabei sollte die Beleuchtung auf<br />

die jeweilige Arbeit abgestimmt werden.“<br />

Bei der Einrichtung der Beleuchtung der<br />

Arbeitsplätze muss darauf geachtet werden,<br />

dass die Sehkraft mit zunehmendem<br />

Alter nachlässt und damit die Anforderungen<br />

an die Beleuchtung steigen. Das<br />

betrifft sowohl die Beleuchtungsstärke als<br />

auch die Blendungsbegrenzung", so Soestmeyer.<br />

retten aus höhen und Tiefen muss sicher sein<br />

Neue Trainingsplattform im bildungszentrum in Laubach freigegeben<br />

Fast 200 beschäftigte aus den mitgliedsbetrieben<br />

der bG chemie besuchten im<br />

Jahr 2009 ein Seminar zum „retten aus<br />

höhen und Tiefen“. Jetzt verfügt das bildungszentrum<br />

der bG chemie in Laubach<br />

über eine neue Trainingsplattform, die<br />

von Dr. harald Wellhäußer, Leiter des bereichs<br />

Prävention der bG chemie, feierlich<br />

eingeweiht wurde.<br />

Die Plattform verfügt über optimale Bedingungen<br />

für das Retten von Verletzten<br />

aus Behältern oder engen Räumen. Unterschiedliche<br />

bauliche Elemente machen<br />

dies möglich.<br />

Die Trainingsplattform ist überdacht. Somit<br />

können die Übungen bei jedem Wetter<br />

während der Seminare „Retten aus Höhen<br />

aus- und Weiterbildung<br />

Die richtige Beleuchtung hängt von mehreren<br />

Faktoren ab. Optimal ist Tageslicht<br />

an allen Arbeitsplätzen. Ist dies nicht<br />

möglich, sollten die Lichtverhältnisse mittels<br />

künstlicher Lichtquellen verbessert<br />

werden. Dabei spielen Art und Dauer der<br />

Tätigkeit, das Sehvermögen und das Alter<br />

des Beschäftigten eine Rolle.<br />

Weniger Unfälle durch gutes Licht<br />

In Arbeitsbereichen sollte die Beleuchtungsstärke<br />

grundsätzlich nicht unter 200<br />

Lux liegen. Bei besonderen Gefährdungen<br />

wie Umgang mit spitzen, scharfen, sich<br />

bewegenden oder heißen Gegenständen<br />

sollte die Stärke mindestens 300 Lux bis<br />

500 Lux betragen, um Unfallgefahren zu<br />

vermeiden.<br />

Eine Arbeitsstätte gilt als gut beleuchtet,<br />

wenn alle Arbeitsbereiche, Verkehrswege<br />

und Pausenräume ausreichend beleuchtet<br />

sind und in Arbeitsbereichen mit besonderen<br />

Sehaufgaben (zum Beispiel sehr<br />

feine Montagearbeiten, Qualitätskontrolle,<br />

Büroarbeit) je nach Art der Tätigkeit<br />

Beleuchtungsstärken von 500 Lux bis<br />

1500 Lux erreicht werden. Die Verteilung<br />

des Lichts in den Räumen sollte ausgewogen<br />

sein, Decke und Wände sollten<br />

Richtiges Retten will gelernt sein<br />

Prävention und arbeitsschutz<br />

Optimale Lichtverhältnisse können<br />

dazu beitragen, Unfälle zu verhüten.<br />

(Foto: BGAG/Stephan Floß)<br />

möglichst hell sein. Störende Blendung<br />

und Schatten müssen vermieden werden.<br />

Es sind Lampen mit einer geeigneten<br />

Lichtfarbe und guter Farbwiedergabe zu<br />

verwenden, um beispielweise Sicherheitsfarben<br />

erkennen zu können.<br />

Weiterführende Informationen enthält die<br />

BG-Regel "Natürliche und künstliche Beleuchtung<br />

von Arbeitsstätten" (BGR 131-1<br />

und 2 ), die beim zuständigen Unfallversicherungsträger<br />

oder im Internet unter<br />

www.arbeitssicherheit.de erhältlich ist.<br />

DGUV<br />

und Tiefen“, „Befahren von Behältern und<br />

engen Räumen“ sowie „<strong>Sichere</strong>s Benutzen<br />

von persönlichen Schutzausrüstungen“<br />

durchgeführt werden.<br />

Eindrucksvoll demonstrierten Fachleute<br />

eine Rettungsaktion, bei der eine bewusstlose<br />

Person aus einem Tank geborgen wurde.<br />

Freihängend im Auffanggurt, moderierte<br />

Rainer Schubert, BG-Chemie-Mitarbeiter<br />

der Technischen Aufsicht und<br />

Beratung in Halle, diese Demonstration. Er<br />

wies darauf hin, dass eine verletzte oder<br />

bewusstlose Person aus einer sauerstoffarmen<br />

oder giftigen Atmosphäre schnellstmöglich<br />

herauszuholen sei. „Dabei müssen<br />

die Retter selbst geschützt und gut ausgebildet<br />

sein“, betont Schubert.<br />

Hun<br />

<strong>Sichere</strong> Chemiearbeit 11/2009 9


Schriften und medien<br />

Laborrichtlinien online<br />

„<strong>Sichere</strong>s arbeiten in Laboratorien“ frei zugängig im Netz<br />

Laborrichtlinien im Internet der BG Chemie<br />

Die bG-information „<strong>Sichere</strong>s arbeiten<br />

in Laboratorien“ (bGi/GUV-i 850-0)<br />

setzt die alten Laborrichtlinien (ehemals<br />

bG-regel 120 „Laboratorien“) in aktualisierter<br />

Form fort. Das buch beschreibt<br />

den allgemein anerkannten Stand der<br />

Technik für Laboratorien. Jetzt steht der<br />

Text frei und kostenlos zugänglich im<br />

Netz.<br />

Das merkblatt b 006 „einstufung von<br />

Prokaryonten (bacteria und archaea)“<br />

in der reihe „<strong>Sichere</strong> biotechnologie“<br />

enthält die von der bG chemie erarbeitete<br />

einstufungsliste der bakterien und<br />

archaebakterien.<br />

In der Ergänzungsliste zum Merkblatt<br />

(B 006-1) werden über 2 100 seit der<br />

letzten Ausgabe vom Juli 2005 neu beschriebene<br />

Arten bewertet. Zudem wurden<br />

die Zoonoseerreger gekennzeichnet,<br />

denen bei der Verbreitung von Infektionskrankheiten<br />

eine wichtige Rolle zukommt.<br />

Deren Kennzeichnung liefert<br />

eine wichtige Information für die Er-<br />

Kurz gemeldet<br />

Für den Nutzer öffnen sich komfortable<br />

Suchmöglichkeiten im Text. Textpassagen<br />

und Bilder lassen sich durch „Markieren<br />

und Kopieren“ in andere Dokumente exportieren.<br />

Dass nicht nur eine einfache<br />

PDF-Datei zum Download angeboten<br />

wird, hat den Vorteil, dass der Leser sicher<br />

sein kann, stets die aktuelle Fassung vorliegen<br />

zu haben. Alte Schätzchen der La-<br />

Über 2100 neue bakterienarten bewertet<br />

merkblatt b 006 und Datenbank für biologische arbeitsstoffe ergänzt<br />

stellung der Gefährdungsbeurteilung.<br />

Die Liste wird in das Technische Regelwerk<br />

zur Biostoffverordnung übernommen.<br />

Solche umf<br />

a n g r e i c h e n<br />

Tabellenwer ke<br />

lassen sich<br />

komfortabler<br />

in einer Datenbank<br />

als in<br />

einer Broschüre<br />

suchen.<br />

Deshalb baut<br />

die BG Chemie eine Datenbank für biologische<br />

Arbeitsstoffe auf. In den<br />

Kurz gemeldet<br />

auszubildende im Stress?<br />

Was tun bei belastungen in der<br />

ausbildung?<br />

Schon Berufsanfänger sind Stress ausgesetzt.<br />

Die Folgen reichen von Müdigkeit<br />

und Konzentrationsschwäche bis hin zu<br />

Nervosität und Unruhe.<br />

Bei solchen Symptomen sollte möglichst<br />

früh mit Vorgesetzten, Berufsschullehrern,<br />

dem Betriebsrat oder Schlichtungsstellen<br />

gesprochen werden. Bei allgemeinen<br />

Fragen zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />

kann außerdem der<br />

Sicherheitsbeauftragte oder die Fachkraft<br />

für Arbeitssicherheit, der Betriebsrat oder<br />

der Betriebsarzt angesprochen werden.<br />

Die DGUV gibt Informationen zur Stressbewältigung,<br />

psychische Belastungen am<br />

Arbeits- und Ausbildungsplatz und zu<br />

Mobbing unter http://www.dguv.de/<br />

webcode.jsp?q=d96102 . Dke<br />

borrichtlinien von „anno dazumal“, die<br />

man im Netz ansonsten problemlos „ergoogeln“<br />

kann, gehören der Vergangenheit<br />

an.<br />

Die neue Anwendung kann unter<br />

www.bgchemie.de/laborrichtlinien direkt<br />

aufgerufen werden und ist auch über www.<br />

bgchemie.de (Seiten-ID 1163.0) zugänglich.<br />

Gk<br />

nächsten Jahren wird diese um die aktualisierten<br />

Einstufungslisten der Viren,<br />

Pilze und Parasiten ergänzt.<br />

Die Datenbank mit den eingestuften<br />

Bakterien und Archaebakterien ist unter<br />

www.bgc-biotech.jedermann.de zugänglich.<br />

Mitgliedsbetriebe können sich hier<br />

anmelden, erhalten einen Benutzernamen<br />

und ein Passwort.<br />

Das Angebot ist für Mitgliedsbetriebe<br />

kostenlos. Von anderen Interessenten<br />

kann der Zugangscode gegen eine Gebühr<br />

von zunächst drei Euro zzgl. MwSt.<br />

pro Monat und Nutzer angefordert werden.<br />

Mrt<br />

10 <strong>Sichere</strong> Chemiearbeit 11/2009


Schriften und medien<br />

merkblätter der bG chemie vorgestellt<br />

Organische Peroxide verstehen<br />

auf der achema 2009 wurden neue<br />

merkblätter vorgestellt, die „antworten<br />

auf häufig gestellte Fragen“ bieten. Das<br />

merkblatt m 058 „Organische Peroxide“<br />

gehört dazu.<br />

Auf 48 Fragen werden Antworten zum<br />

Umgang mit organischen Peroxiden gegeben.<br />

Es reicht von den Vorschriften über<br />

die Umsetzung der Anforderungen der<br />

Unfallverhütungsvorschrift „Organische<br />

Peroxide“, BGV B4 in der Praxis bis hin zur<br />

stoffspezifischen Gefährdungsbeurteilung.<br />

Zusammen mit dem Merkblatt M 001 sowie<br />

dem Faltblatt „Organische Peroxide“<br />

(GW 7) aus der Reihe „Gewusst wie“ steht<br />

ein umfangreiches Informations- und Unterweisungsmaterial<br />

zu dieser Stoffklasse<br />

für die Betriebe bereit. Gr<br />

antworten auf häufig gestellte Fragen<br />

Gefährdungen bei reaktionstypen und Prozessschritten erklärt<br />

Unter dem Titel „exotherme reaktionen und<br />

instabile Stoffe“ werden im merkblatt<br />

r 006 der reihe „anlagensicherheit“ antworten<br />

auf häufig gestellt Fragen zu den entsprechenden<br />

Themenkomplexen gegeben.<br />

Neben der Rezension<br />

von Vorschriften und<br />

Regeln stehen die<br />

„Gefährdungsbeurteilung“<br />

und die „Maßnahmen<br />

zur sicheren<br />

Führung von Prozessen“<br />

im Mittelpunkt<br />

der Broschüre. Dabei<br />

werden sowohl Kriterien<br />

zur Beurteilung<br />

der sicherheitstechnischen<br />

Relevanz von<br />

Stoffen und Reaktionen<br />

vorgestellt als<br />

auch die spezifischen<br />

Gefährdungen bei verschiedenenReaktionstypen<br />

und Prozessschritten<br />

erklärt. „Sind<br />

Anlagensicherheit<br />

endotherme Reaktionen ungefährlich?“ oder<br />

„Welche Anhaltspunkte gibt es für selbstzersetzliche<br />

Stoffe?“ sind nur zwei von 23 Fragen<br />

aus dem Abschnitt „Gefährdungsbeurteilung“.<br />

Gefahrstoffe<br />

Exotherme Reaktionen<br />

und instabile Stoffe<br />

Antworten auf häufi g gestellte Fragen<br />

Organische Peroxide<br />

Antworten auf häufi g gestellte Fragen<br />

M 058<br />

BGI/GUV-I 8619<br />

In dem Kapitel „Maßnahmen“ werden einerseits<br />

die Möglichkeiten zur sicheren Führung<br />

verfahrenstechnischer Prozesse aufgezeigt<br />

als auch Hinweise zur sicherheitsgerechten<br />

Änderung von Anlagen und<br />

Prozessen gegeben.<br />

Anhand eines Bei-<br />

R 006<br />

BGI/GUV-I 8618<br />

Ausgabe 4/2009<br />

spiels werden die<br />

unterschiedlichen<br />

Erfordernisse in<br />

Abhängigkeit von<br />

Verfahrensführung,<br />

Wärmetönung und<br />

möglichen Nebenreaktionenbeschrieben.<br />

Abgerundet wird<br />

das Merkblatt mit<br />

Hinweisen auf Angebote<br />

der BG Chemie<br />

in der Aus- und<br />

Weiterbildung sowie<br />

mit einem umfangreichemLiteraturverzeichnis.<br />

Das Merkblatt<br />

R 006 „Exotherme Reaktionen und instabile<br />

Stoffe – Antworten auf häufig gestellte Fragen“<br />

(BGI/GUV-I 8618) kann über www.<br />

bgchemie.de/medienshop bestellt werden.<br />

Sm<br />

<strong>Sichere</strong> Chemiearbeit 11/2009 11<br />

Ausgabe 4/2009<br />

Kurz gemeldet<br />

Kurz gemeldet<br />

Jeder Schritt zählt<br />

Laufaktion, bei der jeder gewinnt<br />

Die BASF in Ludwigshafen startet eine<br />

neue Gesundheitsaktion: Sie will zeigen,<br />

wie wichtig Bewegung ist und wie einfach<br />

sich Menschen im Alltag fit halten<br />

können. Acht Wochen lang dokumentiert<br />

ein Schrittzähler, wie viele Schritte sein<br />

Träger jeden Tag zurücklegt.<br />

„Optimal wäre ein tägliches Laufpensum<br />

von 8 000 bis 10 000 Schritten. Tatsächlich<br />

laufen wir durchschnittlich nur<br />

3 000 bis 4 000 Schritte am Tag“, sagt<br />

Dr. Stefan Lang, Ärztlicher Direktor der<br />

BASF.<br />

Dabei zähle Bewegungsmangel zu den<br />

größten gesundheitlichen Risikofaktoren<br />

für Übergewicht, Bluthochdruck und<br />

Stoffwechselerkrankungen. „Bewegung<br />

trägt immer zur Verbesserung des psychischen<br />

und physischen Wohlbefindens<br />

bei“, weiß Lang. DKe<br />

Termin<br />

Symposium arbeitsschutzmanagement<br />

für 2010 geplant<br />

Am 15. März 2010 findet die Veranstaltung<br />

„Arbeitsschutzmanagement – mit<br />

Sys tem sicher zum Erfolg“ der Deutschen<br />

Gesetzlichen Unfallversicherung<br />

(DGUV) statt.<br />

Auf dem Symposium werden Erfolge und<br />

praktische Erfahrungen mit Arbeitsschutzmanagementsystemen<br />

vorgestellt<br />

und Angebote der Unfallversicherungsträger<br />

auf diesem Gebiet präsentiert.<br />

Die Veranstaltung wendet sich an<br />

Unternehmer, Führungskräfte, Fachkräfte<br />

für Arbeitssicherheit, Betriebsärzte,<br />

Managementbeauftragte, die Ar beitsschutz<br />

experten der Länder und des<br />

BMAS sowie an die Unfallversicherungsträger.<br />

Näheres zum Symposium sowie ein Anmeldeformular<br />

sind ab 1. November<br />

2009 unter www.dguv.de, Webcode:<br />

d69305 zu finden.<br />

Veranstaltungsort: Hotel Aquino Tagungszentrum,<br />

Hannoversche Straße 5b,<br />

10115 Berlin-Mitte DKe


Plakat Thema des monats November<br />

Dieses Plakat ist auf der Rückseite des<br />

Kalenderblattes November 2009 der<br />

BG Chemie zu finden.<br />

Verkehrssicherheit<br />

Bestellt werden kann es bei der<br />

Bergbau-Berufsgenossenschaft<br />

Artikel-Nummer 14/99,<br />

www.bergbau-bg.de<br />

Berufsgenossenschaft der chemischen Industrie · Postfach 1014 80 · 69004 Heidelberg<br />

PVStk · Deutsche Post · Entgelt bezahlt · ZKZ 8772<br />

regelungen, die jeder kennen sollte<br />

Gesetze und Verordnungen mit Sicherheitspotenzial<br />

Das Straßenverkehrsrecht wird ständig<br />

weiterentwickelt. Die rechtsprechung,<br />

technische entwicklungen, neue erkenntnisse,<br />

aber auch beobachtungen über<br />

(Fehl-)Verhaltensweisen der Verkehrsteilnehmer<br />

führen zu Neuerungen. Die Verkehrsteilnehmer<br />

sind verpflichtet, sich<br />

darüber zu informieren. hier einige regeln,<br />

die schon einige Jahre alt, aber noch<br />

lange nicht allen bekannt sind.<br />

eingeschränkte Winterreifenpflicht<br />

Seit 2006 gilt, dass Autofahrer die Ausrüstung<br />

ihrer Fahrzeuge an die Wetterverhältnisse<br />

anzupassen haben. Besonders trifft<br />

das für geeignete Bereifung zu. Das heißt<br />

aber nicht, dass man ab einem bestimmen<br />

Monat nur noch mit Winterreifen fah ren<br />

darf. Juristen sprechen von „eingeschränkter<br />

Winterreifenpflicht“. Das bedeutet,<br />

das geeignete Reifen montiert sein<br />

müssen, wenn die Wetter- und Straßenverhältnisse<br />

es verlangen.<br />

Kreisverkehr<br />

Seit 2001 enthält die Straßenverkehrsordnung<br />

(StVO) eine eigene Vorschrift zum<br />

Kreisverkehr. Während das Zeichen „Kreis-<br />

verkehr“ nur die<br />

F a h r t r i c h t u n g<br />

vorgibt, wird die<br />

Vorfahrt durch<br />

das zusätzliche<br />

Zeichen „Vorfahrt<br />

gewähren“<br />

geregelt. Das Kreisverkehrsschild<br />

allein<br />

hat keine die Vorfahrt regelnde Wirkung.<br />

Im Paragraf neun StVO sind folgende Regelungen<br />

getroffen: Bei der genannten<br />

Schilderkombination hat der Verkehr auf<br />

der Kreisbahn Vorfahrt.<br />

Bei der Einfahrt darf nicht, bei der Ausfahrt<br />

muss immer geblinkt werden. Innerhalb<br />

des Kreisverkehrs ist das Halten auf<br />

der Fahrbahn verboten. Der als Sperrfläche<br />

markierte Innenbereich darf nicht überfahren<br />

werden – ausgenommen sind Fahrzeuge,<br />

die den Kreisverkehr ansonsten<br />

nicht durchfahren können. Beim Überfahren<br />

der Sperrfläche muss eine Gefährdung<br />

anderer Verkehrsteilnehmer ausgeschlossen<br />

werden. Das Verbot, beim Einfahren zu<br />

blinken, soll Unfälle vermeiden.<br />

Das rechtzeitige Blinken beim Verlassen<br />

des Kreisverkehrs erhöht die Verkehrssi-<br />

cherheit. Die Pflicht zum rechtzeitigen und<br />

deutlichen Anzeigen der Fahrtrichtung ergibt<br />

sich daraus, dass es sich um einen Abbiegevorgang<br />

handelt.<br />

Schutzstreifen für radfahrer<br />

Neben den bereits bekannten Radwegen und<br />

Radfahrstreifen, die bei entsprechender Beschilderung<br />

benutzungspflichtig sind, wurden<br />

im Zuge der Fahrradnovelle Schutzstreifen<br />

eingeführt. Es handelt sich dabei um<br />

Fahrspuren für Radfahrer, die durch eine<br />

unterbrochene Linie von der übrigen Fahrbahn<br />

abgetrennt sind. Sie können mit dem<br />

Piktogramm „Radfahrer“, das auf dem Fahrbahnbelag<br />

aufgebracht wird, versehen sein.<br />

Sie werden dort eingerichtet, wo ein besonderer<br />

Schutz für Radfahrer notwendig erscheint,<br />

aber aus baulichen Gründen kein<br />

Radweg oder Radfahrstreifen eingerichtet<br />

werden kann.<br />

Radfahrer müssen den Schutzstreifen benutzen,<br />

das ergibt sich aus dem Rechtsfahrgebot.<br />

Autofahrer hingegen sollen die Schutzstreifen<br />

nicht befahren. Sie dürfen die Markierungslinie<br />

jedoch bei Bedarf überfahren,<br />

zum Beispiel bei der Begegnung mit breiten<br />

Fahrzeugen. Sie müssen dabei aber eine Gefährdung<br />

von Radfahrern ausschließen.<br />

DKe<br />

12 <strong>Sichere</strong> Chemiearbeit 11/2009

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