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#108<br />

kostenlos<br />

� �<br />

Wer im Hanflabyrinth die Musik vermisst, sollte sich den<br />

29.August nicht entgehen lassen. Da laden wir zum<br />

Tanz unter Hanfblüten - Infos zum Reggae Outdoor<br />

Event gibt's auf Seite 12.<br />

Sabine Bätzing lässt in Sachen Sachverstand und Verantwortungsbewusstsein<br />

Kompetenz vermissen. So entzündet Hans<br />

Cousto <strong>als</strong> denkwürdige Retrospektive auf knapp vier Jahre<br />

Amtszeit ein gut brennendes Abschiedsfeuer auf Seite 2.<br />

3 news 4 clubmed 5 guerilla growing 7 polytricks 10 cooltour<br />

Zugegeben, Wählen im Jahr 2009 ist nichts für Menschen<br />

mit Rückgrat: So sind doch alle Parteien, die auch nur den<br />

Hauch einer Chance auf eine Regierungsbeteiligung haben,<br />

lediglich daran interessiert, trotz globaler Krise Wirtschafts-,<br />

Sozial-, Außen- und eben auch Drogenpolitik auf dem jetzigen<br />

Level weiter zu betreiben. Die Überwachung der Bürger mit<br />

Hilfe des Internets ist in der großen Koalition Konsens, ohne<br />

dass die Verantwortlichen eigentlich verstehen, wie das neue<br />

Medium funktioniert. Es gilt der Generalverdacht für alle Bürger,<br />

während die Seitenbetreiber meist unbehelligt und die<br />

Seiten online bleiben. Internationale Abkommen wie zum Beispiel<br />

die sofortige Stilllegung solcher Seiten werden gar nicht<br />

erst diskutiert, die Politik sieht es <strong>als</strong> unabänderbar an, dass<br />

man in einigen Ländern einfach alles ins Netz stellen kann.<br />

Andererseits werden für die Aufrechterhaltung der Hanf-Prohibition<br />

international Milliarden aufgewendet, fast alle Staaten<br />

der Welt haben sich deshalb zu repressiven Maßnahmen gegen<br />

ihre Gras rauchenden Bürger verpflichtet, ohne auch nur<br />

einen Hauch der oftm<strong>als</strong> versprochenen Erfolge vorzuweisen.<br />

Für internationale Abkommen zur Bestrafung der Betreibern<br />

von Seiten mit Menschen verachtenden Inhalten gibt es kaum<br />

Bestrebungen. Je nach politischer Couleur unterscheiden<br />

sich Aussagen von CDU/CSU, SPD und FDP gerade drogenpolitisch<br />

nur in Nuancen, der repressive Ansatz ist bei allen<br />

ähnlich. Lediglich Bündnis90/Grüne und DIE LINKE bekennen<br />

sich eindeutig zu einer straffreien, kontrollierten Abgabe<br />

von Cannabis unter strengsten Jugendschutzauflagen, die ein<br />

Abgabeverbot an Minderjährige, ein Werbeverbot sowie eine<br />

umfassende Aufklärung über die Gefahren und bedenkliche<br />

Konsummuster umfassen. Das Dilemma hierbei ist, dass mit<br />

Ausnahme der Bündnisgrünen keine der Parteien eine Chance<br />

hat, ihr drogenpolitisches Engagement in die Realität umzusetzen.<br />

Kämen Bündnis90/Die Grünen dann wirklich in die<br />

Regierungsverantwortung, ist es mehr <strong>als</strong> fraglich, ob Drogenpolitik<br />

bei anstehenden Koalitionsverhandlungen dann eine<br />

tragendere Rolle spielen wird <strong>als</strong> 2002, <strong>als</strong> die SPD ihre prohibitionistische<br />

Haltung zu 100 Prozent durchsetzen konnte. Eine<br />

neue Kraft in Sachen rationale Drogenpolitik könnte die aufstrebende<br />

Piraten-Partei werden: Sie waren zahlreich auf der<br />

diesjährigen Hanfparade vertreten, können aber derzeit noch<br />

kein gemeinsames hanfpolitisches Ziel vorweisen. Die offene<br />

unabhängig, überparteilich, legal<br />

12 fun&action<br />

Wählt Hanf<br />

Eure Stimme gegen die Prohibition Text: Michael Knodt<br />

Foto: marker<br />

Diskussion, die sich auf ihren Internetplattformen stattfindet,<br />

tendiert immerhin zu einer Vernunft orientierten Hanfpolitik.<br />

Eine eindeutige Position sucht man jedoch (noch?) vergebens.<br />

Hanf-Politik bleibt in der Oppostion<br />

Trotzdem oder gerade weil wir uns in Sachen Legalisierung<br />

seit Schwarz/Rot rückwärts bewegen, ist es wichtig, dass es im<br />

Berliner Parlament wenigstens eine starke Opposition gibt, die<br />

das Thema wieder und wieder anspricht. Der „War on Drugs“<br />

ist laut UNO verloren, kostet auch bei uns Ressourcen und<br />

Gelder und spielt internationalen Kartellen noch mehr Macht<br />

und Geld in die Hände, wie die momentane Situation in Mexiko<br />

eindeutig beweist. Der fatale Kreislauf Waffen gegen Drogen<br />

wird nicht mit Waffengewalt unterbunden, eine eigentlich<br />

sehr einfache Gleichung, die die Initiatoren des Drogenkriegs<br />

ignorieren. Und in Deutschland spielen fast alle mit. Deshalb<br />

ist Drogenpolitik kein Nebenschlachtfeld, sie hat direkte Auswirkungen<br />

auf die Wirtschaftskraft, die Gesundheit der BürgerInnen<br />

und das Maß der individuellen Freiheit. Deshalb<br />

sollte man ein gutes Gewissen dabei haben, diesen Aspekt<br />

<strong>als</strong> einen mitentscheidenden in die eigene Entscheidung für<br />

den 27. September einfließen zu lassen, auch wenn einige die<br />

weit reichenden Zusammenhänge einer verfehlten Drogenpolitik<br />

noch nicht richtig einschätzen können (oder wollen?). Die<br />

nächsten vier Jahre müssen, so wie zur Zeit in den USA, dem<br />

Thema Hanf den Stellenwert bescheren, den es gesellschaftspolitisch<br />

verdient.<br />

Nicht-Wähler helfen den Etablierten<br />

In Deutschland ist Nicht-Wählen eine sehr uneffektive Methode<br />

des Protests, da die vorhandenen Sitze (mit Ausnahme<br />

der zu vernachlässigen Überhangmandate) nach den abgegeben<br />

Stimmen verteilt werden. Nichtwähler interessieren<br />

nicht, auch die niedrigste Wahlbeteiligung lässt einer einmal<br />

gewählten Regierung vier Jahre Handlungsfreiheit. Des Weiteren<br />

verfügen die etablierten Parteien über ein relativ hohes<br />

Stammwählerpotential und profitieren so im Regelfall von einer<br />

niedrigen Wahlbeteiligung eher <strong>als</strong> kleinere Parteien.<br />

Deshalb heißt es am 27.09.2009 eine Partei zu wählen, die<br />

sich auch drogenpolitisch zu neuen Wegen bekennt, weil die<br />

CDU/CSU, SPD und FDP sich auf denen befinden, die aus<br />

Holz sind.<br />

HanfJournal.de / Ausgabe 09.09<br />

Rückblick auf die<br />

Hanfparade 2009<br />

Die 13. Hanfparade liegt hinter uns. Die traditionsreiche<br />

Demonstration für die Legalisierung von<br />

Hanf <strong>als</strong> Rohstoff, Medizin und Genussmittel stand 2009<br />

unter dem Motto „Für eine freie Wahl“. „Damit wollen<br />

wir deutlich machen, dass die freie Wahl von Genussmitteln<br />

ein allgemeines Menschenrecht ist, das uns aber<br />

verweigert wird“, sagte der Parade-Mitveranstalter und<br />

DHV-Mitarbeiter Steffen Geyer der DPA. Obwohl sich<br />

an der Hanfparade nur rund 1.200 Menschen beteiligten,<br />

schenkten die Medien der einzigen regelmäßigen Legalisierungsveranstaltung<br />

Deutschlands relativ viel Aufmerksamkeit.<br />

Die Hanfparade profitierte dabei vom zunehmenden<br />

Interesse der Öffentlichkeit an der Nutzpflanze<br />

Cannabis, das sich nicht zuletzt im Erfolg der wachsenden<br />

Anzahl an Hanfirrgärten und -labyrinthen in Deutschland<br />

zeigt. Neben zahlreichen Leuten der Grünen Jugend, einigen<br />

Piraten und fünf jungen Liberalen demonstrierten<br />

hier parallel auch ein paar Menschen für ein „bedingungsloses<br />

Grundeinkommen“. Auffälligster Unterschied der<br />

Hanfparade 2009 zu ihren Vorgängern war das defensive<br />

Auftreten der Berliner Polizei. Weil zeitgleich mit den<br />

Harley-Days und einem Treffen der Motorradgruppe<br />

Hells Angels zwei „gefahrenträchtigere Veranstaltungen“<br />

polizeilich zu begleiten waren, blieben wohl nur wenige<br />

Beamte für die Durchsetzung des Hanfverbotes. „Solange<br />

die nicht mit einem Joint vor unserer Nase herumwedeln,<br />

sind die ganz friedlich“, sagt einer der Einsatzleiter gar<br />

dem Berliner Tagesspiegel über die Hanfdemonstranten.<br />

Taschenkontrollen und Festnahmen wie in den Jahren zuvor<br />

gab es 2009 nicht. Kein Wunder, dass die Stimmung<br />

unter den Teilnehmern da deutlich besser war <strong>als</strong> im vergangenen<br />

Jahr.<br />

Da unsere alljährliche Abschlussparty „Vibes to Legalize“<br />

endlich mal wieder von der Sonne gesegnet war, strömten<br />

statt Regentropfen über den Abend und die Nacht hinweg<br />

gut 1.500 Menschen ins Yaam. Zusammen feierten wir zu<br />

Reggae, Dancehall & Jungle ein friedliches Fest bis in die<br />

frühen Morgenstunden.<br />

Einige wunderbare Impressionen hat der Waldmeista<br />

für uns eingefangen:<br />

www.youtube.com/watch?v=GOGaNzJZv8s<br />

Weitere tolle Videos findet ihr in seinem Kanal unter:<br />

www.youtube.com/user/Waldme1sta<br />

Und unser Exzessiv-Team wird mit Sicherheit auch noch<br />

ein paar Aufnahmen liefern, <strong>als</strong>o haltet die Augen offen.<br />

Steffen Geyer, Roland Grieshammer.


2<br />

news<br />

Wat<br />

läuft?<br />

Folge 138: Kontrolle?<br />

Tipps gegen das große Muffensausen<br />

Das gibt es doch<br />

nicht, der Kai Gomera<br />

sucht immer noch<br />

nach dem Micha, aber<br />

diesmal scheint er ihn<br />

gefunden zu haben!<br />

Da wird es doch auch<br />

mal gleich Zeit ihn<br />

einer genaueren Kontrolle zu unterziehen, mal sehen,<br />

was er so in den drei (oder vier?) Wochen getrieben<br />

hat.<br />

Folge 140: Henk‘s Medical Hash<br />

Waaahnsinn! Der<br />

Henk schickt uns<br />

ganz unvermittelt ein<br />

Top-Video zum Thema<br />

Haschherstellung. Was<br />

macht der gemeine<br />

Ganjafarmer mit<br />

seinen Medizinalhanf-<br />

Knippresten? Na, er könnte t-h-e-o-r-e-t-i-s-c-h<br />

Haschisch daraus machen. Der Henk dokumentiert die<br />

Methode, wie sie marokkanische Hashbauern auch<br />

anwenden. Die wohl billigste und einfachste Variante.<br />

Natürlich ist dies nicht zur Nachahmung gedacht, da<br />

die hier gezeigten Praktiken in den meisten Ländern<br />

dieser Welt strafrechtlich verfolgt werden, aber nur so<br />

ZENSIERT*<br />

weiß man wovon man spricht (oder man liest das Hanf<br />

Siehe Folge ‚YouTube Killed The Exzessiv Star‘<br />

Journal). Exzessive Grüße!<br />

PS: Tagesschau war gestern, wir haben jetzt ooch ne<br />

Greenbox ;P<br />

www.hanfjournal.de<br />

Diskutieren? www.hanfjournal.de/forum<br />

Verreisen? www.cannabis-cafe.info<br />

Glotzen? www.hanfjournal.de/exzessiv<br />

Lesen? www.hanfjournal.de<br />

Polen? www.spliff.pl<br />

Tschechien? www.konoptikum.cz<br />

Legalize It?! www.ELF-online.eu<br />

Einen eigenen Film? film@exzessiv.tv<br />

Herausgeber:<br />

Agentur Sowjet GmbH<br />

Dunckerstraße 70<br />

10437 Berlin<br />

Tel.: 030/44 79 32 84<br />

Fax.: 030/44 79 32 86<br />

Email: redaktion@hanfjournal.de<br />

Geschäftsführer: Emanuel Kotzian (V.i.s.d.P.)<br />

Sitz der Gesellschaft: Berlin AG Charlottenburg, HRB Nr.<br />

89200<br />

Steuer-Nr. 37 220 20818<br />

redaktion:<br />

Roland Grieshammer, Michael Knodt (CvD), Mark Meritan.<br />

Mitarbeiter dieser ausgabe:<br />

Werner Graf, Martin Schwarzbeck, Dr. Franjo Grotenhermen,<br />

mze, Hans Cousto, Kerstin Koch, Tom, KIMO, Doktor Hanf.<br />

Layout:<br />

mark marker, (Lukas Tkotz).<br />

iLLustrationen:<br />

mark marker, Lukas Tkotz.<br />

Fotos:<br />

mark marker, Privat, Im Auftrag des Hanf Journ<strong>als</strong>.<br />

anzeigen:<br />

Emanuel Kotzian<br />

030/44 67 59 02<br />

vertrieb@hanfjournal.de<br />

impressum<br />

Vertrieb:<br />

Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen<br />

Raum verteilt. Gegen einen Betrag von 50 Euro (Inland) oder<br />

100 Euro (Ausland) jährlich, kann das Hanf Journal beim Herausgeber<br />

<strong>als</strong> Prämium-Abo bezogen werden.<br />

(Abonnement unter www.hanfjournal.de)<br />

druck:<br />

Union Druckerei Weimar GmbH<br />

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung<br />

des Herausgebers. Manuskripte, Bilder und Beiträge sind<br />

willkommen, es wird aber keine Haftung übernommen.<br />

Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 -<br />

312 0 85/98 distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich<br />

von allen Inhalten der angegebenen Internetadressen und<br />

Links.<br />

Achtung!<br />

Jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen<br />

niemanden dazu auffordern oder animieren, Drogen zu<br />

konsumieren oder zu verbreiten.<br />

Besucht auch die Homepage www.hanfjournal.de<br />

Abschiedsfeuer auf Sabine Bätzing<br />

Der fehlende Sachverstand von Sabine Bätzing<br />

... war unerträglich<br />

Sabine Bätzing, Diplom-Verwaltungswirtin (FH) und Mitglied<br />

der SPD-Bundestagsfraktion, wurde im November<br />

2005 im Alter von 30 Jahren zur Drogenbeauftragten der Bundesregierung<br />

ernannt. Gleich zu Beginn ihrer Amtszeit schloss<br />

sie eine Legalisierung von Cannabis kategorisch aus. Derartige<br />

Forderungen, so betonte sie immer wieder, seien „nicht akzeptabel“,<br />

da das Problem des vor allem unter Jugendlichen<br />

deutlich gestiegenen Cannabiskonsums zu den „drängendsten<br />

Aufgaben der Drogenpolitik“ zähle. Da sie ihre Präsenz in den<br />

Medien liebte, konnte man immer wieder lesen und hören,<br />

dass sie sich dafür einsetzen wolle, dass Jugendliche weniger<br />

rauchen respektive weniger kiffen und auch weniger Alkohol<br />

trinken. Nach knapp vier Jahren Amtszeit zeigt sich ein äußerst<br />

ernüchterndes Ergebnis ihrer Arbeit. Die Zahl der Jugendlichen,<br />

die wegen Cannabis eine Beratungsstelle aufsuchen, ist<br />

in den letzten vier Jahren ebenso massiv gestiegen wie die Zahl<br />

der Kinder und Jugendlichen, die wegen einer akuten Alkoholvergiftung<br />

in Krankenhäuser eingeliefert werden müssen.<br />

Von Berufs wegen brachte Sabine Bätzing keinen Sachverstand<br />

mit ins Amt. Während ihrer Amtszeit war sie auch nicht<br />

bemüht, einen solchen zu erlangen. So hat sie während ihrer<br />

Amtszeit nie den Kontakt zu Organisationen wie dem Deutschen<br />

Hanf Verband (DHV) oder dem Verein für Drogenpolitik<br />

(VfD) gesucht und auf Gesprächsangebote seitens solcher<br />

Organisationen gar nicht oder abschlägig reagiert, obwohl die<br />

Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht<br />

(EBDD) immer wieder die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit<br />

mit Nichtregierungsorganisationen hervorhebt. Die<br />

Bedeutung der Konsultation von Vertretern der Nichtregierungsorganisationen<br />

und lokalen Gemeinschaften fand darüber<br />

hinaus auch im Rahmen der EU-Drogenstrategie sowie in<br />

einem Bericht des Europäischen Parlaments vom März 2008<br />

Anerkennung, in dem auf die wesentliche Rolle der Zivilgesellschaft<br />

bei der Entwicklung, Umsetzung, Evaluierung und<br />

Beobachtung der Drogenpolitik hingewiesen wurde. Für Sabine<br />

Bätzing waren solche Feststellungen jedoch während ihrer<br />

ganzen Amtszeit weitestgehend belanglos. Sie verweigerte sich<br />

lieber jeglicher Aufklärung durch solche Organisationen und<br />

behauptete stets nur das, was gerade ins politische Konzept ihrer<br />

Partei und/oder der Bundesregierung passte respektive das,<br />

was nicht mehr zu verheimlichen war.<br />

Ein besonders krasses Beispiel hierfür ist ihr Verhalten bezüglich<br />

Verunreinigungen in Cannabisprodukten respektive<br />

bezüglich Drug-Checking (qualitative und quantitative<br />

#108<br />

Beitrag von Hans Cousto<br />

Analyse von auf dem Schwarzmarkt im Umlauf befindlichen<br />

Drogen). Seit Anfang des Jahres 2007 wies der DHV vehement<br />

auf gefährliche Streckmittel in Cannabisprodukten hin und<br />

informierte regelmäßig die Öffentlichkeit, wenn erneut Streckmittel<br />

im Gras oder Haschisch gefunden wurde. Die Bundesregierung<br />

lehnte es bis zum Sommer 2007 ab, sich mit dieser<br />

Thematik näher zu befassen, obwohl sich schon dam<strong>als</strong> über<br />

900 besorgte Bürger mit einer Protestmail an die Drogenbeauftragte<br />

gewandt hatten. Erst nachdem der DHV im August<br />

2007 einen weiteren Protestmailer online gestellt hatte, der sich<br />

direkt an die Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) wandte,<br />

gab es zumindest eine minimale Reaktion. Die Teilnehmer<br />

erhielten diesmal eine Antwort, in der auf eine Stellungnahme<br />

der Bundesdrogenbeauftragten Sabine Bätzing zu gestrecktem<br />

Gras hingewiesen wurde, die diese auf ihrer Webseite veröffentlicht<br />

hatte. Damit war zum ersten Mal ein konkreter Hinweis<br />

auf Streckmittel in Cannabisprodukten auf der Webseite<br />

des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) zu finden. Konkrete<br />

Warnungen vor dem Konsum von verseuchter Ware oder<br />

Hinweise auf geplante Gegenmaßnahmen der Regierung waren<br />

allerdings nicht Teil der Verlautbarung. Stattdessen bekräftigte<br />

die Drogenbeauftragte die Auffassung, „dass eine geeignete<br />

Strategie, die gesundheitlichen Risiken des Konsums von<br />

verunreinigtem Cannabis zu vermeiden, darin besteht, auf den<br />

Konsum von Cannabis überhaupt zu verzichten.“ Darüber hinaus<br />

hatte Sabine Bätzing lediglich auf die Beantwortung einer<br />

kleine Anfrage der Grünen Bundestagsfraktion zu dem Thema<br />

verwiesen, in der die Bundesregierung unter anderem schrieb:<br />

„Ein gesonderter Hinweis auf die zusätzliche Gefährlichkeit<br />

von verunreinigtem Cannabis könnte aus Sicht der Bundesregierung<br />

<strong>als</strong> Verharmlosung des Konsums von Cannabis an sich<br />

missverstanden werden.“<br />

Obwohl dutzendfach Cannabiskonsumenten mit Bleivergiftungen<br />

in Krankenhäuser behandelt werden mussten, weil sie<br />

mit Blei verseuchtes Cannabis geraucht hatten, rückte Sabine<br />

Bätzing nicht von ihrer fundamentalistischen Haltung ab. Für<br />

sie war die Durchsetzung des Cannabisverbotes wichtiger <strong>als</strong><br />

die Unversehrtheit von Leib und Leben der Cannabiskonsumenten.<br />

Maßnahmen zur Schadensminderung für Cannabiskonsumenten<br />

waren für Sabine Bätzing indiskutabel und auf<br />

Fragen zu dieser Thematik reagierte sie stets eiskalt wie ein seelenloser<br />

Roboter. Leitmotiv für ihre Arbeit waren nicht Sachverstand<br />

und Menschlichkeit sondern purer Fundamentalismus.


#108 3<br />

news<br />

Marc Emery auf Abschiedstour<br />

Ende September muss der „Prince of Pot“ eine<br />

fünfjährige Haftstrafe in den USA antreten<br />

Nachdem schon seine beiden Mitangeklagten im Juli diesen<br />

Jahres in den USA zu Bewährungsstrafen verurteilt<br />

worden waren, muss sich auch Marc Emery in Seattle vor Gericht<br />

wegen Cannabissamenhandels verantworten.<br />

Er bekannte sich schuldig und wird wahrscheinlich zu fünf<br />

Jahren Haft in einem US-Bundesgefängnis verurteilt. Täte er<br />

das nicht, wäre sein Auslieferungsverfahren weiter voran getrieben<br />

worden, was eine Haftstrafe von mindestens 30 Jahren<br />

bis hin zu lebenslänglich nach sich gezogen hätte.<br />

Marc Emery, der bekannteste Legalisierungsaktivist aus Kanada,<br />

handelte in seiner Heimat jahrelang legal mit Samen und<br />

versendete auch unzählige Pakete in die USA. Die damalige<br />

Bush-Administration stellte deshalb einen Auslieferungsantrag,<br />

der Emery erst einmal in Auslieferungshaft brachte. Der<br />

D - Richtlinie fördert Kriminalität<br />

Herabsetzung der "Geringen Menge" <strong>als</strong> Ursache für<br />

steigende Jugendkriminalität in NRW<br />

Irgendetwas passt da nicht: Der Drogensuchtbericht spricht<br />

von einer sinkenden Zahl von CannabiskonsumentInnen im<br />

jugendlichen Alter, die Zahlen des Nordrhein-westfälischen<br />

Justizministeriums lassen eher das Gegenteil vermuten:<br />

Bei den Betäubungsmitteldelikten verzeichnet die Statistik einen<br />

deutlichen Gesamtanstieg der Verurteilungen um ein Viertel<br />

(24,8 Prozent) auf knapp 19 300 Personen.<br />

Hauptgrund dafür sei die 2007 erfolgte Senkung der Eigenbedarfsgrenzen<br />

für Haschisch und Marihuana von zehn auf sechs<br />

Gramm, so Justizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter<br />

(CDU).<br />

Trotz Aufhebung der Strafbarkeitsgrenze für den Besitz harter<br />

Drogen von ehem<strong>als</strong> 0,5 Gramm wurden in dieser Deliktgruppe<br />

2008 weniger Jugendliche (minus 3,6 Prozent) verurteilt, die<br />

Zahl der Drogentoten steigt jedoch erstm<strong>als</strong> seit 2003 wieder<br />

an.<br />

folgende Prozess zog sich über vier Jahre hin und endete angesichts<br />

der drohenden Strafe bei einer Auslieferung mit dem<br />

Schuldeingeständnis vor dem US-Gericht.<br />

Momentan befindet sich Marc Emery auf Abschiedstour<br />

durch Kanada: bevor er seine Haftstrafe antreten muss, bereist<br />

er 30 Städte seines Heimatlandes, um die Menschen noch einmal<br />

wach zu rütteln, bevor er für mehrere Jahre hinter Gitter<br />

muss. Er hofft, im Laufe der Haftzeit nach Kanada ausgeliefert<br />

zu werden, um dort seine Reststrafe absitzen zu können.<br />

Momentan stehen die Chancen hierfür nicht allzu gut, da die<br />

konservative kanadische Regierung bei Drogendelikten kein<br />

Interesse an einer Abschiebung kanadischer Staatsbürger hat.<br />

Mehr zum Thema: www.cannabisculture.com<br />

Im Klartext: Die Polizei in NRW jagt systematisch einfache Coffeeshopbesucher<br />

und einfache Konsumenten, zudem werden<br />

durch die "sechs Gramm Regelung" deutlich mehr Anzeigen<br />

geschrieben <strong>als</strong> vor 2007. Der einzig bisher zählbare Erfolg<br />

dieser Law-and-Order Strategie ist sowohl ein Anstieg der<br />

Kriminalitätsrate <strong>als</strong> auch der Zahl der Drogentoten und, last<br />

but not least: Das Massenphänomen Komasaufen ist die legale<br />

Alternative zum jetzt illegalisierten Coffeeshopbesuch am Wochenende.<br />

Schon 2007 hatte der stellvertretende Landesvorsitzende des<br />

Deutschen Richterbundes NRW, Reiner Lindemann, kommen<br />

sehen, was die Herabsetzung der "Geringen Menge" in Zukunft<br />

bewirken wird und sich kaum zwei Jahre später dann auch bestätigt<br />

hat:<br />

"Die Eigenbedarfsgrenzen waren eingeführt worden, um Gerichte<br />

und Staatsanwaltschaften von Bagatellfällen zu entlasten.<br />

Der Mehraufwand darf nicht unterschätzt werden."<br />

USA - Ungewöhnlicher Protest<br />

Päarchen schmuggelt Hanfpflanze ins Capitol<br />

Der 58-jährigen Abigail Storm-Eggink ist es gelungen zusammen<br />

mit ihrem Ehemann Dan Eggin (71), eine Cannabispflanze<br />

ins Washingtoner Capitol zu schmuggeln.<br />

Sie wurde auf dem Gelände vorläufig festgenommen und<br />

wegen Besitzes nicht verkehrsfähiger Substanzen angezeigt.<br />

Die Aktion diente <strong>als</strong> Protest gegen die Hanf-Gesetzgebung sowie<br />

ihre eigene Verurteilung zu 15 Tagen Gefängnis aufgrund<br />

des Besitzes von 18 Cannabispflanzen.<br />

„Dann würde ich mich schuldig bekennen“, so Storm-Eggink,<br />

„das möchte ich aber nicht. Ich fühle mich betrogen und möchte<br />

meine Pflanzen wieder haben. Sie sind wertvoll. Gott hat sie<br />

den Menschen gegeben und die (Gras-)pflanzen gehören dem<br />

Menschen.“<br />

D - Verschwenderische Repression<br />

Eine Kosten/Nutzen Bilanz bitte<br />

„Mittlerweile soll Cannabis das umsatzstärkste Produkt der<br />

dortigen Landwirtschaft sein, noch vor Südfrüchten“, sagt Georg<br />

Wurth im „Junge Welt“-Interview zu der Situation in den<br />

USA. Er spricht über die dortigen Legalisierungsbemühungen<br />

und damit verbundenen Auswirkungen auf die Finanzlage<br />

und überträgt Studien aus anderen Ländern auf deutsche Verhältnisse.<br />

„Demnach betragen die Ausgaben für Polizei und<br />

Justiz etwa eine Milliarde Euro, die Steuereinnahmen könnten<br />

etwa eine halbe Milliarde ausmachen“, erklärt Georg Wurth.<br />

Doch bei uns hat die Bundesregierung Bedenken und keine<br />

Vorstellung, was das Cannabis-Verbot in volkswirtschaftlicher<br />

Sicht kostet. Die Grünen und die Linke sprechen sich zwar für<br />

eine Legalisierung aus, aber bisher haben sie sich nicht durchgesetzt.<br />

Am Ende spricht Georg Wurth von unserer „Lobbykratie“<br />

und macht den Befürwortern einer Freigabe von Cannabis<br />

Mut, sich aktiv dafür einzusetzen.<br />

D - Das Münchener Oktoberfest -<br />

die größte offene Drogenszene der Welt<br />

Grünen-Chefin Claudia Roth redet Tacheles<br />

Kurz vor der Eröffnung des Münchner Oktoberfestes nimmt<br />

Claudia Roth im Interview mit "Der Standard" kein Blatt vor<br />

den Mund, <strong>als</strong> sie nach der Legalisierung von Hanf & Co gefragt<br />

wird:<br />

"Ich finde, dass man die Legalisierung von weichen Drogen<br />

nicht nur anstreben soll, um die Budgetlöcher zu stopfen. Es<br />

geht vor allem darum, die Illegalisierung von Menschen zu<br />

überwinden, aber auch, um eine gewisse Qualitätskontrolle zu<br />

gewährleisten. Gerade in einem Land, in dem in den kommenden<br />

Wochen die größte offene Drogenszene der Welt, nämlich<br />

das Münchener Oktoberfest, stattfindet, ist eine Liberalisierung<br />

weicher Drogen dringend notwendig. So wie es derzeit gehandhabt<br />

wird, ist es doppelbödig. Dass Menschen zu weichen<br />

Drogen greifen, ist eine Realität, wenn man das nicht erkennt,<br />

fördert man die Schwarzmärkte."


4<br />

clubmed<br />

Wie Cannabiskonsum das Risiko für<br />

Kopf- und Nackenkrebs beeinflusst<br />

Jüngst haben Wissenschaftler von vier Universitäten in den<br />

USA ein überraschendes Ergebnis zum Einfluss von Cannabiskonsum<br />

auf eine aggressive Form des Kopf- und Nackenkrebses<br />

veröffentlicht. Danach reduzierte Cannabiskonsum<br />

das Risiko für die Entwicklung so genannter Plattenepithelkarzinome.<br />

Sieben frühere Studien zu diesem Thema hatten<br />

zu widersprüchlichen Ergebnissen geführt. Sie hatten zum Teil<br />

eine Erhöhung und zum Teil eine Erniedrigung des Risikos für<br />

Plattenepithelkarzinome im Kopfbereich bei Cannabiskonsumenten<br />

ergeben.<br />

In der neuen Studie wurden 434 Krebspatienten aus neun<br />

medizinischen Einrichtungen, die zwischen 1999 und 2003<br />

erkrankt waren, mit 547 gesunden Personen verglichen. Die<br />

gesunden Personen waren zufällig nach den Melderegistern<br />

so ausgewählt worden, dass sie hinsichtlich Alters- und Geschlechtsverteilung<br />

sowie Wohnort mit den Erkrankten übereinstimmten.<br />

Mit Hilfe eines Fragebogens wurden von den<br />

Teilnehmern Informationen zum Konsum von Cannabis, Alkohol<br />

und Tabak gewonnen sowie weitere Daten erhoben.<br />

Unter Berücksichtigung möglicher anderer Faktoren, die das<br />

Krebsrisiko beeinflussen können, war aktueller Cannabiskonsum<br />

ungefähr mit einer Halbierung des Krebsrisikos assoziiert.<br />

Unter den Krebskranken fanden sich weniger aktuelle Cannabiskonsumenten<br />

<strong>als</strong> in der Kontrollgruppe mit den gesunden<br />

Personen. Das Rauchen von Tabak und der Konsum von<br />

Alkohol waren dagegen mit einer Erhöhung des Risikos für<br />

Plattenepithelkarzinome verbunden. Moderater Tabakkonsum<br />

(weniger <strong>als</strong> 20 Zigaretten pro Tag) und geringer Alkoholskonsum<br />

(weniger <strong>als</strong> acht Getränke pro Woche) waren allerdings<br />

Mein Name ist Tom Ache, ich bin 32 Jahre alt, komme aus<br />

Berlin und möchte euch in folgenden Zeilen meine Geschichte<br />

erzählen. Bis zum heutigen Zeitpunkt stand ich zum<br />

größten Teil auf der Sonnenseite des Lebens. Meine musikalische<br />

Früherziehung begann, bedingt durch meine behinderte<br />

Schwester, zuallererst in spielerischer und anschließender didaktischer<br />

Form, mit dem Ergebnis, dass ich bereits sehr früh<br />

durch diese Umstände bis zu 12 verschiedene Musikinstrumente,<br />

zum größten Teil, Blasinstrumente spielen konnte. 1994<br />

folgte die erste Studio-Gründung, Furniture Records in Berlin<br />

Lichterfelde. Plattenaufnahmen mit Musikern der BBKing<br />

Formation, freie Theaterprojekte in der Berliner Staatsoper in<br />

Aufnahme sowie Mikrofonierungsbereich. Selbst auf eine freie<br />

Anstellung in der Abbey Road (London) oder freie Tätigkeiten<br />

für Firmen wie Brit’Row (London), Clair Brothers (USA), Audiorent<br />

(Schweiz) Procon (Hamburg), Blackboxmusic (Berlin)<br />

kann ich zurückschauen. Ich habe mit großartigen Künstlern<br />

wie Pink, Sido, Kylie Minogue, Culcha Candela, Judy Winter<br />

und vielen weiteren zusammenarbeiten dürfen. Bis zum heutigen<br />

Tag bin ich ein Teil vom Mastering Team Masterlab Berlin/<br />

Würzburg/Hamburg geblieben und dort <strong>als</strong> Junior Mastering-<br />

Ingenieur tätig. Ich habe die Welt und viele ihrer wunderbaren<br />

Menschen kennenlernen dürfen und ich möchte keine Sekunde<br />

davon missen.<br />

2006 befand ich mich geradewegs in der Produktion des Malik<br />

Albums im Berliner Masterlab. Ich bemerkte während dieser<br />

Zeit plötzlich Veränderungen an meinem Körper, die von nun<br />

an mein ganzes Leben verändern sollten. Ich bekam Schmerzen<br />

an meinem linken Bein. Beim näheren Hinsehen bemerkte ich<br />

eine leichte Verfärbung der Oberhaut. Bis dahin eigentlich noch<br />

unbesorgt begab ich mich zu meinem Arzt. Das Martyrium<br />

begann. Die von ihm gestellte Diagnose: Hautkrebs. Es folgte<br />

die operative Entfernung sämtlicher befallener Partien, zunächst<br />

erst oberflächlich bis jedoch die weitere Diagnose klarstellte,<br />

dass dieser Krebs bereits gestreut hatte. Lymphknoten<br />

in der Achselhöhle und Becken waren bereits befallen. Die 1.<br />

Chemotherapie wurde angesetzt. Dennoch hat diese Therapie<br />

eine Metastasierung in die Bauchspeicheldrüse nicht aufhalten<br />

können. Die einzige Wirkung der Chemotherapie machte<br />

sich bemerkbar, indem ich zunehmend an Gewicht verlor und<br />

ständig erbrechen musste. Sämtliche Mittel gegen das ständige<br />

Erbrechen und den fehlenden Appetit wurden mir verabreicht.<br />

Dennoch hat nichts geholfen. Die Tatsache, das ich von Berufswegen<br />

her ständig viel unterwegs war und meine finanzielle<br />

Lage durch meinen Erfolg nicht die schlechteste ist, bescherte<br />

mir das Vertrauen in viele Ärzte, die wirklich all ihr Bestes ga-<br />

nicht mit einem erhöhten Krebsrisiko assoziiert, wenn die Betroffenen<br />

gleichzeitig Cannabis konsumierten. Die Autoren der<br />

Studie wiesen außerdem darauf hin, dass Cannabis offenbar<br />

auch das erhöhte Krebsrisiko für starke Tabak- und Alkoholkonsumenten<br />

abschwächte.<br />

Das geringste Risiko unter den Cannabiskonsumenten wiesen<br />

Personen auf, die die Droge seit 10 bis 20 Jahren verwendeten,<br />

sowie leichte Konsumenten mit einer Konsumhäufigkeit von<br />

etwa einmal pro Woche und Personen, die erst nach dem 20.<br />

Lebensjahr mit ihrem Konsum begonnen hatten. Aber auch<br />

alle anderen Cannabiskonsumenten wiesen im Vergleich mit<br />

Nichtkonsumenten ein verringertes Risiko auf. Etwa 20 Prozent<br />

der Teilnehmer waren aktuelle Cannabiskonsumenten, die<br />

überwiegend eine moderate Konsumhäufigkeit zwischen ein-<br />

und fünfmal pro Woche angaben. Der Einfluss eines starken<br />

Cannabiskonsums auf das Krebsrisiko konnte daher durch die<br />

aktuelle Studie nicht beurteilt werden.<br />

Die Ergebnisse dieser Untersuchung stimmen mit den meisten<br />

der früheren Studien überein. Diese waren allerdings überwiegend<br />

mit geringeren Patientenzahlen durchgeführt wurde.<br />

Die erste Studie zu diesem Thema aus dem Jahr 1999 mit 173<br />

Krebskranken und 176 gesunden Kontrollpersonen hatte dagegen<br />

ergeben, dass täglicher Cannabiskonsum das Risiko für<br />

Plattenepithelkarzinome von Kopf und H<strong>als</strong> vervierfacht. Diese<br />

Studie war jedoch kritisiert worden, weil die Kontrollpersonen<br />

nicht zufällig ausgewählt worden waren, sondern aus<br />

einer Gruppe von Blutspendern, die von vornherein seltener<br />

Cannabis konsumiert haben könnten. Eine solche Selektion hat<br />

möglicherweise das Ergebnis verfälscht. Die Autoren der neu-<br />

Lars Scheimann, leidet seit frühester Jugend unter ADHS und Tourette. Er ist einer der ersten Patienten<br />

in Deutschland, denen natürliches Cannabis, importiert aus den Niederlanden, genehmigt wurde. Lars<br />

lebt, seit er Gras aus der Apotheke erhält, fast beschwerdefrei.<br />

In dieser Ausgabe könnt ihr die Geschichte eines Patienten lesen, der mit Hilfe von Lars Scheimann, alias<br />

Doktor-Hanf, ein Dronabinol Rezept erhalten hat.<br />

Doktor-Hanfs Patienten Ecke 4<br />

Patientengeschichten<br />

ben und durch ihr Wissen und ihre Kompetenz in diesem alles<br />

versucht hatten, um mir zu helfen.<br />

2007 beschlossen die Mediziner eine 2. Reihe von Chemotherapien,<br />

die in Veränderung von Zusammensetzung zur Folge<br />

hatten das es mir unsagbar schlecht ging. Ich verlor kein einziges<br />

Haar, aber ich litt unter einer aggressiven Gewichtsabnahme,<br />

konnte weiterhin nicht essen, hatte keinen Appetit und<br />

wurde immer schwächer. Die gängigen Präparate der Schulmedizin<br />

halfen mir nicht. Ich begann selbstständig mit der Zufuhr<br />

von THC, in Joint-(Rauch-)Form. Mein Ziel war es durch die<br />

Zunahme von Körpergewicht Kräfte zu mobilisieren, die mir<br />

helfen würden, die Chemotherapie überhaupt zu überleben.<br />

2008 erneute Metastasenbildung in Niere, Knochen, und erneuter<br />

Hautkrebs am Arm mit der Folge einer noch aggressiveren<br />

Chemotherapie (breitbandig und sehr stark) und der Information<br />

der Mediziner an mich, dass die bisher eingesetzten Chemotherapien<br />

leider erfolglos waren. Meine Körperreaktionen<br />

veränderten sich zunehmend, ich begann aus Nase, Ohren und<br />

Mund zu bluten.<br />

Meine Schleimhäute waren dermaßen in Leidenschaft gezogen,<br />

dass sie diese Symptome zeigten. Die Blutwerte zu diesem<br />

Zeitpunkt wurden immer schlechter.<br />

Ich nahm Kontakt zu Doktor Hanf auf, ich kannte Lars von<br />

verschiedenen Touren, die ich bis dato mit Aggro Berlin gemacht<br />

habe, in dieser Zeit entwickelte sich eine Freundschaft,<br />

der ich bis hierhin vielleicht sogar zu verdanken habe, dass ich<br />

noch lebe, oder zu mindestens mit einer Qualität, die für ein<br />

normales Leben unerlässlich erscheint. Immer wieder riet er<br />

mir dazu, mir Dronabinol von meinen Ärzten rezeptieren zu<br />

lassen. Er klärte mich auf über Anwendungsgebiete und die<br />

bisher auch bestätigten Erfolge, die es bei Patienten gab, die<br />

ebenso wie ich unter den starken Nebenwirkungen der Chemotherapie<br />

litten. Dass es überhaupt ein Medikament auf der<br />

Basis von THC gibt und dieses auch noch verschreibungsfähig<br />

ist, war mir zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt. Obwohl einige<br />

der behandelnden Ärzte darüber informiert waren, dass ich<br />

Cannabis rauchen würde und es mir dadurch viel besser ging.<br />

Von selbst hat mich keiner der Ärzte darüber aufgeklärt, dass<br />

ich es mir auch in Form von Tropfen legal verschreiben lassen<br />

kann.<br />

Auch die letzte Chemotherapie 2009, die trotz veränderter<br />

Zusammensetzung und Dosis keinerlei Erfolg versprach, hätte<br />

ich wahrscheinlich unter der mittlerweile angesetzten Drona-<br />

#108<br />

Dr. med. Franjo Grotenhermen<br />

Mitarbeiter des nova Institutes in Hürth bei Köln und Vorsitzender<br />

der Arbeitsgemeinschaft Cannabis <strong>als</strong> Medizin<br />

(ACM).<br />

en Studie sind hinsichtlich der Auswahl der Kontrollpersonen<br />

sorgfältiger vorgegangen, sodass das Ergebnis vermutlich eher<br />

die Wirklichkeit widerspiegelt.<br />

Eine Vielzahl jüngerer experimenteller Studien hat gezeigt,<br />

dass Cannabinoide krebshemmende Eigenschaften besitzen.<br />

Im Einzelnen konnte gezeigt werden, dass Cannabinoide die<br />

Zellteilung und damit die Vermehrung von Krebszellen verlangsamen,<br />

sie zu einem programmierten Zelltod veranlassen<br />

und die Bildung von Metastasen (Tochtergeschwülsten) reduzieren.<br />

Andererseits enthält Cannabisrauch viele krebserregende<br />

Substanzen, die auch im Tabakrauch gefunden werden, wie<br />

beispielsweise Nitrosamine und polyzyklische Kohlenwasserstoffe.<br />

Diese Substanzen entstehen erst bei der Verbrennung<br />

der beiden getrockneten Pflanzenprodukte und sind auch verantwortlich<br />

für Atemprobleme, wie vor allem chronische Bronchitiden,<br />

die sowohl bei Tabak- <strong>als</strong> auch bei Cannabisrauchern<br />

vermehrt auftreten. Der wichtigste Unterschied zwischen Cannabis-<br />

und Tabakrauch ist das Vorkommen von Cannabinoiden<br />

in dem einen und von Nikotin in dem anderen Rauch. Es scheint<br />

dieser Unterschied zu sein, der bei Cannabiskonsumenten verhindern<br />

könnte, dass neben den Atemproblemen auch die gleichen<br />

Krebsrisiken wie bei Tabakkonsumenten festgestellt werden.<br />

Das Rauchen von Cannabis ist im Gegensatz zur oralen<br />

Aufnahme, beispielsweise in Gebäck, oder zur Inhalation mit<br />

einem Vaporizer allerdings keine empfehlenswerte Methode<br />

des Cannabiskonsums. Denn auch, wenn kein Krebs entsteht,<br />

die Lunge dankt es dem Konsumenten, wenn sie nicht mit Teer<br />

aus der Cannabiszigarette asphaltiert wird.<br />

binoltherapie physisch sowie psychisch nicht mehr verkraften<br />

können.<br />

Ich möchte, dass mein Handeln und Tun <strong>als</strong> individuelle Entscheidung<br />

anzusehen bleibt, aber ich entschied mich Anfang<br />

2009 dazu die Chemotherapie abzubrechen und mein weiteres<br />

Leben in Gottes Hand zu legen. Diese Entscheidung ist keine<br />

Empfehlung und soll auch niemanden zum Gleichtun bewegen.<br />

Jedoch meine Entscheidung stand fest. Da die bisher eingesetzten<br />

Therapieformen keinerlei Besserung versprachen, wurde<br />

mir bewusst, dass alles weitere seinen Weg gehen müsse<br />

ohne die ohnehin schon erfolglose Aussicht auf Heilung, aber<br />

mit einer wesentlich verbesserten Lebensqualität.<br />

Die derzeitige Situation sieht so aus, dass ich lediglich seit<br />

Anfang 2009 regelmäßig Dronabinol zu mir nehme. Das Ergebnis<br />

meiner Entscheidung zeigte sich durch eine sofortige Verbesserung<br />

meines Allgemeinzustandes, einem guten Blutbild<br />

und durch die Zunahme von 9 kg Körpergewicht in 3 Monaten.<br />

Meine gesamte Schleimhaut hat sich regeneriert. Einzelne<br />

Stellen des Hautkrebses am Kopf wurden mit Haschisch Öl<br />

bestrichen und sind bis heute „nichtsignifikant“ von bösartig<br />

in gutartig gekehrt. Mittlerweile gelingt es mir unter der THC<br />

Therapie wieder effizient zu arbeiten. Das lenkt mich ab und<br />

ich kann nach vorne schauen. Wohin auch immer das Ziel geht,<br />

ich habe meine Entscheidung bis hierher nicht bereut. Zurzeit<br />

genieße ich das Leben und kann im vollen Umfang daran teilhaben.<br />

Ich habe keine Schmerzen, ich kann wieder essen und<br />

mein derzeitiges Blutbild ist vollkommen normal. Auch mir<br />

liegt sehr viel daran, dass die heutige Medizin THC und seine<br />

positiven Eigenschaften <strong>als</strong> Medikament nicht unberücksichtigt<br />

bleibt. Auch ich möchte einen kleinen Teil dazu beigetragen<br />

haben, wenn es irgendwann einmal so sein wird, dass die Verschreibung<br />

an sich, und die Nutzung in vereinfachter Regelung<br />

für Patienten möglich sein wird. Das ist der Grund, weshalb<br />

ich meine Geschichte heute bei Doktor Hanf erzähle. THC wird<br />

mich weiterhin auf meinem Weg begleiten, egal wohin er geht<br />

und egal wann und wo er zu Ende ist.<br />

Tom


#108 5<br />

guerilla growing<br />

Warum die Pflanzenzucht @home<br />

besonderer Sorgfalt bedarf<br />

Durch meine langjährige Arbeit im Growshop habe ich die Erfahrung<br />

gemacht, dass viele ambitionierte HobbygärtnerInnen<br />

an sich selbst scheitern und deshalb ihr Hobby früher oder später<br />

aufgeben (müssen).<br />

Denn entweder quält der allzu sorglose Gärtner die Pflanzen,<br />

bis sie keine Lust mehr haben zu wachsen oder die Schlampigkeit<br />

hat gar Schlimmeres wie einen ungebetenen Besuch zur<br />

Folge.<br />

Diesmal präsentieren wir die Top Ten aus der Kategorie „was<br />

ich besser lassen sollte“, mitten aus dem Leben eines Growshoppers<br />

in einer deutschen Großstadt:<br />

Problem: F<strong>als</strong>che Vorplanung<br />

Viele Neueinsteiger schaffen sich ihre Ausrüstung an, ohne<br />

vorher genau zu wissen, was später im Zelt/der Box stehen<br />

soll. Sorte und Anzahl der Pflanzen sollten vorher feststehen,<br />

denn unterschiedliche Sorten brauchen unterschiedliche Bedingungen.<br />

Besonders die Anzahl der Pflanzen und die gewählte<br />

Topfgröße beeinflussen das Wachstumsverhalten später<br />

immens. Ebenso muss man vorher wissen, ob man Samen oder<br />

Stecklinge nutzen will.<br />

Folge: Schlechter Ertrag,<br />

weil die Pflanzen zu eng stehen und sich so gegenseitig das<br />

Licht klauen und so zum Geilwuchs neigen.<br />

weil zu wenig Pflanzen gestellt wurden und die Lichtmenge<br />

nicht optimal ausnutzen können.<br />

Tip zur Vermeidung:<br />

Vor dem ersten Durchgang auf den Erfahrungsschatz von<br />

Freunden oder aus Foren zurückgreifen.<br />

Problem: Viel hilft viel (Überdüngung):<br />

Die gesamte Palette an Grunddüngern und Zusätzen, ohne<br />

Vorwissen und gleich täglich volle Pulle. Der EC-Wert oder<br />

die Härte des verwendeten Wassers ist unbekannt und ein EC-<br />

Meter zu teuer. Das stresst die robusteste Pflanze. Düngergabe<br />

nach Gefühl ist nur dann sinnvoll, wenn man den Dünger ab<br />

und zu <strong>als</strong> „Extra“ gibt und das Medium an sich schon Nährstoffe<br />

enthält. Nur wer auf Erde züchtet und nicht öfter <strong>als</strong><br />

einmal pro Woche düngt, kann sich die Anschaffung eines EC-<br />

Messgerätes sparen.<br />

Wer Spezial-Dünger kauft und ihn zwei bis sieben mal pro<br />

Woche verwendet, um einen optimalen Ertrag auf kleiner Fläche<br />

zu erzielen, muss sich mit Dingen wie EC-und pH-Wert<br />

befassen.<br />

Folge:<br />

Verbrannte Wurzeln, krüpplige Pflanzen und enttäuschte Gesichter,<br />

die im nächsten Growshop auf den erworbenen Dünger<br />

schimpfen und, anstatt sich einen EC-Meter und ein wenig<br />

Literatur zu besorgen, nach einer anderen Dünger-Marke und<br />

noch stärkerem Blüte-Boostern fragen.<br />

Tips zur Vermeidung:<br />

Vor dem Start des Projekts ein gutes Buch oder das Hanf Journal<br />

zur Hand nehmen.<br />

Foto: Archiv<br />

Problem: Schädlinge<br />

Schädlinge sind, früh genug erkannt, in einem gesundem Mikroklima<br />

für die Pflanze kein Problem.<br />

Im Frühstadium gibt es für jeden Schädling den entsprechenden<br />

Nützling (http://www.hanfjournal.de/hajo-website/<br />

listen/dossiers/spassbremsen_liste_dossier.php).<br />

Leider erkennen unerfahrene Heimlichgärtner die Plage<br />

meist erst dann, wenn es zu spät ist. Zu spät heißt, dass man<br />

die Population von Thripsen, Spinnmilben oder sonstigem Getier<br />

schon mit bloßem Auge erkennen kann. Dann helfen meist<br />

nur noch systematisch wirkende Mittel, im Volksmund „Chemische<br />

Keule“ genannt.<br />

Folge:<br />

Ausgemergelte, zum Teil abgestorbene Pflanzen oder alternativ<br />

ein mit Insektiziden belastestes Endprodukt. Außerdem bilden<br />

sich durch die regelmäßige Anwendung von Insektiziden<br />

Resistenzen. Bei den Spinnmilbenmitteln hat der intensive Einsatz<br />

in niederländischen Gewächshäusern bereits dazu geführt,<br />

dass der Wirkstoff jährlich geändert werden muss.<br />

Tips zur Vermeidung:<br />

Früherkennung von Schädlingen kann man üben, auch eine<br />

prophylaktische Gabe von Nützlingen schadet gerade in den<br />

warmen Sommermonaten nicht. Sauberkeit und Ordnung im<br />

Raum verstehen sich von selbst. Man sollte nicht meinen, wie<br />

viele @home Gärtner Pflanzen- oder Erdreste gleich säckeweise<br />

bunkern, um die einmal erworbenen Schädlinge auf keinen Fall<br />

los zu werden und ungebetenen Besuchern gleich noch mehr<br />

Grund für Stress zu liefern. Alle Kunden, die im Netz über<br />

Jahre hinweg immer wieder Roxion gegen Thripse oder Kiron<br />

gegen Spinnmilben bestellt haben, waren einfach zu faul, das<br />

Problem von Grund auf zu beheben: Ist der Befall wirklich so<br />

schlimm, dass die „Chemo-Keule“ unumgänglich war, muss<br />

oder Ordnung ist die halbe Ernte<br />

nach dem Durchgang der Raum grundgereinigt werden, das<br />

Medium und alle Pflanzenreste müssen entsorgt sein, bevor die<br />

nächste Generation die Box betritt. Dasselbe gilt, auch wenn es<br />

weh tut, für stark befallene Mutterpflanzen.<br />

Problem: Geräuschbelästigung<br />

Nicht selten ist die eben gekaufte Homebox lauter <strong>als</strong> erwartet.<br />

Den eigenen Schlaft stört's nicht, <strong>als</strong>o ab dafür. Leider ist<br />

dem Nachbarn das Dauer-Brummen ein Dorn im Ohr, im besten<br />

Fall kommt sie/er fragen, was das sei und bittet um Abhilfe.<br />

Im schlimmsten Falle gibt es einen Brief an die Hausverwaltung<br />

oder, dank der „Sensibilisierung“ der Mitbürger durch Polizei<br />

und Medien, einen Anruf der Marke Denunzio.<br />

Folge:<br />

Unausweichliche Demontage der Anlage sowie unangenehme<br />

Fragen der Nachbarn, ein Begehungstermin des Vermieters<br />

oder gar uniformierter Besuch.<br />

Tips zur Vermeidung:<br />

Am besten schon beim Kauf den Geräuschpegel checken.<br />

Sollten Zweifel bestehen, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, den<br />

Schall zu reduzieren. Die effektivste ist ein Schalldämpfer (ab<br />

ca. 35 €), gefolgt von einem schall-thermoisolierten Schlauch.<br />

Auch der Lüfter selbst kann zusätzlich in eine Holzkiste, ausgekleidet<br />

mit Schallschutzmaterial, eingebaut werden. Kleinere<br />

Lüfter können einfach in einen großen Isoschlauch gesteckt<br />

werden, die Möglickeiten sind vielfältig. Eine schwingende<br />

Aufhängung, wie zum Beispiel an Auspuffgummis, vermeidet<br />

unnötige Schallbrücken.<br />

Die im Fachhandel angebotenen Geräte weisen sehr unterschiedliche<br />

Geräuschpegel auf. Die leisesten, aber auch teuersten,<br />

sind schallisolierte Lüfterboxen aus Metall.<br />

Auf jeden Fall sollte vor der Inbetriebnahme sicher gestellt<br />

sein, dass Dritte keinerlei Geräusche oder Vibrationen mitbekommen.<br />

Problem: Geruchsbelästigung<br />

„So, dann fehlt ja nur noch der Filter:“<br />

„Ich brauche keinen Filter, bei mir riecht es sowieso immer<br />

verraucht“<br />

„Meine Nachbarn wissen eh, dass ich kiffe“<br />

„Echt, wegen fünf Pflanzen?“<br />

„Ich leite das zum Fenster/Schornstein raus. Da brauch' ich<br />

keinen.“<br />

„Hinterm Haus geht sowieso keiner lang“<br />

So oder ähnlich kann sich ein Verkaufsgespräch auch anhören.<br />

Beratungsresistenz kann überraschende Folgen haben,<br />

selbst Streifenpolizisten, die beim Nachbarn wegen der lauten<br />

Musik klingeln, sind heutzutage mit dem Phänomen der Heimlichgärtnerei<br />

vertraut.<br />

Folgen:<br />

Der häufigste Grund für die Enttarnung kleiner @home Gärtner.<br />

Selbst bei einer Pflanze folgen eine Anzeige und ein Verfahren<br />

oder eine Geldstrafe. Meist wird selbst bei Mini-Grows<br />

die „geringe Menge“ überschritten, da der Gesamt THC-Gehalt<br />

von 7,5 Gramm durchschnittlich schon bei einer Ernte von 75<br />

Gramm überschritten wird. Das sind selbst bei absolut unprofessionellen<br />

Hobbygärtnern nur ein bis zwei Pflanzen.<br />

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6<br />

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guerilla growing<br />

Ordnung ist die halbe Zucht<br />

Tips zur Vermeidung:<br />

Jeder Grow braucht einen Filter. Auch wenn die Abluft direkt<br />

aus dem Fenster oder Schornstein führt: Es gibt Bauarbeiter,<br />

Schornsteinfeger sowie Situationen, mit denen man vorher<br />

nicht rechnen kann. Ein Filter ist der Sicherheitsgurt der Homegrower.<br />

Bei der Ausleitung ins Freie ist auch zu beachten, dass<br />

die warme Luft im Winter <strong>als</strong> Dampf entweicht, wenn man sie<br />

nicht vorher abkühlt.<br />

Aufgepasst: Der beste Filter hilft nicht, wenn die Erntetätigkeit<br />

außerhalb der Box/des Raums stattfindet. Für diesen Fall<br />

müssen unbedingt Geruchsfresser (Vaporthek & Co) eingesetzt<br />

werden.<br />

Problem: Wasserschaden<br />

Anlagen mit automatischer Bewässerung, egal ob fünf oder<br />

0,5 qm, bergen immer die Gefahr, dass eine Komponente durch<br />

f<strong>als</strong>che Montage oder auch durch Abnutzung undicht wird.<br />

Neben der Geruchsbelästigung eine der häufigsten Ursachen<br />

für den Super-GAU.<br />

Folgen:<br />

Super-GAU oder Putzeimer. Mit Ausnahme des GAUs für das<br />

Wohlergehen der Pflanzen meist unerheblich.<br />

Tips zur Vermeidung:<br />

Bei der Installation einer automatischen Bewässerungsanlage<br />

ist das Auslegen von Teichfolie mehr <strong>als</strong> ratsam. Der gesamte<br />

Pflanzraum sollte bis circa 30 Zentimeter Wandhöhe mit einer<br />

Wanne aus dieser Folie ausgekleidet werden, wobei besonders<br />

auf die spannungsfreie Verlegung in den Ecken zu achten ist.<br />

Bei Drain-To-Waste Systemen muß der Auffangbehälter mindestens<br />

20 % größer sein <strong>als</strong> der Nährstofftank.<br />

Problem: Brand durch Kurzschluss<br />

Auch die beste Zeitschaltuhr oder das hellste Leuchtmittel geben<br />

mal ihren Geist auf. Die sich hieraus ergebenen Probleme<br />

wie Lichtmangel oder abrupter Blüteabbruch sind eher lächerlich,<br />

vergleicht man sie mit einem immer häufiger auftretenden<br />

Phänomen: Ernsthafte Unfälle, meist Brände, verursacht durch<br />

f<strong>als</strong>ch installierte oder fehlerhaft funktionierende Elektrogeräte.<br />

Hiermit gefährdet man nicht nur sich, sondern meist eine<br />

ganze Hausgemeinschaft.<br />

Folgen:<br />

- Doppel-Super-GAU bei Brand.<br />

- Abbruch der Blüte und Bildung neuer Triebe bei 24 Stunden<br />

Licht durch eine defekte Zeitschaltuhr,<br />

- Lichtmangel durch 0 Std. Licht bei defektem Leuchtmittel,<br />

Schaltkasten o.ä.<br />

Tips zur Vermeidung:<br />

Bei den Vorschaltgeräten, Fassungen, Klemmen und Kabeln<br />

nie Billigware verwenden.<br />

Gleiches gilt für Heizlüfter oder Radiatoren für die Dunkelphasen<br />

im Winter. Stromheizungen sind wenn möglich ganz<br />

zu vermeiden. Der eigentlich obligatorische Elektriker wird aus<br />

nachvollziehbaren Gründen in der Praxis eher selten zu Rate<br />

gezogen.<br />

Trotzdem muss unbedingt sicher gestellt sein, dass alle Elektrogeräte<br />

fachgerecht und sicher angeschlossen sind.<br />

Problem: Zu viel Technik bei geringem Vorwissen<br />

Manch eine/r denkt, beim Growen eine Art Marken- und<br />

Technikfetischismus ausleben zu können. Neueinsteiger, die<br />

nach der Besichtung einer vollautomatischen Hydro-Anlage<br />

eines Bekannten auf den Geschmack gekommen sind, sind sich<br />

oft nicht darüber klar, dass man in ein solch komplexes Hobby<br />

„reinwachsen“ muss.<br />

Folgen:<br />

Verbrannte Wurzeln, verbranntes Geld und spätestens nach<br />

der ersten (Miss)-Ernte die fehlende Lust weiterzumachen.<br />

Dazu noch die langen Gesichter beim Versuch des Wiederverkaufs<br />

von gebrauchtem Equipment: „Hm, bei ebay trau' ich<br />

mich nicht, der eine Growshop A will nix Gebrauchtes und<br />

Shop B zahlt wenig.“<br />

Tips zur Vermeidung:<br />

Einfach anfangen und von Anfang an darauf achten, dass das<br />

Set-Up ausbaubar ist. Hierzu ist der Besuch in einem kompetenten<br />

Growshop hilfreich.<br />

Problem: Beratungsresistenz<br />

Egal, was Freunde, Foren oder der Fachverkäufer sagen:<br />

Die Mutterpflanze wird mit 16 Stunden beleuchtet, um Strom<br />

zu sparen....<br />

Statt guter Grow-Erde wird Blumenerde verwendet....<br />

Eine Abluft wird erst montiert, wenn die Pflanzen stark mitgenommen<br />

sind oder das halbe Haus stinkt....<br />

Ein ganzer Quadratmeter wird mit einem 250 oder gar einem<br />

125 Watt Leuchtmittel beleuchtet....<br />

Der eigene Grow dient der Hebung des Selbstwertgefühls und<br />

wird im Bekanntenkreis herumgezeigt....<br />

Ungebetener Besuch aufgrund von Lärmbelästigung, nicht<br />

gezahlter Rechnungen, Stromklau oder einem überflüssigem<br />

Nachbarschaftsstreit....<br />

Folgen:<br />

Das Potential der Box wird maximal zu 30 Prozent genutzt<br />

oder gar der schon oft erwähnte Super-GAU.<br />

Tips zur Vermeidung:<br />

Keine. Wer nicht hören will, muss fühlen.<br />

KIMO<br />

kopieren<br />

verboten<br />

#108<br />

Foto: Archiv<br />

LOMBRICO - Regenwurmdung<br />

14776 Brandenburg an der Havel<br />

Tel: 03381/55 2003<br />

Fax: 01805/021 121 38 24<br />

www.wurmhandel.de


#108 7<br />

polytricks<br />

PARTEIEN zur Wahl<br />

im Hanf Journal<br />

Natürlich haben wir bei beiden „Volksparteien“ nachgehakt,<br />

ob sie, so wie DIE LINKE oder Bündnis90/Die Grünen<br />

in den vergangenen Ausgaben, bereit wären, einen kurzen<br />

Text über ihr drogenpolitisches Wahlprogramm für unsere Zeitung<br />

zu verfassen. Hatte die FDP im August wenigstens noch<br />

den Mut abzusagen, so gab es bei CDU und SPD die erwartete<br />

Reaktion: Keine Antwort.<br />

Da sich die drogenpolitische Programmatik beider großer<br />

Parteien kaum unterscheidet, maßen wir uns an, die Hanfpolitik<br />

der Koalitionsparteien in einem Atemzug, sprich einer anstatt<br />

zwei Ausgaben, zu besprechen.<br />

SPD<br />

Bei der SPD wird Drogenpolitik lediglich in folgendem Zusammenhang<br />

erwähnt:<br />

„Organisierte Kriminalität, wie Schutzgelderpressung, Drogen-<br />

und Menschenhandel sowie Produkt- und Markenpiraterie<br />

verfolgen wir konsequent.“<br />

Die Drogenbeauftragte Sabine Bätzing, SPD, ließ in den letzten<br />

vier Jahren klar und deutlich durchblicken, dass die Sozialdemokratie<br />

sich erst gar nicht auf eine Debatte einlässt und an<br />

der Kriminalisierung und Stigmatisierung von Cannabis, auch<br />

für Patienten, festhält.<br />

CDU<br />

Bei der CDU handelt es sich eindeutig um drogenpolitische<br />

Extremisten, die zuständigen Bundestagsabgeordneten Spahn<br />

und Eichhorn zeichneten sich immer dadurch aus, Anfragen<br />

von anerkannten Patienten nach der medizinischen Verwendung<br />

von Cannabis mit einer allgemeinen Warnung vor der<br />

Droge zu beantworten.<br />

In der SPD ist zumindest die Behandlung mit Dronabinol<br />

(künstlichem THC) mehrheitsfähig, wohingegen in der Union<br />

selbst die Minimallösung sehr umstritten ist. Die kostengünstige<br />

Versorgung mit Cannabisblüten aus eigenem oder staatlichem<br />

Anbau lehnen beide ab.<br />

Auch in der Diamorhin (synthetisches Heroin)-Behandlung<br />

sieht es ähnlich aus. Während ein großer Teil der SPD dafür<br />

gestimmt hat, wird sie von der Mehrheit der Union weiterhin<br />

abgelehnt.<br />

Wir können weder für die SPD noch für die CDU eine Wahlempfehlung<br />

aussprechen, da beide Wahlprogramme ein drogenpolitisches<br />

Desaster sind und nur darauf hinauslaufen, den<br />

Status Quo zu wahren: Mehr Drogentote, immer mehr mafiöse<br />

Strukturen entstehen und internationale Waffen- und Geldwäsche<br />

wird mit Hilfe der Prohibition abgewickelt, während<br />

der Druck auf einfache Konsumenten, <strong>als</strong>o die Bürger, immer<br />

größer wird, die sich dann ins Koma saufen. Mit Ausnahme<br />

von Alkohol und Nikotin werden Drogen weiterhin stigmatisiert<br />

und somit illegalisiert, obwohl sie längst ein Teil der (Leistungs)-Gesellschaft<br />

sind.<br />

Cannabis Sans Frontières -<br />

Cannabis ohne Grenzen<br />

Neuigkeiten von der französischen Legalisierungsfront<br />

Der Millenium Marihuana March am 2. und 9. Mai<br />

Wie in den vergangenen Jahren war es auch 2009 in Frankreich<br />

wieder sehr schwierig, dieses Datum <strong>als</strong> DAS wichtigste Date<br />

zur Hanflegalisierung in die Köpfe der Massen zu bekommen<br />

oder wenigstens zu erreichen, dass die Zahl der teilnehmenden<br />

Städte im Vergleich zum Vorjahr steigt.<br />

So gab es genau wie die Jahre zuvor am zweiten in Chalonsur-Saône<br />

sowie am neunten Mai in Lyon, Nancy und Paris<br />

„Legalize“-Events.<br />

Die Abschlussveranstaltung des Pariser MMM erfreute sich<br />

dann noch größerer Aufmerksamkeit <strong>als</strong> der Marsch an sich,<br />

weil wir dort unsere Idee einer Parteigründung in die Tat umsetzen<br />

konnten. Wir stellten eine Liste für's Europaparlament<br />

auf: CSF (Cannabis Sans Frontières/alternative écologique)-<br />

Cannabis ohne Grenzen/ökologische Alternative) kandierte am<br />

7. Juni 2009 für das Europaparlament, konnte aber trotz lokaler<br />

Achtungserfolge (noch) keinen Sitz erringen.<br />

In Frankreich ist es aufgrund der repressiven Gesetze sehr<br />

schwer, Aktivisten in Sachen Hanf zu mobilisieren. Selbst die<br />

Medien schaden solchen Veranstaltungen, anstatt sie bei der<br />

Berichterstattung im Vorfeld zu unterstützen sowie die Demonstration<br />

<strong>als</strong> solche medial zu erwähnen. So meldete die<br />

Nachrichtenagentur zum Beispiel, dass der diesjährige Millenium<br />

Marihuana March gecancelled sei, obwohl sich in Paris<br />

mehr Leute einfanden <strong>als</strong> in Amsterdam.<br />

Ebenso wurde keine der 15 Pressemitteilungen berücksichtigt,<br />

die anlässlich der Europa-Wahlinitiative veröffentlicht<br />

wurden. Um dem medialen Blackout entgegen zu wirken, kreierten<br />

wir unseren eigenen Live-Stream im Internet, täglich um<br />

20:00 Uhr gab es « le nouveau 20h », frei übersetzt « Die neue<br />

Tageschau ».<br />

Auch oder gerade weil uns die Mehrheit immer noch <strong>als</strong><br />

eine Art « Spass-Initiative » ansieht, zeigen wir immer wieder<br />

die dramatischen, globalen und sozialen Auswirkungen des<br />

« War on Drugs » auf und bieten gleichzeitig eine echte Alternative,<br />

basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und<br />

sachlichen Argumenten, an.<br />

Mit der Gründung dieser Liste wollen wir auch die etablierten<br />

Politiker und Regierungsinstitutionen klar machen, dass es<br />

eine neue Lobby von Hanf-Usern gibt, die weder « kriminell »<br />

noch « süchtig » sind.<br />

Jürgens Traumwelt:<br />

Trägt Trittin die grüne Brille?<br />

"Mit dem Bundesverfassungsgerichtsurteil,<br />

das den Besitz kleiner<br />

Mengen leichter Drogen straffrei<br />

stellt, ist die Forderung nach einer<br />

faktischen Legalisierung Realität<br />

geworden"<br />

Jürgen Trittin im August 2009 in "Die Welt"<br />

Uns blieben nur 15 Tage für eine Wahlkampagne, um hunderte<br />

von Wahlbezirken abzudecken. Wir nutzten die knappe Zeit,<br />

Infostände vor Schulen, Stadthallen und allen Wahllokalen zu<br />

initiieren.<br />

Ebenso wurden 400.000 Luftballons gedruckt und am Wahltag<br />

vor den Wahllokalen verteilt - viele Wähler haben sich bei<br />

der Europawahl erst in der Wahlkabine entschieden.<br />

Unsere Hochburg war mit 3988 Stimmen der Wahlbezirk in<br />

Paris/Ile de France. Das sind fast 4000 Stimmen, die zeigen,<br />

dass in Frankreich, Europa und auf UN-Ebene dringend neue<br />

Wege eingeschlagen werden müssen.<br />

Nach der Wahl<br />

Die Kampagne hat unser Budget fast aufgebraucht. Neben<br />

der Suche nach Sponsoren und anderen finanziellen Resourcen<br />

sollen in nächster Zeit drei Kampagnen durchgeführt werden:<br />

• Beendigung der Repression<br />

• Die Verwendung <strong>als</strong> Medizin<br />

• Grundrechte, Demokratie und der « War on Drugs »<br />

2010<br />

Nächstes Jahr feiert das französische Betäubungsmittelgesetz<br />

40. Geburtstag. Vor 20 Jahren haben wir gesagt, dass es im Jahr<br />

2000 nicht mehr existieren wird. Jetzt müssen wir sicherstellen,<br />

dass die Prohibition so schnell wie möglich der Vergangenheit<br />

angehört.<br />

Wir haben ein 12-Punkte Programm zusammengestellt, das<br />

auf dem Catania Report aus dem Jahre 2004 basiert: Am 15.Dezember<br />

2004 verabschiedete das Europäische Parlament eine<br />

Reihe von Empfehlungen zur neuen EU Strategie zum Umgang<br />

mit der ‚Drogenproblematik’ und empfahl unter anderem die<br />

Entkriminalisierung von Cannabis. Kommentare und Ergänzen<br />

hierzu sind unter http://cannabissansfrontieres.org herzlich<br />

willkommen.<br />

Farid Ghehiouèche<br />

Spitzenkandidat Europawahl 2009<br />

Wahlbezirk Paris/ – Ile-de-France Euro<br />

Contact : 0033614815679<br />

Skype : farid3h /<br />

email: farid@no-log.org<br />

Mehr zum Thema: http://cannabissansfrontieres.org<br />

ACHTUNG: CSF sucht<br />

ÜbersetzerInnen mit<br />

englischen, deutschen<br />

oder spanischen<br />

Sprachkenntnissen.


8<br />

news<br />

Kann Cannabis bei Heroinsucht helfen?<br />

Neue Studie<br />

Das Magazin Scinexx hat die Zusammenfassung einer Studie<br />

veröffentlicht, der zu Folge THC positive Auswirkungen<br />

auf die Entwicklung einer eventuellen Opiatsucht hat:<br />

THC ist der Hauptwirkstoff der Hanfpflanze. Wird dieser in<br />

Ratten injiziert, die seit der Geburt von ihren Muttern getrennt<br />

sind, verlieren diese Jungtiere ihre Abhängigkeit von Opiaten<br />

wie Morphin oder Heroin.<br />

USA - Zufällige Cannabis-Post<br />

Bürgermeister war doch kein Drogenhändler<br />

Zu einer Verwechslung ist es in einem Vorort von Washington<br />

gekommen. Bürgermeister Cheye Calvo hatte Ende Juli auf<br />

dem Weg nachhause seine Post eingesammelt - darunter ohne<br />

es zu ahnen auch ein Päckchen mit mehreren Kilogramm Marihuana,<br />

wie Drogenkuriere sie schon seit einiger Zeit immer<br />

wieder an unbekannte Adressaten verschickten. Kurze Zeit<br />

später drang eine Eliteeinheit der Polizei gewaltsam in Calvos<br />

Haus, erschoss seine beiden Labradorhunde, legte seiner<br />

Schwiegermutter Handschellen an und zwang Calvo mit erhobenen<br />

Händen ins Erdgeschoss zu kommen, um ihm dort ebenfalls<br />

Handschellen zu verpassen. Bis heute blieb die Polizei des<br />

Bezirks Prince George dem Bürgermeister eine Entschuldigung<br />

schuldig. Ihre Sprecherin sagte kürzlich lediglich gegenüber<br />

CNN, sie könne den „Schmerz“ des Bürgermeisters über den<br />

Verlust seiner Hunde „verstehen“.<br />

D - 99 Seedballons<br />

Hanfbefreiung im großen Stil...<br />

Ein paar Hanffreunde haben Nenas 80er Hit allerdings noch<br />

getoppt, denn sie haben nach eigenen Angaben exakt „260<br />

Ballons mit 2180 Samen“ fliegen lassen. Auf diesen steht:<br />

„Keine Pflanze ist illegal!“, und untermalt von einem schönen<br />

HipHop-Track könnt ihr euch hier die Guerilla-Aktion mal<br />

anschauen: http://www.youtube.com/user/99ssedballons<br />

D - GreenAction ohne Hanf?<br />

Hanf ist kein Umwelthema für Greenpeace<br />

Bisher hatte Greenpeace ja eigentlich meist einen guten Eindruck<br />

vermittelt, doch nachdem nun im GreenAction Netz<br />

eine Kampagne zur Hanfparade 2009 gelöscht wurde, muss an<br />

der Kompetenz gezweifelt werden. Das soziale Netzwerk der<br />

Umweltorganisation soll <strong>als</strong> offene Plattform für die gesamte<br />

Umweltbewegung fungieren. Das hat uns auch die Community<br />

Managerin eindrucksvoll nahegelegt:<br />

Liebe Leute,<br />

bei GreenAction handelt es sich um eine Community zum Thema<br />

UMWELT. Euer Thema ist kein Umweltthema und deshalb<br />

schalten wir eure Kampagne wieder ab.<br />

Sorry, aber die Plattform ist Umweltthemen vorbehalten und<br />

das haben wir auch immer genau so kommuniziert. Mit Umweltthemen<br />

seid ihr natürlich weiterhin herzlich willkommen.<br />

Viele Grüße XXX, Community Managerin<br />

Hanf ist von seinem Potential her perfekt zur Erzeugung von<br />

Biomasse bzw. erneuerbarer Energie geeignet. Durch das<br />

schnelle Wachstum der Pflanze wird extrem viel Photosynthe-<br />

se betrieben und enorm viel Kohlendioxid (CO2, Treibhausgas)<br />

und Wasser (H2O) in Sauerstoff (O2) und Biomasse umgewandelt.<br />

Außerdem werden für den Anbau von Hanf keine Düngemittel<br />

und Pestizide benötigt. Im Hanflabyrinth-Berlin wird<br />

veranschaulicht, wie Hanf bei der Verbesserung des Bodens<br />

helfen kann. Und dass es da noch ein Dutzend weiterer guter<br />

Gründe gibt, warum Hanf ein „Umweltthema“ ist, sollte man<br />

Herrn und Frau Greenpeace wohl mal verklickern.<br />

Mehr Hanf auf GreenAction:<br />

http://beta.greenaction.de/kampagne/wir-bauen-das-autovom-feld<br />

GB - Nette Leute nehmen Drogen<br />

#108<br />

Eine Kampagne der britischen Organisation "Release"<br />

Bereits vor über zwei Monaten hatte die britische Organisation<br />

"Release" diesen Spruch <strong>als</strong> Werbefläche auf Londoner<br />

Bussen mitfahren lassen, bis das Busunternehmen es sich<br />

anders überlegte und die Sprüche wieder entfernen ließ.<br />

Daraufhin rief Release Sympathisanten dazu auf, sich weltweit<br />

am besten vor den Sehenswürdigkeiten der Stadt mit dem Spruch<br />

zu zeigen. Die Bilder sollen bei "Release" eingesandt werden,<br />

um sie auf deren Seite zu veröffentlichen und um sie der Presse<br />

weiterzugeben, die schon mehrfach über die Kampagne berichtet<br />

hat. Das ließ sich Georg Wurth vom Deutschen Hanfverband<br />

natürlich nicht zweimal sagen und ist in die Stadt gezogen. Am<br />

Brandenburger Tor wollte Horst Köhler gerade mit 1.000 Gästen<br />

Eintopf essen, so waren viele Ordnungshüter da, die durch<br />

die Anwesenheit der DHV-Mitarbeiter etwas nervös wurden.<br />

Wer hat Lust, in einer deutschen Stadt vor weiteren Sehenswürdigkeiten<br />

zu posen? Die Engländer freuen sich über eure Bilder<br />

ebenso wie der Hanfverband.<br />

Mehr zum Thema:<br />

www.release.org.uk, www.hanfverband.de


#108 9<br />

wirtschaft<br />

Sieben mal Sieben<br />

Neue Extraktorbeutel von Grow In: Flexibel und stabil<br />

Pflanzenteile, wie Blüten oder Blütenblätter, enthalten<br />

eine Menge wirksamer Bestandteile, die sich nach der<br />

Ernte noch bestens extrahieren und somit verwerten lassen.<br />

Hierzu benötigt man einen Eimer mit einem sehr kalten Wasser-Eiswürfel-Gemisch<br />

und einen wasserdichten Behälter mit<br />

einem feinen Sieb im Boden – den Extraktorbeutel. Ein guter<br />

Extraktorbeutel muss flexibel und stabil sein, da bei geringer<br />

Stabilität das Material sofort reißt, so wie bei den ersten China-<br />

Plagiaten dieser Geräte, die auf dem europäischen Markt aufgetaucht<br />

sind. Bei zu geringer Flexibilität lässt die Siebleistung<br />

stark nach. Grow In bietet nun ein Set mit sieben reißfesten<br />

und trotzdem flexiblen Beuteln an, mit dem man die Feinheit<br />

des Extrakts selbst bestimmen kann. Das Wirkungsprinzip beruht<br />

auf einfacher Physik: Die Kälte lässt die wertvollen Inhaltsstoffe<br />

erstarren und durch ständiges Rühren trennen sie<br />

sich vom Fasermaterial der verwendeten Pflanze. Nach 10- bis<br />

30- minütigem Rühren mit einem Mixer oder einem handels-<br />

GEWINNEN GEWINNEN GEWINNEN<br />

LOXLUX<br />

- eine verdampft gute Idee<br />

D ie<br />

Vapbong ist unter den Taschenvaporizern ob ihrer<br />

Einfachheit und der guten Funktionalität ein absolutes<br />

Highlight und hat deshalb schon auf vielen Hanf-Messen den<br />

begehrten Publikumspreis abgesahnt. Seit kurzem gibt es ein<br />

Feature für die Vapbong, die LOXLUX: Eine Heizlampe für die<br />

Vapbong hat bei der ersten Präsentation auf der Cannatrade<br />

2009 in Bern ebenfalls die höchste Auszeichnung der Besucher<br />

erhalten.<br />

Bei der LOXLUX handelt es sich um ein Vorheizgerät für eine<br />

bis zu sechs Vapbongs, bei der der Mini-Vapo immer auf die<br />

optimale Verdampftemperatur gebracht wird, ohne dass die<br />

Gefahr besteht, das Kraut durch zu große Hitzezufuhr zu verbrennen.<br />

Als Heizelement dient eine sehr schöne Schreibtischlampe mit<br />

abnehmbarem Schirm, auf deren Halogen-Leuchtmittel eine<br />

Spezial-Vorrichtung zum Einstecken des/der Vapos(s)befestigt<br />

wird. Hierbei handelt es sich um eine Art Magazin, in dem man<br />

bis zu sechs der Tascheninhalatoren anheizen kann. Unser Test<br />

auf der Cannatrade war beeindruckend, die mitgeführte Inhalationshilfe<br />

war dank der LOXLUX ständig wohltemperiert und<br />

Dauer-betriebsbereit, ohne dass einmal manuell<br />

befeuert werden musste. Hinzu kommt,<br />

dass man auch nach der fünften Füllung nicht<br />

das Gefühl für die Vorheizzeit verlieren kann<br />

;-) sowie die Möglichkeit einer großen, gemütlichen<br />

Vapbong-Runde mit Freunden.<br />

Mehr infos: www.Vapbong.com<br />

www.LOXLUX.com<br />

Wenn ihr uns schreibt, wie lange<br />

man eine Vapbong laut Hersteller mit<br />

einem handelsüblichen Sturmfeuerzeug<br />

vorheizen soll, könnt ihr <strong>als</strong><br />

1.Preis: 1 LOXLUX + 1 Vapbong<br />

2.Preis: 1 LOXLUX<br />

3.Preis: 1 Vapbong<br />

gewinnen.<br />

Wer mitmachen möchte, schickt einfach<br />

eine e-mail mit „LUXLOX“ <strong>als</strong> Betreffzeile<br />

an gewinnen@hanfjournal.de<br />

Einsendeschluss ist der 30.9.2009, der<br />

Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen.<br />

GEWINNEN GEWINNEN GEWINNEN<br />

üblichen Rühraufsatz für Bohrmaschinen gießt man das Eis-<br />

Wasser-Pflanzenreste-Gemisch ab, sobald es „schaumig“ ist.<br />

Zuerst durch das gröbste Sieb mit einer Maschengröße von<br />

220 µ. Dann wird die nasse Pflanzenmasse der Reihe nach und<br />

langsam durch die restlichen sechs Sieb-Beutel geschüttet, wobei<br />

der feinste mit einer Maschengröße von 25 µ zuletzt dran<br />

kommt. Den zurück bleibenden Schlamm kann man jetzt einfach<br />

mit einer Scheckkarte von den sieben Sieben abschaben<br />

und trocknen lassen. Bon Appétit.<br />

Die Extraktorbeutel sind <strong>als</strong> 2er- und 7er-Set mit 3,8<br />

oder 19 Litern im Ladengeschäft von Grow In in der<br />

Kaiserin-Augusta-Allee 29 in 10553 Berlin oder<br />

einfach online und diskret unter www.grow-in-berlin.<br />

de (schon ab 34,40 €) erhältlich. Händler wenden sich<br />

bitte direkt an die Zentrale in der Flottenstraße 24c<br />

in 13407 Berlin-Reinickendorf oder per E-Mail an<br />

verkauf@grow-in-europe.de.<br />

Damit die gute Energie einer Party in den Alltag transformiert wird:<br />

Tina Loosli „Partyfood“<br />

Tina Loosli, geboren 1973 in Zürich,<br />

befasst sich seit ihrer Jugend mit den<br />

Themen Gesundheit und Ernährung, bedingt<br />

durch eine eigene Darmerkrankung.<br />

Die Partyszene verfolgt sie seit vielen Jahren<br />

und bekam dadurch Einblick in die<br />

Ernährungsdefizite der Partygänger. Sie<br />

absolviert eine vierjährige Ausbildung<br />

zur diplomierten Naturheilpraktikerin mit<br />

Fachgebiet Stoffwechsel und Ernährung<br />

an der Schule für angewandte Naturheilkunde<br />

in Zürich, die sie Ende November<br />

2009 mit der Diplomarbeit „Modern-Eating“<br />

abgeschliesst. Für alle Leute, die sich<br />

Gedanken über eine gesunde Ernährung<br />

vor, auf und nach Parties machen, hat Tina<br />

Loosli nun einen sehr informativen Ratgeber<br />

herausgebracht. In ihrem Buch „Partyfood“<br />

geht sie der Frage nach: Wie kann<br />

ich meinen Körper in Extremsituationen<br />

mit guter Ernährung gezielt unterstützen?<br />

Sie hat schliesslich „einen grossen Einfluss<br />

auf das körperliche Wohlergehen nach exzessiven<br />

Nächten - ob mit Alkohol oder<br />

anderen Partydrogen“, sagt Tina Loosli.<br />

Dem Kater, der Ausgezehrtheit, der Müdigkeit<br />

nach Parties ist man nicht zwingendermassen<br />

hilflos ausgeliefert. Das<br />

vorliegende Buch befasst sich mit unserem<br />

Organismus, ausgleichenden Massnahmen<br />

bei der Einnahme von Partydrogen<br />

macht ein feines Stöffchen<br />

Foto: Partyfood<br />

Foto: Grow in Berlin<br />

(auch Alkohol), mit richtiger Ernährung,<br />

Pflanzenanwendungen, gezieltem Einsatz<br />

von Vit<strong>als</strong>toffen (Vitamine, Miner<strong>als</strong>toffe,<br />

Spurenelemente) und einer liebevollen<br />

Pflege von Körper und Geist. Somit dient<br />

es der Aufklärung von Partygängern im<br />

Sinne der Schadensminderung, damit man<br />

den Hangover und körperliche Folgeschäden<br />

vermeiden kann. Bei den meisten Partydrogen<br />

wird aufgezeigt, wie man ihre<br />

Folgewirkung durch Kräutermischungen,<br />

Tees, Energiedrinks oder durch die richtigen<br />

Nahrungsmittel gut „abfedern“ kann.<br />

Dank einfacher und schnell umgesetzter<br />

Rezepte ist dieses safer-use-Info-Büchlein<br />

aber nicht nur ein wertvolles Nachschlagewerk<br />

für Nachtmenschen, sondern für alle<br />

gedacht, die sich mit ihrer Gesundheit auseinander<br />

setzen möchten, ohne die Lust<br />

am Essen zu verlieren.<br />

Das Handbuch kann online beim<br />

Nachtschatten Verlag bestellt werden<br />

oder in jeder Buchhandlung mit der<br />

ISBN Nummer: ISBN: 978-3-03788-<br />

190-3<br />

80 Seiten, reich illustriert<br />

12,5 x 21 cm, Broschur<br />

www.modern-eating.org<br />

www.nachtschattenverlag.ch


10<br />

cooltour<br />

Rolys Silberscheiben des Monats September<br />

Goldie presents Rufige Kru:<br />

Memoirs Of An Afterlife<br />

(metalheadz))<br />

Mit seinem ersten Album „Timeless“<br />

hat Clifford Price Drum’n’Bass<br />

salonfähig gemacht und einen absoluten<br />

Meilenstein geschaffen. Seitdem<br />

ist der einzigartige, von Goldie<br />

geprägte Metalheadz Sound rund um den Globus immer wieder<br />

wegweisend, immer wieder ein bisschen anders, vor allem<br />

aber deep und absolut clubtauglich. Gemeinsam mit seinen<br />

jeweiligen Sound-Engineers steht Goldie für die legendäre Rufige<br />

Kru. Mit Marcus Rutherford schuf er „Terminator“, und<br />

die Kollaborationen mit Marc Mac / Dego, Rob Playford und<br />

Danny J dürften auch bekannt sein. Zusammen mit dem jungen,<br />

noch hungrigen Jim Heist präsentierte das Mastermind<br />

der rohen Beats vor zwei Jahren mit „Malice In Wonderland“<br />

einen herrlich nach dem Sound der guten alten Tage klingenden<br />

Longplayer. Auch das neue Werk „Memoirs Of An Afterlife“ illustriert<br />

die Ursprünge des Genres und weist zugleich den Weg<br />

in die musikalische Zukunft von Drum’n’Bass. „Just When You<br />

Thought It Was Over“ und das supergenial steppende „Babylon<br />

2012“ geben gleich mal die Richtung vor, bevor mit „Letting<br />

Go“ im Artificial Intelligence Remix ein siebenminütiger Rewind<br />

gestartet wird. Zusammen mit D-Bridge bietet „Mirror“<br />

einen nostalgisch dröhnenden 808 Bass Hook, der sich wellenförmig<br />

zum typischen Rufige Kru Sound entwickelt. „Paris“ ist<br />

sehr moody, „Is This Real VIP“ lässt glücklich an die legendäre<br />

Platinum Breaks Reihe denken, während „One More Time“<br />

und „Only When I Dream“ mit hypnotischen Elementen zu faszinieren<br />

wissen. Obendrauf gibt’s mit „Something About You“<br />

und „Chances“ noch zwei erstklassige Remixes von D-Bridge<br />

bzw. Alix Perez & Sabre, bevor man nach dem Breakbeat-Monster<br />

„Lost Rufige“ mal wieder neidlos anerkennen muss, dass es<br />

immer noch keinen anderen Sound gibt, der einen vergleichbaren<br />

Futurismus und eine ungebrochene Fortschrittsgläubigkeit<br />

vermitteln kann. Mein absoluter Lieblingstune nennt sich<br />

„Sometime Sad Day“ – ein feinschichtiges Stück voller Melancholie.<br />

Metalheadz forever – deep, dark und kompromisslos.<br />

www.myspace.com/metalheadzltd<br />

www.myspace.com/goldierufige<br />

www.metalheadz.co.uk<br />

3gga: Bad Outta Road<br />

(bassrunner productions)<br />

Geboren in Benin City, verliess Michael<br />

Osayande aka 3gga 1999 Nigeria<br />

und fand in Wien seine neue<br />

Heimat. Schon immer der Musik verfallen<br />

und durchaus mit Entertainer-<br />

Skills ausgestattet, releaste er zwei<br />

Jahre später seine erste Single „3gga<br />

Culture“, eine Zusammenarbeit mit Stereotype und G-Stone.<br />

Und nach dem UK Drum’n’Bass-Chartbuster „Lion Dub“ mit<br />

dem Wiener Produzenten D.Kay und seinem Debüt Album „In<br />

Di Ghetto“ hat 3gga innerhalb des letzten Jahres, zusammen<br />

mit dem Wiener Highhat Studio, Bassrunner Productions und<br />

dem Produzentenduo Luke R.I.C.H., den Nachfolger „Bad Outta<br />

Road“ produziert. Um sehr präzise die Ausrichtung und die<br />

internationalen Beziehungen von 3gga aufzuzeigen, unterstützen<br />

Hitgaranten wie Mad Killah, Perfect, Lexie Lee und African<br />

China das neue Album. 3gga hat sich weiterentwickelt und<br />

arbeitet sowohl lyrisch <strong>als</strong> auch medial versibler. Beschwingte<br />

Songs wie „Sweet Reggae Music“ oder „Galala Music“ (feat.<br />

Daddy Showkey) wechseln sich ab mit Dancehall-Smasher<br />

wie „Bad Outta Road“, „Music“ (feat. Mad Killah) und „Jump<br />

And Clap“ (feat. Emiliano). Neben dem bouncenden „Crying<br />

Out” (feat. Million Stylez) gefällt auch das sehr heisse „Ego”<br />

(feat. Lexie Lee), das ganjalastige „Hi Grade“ und das groovige<br />

„Ore“ (feat. Ronny Trettmann). Zusammen mit Perfect<br />

zeigt sich 3gga in „Make It Work“ von seiner poppigen Seite,<br />

bevor es mit G-Solo & Jiff in „Rise“ wieder mehr nach vorne<br />

geht. Überzeugend ist auch der Österreicher Emiliano in den<br />

beiden Top-Tracks „Too Far“ und „Gimme Your Number“. Am<br />

Ende wird es mit dem disco-dubbigen „We No Inna“ nochmal<br />

recht experimentell, und „Thank You Jah“ (feat. Bongo Chilli)<br />

ist ein ehrwürdiger Abschluss. Somit ist „Bad Outta Road“ ein<br />

rhytmisch geschüttelter Cocktail für jeden Fan des afikanischen<br />

Dancehalls!<br />

www.myspace.com/3gga<br />

www.myspace.com/bassrunnerproductions<br />

www.highhat.com<br />

Audiolith: Doin’ Our Thing<br />

(audiolith)<br />

Ein kleines Label aus Hamburg<br />

bringt antizyklisch zur Krise gerade<br />

jetzt die geilsten Platten raus. Seit<br />

der Gründung von Audiolith vor<br />

sechs Jahren durch Lars Lewerenz<br />

bewegt sich das Label immer an der<br />

Schnittstelle von verspieltem Electro,<br />

euphorischem Rave sowie klassischen Indietronics. Inzwischen<br />

hat man zwar schon über 60 Releases auf der Kappe, aber die<br />

50. Veröffentlichung soll hier mal gebührend zelebriert werden.<br />

Gedacht <strong>als</strong> Momentaufnahme des musikalischen Jetzt im Audiolith-Kosmos<br />

und gleichzeitig <strong>als</strong> grosses Dankeschön an alle<br />

Fans, freut man sich über die familiäre Compilation „Audiolith<br />

– Doin‘ Our Thing“, an der wirklich alle aktiven Audiolith-<br />

Künstler beteiligt sind und die erstmalig in dieser Form das gesamte<br />

Spektrum des Labels abdeckt. Die 18 exklusiven Tracks<br />

grooven zwischen Elektropunk, Glamwave, Synthiepop sowie<br />

intimem Songwriterzeug. Den grössten Spass habe ich mit<br />

„Die Schande“ (Egotronic & Frittenbude), „Pelikan“ (Bratze),<br />

„Die Sonne scheint“ (Egotronic), „Give or take“ (Juri Gagarin),<br />

„Disaster“ (Basslaster & Ira Atari), „Nachtjacke“ (Supershirt),<br />

„Full Force Funky Fresh“ (Der Tante Renate & M T Dancefloor)<br />

und mit den balladesken Songs „Durch die Bank“ (ClickClick-<br />

Decker) und „Broke“ (The Dance Inc.) kann ich auch viel anfangen.<br />

Den (nicht auf der CD/DVD enthaltenen) Titeltrack gibt es<br />

übrigens im Original und <strong>als</strong> Remix kostenlos zum Download<br />

auf der Webseite von Audiolith. Und auch wenn ich mich beim<br />

Titel „Taxi Raver“ explizit angesprochen fühle, lege ich mich<br />

dank der unbeschreiblich schönen 80er Synthievibes auf meine<br />

beiden Favoriten fest: „You Just Got Recorded“ (Dadajugend<br />

Polyform) und „Schmettterlingsflugsimulator“ (Plemo & Rampue).<br />

Dazu gesellen sich <strong>als</strong> Superbonus natürlich noch alle 26<br />

Audiolith-Musikvideos – ruckelfrei, in allerbester Qualität und<br />

#108<br />

Roland Grieshammer<br />

vor allem ohne Aufpreis. Elektrobounce zwischen Punk und<br />

Party. Das wohl massivste Audiolith-Package ever.<br />

www.myspace.com/audiolith<br />

www.audiolith.net<br />

V/A: Edges – A new french<br />

electronic generation<br />

(because music)<br />

Als Daft Punk im Jahre 1997 ihr bahnbrechendes<br />

Debut-Album „Homework“<br />

veröffentlichten, erlaubte der<br />

„french Touch“ einer ganzen Generation,<br />

sich elektronischer Tanzmusik<br />

zuzuwenden. Inzwischen ist eine Dekade<br />

vergangen, und Partygänger aus allen Genres und ganz<br />

Europa feiern zur Zeit unter anderem den Sound aus den Kreativschmieden<br />

der französischen Labels Ed Banger und Kitsuné.<br />

Doch die nächste Generation ambitionierter House-Rebellen<br />

steht schon in den Startlöchern. Um einen Überblick ihrer zeitgenössischen<br />

französischen Tanzmusik zu bekommen, liefert<br />

der Indie-Riese Because Music mit dem Label-Sampler „Edges<br />

– A new french electronic generation“ einen hoffnungsvollen<br />

Blick nach vorne. Breakbot, der schon Remixe für Metronomy<br />

und Sebastian Tellier produzierte, hat mit „Penelope Pitstop“<br />

ein feines Intro beigesteuert. Donovan’s „Wonderland“ kommt<br />

mit seinen verzerrten Voc<strong>als</strong> und verspielten Sounds schön<br />

groovy, bevor es dann mit dem „Modern Slave“ von Dilemn<br />

direkt auf den Floor geht. Neben Mondkopf, Discodeine und<br />

den Rove Dogs gehören unter anderem auch das Pariser Duo<br />

Gentlemen Drivers und Nils Hartman aus Lyon zu den wenigen<br />

französischen Musikern, die noch neue Wege beschreiten<br />

und Brücken zwischen den Genres schlagen, die nichts mit<br />

kitschigem Crossover zu tun haben, sondern tatsächlich etwas<br />

Neues hervorbringen. Meine Lieblingstunes sind das oldschoolige<br />

„Bboy Underground“ von Digikid84, das ravige „James“<br />

von Djedjotronic, das epische „Nationale 66“ von den Gentlemen<br />

Drivers und das 80s angehauchte „Make It Better“ von<br />

Anoraak. Experimentierfreude, Hedonismus und Innovation<br />

mutieren hier zu flirrender Musik, die unheimlich gute Laune<br />

verbreitet.<br />

www.myspace.com/becauseeditions<br />

www.because.tv<br />

Fagget Fairys: Feed The Horse<br />

(music for dreams)<br />

Bürgerlich heißen sie Elena Carli Cosovic<br />

und Carla Cammilla Hjor und<br />

haben Anfang des Jahres mit „Uzela“<br />

ihre Debüt-EP veröffentlicht. Bereits<br />

seit Monaten hinterlässt die erste Single-Auskopplung<br />

der Fagget Fairys<br />

namens „Feed The Horse“ in Kopenhagen<br />

jeden Tag aufs Neue nichts <strong>als</strong> erstaunte, hypnotisierte<br />

und ungläubige Gesichter. Die explosive Mischung aus Grime,<br />

Electro, Rap und Sex-Appeal mit einem fast schon aufdringlichem<br />

Hook ist im Grunde ein simples aber zutieft effizientes<br />

Track-Monster. Nun endlich erscheint das gleichnamige Album<br />

der beiden Ladies, die sich im Club kennenlernten. Dort hat<br />

sich Model, Club-Kid und Party-Amazone Ena eines Nachts<br />

>>>


#108<br />

auf den ersten Blick in die 12 Jahre ältere DJane Carla verliebt. Um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen, stieg Ena auf das DJ-Pult, hob<br />

ihre Arme und sprang stagedivend in die Menge, um letzten Endes jedoch auf einer Flasche zu landen. Doch 15 Stiche, 2 aufgeschlagene<br />

Knie und einen Wirbelsturm der Gefühle später war zwischen Ena und Carla bereits alles klar – auch wenn sich seinerzeit weder<br />

Carlas damalige Freundin noch Enas muslimischen Verwandten sonderlich begeistert zeigten. Nach zwei ereignisreichen Jahren<br />

feiern sie ihre anstehende Hochzeit mit der Veröffentlichung ihres gemeinsamen Debütalbums. Und ausnahmslos alle Tracks wissen<br />

zu gefallen. Mit ihrem Mash-Up aus Booty Bass, Elektro und HipHop sowie Baile Funk- und Balkan Beat-Referenzen und trashiger<br />

Sex-Komponente liefert die elektronische Antwort auf T.A.T.U. abwechslungsreiche Beats mit sinnlichen Melodiebögen und redet<br />

hier definitiv nicht über das Füttern von Pferden. Herzlichen Glückwunsch, Mädels!<br />

www.myspace.com/faggetfairys<br />

www.musicfordreams.dk<br />

Brixtonboogie: Urban Blues<br />

(Brixtonboogie: Urban Blues)<br />

Seit dem 17. Jahrhundert schufteten aus Afrika verschleppte Sklaven im ländlichen Süden der USA auf<br />

Baumwoll-, Reis- und Tabakplantagen. Einen ihrer überlieferten Musikstile nannte man Blues. 1920 wurde<br />

in New York erstm<strong>als</strong> ein Song namens „Crazy Blues“ aufgenommen - und danach war die amerikanische<br />

Musik für immer eine andere. Boogie ist ursprünglich ein Klavierstil, der harmonisch dem Blues-Schema<br />

entspricht, allerdings härter und dynamischer ist. In den 30er und 40er Jahren die Popmusik Amerikas, ein<br />

Grundstein des Rock'n'Roll und noch heute lebendig. Der Hamburger Produzent Krisz Kreuzer liebt seit<br />

seiner Jugend den Blues. Um seine Vorstellung eines neuen Blues zu realisieren, gründete er das Kollektiv<br />

Brixtonboogie, das sich auf die Tiefe und Spiritualität einer uralten Tradition besinnt. Die urbane Version seiner Combo flirtet aber<br />

auch mit zeitgenössischen Strömungen wie Dub, Folk, Soul, Funk und HipHop. Die Samples sind bewusst <strong>als</strong> Zitate eingesetzt,<br />

bauen ihren Schöpfern ein Denkmal, überführen sie gleichzeitig respektvoll aus dem Gestern ins Heute und sichern so ihre Zukunft.<br />

Stimmgewaltige Kollegen aus Fleisch und Blut gibt es mit Mascha Litterscheid, Nathalie Dorra, Trina Hamlin, Wayne Martin, Bryan<br />

Sanders, Black Hatten, Leo Slater und den Golden Gospel Singers, die den 13 Songs noch mehr Herzblut verleihen und mich schwer<br />

begeistern. Den Blues spürt man, wenn man unten ist. Der Blues ist aber auch ein Einpeitscher, ein Kraftspender, ein Mutmacher.<br />

„Urban Blues“ verbindet den glatten Sound des digitalen Zeitalters mit dem Dreck verstaubter Vinylplatten. Hungrig und anklagend.<br />

Abgründig und geschmeidig. Beseelt und liebevoll.<br />

www.myspace.com/brixtonboogie<br />

www.brixtonboogie.com<br />

www.ferryhouse.net<br />

Subsonic Park: Echoes From Inside<br />

(elux records)<br />

Alex Azary und Gabriel Le Mar haben mit ihren treibenden Mixes aus DeepHouse, TechHouse und DubTech<br />

in den letzten zwei Jahren auf ihren eigenen Areas bei Top Events wie TimeWarp (Mannheim), Pollerwiesen<br />

(Köln) oder dem Merkwürdigen Verhalten (Frankfurt) sowie mit der Residency im Cocoon Club<br />

Frankfurt konsequent den eigenen Sound weiterentwickelt. Ihr letztes Album „Inner City Codes“ (2008)<br />

verstand sich <strong>als</strong> Schnittstelle zwischen den repetitiven Klangmustern der urbanen Club-Culture, der Deepness<br />

von Dubsequenzen, moderner Technologie, Architektur und Design. Die zehn kraftvollen Tracks<br />

überzeugten auch ohne Drummings und verbreiten nahtlos gemixt eine förmlich vibrierende Motorik.<br />

Dem aktuellen Update ihrer Entwicklung, das durch diverse Feedbackschleifen im Prozess ihrer Entstehung geprägt ist, kann man<br />

nun auf ihrem zweiten Subsonic Park Album „Echoes From Inside“ lauschen. Weg von belanglosem Minimal wird hier die Sache<br />

wesentlich atmosphärischer angegangen. Die neun Tracks bestechen mit sehr schön modulierten Flächen in Symbiose mit groovigen<br />

Deephouse Beats und bilden so einen warmen, lasziven Klangteppich ohne allzu viel Geschnörkel. Da sich alle Stücke zwischen<br />

sieben und zehn Minuten bewegen, ist viel Platz für angenehme Soundeffekte und ein relaxtes Zusammenspiel aus Melodien, Hihats<br />

und Bässen. Das Album beinhaltet auch die bereits Anfang Juni auf Vinyl veröffentlichten Remixes von Brendon Moeller, Aku<br />

Aku und Quantum StarDub, und mit „Nova Bluez“ (Original auf Gabriel Le Mar's aktuellem Solo Album „Dubwize“ auf Thinner)<br />

gibt‘s auch einen der zahlreichen Remixes, die Subsonic Park im vergangenen Jahr produziert haben. So morphen die „Echoes From<br />

Inside“ zwischen experimenteller Elektronik, der Deepness des Dubs und aktueller Clubmusik und lassen uns zur Ruhe kommen.<br />

Elux Records stellt mal wieder freundlicherweise drei Exemplare dieses entspannten Albums zur Verfügung. Also sende uns<br />

bis zum 30.09.2009 eine Mail mit dem Betreff „Echoes From Inside" und Deiner Postanschrift an gewinnen@hanfjournal.de<br />

und mit etwas Glück gibt’s gute Musik per Post …<br />

www.myspace.com/subsonicpark<br />

www.myspace.com/elektroluxlounge<br />

www.eluxrecords.com<br />

DVD-Special Martial Arts / Action<br />

Street Fighter: The Legend of Chun-Li<br />

(universal film)<br />

Foto: Universal<br />

Schon im Jahre 1994 gab es<br />

eine Realverfilmung der<br />

populären japanischen Street<br />

Fighter II-Videospielreihe mit<br />

Jean-Claude Van Damme, dem<br />

inzwischen verstorbenen Raul<br />

Julia und Kylie Minogue. Diese<br />

hielt sich allerdings kaum<br />

an die Vorlage und enttäuschte<br />

die Fans der Videospiele. Nun<br />

bringt Universum Film die<br />

Neuverfilmung des wohl berühmtesten<br />

Arcade-Games am<br />

14. August <strong>als</strong> DVD und Blu-ray in den Handel und so auf den<br />

heimischen Bildschirm. Regisseur Andrzej Bartkowiak hat ja<br />

schon überzeugend bewiesen, dass er solide Action-Filme abliefern<br />

kann, obwohl mit „Romeo must Die“ (2000) sein letzter<br />

wirklich herausragender Film schon etwas länger zurückliegt.<br />

Mit „Street Fighter: The Legend of Chun-Li“ präsentiert er jetzt<br />

ein actiongeladenes und effektvoll inszeniertes Martial-Arts-<br />

Spektakel. Die gefeierte Konzertpianistin und ausgebildete<br />

Wushu-Kämpferin Chun-Li (Kristin Kreuk, „Smallville“, „Eurotrip“)<br />

wird von den Schatten ihrer tragischen Vergangenheit<br />

eingeholt. Der hinterhältige Geschäftsmann Bison (Neal Mc-<br />

Donough, „Desperate Housewives“, „The Hitcher“, „Traitor“)<br />

entführte vor vielen Jahren ihren Vater, den sie inzwischen für<br />

tot hielt. Nach dem harten Training durch den weisen Wushu-<br />

Meister Gen (Robin Shou, „DOA: Dead Or Alive“) verzichtet<br />

sie auf ihr privilegiertes Leben und will Bison in einem letzten<br />

Kampf gegenübertreten. In den Slums von Bangkok kommt sie<br />

ihm langsam auf die Spur und erhält Unterstützung von Detective<br />

Maya (Moon Bloodgood, „Terminator: Die Erlösung“) und<br />

dem Interpol-Agenten Nash (Chris Klein, „American Pie 1 +<br />

2“, „American Dreamz“). Die fesselnde Story und die Original-<br />

Charaktere aus dem Game versprechen nicht nur den Fans der<br />

Spielvorlage ein rasantes und packendes Abenteuer, in dem<br />

es am Ende zum Showdown der Gerechtigkeit kommt. Neben<br />

dem Film gibt es 50 Minuten Bonusmaterial, darunter einen<br />

Blick hinter die Kulissen, mehrere Featurettes und entfallene<br />

Szenen.<br />

www.streetfighter-film.de<br />

www.universumfilm.medianetworx.de<br />

Johannes Honecker<br />

Rechtsanwalt und Fachanwalt für Strafrecht<br />

cooltour<br />

Badensche Straße 33<br />

D-10715 Berlin<br />

TEL (030) - 86 20 17 87<br />

FAX (030) - 86 20 17 86<br />

e-mail: anwalt.honecker@t-online.de<br />

11<br />

Rollingerstr. 2<br />

76646 Bruchsal<br />

www.planet-plant.de<br />

(DHV Mitglied)


12<br />

fun&action<br />

Electro Gaming<br />

Spielen Sie Schach?<br />

Das französische Entwicklerstudio Cyanide hat das Klagegeschrei<br />

der Blood Bowl Fans erhört und eine famose<br />

Umsetzung des 20 Jahre alten Brettspiels versprochen. Nun erschien<br />

für fast alle gängigen Systeme die wildeste Taktikorgie<br />

seit Erfindung des Schweinsleders. In Blood Bowl messen sich<br />

Sportler aus der Warhammer-Welt in der härtesten Football<br />

Meisterschaft aller Zeiten. Und dies auch noch rundenbasiert!<br />

Das heißt, man spielt Zug um Zug und überlässt die Wirksamkeit<br />

seiner Entscheidungen der Augenzahl eines Würfels.<br />

Acht verschiedene Rassen stehen dem Spieler bei der Mannschaftsauswahl<br />

zur Verfügung: Menschen, Orks, Skaven,<br />

Zwerge, Waldelfen, Goblins, Echsenmenschen und Chaos sind<br />

die um den Sieg streitenden Teams der Blood Bowl League. Die<br />

Wahl der Rassen sollte gut überlegt werden und am besten versucht<br />

man sich an einigen unterschiedlichen Mannschaften, um<br />

die persönlichen Favoriten zu finden. Denn jede Mannschaft hat<br />

ihre Vor-und Nachteile und ist ihrer Besetzung entsprechend<br />

zu handhaben. Die dicken Orks sind zum Beispiel langsame,<br />

aber dafür extrem standfeste Brocken, die ihren Gegner wie gegen<br />

eine Wand laufen lassen. Die Waldelfen hüpfen dagegen<br />

sportlich-graziös durch die Lücken der Gegner und schaffen so<br />

den einen oder anderen überraschenden Touchdown.<br />

Am 29.08.2009 veranstaltet das Hanflabyrinth-Berlin ein<br />

Reggae Fest unter blühenden Hanfpflanzen.<br />

Ab 14 Uhr wird getanzt, getrunken und gefeiert, um das erfolgreiche<br />

Projekt gebührend zu feiern und sich auf die Phase<br />

des Erntedanks vorzubereiten. Denn nur noch zwei Monate<br />

wird das Hanflabyrinth-Berlin allen Besuchern täglich von<br />

10-19 Uhr seine Tore geöffnet halten, bevor am 30.10.2009 die<br />

Hanf-Zeit in Berlin leider offiziell beendet wird.<br />

Um am 29.08.2009 für die richtige Stimmung zu sorgen, wird<br />

mit verschiedenen Live Acts und DJ´s das Hanflabyrinth-Berlin<br />

im Reggae Takt zur Vibration gebracht. Kommt vorbei,<br />

schwingt mit den sich wiegenden Hanfpflanzen und erwärmt<br />

Euch an der Sonne Berlins ersten Hanflabyrinths.<br />

Neben den famosen, zu bestaunenden Pflanzen, bieten sich<br />

die Freizeitwiese mit verschiedenem Sportgerät und eine Kinderhüpfburg<br />

zur unterhaltsamen Tagesgestaltung an.<br />

Der Eintritt zu diesem fröhlichen Fest im Grünen ist selbstverständlich<br />

frei, der Besuch des Labyrinths kostet fünf, ermäßigt<br />

drei und für Familien an diesem Tag nur sechs Euro.<br />

Jede Mannschaft ist <strong>als</strong>o mit der richtigen Taktik und Geschick<br />

zum Pok<strong>als</strong>ieg zu führen, während sich die Spieler in<br />

der Meisterschaft stetig in ihren Werten verbessern. Ein Problem<br />

am Fortschreiten und Hegen der eigenen Spitzenspieler<br />

ist die brutale Tatsache, dass ein jeder - durch einen gut platzierten<br />

Zug des Gegners oder einfach durch die Einwirkung<br />

von Pech - sein Leben verlieren kann. Ein f<strong>als</strong>cher Move, eine<br />

unglückliche Würfelzahl, und der eben noch hochmotivierte<br />

Starspieler stolpert über seine eigenen Beine und bricht sich<br />

dabei das Genick. Dadurch entsteht ein Footballspiel der ganz<br />

eigenen Art, das vor allem durch Witz und Humor auffällt. So<br />

ist das Geschrei groß, wenn man im wohl überlegten Spielzug<br />

durch ein Missgeschick oder das Glück des Gegners auf ganzer<br />

Linie versagt und sich das Blatt vom Sieg zur Niederlage spontan<br />

wendet. Während der Singleplayer-Modus des Spiels zum<br />

Einspielen und Üben ausreicht, liegt das Hauptaugenmerk der<br />

Blood Bowl Liga im Online-Meisterschaftsmodus, in dem ihr<br />

euch gegen menschliche Manager des Mördersports messen<br />

müsst. Dabei versucht ihr die höchsten Ränge des Online-Leaderboards<br />

zu stürmen und freut euch über jeden missglückten<br />

Spielzug der virtuellen Kontrahenten.<br />

Tanz unter Hanfblüten<br />

Die Veranstalter freuen sich auf zahlreiche Gäste und Besucher,<br />

die sich in den verschlungen Wegen des Hanflabyrinthes<br />

verirren wollen, sich an der guten Stimmung erfreuen werden<br />

und dabei noch viel Wissenswertes über die älteste Nutzpflanze<br />

der Welt erfahren können.<br />

Das Hanflabyrinth-Berlin ist einfach zu erreichen über den<br />

Bus 170, entweder von S-Bahnhof Baumschulenweg, Rathaus<br />

Steglitz oder vom U-Bahnhof Blaschkoallee (U7).<br />

Reggae im Hanflabyrinth Berlin<br />

Samstag, 29.08.2009<br />

14 - 20 Uhr<br />

Live DJ's und Acts<br />

(u. A.: White Shorty & Phil Harmony - Bigvibez.com - )<br />

Eintritt zur Party frei<br />

Hanflabyrinth Berlin Späthstr.111-120 12437 Berlin<br />

Tel+49 30/ 2424827<br />

Fotos: Cyanide Studios<br />

Text: mze<br />

Wem die Taktikgrundlagen des Blood Bowl Original Regelwerks<br />

trotz viel Auflockerung durch die neben dem Spielfeld<br />

stattfinden Aktionen der Cheeleader, Magier, Fans und Sanitäter<br />

zu trocken sind, der kann sich alternativ auch an dem<br />

weitaus hektischeren Echtzeit-Blitz-Modus versuchen, in welchem<br />

ihr direkt ins laufende Spielgeschehen eingreift und auch<br />

während der Meisterschaft werteverbessernde Items erwerben<br />

könnt.<br />

Freunden von derben Fantasy-Welten sowie allen Taktikern,<br />

die Spaß an alternativen Sportevents haben, ist diese bunte<br />

Footballpackung wärmstens zu empfehlen. Selten gab es ein<br />

solch albernes und gleichzeitig ernst zu nehmendes Strategiespiel,<br />

das sich auch noch in dermaßen ungewohnten Gefilden<br />

anfindet. Der Spaß am Blut-<br />

Ball-Sport steigt natürlich<br />

umso mehr, wenn sich<br />

Freunde zum gemeinsamen<br />

Prügelfest um<br />

das genietete Lederei<br />

zusammen einfinden<br />

und sich die<br />

Schadenfreude<br />

und der Ärger im<br />

Gesicht der Gegenspielerwiderspiegeln.<br />

Einfach nur<br />

Grunz!<br />

Blood Bowl (Cyanide Studios-Koch Media GmbH)<br />

(ca.59 Euro PC/PSP/DS / XBox 360 Version 4. Quartal)<br />

Foto: marker<br />

Anfahrt:<br />

Autobahnabfahrt Späthstraße<br />

S-Bahnhof Baumschulenweg - Bus 170 Richtung Rathaus<br />

Steglitz - Haltestelle Späthstr./Ligusterweg


#108 13<br />

fun&action<br />

Langsam wird die Zeit knapp. Warum? Weil es schon wieder September ist und noch immer einige Spiele seit<br />

Oktober 2008 unausgepackt bei mir in der Küche liegen. Was eigentlich eine Schande ist, denn darunter<br />

finden sich einige echt spannende Spiele, allen voran „Confucius“. Doch den Rundumschlag gibt es dann in<br />

der nächsten Ausgabe. Jetzt ist erst einmal „Android“ dran, mein derzeitiges Lieblingsspiel. Dazu gesellt sich<br />

„Heads of State“. Ein Spiel, mit dem ich nicht so grün werde, was aber daran liegt, dass mal wieder Karten die<br />

Hauptrolle spielen.<br />

Android...<br />

... versetzt uns in eine zukünftige Welt. Mond und Mars sind<br />

bewohnt, künstliche Intelligenzen, menschliche Roboter sind<br />

keine Seltenheit sondern Normalität. Trotzdem ist es nicht<br />

friedlicher geworden. Eher im Gegenteil. Verbrechen sind an<br />

der Tagesordnung. Und da setzt das Spiel ein.<br />

Drei bis fünf Detektive unterschiedlicher Couleur müssen ein<br />

Verbrechen aufklären. Verdächtige gibt es genug, wer davon<br />

der Täter ist, stellt sich erst am Ende des Spiels heraus. Und<br />

zwar, indem die Spieler den Verdächtigen verdeckt „Schuldig“-<br />

oder „Unschuldig“-Marker verpassen. Der Verdächtige,<br />

der am Spielende die meisten „Schuldig“-Marker auf sich vereint,<br />

ist der Verbrecher und nur der Spieler, der dessen Karte<br />

zu Spielbeginn gezogen hat, bekommt die Punkte. Alle andern<br />

gehen leer aus und bekommen höchstens für ihren Unschuldigen<br />

noch ein paar Punkte. An die Marker gelangen die<br />

Spieler, indem sie von Lokalität zu Lokalität fliegen und dort<br />

Zeugen befragen oder sonstige Indizien untersuchen. Diese<br />

Aufgabe ist schon schwer genug und eigentlich ein komplettes<br />

Spiel.<br />

Doch das ist noch lange nicht alles, was die Spieler erledigen<br />

müssen. Nebenbei können Louis, Caprice und Co. herausfinden,<br />

welche Konzerne hinter den Verbrechen stecken und so<br />

ihr Punktekonto aufstocken. Auch<br />

das würde ein eigenes Spiel ergeben.<br />

Aber auch das genügte den<br />

Autoren von „Android“ nicht<br />

aus und so schleppen alle Protagonisten<br />

noch ihre persönlichen<br />

Probleme mit sich herum. Und<br />

da weit und breit kein Psychiater<br />

aufzutreiben ist, müssen sie sich<br />

selbst helfen. Scheitern sie, hagelt<br />

es statt Plus- Minuspunkte.<br />

Also wer gewinnen<br />

will, muss am<br />

Ende des Spiels,<br />

den Schuldigen zu<br />

Beginn des Spiels<br />

gezogen haben,<br />

das persönliche<br />

Problem erfolgreich<br />

beenden und<br />

möglichst noch hinter die Verschwörung gekommen sein. Allerdings<br />

wollen das alle anderen auch und so wird mit harten<br />

Bandagen gegeneinander angetreten. Jeder will den eigenen<br />

Verdächtigen zum Schuldigen machen, die Verschwörung in<br />

die eigene Richtung lenken und das persönliche Problem möglichst<br />

unbeschadet überleben.<br />

Bei „Android“ lernt man die Mitspieler hassen. Denn um<br />

selbst agieren zu können, müssen früher oder später Karten<br />

gegen die Mitspieler eingesetzt werden und die können ganz<br />

schön weh tun. Da verliert man schon mal alle mühsam erarbeiteten<br />

Tokens, die man zum Beispiel für einen Flug auf den<br />

Heinlein-Mond braucht oder um sich wertvolle Marker zu besorgen,<br />

die am Ende reichlich Siegpunkte bringen. Was auch<br />

sehr schmerzt, sind Karten, die einem Aktionen nehmen. Denn<br />

nicht nur die Mitspieler setzen einen unter Druck, sondern<br />

auch die knapp bemessene Zeit. Höchstens vierzehn Mal ist<br />

man dran, und es gibt viel zu tun. Ich erspare mir und euch an<br />

dieser Stelle genauere Erklärungen, wie das Spiel funktioniert,<br />

das würde aufgrund der enormen Komplexität nur verwirren.<br />

Es enthält auf alle Fälle alles, was ein Spiel braucht. Man bewegt<br />

sich, zieht eigene Aktionskarten und welche die nur gegen<br />

die Mitspieler gerichtet sind. Man kauft ein, verhört, die<br />

Aktionen sind vielfältig, so dass mal wieder gilt: Wer dran ist,<br />

hat die Qual der Wahl. Und vor allem darf man nie vergessen,<br />

die Gegner im Auge zu behalten und gegen sie zu spielen. Was<br />

zwangsläufig sogar notwendig ist, denn wer nicht gegen die<br />

anderen spielt, kann früher oder später mit seiner Spielfigur<br />

auch nicht mehr agieren. „Android“ ist ein echt böses Spiel.<br />

Und genau deshalb liebe ich es.<br />

Noch gibt es das Spiel nur in Englisch, die Spielregel ist umfangreich,<br />

dafür lässt sie keine Fragen offen. Und wer das Wagnis<br />

eingeht, den Verbrecher zu jagen, braucht Zeit, viel Zeit.<br />

Die ersten Partien zu fünft dauerten schon so sechs Stunden,<br />

nach ein paar Partien reduziert sich die Spieldauer aber drei<br />

Stunden sollte man auf alle Fälle einplanen. Vor allem, wenn<br />

langsame Mitspieler dabei sind, die lieber dreimal überlegen,<br />

bevor sie ihren Charakter bewegen. Aber das ist verständlich,<br />

denn viele Aktionen haben die Spieler nicht und da will man<br />

keine verschenken.<br />

In diesem Sinne, macht euren Verdächtigen zum einzigen<br />

Schuldigen, sammelt gutes Karma, um eure privaten Probleme<br />

zu lösen und findet heraus, wer hinter der Verschwörung<br />

steckt. Aber vor allem habt viel Spaß und zahlt es den anderen<br />

heim, wenn sie euch mehr Steine denn je in den Weg legen.<br />

Fazit: Superspiel.<br />

Android<br />

Autor: Kevin Wilson & Dan Clark<br />

Verlag: Fantasy Flight Games<br />

Spieler: 3–5<br />

Alter: ab 13<br />

Dauer: mindestens drei Stunden<br />

Preis: ca. 30 Euro<br />

Heads of State<br />

Ein Spielplan, bestückt mit allen möglichen hölzernen Siegpunkten,<br />

die im Laufe des Spiels abgeräumt werden. Und ob<br />

man an die Punkte kommt, hängt von den gezogenen Karten<br />

ab. Wie der Spielname schon sagt, geht es darum, die eigenen<br />

Adeligen zu den führenden Köpfen in den deutschen Staaten,<br />

England, Spanien oder Frankreich zu machen. Jeder Spieler erhält<br />

Marker der sieben Adelstypen, von Baron bis König, die<br />

im Verlauf des Spiels in den einzelnen Provinzen der Länder<br />

platziert werden. Doch nur, wenn der Spieler auch die passenden<br />

Attributskarten ausspielen kann. Also heißt es diese<br />

sammeln, um die richtigen Kombinationen zu bekommen.<br />

Und die reicht von einer Karte (für den Baron) bis zu acht Karten<br />

(für den König). Wer dran ist, zieht bis zu drei Karten und<br />

kann dann so viele Adelige einsetzen, wie er bezahlen kann.<br />

Punkte bekommen diejenigen, die den ersten Adeligen in eine<br />

Provinz setzen, die in jeder Provinz eines Landes einen Adeligen<br />

haben und am Ende jeder der drei Runden bekommen<br />

die beiden, die die meisten Adelspunkte in einem Land haben,<br />

ebenfalls Siegpunkte. Eine Runde wird durch die Revolutionskarte<br />

beendet, die sich unter den zehn letzten Karten des Attributskartenstapels<br />

befindet.<br />

Je nach Spieleranzahl sind spätestens in Runde drei in den<br />

Provinzen keine Plätze mehr frei, so dass die dort Platzierten<br />

wieder vertrieben werden müssen. Dafür gibt es einen zweiten<br />

Kartenstapel. Wer sich für eine solche Aktion entscheidet,<br />

zieht eine Verratskarte und nur noch eine Attributskarte. Dann<br />

kann er einen anderen Adeligen von seinem Platz vertreiben<br />

und insofern er die passenden Attributskarten hat, an seiner<br />

Stelle einen eigenen hinsetzen. Sollte er mehr <strong>als</strong> einen Adeligen<br />

vertreiben wollen, muss er bis auf einen Adeligen alle ersetzen.<br />

Nach drei Runden endet das Spiel mit der Revolution<br />

1789 und dann gibt es noch einmal Siegpunkte für diejenigen,<br />

die die meisten Adeligen einer Sorte haben. Und dann steht<br />

der Sieger fest.<br />

Heads of State ist kein neuartiges Spiel, die Mechanismen<br />

sind bekannt und erinnern an Rommé. Und ich kann mich für<br />

Kartenspiele nicht begeistern, denn die Abhängigkeit ist einfach<br />

zu groß. Die Einflussmöglichkeiten sind einfach zu gering.<br />

Und das ist bei einer Spiellänge von einer guten Stunde<br />

manchmal einfach zu frustrierend oder mir schlichtweg zu<br />

langweilig. Warten auf die richtige Karte, um ins Spielgeschehen<br />

eingreifen zu können, ist für echte Strategen eher quälend<br />

<strong>als</strong> spaßbringend. Aber für alle, die auf solche Spiele stehen,<br />

ist „Heads of State“ nicht das<br />

Schlechteste seiner Art.<br />

Heads of State<br />

Autor: Peter Hawes<br />

Verlag: eggertspiele<br />

Spieler: 2–5<br />

Alter: ab 12<br />

Dauer: mindestens 90 Minuten<br />

Preis: ca. 30 Euro<br />

Kerstin Koch


#108 15<br />

fun&action<br />

Die Hanfberatung im HanfJournal<br />

Erste Hilfe für Kiffer<br />

kascha@hanfjournal.de<br />

Markus (ohne Alter und Wohnort) fragt:<br />

"Guten Tag,<br />

ich habe mal eine Frage zum Anbauen. Ich habe mir aus<br />

meinem Amsterdam-Urlaub 10 Samen der Sorte "Early Shrunk"<br />

mitgebracht. Ich wollte eigentlich Outdoor anbauen, da dies<br />

einfacher ist. Nun wurde mir aber gesagt, dass bis Oktober zu<br />

wenig Sonne ist und dass ich dann nur Mini-Pflanzen bekomme.<br />

Soll ich jetzt trotzdem die Triebe raus setzen oder bis zur<br />

Ernte im Wintergarten lassen?<br />

Vielen Dank im Voraus."<br />

Kascha antwortet:<br />

"Hallo Markus,<br />

an dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass<br />

der Anbau von THC-haltigem Cannabis in Deutschland illegal<br />

ist, schon mit dem Besitz der Samen zu Anbauzwecken machst<br />

du dich strafbar. Zehn Samen können ohne weiteres 3-4 weibliche<br />

Pflanzen mit einer Gesamternte von mehreren hundert<br />

Gramm produzieren, auch wenn dies alles zu deinem Eigenbedarf<br />

ist, kann man in diesem Bereich nicht mehr mit einer<br />

Einstellung des Strafverfahrens rechnen. Du solltest <strong>als</strong>o genau<br />

abwägen, ob du dich diesem Risiko aussetzen möchtest, und<br />

wir können, wie du sicher verstehst, keine Tipps zum Begehen<br />

von Straftaten geben.<br />

Hanfpflanzen sind einjährig und die Aussaatzeit ist je nach<br />

Temperatur zwischen März und Mai. Bei mehr <strong>als</strong> 12 Stunden<br />

Licht pro Tag wachsen die Pflanzen, werden es dann im Herbst<br />

weniger Stunden Licht, beginnen sie zu blühen. Sehr spät ausgepflanzte<br />

Pflanzen bringen es <strong>als</strong>o in der Regel nur zu sehr<br />

geringem Höhenwuchs und entsprechend auch nur sehr wenig<br />

Blüten. Da dies lichtabhängig ist, macht es dabei keinen Unterschied,<br />

ob die Pflanzen draußen oder in einem Wintergarten<br />

stehen, es sei denn, dieser hat entsprechende Beleuchtung. Die<br />

Samen, die du hast (ich nehme an, du meinst Early Skunk?),<br />

sind allerdings Outdoorsamen, die sich <strong>als</strong>o eigentlich nicht<br />

besonders für den Indooranbau mit Lampen eignen."<br />

Mikel (ohne Alter und Wohnort) möchte wissen:<br />

"Hi Leute,<br />

ich hab mal eine Frage: Was ist am besten, um sich einen Joint<br />

zu drehen ... Drehtabak oder Tabak aus einer Zigarette?"<br />

Kascha ist ab sofort per e-Mail über kascha@hanfjournal.de zu erreichen. Also ran an<br />

die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht, nur blöde Antworten.<br />

Kascha erklärt:<br />

"Hallo Mikel,<br />

ehrlich gesagt gibt es da kein "besser" oder "schlechter".<br />

Die Entscheidung, Dreh- oder Zigarettentabak zu verwenden,<br />

hängt von den Umständen, den verwendeten Papers<br />

und Beimischungen, persönlichen Vorlieben und mehr ab.<br />

Ich kann dir aber die verschiedenen Eigenschaften erklären,<br />

die Konsumenten jeweils zur Verwendung des einen oder<br />

anderen bewegen.<br />

Drehtabak brennt in der Regel etwas langsamer und wird<br />

daher von vielen Haschischkonsumenten bevorzugt. Dafür<br />

ist er lang und faserig und lässt sich schlecht mit Gras<br />

mischen: Manche schneiden ihn daher klein oder benutzen<br />

die Krümel vom Grund des Tabakbeutels. Dann ist er im<br />

Grunde von seinen Eigenschaften wie Zigarettentabak, nur<br />

dass er meist feuchter ist und dadurch langsamer abbrennt.<br />

Dies kann man allerdings durch das Verwenden eines dickeren<br />

Papers wieder beschleunigen. Zigarettentabak ist,<br />

besonders wenn die Zigarettenpackung schon eine Weile<br />

offen ist, eher trocken und krümelig. Daher bevorzugen ihn<br />

Konsumenten, die in der Handfläche oder einem Flyer mischen,<br />

anstatt den Tabak auf das Paper zu legen und die Beimischungen<br />

drauf zu krümeln. Dafür brennen Tabakjoints<br />

wesentlich schneller ab, was sich besonders in Runden, in<br />

denen ein Joint herum geht, <strong>als</strong> nachteilig erweisen kann,<br />

von manchen aber auch <strong>als</strong> Vorteil empfunden wird.<br />

Die Dreheigenschaften selbst sind natürlich auch entscheidend.<br />

Während einige Konsumenten aus der Erfahrung mit<br />

selbstgedrehten Zigaretten heraus es auch leichter finden,<br />

ihre Joints mit Drehtabak zu drehen, finden andere den<br />

faserigen Drehtabak zu unflexibel, um einen gleichmäßig<br />

gefüllten Joint zu fabrizieren. Ist die Zigarette zu faserig,<br />

kann man sie auch über der Feuerzeugflamme ,,toasten",<br />

um den Tabak etwas trockener und krümeliger zu machen<br />

- das geht bei Drehtabak nicht so ohne weiteres."<br />

Felix (19, aus Aachen) möchte wissen:<br />

"Hi Kascha,<br />

ich habe mal eine Frage zu Filtertipps. Ich benutze immer<br />

alles Mögliche, auch Flyer. Ein Freund meinte letztens, ich<br />

soll aber nur die hellen nehmen, weil in den dunklen giftige<br />

Farbstoffe seien, die dann beim Rauchen verbrennen. Stimmt<br />

das?"<br />

Kascha antwortet:<br />

"Hallo Felix,<br />

teilweise hat dein Freund recht. Der Rauch kann, wenn er<br />

durch das Mundstück gezogen wird, recht heiß sein (das hast<br />

du ja sicher schon mal an den Lippen bemerkt) und vor allem<br />

in Hochglanzflyern auch ungesunde Stoffe aus dem Papier<br />

lösen. Optimalerweise benutzt du ungefärbtes Papier, zum<br />

Beispiel Filtertips aus dem Handel oder zum Beispiel so Antwortpostkarten<br />

aus Zeitschrifen o.ä., wenn diese nicht farbig<br />

bedruckt sind. Welche Farbe der Lack hat, spielt, denke ich, nur<br />

eine untergeordnete Rolle, prinzipiell sollte man versuchen so<br />

etwas zu vermeiden. Ebenfalls ungeeignet sind eigentlich die<br />

meisten Deckel von Paper-Verpackungen. Eine Grauzone sind<br />

die Filtertips, die du aus Zigarettenschachteln rupfen kannst<br />

(aus dem Deckel oder vorne). Dort kann man den lackierten<br />

Teil ablösen. Viele Konsumenten brennen dann auch noch die<br />

losen Fasern an den Reißkanten, oder wenn man die lackierte<br />

Papierschicht abgetrennt hat, an der Oberseite ab, damit auch<br />

diese nicht inhaliert werden. Wenn gar kein Papier zur Hand<br />

ist, drehen einige Kiffer auch mit einem Tabakfilter: Ein kleines<br />

bisschen Drehtabak oder ein abgerissenes Stück Zigarette anstelle<br />

des Filters erfüllen eine ähnliche Funktion wie ein Papierfilter,<br />

der Rauch ist dabei aber sanfter, was solche Filter für<br />

vor allem sehr starke Joints zur guten Alternative macht.<br />

Wir wissen‘s einfach besser...<br />

www.hanfjournal.de<br />

Illu: lukas


16<br />

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Der Branchenführer<br />

des Hanf Journ<strong>als</strong><br />

Chillhouse.de Dresden<br />

Alaunstr. 56<br />

01099 Dresden<br />

THC Headshop<br />

Alaunstr. 43<br />

01099 Dresden<br />

Crazy Headshop<br />

Bahnhofsstr. 31a<br />

01968 Senftenberg<br />

Chillhouse.de Leipzig<br />

Brühl 10-12<br />

04109 Leipzig<br />

Headshop Metropol<br />

Spit<strong>als</strong>tr. 32a<br />

04860 Torgau<br />

Shiva‘s Garden<br />

Große Brunnenstraße 1<br />

06114 Halle/Saale<br />

Mr. Smoker Head&Growshop<br />

Sa<strong>als</strong>tr. 40<br />

07318 Saalfeld/Saale<br />

LEGAL<br />

Heinrichtstrasse 52<br />

07545 Gera<br />

Chillhouse.de Gera<br />

Heinrichstr. 78<br />

07545 Gera<br />

Chillhouse.de Jena<br />

Löbdergraben 9<br />

07743 Jena<br />

Werners Headshop Jena<br />

Jenergasse 1a<br />

07743 Jena<br />

Chillhouse.de Zwickau<br />

Peter-Breuer-Str. 29<br />

08056 Zwickau<br />

Nature World<br />

Wettinerstr. 28<br />

08280 Aue<br />

Chillhouse.de Chemnitz City<br />

Brückenstr. 8<br />

09111 Chemnitz<br />

B’52<br />

Bahnhofsstr. 52<br />

09376 Oelsnitz/Erzgebirge<br />

Hemp Galaxy<br />

Liebauerstr 2<br />

10245 Berlin<br />

Green Planet<br />

Ebertystrasse 49<br />

10249 Berlin<br />

Flashback.de<br />

Wolliner Strasse 51<br />

10435 Berlin<br />

Buschmann-Shop, 030/51060761<br />

Wönnichstr. 10, 10317 Berlin<br />

Mo-Fr 11-21 Uhr, Sa 10-16 Uhr<br />

S+U Bhf-Lichtenberg<br />

Kayagrow.de<br />

Schliemannstr. 26<br />

10437 Berlin<br />

Grow-in-Europe.de<br />

Kaiserin-Augusta-Allee 29<br />

10553 Berlin<br />

Gras Grün<br />

Oranienstr. 183<br />

10999 Berlin<br />

Greenlight-Shop.de<br />

Industriestr. 4-9<br />

12099 Berlin<br />

Turn Systems<br />

Albrechtstr. 125<br />

12165 Berlin<br />

Sun Seed Bank<br />

Amsterdamerstr. 23<br />

13347 Berlin<br />

Blackmarket<br />

Dortustr. 65<br />

14467 Potsdam<br />

0331-6256927<br />

Udopea Hamburg<br />

Schanzenstr.95<br />

20357 Hamburg<br />

amsterdam-headshop.com<br />

Reeperbahn 155<br />

20359 Hamburg<br />

Shisha Shop Isis<br />

Bremer Str.6<br />

21233 Buchholz<br />

Smoke-Temple.de<br />

Salzstrasse 7<br />

21335 Lüneburg<br />

Ganja Shop Lüneburg<br />

Am Berge 33<br />

21335 Lüneburg<br />

Headshop Grasweg<br />

Infohotline: 040-69692727<br />

22299 Hamburg<br />

Harlequin Headshop<br />

Kurhausstr. 61a<br />

23795 Bad Segeberg<br />

lokal>direkt>effektiv<br />

Fantasia Head&Growshop<br />

Staulinie 16-17<br />

26122 Oldenburg<br />

Para Vision Headshop<br />

Vaderkeborg 16<br />

26789 Leer<br />

growlager.de<br />

0049(0)4273-979940<br />

27245 Barenburg bei Bremen<br />

Groovy Headshop & Growshop<br />

Kurze Geismarstr. 6<br />

37073 Göttingen<br />

Bloomtech Growshop+Versand<br />

Königsstieg 94a<br />

37081 Göttingen<br />

https://ssl.bloomtech.de<br />

L’Afrique<br />

Böcklerstr. 10<br />

38102 Braunschweig<br />

Freakshop Smokey Headshop<br />

Hochstr. 5 - 7<br />

42853 Remscheid<br />

Green Galaxy<br />

Ringofenstr. 37<br />

44287 Dortmund<br />

Grow NRW<br />

Königsheide 49<br />

44536 Lünen-Brambauer<br />

Progrow<br />

Herner Straße 357<br />

44807 Bochum<br />

Freakshop<br />

Friedrich Ebert Str.46<br />

45468 Mühlheim / Ruhr<br />

Ohrwurm-Recordstore.de<br />

Bahnhofstr. 32<br />

48431 Rheine<br />

UnserLagerLaden.de<br />

Gustavstr. 6-8<br />

50937 Köln<br />

Hanfzeichen<br />

Bahnhofsstr. 89<br />

55218 Ingelheim<br />

KrinsKram<br />

Goldene Ecke 8<br />

58511 Lüdenscheid<br />

GBK-Shop.de<br />

Valve 40a<br />

59348 Lüdinghausen<br />

NEUTRAL Headshop<br />

Fahrgasse 97<br />

60311 Frankfurt<br />

Subcity Grow-Head-Shishashop<br />

Große Seestrasse 36<br />

60486 Frankfurt<br />

Bong-Headshop.de<br />

Elisabethenstr. 21<br />

60594 Frankfurt<br />

Hanf Galerie<br />

Großherzog-Friedrichstr. 6<br />

66115 Saarbrücken<br />

GANJA Grow & Headshop<br />

Goethestr. 15a<br />

67063 Ludwigshafen<br />

Greensmile.de<br />

Kämmererstr. 69<br />

67547 Worms<br />

New Asia Shop Mannheim<br />

F1, 10<br />

68159 Mannheim<br />

Glasshouse<br />

Kettengasse 13<br />

69117 Heidelberg<br />

Udopea Stuttgart<br />

Marienstr. 19<br />

70178 Stuttgart<br />

Pot-de-Fleurs.de<br />

Hohenheimerstraße 56<br />

70184 Stuttgart<br />

Ghouse.de<br />

Glasshouse<br />

Vordere Karlstr.37<br />

73033 Göppingen<br />

Planet-Plant.de<br />

Rollingerstr. 2<br />

76646 Bruchsal<br />

Highlight<br />

Alte Lange Str. 2<br />

77652 Offenburg<br />

Storz-Bickel.com<br />

Rote Strasse 1<br />

78532 Tuttlingen<br />

Green Ocean<br />

Münsterplatz 32<br />

89073 Ulm<br />

Coffee Shop<br />

Georgenstrasse 45<br />

92224 Amberg<br />

Smoukit Grashüpfer<br />

Head & Growshop<br />

Hauptstraße 69<br />

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Infos unter:<br />

Vertrieb@hanfjournal.de<br />

D 01000 >> D 26700 >> D 97451 / L / NL / A / CH >><br />

97493 Bergrheinfeld<br />

G-SPOT ® High End Bongs<br />

Head & Growshop<br />

Dietenhaner Straße 11<br />

97877 Wertheim - Urphar<br />

Chillhouse.de Erfurt<br />

Juri-Gagarin-Ring 96-98<br />

99084 Erfurt<br />

Werners Headshop Erfurt<br />

Marktstr. 15<br />

99084 Erfurt<br />

Biocultivator.de<br />

Friedrichsweg 2<br />

99735 Bielen<br />

Sound0911.de<br />

Herrenstraße 12<br />

99947 Bad Langensalza<br />

LUXEMBOURG<br />

Placebo Headshop<br />

41 Avenue de la Gare<br />

16 11 Luxemburg<br />

NIEDERLANDE<br />

www.kronkel.nl<br />

Vlaamsegas 26/36<br />

6511 HR Nijmegen<br />

ÖSTERREICH<br />

Blumen per Lumen<br />

Neustift Ecke Ziglergasse 88-90<br />

01070 Wien<br />

House of Reggae<br />

Erzherzog Karl Str. 14<br />

01220 Wien<br />

HUG´s<br />

Wienerstrasse 115 1.2<br />

02700 Wiener Neustadt<br />

Flower Power<br />

Rathausplatz 15<br />

03100 St Pölten<br />

Viva Sativa<br />

HempFashionHeadshop<br />

Goethestr. 6a<br />

04020 Linz<br />

Viva Sativa<br />

HempFashionHeadshop<br />

Stadtplatz 28<br />

04600 Wels<br />

PuffandStuff.at<br />

Müllner Hauptstraße 12<br />

05020 Salzburg<br />

Cosmic5.at<br />

Hubert Sattler Gasse 8<br />

05020 Salzburg<br />

Hanfin.com<br />

St. Julienstr. 8<br />

05020 Salzburg<br />

Tiroler Hanfhaus<br />

Wilhelm-Greil-Strasse 1<br />

06020 Innsbruck<br />

www.Miraculix.co.at<br />

Maurachgasse 1<br />

06900 Bregenz<br />

www.smoky-shop.at<br />

Dornburggasse 85<br />

A-7400 Oberwart<br />

Hanf im Glück<br />

Münzgrabenstr. 5<br />

08010 Graz<br />

Cannapot.at.tc<br />

Kirchberg 112<br />

08591 Maria Lankowitz<br />

SCHWEIZ<br />

Fourtwenty Growcenter<br />

Dorngasse 10c (Hintereingang)<br />

3007 Bern<br />

Tel: +41 31 311 40 18<br />

fourtwenty.ch<br />

Kramgasse 3<br />

03011 Bern<br />

Tel: +41-313114018<br />

Growbox.ch<br />

Altelsweg 9<br />

03661 Uetendorf<br />

Bullet Shop<br />

Brühlgasse 35/37<br />

09000 St.Gallen<br />

HOLOS GmbH / www.holos.ch<br />

Samstagernstr. 105, 8832 Wollerau<br />

Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa 11-17 Uhr<br />

Tel +41 447861419, Fax +41 447862512<br />

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Ein bisschen Sinn muss sein<br />

grossstadtsurvivor<br />

retten den Sport<br />

So viele Sportarten machen keinen Sinn! Der Gewichtheber legt seine<br />

Gewichte genau an derselben Stelle ab, an der er sie hochgehoben<br />

hat! Der 400-Meterläufer kommt genau an derselben Stelle an, von der<br />

er losgelaufen ist und der Hammerwerfer wirft gar keinen Hammer!<br />

Aber das ist noch lange nicht alles. Viele Sportarten haben gute Ansätze,<br />

verfehlen aber leider einen wirklichen Sinn – eure Retter und<br />

grossstadtsurvivor kämpfen dagegen an und präsentieren hier die<br />

besten Verbesserungsmaßnahmen für sinnlosen Sport:<br />

Tontaubenschießen<br />

Innenstädte werden von Taubenkot verpestet, alte Gebäude müssen vor der Zerstörungswut<br />

gemeiner Tauben geschützt werden und in manchen Regionen sollen Tauben schon die Macht<br />

übernommen haben! Und was machen Tontaubenschießer? Sie schießen auf Tontauben! Auf<br />

TON – so etwas bescheuertes! Viel besser wäre es Taubenschießer in Städten auszusetzen und<br />

derjenige, der nach 5 Stunden mit den meisten toten Tauben wiederkommt, hat gewonnen.<br />

Poker<br />

Die Welt ist arm – und ganz besonders eure grossstadtsurvivor haben kein Geld. Jammernd<br />

sitzen sie in ihren Schlössern und müssen in letzter Zeit sogar schon bei Quelle einkaufen!<br />

Dass dieser Zustand so nicht weiter gehen darf, muss jedem klar sein, daher sollten in Zukunft<br />

alle Einsätze beim Poker gleich bleiben, die Gewinne doch fair geteilt werden. Die eine<br />

Hälfte aller weltweiten Pokergewinne geht an die grossstadtsurvivor, die andere auch.<br />

Rhythmische Sportgymnastik<br />

Wir wollen hier gar nicht thematisieren, welche Männer sich diesen Sport gerne länger ansehen,<br />

aber es sind schon auffällig kleine, junge Mädchen, die sich in sehr aufreizenden Bewegungen<br />

und engen Kleidern bei dieser „Sportart“ zu Schau stellen. Das finden wir nicht tolerierbar.<br />

Statt mit diesen komischen<br />

Schnüren könnten diese Kinder<br />

doch auch mit großen Palmwedeln<br />

an heißen Tagen schwitzenden<br />

Menschen frische Luft zufächern<br />

und an kalten würden sich ihre<br />

kleinen Fingerchen gut eignen,<br />

schöne Pur-Joints zu drehen – von<br />

uns aus dürften sie dabei auch einen<br />

Flick-Flack schlagen, so lange<br />

sie nichts verschütten!<br />

Schachboxen<br />

Ja, diesen Sport gibt es wirklich,<br />

nein wir haben uns den nicht ausgedacht,<br />

sonst würde er ja auch<br />

im Dixidusch stattfinden. Eine<br />

sinnvolle Verwendung dieser bescheuerten<br />

Erfindung fällt nicht<br />

mal uns ein, wir wollten das nur<br />

mal klarstellen.<br />

Marathonläufer<br />

Die Geschichte der Marathonläufer<br />

hat so gut begonnen – der<br />

Übermittler der Nachricht lief so<br />

lange, bis er tot umfiel. Das hat<br />

doch Potenzial! Aber was machten<br />

DIE daraus? DIE nehmen einfach<br />

die Distanz und lassen alle Leute<br />

so lange laufen, wie der es dam<strong>als</strong><br />

wohl grad so schaffte und stoppen<br />

die Zeit! Wäre es nicht besser gewesen,<br />

diese freiwilligen Langläufer<br />

einfach für die Post einzusetzen<br />

oder vor Rikschas zu spannen<br />

und zum Beispiel uns immer dort<br />

hin zu laufen, wo wir gerade hin<br />

wollen? Wir versprechen auch, die<br />

Peitsche nur zu nutzen, wenn sie<br />

unter 25 km/h laufen.<br />

Schon kleine Veränderungen<br />

können aus einer sinnlosen Sportart<br />

eine für die Welt nützliche<br />

Bereicherung machen. An dieser<br />

Stelle sprechen wir uns auch<br />

klar für Doping aus. Erstens eröffnet<br />

das einen großen Sponsorenmarkt,<br />

zweitens entwickelt<br />

die Pharmaindustrie dann sicher<br />

noch schneller neue Drogen und<br />

drittens müssen die kleinen rhythmischen<br />

Pur-Joint-Dreherinnen ja<br />

irgendwie hinterherkommen.<br />

Eure<br />

grossstadtsurvivor<br />

#108

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