Steckbrief - Pädagogische Hochschule Karlsruhe
Steckbrief - Pädagogische Hochschule Karlsruhe
Steckbrief - Pädagogische Hochschule Karlsruhe
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
INHALT<br />
Unterrichtsmaterial für Lehrkräfte<br />
zur Inszenierung am Badischen Staatstheater<br />
Die zertanzten Schuhe<br />
nach dem Märchen der Brüder Grimm (Regie: Annette Büschelberger)<br />
Rhythmus, Reim und Zungenbrecher zum Theaterstück<br />
„Die zertanzten Schuhe“ in Illustrationen<br />
Die Taube als Helferfigur<br />
Die Taube als Symbol<br />
Die Brieftaube<br />
Die Haustaube<br />
Helferfiguren im Märchen<br />
„Anton aus dem Taubenschlag“ - Die Entwicklung des Soldaten<br />
Interviews<br />
mit Lydia Fuchs, der Darstellerin der Prinzessin Zita<br />
mit Carla Weingarten, der Darstellerin der Prinzessin Merle<br />
In Kooperation mit der Theaterpädagogik, namentlich Herrn Marco Ober, haben folgende<br />
Studentinnen des Instituts für deutsche Sprache und Literatur in einem Seminar unter der<br />
Leitung von Dr. Beate Laudenberg die folgenden Arbeitsblätter und Hinweise für Lehrkräfte<br />
der Klassenstufen 1-6 erstellt: Lena Baus, Annelen Beisel, Viktoria Brecht, Viola Dyjas,<br />
Annika Heitz, Sabrina Hickel, Corynna Katharina Hodapp, Adelina Kätzler, Lisa Plate, Julia<br />
Schenkel und Stefanie Schubbert.<br />
Ein besonderer Dank gilt der Regisseurin Frau Büschelberger und den beiden<br />
Schauspielerinnen Frau Fuchs und Frau Weingarten.<br />
Wir wünschen Ihnen, liebe Lehrerinnen und Lehrer, viel Vergnügen beim Theaterbesuch,<br />
den Sie mit den Materialien vor- und nachbereiten können. Wir wären Ihnen sehr dankbar,<br />
wenn die oben genannten angehenden Lehrerinnen von Ihnen über den angehängten<br />
Bewertungsbogen (per Fax oder Post) eine Rückmeldung erhielten.
Die zertanzten Schuhe: Rhythmus, Reim und Zungenbrecher<br />
1.<br />
Zu Beginn des Theaterstücks sprechen die Prinzessinnen im Chor, während sie nähen.<br />
Sprecht den Text nach und findet einen passenden Rhythmus mit Bewegungen dazu.<br />
„Und eins tief auf den Grund<br />
Und zwei, herauf und<br />
Rechts, links<br />
Über Kreuz drei vier,<br />
Und wieder:<br />
Eins tief auf den Grund …“<br />
2.<br />
In der ersten Szene singt Cloe ein Lied über die Nacht:<br />
„Der helle Tag ist trüb und still<br />
Die Nacht hat Zaubermacht<br />
Fragt mich mal, was ich lieber will:<br />
Die Nacht, die Nacht, die Nacht!“<br />
a) Schreibe eine weitere Strophe zu Cloes Lied. 1<br />
____________________________________________________<br />
____________________________________________________<br />
____________________________________________________<br />
____________________________________________________<br />
b) Am Ende des Theaterstücks müssen die Prinzessinnen nicht mehr im Verborgenen<br />
tanzen. Deshalb will Cloe ein Loblied über den Tag singen. Wie könnte der Text lauten?<br />
Die dunkle Nacht ist ______________________________<br />
Der Tag ________________________________________<br />
Fragt mich mal, was ich lieber mag:<br />
Den Tag, den Tag, den Tag!<br />
1 Lösungsvorschläge an die Hand der Lehrperson:<br />
Am Tag ist alles kühl und schwer, / Die Nacht ist warm und leicht, / Am Tag wünsch ich die Nacht mir her, / Es<br />
reicht, es reicht, es reicht!<br />
Die dunkle Nacht ist schwarz und kalt, / Der Tag ein Zauberwald. / Fragt mich mal was ich lieber mag, / Den Tag,<br />
den Tag, den Tag! © Julia Schenkel, Annika Heitz
3.<br />
a) Lerne den Zungenbrecher auswendig: Wer kann ihn am schnellsten fehlerfrei aufsagen? 2<br />
Tildas tolle Taube tanzt tausend tolle Taubentänze,<br />
tausend tolle Taubentänze tanzt Tildas tolle Taube.<br />
b) Schreibe einen Zungenbrecher über eine andere Person des Stücks: Anton, Cloe,<br />
Johanna / Hanna, Merle, Zita, König.<br />
4.<br />
Im Theaterstück verwenden die Personen einige Redewendungen. Kennst du die<br />
Bedeutung? Verbinde die Sätze. – Weißt du noch, wer was sagt? 3<br />
_______: „Ich bin frei wie der Wind.“ Für sie gibt es wohl wieder eine<br />
Ausnahme.<br />
_______: „Das ist doch zum Piepen.“ Ich kann gehen, wohin ich will.<br />
_______: „Sie bekommt wohl wieder Ich werde herausfinden, was<br />
eine Extrawurst.“ hier vor sich geht.<br />
Soldat__: „Ich werde das Geheimnis lüften.“ Mir hat niemand etwas zu<br />
befehlen.<br />
_______: „Sie schickt der Himmel!“ Das ist sehr lustig.<br />
_______: „Ich bin frei wie ein Vogel.“ Zum Glück sind Sie da!<br />
5.<br />
tanzen – zertanzen: Was ist der Unterschied?<br />
Welche Verben lassen sich mit der Vorsilbe „zer“ verbinden? Schreibe die neuen Wörter in<br />
dein Heft. Findest du noch mehr Verben mit „zer“? 4<br />
zer-<br />
beißen hören kauen riechen schmecken sehen<br />
fallen gehen kriechen laufen rennen springen trampeln<br />
brechen drücken finden fließen krümeln reißen rufen sagen sägen<br />
2 Erweiterbar um begleitende Bewegungen.<br />
3 Differenzierung: Die Kinder formulieren selbst, was die Personen anstelle der Redewendung sagen könnten.<br />
Erweiterbar um begleitende Bewegungen und emotional unterschiedliche Sprechweisen.<br />
4 Differenzierung: Sätze bilden lassen, die die Figuren des Theaterstücks (auch dialogisch) sprechen könnten.
„Die zertanzten Schuhe“ in Illustrationen<br />
(Kommentar an die Hand der Lehrperson) 5<br />
1. Wie stellt ihr euch einen Soldaten/ eine Prinzessin vor?<br />
Der Aufgabenstellung entsprechend wählen die SchülerInnen eine Figur und malen<br />
diese auf das Arbeitsblatt. Sie nehmen Stellung zu ihrem Bild und diskutieren dabei<br />
Erkennungsmerkmale (Kleidung, Requisiten).<br />
2. Vergleich mit der Beschreibung des Soldaten/ der Prinzessin in Grimms<br />
Märchen<br />
Der Text bzw. ausgewählte Textpassagen werden vorgelesen (Klasse 1/2),<br />
gemeinsam oder selbstständig gelesen (Klasse 3/4).<br />
Die SchülerInnen sollen dabei die Besonderheiten (den Makel) der Figuren erkennen<br />
und in ihr Bild einfügen: die zertanzten, kaputten Schuhe der Prinzessinnen bzw. die<br />
Armut und die Wunde des Soldaten.<br />
Entsprechende Textpassagen (s.u.):<br />
a) Beschreibung der Hauptpersonen und des Problems<br />
b) Löcher in den Sohlen<br />
b) Beschreibung des Soldaten im Gespräch mit der Alten<br />
c) Aussehen der Prinzessinnen<br />
Beschreibungsaufgaben (Klasse 3 / 4: Personenbeschreibung) lassen sich evt.<br />
anschließen.<br />
Mögliches Tafelbild zur Sammlung der Ergebnisse<br />
- arm<br />
- hat eine Wunde<br />
-ohne Arbeit<br />
-ohne Ziel<br />
5 ©Sabrina Hickel, Viola Dyjas, Lena Baus<br />
Soldat Prinzessin<br />
- sehr schön<br />
- zertanzte Schuhe, Löcher in den Sohlen<br />
- prächtige Kleider
3. Vergleich der Illustrationen (vor dem Theaterbesuch)<br />
Die SchülerInnen sollen jeweils die drei zusammengehörenden Bilder erkennen,<br />
indem sie sie verbinden (s.u.) oder ausschneiden und aufkleben. Sie sollen<br />
begründen, warum diese zueinander passen (Stil, Farbwahl, impressionistische<br />
Bilder, orientalische Bilder, Herkunft etc.). Dabei können auch die Abweichungen vom<br />
Märchentext diskutiert werden (Anzahl und Kennzeichen der Prinzessinnen,<br />
Verwundung und Kennzeichen des Soldaten).<br />
Die Bilder lassen sich zudem auf ihre Wirkung hin untersuchen und mit den<br />
Darstellungen der SchülerInnen vergleichen.<br />
Arbeitsblatt zum Verbinden der Illustrationen:<br />
4. Illustrationsvergleich nach dem Theaterbesuch<br />
Diskussionsanlässe und Übungen nach dem Theaterbesuch:<br />
- Woran sind die Prinzessinnen als solche zu erkennen?<br />
- Warum tragen sie (und der König) keine Kronen?<br />
- Woran ist der Soldat zu erkennen?<br />
Sprache, Haltung und Verhalten können auch in kleinen Rollenspielen oder<br />
Standbildern nachgeahmt werden.<br />
Bildquellen:<br />
Bereit, Gerda: Die zertanzten Schuhe. Rastatt: 1986 (Märchenschatz)<br />
Grimm, Jacob: Die zertanzten Schuhe: ein Märchen der Brüder Grimm mit Bildern von Brigitte Junghans. Stuttgart: 1996<br />
MDR/ARD: Die zertanzten Schuhe. Märchenfilm, Regie: Wolfgang Eißler, Deutschland 2011<br />
Ray, Jane: Die zertanzten Schuhe: nach einem Märchen der Brüder Grimm [Dt. von Michael Schmidt]. Freiburg u.a. 1996<br />
http://www.staatstheater.karlsruhe.de/programm/fotogalerie/1465/<br />
http://www.youtube.com/watch?v=QLVQiHjQWwU
So sieht ein Soldat oder eine Prinzessin aus:
Textpassagen aus „Die zertanzten Schuhe“ (KHM 133) 6<br />
a) Es war einmal ein König, der hatte zwölf Töchter, eine immer schöner als die andere.<br />
Sie schliefen zusammen in einem Saal, wo ihre Betten nebeneinander standen, und<br />
abends, wenn sie darin lagen, schloss der König die Tür zu und verriegelte sie. Wenn<br />
er aber am Morgen die Türe aufschloss, so sah er, dass ihre Schuhe zertanzt waren,<br />
und niemand konnte herausbringen, wie das zugegangen war.<br />
b) Dem Königssohn fiel‘s aber wie Blei auf die Augen und er schlief ein, und als er am<br />
Morgen aufwachte, waren alle zwölfe zum Tanz gewesen, denn ihre Schuhe standen<br />
da und hatten Löcher in den Sohlen.<br />
c) Nun trug sich‘s zu, dass ein armer Soldat, der eine Wunde hatte und nicht mehr<br />
dienen konnte, sich auf dem Weg nach der Stadt befand, wo der König wohnte. Da<br />
begegnete ihm eine alte Frau, die fragte ihn, wo er hin wollte. „Ich weiß selber nicht<br />
recht“, sprach er, und setzte im Scherz hinzu: „Ich hätte wohl Lust ausfindig zu<br />
machen, wo die Königstöchter ihre Schuhe vertanzen, und danach König zu werden.“<br />
„Das ist so schwer nicht“, sagte die Alte, „du musst den Wein nicht trinken, der dir<br />
abends gebracht wird, und musst tun, als wärst du fest eingeschlafen.“ Darauf gab<br />
sie ihm ein Mäntelchen und sprach: „Wenn du das umhängst, so bist du unsichtbar<br />
und kannst den zwölfen dann nachschleichen.“<br />
d) Danach standen sie auf, öffneten Schränke, Kisten und Kasten, und holten prächtige<br />
Kleider heraus, putzten sich vor den Spiegeln, sprangen herum und freuten sich auf<br />
den Tanz.<br />
6 Die zertanzten Schuhe. In: Rölleke, Heinz (Hrsg.): Brüder Grimm: Kinder- und Hausmärchen. Ausgabe letzter<br />
Hand. Stuttgart: Reclam 2009, S. 598-602 [orthographisch adaptiert]
Die Taube als Symbol<br />
Das Wort Symbol kommt aus dem Griechischen und bedeutet Merkmal.<br />
ist ein Symbol für ____________________<br />
ist ein Symbol für _____________________<br />
symbolisieren ______________________________<br />
Die Bibel erzählt von Noah, der die Tiere in seine Arche aufnahm, um sie vor der Sintflut zu<br />
retten. Nach einiger Zeit ließ Noah eine weiße Taube fliegen: Als sie mit einem Olivenzweig<br />
im Schnabel zurückkehrte, wusste Noah, dass die Flut zu Ende war.<br />
Der Maler Pablo Picasso malte die weiße Taube 1949 als Friedenszeichen für den<br />
Weltfriedenskongress.<br />
Wenn zwei Tauben sich umschwärmen, machen sie Turtelgeräusche: Deshalb nennt man<br />
Verliebte auch Turteltauben und lässt bei Hochzeiten manchmal Tauben als Glücksbringer<br />
fliegen.<br />
Beobachtungsaufgaben zum Theaterstück „Die zertanzten Schuhe“<br />
- Wem gehört die Taube?<br />
- Was symbolisiert die Taube?<br />
- Welche Personen verhalten sich wie Turteltauben?<br />
Bildquellen:<br />
http://sunday-news.wider-des-vergessens.de/wp-content/uploads/2012/09/Herz.gif,<br />
http://carve-script.de/assets/images/Taube.gif, http://hochzeit-trauung.de/Images/Hochzeits-Tauben.jpg
Die Brieftaube<br />
Brieftauben haben einen guten Orientierungssinn und finden deshalb immer wieder zurück<br />
zu ihrem Taubenschlag (auf dem Foto siehst du ein Taubenhaus in <strong>Karlsruhe</strong>). Bei<br />
Sonnenschein orientieren sich die Tauben am Stand der Sonne, bei schlechtem Wetter<br />
richten sie sich nach dem Magnetfeld der Erde (wie ein Kompass).<br />
Früher nahm man eine Taube mit auf die Reise, band ihr einen Brief an den Fuß und ließ sie<br />
fliegen. Die Taube flog mit der Post zurück in ihren Taubenschlag und der Empfänger konnte<br />
die Nachricht lesen.<br />
Beobachtungsaufgaben zum Theaterstück „Die zertanzten Schuhe“<br />
- Welche Nachricht überbringt die Taube dem Soldaten?<br />
- Wie hilft die Taube dem Soldaten? Verbinde.<br />
Brieftaube --- --- hilft ihm, seine Liebe zu finden<br />
Turteltaube --- --- hilft ihm, den Krieg und das Schießen<br />
aufzuhören und Frieden zu finden<br />
Friedenstaube --- --- hilft ihm, mit Informationen sein Glück<br />
zu finden<br />
Bildquelle: http://gutenberg.spiegel.de/gutenb/zell/haustier/bilder/0359a.jpg
Die Haustaube<br />
1. Lies zuerst den Text und ergänze dann den <strong>Steckbrief</strong>.<br />
Überall auf der Welt leben Haustauben in Städten und Dörfern. Darunter sind Vögel, die von<br />
Züchtern gehalten und betreut werden. Die meisten Haustauben sind aber sehr verwildert<br />
und fliegen frei herum. Sie werden ca. 33cm lang. Die Farbe des Gefieders ist graublau, die<br />
Halsseiten sind glänzend grün und lila.<br />
Da die Vögel in der Nähe des Menschen reichlich Futter finden und mehrere Bruten im Jahr<br />
aufziehen, haben sie sich stark vermehrt. In vielen Städten sind sie zu einer regelrechten<br />
Plage geworden. Haustauben nisten an und in Gebäuden auf Dachbalken, auf<br />
Fensterbänken und in Mauernischen. Sie brüten meist mehrmals im Jahr zwei weiße Eier<br />
aus.<br />
Die Nahrung der Tauben besteht aus grünen Trieben, Knospen, Samen, Eicheln und<br />
Bucheckern; kaum tierischer Nahrung.<br />
Die Stammform der Haustaube ist die Felsentaube. Manche Haustauben ähneln<br />
Felsentauben noch sehr, andere haben ein rotbraunes, schwarzes oder weißes Gefieder.<br />
Weltweit gibt es rund 300 verschiedene Arten von Tauben. In Europa kommen neben der<br />
Felsentaube noch Hohltaube, Ringeltaube, Turteltaube und Türkentaube vor.<br />
<strong>Steckbrief</strong><br />
Name: ______________________________________________<br />
Größe: ______________________________________________<br />
Merkmale:_______________________________________________<br />
__________________________________________________<br />
__________________________________________________<br />
Nahrung:_________________________________________________<br />
___________________________________________________<br />
___________________________________________________<br />
Nistplätze:_____________________________________________________________<br />
________________________________________________________________<br />
Fortpflanzung:__________________________________________________________<br />
________________________________________________________________<br />
Arten: ________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________
Helferfiguren im Märchen<br />
„Die zertanzten Schuhe“<br />
Da begegnete ihm eine alte Frau, die fragte ihn, wo er hin wollte. „Ich weiß selber nicht<br />
recht“, sprach er, und setzte im Scherz hinzu: „Ich hätte wohl Lust ausfindig zu machen, wo<br />
die Königstöchter ihre Schuhe vertanzen, und danach König zu werden.“ „Das ist so schwer<br />
nicht“, sagte die Alte, „du musst den Wein nicht trinken, der dir abends gebracht wird, und<br />
musst tun, als wärst du fest eingeschlafen.“ Darauf gab sie ihm ein Mäntelchen und sprach:<br />
„Wenn du das umhängst, so bist du unsichtbar und kannst den zwölfen dann nach-<br />
schleichen.“ Wie der Soldat den guten Rat bekommen hatte, ward‘s ernst bei ihm, so dass er<br />
ein Herz fasste, vor den König ging und sich als Freier meldete.<br />
Alte Sie meinen, du solltest es wagen. … Du wärst der richtige Mann, du wärst …<br />
unerschrocken … klug … schön … Ist doch zum Piepen, was?<br />
Ein paar Vögel singen.<br />
Soldat Und die, was sagen die? Red‘ schon!<br />
Alte Nichts. Sie singen nur.<br />
Soldat Wo ist das Schloss?<br />
Alte Auf der nächsten Lichtung lass sie fliegen, sie kennt den Weg. Sie übergibt<br />
ihm die Taube und nimmt den Revolver.<br />
Anton Meine Waffe -<br />
Alte Die brauchst du nicht mehr.<br />
Und merk dir eins: Trink nicht von dem Wein, den man dir reichen wird. Hast<br />
du verstanden? Ihr seid ein schönes Paar. Viel Glück.<br />
1. Wie hilft die alte Frau dem Soldaten im Märchen, wie im Theaterstück?<br />
2. Erinnerst du dich an Personen oder Tiere, die den Märchenfiguren helfen?<br />
� Rotkäppchen: _____________________________________________________<br />
� Aschenputtel: _____________________________________________________<br />
� Die Gänsemagd: _____________________________________________________<br />
�____________________: __________________________________________________<br />
3. Du darfst dir ein Helfertier wünschen: Beschreibe, welches Tier dir hilft und wie es<br />
das macht.
„Anton aus dem Taubenschlag“ - Die Entwicklung des Soldaten 7<br />
A.<br />
(nach dem Theaterbesuch)<br />
Für Klassen 4–6, Ziel: beschreiben von und reflektieren über Figuren<br />
Schwerpunkt: Adjektive<br />
� Beschreibungen im Text erkennen, Entwicklung der Figur verstehen (anhand<br />
der Zitate aus dem Theatertext)<br />
� Auseinandersetzung mit positiven und negativen Eigenschaften, eigene<br />
Empfindungen und Eigenschaften wahrnehmen (anhand der Fragestellung im<br />
<strong>Steckbrief</strong>)<br />
Möglicher Unterrichtsaufbau:<br />
1) Klassenunterricht: Beschreibende Adjektive mithilfe der Zitate herausfinden<br />
und den Soldat-<strong>Steckbrief</strong> gemeinsam ausfüllen.<br />
2) Partner- oder Einzelarbeit: Selbstständiges Ausfüllen eines weiteren<br />
<strong>Steckbrief</strong>es zu einer der vier Prinzessinnen oder zum König.<br />
3) Weiterführender Arbeitsauftrag:<br />
Das Märchen ist in eine Verwechslungsmaschine geraten und alles ist durcheinander<br />
gekommen.<br />
Beschreibe deine Lieblingsfigur, damit sie wieder ihren Platz im Märchen findet!<br />
Der <strong>Steckbrief</strong> hilft Dir dabei!<br />
B.<br />
Fertige einen <strong>Steckbrief</strong> von Dir selbst an: Was kannst du gut? Was fällt dir schwer?<br />
(Möglichkeit der Erweiterung des <strong>Steckbrief</strong>es um Lieblingsessen, -buch, -film etc., siehe<br />
<strong>Steckbrief</strong> der Schauspielerinnen)<br />
7 © Corynna Katharina Hodapp u. Lisa Plate
<strong>Steckbrief</strong><br />
Name: Anton (aus dem Taubenschlag)<br />
Beruf: ______________________<br />
Haarfarbe: __________________<br />
Augenfarbe: _________________<br />
Kleidung: ____________________<br />
____________________________<br />
Besonderheiten:<br />
___________________________________________________<br />
Mit welchen Adjektiven kannst du die Figur beschreiben?<br />
___________________________________________________<br />
___________________________________________________<br />
___________________________________________________<br />
Was findest du an dieser Figur toll?<br />
___________________________________________________<br />
___________________________________________________<br />
___________________________________________________<br />
Was hat dir an dieser Figur nicht gefallen?<br />
___________________________________________________<br />
___________________________________________________<br />
___________________________________________________
1. IM WALD<br />
Alte pfeift zu den Vögeln.<br />
Ein Schuss fällt im Off.<br />
Die Vögel schweigen.<br />
Wenn Anton auf Bühne kommt, fangen sie wieder an.<br />
Soldat Stillgestanden!<br />
Die Vögel sind still. Langsam fangen sie wieder an.<br />
Stillgestanden!<br />
Alte Mit wem sprichst du?<br />
Soldat<br />
Alte<br />
Soldat<br />
Alte<br />
Soldat<br />
Soldat<br />
Mit dir bestimmt nicht.<br />
Das ist gut. Ich danke dir.<br />
Wofür?<br />
Dass du nicht mit mir sprichst. … Jetzt, pscht, jetzt tu’s<br />
auch nicht!<br />
Mir hat keiner zu befehlen. Ich bin frei wie der Wind!<br />
Vögel singen wieder.<br />
Stillgestanden!<br />
Alte Hast nichts anderes gelernt, was, Soldat?<br />
Soldat Bin kein Soldat mehr. Vorzeitig entlassen. Vorbei! Aus!<br />
Alte Vielleicht ist das dein Glück.<br />
Soldat<br />
Soldat<br />
Alte<br />
Kein Ziel, kein Geld – was soll mir da schon ‚glücken‘?<br />
Er will ab. Vögel quatschen wieder.<br />
Was haben die?<br />
Sie meinen, Du solltest es wagen. … Du wärst der<br />
richtige Mann, du wärst … unerschrocken … klug …<br />
schön … Ist doch zum Piepen, was?<br />
2. IM SCHLOSS<br />
Anton Ich werde das Geheimnis lüften.<br />
König Bekommst du’s nicht heraus, ergeht’s dir wie den<br />
anderen. Geste „Kopf ab“.<br />
Anton Und weiter?<br />
König Viel Glück.<br />
Anton<br />
König<br />
Anton<br />
König<br />
Wo geht‘s hier nach draußen? Du kannst jemand<br />
anderen bescheißen, König, mich nicht.<br />
Ah die Belohnung, ja - wenn du das Rätsel löst,<br />
bekommst du … Geld.<br />
Ihr seid doch alle gleich. Will gehen.<br />
Gut. Du bekommst eine meiner Töchter zur Frau und<br />
wenn ich sterbe - irgendwann - trägst du die Krone.<br />
Findet Adjektive, die den<br />
Soldaten beschreiben:
fürsorglich schlau<br />
mutig<br />
langsam frech<br />
schön<br />
stark<br />
kaltschnäuzig<br />
schnell<br />
schwach<br />
hässlich<br />
weise<br />
wütend<br />
traurig<br />
süß<br />
geheimnisvoll<br />
trotzig<br />
streng<br />
herablassend<br />
tollpatschig<br />
laut<br />
respektlos<br />
schüchtern<br />
unzufrieden<br />
leise<br />
aufmüpfig
Ein Interview mit Lydia Fuchs, der Darstellerin der Prinzessin Zita 8<br />
durchgeführt von Adelina Kätzler und Stefanie Schubbert<br />
1. Wie lange bist du schon Schauspielerin?<br />
LYDIA F.: Seit drei Jahren.<br />
2. Wie bist du Schauspielerin geworden?<br />
LYDIA F.: Ich war sieben Jahre, zuerst habe ich in der Schule Theater gespielt, dann<br />
in einem Amateurtheater, dort habe ich zwölf Jahre gespielt, z.B. im Weihnachts-<br />
märchen. Nach dem Abitur wurde ich aber Friseurin und habe sechs Jahre als<br />
Friseurin gearbeitet. Dann habe ich mich an der Schauspielschule beworben und<br />
ein Stipendium bekommen.<br />
3. Was gefällt dir am Schauspielberuf?<br />
LYDIA F.: Proben: man lernt immer wieder was dazu. Man muss sich auf Neues<br />
einstellen. Das ist manchmal sehr schwierig, gleichzeitig ist das aber auch reizvoll.<br />
4. Spielst du immer in <strong>Karlsruhe</strong>?<br />
LYDIA F.: Nein, ich war vorher in Hof, in der Nähe der tschechischen Grenze.<br />
5. Was ist das Besondere an „Zita“?<br />
LYDIA F.: Zita verspürt große Ungerechtigkeit. Sie hat Probleme mit ihrem strengen<br />
Vater und seinen Strafen. Sie hat eigentlich Respekt vor ihm, will aber auch<br />
rebellieren.<br />
6. Wie oft habt ihr „Die zertanzten Schuhe“ geprobt?<br />
LYDIA F.: Zweieinhalb Wochen Vorproben im Sommer und dann vier Wochen im<br />
Oktober bis zur Premiere.<br />
7. In den nächsten drei Monaten wirst du 70 Mal Zita spielen. Was fühlst du, wenn du<br />
daran denkst?<br />
LYDIA F.: Ich habe noch nie ein Stück so oft gespielt. Ich bin gespannt, ob wir<br />
verwirrt werden, weil die Szenen sehr ähnlich sind.<br />
8. Verdienen Schauspieler gut?<br />
LYDIA F.: Nein, am Anfang nicht mehr als eine Friseurin. Aber es ist viel<br />
abwechslungsreicher.<br />
8 Erweiterbar durch Interview-Spiel: SchülerInnen übernehmen die Rolle einer Figur und lassen sich von<br />
MitschülerInnen befragen.
Name: Fuchs<br />
Vorname: Lydia<br />
Sternzeichen: Steinbock<br />
Augenfarbe: grün<br />
Haarfarbe: hellblond<br />
Geschwister: 1 Bruder<br />
Beruf: Schauspielerin, Friseurin,<br />
Visagistin<br />
Hobbies: Rad fahren, tanzen,<br />
singen<br />
<strong>Steckbrief</strong><br />
der Zita-Darstellerin<br />
Lieblingsessen: alles<br />
Lieblingsfarbe: pink, grün, violett,<br />
Lieblingstheaterstück: Die zertanzten<br />
Schuhe<br />
Lieblingsschauspieler: Tilda Swinton,<br />
Philip Seymour-Hofmann, Carla<br />
Weingarten
Ein Interview mit Carla Weingarten, der Darstellerin der Prinzessin Merle<br />
durchgeführt von Adelina Kätzler und Stefanie Schubbert<br />
1. Wie lange bist du schon Schauspielerin?<br />
CARLA W.: seit 2007<br />
2. Wie bist du Schauspielerin geworden?<br />
CARLA W.: Ich habe in der Schule in der Theater-AG angefangen. Es hat mir sehr viel Spaß<br />
gemacht, aber nach dem Abitur ist es mir schwer gefallen, mich für diesen Beruf zu<br />
entscheiden. Deshalb habe ich zunächst bei einem Theater-Projekt in Bochum<br />
mitgemacht. Ein Jahr lang kann man dort alles Mögliche ausprobieren, wie z.B. Tanz,<br />
Schauspiel und Akrobatik. Danach habe ich Schauspiel studiert.<br />
3. Wie lange dauert das Schauspielstudium?<br />
CARLA W.: Auf der staatlichen Schule vier Jahre.<br />
4. Was gefällt dir am Schauspielberuf und am Theater?<br />
CARLA W.: Das Spielen, das steht ganz klar im Vordergrund. Das Theater ist ja auch ein<br />
bisschen wie eine Familie.<br />
5. Hast du schon einmal eine Rolle gespielt, die du überhaupt nicht mochtest?<br />
CARLA W.: Ja, da musste ich eine Lehrerin spielen.<br />
6. Spielst du immer in <strong>Karlsruhe</strong> am Theater?<br />
CARLA W.: Nein, wir sind Gäste hier. Ich habe vorher in Heidelberg gespielt.<br />
7. Was ist das Besondere an „Merle“?<br />
CARLA W.: Merle ist recht launisch und großmäulig, sie überfordert sich. Sie denkt nicht<br />
nach: Sie trifft Entscheidungen, ohne an die Folgen zu denken.<br />
8. Was denkt Merle über ihren Vater?<br />
CARLA W.: Also eigentlich ist ihr Vater ihr ein und alles, sie hängt sehr an ihm. Allerdings<br />
gerät dies ins Wanken. Die nächtlichen Ausgänge belasten ihre Beziehung zum Vater.<br />
9. Wie oft habt ihr „Die zertanzten Schuhe“ geprobt?<br />
CARLA W.: Sechs Wochen.<br />
10. In den nächsten drei Monaten wirst du 70 Mal Merle spielen. Was fühlst du, wenn du<br />
dran denkst?<br />
CARLA W.: Nach meiner Erfahrung kommt nach der Hälfte der Vorstellungen ein Einbruch.<br />
Das wird bestimmt lustig, dann ärgert man auch mal die Kollegen hinter der Bühne.<br />
11. Welche Rolle würdest du gerne mal spielen?<br />
CARLA W.: Och, da gibt es viele. ‚Johanna von Orleans‘: Von Schiller mag ich sehr viele<br />
Figuren, er hat starke Frauenfiguren.<br />
12. Verdienen Schauspieler gut?<br />
CARLA W.: Nein, als freie Schauspielerin hat man meistens noch Nebenjobs. Aber wenn<br />
man lange am Theater ist, kann man ein höheres Gehalt verhandeln.<br />
13. Wo siehst du dich in zehn Jahren als Schauspielerin?<br />
CARLA W.: Wenn es gut läuft, werde ich vielleicht auch durch Film und Fernsehen Geld<br />
verdienen. Ich würde gern von dem Gehalt als Schauspielerin leben können.
Name: Weingarten<br />
Vorname: Carla<br />
Sternzeichen: Steinbock<br />
Augenfarbe: blau<br />
Haarfarbe: hellblond<br />
Geschwister: 1 Bruder<br />
Beruf: Schauspielerin<br />
Hobbies: Klettern, Tango, Joga<br />
<strong>Steckbrief</strong><br />
der Merle-Darstellerin<br />
Lieblingsessen: alles<br />
Lieblingsfarbe: grau + blau<br />
Lieblingstheaterstück: Die zertanzten<br />
Schuhe<br />
Lieblingsfilm: Blue Valentine, Drive<br />
Lieblingsschauspieler: Tilda Swinton,<br />
Philip Seymour-Hofmann, Lydia Fuchs<br />
Lieblingsbuch: Verdammt laut und<br />
unglaublich nah, Middlesex
Bitte per Fax zurück an: 0721 373223 0721 925 4000<br />
Oder per Post an:<br />
Badisches Staatstheater <strong>Pädagogische</strong> <strong>Hochschule</strong><br />
-Theaterpädagogik- Institut für deutsche Sprache und Literatur<br />
Baumeisterstraße 11 Postfach 11 10 60<br />
76137 <strong>Karlsruhe</strong> 76060 <strong>Karlsruhe</strong><br />
Liebe Lehrerinnen und Lehrer,<br />
liebe Pädagogen und Pädagoginnen,<br />
Uns interessieren Ihre Eindrücke und Ihre Bewertung dieser Materialien!<br />
Wir wären Ihnen daher sehr dankbar, wenn Sie den Rückmeldebogen ausfüllen und uns<br />
zusenden oder faxen würden: Dies ist eine wertvolle Hilfe für die Studierenden!<br />
Rückmeldebogen zum Unterrichtsmaterial von Studierenden der<br />
<strong>Pädagogische</strong>n <strong>Hochschule</strong> <strong>Karlsruhe</strong><br />
für: „Die zertanzten Schuhe“ von Annette Büschelberger nach den Brüdern Grimm<br />
Einrichtung und Klasse:<br />
Lehrer/-in:<br />
Bewertung<br />
Bitte bewerten Sie von 1 – 6 (1 = sehr gut; 6 = ungenügend)<br />
Aufbau des Materials<br />
Gestaltung<br />
Aufgabenstellungen<br />
Informationen<br />
Weitere Anmerkungen<br />
Besonders gut gefallen hat mir:<br />
Verbesserungsvorschläge:<br />
Datum, Unterschrift