Fehler im Markisentuch?

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ROLLLÄDEN UND SONNENSCHUTZ
Bild 10, Welligkeiten im Bahnbereich Bild 11, Stauch- und Wickelfalten Bild 12, Überwicklungsfalten Fotos: BKTex
Es sollte an dieser Stelle noch einmal
deutlich festgestellt werden, dass es nicht
darum geht, unliebsame Erscheinungen
wie Welligkeit und Wickelfalten gegenüber
dem Endverbraucher zu legitimieren,
sondern entsprechend dem ständig
fortschreitenden Entwicklungsstand in der
Faserherstellung, der Weberei und Konfektion
Grundlagen zu schaffen, die eine
einheitliche und technisch einwandfreie
Branchenaussage möglich machen, um
den Endverbraucher optimal beraten zu
können.
Der Standard
Neben den Fragen zu Welligkeiten
und Wickelfalten wollten wir natürlich
DER ROLLADEN-JALOUSIEBAUER 7/2003
auch wissen, wie die sonstige Verarbeitung
der Markisentücher stattfindet. Hier
hat sich das Rollen der Markisentücher
während der Fertigung und beim Transport
zum Kunden klar durchgesetzt. Bei
den meisten Unternehmen beträgt der Anteil
der gerollten Tücher nahezu 100 Prozent.
Gerade hier zeigt sich die Innovationsbereitschaft
der Branche, da bedingt
durch das Rollen der Markisentücher
Knickfalten und das Thema Lichtbruch
weitestgehend auf dem Rückzug sind.
In den Richtlinien des BKTex werden
die Standards (Bild 1 bis 12) im Bereich
� Fadenbruch,
� eingewebte Fremdfaser,
� Dickstelle
3 Fragen an Leiner GmbH, Hersteller
1. Wie offensiv gehen Sie mit dem Thema Welligkeiten und Wickelfalten im
Markisentuch gegenüber Ihren Fachhändlern um?
Hinweis im Kollektionsordner und Informationen bei unseren Herbstschulungen
für die Fachhändler.
2. Wie laut möchten Sie das Thema in Richtung Endverbraucher kommuniziert
wissen?
2.1. von Herstellerseite
Wenn die Fachhändler nicht „normaler“ mit dem Thema umgehen, muss die
Herstellerseite offensiver vorgehen.
2.2. von Fachhändlerseite
Das Thema muss so „normal“ sein, wie die Montage. Die Fachhändler sollten
aktiv damit umgehen, gegebenenfalls können die Hersteller besser unterstützen.
3 Fragen an Markilux/Schmitzwerke,
Hersteller, Konfektionär und Weberei
1. Wie offensiv gehen Sie mit dem Thema Welligkeiten und Wickelfalten im
Markisentuch gegenüber Ihren Fachhändlern um?
In unseren Verkaufsunterlagen weisen wir deutlich auf die Möglichkeit von
Wickelfalten und ihre Unvermeidlichkeit hin.
2. Wie laut möchten Sie das Thema in Richtung Endverbraucher kommuniziert
wissen?
2.1. von Herstellerseite
Deutlich, aber nicht übertrieben. Das Phänomen ist nicht neu. Schließlich wollen
wir uns nicht rechtfertigen müssen, wenn ein Tuch keine Wickelfalten hat.
2.2. von Fachhändlerseite
Der Fachhändler muss immer aufklären.
� Musterversatz
� Schreib- und Kreideeffekt
� Graubruch
� Knickfalten
� Welligkeit im Nahtbereich
� Welligkeit im Saumbereich
� Welligkeit im Bahnbereich
� Stauch und Wickelfalten
� Überwicklungsfalten
mit Hilfe von Fotos dokumentiert, die mit
einem Maßstab versehen sind, um auch
einen realistischen Größenvergleich mit
Vorkommnissen in der Praxis stattfinden
zu lassen. Natürlich müssen auch diese
Richtlinien entsprechend den technischen
Neuerungen angepasst werden, um alle
Herstellungs- und Fertigungstechniken
berücksichtigen zu können.
Die Zukunft
Man darf sich natürlich nicht mit dem
jetzigen Zustand der Markisentücher zufrieden
geben. Hier sind vor allem die
Faserhersteller und die Webereien gefragt,
um wesentliche Verbesserungen in
diesen Bereichen durch neue Herstellungs-
oder Ausrüstungsverfahren herbeizuführen
und damit die Grundlage für
mögliche Verbesserungen in der Konfektion
zu schaffen.
Wie bereits berichtet werden neue
Klebetechniken zum Konfektionieren der
Markisentücher entwickelt und bereits auf
dem Markt angewendet. Die Entwicklung
in diesem Bereich macht stetige
Fortschritte und sollte sich sobald eine hohe
Prozesssicherheit und realistische Verarbeitungsgeschwindigkeit
einstellt auf
dem Markt durchsetzen. Die Optik des
Markisentuches stellt sich zum jetzigen
Zeitpunkt schon deutlich besser dar als
bei der genähten Naht.
Erstrebenswert wären natürlich umfangreiche
Schulungen der Fachhändler um
das Thema Welligkeit und Wickelfalten
auf „normale“ Art und Weise an den Endverbraucher
zu bringen, und damit unliebsame
Reklamationen auf ein Minimum zu
senken. Hier sind die Hersteller gefragt,
die Schulungen zu veranstalten und die
Teilnahme der Fachhändler zu fördern.
Olaf Vögele