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BR3_2020_digital_06_2020

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Das Magazin der CDU Berlin<br />

www.cdu.berlin<br />

3 /<strong>2020</strong><br />

1<br />

45. Jahrgang<br />

Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. Erscheinungsweise: einmal im Quartal.<br />

Berlin pulsiert, lebt<br />

und erfindet sich<br />

ständig neu – eine<br />

Kraft, die auch uns<br />

antreibt.“<br />

CDU Vorsitzender Kai Wegner<br />

Berlin in Bewegung<br />

bringen – CDU denkt<br />

Mobilität neu<br />

Modern, frech,<br />

schwarz – neuer<br />

Look der Berliner CDU<br />

Alles Gute, CDU!<br />

Union vor 75 Jahren<br />

in Berlin gegründet<br />

Kai Wegner und Stefan Evers am <strong>06</strong>. Juni im Live-Studio bei der <strong>digital</strong>en Landesmitgliederkonferenz<br />

BERLINER RUNDSCHAU 3/<strong>2020</strong>


2<br />

3<br />

SO WIRD<br />

BERICHTET<br />

IN DIESER AUSGABE...<br />

LIEBE LESERINNEN<br />

UND LESER,<br />

vor rund einem Jahr haben wir uns gemeinsam auf<br />

den Weg gemacht, um die CDU Berlin zu einen und sie<br />

zur starken Stimme gegen Rot-Rot-Grün zu machen.<br />

Heute stelle ich fest: Uns ist in der Partei ein Aufbruch<br />

gelungen. Mut und Zuversicht sind zurück. Die CDU<br />

findet wieder statt in Berlin. Wir sind geschlossen und<br />

entschlossen. Wir sind die starke Stimme der Opposition.<br />

Mein Dank gilt den engagierten Mitstreitern in<br />

Präsidium, Landesvorstand, Kreis- und Ortsverbänden<br />

und den Vereinigungen für diese echte Teamleistung.<br />

Berlin pulsiert, lebt und erfindet sich ständig neu –<br />

eine Kraft, die auch uns antreibt.<br />

Unsere Kreativität, unsere Lösungskompetenz, unsere<br />

Freude an der gemeinsamen Arbeit wollen wir<br />

zukünftig noch besser nach außen tragen. Dafür<br />

haben<br />

„Eine Kraft, die auch<br />

uns antreibt “<br />

wir ein komplett neues Design entwickelt, das uns<br />

unverwechselbar macht. Mit coolem Schwarz, das<br />

für einen modernen, nach vorne schauenden Konservatismus<br />

steht. Und einem dynamischen Orange, das<br />

für Lebensfreude, Neugier und Kreativität steht. Abgeschlossen<br />

werden unsere neuen Farben mit reinem<br />

Weiß, das für die waschechten, ehrlichen Botschaften<br />

steht, mit denen die CDU Berlin in den Dialog mit den<br />

Berlinern treten wird. Deswegen erstrahlt auch die<br />

Berliner Rundschau in neuem Glanz. Überzeugen Sie<br />

sich von unserem frischen Look gerne auch auf unserer<br />

Seite aufgehts.berlin sowie auf Facebook, Twitter<br />

und Instagram.<br />

Gemeinsam haben wir noch viel vor. Wir wollen zurück<br />

in die Regierungsverantwortung, wir wollen den<br />

schlechtesten Senat ablösen, seit Berlin das Stadtrecht<br />

hat. Dafür wollen wir den Aufbruch, den wir als<br />

Partei hinbekommen haben, auch in die Stadt tragen.<br />

Wir werden noch intensiver mit der Stadtgesellschaft<br />

in den Dialog treten. Wir werden den Menschen zuhören,<br />

ihre Sorgen, ihre Hoffnungen und Ideen aufgreifen.<br />

Wir wollen machen statt reden und Lösungen<br />

anbieten, die wirklich funktionieren. Wir haben eine<br />

Vision und einen Plan. Mit unserer innovativen <strong>digital</strong>en<br />

Mitgliederversammlung und unserem daraus<br />

entwickelten Mobilitätskonzept haben wir ein weiteres<br />

programmatisches Ausrufezeichen gesetzt.<br />

Berlin hat so viele Möglichkeiten, in dieser Stadt und<br />

ihren Menschen schlummert eine ungeheure Kraft<br />

– aber in vielen Bereichen funktioniert Berlin leider<br />

nicht richtig. Wir wollen den Berlinern den Stolz auf<br />

ihre Stadt zurückgeben. Wir wollen dafür sorgen, dass<br />

Berlin wieder funktioniert. Lassen Sie uns daran weiter<br />

gemeinsam arbeiten. Auf geht’s, Berlin!<br />

Kai Wegner<br />

Landesvorsitzender der CDU Berlin<br />

BERLINER RUNDSCHAU 3/<strong>2020</strong> BERLINER RUNDSCHAU 3/<strong>2020</strong>


4 5<br />

Lebensqualität in der Stadt, entlastet die Straßen<br />

und nutzt der Umwelt. „Dem Bedeutungszuwachs<br />

des Fahrrads werden wir gerecht, indem wir den<br />

Fahrradverkehr noch besser fördern“, erläutert<br />

Kai Wegner. Dazu gehört, den Radverkehr sicher<br />

und attraktiv machen – durch die Sanierung von<br />

Radspuren, durch spezielle Sicherheitsmaßnahmen<br />

im Kreuzungsbereich, die räumliche Trennung von<br />

Rad- und Autoverkehr und das Einrichten von kreuzungsarmen<br />

Fahrradschnellwegen.<br />

DAS SAGEN DIE<br />

MITGLIEDER<br />

BERLIN IN BEWEGUNG<br />

BRINGEN<br />

Straßen, Fahrrad- und Fußgängerwege,<br />

Schienen und Wasserstraßen sind<br />

die Lebensadern Berlins. Arbeitsplätze,<br />

Wirtschafts- und Innovationskraft und<br />

Lebensqualität hängen von einem wohlabgestimmten,<br />

funktionierenden und<br />

bedarfsgerechten Verkehrssystem ab.<br />

Nicht zuletzt steht die die Berliner CDU für ein faires<br />

Miteinander aller Mobilitätsformen, in der auch<br />

das Auto auch in Zukunft seinen berechtigten Platz<br />

hat. „Selbstverständlich werden auch in 20 oder 30<br />

Jahren Menschen sich im eigenen Pkw durch die<br />

Berlin ist Deutschlands Stauhauptstadt. Der<br />

Senat spielt die verschiedenen Mobilitätsformen<br />

gegeneinander aus. Ideologisch verbohrte<br />

Vorhaben wie das Zwangsticket, die City-Maut,<br />

Tourismusabgaben und die drakonische Anhebung<br />

der Parkgebühren zeigen, wohin die Reise<br />

mit Rot-Rot-Grün geht – oder besser gesagt: nicht<br />

geht. Eher ist der Senat dazu bereit, die Berliner<br />

Bevölkerung einem gigantischen Sozialexperiment<br />

zu unterziehen, in dem es wenige Gewinner, aber<br />

sehr viele Verlierer gibt, als dass er sein Regieren<br />

nach den Bedürfnissen der Menschen ausrichtet.<br />

Die CDU Berlin ist das Gegenmodell zu Rot-Rot-<br />

Grün. „Mit unseren Ideen werden wir Berlins Verkehrspolitik<br />

endlich vom Kopf auf die Füße stellen.<br />

Unser Mobilitätskonzept setzt auf Vernunft, Attraktivität,<br />

breite Angebote und Freiwilligkeit statt auf<br />

Bevormundung, Umerziehung und Zwang“, sagt<br />

der CDU-Landesvorsitzende Kai Wegner. Ziel ist<br />

es, mehr Menschen vom ÖPNV zu überzeugen.<br />

Zudem sollen das Fahrradfahren und das Zufußgehen<br />

in Berlin endlich sicherer werden. Diejenigen,<br />

die weiterhin auf das Auto angewiesen sind<br />

oder es aus Überzeugung nutzen wollen, sollen<br />

auch besser durch die Stadt kommen. „Das alles<br />

ist kein Hexenwerk und keine Träumerei - unsere<br />

Lösungen sind praktikabel und machbar“, so Kai<br />

Wegner: „Und wir wollen dafür sorgen, dass das<br />

ab 2021 zur Realität wird.“<br />

Damit eine echte Verkehrswende gelingt, muss<br />

der ÖPNV sicher, sauber, pünktlich, enger getaktet,<br />

zuverlässig und bezahlbar sein. Deshalb will die<br />

CDU Berlin den Schienenverkehr bis in die Außenbezirke<br />

ausbauen und neue, schnelle Verbindungen<br />

schaffen. Den Dauerstau auf Berlins Straßen will<br />

die Partei auflösen, indem die Tarifzone B ausgeweitet<br />

wird und Park- &-Ride-Stellplätze an ÖPNV-<br />

Haltepunkten im Umland ausgebaut werden. Hinzu<br />

kommt ein 365-Euro-Ticket auf freiwilliger Basis.<br />

„So werden wir viele dazu bewegen, schneller vom<br />

Pkw auf den ÖPNV oder Regionalverkehr umzusteigen.<br />

Allein das wird dazu führen, dass sich die<br />

Verkehrssituation im Berliner Stadtgebiet deutlich<br />

entspannt“, stellt Kai Wegner klar.<br />

Auch die Schaffung einer guten Fahrradinfrastruktur<br />

zählt für die CDU zu den Eckpfeilern einer<br />

guten Verkehrspolitik. Fahrradfahren erhöht die<br />

Stadt bewegen“, so Kai Wegner. Die autofreie Stadt<br />

ist eine Illusion, weil viele Menschen auf diese Form<br />

der individuellen Mobilität angewiesen sind: Familien<br />

mit Kindern, Ältere und natürlich auch Handwerker<br />

und Dienstleister. Diese Menschen sind dem<br />

rot-rot-grünen Senat egal. „Mit unserem Konzept<br />

werden wir emissionsfreien Pkw-Verkehr fördern,<br />

erkennen aber auch an, dass sich nicht alle Nutzer<br />

solche Lösungen finanziell leisten können“, sagt Kai<br />

Wegner und betont: „Individualmobilität darf nicht<br />

zu einer sozialen Frage werden.“<br />

Die Berliner CDU will die Hauptstadt schon heute<br />

zum Testfeld für die urbane Mobilität von morgen<br />

machen – von der Forschung über die Entwicklung<br />

und Produktion bis zur Anwendung. Die Digitalisierung<br />

wird uns auch dabei helfen, Verkehre effizienter<br />

zu gestalten, das Verkehrsaufkommen besser zu<br />

steuern und Umweltbelastungen zu reduzieren. „Mit<br />

unseren innovativen Ideen und smarten Lösungen<br />

verfolgen wir ein Ziel: Berlin endlich wieder richtig<br />

in Bewegung zu bringen. Berlin soll zur Mobilitätsstadt<br />

Nummer 1 in Europa werden. Dafür haben wir<br />

eine Vision und einen klaren Plan“, fasst Kai Wegner<br />

das Mobilitätskonzept der CDU Berlin zusammen.<br />

BERLINER RUNDSCHAU 3/<strong>2020</strong> BERLINER RUNDSCHAU 3/<strong>2020</strong>


6 7<br />

sollten den Bürgern akzeptable Alternativen zum<br />

Auto angeboten werden. Generalsekretär Stefan<br />

Evers betonte, er glaube nicht an die autofreie<br />

Stadt, ein bisschen autoärmer würde es zukünftig<br />

aber schon werden. Schließlich wurde auch darauf<br />

hingewiesen, dass man die Menschen in den<br />

Randbezirken hinsichtlich der Verkehrsanbindung<br />

nicht wie bisher vernachlässigen dürfe. Neben<br />

„Ideologiefreiheit ist das<br />

Gebot der Stunde “<br />

EIN JAHR<br />

FÜR EUROPA<br />

SOVIEL DIGITALES WAR NOCH NIE<br />

den CDU-Verkehrsministern aus Niedersachsen<br />

und Nordrhein-Westfalen, Bernd Althusmann und<br />

Hendrik Wüst, waren außerdem auch dabei die<br />

Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie,<br />

Hildegard Müller, der Chef der S-Bahn Berlin,<br />

Soviel Digitales war wohl noch nie bei der CDU Berlin. Über 400 Mitglieder waren<br />

eingeloggt, als die Berliner Christdemokraten zur ersten <strong>digital</strong>en Landesmitgliederkonferenz<br />

riefen. Ein Konzept, das anscheinend auch bei den hochkarätigen<br />

Fachleuten zum Thema Mobilität ankam, die bereitwillig sich der Debatte stellten.<br />

Es ging an diesem Samstagvormittag insgesamt<br />

zweieinhalb Stunden um die Zukunft der Mobilität<br />

in Berlin und um Fragen wie: Können wir<br />

das Fahrradfahren fördern und sicherer machen,<br />

ohne Fußgänger und Autofahrer auszubremsen?<br />

Wie stärken wir den ÖPNV? Wie schaffen wir weniger<br />

Staus und schonen damit unsere Umwelt<br />

und unsere Nerven?<br />

Bei den Abstimmungen zu den im vergangenen<br />

Jahr durchgeführten DENKWERKSTÄTTEN wurde<br />

das Thema Mobilität immer unter die Top Vier<br />

gewählt. Nun also die Mitgliederkonferenz, denn<br />

die Probleme in der Stadt sind gewaltig: Berlin<br />

wurde zur Stauhauptstadt Deutschlands, die ausgefallenen<br />

Fahrten der BVG erreichen immer neue<br />

Höchststände, die Zahl der verunfallten Radfahrer<br />

steigt deutlich und der Ausbau der E-Mobilität<br />

kommt nicht voran.<br />

In den vergangenen Monaten arbeiteten Verkehrsexperten<br />

der Berliner Union an einem modernen<br />

Verkehrskonzept, um Lösungen für Berlin<br />

zu finden und die Stadt wieder in Fahrt zu bringen.<br />

Ergänzend wurde im Mai eine Umfrage zum Thema<br />

Mobilität mit über 1100 Teilnehmern geschaltet,<br />

um Einschätzungen zu den Problemschwerpunkten<br />

und individuellen Mobilitätsinteressen der<br />

Mitglieder abzufragen. Die letzte Etappe vor der<br />

Beschlussfassung im Landesvorstand stellte nun<br />

diese <strong>digital</strong>e Mitgliederkonferenz dar, die aus<br />

einem Fernsehstudio in Neukölln gesendet wurde.<br />

Bereits zur Eröffnung wurde deutlich, dass die<br />

<strong>digital</strong>e Mitgliederkonferenz im Vergleich zu vorangegangenen<br />

Präsenzveranstaltungen die am<br />

besten besuchte der CDU Berlin werden würde.<br />

Deutlich über 400 Mitglieder hatten sich bei dem<br />

<strong>digital</strong>en Treffen eingefunden. Der Landesvorsitzende<br />

Kai Wegner stellte klar, dass das Ziel der<br />

Mobilitätskonzeptes weder eine auto- noch eine<br />

fahrradgerechte Stadt sei, sondern eine menschengerechte.<br />

Die Auffassung der Union zur Mobilität<br />

müsste zeitgemäß angepasst werden, dies dürfe<br />

allerdings nicht mit Verboten und Umerziehung<br />

erfolgen. Durch bessere Angebote im ÖPNV und<br />

zum Beispiel sichere, ausgebaute Radwege und<br />

eine bessere Vernetzung der Verkehrsträger<br />

Peter Buchner und der Bundesgeschäftsführer<br />

des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs, Burkard<br />

Stork. Die Expertenpanels zur Zukunft des<br />

Automobils sowie der urbanen Mobilität lieferten<br />

weitere Anregungen, auch gab es viel Zustimmung<br />

für den eingeschlagenen Modernisierungskurs der<br />

Berliner CDU. Ex-BVG-Chefin Sigrid Nikutta stellte<br />

fest: „Ideologiefreiheit ist das Gebot der Stunde.“<br />

Auch von den Mitgliedern gingen über 400 Vorschläge<br />

und Debattenbeiträge zum Thema Mobilität<br />

ein, die tabellarisch sortiert und anschließend<br />

zur Auswertung an den Landesfachausschuss<br />

weitergeleitet wurden. Von den Mitgliedern der<br />

CDU Berlin und der Presse gab es viel Lob für die<br />

Professionalität und die inhaltliche Ausgestaltung<br />

der 1. Digitalen Mitgliederkonferenz. Ein Format,<br />

das nun bestimmt auch nach Überstehen der Corona-Pandemie<br />

Anwendung finden wird.<br />

BERLINER RUNDSCHAU 3/<strong>2020</strong> BERLINER RUNDSCHAU 3/<strong>2020</strong>


8 9<br />

*** KURZ *** KNAPP *** INFORMATIV ***<br />

DREI BUCHSTABEN UND WIE MAN SIE DARSTELLT<br />

Das Plakat ist ein Klassiker.<br />

Der Kanzler darauf<br />

ist es auch. „Keine Experimente“<br />

warb die CDU<br />

Deutschlands zu Bundestagswahl<br />

1957 und hatte<br />

bis dahin in ihrer damals<br />

12jährigen Geschichte<br />

schon verschiedene Ausführungen<br />

ihres Markenzeichens<br />

gesehen. Auf<br />

diesem Plakat prangte ein<br />

schlankes, aber aufrechtes<br />

und blaues CDU. In den<br />

Jahren zuvor gab es verschiedene<br />

Anmutungen, die<br />

augenscheinlich das Christliche durch eine Kreuzanmutung<br />

oder das Einende in einem großen die beiden<br />

Buchstaben C und D umfassenden U darstellen sollte.<br />

Eine Anmutung, die erweitert durch eine Taube, in der<br />

Ost-CDU bis 1989 überleben sollte. Die weiteste Verbreitung<br />

fand schließlich ein rotes CDU, mal dicker, mal<br />

schlanker, mal mit Fahne, mal ohne, aber auch weiße<br />

Ausführungen gibt es gegenwärtig.<br />

130 MILLIARDEN KONJUNKTURPAKET<br />

DER BUNDESREGIERUNG<br />

77<br />

Europäische und Internationale<br />

Verantwortung<br />

KONJUNKTUR<br />

UND STÄRKUNG<br />

DER WIRTSCHAFT<br />

25<br />

Soziale & Wirtschaftliche<br />

Härten abfedern<br />

Mehrwertsteuersenkung<br />

20<br />

Länder und Kommunen<br />

unterstützen<br />

12<br />

Zuschüsse zur Senkung<br />

der EGG-Umlage<br />

3<br />

10<br />

130<br />

Mrd.<br />

11<br />

Junge Menschen und<br />

Familien unterstützen<br />

9<br />

Das Gesundheitswesen<br />

stärken und den Schutz<br />

vor Pandemien verbessern<br />

Zukunftsinvestionen uns<br />

Investitionen in<br />

Klimatechnologien<br />

40<br />

ZUKUNFTSPAKET<br />

60<br />

Quelle:<br />

Presse- und Informationsamt<br />

TOP<br />

DEUTSCHLAND<br />

KACHELWEISE BERLIN IM BLICK<br />

Ob mit viel Schwarz, mit viel Farbe<br />

oder mit viel Sprachwitz – immer<br />

fällt die neue Kampagne der CDU Berlin<br />

ins Auge. Professionell aufgesetzt gibt<br />

es nahezu jeden Tag in den Sozialen Medien<br />

ein neues politisches Statement der<br />

Berliner CDU und ihres Vorsitzenden Kai<br />

Wegner. Und viele Motive sind animiert.<br />

Bis man in der Acht- Sekunden-Animation<br />

etwa das volle Motiv mit der Aufforderung<br />

„Ganz easy durchs Bürgeramt<br />

swipen“ lesen kann, bewegt sich der<br />

Daumen über das angedeutete Telefon<br />

immer wieder von links nach rechts. Kurz<br />

und kann verweist dann der Beitext auf<br />

die aufbereiteten Inhalte; im Beispiel des<br />

handgerechten Rathauses heißt es etwa:<br />

„Digital first, Wartenummer second. Wir<br />

wollen, dass die Services der Berliner<br />

Verwaltung endlich <strong>digital</strong> angeboten<br />

werden. Mehr erfahren: cdubln.de/<strong>digital</strong>esberlin<br />

#aufgehtsberlin“<br />

GANZ OHNE FUSSBALL-EM<br />

DEUTSCHLAND KICKOFF 2030<br />

Aus der Corona-Krise lernen und<br />

besser werden. Daran mitzuarbeiten<br />

ruft die CDU Deutschland<br />

alle auf. In vier kurz aufeinander folgenden<br />

Etappen können sich alle mit<br />

ihren Erfahrungen, Meinungen und<br />

Ideen bis zum 4. Juli beteiligen beim<br />

„Deutschland Kickoff 2030“. Nach<br />

dem Ideensammeln, kommt die Dialog-<br />

und dann die Abstimmungsphase<br />

sowie schließlich der Höhepunkt<br />

mit Impulsvorträgen und eigenen<br />

Diskussionsräumen. Noch sind alle<br />

Erfahrungen frisch, die Veränderung<br />

während der letzten Monate nach<br />

wie vor neu. „Was dich beschäftigt,<br />

beschäftigt Deutschland.“ lautet der<br />

online-Aufruf der Christdemokraten.<br />

Dabei lauten die Fragen zum Start:<br />

Wie funktioniert gesellschaftlicher<br />

Zusammenhalt? Wie sicher ist unser<br />

Gesundheitssystem? Wie <strong>digital</strong> wird<br />

unser Alltag der Zukunft?<br />

FLOP<br />

ZWANGSTICKET<br />

Noch sind es nur Planungen, die Sie<br />

vielleicht bis zu 761 Euro im Jahr<br />

kosten könnten. Für soziale Gerechtigkeit<br />

steht Rot-Rot-Grün dabei jedenfalls<br />

nicht. Das ÖPNV-Zwangsticket<br />

wird beispielsweise alleinerziehende<br />

Mütter, die ihre Kinder mit dem Auto<br />

sicher zur Kita bringen und anschließend<br />

zur Arbeit fahren, besonders<br />

hart treffen. Die CDU ist dabei klar:<br />

die Attraktivität des ÖPNV muss erheblich<br />

gesteigert werden, aber zugleich<br />

dürfen bei der Mobilitätswende<br />

die Berlinerinnen und Berliner, die<br />

auf das Auto angewiesen sind, nicht<br />

vergessen werden.sunt.<br />

BERLINER RUNDSCHAU 3/<strong>2020</strong> BERLINER RUNDSCHAU 3/<strong>2020</strong>


10 11<br />

ACH, DIE WAREN DAS<br />

Zeit, sich neu zu erfinden“ ist die selbstkritische Aussage des Eröffnungsvideos<br />

zur Pressekonferenz der CDU Berlin. Künstlerisch untermalt mit<br />

rockiger Musik wird dort in einer Boxerparabel vom Niederschlag 2016<br />

bei der letzten Abgeordnetenhauswahl erzählt und der nun begonnenen<br />

Rückkehr in den politischen Ring – mit dem Ziel der Berlin-Wahlen im kommenden<br />

Jahr. Und dies geht – schon im Video - unverkennbar mit einer<br />

auffälligen grafischen Neugestaltung einher.<br />

Modern, frech und mit viel Schwarz“, fasst die<br />

Berliner Morgenpost das neue Layout der<br />

CDU Berlin in ihrer Zeitungsüberschrift zusammen.<br />

Lieb gewonnenes oder wenigstens Vertrautes wird<br />

bei dieser Gestaltung nicht immer wiederzufinden<br />

sein. Am auffälligsten ist das neue CDU-Emblem an<br />

sich. Zwar behält es die gleiche Kontur und Breite,<br />

dennoch erstrahlt es nun in einem warmen und<br />

zugleich frischen Orange, das erkennbar das hergebrachte<br />

Rot hinter sich lässt (zur Entwicklung<br />

des CDU-Logos siehe kleiner Kasten). Und wer<br />

genau hinschaut wird sehen, dass auch das Wort<br />

„BERLIN“ sich etwas gewandelt hat. Es kommt nun<br />

etwas größer und dynamischer daher.<br />

Überhaupt der ganze Auftritt wird sich ändern.<br />

„Berlin ist modern, schnell, frech und manchmal<br />

hart“, sagt der CDU-Landesvorsitzende Kai Wegner.<br />

„Genau wie die Berliner CDU.“ Wegner stellt fest:<br />

Mitten in Kreuzberg, dort, wo es also<br />

die meisten Beobachter nicht vermuteten<br />

hätten, lud die CDU Berlin ein. Im<br />

Rahmen einer Pressekonferenz blickte<br />

die Partei auf ein erfolgreiches Jahr der<br />

Erneuerung zurück, und stellte die neue<br />

Werbekampagne der Partei vor: Mit Witz<br />

und neuen Farben stellt sich die CDU auch<br />

äußerlich neu auf. Und so wurde auf der<br />

Pressekonferenz deutlich: Der Landesvorstand<br />

um den Landesvorsitzenden Kai<br />

Wegner blickt nach vorn, die Wahlen im<br />

nächsten Jahr dabei fest im Blick.<br />

„Wir haben gemerkt, dass unsere Botschaften nicht<br />

nachhaltig bei den Menschen ankommen.“ Deshalb<br />

nun jetzt anderthalb Jahre vor der nächsten Abgeordnetenhauswahl<br />

die neue Kampagne.<br />

„Modern, frech und<br />

mit viel Schwarz “<br />

Ein Projekt, dass unter maßgeblicher Leitung des<br />

Generalsekretärs der Berliner CDU Stefan Evers<br />

bereits vor Monaten begonnen hatte. Zusammen<br />

mit der Agentur HeymannBrandt und dem Engagement<br />

von haupt- und ehrenamtlichen Mitgliedern<br />

wurde im wahrsten Sinne des Wortes noch<br />

bis in die Nacht vor der Präsentation am neuen<br />

Auftritt gearbeitet. Und nicht nur das. Damit alle<br />

Kreativen in der Partei wissen, was genau wohin<br />

bei der Gestaltung kommt, in welcher Größe und<br />

Farbe wurde noch am Abend der Pressekonferenz<br />

eine 59 Seiten umfassende Gestaltungsrichtlinie<br />

verschickt, die heutzutage „Corporate Design –<br />

Manual <strong>2020</strong>“ heißt.<br />

René Heymann erklärte bei der Vorstellung, dass<br />

der rot-rote grüne Senat Berlin „ziemlich runtergerockt“<br />

habe. Die CDU habe sich seiner Auffassung<br />

nach, schon lange neu erfunden, aber wohl noch<br />

nicht die richtige Sprache gefunden. Die Inhalte<br />

müssten so rübergebracht werden, damit sie jeder<br />

Wähler verstehen könne. Die Agentur wolle nun die<br />

Sprache der CDU den vorhandenen Kompetenzen<br />

anpassen helfen. Das soll dafür sorgen, dass wir<br />

„endlich mal wieder mit Stolz sagen können `Ich<br />

bin ein Berliner´“<br />

In der Woche nach der Präsentation wurde die<br />

Werbelinie sogleich von Kai Wegner und Stefan<br />

Evers im „Ausland“ und zwar in München präsentiert.<br />

Mit einem Augenzwinkern erklärten zwei fahrende<br />

Werbetafeln: „Liebe Bayern, wie wär´s jetzt<br />

mit Urlaub im Ausland?“ gefolgt von dem Abbinder<br />

„aufgehts/nach/.berlin“. Diese aktuelle sprachliche<br />

Erweiterung des Kampagnen-Titels #aufgehtsberlin<br />

schaffte es nicht nur in die gesamten Berliner<br />

Medien, sondern auch ins Traunsteiner Tagblatt<br />

und andere bayrische Medien.<br />

Die Agentur HeymannBrandt hat sich selbst<br />

ein Gebot gegeben. „Du sollst nicht langweilen“,<br />

heißt es im Internet mit einem Hauch von Blasphemie.<br />

Doch sogleich stellt die Seite klar: „Wir<br />

sehen es als unsere Mission an, die Langeweile<br />

in der Kommunikation zu bekämpfen. Für uns<br />

sind Marken nur dann erfolgreich, wenn sie<br />

Menschen immer wieder aufs Neue faszinieren<br />

und emotional berühren.“ Und tatsächlich, das<br />

gelingt der Agentur mit bald drei Jahrzehnten<br />

Erfahrung immer wieder. Die Berliner Agentur<br />

arbeitet viel für Berliner Firmen und Institutionen<br />

wie Spreeradio, Alba Berlin oder die<br />

Berliner Aidshilfe. Den Ausruf „Ach, die waren<br />

das!“ wird man allerdings dann ernten, wenn<br />

man als Referenz, die erfrischende und positive<br />

Kampagne der Berliner Stadtreinigung (BSR)<br />

von HeymannBrandt nennt, deren vielleicht<br />

bekanntes Motiv „We kehr for you“ ist.<br />

DIE PRÄSENTATION DER KAMPAGNE<br />

DER CDU IM SPIEGEL DER PRESSE:<br />

„Modern, frech und mit viel schwarz“, titelte<br />

die Berliner Morgenpost: „Die Berliner CDU<br />

verpasst sich ein neues Image, um nächstes<br />

Jahr bei den Wahlen zu punkten. Dabei war der<br />

Ort der Präsentation der neuen Kampagne mit<br />

Bedacht gewählt: eine Plattform an der Spree<br />

in Kreuzberg.“ Mit neuem Erscheinungsbild<br />

wolle die CDU im Herbst nächsten Jahres<br />

stärkste Partei werden. Dazu habe sie alte<br />

Zöpfe abgeschnitten, die neue Grundfarbe ist<br />

nun schwarz, die Schrift orange. „Berlin ist<br />

modern, schnell, frech und manchmal hart“,<br />

sagt Landeschef Kai Wegner, „genauso wie<br />

der Berliner CDU“. Die Morgenpost konstatiert:<br />

„Dass die Berliner CDU regieren will, steht<br />

außer Frage.“<br />

Der Tagesspiegel stellt das neue Erscheinungsbild<br />

hervor - „Die Union trägt jetzt orange“. Die<br />

einst rote Schrift ist nun orange, der Hintergrund<br />

nun schwarz, schreibt die Zeitung, um<br />

dann fortzufahren, dass es Landeschef Kai<br />

Wegner gelungen sei, der Partei Motivation<br />

zurückzugeben.<br />

Die Berliner Zeitung fällt der neue Ansatz der<br />

Partei auf. „Frech, mutig und provokant“ – so<br />

ihre Schlagzeile. Die Partei setze auf eine verständliche<br />

Sprache. Und die taz unterstreicht,<br />

dass eines deutlich geworden sei: Die CDU<br />

will stärkste Partei werden.<br />

BERLINER RUNDSCHAU 3/<strong>2020</strong> BERLINER RUNDSCHAU 3/<strong>2020</strong>


12 13<br />

VERKEHRTE WELT:<br />

ANTI-POLIZEI-GESETZ<br />

Die Berliner Polizei leistet jeden<br />

Tag Außergewöhnliches. Berlin<br />

hat schließlich nicht nur schöne Seiten,<br />

es ist auch Kriminalitätshauptstadt. Ob es<br />

um Terrorbedrohungen geht oder um den Kampf<br />

gegen kriminelle Clans - ich bin unheimlich dankbar,<br />

dass unsere Polizistinnen und Polizisten Tag für Tag<br />

ihren Kopf hinhalten für Sicherheit und Ordnung in<br />

der Stadt. Ich finde, sie verdienen Solidarität und<br />

Respekt. Erst recht von ihrer Landesregierung.<br />

Weit gefehlt: Per Gesetz hat Rot-Rot-Grün die<br />

Polizei und alle Landesbediensteten jetzt unter<br />

‚Diskriminierungsverdacht‘ gestellt. Wer nicht das<br />

Gegenteil beweisen kann, ist schuldig. Verkehrte<br />

Welt. Jeder Gangster darf sich auf die Unschuldsvermutung<br />

berufen, unsere Polizei nicht mehr. Sie<br />

muss ab sofort beweisen, dass die Hausdurchsuchung<br />

beim arabischen Clanchef keine Diskriminierung<br />

darstellt.<br />

NEUSTAAT – „MASTERPLAN FÜR<br />

DIE NACH-MERKEL-ÄRA“<br />

Die Union möchte unseren Staat gründlich modernisieren.<br />

Die Initiative „Neustaat“ mit dem<br />

gleichnamigen Buch von Thomas Heilmann und<br />

Nadine Schön, hat ein überragendes Echo hervorgerufen.<br />

Der bekannte Journalist und Bestsellerautor<br />

Gabor Steingart ist der Meinung, das Buch sei „das<br />

Visionärste, das es derzeit in der Hauptstadt zu<br />

lesen gibt und nichts Geringeres als der Masterplan<br />

für die Nach-Merkel-Ära“. Der Tagesspiegel<br />

titelt, so etwas „hat es seit Heiner Geißler nicht<br />

mehr gegeben“, CDU-Anhänger äußern sich fast<br />

euphorisch „Damit können wir Wahlen gewinnen“.<br />

Das Buch Neustaat war schon nach wenigen Tagen<br />

ein Bestseller und vielerorts vergriffen. Die zweite<br />

Auflage gibt es seit dem 22. Juni.<br />

Bürger, Verwaltungsexperten aber auch die Gewerkschaften<br />

sagen es seit langem: Im Öffentlichen<br />

Dienst kann es so nicht weiter gehen. Das Buch<br />

„Neustaat – Politik und Staat müssen sich ändern“<br />

Kein Wunder, dass alle anderen Bundesländer<br />

wieder den Kopf schütteln über Berlin. Mehr noch:<br />

Mehrere Innenminister prüfen ernsthaft, ob sie<br />

künftig noch Polizistinnen und Polizisten nach Berlin<br />

entsenden zur Unterstützung bei Großlagen<br />

wie dem 1. Mai. Kein Wunder, dass auch die linke<br />

Szene dieses „Anti-Polizei-Gesetz“ feiert. Und der<br />

„Jeder Gangster darf sich auf<br />

die Unschuldsvermutung berufen,<br />

unsere Polizei nicht mehr “<br />

Innensenator? Der ist wohl gefangen in der Geisel-Haft<br />

von Linken und Grünen. Anders ist kaum<br />

zu erklären, dass er der eigenen Truppe so in den<br />

Rücken fällt.<br />

analysiert detailliert<br />

die Probleme und liefert<br />

103 Vorschläge,<br />

wie unser Staat wieder<br />

leistungsfähig<br />

wird. Denn ein funktionierender<br />

Staat ist<br />

die Voraussetzung für<br />

Wohlstand, Sicherheit<br />

und den Erhalt<br />

unserer Werte. Dafür<br />

muss sich in den<br />

nächsten 10 Jahren<br />

mehr ändern als in<br />

den letzten 70 Jahren zusammen, sagen 64 Unions-<br />

Bundestagsabgeordnete und Verwaltungsexperten<br />

in diesem Buch.<br />

Mehr Informationen unter www.neutstaat.jetzt oder<br />

überall, wo es Bücher gibt.<br />

BERLINER MIETENDECKEL VOR DEM<br />

BUNDESVERFASSUNGSGERICHT<br />

In Berlin ist der Mietendeckel in Kraft. Dagegen haben 204 Bundestagsabgeordnete<br />

der CDU/CSU unter der Koordination von Dr. Jan-Marco Luczak sowie<br />

80 Abgeordnete der FDP eine abstrakte Normenkontrolle beim Bundesverfassungsgericht<br />

eingereicht. Die Abgeordneten wehren sich gegen den Übergriff<br />

des Berliner Senats in die Gesetzgebungskompetenz des Bundes beim Mietrecht<br />

und wollen schnellstmöglich wieder Rechtssicherheit herstellen.<br />

Rot-Rot-Grün hat das umstrittene<br />

Gesetz zum Mietendeckel<br />

ungeachtet massiver verfassungsrechtlicher<br />

Bedenken beschlossen<br />

und damit für ein beispielloses<br />

Chaos auf dem Berliner Wohnungsmarkt<br />

gesorgt. Denn der<br />

Mietendeckel tritt in Konkurrenz<br />

zu den vielen vom Bund in den vergangenen<br />

Jahren geschaffenen<br />

mieterschützenden Regelungen.<br />

Die Folgen sind hohe Rechtsunsicherheiten, Mieter<br />

und Vermieter wissen nicht mehr, ob sie sich<br />

an Bundes- oder Landesrecht halten sollen. Ein<br />

untragbarer Zustand, findet auch Dr. Jan Marco<br />

Luczak, rechtspolitischer Sprecher der CDU/<br />

CSU-Fraktion im Bundestag. „Millionen von Mietern<br />

und Vermietern sehen sich mit widersprechenden<br />

Rechtsbefehlen konfrontiert“, warnt Luczak, „mit<br />

der abstrakten Normenkontrolle wollen wir möglichst<br />

schnell wieder Rechtssicherheit herstellen“.<br />

Für die Abgeordneten der CDU/CSU wurde das<br />

Verfahren von Jan-Marco Luczak koordiniert, der<br />

allein aus ihren Reihen 204 Unterschriften einholen<br />

konnte. „Damit haben wir das, für eine abstrakte<br />

Normenkontrolle notwendige Quorum von einem<br />

Viertel der Mitglieder des Bundestages bereits<br />

aus eigener Kraft deutlich übertroffen“, freut sich<br />

Luczak. Gemeinsam mit 80 Unterschriften aus der<br />

FDP-Fraktion rufen so 40 Prozent aller Bundestagsabgeordneten<br />

Karlsruhe an. „Das ist ein starkes<br />

politisches Signal“, gibt sich Luczak kämpferisch,<br />

„ich bin mir sicher, dass das auch<br />

beim Bundesverfassungsgericht<br />

gehört und der Mietendeckel für<br />

verfassungswidrig erklärt werden<br />

wird“.<br />

Die Bundestagsabgeordneten wollen<br />

den Übergriff des Berliner Senats<br />

in die Gesetzgebungskompetenz<br />

des Bundes nicht hinnehmen. Denn<br />

mit den mietrechtlichen Regelungen<br />

der vergangenen Jahre hat der<br />

Bundesgesetzgeber von seiner konkurrierenden<br />

Gesetzgebungskompetenz im Mietrecht umfassend<br />

Gebrauch gemacht. In der Folge fehlt Berlin diese<br />

Kompetenz und es ist nicht befugt, andere ergänzende<br />

oder wie beim Mietendeckel sogar widersprechende<br />

landesrechtliche Mietgesetze zu erlassen.<br />

Der Mietendeckel ist aber nicht nur verfassungswidrig,<br />

sondern er bietet auch keine Lösung für<br />

die Probleme auf dem Berliner Wohnungsmarkt.<br />

Denn er verhindert dringend benötigten Neubau<br />

und torpediert alle Anstrengungen beim alters- und<br />

klimagerechten Umbau von Wohnungen. Zudem ist<br />

er sozial ungerecht, denn „gut situierte Mieter in<br />

teuren, sanierten Altbauwohnungen in bester Citylage<br />

profitieren von ihm am meisten“, erläutert Luczak,<br />

„während sich dort die Miete oftmals halbiert, haben<br />

Mieter in Marzahn nichts vom Mietendeckel“.<br />

Mit der abstrakten Normenkontrolle soll das wohnungspolitische<br />

Chaos von Rot-Rot-Grün in Berlin<br />

nun endgültig beseitigt und für alle Beteiligten wieder<br />

Rechtssicherheit geschaffen werden.<br />

BERLINER RUNDSCHAU 3/<strong>2020</strong> BERLINER RUNDSCHAU 3/<strong>2020</strong>


14 15<br />

DIGITALE FORMATE<br />

ZUR REGEL MACHEN<br />

10-PUNKTE-PLAN ZUR<br />

BEKÄMPFUNG DER WOHNUNGS-<br />

UND OBDACHLOSIGKEIT<br />

Ein Teufelskreis. Ohne eigene<br />

vier Wände lassen sich auch die<br />

psychischen, sozialen oder finanziellen<br />

Probleme, die zum Verlust<br />

der Wohnung geführt haben, nicht<br />

lösen. Das ist eine der Kernaussagen<br />

des vom Landesfachausschuss<br />

Arbeit und Soziales erarbeiteten,<br />

vom Landesvorstand der CDU verabschiedeten<br />

Papiers.<br />

Am besten ist es natürlich, wenn<br />

die Betroffenen erst gar nicht das<br />

Dach über dem Kopf verlieren.<br />

Hierfür sei es erforderlich, dass<br />

die Amtsgerichte zukünftig die zuständigen<br />

Stellen unverzüglich über<br />

Räumungsklagen informierten und<br />

die Bearbeitungszeit von Mietschuldenübernahmen<br />

beschleunigt würden.<br />

Für Menschen, die bereits ihre<br />

Wohnung verloren haben und sich<br />

in einer sozialen Notlage befinden,<br />

SCHULE IN ZEITEN DER<br />

CORONA-PANDEMIE<br />

Montag dieser<br />

Woche diskutierte<br />

die Vorsitzende<br />

des Forums Bildung<br />

der CDU Berlin,<br />

Marion Kittelmann,<br />

und der Vorsitzende<br />

des Landesfachausschusses<br />

Digitalisierung,<br />

Matthias Gronholz, auf der<br />

Facebookseite der CDU Berlin live<br />

über die Auswirkungen der Corona-Pandemie<br />

auf das Arbeiten und<br />

Lernen an den Schulen. Als Gäste<br />

sollten die städtischen Wohnungsbaugesellschaften<br />

ein gesondertes<br />

Angebot bereitstellen, fordert<br />

die CDU. Verbessern müsste man<br />

schließlich auch die Situation von<br />

wohnungslosen Menschen, die zumindest<br />

vorübergehend über keine<br />

eigene Wohnung verfügen und in<br />

städtischen Einrichtungen untergebracht<br />

sind. Für Familien und Frauen<br />

sollten hier mehr spezifische<br />

Unterbringungsmöglichkeiten geschaffen<br />

werden. Zudem sollte das<br />

ehrenamtliche Engagement in vielen<br />

Obdachlosenunterkünften eine zusätzliche<br />

Unterstützung durch das<br />

Angebot etwa von Sprachkursen<br />

oder Erste-Hilfe-Kursen erfahren.<br />

Sinnvoll wäre auch die Schaffung<br />

von Ehrenamtskoordinatoren, welche<br />

den Einsatz der ehrenamtlichen<br />

Helfer planen und diesen bei<br />

ihrem Einsatz zur Seite stehen.<br />

eingeladen waren Julia Knopf, Professorin<br />

für Fachdidaktik Deutsch,<br />

Andreas Steiner, Schulleiter an der<br />

Fichtenberg-Oberschule sowie Anna<br />

Maria Althelmig, Sonderpädagogin<br />

an der Wedding-Oberschule. Im Mittelpunkt<br />

der Diskussion stand die<br />

zukünftige Bedeutung der Digitalisierung<br />

für den Schulunterricht.<br />

Marion Kittelmann stellte als Fazit<br />

fest: Digitalisierung kann abhängig<br />

von Alter und Vorbildung der Schüler<br />

eingesetzt werden, ohne dabei den<br />

Präsenzunterricht zu ersetzen.<br />

WARUM IN DER PANDEMIE<br />

DIE BEZIRKE SO WICHTIG SIND<br />

Der Kampf gegen das Corona-Virus<br />

ist ein langer,<br />

und er findet vor allem in den<br />

Bezirken statt. Während sich<br />

Europa auf Lockerungen der<br />

Maßnahmen einstellt, gibt es<br />

ein Aufflammen in Berlin-Neukölln.<br />

Fast ein ganzer Wohnblock<br />

ist im Norden des Bezirkes<br />

unter Quarantäne gestellt<br />

worden.<br />

Den Einsatz koordiniert Gesundheitsstadtrat<br />

Falko Liecke (CDU).<br />

In Neukölln ist er seit über 10<br />

Jahren Gesundheitsstadtrat und damit länger im<br />

Amt als alle anderen Stadträte im Bezirk zusammen.<br />

Liecke wird deutlich: „Wir werden schauen, ob es<br />

Quarantänebrecher gibt, und dann auch mit Unterstützung<br />

der Polizei sogenannte normverdeutlichende<br />

Ansprachen zu machen. Denn es ist wichtig, dass<br />

wir die Infektion so schnell wie möglich eindämmen.“<br />

IMPRESSUM CDU-Landesverband Berlin, Steifensandstraße 8,<br />

14057 Berlin, Tel.: 030 - 32 69 04 -0, Fax: 030 - 32 69 04 -16;<br />

REDAKTIONSLEITUNG: Stefan Evers; CHEFREDAKTEUR: Dirk Reitze;<br />

REDAKTION: Oliver Cywinski, Ralf Jaksch; SATZ/BILD: André<br />

Laurman-Urbanski; Druckerei Vetters;<br />

BILDNACHWEIS von oben links nach unten rechts: Seite 1: Carol<br />

Neukirch; Seite 3: Yves Sucksdorff; Seite 4-5: Grafik CDU Berlin mit<br />

Firmengruppe Max Bögl - iStock@querbeet - iStock@ruidoblanco -<br />

pixabay@emkanicepic, 1 x Dirk Reitze; Seite 6-7: 2x Carol Neukirch,<br />

Neukölln war der erste Bezirk, der ein Corona-Abstrich-Zentrum<br />

eingerichtet hat. In Neukölln wurden<br />

frühzeitig im Minutentakt besonders wichtige Berufsgruppen<br />

getestet; wie Pflegepersonal, Erzieherinnen,<br />

Polizei oder Feuerwehr. Lieckes Bezirk ist „vor der<br />

Lage“, muss auf Entwicklungen nicht nur reagieren,<br />

sondern kann präventiv handeln. Liecke: „Ich bin<br />

stolz auf die Kolleginnen und Kollegen vor Ort. Wir<br />

in Neukölln zeigen damit, wie es gehen kann.“<br />

Gemeinsam mit den anderen Gesundheitsstadträten<br />

schaut der CDU-Politiker aber auch schon<br />

jetzt auf die Zeit nach der Pandemie. Liecke hofft,<br />

dass nun auch endlich dem Senat klargeworden<br />

ist, dass der öffentliche Gesundheitsdienst besser<br />

ausgestattet werden muss: „Man kann die Gesundheitsämter<br />

nicht jahrelang kaputtsparen und dann in<br />

der Pandemie über Monate hinweg Höchstleistungen<br />

erwarten.“ Berlinweit ist jede vierte Stelle in den<br />

Gesundheitsämtern unbesetzt. Liecke ist sich sicher,<br />

weil die Bezahlung nicht ausreicht. Ärztinnen und<br />

Ärzte verdienen bis zu 1.000 Euro weniger als in<br />

Kliniken, aber der Mangel geht bis zu IT-Fachleuten<br />

und Sozialpädagogen. Das war schon vor der Krise<br />

durch SARS-CoV-2 ein Problem. In der Pandemie<br />

wird es gefährlich. Falko Liecke hat schon seit 2011<br />

immer wieder Alarm geschlagen. „Es wird Zeit, dass<br />

Berlin auf seine Bezirke hört“, sagt er.<br />

1 x Büro Hildegard Bentele; Seite 8-9: 2 x Konrad-Adenauer-<br />

Stiftung; Seite 10-11: Dirk Reitze; 12-13: Dirk Reitze, Büro Thomas<br />

Heilmann, iStock@hanohiki, Büro Jan-Maco Luczak; Seite 14-15:<br />

CDU Berlin, Dirk Reitze, 3 x privat; Seite 16: 2 x Konrad-Adenauer-<br />

Stiftung;Für nicht angeforderte Manuskripte wird keine Haftung<br />

übernommen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht<br />

unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Bezugspreis ist im<br />

Mitgliedsbeitrag enthalten. Erscheinungsweise: erscheint einmal<br />

im Quartal.<br />

BERLINER RUNDSCHAU 3/<strong>2020</strong> BERLINER RUNDSCHAU 3/<strong>2020</strong>


FREITAG, 26. JUNI<br />

16 AB 16:00 UHR<br />

SEIEN SIE DABEI<br />

Am Geburtstag unserer CDU freuen sich<br />

Kai Wegner und Stefan Evers u.a. auf das<br />

Gespräch mit<br />

Annegret Kramp-Karrenbauer, Paul Ziemiak,<br />

Prof. Rita Süßmuth und Eberhard Diepgen.<br />

Einfach auf Facebook rechtzeitig reinklicken!<br />

ALLES GUTE<br />

Alles Gute zum Geburtstag. Die CDU begeht am<br />

26. Juni ihren 75. Gründungstag. Auf viel Gutes<br />

können die Christdemokraten<br />

auch seit dieser Gründung<br />

im Jahr 1945 in der<br />

Berliner Platanenallee 11<br />

(Charlottenburg) zurückschauen.<br />

Unter den 35 Unterzeichnern<br />

des Berliner Gründungsaufrufs<br />

waren viele<br />

von den Nationalsozialisten<br />

Verfolgte, die ein freiheitliches,<br />

demokratisches<br />

und moralisch erneuertes<br />

Deutschland anstrebten.<br />

Dies sollte sich auch im Namen<br />

widerspiegeln, wie es<br />

im Standardwerk zur Partei<br />

von Hans-Otto Kleinmann<br />

heißt: „Union, also nicht<br />

eine sich eng abzirkelnde<br />

Kraft, sondern eine umfassende und einende<br />

Kraft…; demokratisch, also nicht kommunistisch,<br />

eine antiautoritäre Partei…; christlich, also nicht<br />

konfessionell eingeengt, sondern eine politische<br />

Gemeinschaft, die eine feste Orientierung im Sinne<br />

christlicher Grundwerte gibt.“ Dabei spiegelte sich<br />

auch die föderale Struktur der erst vier Jahre später<br />

gegründeten Bundesrepublik in der Parteistruktur<br />

wider, welche sich heute in 17 Landesverbände<br />

gliedert - dabei gleich drei in Niedersachsen und<br />

keiner in Bayern.<br />

Der Junitag vor 75 Jahren wurde die Geburtsstunde<br />

einer Partei, der in der Bundesrepublik eine<br />

einzigartige Bedeutung sowie eine prägende Rolle<br />

für das Land zukommen sollte. Die Unionsparteien,<br />

Nach Erfolgen bei den frühen Landtagswahlen warb<br />

die CDU zur ersten Bundestagswahl am 14. August<br />

1949 mit dem Versprechen, den Lebensstandard<br />

weiter zu erhöhen. Augenscheinlich bereits in einer<br />

besonderen Ansprache für Frauen und Männer.<br />

also CDU und CSU, sind heute mit über einer halben<br />

Million Mitgliedern die stärkste politische Gruppe<br />

in unserem Land. Über fünfzig<br />

Jahre ihres inzwischen<br />

70-jährigen Bestehens befand<br />

sich die Republik unter<br />

CDU-Kanzlerschaft. Auch<br />

hinsichtlich der Dauer der<br />

Kanzlerschaft führen drei<br />

CDU-Politiker mit Abstand<br />

die Liste an: Helmut Kohl mit<br />

16 Jahren, gefolgt von Angela<br />

Merkel mit bis heute beinahe<br />

15 Jahren sowie Konrad Adenauer<br />

mit 14 Jahren.<br />

Unter der Führung der<br />

Christlich Demokratischen<br />

Union sind die zentralen politischen<br />

Fundamente unseres<br />

Landes gesetzt worden, welche<br />

seit Jahrzehnten Wohlstand und<br />

Sicherheit in Deutschland garantieren.<br />

Angefangen von der 1948 von Ludwig Erhard<br />

geprägten Sozialen Marktwirtschaft, über die Einleitung<br />

der europäischen Integration im Rahmen der<br />

Europäischen Gemeinschaft sowie der Westbindung<br />

Deutschlands mit dem NATO-Beitritt 1955. Auch innenpolitisch<br />

war die Union Taktgeber des Fortschritts,<br />

stellte 1961 die erste Bundesministerin und 2005 die<br />

erste Kanzlerin. Unter Helmut Kohl wurde erstmals ein<br />

Bundesumwelt- sowie ein Bundesfrauenministerium<br />

eingerichtet. Angela Merkel berief 2005 schließlich die<br />

erste Staatsministerin für Migration, Flüchtlinge und<br />

Integration. So hat die CDU für 75 Jahre pragmatisch<br />

und mit Weitblick Politik zum Wohle der Menschen in<br />

unserem Land gestaltet. Happy Birthday und viele<br />

weitere erfolgreiche Jahre!<br />

BERLINER RUNDSCHAU 3/<strong>2020</strong>

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