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immobilia 2020/05 - SVIT

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IMMOBILIENWIRTSCHAFT<br />

DER MONAT<br />

Nach Angaben von Swisscanto Invest<br />

scheinen die unmittelbaren Auswirkungen<br />

der Pandemie am Büroflächenmarkt<br />

weniger dramatisch.<br />

BILD: 123RF.COM<br />

SCHWEIZ<br />

BÜROFLÄCHEN<br />

2019 STÄRKER<br />

NACHGEFRAGT<br />

Nach Angaben des Immo-<br />

Monitoring von Wüest und<br />

Partner waren Anfang <strong>2020</strong><br />

rund 7% aller Schweizer Büroflächen<br />

zur Vermietung<br />

ausgeschrieben. Damit hat<br />

sich das Angebot im Vergleich<br />

zu 2018 nur leicht erhöht,<br />

und es verteilt sich immer<br />

noch sehr heterogen über<br />

die Schweiz. In der Genferseeregion<br />

liess der rege Neubau<br />

die Angebotsquote gegen<br />

Ende 2019 auf knapp 12% ansteigen.<br />

Auch in der Innerschweiz<br />

ist aufgrund zahlreicher<br />

Projektentwicklungen<br />

eine starke Konkurrenz zwischen<br />

den Flächenanbietern<br />

zu beobachten. Nach wie vor<br />

zweigeteilt ist die Situation<br />

im Grossraum Zürich: Während<br />

in der Stadt Zürich das<br />

Angebot knapp ausfällt, befinden<br />

sich in der Region Glattal-Furttal<br />

fast 18% aller Flächen<br />

in der Vermarktung.<br />

KURSEINBRUCH<br />

BEI IMMOBILIEN-<br />

FONDS<br />

Gemäss Angaben des Global<br />

CIO Office von der Credit<br />

Suisse hat ein Grossteil<br />

der verschiedenen kotierten<br />

Schweizer Immobilienfonds<br />

im Zuge der Corona-Krise an<br />

Wert verloren. So haben etwa<br />

zwischen dem 19. Februar<br />

und dem 17. März <strong>2020</strong><br />

Immobilienfonds mit Fokus<br />

auf Geschäftsliegenschaften<br />

(–18,8%) ähnliche Verluste<br />

hinnehmen müssen<br />

wie Wohn immobilienfonds<br />

(–18,1%). Anleger haben über<br />

alle Anlageklassen hinweg Papiere<br />

abgestossen und ihre<br />

Cash-Bestände erhöht.<br />

STARKE FUNDA-<br />

MENTALDATEN<br />

AM LOGISTIKIM-<br />

MOBILIENMARKT<br />

Der Schweizer Logistikimmobilienmarkt<br />

zeigt starke<br />

Fundamentaldaten, steht jedoch<br />

auch im Zeichen einer<br />

zunehmenden Diversifikation,<br />

die sich gerade im aktuellen<br />

Marktumfeld weiter<br />

verstärken dürfte. Dies<br />

geht aus dem Logistikimmobilienbericht<br />

Schweiz <strong>2020</strong><br />

von CBRE Switzerland hervor.<br />

Die Toprenditen sind<br />

auf netto 4,1% gesunken und<br />

werden durch den anhaltenden<br />

Anlagedruck in einem<br />

spätzyklischen Marktumfeld<br />

weiter befeuert. Die Differenz<br />

zwischen erstklassigen<br />

Logistik immobilien und<br />

Büroliegenschaften liegt damit<br />

noch bei rund 150 bis 200<br />

Basispunkten. Das Angebot<br />

ist im Vorjahresvergleich von<br />

390 000 m 2 (Angebotsquote<br />

1,6%) auf 465 000 m 2 (1,9%)<br />

gestiegen und wird nach wie<br />

vor durch Kleinflächen dominiert.<br />

Die grossflächigen Angebote<br />

ab 1000 m 2 zeigen das<br />

stärkste Mietzinswachstum.<br />

IMMOBILIEN-<br />

MARKT SPÜRT<br />

PANDEMIE-AUS-<br />

WIRKUNGEN<br />

Mit 62% erwartet eine<br />

Mehrheit der Schweizer<br />

Immobilienwirtschaft für<br />

<strong>2020</strong> ein sinkendes Transaktionsvolumen<br />

infolge<br />

der Krise. Zum Jahresbeginn<br />

gaben das nur 14% an.<br />

Das sind die Ergebnisse einer<br />

von EY Schweiz im Zeitraum<br />

vom 27. März bis zum<br />

31. März <strong>2020</strong> durchgeführten<br />

Befragung, an der sich<br />

rund 90 Teilnehmer aus allen<br />

Bereichen der Immobilienwirtschaft<br />

beteiligt haben.<br />

Aus Sicht der Befragten weisen<br />

Wohn- und Logistikimmobilien<br />

eine vergleichsweise<br />

hohe Stabilität in dieser<br />

Krise auf. Logistikimmobilien<br />

könnten aufgrund der steigenden<br />

Belieferungen sogar<br />

profitieren, jedenfalls aber ihr<br />

Preisniveau halten. Ähnliches<br />

gilt für Wohnimmobilien.<br />

Zwei Drittel der Umfrageteilnehmer<br />

erwarten ein stabiles<br />

Preisniveau (zuvor: 38%). Allerdings<br />

befürchtet ein Viertel<br />

der Befragten sinkende Preise.<br />

Deutlich kritischer schätzen<br />

die Umfrageteilnehmer<br />

die Zukunft von Büro- und<br />

Detailhandelsimmobilien ein.<br />

Nach der positiven Einschätzung<br />

bezüglich der steigenden<br />

Kaufpreisentwicklung für Büroimmobilien<br />

– am Jahresanfang<br />

hatten das noch 43% erwartet<br />

– rechnet damit heute<br />

niemand mehr. 76% der Befragten<br />

gehen von fallenden<br />

Preisen in dieser Nutzungsart<br />

aus (zuvor: 8%). Vor der<br />

grössten Herausforderung<br />

stehen Hotelimmobilien. Reisebeschränkungen,<br />

abgesagte<br />

Messen und vorübergehende<br />

Hotelschliessungen sorgen<br />

dafür, dass 94% der Befragten<br />

hier von sinkenden Preisen<br />

ausgehen (zuvor: 27%).<br />

MIETPREISE<br />

AUF VORMONATS-<br />

NIVEAU<br />

Die Angebotsmieten sind<br />

im März mit einem marginalen<br />

Plus von 0,09% gestiegen.<br />

Über die letzten 12 Monate<br />

beträgt der Anstieg der Mietpreise<br />

0,7%. Dies zeigen die<br />

aktuellen Zahlen des Homegate-Mietpreisindexes,<br />

der in<br />

Zusammenarbeit mit der Zürcher<br />

Kantonalbank erhoben<br />

wird. Im Vergleich zum Vormonat<br />

ist in den meisten Kantonen<br />

ein Anstieg der Mieten<br />

zu beobachten. Die Kantone<br />

Genf (+1,02%), Basel-Stadt<br />

(+0,97%) und Wallis (+0,94%)<br />

verzeichnen den bedeutendsten<br />

Anstieg. In den Kantonen<br />

Obwalden (–0,48%) und<br />

Schaffhausen (–0,59%) dürfen<br />

sich Wohnungssuchende<br />

hingegen über eine Entlastung<br />

des Mietbudgets freuen.<br />

EIGENTUMS-<br />

MARKT VON CO-<br />

RONA UNBEEIN-<br />

DRUCKT<br />

Die inserierten Mieten haben<br />

sich im März mit –0,1%<br />

praktisch nicht verändert,<br />

wie der von ImmoScout24<br />

in Zusammenarbeit mit der<br />

IAZI AG erhobene Swiss Real<br />

Estate Offer Index zeigt. Auch<br />

langfristig verhalten sich die<br />

Angebotsmieten konstant:<br />

Die Mietpreise liegen nur<br />

0,1% über dem Vorjahresniveau.<br />

Dennoch beeinflusst die<br />

aktuelle Situation auch den<br />

Wohnungsmarkt. Sichtbar<br />

wird dies vorweg auf Anbieterseite,<br />

wie aus der rückläufigen<br />

Anzahl Inserate hervorgeht.<br />

Bei Monatsbeginn lag<br />

die Zahl ausgewerteter Annoncen<br />

für Mietwohnungen<br />

schweizweit bei rund 20 500.<br />

Ende März wurden noch<br />

17 300 Einträge gezählt. Dies<br />

entspricht einem Rückgang<br />

von gut 15%. Die in Inseraten<br />

ausgeschriebenen Verkaufspreise<br />

für Einfamilienhäuser<br />

und Eigentumswohnungen<br />

sind im März leicht gestiegen:<br />

Die Hauspreise sind um<br />

1,3% gestiegen, die Preise von<br />

Wohnungen um 1,7%.<br />

WOHNEIGENTUMS-<br />

PREISE STEIGEN<br />

IM 1. QUARTAL<br />

Gemäss den Transaktionspreis-<br />

und Baulandpreisindizes<br />

für Wohneigentum von<br />

Fahrländer Partner Raum-<br />

26<br />

IMMOBILIA / Mai <strong>2020</strong>

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