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POPSCENE Juli 07/2020

Das total umsonste Popkulturmagazin.

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FRIENDS OF GAS<br />

Zwischen Verzückung und Verstörung<br />

MUSIK-TIPP Ihr Label Staatsakt beschreibt ihren<br />

Sound als eine Mischung aus „Faust-Nord und<br />

Faust-Süd, zwischen Captain Beefhearts Magic<br />

Band, Kim Gordon und Lydia Lunch. Zwischen<br />

Slint und Unwound. Hier reitet GG Allin auf<br />

einem Crazy Horse“. Das trifft es irgendwie, hört<br />

man sich das zweite Album der MünchnerInnen<br />

an. „Kein Wetter“, produziert von Olaf O.P.A.L.<br />

(The Notwist), ist vollgestopft mit leidenschaftlichen,<br />

intensiven Songs. Das Tüpfelchen auf<br />

dem i ist die betörend-heisere Stimme von Nina<br />

Walser, in der eine unglaubliche Spannung und<br />

Emotionalität steckt. Auf der einen Seite lärmen<br />

Friends Of Gas wunderschön und geradeaus<br />

nach vorne wie in der Auskopplung „Blaiberg“.<br />

Auf der anderen Seite ist der letzte Song<br />

„Selber Keine“ ein vor sich hin mäandernder,<br />

mit Krachausbrüchen zersetzter Jam, der sich<br />

über knapp zehn Minuten erstreckt. Die Balance<br />

zwischen Verzückung und Verstörung gelingt<br />

Friends Of Gas mit Bravour. Live zu erleben sind<br />

sie am 13.11. in der Sparte 4 in Saarbrücken.<br />

Friends Of Gas „Kein Wetter“<br />

(Bertus/Zebralution)<br />

Text: Kai Florian Becker | Bild: Staatsakt<br />

33<br />

JENNY BETH<br />

Solo der Savages-Frontfrau<br />

MUSIK-TIPP Mit der Londoner All-Girl-Post-Punk-<br />

Band Savages veröffentlichte Jenny Beth bereits<br />

zwei beeindruckende Alben: „Silence Yourself“<br />

(2013) und das unfassbar gute „Adore Life“ (2016).<br />

Zudem hat die gebürtige Französin, die eigentlich<br />

Camille Berthomier heißt, mit ihrem Lebenspartner<br />

Nicolas Congé alias Johnny Hostile das Duo<br />

John & Jehn und mit diesem zwei Alben veröffentlicht.<br />

Neben einigen anderen Projekten (etwa<br />

einer Radiosendung auf Beats 1) hat sie in den<br />

vergangenen Monaten mit ihrem Freund, Romy<br />

Madley Croft (The xx) und den Produzenten Atticus<br />

Ross und Flood an ihrem Solodebüt „To Love<br />

Is To Live“ gearbeitet. Es ist ein persönliches Album<br />

geworden, wie Beth gestand. Musikalisch ist<br />

vom Savages-Post-Punk kaum noch etwas übriggeblieben.<br />

Die Songs sind stilistisch nicht wirklich<br />

zu greifen und verarbeiten unterschiedliche Einflüsse<br />

von Spoken Word (Cillian Murphy im Interlude<br />

„A Place Above“), Industrial („I’m The Man“),<br />

Atmo-Avantgarde („The Rooms“), etwas Savages<br />

(„Heroine“), Melancholie („The French Countryside“)<br />

und Krach („How Could You“).<br />

Jenny Beth „To Love Is To Live“ (Universal Music)<br />

Text: Kai Florian Becker | Bild: Caroline<br />

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