38 Spökenkieker-Serie: Unser Krankenhaus In Doppelfunktion Dr. med. Marko Lay ist Wirbelsäulenspezialist am Josephs-Hospital und zugleich niedergelassener Orthopäde Wenn Dr. Marko Lay seine Tätigkeitsfelder beschreibt, benötigt man schon einige Seiten des Notizblocks, um nichts auszulassen. Seit sechs Jahren ist er niedergelassener Orthopäde im Ärztezentrum am Warendorfer Josephs-Hospital. „Für den gesamten orthopädischen Bereich, mit Schwerpunkt auf der Wirbelsäule“, erläutert er. Daher auch seine Doppelfunktion. Denn bevor er die Praxis am Krankenhaus gründete, war er bereits im Team von Prof. Arndt in der Unfallchirurgie des Josephs-Hospitals tätig. Und so ist er einerseits Orthopäde: „Für alles und alle – von null bis 120 Jahren“, wie er lächelnd sagt. Zum anderen zuständig für das „Department Wirbelsäulenchirurgie“ am Josephs- Hospital. Bis vor kurzem, über einen Zeitraum von 10 Jahren, in Kooperation mit Prof. Dr. med. H. Woltering, „aber der hat sich aus dem operativen Geschäft zurückgezogen. Mit 66 Jahren fängt das andere Leben an“, schmunzelt Lay. Er selber will „in gleicher Schlagzahl weitermachen“, erklärt er und beschreibt die Schwerpunkte seines Tuns. Zunächst für die Therapien der Wirbelsäule. Ein Fokus liegt dabei auf den endoskopischen und minimalinvasiven Operationen – also Durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind viele andere Probleme in den Hintergrund gerückt oder konnten nicht so thematisiert werden, wie sie es eigentlich verdient hätten. Auch die eigentlich zur Welt-Kontinenz-Woche fest geplante Informationsveranstaltung im Warendorfer Josephs-Hospital musste ausfallen, was die Chefärzte der Urogynäkologie, Dr. Matthias Engelhard und Gregor Pschadka, ohne große Schnitte. Lay spricht von „bewegungserhaltenden Versteifungen“ und muss selber Lachen, als er den fragenden Blick seines Gegenübers sieht. Denn was sich so gegensätzlich anhört, macht tatsächlich Sinn. Statt die betroffenen Wirbelkörper starr miteinander zu versteifen, bleiben sie durch die genutzten Elemente geringfügig beweglich. „5 Grad in alle Richtungen“, erläutert Lay für den einen Typ Gelenkprothese und zeigt einen weiteren, noch elastischeren. Dann spricht er über die „Interventionelle Schmerztherapie“ und über die Möglichkeit der „Neurostimulation“. Der dabei benutzte Begriff „Schmerzschrittmacher“ regt ebenso zum Schmunzeln an. Denn schließlich regt dieser keine Schmerzen an, sondern erzeugt stattdessen eine Art Gegenimpuls, der den ursprünglichen Schmerz neutralisiert. Ähnlich wie bei modernen Kopfhörern, die die Außengeräusche durch Erzeugung gegensätzlicher Frequenzen neutralisieren. Die Medizin wählt den Begriff Schmerzschrittmacher wegen seiner Ähnlichkeit zum verständlichen Wort „Herzschrittmacher“. Welches Mittel auch immer genutzt wird, Marko Lay geht es darum seinen Patientinnen und Patienten auf dem bestmöglichen Weg zu helfen. Das wird in einer Nebenbemerkung deutlich, als das Gespräch auf die aktuelle Corona-Situation abschweift. „Die Menschen haben Schmerzen, die können nicht lange warten“, erläutert Lay nachdrücklich den Umgang seiner Praxis mit der Situation. Seine fünf Mitarbeiterinnen, darunter eine Auszubildende, haben ihr bestes gegeben, damit die Einschränkungen für die Patienten so gering wie möglich ausfallen. Gar nicht so einfach, bei einem so breiten Tätigkeitsfeld. Die Praxis von Marko Lay gilt zugleich auch als Osteologische Schwerpunktpraxis. Auch dieses Stichwort unterfüttert der Arzt mit zahlreichen wichtigen Informationen. Beispielsweise dass Deutschland ein Stiefkind in der Osteoporosetherapie sei. Er erinnert daran, dass dieser als typische Frauenkrankheit angesehene „Knochenschwund“ bei Männern viel zu oft vernachlässigt wird. „Auch von Ärzten“, sagt er. Daher sei es wichtig, Knochenerkrankungen oder die Ursache von häufigen Brüchen sehr genau zu diagnostizieren. Dr. Lay diagnostiziert und therapiert. Auch mit den Händen, denn der ausgebildete Chiropraktiker weiß Durch Corona nicht einschränken lassen Kontinenzprobleme nicht auf die lange Bank schieben Gregor Pschadka, Alla Schroer, Anabel Frye und Dr. Matthias Engelhard (v.li.) bedauern, dass die Informationsveranstaltung zur Welt-Kontinenz-Woche ausfallen musste. (Foto: Spökenkieker) sehr bedauern. „Wir hätten diese Veranstaltung gerne zum siebten Mal in Folge mit unserem gesamten Expertenteam hier angeboten“, sagt Dr. Engelhard, der sich mit seinen Kolleginnen und Kollegen besorgt zeigt, dass dieses Thema dadurch einmal mehr nicht die eigentlich notwendige Aufmerksamkeit erhält. Denn Kontinenzprobleme gehören bei beiden Geschlechtern noch immer zu den sogenannten Tabuthemen, über die Betroffene viel zu selten sprechen und sich oft auch erst sehr spät Ärzten anvertrauen. Die Inkontinenz ist in vielen Fällen ein chronisches Krankheitsbild. Ein Aufschub möglicher Therapien ist für die Krankheit sehr ungünstig, weil sich aus ihr vielerlei Folgeerkrankungen ergeben können: Von körperlichen Erkrankungen wie Nierenerkrankungen oder Diabetes bis hin zu psychischen Erkrankungen wie Depression oder aber auch soziale Isolation. Und Corona, so die Ärzte, habe ohnehin bereits viele Menschen isoliert, was für die Betroffenen ein zusätzliches Problem darstelle. Die Chefärzte Dr. Engelhard und Gregor Pschadka, sowie Oberärztin Anabel Frye und Fachärztin Alla Schroer befürchten, dass viele Betroffene, die sie durch die geplante Informationsveranstaltung hätten Durch den Federmechanismus, mit dem die Wirbelkörper „versteift“ werden, bleibt eine gewisse Beweglichkeit erhalten. (Foto: Spökenkieker) ebenfalls, wie sich Dinge „einrenken lassen“; wie der Volksmund sagt. Für einen weiteren Bereich seiner Tätigkeit, die „Mesotherapie“, kennt der Volksmund nur Wörter wie „Aufhübschen“ – und liegt damit völlig daneben. Denn wenn der Orthopäde einen Cocktail aus verschiedenen Substanzen in die mittlere Hautschicht injiziert, tut er das nicht aus dem gleichen Grund wie der Schönheitschirurg. Vielmehr macht sich diese Therapieform der Intermediärmedizin die Tatsache zunutze, dass bei diesen Injektionen unter der Haut ein Wirkstoffdepot gebildet wird, das von den darunter liegenden Gefäßen aufgenommen werden kann. Die Nadeln sind winzig kurz und die mehreren Injektionen werden mit einer Art Impfpistole beispielsweise an Akupunkturpunkte gesetzt. Das Ziel ist immer, den Patienten zu helfen. Bei Schmerzen, bei Bewegungseinschränkungen und allen Dingen, mit denen Menschen zum Orthopäden kommen. Mit umfangreichen und vernetzten Therapien, und mit individuellem Behandlungsplan nach ausführlicher Diagnostik. „Mit dem Ziel, Ihre Gesundheit zu erhalten oder wiederzuerlangen, greife ich auf präventive, konservative und operative sowie leitliniengerechte Maßnahmen zurück“, schreibt Dr. Marko Lay auf seiner Internetseite. Um dabei ein Höchstmaß an Behandlungsqualität sicherzustellen, arbeitet er dazu interdisziplinär mit Physiotherapeuten, Orthopädietechnikern, ärztlichen Kollegen und dem Josephs-Hospital Warendorf zusammen. erreichen können, zu lange mit der Suche nach Hilfe warten. „Auch in Zeiten von Corona ist es möglich, mit den behandelnden Hausärzten, Urologen oder Gynäkologen das Thema anzusprechen. Sie überweisen dann gegebenenfalls in die Spezialsprechstunde. Sofern Bedarf für eine Behandlung besteht, stehen wir mit dem Beckenbodenzentrum und den Kooperationspartnern, beispielsweise der am Krankenhaus ansässigen Urologischen Praxis von Dr. Weritz und Dr. Heinke für Sie zur Verfügung“, spricht Dr. Engelhard die Betroffenen direkt an. Denn Hilfe ist möglich. Inkontinenz, sowohl bei Frauen wie auch bei Männern, hat einerseits vielerlei mögliche Ursachen, aber es gibt andererseits auch vielerlei mögliche Therapien. Von konservativ bis hin zur Operation. Dabei sind viele der konservativen Ansätze mit guten Erfolgen verbunden und machen Operationen dadurch überflüssig. Keinesfalls sei es nötig, sich mit dieser Krankheit, ihren Einschränkungen und Problemen zu verstecken, betonen die Ärztinnen und Ärzte.
39 Die Kinder-Seite in Ihrem Spökenkieker Finde 10 Fehler, die sich in diesem Bilderrätsel versteckt haben. ? ? ? ? ? ? Finde die Namen aller Tiere heraus und löse das Rätsel! Grafiken: pixabay.de