Gemeinsam gegen Kälte Duisburg e.V. Jahresbericht 2008

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nun mit einer festen Adresse „ein Dach über dem Kopf“ habe und sehr naturnah leben könne. Zu unserer Erleichterung hat er sich in den letzten Wochen des Jahres nach vielen Gesprächen zur Frage eines Wohnungsbezuges nicht mehr so ablehnend verhalten und dieses Thema auch von sich aus angeschnitten. Wir hoffen, dass diese positive Entwicklung anhält und wir mit ihm zusammen eine kleine Wohnung für ihn finden. 3.4. „Johannes“ *) Wie bereits in den Vorjahren dargestellt, hat sich weder die Einstellung noch die Lebenssituation von Johannes geändert. Obwohl er nachts unter einer Brücke durch Jugendliche überfallen, erheblich im Gesicht verletzt und ihm die Brille zerschlagen wurde, lehnt er unsere Hilfen weiterhin ab. Inzwischen hat er sich in einem Park in der Innenstadt unter einem kleinen Pavillon niedergelassen und sich mit seinen Utensilien wohl für eine längere Zeit dort eingerichtet. Ein Angebot, einen regensicheren und windgeschützten Schlafplatz mit Sanitärmöglichkeiten in der Innenstadt anzunehmen, lehnte er, wie immer, ab. Selbst in den sehr kalten Dezembertagen war er nicht bereit, einen warmen Übernachtungsplatz aufzusuchen. Täglich waren wir in dieser Zeit bei ihm, um uns von seinem Wohlergehen zu überzeugen. 3.5. „Gabriele“ *) Ähnlich gelagert wie bei „Johannes” ist es mit „Gabriele“. Sie ist dem Verein bereits seit Jahren bekannt und lebt ohne finanzielle Unterstützung bereits seit Jahren auf den Straßen von Hochfeld. Zunehmend ist sie den Geschäftsleuten ein Dorn im Auge, da sie in Geschäftseingängen oder –passagen übernachtet und diese Orte oft in einem äußerst ungepflegten Zustand hinterlässt. Polizei und Ordnungsbehörde wie auch das Gesundheitsamt haben nach eingehender Prüfung festgestellt, dass es zur Zeit keine Möglichkeiten gibt, zwangsweise den Aufenthalt von Gabriele zu ändern. Wir werden sie weiterhin regelmäßig aufsuchen, um uns von ihrem Wohlbefinden zu überzeugen und mit ihr hinsichtlich einer anderen Lebens- und Wohnform im Gespräch zu bleiben. 3.6. „Hardy und Andrea“ *) Hardy, zunächst nur von kurzen Aufenthalten am Betreuungsmobil bekannt, erzählte uns nach einiger Zeit, dass seine Frau Mitte des Jahres verstorben war und er seit Monaten nur noch 13
130 €/mtl. Unterstützung von der ARGE erhält. Andrea, seit April <strong>2008</strong> als ehrenamtliche Helferin mit dem Betreuungsmobil unterwegs und ALG-II-Empfängerin, berichtete, dass ihr, ohne nachvollziehbare Begründungen, in den letzten Jahren von der ARGE mehrmals Leistungskürzungen wegen ihrer Heizkosten mitgeteilt wurden, obwohl sie nachweislich Heizkosten eingespart hatte. In beiden Fällen wurde mit erheblichem zeitlichem Aufwand intensiv mit der ARGE telefoniert, korrespondiert und auch persönlich mit den Betroffenen bei den jeweiligen Sachbearbeitern vorgesprochen, ohne dass nachvollziehbare Begründungen bzw. Änderungen erreicht werden konnten. Dies führte letztendlich zur Einschaltung des Ombudsmannes, Herrn Schoch. Erst infolge seiner schriftlichen Eingaben, in denen er die ARGE auf Widersprüche zu den gesetzlichen Vorgaben hingewiesen hatte, wurden die Entscheidungen korrigiert. Aufgrund unseres Antrags wurde für Hardy inzwischen durch das Amtsgericht eine gesetzliche Betreuung eingerichtet. 3.7. „Karl und Maria“ *) Karl war uns seit Jahren gut bekannt, da er regelmäßig das Betreuungsmobil aufsuchte. Dies gilt auch für Maria, die zeitweise nur noch mit einem vom Verein gespendeten Rollator gehen konnte und zuletzt sogar auf einen Rollstuhl angewiesen war. Alle Angebote, sie in einer entsprechenden Wohneinrichtung unterzubringen, stießen bei ihr auf Ablehnung Drogen und Alkohol wie auch eine damit verbundene exzessive Lebensweise waren wohl wesentliche Ursache dafür, dass beide im Laufe des Jahres <strong>2008</strong> verstarben. Ehre ihrem Angedenken! *) alle Namen geändert 14
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