POPSCENE Juli 07/2020
Das total umsonste Popkulturmagazin.
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AMPARO SÁNCHEZ<br />
Autobiografischer Soundtrack<br />
MUSIK-TIPP Die spanische Sängerin Ampáro Sanchez,<br />
ehemalige Frontfrau der Mestizo-Band Amparanoia<br />
und eng mit Manu Chao befreundet,<br />
hat 2014 einen autobiografischen Roman veröffentlicht,<br />
der schonungslos von ihrer Jugend<br />
(frühe Schwangerschaft, häusliche Gewalt) in<br />
den späten 1980er Jahren/frühen 1990er Jahren<br />
in der Provinz Granada erzählt. Mit dem gleichnamigen<br />
Album „La Nina y el Lobo“ erscheint<br />
jetzt verspätet ein 10 Stücke umfassender Soundtrack<br />
dazu. Die Idee dazu setzte sie 2019 nach<br />
der Rückkehr in ihre alte Heimat mit ehemaligen<br />
Weggefährten aus der Flamenco-Szene um.<br />
Neun der zehn Songs auf ihrem vierten Soloalbum<br />
sind Coverversionen, darunter „Mala Vida“<br />
der französischen Kult-Band Mano Negra, deren<br />
Frontmann Manu Chao war. Das bisher unveröffentlichte<br />
Stück „Veneno“ ist eine Eigenkomposition<br />
der Sängerin/Songwriterin, die sich seit<br />
Jahren vehement für Frauenrechte einsetzt. So<br />
machen ihre eigenen Erlebnisse hoffentlich auch<br />
anderen Mut für ein selbstbestimmtes Leben.<br />
Amparo Sánchez „La Nina y el Lobo“<br />
(Mamita Records/Galileo)<br />
Text: Frank Keil | Bild: PR<br />
35<br />
LEXSOUL DANCEMACHINE<br />
Tallin groovt<br />
MUSIK-TIPP Kaum zu glauben, aber das Sextett<br />
um Sänger/Frontmann Robert Linna stammt aus<br />
Estland. Denn ihre nahezu perfekte Mischung aus<br />
Funk & Soul lässt eher auf die USA deuten. Für<br />
das dritte Album „Lexplosion II“ hat man sich zumindest<br />
mit dem amerikanischen Gitarristen Cory<br />
Wong und dem brasilianischen Percussionisten Luiz<br />
Black verstärkt. Nach wie vor kombiniert die Band<br />
verschiedene Stile wie Funk, Soul, Disco und House<br />
zwischen „Basics feat. Luiz Black“ und Supersoul“ zu<br />
ihrem ganz eigenen Konzept. Für das schöne Geigensolo<br />
auf der ersten Singleauskopplung „Nu Reality“<br />
ist der Este Liis Lutsoja zuständig. „Money feat.<br />
Cory Womg“ dagegen ist ein echter Tanzflächenfüller.<br />
Design, Album Cover und Portraits stammen<br />
von der Digitalkünstlerin Estookin. Sämtliche Eigenkompositionen<br />
mit Retro-Touch brauchen angloamerikanische<br />
Vergleiche nicht zu scheuen. „Wir<br />
sind doch nur aus Estland“ scheint hier und jetzt<br />
mit „Lexplosion II“ eher Gütesiegel als Entschuldigung<br />
zu sein. Leider scheint es ja mit Auftritten<br />
außerhalb ihrer Heimat derzeit schwer zu werden.<br />
Lexsoul Dancemachine „Lexplosion II“<br />
(Funk Embassy/Kudos)<br />
Text: Frank Keil | Bild: PR<br />
TIPPS