NPHM_autumn2020
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WERKEINFÜHRUNG<br />
1801. Nach der Ouvertüre folgen 15 Nummern und das Finale, dessen<br />
Thema Beethoven nach Es-dur transponiert in Nr. 7 der 12 Contretänze<br />
WoO 14 Ende 1801 wieder verwendete. Im Sommer 1802 komponierte<br />
Beethoven seine 15 Variationen (Es-dur) mit einer Fuge über ein eigenes<br />
Thema für Klavier opus 35, die erst nachdem das Thema erneut in<br />
seiner 3. Symphonie opus 55 überaus populär wurde, die Beinamen<br />
Prometheus-Variationen und Eroica-Variationen erhielten.<br />
Der österreichische Beamte Joseph Carl Rosenbaum (1770 – 1829) notierte<br />
in einem seiner Tagebücher, die sich aus dem Zeitraum 1779 bis<br />
1823 in der Österreichischen Nationalbibliothek erhalten haben, über<br />
die Aufführung:<br />
„Das Ballett gefiel gar nicht, die Musik wenig (...). Am Ende wurde das Ballett<br />
mehr ausgezischt als beklatscht.“<br />
Dennoch blieb das Ballett auf dem Spielplan des Hoftheaters und erlebte<br />
bis zum 29. August 1802 insgesamt 28 Aufführungen.<br />
Nach Angaben von Beethovens Bruder Kaspar Karl (1774 – 1815) gab es<br />
im Januar 1803 konzertante Aufführungen von Teilen der Ballettmusik,<br />
über die dieser geradezu hellsichtig urteilte:<br />
„Dann habe ich noch eine Overture aus dem Ballet Prometheus, dann aus<br />
demselben eine Martzialische Szene, ein Pastorale, und Finale, welche Stücke<br />
in den hiesigen Augarten Konzerten sehr oft als Musickstüke mit ungemeinem<br />
Beyfall sind aufgenommen worden, eine Ehre welche noch keiner Balletmusick<br />
widerfahren ist, als Musickstük aufgeführt zu werden. Ich glaube<br />
nicht nöthig zu haben etwas anders davon zu sagen, als das diese Stücke<br />
auch in späteren Jahren meinem Bruder noch Ehre machen werden.“<br />
Der Klavierauszug des Balletts erschien bereits im Juni 1801 bei Artaria<br />
in Wien und ist Maria Christiane Fürstin von Lichnowsky (1765 – 1841),<br />
geb. Gräfin von Thun und Hohenstein gewidmet, der Gattin des Fürsten<br />
Karl von Lichnowsky und laut Jahrbuch der Tonkunst von Wien und<br />
Prag eine „starke Tonkünstlerinn, sie spielt das Pianoforte mit Ausdruck<br />
und Empfindung.“<br />
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