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Festheft 2020 - Corona Special

Die diesjährige Ausgabe des Oberbilker Festheft zum ausgefallenen Schützenfest 2020

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1. DT. Schutztruppe

1.Deutsche Schutztruppe

Düsseldorf-Oberbilk

Schon wieder ist ein Jahr vorbei und es gilt,

zu berichten. Der Kampf gegen die Überalterung

innerhalb der Kompanie wird immer

heftiger, aber wir halten durch. Ein gutes

Vorbild ist unser Protektor Toni Wiese,

immer in Bewegung dass es nur so kracht.

Unsere Lichtblicke sind auch der Kamerad

Pierre Gundlach , der mit dem Jugendverdienstorden

in Bronze ausgezeichnet wurde

und unser Kompaniekönig Andreas Gundlach

mit seiner Conny. In diesem Jahr feiert

unser Ehrenfähnrich Ferdinand Schröder

seine 65jährige Mitgliedschaft/Jubiläum.

Leider ist im Juli unser Ehrenrittmeister

Reiner Kloss plötzlich verstorben (im Mai

hatten ihm die Kameraden aus der Versammlung

herausnoch zum Geburtstag gratuliert),

sein Tod hat eine große Lücke gerissen,

wir werden ihn nie vergessen. Aus

diesem Anlass kam mir wieder eine Arbeit

in den Sinn, welche ich währen der Ausbildung

zur Altenpflegerin im Fach Soziologie

niederschrieb.

Sie hieß:“Welche Möglichkeiten sollten alten

Menschen geschaffen werden und wie

gehe ich damit um“.

Ich begann damit,dass ich alt wäre und sah

mich auf unserem Wohnbereich (möglichst

Einzelzimmer) am Fenster sitzen. Auf der

Fensterbank ein Blumentopf, neben mir

Kaffee und Zigaretten (heutzutage nur noch

Raucherraum). Das Pflegepersonal sollte

mich weitgehend in Ruhe lassen und mich

möglichst in keine Veranstaltung oder Bastelstunde

zwingen. Oh ja, es gab einige Leute

beim Personal mit großer Überredungskunst,

wie schön doch alles sei und wieviel

Mühe sich Frau XY wieder gegeben habe um

diese Stunde auszurichten. Sie reden solange,

(alles gut gemeint), bis man sich in sein

Schicksal ergibt und doch mitgeht. Es gibt

sicher viele Bewohner, die mit Freuden

daran teilnehmen, aber mich sollte

man bei meinem Blümchen

lassen. Es machte

den Eindruck,es

werde

auch

am alten Menschen noch herumerzogen.

Warum lässt man ihn nicht in Ruhe,wenn

er es denn so möchte. Sicher wollen sie gar

nicht an irgendwelchen Sachen teilnehmen,

die sich ein netter Mensch für sie ausgedacht

hat (ja,ich weiss „Beschäftigungstherapie)

In der eigenen Wohnung hätten sie

bestimmt auch nie gebastelt oder Gymnastik

gemacht, sondern viel lieber darüber

nachgedacht, warum in aller Welt Bruder

Fritz von Muttern immer die größere Bratwurst

bekommen hat,etc. Alte Menschen

sind durchaus nicht weltfremd, nur ist die

Vergangenheit immer „schöner“. Es sollte

möglich sein das jeder(ob verwirrt oder

nicht)selbst entscheiden kann, ob er gerade

beschäftigt werden möchte oder nicht. Jeder

alte Mensch hat auf seine Art sein Leben

gemeistert, hat über sich selbst bestmmt,

und nun bestimmen Andere?

Z.B. Frau B.: Bitte nicht schon wieder Flecken

auf ihr Kleid, ihr Enkel holt sie doch

gleich ab.

Frau W.:Nicht immer mit den Fingern essen.

Frau D.:Sie müssen mehr trinken.

Frau F.:Kommen sie doch mit.

Herr S.:Sie müssen morgen duschen (Herr S.

hasst duschen) Endlos !

Wahrscheinlich würde man heute sagen,

ich motiviere den Einzelnen nicht genügend,aber

ich meine auch heute noch :durch

dieses ständige „Herumerziehen“, wird dem

alten Menschen schon ein beträchtliches

Stück seiner Würde genommen.

Ebenso finde ich es eine Unart z.B.mit dem

Arzt oder einer dritten Person im Beisein

des Bewohners über ihn zu sprechen,ohne

das er mit einbezogen wird. Dies gilt auch

für Bettlägerige und Sterbende.Es sollte

darauf hin gearbeitet werden, dass jeder

Mensch seine Eigenständigkeit irgendwie

behält, man soll ihm doch seine Unarten

lassen, die er ja schon immer hatte, die Intimsphäre

muß unbedingt gewahrt werden,

schließlich ist es schon schlimm genug

wenn man sich von „Fremden“ helfen lassen

muss.

Eigentlich ist ein Heim eine schlimme Sache,

der alte Mensch muss hinein,weil es

allein nicht mehr geht, er möchte aber wieder

hinaus,in sein gewohntes Umfeld.

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