immobilia 2020/05 - SVIT
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MANAGEMENT<br />
CHANGEMANAGEMENT<br />
EIGENES ROLLEN-<br />
BILD ANPASSEN<br />
17<br />
Neue Arbeitswelten erfordern bei den<br />
Mitarbeitenden neue Kompetenzen.<br />
Changemanagement trägt dazu bei,<br />
diese neuen Skills aufzubauen und<br />
sie in den neuen Arbeitswelten zur<br />
Geltung zu bringen.<br />
TEXT— MARKUS GRUTSCH*<br />
Moderne Arbeitssettings erfordern auch die gemeinsame Entwicklung neuer Skills und Rollen (Bild: Shutterstock).<br />
NEUE ARBEITSWELTEN<br />
IM VORMARSCH<br />
Ein Um- oder Neubau bietet oftmals<br />
Chancen für die Neugestaltung des Arbeitsplatzes.<br />
Neue Arbeitsplatzkonzepte<br />
können realisiert werden, die unterschiedliche,<br />
sogenannte «Settings» anbieten – also<br />
räumlich unterscheidbare Arbeits- und<br />
Interaktionsbereiche, die nicht nur Mitarbeitenden<br />
vorbehalten, sondern auch für<br />
Kunden zugänglich sind. So entstehen Arbeitszonen,<br />
die sich mit Kundenzonen vermischen<br />
und die herkömmliche Trennung<br />
zwischen Mitarbeitenden- und Kundenbereich<br />
auflösen. Solche offenen, durchlässigen<br />
Raumkonzepte bringen für die<br />
Mitarbeitenden unweigerlich neue Verhaltensweisen<br />
mit sich und verändern das<br />
eigene Rollenbild. Schon in der Planung<br />
solcher Settings sollte man die Mitarbeitenden<br />
einbinden, wenn es darum geht, die<br />
Verhaltensmuster anzupassen. Dies kann<br />
in einem Changemanagement erfolgen,<br />
ANZEIGE<br />
wenn in einer frühen Phase die Bedürfnisse<br />
der Mitarbeitenden und die Bedarfe an<br />
die Arbeits- und Kommunikationsprozesse<br />
untereinander und mit den Kunden und<br />
Kundinnen einbezogen werden. Die neuen<br />
Arbeitswelten führen zu vielfältigen Änderungen,<br />
da Abläufe neugestaltet werden<br />
und neue Formen der Zusammenarbeit<br />
entstehen, die mit technischen Hilfsmitteln<br />
unterstützt werden.<br />
SKILLS GEZIELT AUFBAUEN<br />
Bieten sich neue Settings an, erfordert<br />
dies auch neue Kompetenzen der Mitarbeitenden,<br />
sich darin zu bewegen und die Infrastrukturangebote<br />
optimal zu nutzen. Solche<br />
Skills vorzeitig zu definieren und mit<br />
den Mitarbeitenden zu entwickeln, stellt<br />
einen Erfolgsfaktor für die Nutzung der<br />
neuen Infrastruktur dar. Wenn die Arbeitsund<br />
Kundenzone nicht mehr unterscheidbar<br />
und von aussen nicht erkennbar ist, wer<br />
Mitarbeitende und wer Kunde ist, braucht<br />
www.visualisierung.ch<br />
es für den Kunden eine Orientierung, wie<br />
er sich in der Infrastruktur bewegen kann.<br />
Dazu ein Beispiel: Solche durchlässigen Zonen-Konzepte<br />
gibt es heute schon in sogenannten<br />
«Beratungsbanken», die auf das<br />
herkömmliche Schalter-Setting verzichten<br />
und den Schwerpunkt auf die Kundenberatung<br />
legen. Betritt die Kundin die Bank,<br />
wird gewährleistet, dass eine Mitarbeitende<br />
auf sie zugeht, sie begrüsst und herumführt<br />
– ganz nach dem Vorbild eines Gastgebers.<br />
Der Kundin dann unterschiedliche<br />
Interaktions-Settings anzubieten, sich etwa<br />
in einer Lounge oder einem Bistro zu<br />
unterhalten, bevor man sich für ein vertieftes<br />
Gespräch in ein geschlossenes Besprechungszimmer<br />
zurückzieht, erweitert<br />
den Handlungsspielraum der Beraterin.<br />
Soziale und interaktive Kompetenzen<br />
entscheiden über ein souveränes Auftreten<br />
und professionelle Kommunikation:<br />
Sich der Kundin aufmerksam zu widmen,<br />
zu erkennen, ob sie Zeit für ein gemeinsames<br />
Getränk in einer Lounge hat, das Gespräch<br />
so zu gestalten, dass die Anliegen<br />
und Bedürfnisse der Kundin offenkundig<br />
werden, das führt allesamt zur Intensivierung<br />
der Beziehung zwischen Beraterin<br />
und Kundin. Das schafft die Grundlage für<br />
ein vertrauensvolles Beratungsgespräch.<br />
Ein passendes Setting kann dabei die<br />
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IMMOBILIA / Mai <strong>2020</strong>