Mit Herz und Pfote - Achtung für Tiere
Mit Herz und Pfote - Achtung für Tiere
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Bevor ich hierher gekommen<br />
bin, war ich<br />
Meerschweinchen vorübergehend auf<br />
einem Reiterhof als Spielzeug <strong>für</strong> Kinder in einem Bauwagen eingesperrt. Als ich<br />
mit meinen Durchfall alles verdreckte, musste ich gehen. Ich wurde viele Monate<br />
behandelt, aber nun ist mein Darm in Ordnung. Doch leider mag ich nach meinen<br />
Toilettenerfahrungen keine „Katzenklos“ benutzen...<br />
Auf vielen Reiterhöfen werden „Stallkatzen“ manchmal gerade noch gefüttert, denn<br />
sie halten Mäuse <strong>und</strong> Ratten im Zaum. Abfälle <strong>und</strong> billiges Katzenfutter sind also<br />
gut investiert. Aber wehe, „Stallkatzen“ werden krank! Dann heißt es: „Mir gehört<br />
die nicht.“ Kinder haben den Leuten von <strong>Achtung</strong> <strong>für</strong> <strong>Tiere</strong> neulich erzählt, dass auf<br />
einem Reiterhof kleine Katzen vor den Augen aller Erwachsenen gestorben sind.<br />
Niemand ist ihnen zu Hilfe gekommen.<br />
Wer bereits als Kind gehört hat, dass Katzen „Raubzeug“ sind, „die Natur sich selbst hilft“ oder man Katzen ja auch durch Erschlagen<br />
oder Ersticken wehrloser Babys reduzieren kann, der hat bestimmt weniger <strong>Mit</strong>gefühl mit ihnen <strong>und</strong> vielleicht auch anderen<br />
<strong>Tiere</strong>n als Menschen, die von Anfang an gelernt haben, dass wir <strong>Tiere</strong> liebenswerte <strong>und</strong> hilfebedürftige Wesen sind, wie ihr Menschen<br />
auch.<br />
Wo die Kastrationspflicht gilt, sind Halter, auch auf Reiterhöfen, auf denen viele Menschen ein- <strong>und</strong><br />
ausgehen, verpflichtet, die Katzen kastrieren <strong>und</strong> kennzeichnen zu lassen. Sie müssen sie auch<br />
versorgen. Die Leute, die dort reiten, wollen oft keinen Ärger <strong>und</strong> sagen deshalb nichts. Wenn Ihr<br />
so etwas mitbekommt, setzt Euch bitte da<strong>für</strong> ein, dass wir Katzen Hilfe bekommen. Unsere Menschen<br />
hier bei <strong>Achtung</strong> <strong>für</strong> <strong>Tiere</strong> <strong>und</strong> auch andere Tierfre<strong>und</strong>e haben viel da<strong>für</strong> getan, dass die<br />
Kastrationspflicht eingeführt wird. Nun muss die Pflicht auch umgesetzt werden, nur das hilft uns<br />
Katzen <strong>und</strong> auch den Menschen <strong>und</strong> anderen <strong>Tiere</strong>n, mit denen wir unsere Umwelt teilen.<br />
<strong>Mit</strong> unserer Jugendgruppe fertigten<br />
wir ein eindrucksvolles<br />
Plakat zur Katzenvermehrung<br />
an. Unsere Flyer zur Kastrationspflicht<br />
mussten wir bereits<br />
nachdrucken lassen.<br />
Paul<br />
♥ &<br />
Bestimmt erinnert Ihr Euch noch, dass ich<br />
früher auch eine der Katzen war, die<br />
„keinem gehörte“. Bis Ihr mich fast verhungert<br />
<strong>und</strong> schwer verletzt zwischen einem<br />
Gehöft <strong>und</strong> einem Schlachtbetrieb eingefangen habt <strong>und</strong> operieren<br />
ließt. Wer Katzen schlecht behandelt, behandelt meist<br />
auch andere <strong>Tiere</strong> schlecht. Im Umgang mit Pferden ändert<br />
sich jetzt allerdings vieles. Immer mehr Landwirte bieten Offenställe<br />
<strong>für</strong> Pferde an, <strong>und</strong> auf diesen Höfen sind meist auch<br />
die Katzen kastriert <strong>und</strong> gut ernährt. Reiter <strong>und</strong> Pferdehalter<br />
haben also die Wahl, welche Art des Umgangs mit uns <strong>Tiere</strong>n<br />
sie mit ihrem Geld unterstützen wollen. Wenn Ihr wisst, wo Pferde, Katzen <strong>und</strong> der H<strong>und</strong> des<br />
Bauern es besser haben als auf anderen Höfen, dann erzählt anderen davon.<br />
Ob wild geboren oder nicht – Katzen sind vom Menschen domestizierte <strong>Tiere</strong>. Das bedeutet z.B., dass ihre Gehirne <strong>und</strong><br />
Sinnesorgane nicht mehr <strong>für</strong> das selbstständige Leben in der Wildnis entwickelt sind, wie das bei echten Wildkatzen der<br />
Fall ist. Deshalb sind verwilderte Hauskatzen ohne menschliche Hilfe meist nicht lange überlebensfähig. Wir sollten alles<br />
daran setzen, dass Hauskatzen gar nicht erst heimatlos werden. Je weniger Katzen es gibt, desto höher ist die Chance,<br />
dass sie gut versorgt <strong>und</strong> nicht im Stich gelassen werden.<br />
Miese<br />
Ich will Euch nicht mit Einzelheiten über meine<br />
Tumorerkrankung langweilen, sondern den Platz<br />
lieber nutzen, um Euch zwei Tipps zu geben, wie<br />
Ihr etwas ganz Praktisches <strong>und</strong> einfach zu Bewerkstelligendes <strong>für</strong> Eure<br />
Katzen tun könnt. Ihr wisst beides sicher schon, aber unsere Erlebnisse mit<br />
Katzenhaltern zeigen, dass man nicht oft genug daran erinnern kann.<br />
Bitte: Wenn Eure Katzen im Zimmer oder draußen (!) sind, öffnet keine<br />
Fenster auf Kipp. Katzen versuchen nicht nur von drinnen nach draußen zu<br />
kommen, sondern wenn sich Kippfenster im Erdgeschoss befinden, manchmal<br />
auch von draußen wieder ins Haus zu gelangen. Dabei rutschen sie in<br />
dem Fensterspalt nach unten, klemmen fest <strong>und</strong> verletzen sich oft so<br />
schwer, dass sie qualvoll sterben.<br />
Und bitte: Schnallt Katzen keine Halsbänder um, nicht mit <strong>und</strong> nicht ohne<br />
Gummizug. Viele Katzen bleiben mit den Halsbändern draußen beim Klettern<br />
irgendwo hängen, strangulieren sich oder fügen sich im günstigeren Fall schwere Verletzungen zu, aufgr<strong>und</strong> derer sogar<br />
schon Gliedmaßen amputiert werden mussten. Auch aus Halsbändern mit Gummizug kommen die <strong>Tiere</strong> oft nicht heraus.<br />
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