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Antoninus Pius

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17.8.2020 Antoninus Pius – Wikipedia

Antoninus’ Familie stammte aus Nemausus (Nîmes) im südlichen Gallien (Provinz Gallia Narbonensis). Seine Eltern waren Titus Aurelius Fulvus,

der 89 das Konsulat bekleidete, und Arria Fadilla, die Tochter des zweimaligen Suffektkonsuls Gnaeus Arrius Antoninus. Antoninus wuchs in

Lorium bei Rom auf und heiratete um 110 Annia Galeria Faustina. Er durchlief eine normale senatorische Karriere (Quästor 111, Prätor 117, Konsul

120, Prokonsul der Provinz Asia 135/136 oder ein Jahr früher). Hadrian machte Antoninus zu einem der vier ehemaligen Konsuln, die in Italien für

die Rechtsprechung zuständig waren, und zum Mitglied seines Thronrats (consilium).

Hadrian bestimmte ihn am 24. Januar 138 zu seinem Nachfolger, ließ ihn zum Caesar erheben und adoptierte ihn am 25. Februar, nachdem der

vorgesehene Thronerbe und Caesar Lucius Aelius gestorben war. Antoninus sollte zugleich einen Neffen seiner Frau, Marcus Annius Verus (den

späteren Kaiser Mark Aurel), und den Sohn des Aelius (später als Lucius Verus bekannt) adoptieren. Offensichtlich sollte der bereits 51-Jährige nur

als Platzhalter dienen; und zwar laut der späteren Tradition für Annius Verus, seinen angeheirateten Neffen (und damit wohl nächsten männlichen

Verwandten), der selbst noch zu jung für das Kaisertum war. Es spricht allerdings einiges dafür, dass der sterbenskranke Hadrian eigentlich den

noch jüngeren Lucius Verus bevorzugen wollte, der im Februar 138 mit Antoninus’ Tochter Faustina verlobt wurde.

Nach dem Tod Hadrians im Sommer desselben Jahres wurde Antoninus sein Nachfolger als Augustus und Imperator. Er griff sogleich

entscheidend in die von Hadrian festgelegte Regelung ein und hob Mark Aurel stärker gegenüber Lucius Verus hervor: Die von Hadrian

angeordnete Verlobung seiner Tochter mit Lucius Verus wurde gelöst, stattdessen verheiratete Antoninus sie mit Mark Aurel (Annius Verus) und

machte diesen so zum einzigen kaiserlichen Schwiegersohn.

Regierungszeit

Die Regierungszeit des Antoninus Pius war nach Augustus die zweitlängste eines römischen Kaisers vor der Spätantike, obwohl er eigentlich nur als

Übergangskaiser vorgesehen war.

Außenpolitik und Militär

In der Forschung wird erwogen, dass Hadrian den militärisch nicht besonders hervorgetretenen Antoninus als seinen Nachfolger auswählte, weil er

sich von ihm eine Fortsetzung seiner auf Konsolidierung des Reiches, nicht auf Expansion angelegten Politik versprach. Allerdings ließ Antoninus

schon am Beginn seiner Regierungszeit, vielleicht schon ab 139, spätestens in den Jahren 142 bis 144, durch Quintus Lollius Urbicus die Grenze in

Britannien zu dem nach ihm benannten Antoninuswall vorverlegen, der etwa 160 km weiter nördlich als der von seinem Vorgänger errichtete

Hadrianswall vom Firth of Forth zum Firth of Clyde verläuft. Der Kaiser ließ sich nochmals als Imperator akklamieren; vermutlich wollte er durch

einen militärischen Erfolg Zweifel an seiner Eignung zum Herrscher zerstreuen. Umstritten ist aufgrund der schlechten Quellenlage, ob Antoninus,

der anlässlich der Operationen Gedenkmünzen schlagen ließ, überdies auch einen Triumphzug abhielt.

Auch in Obergermanien wurde, vermutlich im Jahr 159/60, der Limes um 25 bis 30 Kilometer nach Norden und Osten vorverlegt; die Gründe für

diese Aktion sind unbekannt. Da im Kastell Neckarburken noch im Jahr 158 aufwendige Baumaßnahmen durchgeführt worden waren, scheint der

kurz darauf erfolgte Befehl, das Lager aufzugeben und den Limes vorzuverlegen, überraschend erfolgt zu sein.

https://de.wikipedia.org/wiki/Antoninus_Pius 2/8

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