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Ausgabe_02_2020

Magazin für Kunden der Stadtwerke Erfurt mit den Themen: Fernwärmebrücken werden Kunstobjekte, Großbaustelle Angerkreuz, Weimar als Außenstandort der BUGA Erfurt 2021, Gartenlust und Pflanzenpracht im egapark, Naturidylle Deponie, Erfurter Hochzeitsring als Replik

Magazin für Kunden der Stadtwerke Erfurt mit den Themen: Fernwärmebrücken werden Kunstobjekte, Großbaustelle Angerkreuz, Weimar als Außenstandort der BUGA Erfurt 2021, Gartenlust und Pflanzenpracht im egapark, Naturidylle Deponie, Erfurter Hochzeitsring als Replik

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Aus<br />

LIEBE<br />

zum<br />

WASSER<br />

Jonathan Endter ist 29.<br />

Nach acht Jahren<br />

beim Bund lernt er jetzt<br />

Mechatroniker bei den<br />

Stadtwerken Erfurt.<br />

man eine Sortiermaschine dazu bringt, die gelochten Teile<br />

auszusortieren und andere nach Farben zu sortieren.<br />

„Das ist gar nicht so leicht“, sagt Jonathan, der im Laufe<br />

der Ausbildung sein Faible für das Schreiben von Programmen<br />

entdeckt hat, nicht nur beruflich, sondern auch privat.<br />

Zum Glück, denn als Mechatroniker muss man Schaltpläne<br />

nicht nur lesen, sondern auch selbst entwickeln können.<br />

Instandhaltungsarbeiten an mechanischen oder elektronischen<br />

Anlagen, beispielsweise an den Pumpen, gehören<br />

genauso dazu wie die eigenständige Fehlersuche und Beseitigung<br />

von Störungen.<br />

„Jetzt bin ich endlich da, wo ich immer sein wollte. Die<br />

Arbeit ist vielseitig, die Kollegen sind nett und helfen gern,<br />

wenn man eine Frage hat. Jeden Tag steht etwas anderes<br />

an, mal bauen wir Schaltschränke zusammen, führen Wasserstandsmessungen<br />

durch oder kontrollieren die Chlorzugaben“,<br />

erzählt er. „Ich habe hier viel über Pumpentechnik<br />

und Elektrotechnik gelernt. Das ist anspruchsvoll, aber sehr<br />

interessant. Alles, was mit Logik zu tun hat, fasziniert mich“,<br />

sagt er. „Toll ist auch, dass man als Azubi in Bereichen mitlaufen<br />

kann, die man sonst nicht kennenlernen würde. Ich<br />

arbeite bei der ThüWa, Erfurts Wasserversorger, und hab<br />

viel gelernt, zum Beispiel mit den Jungs vom Bereich Netzbetrieb<br />

Wasser der ThüWa. Wir waren mit einem Messwagen<br />

unterwegs. Wir haben auch Rohre kontrolliert und gewartet“,<br />

fasst er zusammen.<br />

TEXT: ANKE ROEDER-ECKERT FOTOS: STEVE BAUERSCHMIDT<br />

Wasser hat für Jonathan eine ganz besondere Faszination,<br />

nicht nur, wenn er in Gispersleben mitten<br />

in der Gera sitzt. „Das erinnert mich an die<br />

Schmalkalde. Dort ist es fast genauso, ein flaches Flussbett,<br />

viele Steine, über die man zum anderen Ufer hüpfen kann“,<br />

erzählt der 29-Jährige. Seit zweieinhalb Jahren ist er in Erfurt,<br />

macht bei den Stadtwerken eine Ausbildung zum Mechatroniker.<br />

Einen Großteil seiner Ausbildung absolviert er<br />

im Wasserwerk Möbisburg. Dort wird er, wenn er fertig ist,<br />

auch arbeiten. Normalerweise dauert die Lehre dreieinhalb<br />

Jahre, aber aufgrund seiner Vorbildung konnte Jonathan<br />

auf zweieinhalb Jahre verkürzen.<br />

„Wasser hat mich schon immer fasziniert, vermutlich liegt<br />

es in den Genen“, sagt er mit einem Grinsen. Ursprünglich<br />

stammt Jonathan aus dem tiefsten Thüringen. In Floh-Seligenthal<br />

betrieb seine Familie eine große Wassermühle. „Sie<br />

ist eine von nur zwei Mühlen in der Gegend, die den Zweiten<br />

Weltkrieg unbeschadet überstanden haben, vermut-<br />

lich, weil sie im Wald lag“, erzählt er. „In den 1970er-Jahren<br />

hat mein Opa eine Wasserturbine eingebaut. Mit normalem<br />

Wasserrad konnte man die geforderten Mengen nicht mehr<br />

stemmen. Aber mit einem Elektromotor, der über die Turbine<br />

angetrieben wurde, schon.“ Vorrangig Mehl und Schrot<br />

wurden hier gemahlen, in früheren Zeiten auch Gerste für<br />

die Brauereien in der Gegend, denn die Familie baute früher<br />

selbst große Gerstenfelder an. „Das war aber vor meiner<br />

Zeit“, meint Jonathan, der seinem Opa regelrecht an den<br />

Lippen hing, wenn er von früher erzählte. Wenn es etwas<br />

zu reparieren gab, war Jonathan überall dazwischen, denn<br />

Technik hat ihn schon immer wie ein Magnet angezogen.<br />

Trotzdem machte er nach der Schule erstmal eine Ausbildung<br />

im kaufmännischen Bereich, wollte gern im Landhandel<br />

arbeiten, Büro und sein Faible für Technik und Landwirtschaft<br />

verbinden. Doch dazu kam es nicht. Der Betrieb hielt<br />

sich nicht. Und so ging Jonathan erst mal zum Bund, anfangs<br />

für vier Jahre, die er später auf acht verlängerte. „Da<br />

hab ich viel gelernt. Ich war in der Organisation eingesetzt,<br />

aber auch in der Planung, arbeitete in der Instandhaltung,<br />

nicht nur in Deutschland, sondern auch im Auslandseinsatz<br />

in Litauen“, sagt er. Und immer mehr kristallisierte sich heraus,<br />

dass Jonathan mit seinen Händen, aber auch mit dem<br />

Kopf arbeiten wollte. So bewarb er sich bei den Stadtwerken.<br />

„Ich brauch immer was, wo ich was Neues lernen kann“,<br />

sagt er fast entschuldigend. Deshalb war er auch gleich dabei,<br />

als es hieß, die SWE suchen Azubiblogger, die von ihrer<br />

Ausbildung auf Instagram, im Blog oder auf Facebook<br />

berichten. „Das war mal was komplett anderes, aber schon<br />

cool. Wo erklären einem schon Azubis, wie es läuft? Da<br />

wollte ich unbedingt mitmachen“, erzählt er. Viele Videos<br />

hat er gedreht und damit ordentlich für Staunen gesorgt.<br />

Wann hat man schließlich schon mal die Gelegenheit, hinter<br />

die Kulissen der Ausbildung zu schauen?<br />

Fast alle Videos sind im Erfurter Bildungszentrum entstanden,<br />

wo er einen Großteil seiner praktischen Ausbildung<br />

macht. Ziemlich verrückte Sachen, zum Beispiel, wie<br />

Mehr zu Ausbildungsmöglichkeiten und freien<br />

Stellen bei den Stadtwerken Erfurt gibt es unter<br />

www.stadtwerke-erfurt.de/ausbildung.<br />

Videos, die Jonathan als Azubiblogger<br />

der Stadtwerke Erfurt selbst gedreht<br />

hat, findet ihr hier: Einfach den QR-<br />

Code scannen oder unter www.stadtwerke-erfurt.de/swejournal<br />

nachschauen.<br />

46<br />

SWE-Journal <strong>02</strong>_2<strong>02</strong>0<br />

SWE-Journal <strong>02</strong>_2<strong>02</strong>0 47

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