Im Dialog 04/2008 - Landesbetrieb Hessen-Forst
Im Dialog 04/2008 - Landesbetrieb Hessen-Forst
Im Dialog 04/2008 - Landesbetrieb Hessen-Forst
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4. Jahrgang, Dezember <strong>2008</strong>, Ausgabe <strong>04</strong>/<strong>2008</strong><br />
im<br />
<strong>Dialog</strong><br />
Die <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong> Zeitung<br />
Winter im Walde …<br />
Wieder einmal steht das Weihnachtsfest<br />
vor der Tür und das alte Jahr<br />
neigt sich seinem Ende entgegen. So<br />
mancher zieht in diesen Tagen Bilanz.<br />
Wie lief das vergangene Jahr, was<br />
hat sich verändert, wie geht es möglicherweise<br />
weiter? Für <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong><br />
begann es fast wie im Vorjahr 2007.<br />
Anfang März zog der Orkan „Emma“<br />
auch über <strong>Hessen</strong> hinweg. Gerade<br />
waren die durch „Kyrill“ verursachten<br />
Schäden weitgehend beseitigt,<br />
da galt es, wiederum rund 600.000<br />
Festmeter Sturmholz aufzuarbeiten.<br />
Der bis Jahresmitte sehr aufnahmefähige<br />
Holzmarkt trug erheblich dazu<br />
bei, Wertverluste für das aufgearbeitete<br />
Holz zu verhindern. Für die von<br />
uns betreuten <strong>Forst</strong>betriebe kommt<br />
es jetzt darauf an, die erzeugten Werte<br />
im notwendigen Umfang wieder in<br />
das Waldvermögen zurückzuführen.<br />
Wir wollen damit die in Folge von Kyrill<br />
und Emma entstandenen Verluste<br />
Verpflichtung für Generationen<br />
an nachhaltiger Produktionskraft ausgleichen.<br />
Der Erhalt eines angemessen hohen<br />
Holzvorrates hat aber nicht nur<br />
betriebliche, sondern auch gesamtgesellschaftliche<br />
Vorteile. Beim<br />
Aufbau von Holz werden der Atmosphäre<br />
erhebliche Mengen an<br />
Kohlendioxid entzogen. Unser Wald<br />
leistet damit einen erheblichen Beitrag<br />
zur Erreichung der internatio-<br />
Weihnachtliche Ruhe im Walde …
2<br />
nalen Klimaschutzziele. Dieser sogenannte<br />
Reduktionseffekt alleine<br />
würde jedoch im hessischen Wald<br />
mit den Jahren immer geringer ausfallen,<br />
da die Holzvorräte auch in<br />
einem vollkommen sich selbst überlassenen<br />
Wald buchstäblich nicht „in<br />
den Himmel wachsen“ würden. Ergänzend<br />
tritt der sogenannte Substitutionseffekt<br />
hinzu: Er entsteht, wenn<br />
Holz aus nachhaltiger Nutzung dazu<br />
verwendet wird, andere Baumaterialien<br />
oder Energieträger zu ersetzen,<br />
die gegenüber der Verwendung von<br />
Holz zu einer weitaus höheren Kohlendioxid-Anreicherung<br />
in der Atmosphäre<br />
führen würden.<br />
Die Vielfalt der klimaschutz-, umwelt-,<br />
gesellschafts- und wirtschaftspolitischen<br />
Anforderungen an den<br />
Wald erfordert einen multifunktionalen<br />
Ansatz bei der Waldbewirtschaftung<br />
auf ganzer Fläche. Die Herausforderungen,<br />
die sich dabei ergeben,<br />
stellen auch in absehbarer Zukunft<br />
die zentrale Aufgabe von <strong>Hessen</strong>-<br />
<strong>Forst</strong> dar.<br />
<strong>Im</strong> nunmehr ausklingenden Jahr<br />
haben wir gemeinsam vieles erreicht.<br />
So haben wir uns beispielsweise mit<br />
der Einführung des <strong>Forst</strong>betriebs-GIS<br />
oder auch mit der Neuorganisation<br />
der Schälschadensinventur bemüht,<br />
insbesondere die örtliche Ebene weiter<br />
zu entlasten. Auch das Konzept<br />
der teilautonomen Pflegerotte leistet<br />
hierzu einen Beitrag verbunden mit<br />
dem Ziel, die biologische Produktion<br />
gleichermaßen wirkungsvoll und<br />
zielgerichtet zu gestalten. Unserem<br />
Kernthema „biologische Produktion“<br />
ist zudem die neue Waldbaufibel gewidmet.<br />
Sie zeigt, wie Bewährtes aufgegriffen<br />
wird und in neue Konzepte<br />
einfließt. Innovation mit Tradition<br />
– für den <strong>Forst</strong>bereich mit seinem<br />
langfristigen Betrachtungszeitraum<br />
ein immer wieder prägendes Prinzip.<br />
Zu guter Letzt ist es uns in diesem<br />
Jahr gelungen, die Umsetzung<br />
Konstruktiver <strong>Dialog</strong> statt Konfrontation<br />
Schutz und Nutzung von Buchenwäldern<br />
Rund 350 Teilnehmer folgten der<br />
Einladung der Nordwestdeutschen<br />
<strong>Forst</strong>lichen Versuchsanstalt (NW-FVA)<br />
zu einem Buchenwald-Symposium,<br />
das am 9. und 10. September <strong>2008</strong><br />
in Göttingen stattfand. Das Symposium<br />
brachte einen ersten wertvollen<br />
<strong>Dialog</strong> zwischen Vertretern der <strong>Forst</strong>wirtschaft,<br />
des Naturschutzes und<br />
der Holzwirtschaft zum Thema Schutz<br />
und Nutzung von Buchenwäldern auf<br />
Rundgang durch den Naturwald „Limker Strang“.<br />
den Weg. <strong>Im</strong> Zentrum der Diskussion<br />
stand die im Rahmen der Nationalen<br />
Biodiversitäts-Strategie formulierte<br />
Forderung der Bundesregierung,<br />
fünf Prozent der Waldfläche Deutschlands<br />
bis zum Jahr 2020 aus der forstlichen<br />
Nutzung zu nehmen. Bei 11,1<br />
Millionen Hektar Wald bundesweit<br />
entspräche dies rund 550.000 Hektar.<br />
Da in Deutschland Buchenwälder<br />
zu den naturnächsten terrestrischen<br />
<strong>Im</strong> <strong>Dialog</strong>, Die <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong> Zeitung<br />
des reformbedingten Personalkonzepts<br />
abzuschließen. Dies eröffnet<br />
dem Betrieb die Möglichkeit, in allen<br />
Berufsgruppen wieder Neueinstellungen<br />
vorzunehmen – eine für die<br />
Zukunft von <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong> sehr wichtige<br />
Möglichkeit, von der wir bereits<br />
in diesem Jahr intensiv Gebrauch gemacht<br />
haben.<br />
Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
von <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong> danke<br />
ich sehr für ihren hohen persönlichen<br />
Einsatz. Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes<br />
Weihnachtsfest, Zeit und<br />
Freude in Ihren Familien, Glück und<br />
Gesundheit im neuen Jahr und nicht<br />
zuletzt Schwung und Energie bei<br />
unserer gemeinsamen Arbeit für den<br />
hessischen Wald.<br />
Ihr<br />
Michael Gerst<br />
Ökosystemen zählen, würde der<br />
Schwerpunkt der Stilllegungsflächen<br />
in Buchenwäldern liegen. Dies hätte<br />
zur Folge, dass bis zu einem Drittel<br />
der Buchenwaldfläche Deutschlands<br />
(insgesamt 1,56 Millionen Hektar)<br />
unter Schutz gestellt würden.<br />
Die <strong>Forst</strong>wirtschaft stellte klar,<br />
dass für die Erfüllung dieser enormen<br />
Flächenforderung der Privatwald<br />
<strong>Im</strong> <strong>Dialog</strong> <strong>04</strong>/<strong>2008</strong>
nicht ohne weiteres herangezogen<br />
werden kann. Die Privatwaldbesitzer<br />
müssten für eine komplette Unterschutzstellung<br />
entschädigt werden,<br />
wofür jedoch keine finanziellen Mittel<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Stattdessen auf die Waldfläche<br />
des öffentlichen Waldes zurückzugreifen<br />
und dort die geforderte Fläche<br />
stillzulegen, wie es seitens des<br />
Naturschutzes gefordert wird, wurde<br />
ebenfalls entschieden abgelehnt. Als<br />
negative Konsequenzen wurden beispielsweise<br />
genannt:<br />
® der Verzicht auf erhebliche Mengen<br />
eines umweltfreundlichen<br />
nachwachsenden Rohstoffes,<br />
® die massive Gefährdung einer gesicherten<br />
Versorgung der Buchenholz<br />
be- und verarbeitenden Industrie,<br />
® damit der drohende Konkurs zahlreicher<br />
Betriebe mit dem Verlust<br />
der daran gekoppelten Arbeitsplätze,<br />
® eine langfristig geringere CO 2 -<br />
Festlegung,<br />
® massive Einnahmeverluste für die<br />
<strong>Forst</strong>betriebe und ein daraus folgender<br />
Stellenabbau sowie<br />
® ein höherer Holzimport aus Ländern<br />
ohne eine nachhaltige <strong>Forst</strong>wirtschaft.<br />
Die Tagung hat verdeutlicht, dass<br />
das in Deutschland von allen Waldbesitzarten<br />
erfolgreich angewandte<br />
Konzept der nachhaltigen multifunktionalen<br />
<strong>Forst</strong>wirtschaft geeignet ist,<br />
wichtige Naturschutzfunktionen im<br />
Wald erfolgreich umzusetzen. Dieses<br />
integrative Konzept ermöglicht die<br />
Erfüllung von Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen<br />
auf der gleichen<br />
Fläche mit lokal angepassten Gewichtungen.<br />
Einigkeit bestand zwischen allen<br />
Interessengruppen darin,<br />
dass derzeit noch ein Mangel an verlässlichen<br />
Daten bzw. Zahlen besteht.<br />
<strong>Im</strong> <strong>Dialog</strong> <strong>04</strong>/<strong>2008</strong><br />
Insbesondere fehlen Informationen,<br />
welche ökonomischen, ökologischen<br />
und sozioökonomischen Konsequenzen<br />
eine bundesweit 5-prozentige<br />
Flächenstilllegung (bzw. 10-prozentige<br />
nur im öffentlichen Wald) für die<br />
einzelnen Interessengruppen sowie<br />
die Gesellschaft insgesamt hätte.<br />
Hier wurde dringender Forschungsbedarf<br />
aufgezeigt.<br />
Ein hohes Maß an Zustimmung<br />
fand auf allen Seiten der Vorschlag<br />
der NW-FVA, zunächst die ökologisch<br />
besonders wertvollen Buchenwaldflächen<br />
(alte Waldstandorte mit<br />
Buchen in der Alters- und Zerfallsphase<br />
und hervorragendem Arteninventar)<br />
zu identifizieren und deren<br />
Größe zusammen mit angemessenen<br />
Pufferzonen zu ermitteln. Auf dieser<br />
Grundlage ließe sich dann konkret<br />
im Gegenstromprinzip ableiten,<br />
wie viele nutzungsfreie Buchenwaldflächen<br />
ökonomisch vertretbar und<br />
ökologisch unverzichtbar sind. Dieses<br />
von der Situation in den Wäldern<br />
ausgehende Vorgehen, statt einer<br />
von „oben“ festgelegten Prozentzahl,<br />
verspricht ein zielführender und<br />
operationaler Weg zu sein, den die<br />
<strong>Forst</strong>wirtschaft, der Naturschutz und<br />
die Holzwirtschaft gemeinsam gehen<br />
könnten, um ihre gegenseitigen Interessen<br />
angemessen zu sichern.<br />
Auf einer ganztägigen Exkursion<br />
diskutierten bei schönem Wetter und<br />
guter Stimmung am zweiten Tag des<br />
Symposiums rund 160 Teilnehmer im<br />
Wald des niedersächsischen <strong>Forst</strong>amtes<br />
Dassel. Das Thema war die<br />
gelenkte und die eigendynamische<br />
Entwicklung von Buchenwäldern am<br />
Beispiel von Praxis- und Versuchsbeständen.<br />
<strong>Im</strong> Mittelpunkt standen<br />
hierbei die Bereiche Buchendurchforstung,<br />
Buchen-Lärchen- bzw. Buchen-Douglasien-Mischbestände,<br />
Buchen voranbau unter Fichte, Naturwald<br />
„Limker Strang“ als Teil<br />
des niedersächsischen Waldschutzgebietskonzepts<br />
sowie Zielstärken-<br />
<strong>04</strong>/<strong>2008</strong><br />
Teilnehmer der Podiumsdiskussion<br />
(von links): Lars Schmidt (Pollmeier<br />
Massivholz GmbH), Dr. Klaus Merker<br />
(Niedersächsische Landesforsten),<br />
Dr. Elsa Nickel (Bundesministerium<br />
für Umwelt, Naturschutz und<br />
Reaktorsicherheit), Dr. Carsten Leßner<br />
(Deutscher <strong>Forst</strong>wirtschaftsrat),<br />
Carsten Wilke (Hessisches Ministerium<br />
für Umwelt, Ländlichen Raum und<br />
Verbraucherschutz), Steffen Rathke<br />
(Verbandes der Deutschen Säge-<br />
und Holzindustrie, Sägewerk B. Keck<br />
GmbH), Prof. Dr. Hubert Weiger<br />
(BUND), Prof. Dr. Hans Dieter Knapp<br />
(Bundesamt für Naturschutz).<br />
nutzung, Verjüngung und die Umsetzung<br />
des Habitatbaumkonzepts in<br />
einem Buchenaltholz.<br />
An den Exkursionspunkten wurde<br />
nicht nur über waldbauliche Themen<br />
diskutiert, sondern auch über naturschutzfachliche<br />
Aspekte. So forderte<br />
Frau Dr. Nickel (BMU) in der Diskussion<br />
über FFH-Gebiete, dass die<br />
derzeitigen Bewertungskriterien zu<br />
den Erhaltungszuständen in FFH-Gebieten<br />
nur für die Ausweisung gelten<br />
dürften und dass anschließend<br />
die Anforderungen des Erhaltungszustandes<br />
A (hervorragende Ausprägung)<br />
angestrebt werden sollten.<br />
Gleichzeitig wurde seitens des amtlichen<br />
Naturschutzes gefordert, im<br />
Rahmen der guten fachlichen Praxis<br />
die naturschutzfachlichen Standards<br />
ebenfalls im Wirtschaftswald anzuheben.<br />
Diese Forderungen blieben<br />
nicht unwidersprochen und führten<br />
auch am Exkursionstag zu einer allerdings<br />
konstruktiven und fairen Diskussion.<br />
Als Fazit lässt sich feststellen:<br />
Das Symposium hat nicht nur einen<br />
wertvollen <strong>Dialog</strong> zwischen den verschiedenen<br />
Interessengruppen eröffnet,<br />
sondern allen Seiten verdeutlicht,<br />
dass die vorhandenen Wissenslücken<br />
geschlossen werden müssen, um anschließend<br />
auf der Grundlage fundierter<br />
Fakten nach gemeinsam tragbaren<br />
Lösungen suchen zu können.<br />
Weiterführende Informationen zu<br />
dem Symposium können von der<br />
Homepage der NW-FVA (www.nwfva.de)<br />
heruntergeladen werden.<br />
Prof. Dr. Hermann Spellmann<br />
Inge Kehr<br />
3
4<br />
Neues zu Kiefer und Buche<br />
Beiträge aus der Nordwestdeutschen<br />
<strong>Forst</strong>lichen Versuchsanstalt<br />
Als Nachlese der Tagung zum Baum<br />
des Jahres 2007 ist kürzlich Band 2<br />
der Beiträge aus der Nordwestdeutschen<br />
<strong>Forst</strong>lichen Versuchsanstalt<br />
(NW-FVA) mit dem Titel „Die Waldkiefer<br />
– Fachtagung zum Baum des<br />
Jahres 2007“ erschienen. In diesem<br />
Band sind die Fachvorträge der Tagung<br />
zusammengestellt. Die sechs<br />
Beiträge geben einen Überblick über<br />
die ökologischen Ansprüche der<br />
Waldkiefer (Prof. Dr. A. Roloff), ihre<br />
Lebensräume (Prof. Dr. T. Heinken)<br />
und ihre physiologische Anpassungsfähigkeit<br />
an sich ändernde Umweltbedingungen<br />
(Prof. Dr. R. Kätzel et<br />
al.). Es werden Empfehlungen für die<br />
Praxis zur Anbaueignung, Verjüngung<br />
und Bestandespflege der Kiefer formuliert<br />
(Prof. Dr. H. Spellmann) sowie<br />
die Entwicklung der Holzmärkte, des<br />
Einschlags und der Holzpreise aufgezeigt<br />
(Dr. T. Gottlob). Eine künstlerische<br />
Annäherung an die Waldkiefer<br />
(R. Köpsell) rundet die Zusammenstellung<br />
ab. Der Kiefernband richtet<br />
sich sowohl an Wissenschaftler und<br />
Praktiker als auch an alle, die an dieser<br />
Baumart einfach interessiert sind.<br />
Der Band hat 98 Seiten und kostet 25<br />
Euro.<br />
+ + + Kurz notiert + + +<br />
Ausgezeichnet …<br />
Am 26. November wurde <strong>Hessen</strong>-<br />
<strong>Forst</strong> für das Gemeinschaftsprojekt<br />
„Qualitätssicherung bei der Bildung<br />
für nachhaltige Entwicklung in der<br />
Waldpädagogik“ durch das Deutsche<br />
Nationalkomitee der UN-Dekade<br />
ausgezeichnet. Das Projekt<br />
darf sich damit für die Jahre 2009<br />
und 2010 als „Offizielles Projekt der<br />
UN-Weltddekade“ bezeichnen und<br />
wurde als Beitrag zur Allianz „Nach-<br />
Rechtzeitig zum Buchen-Symposium<br />
der NW-FVA in Göttingen wurde<br />
Band 3 „Ergebnisse angewandter<br />
Forschung zur Buche“ herausgegeben.<br />
Die Beiträge decken ein ebenfalls<br />
breites Themenspektrum ab:<br />
vom Wasser- und Nährstoffhaushalt<br />
der Buchenwälder, ihrer genetischen<br />
Vielfalt und den Auswirkungen<br />
des Klimawandels über Aspekte des<br />
Waldschutzes, der Biodiversität, des<br />
Waldumbaus und der Bestandesbehandlung<br />
bis hin zur Verwendung<br />
von Buchenholz und der betriebswirtschaft<br />
lichen Bewertung der Buchenwirtschaft.<br />
Der Schwerpunktband zur<br />
Buche enthält insgesamt 14 Beiträge<br />
auf 343 Seiten und kostet 40 EUR.<br />
Alle Bände der Schriftenreihe können<br />
in gedruckter Form über den<br />
Buchhandel oder den Onlineshop<br />
des Univer si tätsverlages (www.univerlag.uni-goettingen.de)<br />
bezogen<br />
werden. Darüber hinaus können sie<br />
als elektronische Version (.pdf-Datei)<br />
kostenfrei über die Homepage der<br />
NW-FVA (www.nw-fva.de) heruntergeladen<br />
werden.<br />
Inge Kehr<br />
haltigkeit lernen“ anerkannt – ein<br />
schöner Erfolg! Die drei Partner hierbei<br />
sind das Ministerium für Ländliche<br />
Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz<br />
Brandenburg, das<br />
Institut für <strong>Forst</strong>- und Umweltpolitik<br />
der Universität Freiburg und die Pädagogische<br />
Hochschule Ludwigsburg.<br />
Mehr hierzu im Internet unter<br />
www.dekade.org.<br />
Katrin Fiedler<br />
<strong>Im</strong> <strong>Dialog</strong>, Die <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong> Zeitung<br />
<strong>Im</strong> <strong>Dialog</strong> <strong>04</strong>/<strong>2008</strong>
Kyrill-Holz auf dem Weg nach Süden<br />
Beispielhafte Logistikleistung mit LKW- und Bahntransport<br />
Am 29. September <strong>2008</strong> verließ der<br />
letzte Ganzzug der Firma Marco Müller<br />
beladen mit Fichtenabschnitten<br />
den nordhessischen Verladebahnhof<br />
Kassel-Bettenhausen. Begonnen hatte<br />
das Ganze unmittelbar nachdem<br />
am 18. Januar 2007 der Orkan Kyrill<br />
in <strong>Hessen</strong>s Wäldern schwere Schäden<br />
verursacht hatte. Bereits drei<br />
Wochen später konnte die Firma den<br />
ersten Ganzzug mit Sturmholz in das<br />
Ingolstädter Sägewerk der Firma Binder<br />
Holz transportieren.<br />
Innerhalb weniger Tage lenkte damals<br />
der in <strong>Hessen</strong> ansässige Unternehmer<br />
seine Holzerntekapazitäten<br />
in Absprache mit <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong> auf<br />
die vom Windwurf stark betroffenen<br />
<strong>Forst</strong>ämter insbesondere in Nordhessen.<br />
In Spitzenzeiten waren so<br />
bis zu 20 Harvester der Firma mit der<br />
Aufarbeitung der Sturmschäden beschäftigt.<br />
Täglich wurden in dieser<br />
Zeit bis zu 4.000 Festmeter aufgearbeitet<br />
und für den Abtransport an<br />
die Waldstraßen gerückt. Gleichzeitig<br />
baute die Firma ihre Logistikkette<br />
für den Abtransport der aufgearbeiteten<br />
Hölzer auf. Hierbei setzte sie<br />
den Schwerpunkt auf den Bahntransport,<br />
wobei ebenfalls die für den Vortransport<br />
und die Waggonbestellung<br />
erforderlichen LKWs organisiert wurden.<br />
<strong>Im</strong> <strong>Dialog</strong> <strong>04</strong>/<strong>2008</strong><br />
Seit dem ersten Zug im Februar<br />
2007 wurden bis zum Ende September<br />
<strong>2008</strong> insgesamt 474 Ganzzüge,<br />
davon 346 vom Bahnhof Kassel-Bettenhausen<br />
und 128 vom Bahnhof<br />
Wabern (Fritzlar), beladen. Mit ihnen<br />
wurde das Holz in die dafür vorgesehenen<br />
Werke transportiert. Ein Ganzzug<br />
umfasst eine Gesamtkapazität<br />
von rund 1.100 Festmetern Rundholz,<br />
verteilt auf 20 Waggons. Zur<br />
Beladung der Züge waren somit insgesamt<br />
etwa 21.000 LKW-Ladungen<br />
erforderlich. Durch diese Logistikleistung<br />
konnten bis Ende September<br />
mehr als eine halbe Millionen Festmeter<br />
Holz mit Schwerpunkt aus den<br />
<strong>Forst</strong>ämtern Hessisch Lichtenau, Melsungen,<br />
Reinhardshagen, Frankenberg,<br />
Vöhl, Neukirchen, Wolfhagen<br />
und Wehretal aufgearbeitet und abtransportiert<br />
werden. Darüber hinaus<br />
wurden in verschiedenen anderen<br />
<strong>Forst</strong>ämtern in <strong>Hessen</strong> bisher weitere<br />
rund 270.000 Festmeter Sturmholz<br />
aufgearbeitet und zum Teil mit Einzel-<br />
oder Gruppenwaggons abtransportiert.<br />
Aktuell ist die Firma noch<br />
mit der Bewältigung der Folgeschäden<br />
beschäftigt und wickelt weiterhin<br />
nennenswerte Holzmengen per<br />
Bahntransport ab.<br />
Markus Müller<br />
LKWs beladen<br />
die Waggons.<br />
<strong>04</strong>/<strong>2008</strong><br />
Fichtenabschnitte verlassen den<br />
Bahnhof Kassel-Bettenhausen.<br />
5
6<br />
Die Blütenvielfalt heimischer Lebensräume<br />
„Besonders gut besucht waren auch<br />
die Kräuter- und Blumengärten…“,<br />
so war über den Tag der offenen Tür<br />
am 22. Juni <strong>2008</strong> beim <strong>Landesbetrieb</strong><br />
Landwirtschaft <strong>Hessen</strong> (LLH) am<br />
Standort Eichhof in Bad Hersfeld in der<br />
örtlichen Presse zu lesen. Dazu brachte<br />
die Hersfelder Zeitung ein Foto mit<br />
Besuchern im Natura 2000-Lehrgarten,<br />
wo die drei Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />
des Fachbereichs Naturschutz<br />
der FENA am Eichhof ihren<br />
Infostand mit zu den FFH-Lebensräumen<br />
und -Arten in <strong>Hessen</strong> aufgebaut<br />
hatten. Unterstützt von Fachbereichsleiterin<br />
Nina Bütehorn gaben<br />
sie einen Einblick in die Aufgabengebiete<br />
des Fachbereichs und den Lehrgarten<br />
mit seinen über 400 in <strong>Hessen</strong><br />
vorkommenden FFH-Arten. Viele Besucher<br />
waren beeindruckt vom dekorativen<br />
Aussehen vieler Wildkräuter.<br />
Bei älteren Leuten kamen beim Anblick<br />
der bunten Beete Erinnerungen<br />
an die Blütenvielfalt der Wiesen und<br />
Wegränder in früheren Zeiten auf.<br />
Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />
von <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong> beantworteten viele<br />
Detailfragen und versuchten, ihre<br />
Besucher im Natura 2000-Lehrgarten am Eichhof.<br />
Begeisterung für heimische Pflanzen<br />
und artenreiche Lebensräume weiterzugeben.<br />
Besucherkinder erkundeten<br />
zusammen mit Uta Engel spielerisch<br />
die Pflanzenwelt des Lehrgartens, beobachteten<br />
das rege Treiben an der<br />
Wildbienenwand und bauten den Insekten<br />
durch das Bündeln von Schilfstängeln<br />
neue Brutröhren. Sehr viel<br />
Zuspruch bei naturkundlich interessierten<br />
Besuchern fanden auch die<br />
von Dietmar Gümpel geleiteten Spaziergänge<br />
zu einem Flachwasserteich<br />
am Rand des Eichhof-Geländes. Die<br />
meisten Besucher beschränkten sich<br />
jedoch auf einen kurzen Rundgang<br />
durch den Lehrgarten, um noch weitere<br />
Arbeitsbereiche am Eichhof zu<br />
sehen: die Kühe im Lehrkuhstall, die<br />
teilweise von einem Melkroboter gemolken<br />
werden, die Biogasanlage,<br />
die Versuchsfelder, das Labor und<br />
vieles mehr.<br />
Auf dem Rückweg von der Einweihung<br />
des neuen Ferkel-Aufzuchtstalls<br />
machten dann auch Minister<br />
Wilhelm Dietzel und der Direktor des<br />
LLH, Andreas Sandhäger, kurz Halt<br />
am Natura 2000-Lehrgarten. Dieser<br />
<strong>Im</strong> <strong>Dialog</strong>, Die <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong> Zeitung<br />
<strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong> beim Tag der offenen Tür am Landwirtschaftszentrum Eichhof<br />
ist insofern auch ein Beispiel für die<br />
am Eichhof praktizierte Zusammenarbeit<br />
von LLH und <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong>, als<br />
er auch zur Ausbildung von landwirtschaftlich-technischen<br />
Assistentinnen<br />
und Assistenten genutzt wird. Selbstverständlich<br />
besuchte auch der Leiter<br />
des <strong>Landesbetrieb</strong>es <strong>Hessen</strong>-<br />
<strong>Forst</strong>, Michael Gerst, zusammen mit<br />
seiner Ehefrau „seine“ Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter.<br />
Der Lehrgarten kann während der<br />
gesamten Vegetationsperiode besichtigt<br />
werden (siehe auch Artikel im<br />
<strong>Dialog</strong> <strong>04</strong>/2006). Er ist im letzten und<br />
in diesem Jahr noch um weitere Beete<br />
mit FFH-Waldlebensraumtypen<br />
und Arten der Salzwiesen erweitert<br />
worden. Zwei neue Bänke laden zum<br />
Entspannen mit Blick auf die heimische<br />
Pflanzenwelt ein.<br />
Das neue Faltblatt „Angebote für<br />
Kindergruppen, Schulklassen und Jugendliche<br />
im Natura 2000-Lehrgarten<br />
der Lebensräume“ kann per Mail<br />
an Naturschutzdaten@forst.hessen<br />
angefordert werden oder ist direkt<br />
am Eichhof (Tel. 06621 / 9228-17) erhältlich.<br />
Uta Engel<br />
<strong>Im</strong> <strong>Dialog</strong> <strong>04</strong>/<strong>2008</strong>
Aus <strong>Forst</strong>wirten werden Meister<br />
Vor gut einem Jahr wurden 17 staatliche<br />
<strong>Forst</strong>wirte aus einem Bewerberkreis<br />
von 50 Waldfacharbeitern<br />
für die Fortbildung zum <strong>Forst</strong>wirtschaftsmeister<br />
ausgewählt. In insgesamt<br />
fünf, jeweils vierwöchigen<br />
Lehrgängen am <strong>Forst</strong>lichen Bildungszentrum<br />
Weilburg wurden die<br />
Meisteranwärter im Bereich Logistik,<br />
Prozessmanagement, Waldbau,<br />
Arbeitssicherheit, Buchführung und<br />
vielen anderen Themen umfassend<br />
geschult. Von den Lehrkräften des<br />
Bildungszentrums sowie von vielen<br />
Gastdozenten gut vorbereitet, mussten<br />
sich die <strong>Forst</strong>wirte im Anschluss<br />
daran einem komplexen Prüfungsverfahren<br />
unterziehen. Gefordert<br />
+ + + Kurz notiert + + +<br />
Gesunde Kost am Arbeitsplatz<br />
Das <strong>Forst</strong>amt Frankenberg hat zusammen<br />
mit der Allgemeinen Ortskrankenkasse<br />
einen ganztägigen<br />
Lehrgang zur gesunden Ernährung<br />
für alle Beschäftigten angeboten.<br />
Am 6. Oktober <strong>2008</strong> konnten acht<br />
<strong>Forst</strong>wirte, zwei Verwaltungsarbeiterinnen<br />
und fünf Angestellte unter<br />
Anleitung von Frau Elvira Grell erfahren,<br />
wie man entsprechend den<br />
Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft<br />
für Ernährung vielseitig,<br />
vollwertig, schmackhaft und fettarm<br />
essen kann.<br />
Anhand des Ernährungskreises<br />
wurde deutlich, wie wichtig es ist,<br />
viel Obst, Gemüse und Getreideprodukte<br />
zu essen. Noch wichtiger<br />
allerdings ist die reichliche Zufuhr<br />
<strong>Im</strong> <strong>Dialog</strong> <strong>04</strong>/<strong>2008</strong><br />
wurden zwei schriftliche Klausuren<br />
sowie zwei praktisch und theoretisch<br />
auszuarbeitende Arbeitsprojekte.<br />
Diese umfassen jeweils ein Themenspektrum,<br />
das von der „motormanuellen<br />
Fichtendurchforstung entlang<br />
einer Kreisstraße“ über die „Kalkulation<br />
der Rentabilität von Weihnachtsbaumkulturen“<br />
bis zur „Kalkulation<br />
und Planung für die Einrichtung und<br />
den Betrieb einer Tierruhestätte im<br />
Wald“ reichte.<br />
Michael Gerst, Leiter des <strong>Landesbetrieb</strong>es<br />
<strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong>, meint hierzu:<br />
„In der Praxis warten vielfältige<br />
Aufgaben auf die gut ausgebildeten<br />
<strong>Forst</strong>wirtschaftsmeister, die insbesondere<br />
die Revierleiter bei ihren<br />
von Getränken. Wer sich abwechslungsreich<br />
und überwiegend pflanzlich<br />
ernährt, tut bereits eine Menge<br />
für seinen Körper, um fit seinem Beruf<br />
nachgehen zu können.<br />
Nach dem theoretischen Teil am<br />
Vormittag wurde mittags von den<br />
Lehrgangsteilnehmern schmackhaftes<br />
Essen in der forstamtseigenen<br />
Küche zubereitet und natürlich auch<br />
gemeinsam verzehrt – so zum Beispiel<br />
Kartoffelsalat mit Schafskäse<br />
oder auch belegte Vollkorntoasts mit<br />
Salat, Schinken und Kräutern. <strong>Im</strong> Anschluss<br />
konnte sich jeder Teilnehmer<br />
entsprechend den gegebenen Lebensmittelempfehlungen<br />
einen Tagesspeiseplan<br />
zusammenstellen. Darüber<br />
hinaus konnte man sein frisch<br />
<strong>04</strong>/<strong>2008</strong><br />
Die frischgebackenen Meister mit den<br />
Mitgliedern der Prüfungskommission.<br />
Tätigkeiten unterstützen sollen. Dazu<br />
gehören der Einsatz und die Betreuung<br />
von Unternehmern, aber auch<br />
die selbständige Organisation und<br />
Durchführung von Pflegearbeiten<br />
in den jüngeren Waldbeständen“.<br />
<strong>Forst</strong>direktor Werner Wernecke hob<br />
insbesondere die außergewöhnliche<br />
Lernbereitschaft der <strong>Forst</strong>wirte<br />
hervor: „In jeder Unterrichtsstunde<br />
war die hohe Motivation der Lehrgangsteilenehmer<br />
spürbar. Es hat<br />
ausnahmslos allen Dozenten großen<br />
Spaß gemacht, diese Gruppe zu<br />
unterrichten, mit ihnen zu diskutieren<br />
und theoretische Fragestellungen in<br />
Einklang zu bringen mit dem großen<br />
praktischen Erfahrungsschatz der<br />
<strong>Forst</strong>wirte“.<br />
Auch wenn die <strong>Forst</strong>wirte schon<br />
viele gefährliche Situationen in ihren<br />
Berufsleben überstehen mussten,<br />
war bei den <strong>Forst</strong>wirtschaftsmeister-Aspiranten,<br />
als die Prüfungsvorsitzenden<br />
Ralf Eiffler und Volker<br />
Gerding vom <strong>Forst</strong>lichen Bildungszentrum<br />
die Prüfungsergebnisse bekanntgaben,<br />
die Erleichterung doch<br />
deutlich sichtbar.<br />
Ralf Eiffler<br />
Achim Dienst mit Referentin Elvira Grell<br />
beim Getreidemahlen.<br />
erworbenes Wissen beim „Wurst-<br />
Quiz“ oder auch beim „Lebensmittel-Bingo“<br />
gewinnbringend einsetzen.<br />
Karin Lotz<br />
7
8<br />
Kreisläufe und Systeme<br />
Vierter Internationaler Waldkunstpfad im <strong>Forst</strong>amt Darmstadt<br />
Waldkunst, zudem noch als moderne<br />
Kunst, ist für den gemeinen<br />
hessischen <strong>Forst</strong>mann nicht unbedingt<br />
auf den ersten Blick leicht<br />
verdaulich. Man muss sich darauf<br />
einlassen, aber dann … So oder<br />
so ähnlich dachte<br />
ich, als ich am Jahresanfang<br />
die Leitung<br />
des <strong>Forst</strong>amts<br />
Darmstadt übernahm.<br />
Jetzt hat man<br />
am Anfang so viele<br />
neue Dinge zu tun,<br />
zu bewegen und<br />
zu erfassen und dann kommt auch<br />
noch der Waldkunstpfad gleich im<br />
ersten Jahr dazu. Hätte der nicht<br />
erst 2009 stattfinden können …?<br />
Ein paar Sätze zur Geschichte<br />
und Organisation des Waldkunstpfades:<br />
Seit 2002 veranstaltet der<br />
Verein für Internationale Waldkunst<br />
e.V. in Zusammenarbeit mit dem<br />
<strong>Forst</strong>amt Darmstadt im 2-jährigen<br />
Turnus einen internationalen Wald-<br />
kunstpfad, jeweils zu einem anderen<br />
Thema. Nach den Themen „Recherche“<br />
(2002), „Expeditionen“ (20<strong>04</strong>)<br />
und „Laboratorium“ (2006) wurde<br />
in diesem Jahr „Kreisläufe und Systeme“<br />
als Motto ausgewählt. Die<br />
Objekte des Waldkunstpfades sind<br />
auf einem Rundkurs von gut drei<br />
Kilometern Länge im Bereich des<br />
Reviers Mühltal platziert. In einem<br />
Zeitraum von drei Wochen werden<br />
die Kunstwerke dort zunächst geschaffen.<br />
Die Waldbesucher nehmen<br />
bereits hier intensiv an den<br />
Arbeitsprozessen der Künstler teil.<br />
So wurden bereits im August diesen<br />
Jahres zahlreiche Führungen für Er-<br />
<strong>Im</strong> <strong>Dialog</strong>, Die <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong> Zeitung<br />
wachsene, aber auch für Kinder unter<br />
dem Motto „Kinder treffen Künstler“<br />
angeboten. Die 17 Künstler in<br />
diesem Jahr kommen aus insgesamt<br />
neun verschiedenen Ländern, darunter<br />
aus Argentinien, England, Italien,<br />
Kanada und der<br />
Elfenbeinküste.<br />
Nach dieser Schaffensphase<br />
werden die<br />
Kunstwerke den Besuchern<br />
für vier Wochen<br />
als Ausstellung präsentiert.<br />
Auch in diesem<br />
Zeitraum finden Führungen<br />
von Gruppen statt. Der Waldkunstpfad<br />
wird begleitet von zahlreichen<br />
weiteren Veranstaltungen – da<br />
gibt es unter anderem den Stadtempfang,<br />
das traditionelle Künstler-Wildschweinessen<br />
oder auch die<br />
„Lange Nacht der Museen“ mit Taschenlampenführungen.<br />
Neben dem in diesem Jahr erstmals<br />
stattfindenden Kinder-Waldkunstpfad<br />
wurde am 23. und 24.<br />
August zum zweiten Mal eine Waldkunstkonferenz<br />
im Jagdschloss Kranichstein<br />
veranstaltet. Hier wurden in<br />
vier Foren mit jeweils vier Vorträgen<br />
verschiedene Fragestellungen zum<br />
Motto „Kreisläufe und Systeme“ vertieft.<br />
Herr Gerst hatte als Leiter des<br />
<strong>Landesbetrieb</strong>es dankenswerter Weise<br />
die Schirmherrschaft für diese Veranstaltung<br />
mit rund 120 Besuchern<br />
übernommen.<br />
Alle Aktivitäten in und um den<br />
Waldkunstpfad sind bewusst sehr<br />
preiswert oder kostenfrei gehalten.<br />
Finanziert wird der Waldkunstpfad<br />
aus öffentlichen Zuschüssen<br />
von Stadt und Land, aber auch aus<br />
den Spenden vieler privater Sponsoren.<br />
Neben dem Holzabsatzfonds<br />
hat sich in diesem Jahr auch der eine<br />
oder andere Holzkunde als Sponsor<br />
beteiligt.<br />
Time Bomb (Installation von<br />
Ernest Daetwyler / Kanada).<br />
<strong>Im</strong> <strong>Dialog</strong> <strong>04</strong>/<strong>2008</strong>
Aber welche Rolle spielt nun das<br />
<strong>Forst</strong>amt Darmstadt in diesem Ensemble?<br />
Zunächst einmal stellen wir<br />
die Örtlichkeit, den Wald. Von den<br />
drei letzten Waldkunstpfaden sind<br />
noch 13 Kunstwerke vorhanden. Das<br />
berühmte „U-Boot“ hat es immerhin<br />
ins Feuilleton der FAZ gebracht hat.<br />
Sicher gibt es da auch Unannehmlichkeiten,<br />
die geregelt werden müssen<br />
– die Verkehrssicherung, die Befahrung,<br />
mögliche Beeinträchtigungen<br />
bei der Bewirtschaftung der Waldbestände.<br />
Jeder Besuch des Waldkunstpfades<br />
ist aber auch ein Waldbesuch.<br />
Hier kommen Personen in den Wald,<br />
die ohne diese Attraktion möglicherweise<br />
nicht den Weg hier her finden<br />
würden. Über den Waldkunstpfad<br />
wird gesprochen – und das zumeist<br />
uneingeschränkt positiv.<br />
Das <strong>Forst</strong>amt Darmstadt ist Partner<br />
des Waldkunstvereins. Peter Fi-<br />
Adrenalin und Sägespäne<br />
„Motorsägenlehrgang für Frauen<br />
erweist sich als erstaunliche Marktlücke“,<br />
so schrieb die Werra-Rundschau<br />
am 10. September <strong>2008</strong>.<br />
Verfasst hatte den Artikel eine begeisterte<br />
Teilnehmerin. Doch von Anfang<br />
an …<br />
<strong>Im</strong> Frühjahr berichtete mir eine<br />
gute Bekannte, wie es ihr beim<br />
Brennholzlehrgang ergangen war.<br />
Um es für uns Männer positiv auszudrücken:<br />
Vor lauter Hilfsbereitschaft<br />
der Herren kam „Frau“ gar nicht zum<br />
Sägen. Warum also nicht einen Kurs<br />
anbieten, bei dem sich das sogenannte<br />
schwache Geschlecht allein<br />
und ohne männliche Kommentare<br />
der Thematik stellt?<br />
Die Bedenken, dass sich im ländlich<br />
geprägten Raum Eschwege nicht<br />
genügend Frauen finden würden,<br />
zerstreute sich rasch. Inzwischen hatten<br />
sich über dreißig Interessentinnen<br />
gemeldet. Die Theorieabende mit<br />
unserer männlichen Kundschaft verlaufen<br />
meist ruhig und betont sachlich.<br />
Anders bei den Damen: Ausgelassene<br />
Bemerkungen und lautes<br />
Lachen drangen vor Beginn aus dem<br />
überfüllten Besprechungszimmer. Es<br />
<strong>Im</strong> <strong>Dialog</strong> <strong>04</strong>/<strong>2008</strong><br />
scher, unser Funktionsbeamter für<br />
Waldpädagogik, ist ebenso Mitglied<br />
des Vorstandes wie mein Vorgänger,<br />
Professor Dr. Arnulf Rosenstock. Das<br />
<strong>Forst</strong>amt tritt bei allen wichtigen Veranstaltungen<br />
in Erscheinung. Peter<br />
Fischer ist als „technischer Leiter“<br />
maßgeblich am Aufbau der Kunstwerke<br />
beteiligt und führt auch Besuchergruppen<br />
über den Waldkunstpfad.<br />
Hier ist insbesondere in<br />
der Aufbauphase hoher Einsatz und<br />
Kreativität gefragt. Man muss wissen,<br />
dass die Künstler aus Ihren Heimatländern<br />
meist nicht mehr mitbringen<br />
als die Idee zur Installation. Werkstoffe<br />
und Werkzeuge sind zu beschaffen,<br />
Abläufe zu erstellen, Helfer<br />
zu engagieren und Zeitabläufe zu<br />
vereinbaren. Gerade letzteres ist mit<br />
den Kunstschaffenden nicht immer<br />
einfach. Das <strong>Forst</strong>amt Darmstadt war<br />
seinerzeit Mitbegründer des Vereins,<br />
war nicht zu überhören: Die Frauen<br />
hatten ihren Spaß, schon bevor der<br />
Lehrgang begonnen hatte. „Endlich<br />
kein Holz mehr schleppen müssen“<br />
oder „Nicht mehr nur Hilfsarbeiterin<br />
sein“, so wurden ihre Motive für die<br />
Teilnahme genannt.<br />
Diszipliniert und aufmerksam folgten<br />
Sie den Ausführungen von Bioenergieberaterin<br />
Rita Kotschenreuther,<br />
die eigens für ihren Vortrag<br />
angereist war, sowie von <strong>Forst</strong>wirtschaftsmeister<br />
Klaus-Peter Hugo.<br />
Beim anschließenden Praxisteil war<br />
das Adrenalin in den Adern bei einigen<br />
deutlich zu spüren. Mit viel<br />
Ruhe erklärte Meister Hugo den<br />
Teilnehmerinnen die verschiedenen<br />
Schneidetechniken. Jede musste die<br />
unterschiedlichen Schnitte so oft ausführen,<br />
bis er mit dem Ergebnis zufrieden<br />
war.<br />
Dann wurde es laut im Wald. Die<br />
Damen, allesamt in Schnittschutzhose,<br />
Helm und mit Sicherheitsschuhen<br />
ausgerüstet, machten sich motiviert<br />
an die Arbeit. Der Eifer beim Zerlegen<br />
der Stämme wurde durch das<br />
Angebot bestärkt, das bearbeitete<br />
Holz mit nach Hause nehmen zu dür-<br />
<strong>04</strong>/<strong>2008</strong><br />
heute verstehen wir uns als Partner<br />
einer guten Sache. Auch andere Institutionen,<br />
wie etwa der Geo- und<br />
Naturpark Bergstraße-Odenwald,<br />
haben die Bedeutung der Veranstaltung<br />
erkannt und sind seit dem vorletzten<br />
Waldkunstpfad mit dabei.<br />
Die Resonanz der Bevölkerung<br />
und die bereits zum vierten Mal erfolgreich<br />
durchgeführte Attraktion<br />
sprechen für sich. Der Wald im Spiegel<br />
der Gesellschaft, als Erholungsraum<br />
für den Menschen, als Bühne<br />
für die menschliche Kreativität entfaltet<br />
hierbei seine ganze Schönheit.<br />
Ich lade Sie daher bereits heute herzlich<br />
dazu ein, am nächsten internationalen<br />
Darmstädter Waldkunstpfad in<br />
zwei Jahren teilzunehmen. Nähere Informationen<br />
zum Waldkunstpfad finden<br />
Sie unter www.waldkunst.com.<br />
Hartmut Müller<br />
fen. Inzwischen haben sich schon die<br />
ersten Teilnehmerinnen für den Aufbaukurs<br />
„ Fällung und Aufarbeitung<br />
stehenden Holzes“ angemeldet.<br />
„Ob das Holz nun für einen gemütlichen<br />
Kaminabend auf dem Bärenfell<br />
oder zum Suppekochen verwendet<br />
wird, bleibt ja jeder Frau<br />
selbst überlassen“, bemerkte eine<br />
Teilnehmerin abschließend.<br />
Kersten Eidam<br />
Teilnehmerin am Motorsägenlehrgang.<br />
9
10<br />
Jubiläen und Geburtstage<br />
25 jähriges Dienstjubiläum<br />
Grünberg, Reiner <strong>Forst</strong>amt Beerfelden<br />
Kabel, Peter <strong>Forst</strong>amt Beerfelden<br />
Bösser, Achim <strong>Forst</strong>amt Biedenkopf<br />
Seifert, Klaus <strong>Forst</strong>amt Darmstadt<br />
Zinth, Thomas <strong>Forst</strong>amt Dieburg<br />
Dippel, Hakola <strong>Forst</strong>amt Diemelstadt<br />
Baumgärtel, Sabine <strong>Forst</strong>amt Groß-Gerau<br />
Sandrock, Mattias <strong>Forst</strong>amt Jesberg<br />
Walz, Matthias <strong>Forst</strong>amt Kirchhain<br />
Bumann, Georg <strong>Forst</strong>amt Lampertheim<br />
Keim, Hartmut <strong>Forst</strong>amt Neukirchen<br />
Bing, Karola <strong>Forst</strong>amt Nidda<br />
Adam, Wolfgang <strong>Forst</strong>amt Rotenburg<br />
Stederoth, Rudolf <strong>Forst</strong>amt Rotenburg<br />
Schwarz, Harald <strong>Forst</strong>amt Schlüchtern<br />
Böcker-Grundmann, Andrea <strong>Forst</strong>amt Schotten<br />
Heuchert-Frischmuth, Rudolf <strong>Forst</strong>amt Schotten<br />
Müller, Jürgen <strong>Forst</strong>amt Schotten<br />
Hannappel, Dirk <strong>Forst</strong>amt Weilmünster<br />
Schönfeld, Klaus <strong>Landesbetrieb</strong>sleitung<br />
Graw, Adolf <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong> Technik<br />
Gümpel, Dietmar <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong> FENA<br />
Paar, Etta NW-FVA<br />
40 jähriges Dienstjubiläum<br />
Kechel, Horst-Gerrit <strong>Forst</strong>amt Fulda<br />
Behle, Karl-Heinz <strong>Forst</strong>amt Königstein<br />
Hildebrand, Adam <strong>Forst</strong>amt Neukirchen<br />
Schlosser, Herbert <strong>Forst</strong>amt Schotten<br />
Waldheim, Volker <strong>Forst</strong>amt Wehretal<br />
50. Geburtstag<br />
Happel, Ulrike <strong>Forst</strong>amt Biedenkopf<br />
Schoppan, Ralf <strong>Forst</strong>amt Biedenkopf<br />
Sause, Heinrich <strong>Forst</strong>amt Burgwald<br />
Menzel, Michael <strong>Forst</strong>amt Dieburg<br />
Starke, Martin <strong>Forst</strong>amt Dieburg<br />
Mann, Andreas <strong>Forst</strong>amt Diemelstadt<br />
Meyer, Manfred <strong>Forst</strong>amt Frankenberg<br />
Ruppel, Thomas <strong>Forst</strong>amt Fulda<br />
Gold, Olaf <strong>Forst</strong>amt Hanau-Wolfgang<br />
Patek, Hanna <strong>Forst</strong>amt Hanau-Wolfgang<br />
Pohl, Wolfgang <strong>Forst</strong>amt Herborn<br />
Amend, Jutta <strong>Forst</strong>amt Jossgrund<br />
Ruppert, Horst <strong>Forst</strong>amt Jossgrund<br />
Eisenmann, Peter <strong>Forst</strong>amt Lampertheim<br />
Böning, Thomas <strong>Forst</strong>amt Nidda<br />
Kraus, Peter <strong>Forst</strong>amt Nidda<br />
Wahl, Christa <strong>Forst</strong>amt Romrod<br />
Wilhelm, Karl-Heinz <strong>Forst</strong>amt Romrod<br />
Wilker, Karl <strong>Forst</strong>amt Romrod<br />
Katzenberger, Michael <strong>Forst</strong>amt Rotenburg<br />
Hain, Holger <strong>Forst</strong>amt Rüdesheim<br />
Prihoda, Uwe <strong>Forst</strong>amt Schotten<br />
Rysavy, Thomas <strong>Forst</strong>amt Wehretal<br />
Haas, Karin <strong>Forst</strong>amt Weilburg<br />
Lückhof, Siegmar <strong>Forst</strong>amt Weilmünster<br />
Rutschmann-Becker, Gabriele <strong>Forst</strong>amt Weilmünster<br />
Maurer, Bernd <strong>Forst</strong>amt Wiesb.-Chauss.hs.<br />
Hermann, Kurt Georg <strong>Forst</strong>amt Wolfhagen<br />
Reglin, Wladimir <strong>Forst</strong>amt Wolfhagen<br />
Scheler, Frank <strong>Landesbetrieb</strong>sleitung<br />
Völzel, Thomas <strong>Landesbetrieb</strong>sleitung<br />
60. Geburtstag<br />
Berg, Irmgard <strong>Forst</strong>amt Beerfelden<br />
Block, Wolfgang <strong>Forst</strong>amt Beerfelden<br />
Hering, Ilse <strong>Forst</strong>amt Darmstadt<br />
Hömberg, Bernhard <strong>Forst</strong>amt Frankenberg<br />
Werner, Erich <strong>Forst</strong>amt Frankenberg<br />
Schmidt, Dieter <strong>Forst</strong>amt Herborn<br />
Bringmann, Inge <strong>Forst</strong>amt Hess. Lichtenau<br />
Zentgraf, Wolfgang <strong>Forst</strong>amt Hofbieber<br />
Wesp, Werner <strong>Forst</strong>amt Lampertheim<br />
Garrandt, Margot <strong>Forst</strong>amt Langen<br />
Levy, Helga <strong>Forst</strong>amt Langen<br />
Lehmann, Klaus-Detlef <strong>Forst</strong>amt Melsungen<br />
Werner, Friedrich <strong>Forst</strong>amt Melsungen<br />
Nill, Klaus <strong>Forst</strong>amt Neukirchen<br />
Grunz, Kurt <strong>Forst</strong>amt Rotenburg<br />
Angerbauer, Gerhard <strong>Forst</strong>amt Schlüchtern<br />
Schmitt, Rosa <strong>Forst</strong>amt Weilburg<br />
Haeuser, Helmut <strong>Forst</strong>amt Weilrod<br />
Söhner, Monika <strong>Forst</strong>amt Wiesb.-Chauss.hs.<br />
Czasch, Alfred <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong> Technik<br />
<strong>Im</strong> <strong>Dialog</strong>, Die <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong> Zeitung<br />
Wichtiger<br />
Hinweis:<br />
Stellenübertragungen / Versetzungen intern<br />
Die Veröffentlichung<br />
von persönlichen<br />
Daten unterliegt<br />
grundsätzlich den<br />
datenschutzrechtlichen<br />
Bestimmungen. Falls<br />
Sie mit der künftigen<br />
Veröffentlichung Ihrer<br />
Daten nicht einverstanden<br />
sind, senden Sie bitte<br />
einfach eine kurze E-Mail<br />
(RedaktionMAZ@forst.<br />
hessen.de) oder rufen Sie<br />
an (0561 / 3167-102).<br />
Schattenberg, Hans-Martin <strong>Forst</strong>amt Bad Hersfeld Funktionsbeamter Techn. Produktion<br />
Hellwig, Dieter <strong>Forst</strong>amt Burghaun Revierleitung Haunetal<br />
Hupfeld, Matthias <strong>Forst</strong>amt Burgwald Sachbearbeitung IV.1<br />
Hartmann, Horst <strong>Forst</strong>amt Jesberg Sachbearbeitung IV.3<br />
Möbus, Markus <strong>Forst</strong>amt Jesberg Sachbearbeitung Lohnrechnung<br />
Meyer, Ulrich <strong>Forst</strong>amt Vöhl Bereichsleitung Dienstleistg./Hoheit<br />
Garus, Frederik <strong>Forst</strong>amt Vöhl Revierleitung Netze<br />
Rysavy, Thomas <strong>Forst</strong>amt Wehretal Dienststellenleitung<br />
Müller, Bernd <strong>Forst</strong>amt Weilburg Bereichsleitung Produktion<br />
Daniel, Armin <strong>Forst</strong>amt Weilburg <strong>Forst</strong>wirt/-in<br />
Franke, Martin Christian <strong>Landesbetrieb</strong>sleitung Sachbearbeitung I.3<br />
Voll, Gabriela <strong>Landesbetrieb</strong>sleitung Sachbearbeitung I.4.1<br />
Eckhardt, Manfred <strong>Landesbetrieb</strong>sleitung Sachbearbeitung III.2<br />
Bräuer, Dietrich <strong>Landesbetrieb</strong>sleitung Sachbearbeitung IV.1<br />
Gawehn, Peter NW-FVA Sachbearbeitung Sachgebiet 1<br />
<strong>Im</strong> <strong>Dialog</strong> <strong>04</strong>/<strong>2008</strong>
Neueinstellungen / Wiedereinstellungen<br />
Utrup, Manfred Funktionsbedienstete/r <strong>Forst</strong>amt Bad Schwalbach<br />
Sattler, Florian Ludwig <strong>Forst</strong>wirt/-in <strong>Forst</strong>amt Beerfelden<br />
Sattler, Florian Ludwig <strong>Forst</strong>wirt/-in <strong>Forst</strong>amt Beerfelden<br />
Scholl, Markus Funktionsbedienstete/r <strong>Forst</strong>amt Biedenkopf<br />
Bagdahn, Markus <strong>Forst</strong>wirt/-in <strong>Forst</strong>amt Darmstadt<br />
Eifert, Timo Revierleitung Nauheim <strong>Forst</strong>amt Groß-Gerau<br />
Reubert, Alexander <strong>Forst</strong>wirt/-in <strong>Forst</strong>amt Groß-Gerau<br />
Reubert, Alexander <strong>Forst</strong>wirt/-in <strong>Forst</strong>amt Groß-Gerau<br />
Herrmann, Mark <strong>Forst</strong>wirt/-in <strong>Forst</strong>amt Kirchhain<br />
Wolf, Alexander Funktionsbedienstete/r <strong>Forst</strong>amt Kirchhain<br />
Burmann, Viktoria Sachbearbeitung allgemein <strong>Forst</strong>amt Königstein<br />
Hartmann, Sascha <strong>Forst</strong>wirt/-in <strong>Forst</strong>amt Langen<br />
Hartmann, Sascha <strong>Forst</strong>wirt/-in <strong>Forst</strong>amt Langen<br />
Stürzl, Jean Paul <strong>Forst</strong>wirt/-in <strong>Forst</strong>amt Langen<br />
Beschke, Uwe Funktionsbedienstete/r <strong>Forst</strong>amt Romrod<br />
Oestreich, Manuela Sachbearbeitung Holzverkauf <strong>Forst</strong>amt Schotten<br />
Marten, Christian Tierpfleger/in <strong>Forst</strong>amt Weilburg<br />
Möller, Klaus Funktionsbedienstete/r <strong>Forst</strong>amt Weilburg<br />
Reiter, Christian Funktionsbedienstete/r <strong>Forst</strong>amt Weilburg<br />
Wetzel, Birgit Funktionsbedienstete/r <strong>Forst</strong>amt Weilrod<br />
Höpfner, Johannes <strong>Forst</strong>wirt/-in <strong>Forst</strong>amt Wiesb.-Chauss.hs.<br />
Höpfner, Johannes <strong>Forst</strong>wirt/-in <strong>Forst</strong>amt Wiesb.-Chauss.hs.<br />
Oks, Katrin Sachbearbeitung Holzverkauf <strong>Forst</strong>amt Wolfhagen<br />
Falkenberg, Yvonne Mitarbeiterin Verwaltungleitung <strong>Landesbetrieb</strong>sleitung<br />
Hertwig, Oliver Sachgebietsleitung I.4.3 <strong>Landesbetrieb</strong>sleitung<br />
Horst, Florian Sachbearbeitung II.2 <strong>Landesbetrieb</strong>sleitung<br />
Walther, Sabrina Mitarbeiter/-in AL IV <strong>Landesbetrieb</strong>sleitung<br />
Franken, Frank Bearbeiter/in Biologie <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong> FENA<br />
Bauer, Manfred Dienststellenleitung NP Kellerwald-Edersee<br />
Entfristungen<br />
Schlott, Karlheinz Bereichsleitung Produktion <strong>Forst</strong>amt Bad Hersfeld<br />
Schmidt, Marcus Walter Wissenschaftliche/r Mitarbeiter NW-FVA<br />
Scholz, Oliver Bereichsleitung Produktion <strong>Forst</strong>amt Burgwald<br />
Neueinstellungen FRef / TFIA / Azubi<br />
Grobeis, Sebastian Techn. <strong>Forst</strong>inspektoranwärter/in <strong>Forst</strong>amt Diemelstadt<br />
Meyer, Melanie Christin Techn. <strong>Forst</strong>inspektoranwärter/in <strong>Forst</strong>amt Frankenberg<br />
Sonntag, Alice Techn. <strong>Forst</strong>inspektoranwärter/in <strong>Forst</strong>amt Hess. Lichtenau<br />
Hartwich, Dirk Techn. <strong>Forst</strong>inspektoranwärter/in <strong>Forst</strong>amt Jesberg<br />
Pohl, Anna Maria Techn. <strong>Forst</strong>inspektoranwärter/in <strong>Forst</strong>amt Langen<br />
Ketterer, Simon Techn. <strong>Forst</strong>inspektoranwärter/in <strong>Forst</strong>amt Michelstadt<br />
Huchatz, <strong>Im</strong>manuel Techn. <strong>Forst</strong>inspektoranwärter/in <strong>Forst</strong>amt Reinhardshagen<br />
Hoffmann, Manuel Techn. <strong>Forst</strong>inspektoranwärter/in <strong>Forst</strong>amt Romrod<br />
Porzucek, Christine Techn. <strong>Forst</strong>inspektoranwärter/in <strong>Forst</strong>amt Rotenburg<br />
Block, Christian Techn. <strong>Forst</strong>inspektoranwärter/in <strong>Forst</strong>amt Vöhl<br />
Klöckner, Christoph Techn. <strong>Forst</strong>inspektoranwärter/in <strong>Forst</strong>amt Weilmünster<br />
Jeschke, Christian Techn. <strong>Forst</strong>inspektoranwärter/in <strong>Forst</strong>amt Weilrod<br />
Hüpeden, Patrick Techn. <strong>Forst</strong>inspektoranwärter/in <strong>Forst</strong>amt Wettenberg<br />
Leibold, Marco Techn. <strong>Forst</strong>inspektoranwärter/in <strong>Forst</strong>amt Wettenberg<br />
Dubetz, Andre Techn. <strong>Forst</strong>inspektoranwärter/in <strong>Forst</strong>amt Wiesb.-Chausshs.<br />
Beendigung FRef / TFIA /Azubi<br />
Schnitzler, Sonja Techn. <strong>Forst</strong>inspektoranwärter/in <strong>Forst</strong>amt Bad Schwalbach<br />
Lau, Meinolf Techn. <strong>Forst</strong>inspektoranwärter/in <strong>Forst</strong>amt Burgwald<br />
Obach, Markus Techn. <strong>Forst</strong>inspektoranwärter/in <strong>Forst</strong>amt Hess. Lichtenau<br />
Witkowski, Bogdan Techn. <strong>Forst</strong>inspektoranwärter/in <strong>Forst</strong>amt Hess. Lichtenau<br />
Müller, Christina Techn. <strong>Forst</strong>inspektoranwärter/in <strong>Forst</strong>amt Jesberg<br />
Walter, Gregor Techn. <strong>Forst</strong>inspektoranwärter/in <strong>Forst</strong>amt Königstein<br />
Meißner, Jochen Techn. <strong>Forst</strong>inspektoranwärter/in <strong>Forst</strong>amt Langen<br />
Schwalm, Dennis Techn. <strong>Forst</strong>inspektoranwärter/in <strong>Forst</strong>amt Melsungen<br />
Thumerer, Daniel Techn. <strong>Forst</strong>inspektoranwärter/in <strong>Forst</strong>amt Michelstadt<br />
Hartwig, Dirk Wilken Techn. <strong>Forst</strong>inspektoranwärter/in <strong>Forst</strong>amt Reinhardshagen<br />
Martens, Stefan Techn. <strong>Forst</strong>inspektoranwärter/in <strong>Forst</strong>amt Reinhardshagen<br />
Kanzenbach, Gunnar Techn. <strong>Forst</strong>inspektoranwärter/in <strong>Forst</strong>amt Romrod<br />
Rosenthal, Alexander Techn. <strong>Forst</strong>inspektoranwärter/in <strong>Forst</strong>amt Rotenburg<br />
Iske, Sebastian Techn. <strong>Forst</strong>inspektoranwärter/in <strong>Forst</strong>amt Vöhl<br />
Hild, Christian Techn. <strong>Forst</strong>inspektoranwärter/in <strong>Forst</strong>amt Weilburg<br />
Zabel, Frank Techn. <strong>Forst</strong>inspektoranwärter/in <strong>Forst</strong>amt Wetzlar<br />
Benthin, Eva Techn. <strong>Forst</strong>inspektoranwärter/in <strong>Forst</strong>amt Wiesb.-Chausshs.<br />
<strong>Im</strong> <strong>Dialog</strong> <strong>04</strong>/<strong>2008</strong><br />
Ausgeschieden<br />
<strong>04</strong>/<strong>2008</strong><br />
Pensionierung/Rente<br />
Schröder, Wulf <strong>Forst</strong>amt Burgwald<br />
Heid, Günther <strong>Forst</strong>amt Dieburg<br />
Hudetschek, Maria-Anna <strong>Forst</strong>amt Hanau-Wolfgang<br />
Bringmann, Inge <strong>Forst</strong>amt Hess. Lichtenau<br />
Diehl, Michael <strong>Forst</strong>amt Hess. Lichtenau<br />
Radziwill, Peter <strong>Forst</strong>amt Hess. Lichtenau<br />
Kopf, Robert <strong>Forst</strong>amt Hofbieber<br />
Gallei, Peter <strong>Forst</strong>amt Lampertheim<br />
Behlen, Klaus-Dieter <strong>Forst</strong>amt Neukirchen<br />
Herröder, Horst <strong>Forst</strong>amt Schlüchtern<br />
Weber, Helmut <strong>Forst</strong>amt Schlüchtern<br />
Rohrbach, Jörg-Dieter <strong>Forst</strong>amt Wehretal<br />
Krug, Burkhard <strong>Forst</strong>amt Weilrod<br />
Lechner, Hans Günter <strong>Forst</strong>amt Wettenberg<br />
Grasmeder, Martin <strong>Forst</strong>amt Wolfhagen<br />
Lucke, Henning-Hubertus <strong>Landesbetrieb</strong>sleitung<br />
Albrecht, Bernd <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong> Technik<br />
Koerber, Otto <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong> Technik<br />
Lohr, Albert HMULV<br />
Verstorben<br />
Hankl, Harald <strong>Forst</strong>amt Biedenkopf<br />
Zahn, Alois HMULV<br />
Kündigung/Auflösung/Fristablauf/Kraft Gesetzes<br />
Kerkau, Thorsten <strong>Forst</strong>amt Langen<br />
Braun-Spampinato, Karin <strong>Forst</strong>amt Wehretal<br />
Eintritt in die<br />
Freistellungsphase der ATZ<br />
Wesp, Werner <strong>Forst</strong>amt Lampertheim<br />
Krull, Josef <strong>Forst</strong>amt Reinhardshagen<br />
Schäfer, Otto <strong>Forst</strong>amt Romrod<br />
Schmehl, Helga <strong>Forst</strong>amt Romrod<br />
Brück, Brigitte <strong>Forst</strong>amt Wettenberg<br />
Söhner, Monika <strong>Forst</strong>amt Wiesb.-Chausshs.<br />
Langer, Hubertus <strong>Landesbetrieb</strong>sleitung<br />
Reitz, Bärbel <strong>Landesbetrieb</strong>sleitung<br />
Waßmuth, Karl NW-FVA<br />
Czasch, Alfred <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong> Technik<br />
Versetzungen außerhalb von<br />
<strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong> (zu anderem AG)<br />
Neumann, Gert-Werner <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong> FENA<br />
Rausch, Yvonne NP Kellerwald-Edersee<br />
Personalinformationen von Oktober bis Dezember <strong>2008</strong><br />
11
12<br />
Ein wechselvolles Leben<br />
zwischen Ökologie und Ökonomie<br />
Leitender <strong>Forst</strong>direktor Hubertus Langer<br />
beendet seine aktive Dienstzeit<br />
Nach fast 40-jährigem Wirken in der<br />
hessischen <strong>Forst</strong>verwaltung ist Leitender<br />
<strong>Forst</strong>direktor Hubertus Langer<br />
seit November diesen Jahres in<br />
die Freistellungsphase der Altersteilzeit<br />
eingetreten. Hubertus Langer<br />
war seit Gründung des <strong>Landesbetrieb</strong>s<br />
<strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong> Abteilungsleiter<br />
für Finanzen und Controlling in der<br />
<strong>Landesbetrieb</strong>sleitung. Der Leiter<br />
des <strong>Landesbetrieb</strong>s, Michael Gerst,<br />
verabschiedete Hubertus Langer im<br />
Rahmen einer Feierstunde im Kreise<br />
der Mitarbeiter.<br />
Am 14. Oktober 1944 in Vorhaus<br />
(Schlesien) in einer <strong>Forst</strong>familie geboren,<br />
musste Hubertus Langer bereits<br />
im folgenden Jahr seinen Geburtsort<br />
verlassen. Seine Kindheit<br />
verbrachte er in der Oberlausitz und<br />
siedelte von dort mit seiner Familie<br />
1957 nach Hanau über, weil seinem<br />
Vater aus politischen Gründen die<br />
<strong>Forst</strong>laufbahn in der DDR verwehrt<br />
war. In Hanau besuchte er die Realschule<br />
und ging anschließend zum<br />
Aufbaugymnasium nach Fulda.<br />
1963 entschied er sich für die<br />
Ausbildung zum gehobenen <strong>Forst</strong>dienst<br />
und schloss diese 1969 ab. Es<br />
folgte eine kurze Tätigkeit im <strong>Forst</strong>amt<br />
Königstein sowie in den Jahren<br />
1970 und 1971 in der Geschäftsstelle<br />
des Naturparks Rhein-Taunus, wo als<br />
Rechnungsführer sein betriebswirtschaftliches<br />
Gespür zum Ausdruck<br />
kam. Durch den anschließenden Besuch<br />
des <strong>Hessen</strong>kollegs in Frankfurt<br />
erlangte er 1973 die Allgemeine<br />
Hochschulreife. Nach zwei Monaten<br />
Revierleitertätigkeit im <strong>Forst</strong>amt<br />
Jossgrund begann er noch im gleichen<br />
Jahr das forstliche Studium an<br />
der Georg-August-Universität Göttingen,<br />
das er 1977 erfolgreich abschloss.<br />
Es folgte die Referendarzeit<br />
im <strong>Forst</strong>amt Sinntal und die Große<br />
<strong>Forst</strong>liche Staatsprüfung.<br />
1980 wurde Hubertus Langer in<br />
das Referat für forstliche Betriebswirtschaft<br />
unter der Leitung von Dr.<br />
Westernacher ins Ministerium nach<br />
Wiesbaden berufen. 1984 wechselte<br />
er als <strong>Forst</strong>amtsleiter ins <strong>Forst</strong>amt<br />
Sinntal zurück. Dieser <strong>Forst</strong>betrieb<br />
sollte ihn nachhaltig prägen. In diese<br />
Zeit fiel seine engagierte Arbeit als<br />
Ausbilder für <strong>Forst</strong>referendare sowie<br />
als Prüfer bei der Großen <strong>Forst</strong>lichen<br />
Staatsprüfung und in den jagdlichen<br />
Gremien des Spessarts. Mit Leidenschaft<br />
begleitete und gestaltete er<br />
Ende der 80er Jahre die erfolgreiche<br />
Wiederansiedlung des Bibers im<br />
Spessart aus einer Elbebiberpopulation.<br />
Dieses Projekt fand überregional<br />
Anerkennung. Sein Bericht „Erfahrungen<br />
aus der Wiederansiedlung<br />
des Bibers im hessischen Spessart“<br />
in den säugetierkundlichen Mitteilungen<br />
(1995) und der Ergebnis- und<br />
Forschungsbericht Nr. 23: „10 Jahre<br />
Biber im hessischen Spessart“ der<br />
HLFWW (1998) sind Zeugnisse erfolgreicher<br />
forstlicher Naturschutzarbeit<br />
in <strong>Hessen</strong>.<br />
<strong>Im</strong> Jahre 1996 wurde Langer an die<br />
damalige Hessische Landesanstalt für<br />
<strong>Forst</strong>einrichtung, Waldforschung und<br />
Waldökologie (HLFWW) in Gießen<br />
berufen, wo er als Dezernatsleiter für<br />
Betriebswirtschaft tätig war. In dieser<br />
Funktion war er auch Koordinator des<br />
Projekts „Einführung doppelter Buchführung,<br />
Kosten- und Leistungsrechnung<br />
in der Landesforstverwaltung“.<br />
Sein stetiges Weiterbildungsstreben<br />
brachte ihn zwischen 1999 und 2000<br />
zum Fernstudium im Studiengang<br />
„Total Quality Management“ an die<br />
Universität Kaiserslautern. Von Gießen<br />
wechselte er nach Gründung<br />
des <strong>Landesbetrieb</strong>s <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong> in<br />
die <strong>Landesbetrieb</strong>sleitung nach Kassel<br />
als Leiter der Abteilung „Finanzen<br />
und Controlling“. Hier stand er<br />
nicht nur vor der Aufgabe, den Aufbau<br />
des <strong>Landesbetrieb</strong>s in seinem<br />
Bereich zu gestalten, sondern auch<br />
die Neue Verwaltungssteuerung mit<br />
ihrer Umstellung des Haushalts zum<br />
Produkthaushalt, der Einführung der<br />
<strong>Im</strong> <strong>Dialog</strong>, Die <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong> Zeitung<br />
doppelten Buchführung und dem<br />
Überführen der betriebswirtschaftlichen<br />
Informationssysteme auf SAP<br />
bei laufendem Betrieb zu gewährleisten.<br />
Mit einem ausgeprägten Qualitätsanspruch<br />
war Hubertus Langer über<br />
ein Jahrzehnt lang in Haushaltswesen<br />
und Betriebswirtschaft tätig. Hierbei<br />
hat er seinen breiten Fundus an Erfahrungswissen<br />
und den fest verankerten<br />
Bezug zur Praxis unermüdlich<br />
und überzeugend eingebracht, wenn<br />
es darum ging, betriebswirtschaftliche<br />
Theorien und Konzepte auf die<br />
praktischen Verhältnisse im <strong>Forst</strong>betrieb<br />
herunterzubrechen. Er verstand<br />
es, seine Mitarbeiter zu motivieren<br />
und ließ es sich beispielsweise nicht<br />
nehmen, Betriebsausflüge liebevoll<br />
selbst zu organisieren. Bei seinen<br />
Mitarbeitern unvergessen sind die<br />
gemeinsamen Ausflüge in die Rhön<br />
und in den Spessart, bei denen er<br />
es verstand, die Geselligkeit in den<br />
forstlichen und naturschutzfachlichen<br />
Kontext einzufassen.<br />
Neben seinen bisherigen dienstlichen<br />
Herausforderungen geht Hubertus<br />
Langer vielfältigen Interessen<br />
nach. Mit seiner Frau teilt er die<br />
Neigung zu Kultur und Historie, aber<br />
auch zur Gartengestaltung. Dass er<br />
sich seit Kurzem der <strong>Im</strong>kerei zuwendet,<br />
ist betriebswirtschaftlich konsequent,<br />
seinem der Spezies verwandten<br />
Naturell naheliegend und dem<br />
Wald zuträglich.<br />
Die Mitarbeiter von <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong><br />
wünschen Hubertus Langer, dass ihm<br />
auch im Ruhestand seine Gesundheit<br />
und Energie erhalten bleibe, um seinen<br />
vielfältigen Interessen nachgehen<br />
zu können.<br />
Michael Gerst<br />
<strong>Im</strong> <strong>Dialog</strong> <strong>04</strong>/<strong>2008</strong>
Geballte Frauenpower<br />
22. Bundes-<strong>Forst</strong>frauen-Tagung im Reinhardswald<br />
Vom 28. bis zum 31. August <strong>2008</strong><br />
trafen sich bundesweit 24 <strong>Forst</strong>frauen<br />
in der Evangelischen Akademie<br />
Hofgeismar zu einem gemeinsamen<br />
Arbeitswochenende. Diese jährlichen<br />
Zusammenkünfte dienen vor allem<br />
als Plattform zum Erfahrungs- und Informationsaustausch,<br />
zur gegenseitigen<br />
Unterstützung und zur gemeinsamen<br />
Fortbildung.<br />
<strong>Im</strong> Laufe der Jahre ist so ein Netzwerk<br />
entstanden, das sich bewährt<br />
hat und sehr gut funktioniert. Zu dem<br />
Umstand, dass nur eine Minderheit<br />
von weit unter 10% Frauen im <strong>Forst</strong>bereich<br />
arbeiten, kommt die große<br />
Spannweite der Beschäftigungsfelder<br />
hinzu: von den verschiedensten<br />
Funktionen in den einzellnen <strong>Forst</strong>verwaltungen,<br />
in fachübergreifenden<br />
Verwaltungen, in Kommunen<br />
und selbständigen Betrieben, von<br />
Werkvertragsbeschäftigungen bis<br />
hin zu Arbeitssuchenden und Müttern<br />
in Elternzeit. Ohne ein entsprechendes<br />
Netzwerk hätten Frauen,<br />
die im <strong>Forst</strong>bereich tätig sind, praktisch<br />
keine Chance zum gegenseitigen<br />
Austausch. Gerade aber dieser<br />
hat für alle Teilnehmerinnen positive<br />
Effekte, vermittelt immer wieder<br />
praktische Perspektiven und dient als<br />
Ideengeber.<br />
Das diesjährige Treffen wurde von<br />
den Hessinnen, im Wesentlichen von<br />
Petra Walter (Revierleiterin im Reinhardswald)<br />
organisiert. Das Programm<br />
dieser Tage bot vielfältige Möglichkeiten:<br />
professionelle Workshops zu<br />
den Themen „Frauen gehen in Führung“<br />
und „Stressbewältigung“ oder<br />
auch forstfachliche Exkursionen in<br />
den Reinhardswald. Zwei <strong>Forst</strong>frauen<br />
aus der Slowakei stellten in einem<br />
Bildvortrag ihre Arbeit im Rahmen<br />
des EU-Projekts „Equal“ vor und berichteten<br />
von dem internationalen<br />
<strong>Forst</strong>frauentreffen in der Slowakei im<br />
Mai diesen Jahres.<br />
Dagmar Löffler<br />
<strong>Im</strong> <strong>Dialog</strong> <strong>04</strong>/<strong>2008</strong><br />
Verein der Frauen im <strong>Forst</strong>bereich e. V.<br />
<strong>04</strong>/<strong>2008</strong><br />
Die Idee des Zusammenschlusses von <strong>Forst</strong>frauen kam erstmals Ende der<br />
1970er Jahre auf. An den Universitäten Freiburg und Göttingen sowie an<br />
der FH Göttingen fanden sich die dort bis dato nicht besonders zahlreich<br />
vertretenen Frauen zusammen, um sich gegenseitig zu unterstützen sowie<br />
Erfahrungen und Informationen auszutauschen.<br />
Die Kontakte sollten auch nach dem Studium nicht abreißen, obgleich<br />
und gerade weil sich die <strong>Forst</strong>frauen nach dem Studium über die ganze<br />
Bundesrepublik verteilten. Deshalb wurde 1987 das erste Bundesforstfrauentreffen<br />
organisiert, welches seitdem im Wechsel von einer jeweils<br />
einladenden <strong>Forst</strong>frauengruppe jedes Jahr in einem anderen Bundesland<br />
stattfindet. <strong>Im</strong> Jahr 1991 wurde darauf aufbauend ein bundesweiter <strong>Forst</strong>frauenverein<br />
gegründet. Seit mehreren Jahren finden auch internationale<br />
jährliche Treffen in Ländern wie beispielsweise Lettland, Rumänien, Slowenien,<br />
der Ukraine und auch in Skandinavien statt.<br />
Oberstes Ziel ist die Aufrechterhaltung eines Netzwerkes für <strong>Forst</strong>frauen.<br />
Diese Idee wird heute modern durch das Internet unterstützt. Die<br />
Website der „Frauen im <strong>Forst</strong>bereich e. V.“ (www.forstfrauen.de) stellt<br />
eine Informations- und Kommunikationsplattform für <strong>Forst</strong>frauen zur Verfügung.<br />
13
14<br />
<strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong> sagt „Danke“<br />
und „Auf Wiedersehen“ …<br />
Von links nach rechts: Michael Gerst,<br />
Adam Hildebrand, Henning-Hubertus<br />
Lucke und Norbert Altstädt.<br />
Dienstag, der 30. September <strong>2008</strong><br />
war für den <strong>Landesbetrieb</strong> <strong>Hessen</strong>-<br />
<strong>Forst</strong> und das Hessische <strong>Forst</strong>amt<br />
Neukirchen ein besonderer Tag. Galt<br />
es doch, verdienten Mitarbeitern des<br />
Betriebes für die treuen Dienste und<br />
die geleistete Arbeit herzlich zu danken.<br />
Der auch für das hessische <strong>Forst</strong>amt<br />
Neukirchen zuständige Gebietsbeauftragte<br />
aus der <strong>Landesbetrieb</strong>sleitung<br />
<strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong>, Leitender<br />
Leitender <strong>Forst</strong>direktor<br />
Henning-Hubertus Lucke:<br />
Geboren am 17. September 1943 in<br />
Pommern, musste Henning-Hubertus<br />
Lucke in seiner frühen Kindheit<br />
die Schrecken des 2. Weltkrieges<br />
mit allen negativen Folgen durchleben.<br />
1945 mit seiner Familie nach<br />
Brandenburg geflohen, wuchs er<br />
dort auf und ging in Greifswald zur<br />
Schule. Danach schloss sich in den<br />
Jahren 1959 bis 1961 eine <strong>Forst</strong>lehre<br />
in Neuruppin an, der ein 2-jähriger<br />
Wehrdienst bei der Nationalen Volksarmee<br />
der DDR folgte.<br />
In der Zeit von 1963 bis 1968<br />
folgte das Studium der <strong>Forst</strong>wissenschaften<br />
an den Universitäten Tharandt<br />
und Hann. Münden. Mitten in<br />
dieser Zeit gelang ihm unter gefähr-<br />
<strong>Forst</strong>direktor Henning-Hubertus Lucke,<br />
trat mit Vollendung seines 65.<br />
Geburtstags mit Wirkung zum 1. Oktober<br />
<strong>2008</strong> in den wohlverdienten<br />
Ruhestand. Zeitgleich beging der<br />
Büroleiter des hessischen <strong>Forst</strong>amtes<br />
Neukirchen, Verwaltungsangestellter<br />
Adam Hildebrand, sein 40-jähriges<br />
Dienstjubiläum.<br />
Diese Ereignisse waren Anlass zu<br />
einer gemeinsamen Feier in Hülsa,<br />
zu der der Leiter von <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong>,<br />
Michael Gerst, und mit ihm ein Großteil<br />
der Führungsspitze des <strong>Landesbetrieb</strong>es,<br />
darunter auch Leitender<br />
<strong>Forst</strong>direktor Richard Heß als Nachfolger<br />
von Henning-Hubertus Lucke,<br />
aus der Zentrale in Kassel angereist<br />
waren. Darüber hinaus waren die<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des<br />
<strong>Forst</strong>amts Neukirchen und anderer<br />
<strong>Forst</strong>ämter sowie weitere Gäste zahlreich<br />
vertreten.<br />
Gegen halb eins begann der Festakt<br />
mit der Würdigung des 40-jährigen<br />
Dienstjubiläums von Adam<br />
Hildebrand einschließlich der Überreichung<br />
der Jubiläumsurkunde<br />
lichen Umständen über Ungarn und<br />
Österreich die Flucht aus der DDR in<br />
die Bundesrepublik Deutschland. <strong>Im</strong><br />
Jahr 1970 legte Lucke als Referendar<br />
der Hessischen Landesforstverwaltung<br />
das Große Staatsexamen ab<br />
und trat in den Höheren <strong>Forst</strong>dienst<br />
des Landes <strong>Hessen</strong> ein.<br />
Hier durchlief er durchlief er etliche<br />
berufliche Stationen: von der Dezernententätigkeit<br />
beim Regierungspräsidium<br />
in Kassel, seiner Tätigkeit<br />
als <strong>Forst</strong>schullehrer an der damaligen<br />
Landesforstschule Schotten, als kommissarischer<br />
Leiter des <strong>Forst</strong>amts Bad<br />
Sooden-Allendorf und seiner dauerhaften<br />
Leitung des <strong>Forst</strong>amts Jesberg<br />
von 1980 bis 1993 über die Leitung<br />
des Personaldezernats der <strong>Forst</strong>abteilung<br />
beim Regierungspräsidium Kas-<br />
<strong>Im</strong> <strong>Dialog</strong>, Die <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong> Zeitung<br />
durch Henning-Hubertus Lucke, der<br />
damit quasi seine letzte Amtshandlung<br />
vollzog. Denn unmittelbar danach<br />
verabschiedete Michael Gerst<br />
als Leiter von <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong> Henning-Hubertus<br />
Lucke aus dem aktiven<br />
Dienst und überreichte ihm nach<br />
ausführlicher Würdigung seines verdienstvollen<br />
forstlichen Lebenswerks<br />
die Versetzungsurkunde in den Ruhestand.<br />
Norbert Altstädt als Leiter des<br />
Hessischen <strong>Forst</strong>amts Neukirchen<br />
bedankte sich sowohl bei Henning-<br />
Hubertus Lucke als auch bei seinem<br />
Mitarbeiter Adam Hildebrand für<br />
die stets gute Zusammenarbeit und<br />
überreichte beiden im Namen aller<br />
Beteiligten ein kleines Dank- beziehungsweise<br />
Abschiedsgeschenk.<br />
Nach dem gemeinsamen Mittagessen<br />
setzte sich die Feier mit einem<br />
anschließenden Kaffeetrinken bis in<br />
den späten Nachmittag fort. Unmittelbar<br />
im Anschluss daran brachen<br />
Henning-Hubertus Lucke sowie einige<br />
Jäger aus dem Festkreis in alter<br />
Tradition zu einem gemeinsamen Ansitz<br />
im <strong>Forst</strong>amt Neukirchen auf …<br />
Norbert Altstädt<br />
Geradlinigkeit und Organisationsgeschick … Biografisches:<br />
sel nebst Funktion des Inspektionsbeamten<br />
bis hin zum Mitglied der<br />
<strong>Landesbetrieb</strong>sleitung als Gebietsbeauftragter<br />
für 10 <strong>Forst</strong>ämter in osthessischen<br />
Bergland seit Gründung<br />
von <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong> im Jahre 2001.<br />
Aus diesen vielfältigen Tätigkeitsfeldern<br />
erwuchs die außergewöhnliche<br />
Fachkompetenz und Berufserfahrung<br />
von Henning-Hubertus Lucke. Diese<br />
Eigenschaften verband er stets mit<br />
einem geradlinigen und fairen Umgang<br />
mit den Menschen, wodurch er<br />
sich allseitige Achtung und großen<br />
Respekt erwarb.<br />
Henning-Hubertus Lucke ist insbesondere<br />
der hiesigen Region sehr<br />
verbunden und hat sich folgerichtig<br />
in Fritzlar seinen „Alterssitz“ eingerichtet.<br />
<strong>Im</strong> <strong>Dialog</strong> <strong>04</strong>/<strong>2008</strong>
Wir sind Meister …<br />
Hessische Helfer bei der Weltmeisterschaft<br />
der Waldarbeiter<br />
Mit der Gewissheit, einiges für das<br />
gute Gelingen der 28. Weltmeisterschaft<br />
der Waldarbeiter in Heidenheim<br />
getan zu haben, sind die<br />
Mitglieder des Vereins Waldarbeitsmeisterschaften<br />
<strong>Hessen</strong> 20<strong>04</strong> e.V.<br />
wieder in die Heimat zurückgekehrt.<br />
Nachdem das eigentliche Austragungsland<br />
Belgien die Titelkämpfe<br />
der Waldarbeiter absagen musste<br />
und dem kurzfristigen Nachrücker<br />
Deutschland nur eine kurze Vorbereitungsphase<br />
von gerade einmal<br />
14 Monaten blieb, kann man<br />
mit Stolz sagen, dass der BundesverbandWaldarbeitsmeisterschaften<br />
Deutschland e.V. mit tatkräftiger<br />
Unterstützung der einzelnen Landesverbände<br />
sowie der Sponsoren eine<br />
hervorragende Veranstaltung auf die<br />
Beine gestellt hat.<br />
Verwaltungsangestellter<br />
Adam Hildebrand:<br />
Adam Hildebrand wurde am<br />
15.02.1949 in Saasen (Knüll) geboren<br />
und wuchs dort auch auf. Nach<br />
Erlangung des Volksschulabschlusses<br />
durchlief er zunächst die Ausbildung<br />
zum Kaufmännischen Gehilfen bei<br />
der VW-Handlung Nöding & Söhne<br />
in Bad Hersfeld, legte erfolgreich die<br />
Gesellenprüfung ab und arbeitete<br />
dort für zwei weitere Jahre in seinem<br />
erlernten Beruf.<br />
Bald danach wechselte er als Verwaltungsangestellter<br />
in die Hessische<br />
Landesforstverwaltung zum damaligen<br />
<strong>Forst</strong>amt Neuenstein. Dort<br />
stieg er insbesondere aufgrund seiner<br />
herausragenden kaufmännischen<br />
Kenntnisse über die kommissarische<br />
<strong>Im</strong> <strong>Dialog</strong> <strong>04</strong>/<strong>2008</strong><br />
Unter der Führung des „Weltmeisterschaftsbeauftragten“<br />
Marco<br />
Berghöfer (Sachsenberg) machten<br />
sich Werner Klingelhöfer (Ernsthausen),<br />
Dieter Dersch (Lahntal), Thomas<br />
Wickert (Frankenau), Jörg Stöcker<br />
(Frebershausen), Hartmut Keim<br />
(Remsfeld), Harry Trube (Neu-Eichenberg),<br />
Ralf Eiffler (Weilburg), Karlheinz<br />
Möller (Löhlbach) und Bernd<br />
Schenk (Basdorf) auf den Weg zum<br />
Erlebnispark Tripsdrill, um dort die<br />
Disziplin Kombinationsschnitt aufzubauen,<br />
während des Wettkampfs zu<br />
betreuen und anschließend wieder<br />
abzubauen. Unterstützt wurden die<br />
Helfer von den beiden Schiedsrichtervertreter<br />
des Landes <strong>Hessen</strong>, Helmut<br />
Ruckert (Rosenthal) und Gerald<br />
Deubel (Glashütten), welche bei der<br />
Weltmeisterschaft bei den Diszipli-<br />
Büroleitung zum dauerhaften Büroleiter<br />
auf.<br />
1996 legte Adam Hildebrand nach<br />
entsprechendem Aufbaulehrgang<br />
die erfolgreiche Prüfung zum Verwaltungsfachwirt<br />
ab. Mit der strukturreformbedingten<br />
Auflösung des<br />
<strong>Forst</strong>amts Neuenstein wurde er Büroleiter<br />
des <strong>Forst</strong>amts Neukirchen<br />
und ist in dieser Funktion bis heute<br />
geblieben. Hervorragende Fähigkeiten<br />
sind sein großes Organisationsgeschick,<br />
das ihm insbesondere bei<br />
der Abwicklung mehrerer Organisationsreformen<br />
zugute kam. Weiterhin<br />
ist er, offenbar geprägt durch seine<br />
Berufsausbildung, ein äußerst sorgsamer<br />
und sparsamer Verwalter von<br />
Finanzmitteln, wodurch er entscheidend<br />
dazu beiträgt, die Betriebs-<br />
Gemeinsam mit Waldkönigin Anne<br />
von Baden-Württemberg.<br />
<strong>04</strong>/<strong>2008</strong><br />
nen Zielfällung, Kettenwechsel und<br />
Entastung als Oberschiedsrichter<br />
eingesetzt wurden. Möglich wurde<br />
dies alles unter anderem durch die<br />
Arbeitsbefreiung seitens der Arbeitgeber<br />
<strong>Landesbetrieb</strong> <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong>,<br />
Domanialverwaltung Waldeck, Stiftungsforsten<br />
Haina und der LFBG<br />
<strong>Hessen</strong>.<br />
Bei kühlen Temperaturen, heftigen<br />
kurzen Regen- und Hagelschauern<br />
und zum Glück auch ein paar Sonnenstrahlen<br />
mussten die hessischen<br />
Helfer nach jedem Durchgang einer<br />
Nation die vorgefertigten Rollen exakt<br />
in Winkel abschneiden, um für<br />
die nachfolgenden Teilnehmer jeweils<br />
gleiche Disziplinbedingungen<br />
herzustellen. Hierbei zeigte sich,<br />
dass allesamt viel Erfahrung aus ihrer<br />
Schiedsrichter- und Teilnehmertätigkeit<br />
beitragen konnten.<br />
Am Ende der 28. Weltmeisterschaft<br />
war der Jubel groß: Neuer Weltmeister<br />
der Waldarbeiter wurde die deutsche<br />
Nationalmannschaft, gefolgt<br />
von den Teams aus der Schweiz und<br />
dem Fürstentum Liechtenstein.<br />
Bernd Schenk<br />
ergebnisse des <strong>Forst</strong>amts zum Positiven<br />
zu beeinflussen.<br />
Darüber hinaus hat Adam Hildebrand<br />
einen ausgeprägten Sinn für<br />
das Gemeinwohl und war über etliche<br />
Jahre als Schöffe bei der Jugendstrafkammer<br />
des Landgerichtes<br />
Marburg sowie in mehreren kommunalpolitischen<br />
Ämtern der Stadt<br />
Schwarzenborn, so als Stadtverordnetenvorsteher,<br />
Ortsvorsteher und<br />
Fraktionsvorsitzender, ehrenamtlich<br />
tätig.<br />
15
16<br />
Es kann jeden treffen …<br />
Wenn die Psyche das Gleichgewicht verliert<br />
Die Leistungsanforderungen in den<br />
Betrieben werden ständig härter.<br />
<strong>Im</strong>mer mehr spielen psychische Belastungsfaktoren<br />
bei der Arbeit eine<br />
Rolle, aus denen sich in manchen<br />
Fällen verborgene Erkrankungen<br />
entwickeln. Von dieser Entwicklung<br />
ist auch <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong> grundsätzlich<br />
nicht ausgenommen – daher soll dieses<br />
Thema im Folgenden etwas näher<br />
beleuchtet werden.<br />
Die Arbeitsanforderungen verändern<br />
sich: Zeitvorgaben werden<br />
enger, Arbeitstempo und Qualitätsansprüche<br />
steigen, Verantwortung<br />
wächst. Der Druck wird immer stärker<br />
an den Einzelnen weitergegeben.<br />
Psychische Belastungen rücken immer<br />
mehr ins Blickfeld. Diese psychischen<br />
Belastungen wie Terminhetze,<br />
hohe Arbeitsintensität und Verantwortungsdruck<br />
haben in den letzten<br />
Jahren stark zugenommen. Das ist<br />
das Ergebnis einer repräsentativen<br />
Befragung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen<br />
Instituts (WSI)<br />
der Hans-Böckler-Stiftung. Eine Umfrage<br />
unter Arbeitsschutzexperten<br />
ergab, dass Zeitdruck und schlechtes<br />
Führungsverhalten maßgebliche<br />
Faktoren sind, die zu psychischen<br />
Fehlbeanspruchungen führen.<br />
Wie Analysen von Krankenkassen<br />
zeigen, ist die Zahl der Krankheitstage<br />
aufgrund psychischer Störungen<br />
in den letzten Jahren teilweise um<br />
50 Prozent gestiegen. Psychische Erkrankungen<br />
sind inzwischen immer<br />
häufiger der Grund für Frühverrentungen.<br />
Dadurch entstehen neben<br />
den persönlichen Belastungen für<br />
die betroffenen Menschen enorme<br />
betriebs- und volkswirtschaftlicheKosten.<br />
Termine, Zeitdruck,<br />
ständige Erreichbarkeit<br />
und Koffein – für viele<br />
Menschen ständige Begleiter<br />
am Arbeitsplatz.<br />
Beschäftigte können ihre Arbeit<br />
durch psychische Beanspruchung als<br />
abwechslungsreich und anregend<br />
empfinden, weil sie Erfolgserlebnisse<br />
haben und sich weiterentwickeln<br />
können. Ein Zustand optimaler<br />
Funktionstüchtigkeit entsteht, wenn<br />
die Anforderungen weder zu hoch<br />
noch zu niedrig liegen. Wird der<br />
einzelne Mensch jedoch permanent<br />
über- oder unterfordert, so führt die<br />
psychische Belastung zu Fehlbeanspruchung.<br />
Formen psychischer<br />
Fehlbeanspruchung sind Stress und<br />
psychische Ermüdung. Stress ist ein<br />
Ungleichgewicht von Anforderungen<br />
und den verfügbaren Mitteln, um<br />
diese Anforderungen zu bewältigen.<br />
Körper und Geist reagieren darauf<br />
mit der Bereitstellung eines Höchstmaßes<br />
an Energie.<br />
Dabei ist ein gewisses Maß an Anspannung<br />
lebensnotwendig und zur<br />
Gesunderhaltung zwingend notwendig.<br />
Das Auf und Ab zwischen Anspannungs-<br />
und Erholungsphasen<br />
reguliert ein komplizierter Mechanismus,<br />
der vermutlich immer wieder<br />
trainiert werden muss, um die Zusammenarbeit<br />
zwischen Organismus<br />
und Umweltreizen zu optimieren.<br />
Selbst geringfügiger Lärm, schlechte<br />
Beleuchtung, flimmernde Bildschirme<br />
und Zeitdruck sind Faktoren, die<br />
selten bewusst wahrgenommen werden,<br />
auf die das vegetative Nervensystem<br />
jedoch durch Veränderungen<br />
der Körperfunktionen (Hormone,<br />
Energieumsatz, Blutdruck, <strong>Im</strong>munsystem<br />
etc.) reagiert. Erholungsphasen<br />
sind daher unbedingt notwendig<br />
– auch dann, wenn der Stress als an-<br />
<strong>Im</strong> <strong>Dialog</strong>, Die <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong> Zeitung<br />
regend erlebt wird. Laut einer repräsentativen<br />
Untersuchung des Wissenschaftlichen<br />
Instituts der AOK unter<br />
mehr als 20.000 Beschäftigten steht<br />
an der Spitze der als stark empfundenen<br />
psychischen Belastungen für<br />
® 36 % die große Arbeitsmenge,<br />
® 36 % das Arbeitstempo,<br />
® 34 % die große Genauigkeit und<br />
® 33 % die ständige Konzentration.<br />
Tritt bei Nichtbeachtung eine psychische<br />
Ermüdung auf, müssen sich die<br />
Betroffenen immer stärker anstrengen,<br />
um die geforderte Leistung zu<br />
erbringen. Sie fühlen sich müde und<br />
erschöpft. Fehler nehmen zu und die<br />
Qualität der Arbeit leidet darunter.<br />
Ermüdung entsteht beispielsweise<br />
durch überlange Arbeitszeiten und<br />
zu wenig Pausen. Auch hoher Verantwortungsdruck<br />
und Informationsüberflutung<br />
kann dazu führen. Wenn<br />
sich Belastung und Erholung über<br />
längere Zeit nicht die Waage halten,<br />
kommt es zu chronischer Ermüdung.<br />
Wer ständig am Rand der Erschöpfung<br />
lebt, riskiert ernsthaft und chronisch<br />
krank zu werden.<br />
Dabei ist die Palette der seelischen<br />
Erkrankungen groß und ihre<br />
Ausprägungen können sehr verschieden<br />
sein. Sie reichen von Phobien –<br />
übertriebener, nicht nachvollziehbarer<br />
Angst vor bestimmten Dingen<br />
oder Situationen – über psychosomatische<br />
Erkrankungen, Abhängigkeiten,<br />
zwanghaftem Verhalten bis<br />
hin zu Schizophrenien, Depressionen<br />
und Manien. Letztere äußern<br />
sich zum Beispiel in Wahrnehmungsstörungen,<br />
unangemessenen Stimmungsausbrüchen,<br />
Selbstüber- und -unterschätzung<br />
sowie<br />
durch enthemmtes<br />
Verhalten. Die Grenzen<br />
zwischen Verhaltens-<br />
oder Denkweisen,<br />
die als noch<br />
„normal“ gelten<br />
einerseits und einer<br />
psychischen Störung<br />
andererseits verlaufen<br />
fließend. Nach<br />
<strong>Im</strong> <strong>Dialog</strong> <strong>04</strong>/<strong>2008</strong>
einer Studie des Max-Planck-Instituts<br />
für Psychiatrie in München und<br />
der Technischen Universität Dresden<br />
leiden in Deutschland mehr als acht<br />
Millionen Menschen im Alter zwischen<br />
18 und 65 Jahren unter einer<br />
behandlungsbedürftigen psychischen<br />
Störung – das ist jeder zehnte<br />
Bundesbürger.<br />
Viele psychisch Erkrankte befürchten,<br />
ihre Umgebung könnte mit Unverständnis<br />
auf die Krankheit reagieren.<br />
Aus Angst vor Stigmatisierung<br />
bekennen sie sich nicht zu ihrer Erkrankung<br />
und leiden dadurch doppelt.<br />
Familien und Arbeitskollegen<br />
erfahren häufig erst im akuten Notfall<br />
von ihren Problemen. Bevor Arbeitnehmer<br />
mit psychischen Störungen<br />
eine angemessene ärztliche Behandlung<br />
erhalten, sind sie oft über Jahre<br />
hinweg phasenweise arbeitsunfähig.<br />
Sie gelten bei Kollegen und Vorgesetzten,<br />
die nichts von der Erkrankung<br />
ahnen, als nicht belastbar oder<br />
werden aufgrund ihres schwer einschätzbaren<br />
Verhaltens gemieden.<br />
Die Kommunikation zwischen den<br />
Beteiligten ist häufig gestört.<br />
Um einen Arbeitsalltag mit einer<br />
Erkrankung zu meistern, sind Trans-<br />
parenz und klare Kommunikation<br />
notwendig. Das erfordert gleichermaßen<br />
den Mut der Erkrankten, sich<br />
gegenüber einer Vertrauensperson<br />
im Betrieb zu öffnen und ein gewisses<br />
Engagement seitens der Kolleginnen<br />
und Kollegen sowie der Vorgesetzten,<br />
um auf die Betroffenen zuzugehen.<br />
Die Kompetenz der Schwerbehindertenvertretung<br />
kann dabei<br />
helfen, Probleme angemessen anzusprechen<br />
und ein Vertrauensverhältnis<br />
zu den Betroffenen aufzubauen.<br />
Sie berät auch darüber, ob es sinnvoll<br />
ist, einen Antrag auf Anerkennung<br />
einer Behinderung zu stellen. Viele<br />
psychisch Kranke fürchten, durch den<br />
Behindertenausweis „abgestempelt“<br />
zu werden. Ihnen ist nicht bekannt,<br />
dass sie damit Anspruch auf die Hilfe<br />
des Integrationsamtes zur Sicherung<br />
ihres Arbeitsplatzes und zur Erleichterung<br />
ihres Alltags erhalten. Daneben<br />
steht der Integrationsfachdienst<br />
beratend und helfend zur Verfügung.<br />
Beratend kann dieser auch bereits<br />
vor Anerkennung einer Schwerbehinderteneigenschaft<br />
tätig werden.<br />
Neben den Betroffenen bieten die<br />
genannten Einrichtungen auch dem<br />
Arbeitgeber ihre Hilfe an.<br />
Viele Grüße aus dem fernen Osten!<br />
Wie in der vergangenen Ausgabe<br />
angekündigt, kommen hier mal<br />
wieder ein paar Zeilen über meine<br />
Arbeit und das Leben in der Mongolei.<br />
In diesem Bericht soll von meiner<br />
Aufgabe in dem GTZ-Programm die<br />
Rede sein, gemeinsam mit der lokalen<br />
<strong>Forst</strong>behörde die Waldnutzergruppen<br />
an eine eigenständige und<br />
nachhaltige Bewirtschaftung ihrer<br />
Waldgebiete heran zu führen und<br />
durch die Identifizierung von „Produkten“<br />
Einkommensquellen für die<br />
Landbevölkerung zu erschließen.<br />
Das GTZ-Programm engagiert sich<br />
in der Mongolei schon seit einigen<br />
Jahren im Bereich der partizipativen<br />
Waldbewirtschaftung. Die gesetzliche<br />
Grundlage dafür wurde aber erst<br />
im Jahre 2007 mit Verabschiedung<br />
des neuen <strong>Forst</strong>gesetzes geschaffen,<br />
so dass die vorherigen Arbeiten zum<br />
<strong>Im</strong> <strong>Dialog</strong> <strong>04</strong>/<strong>2008</strong><br />
Teil überholt oder im Sande verlaufen<br />
waren. Zu Beginn meiner Arbeit<br />
habe ich daher zunächst den bisherigen<br />
Stand des Programms durch Besuche<br />
bei allen 19 Waldnutzergruppen<br />
in Mandal Soum (vergleichbar<br />
mit der Verwaltungsebene Landkreis)<br />
ermittelt. Ich musste feststellen, dass<br />
es keine Karten oder aktuellen Inventurdaten<br />
der Waldgebiete gab, die<br />
Gruppen nur ansatzweise Organisationsstrukturen<br />
aufwiesen und die<br />
Mitglieder bislang nur wenig Erfahrung<br />
mit den “Gesetzen der Marktwirtschaft“<br />
hatten.<br />
Ich halte es für wenig ratsam, mit<br />
den Waldnutzergruppen vermarktungsfähige<br />
Holz- und Wald-Neben-<br />
Produkte zu identifizieren, wenn sie<br />
nur über schwache Organisationsstrukturen<br />
und geringe ökonomische<br />
Kenntnisse verfügen. Daher habe ich<br />
<strong>04</strong>/<strong>2008</strong><br />
Bei der Auswahl und Gestaltung<br />
eines geeigneten Arbeitsplatzes sind<br />
individuelle Lösungen gefragt. In<br />
diesem Rahmen ist es wichtig, insbesondere<br />
die emotionalen, kognitiven<br />
und geistigen Anforderungen<br />
des Arbeitsplatzes einerseits und die<br />
diesbezüglichen Möglichkeiten des<br />
psychisch erkrankten Menschen andererseits<br />
sorgfältig zu analysieren<br />
und aufeinander abzustimmen. Dies<br />
geschieht am besten in einem Klima,<br />
das den Betroffenen ermöglicht, eine<br />
Über- oder Unterforderung offen anzusprechen.<br />
Wünschenswert ist eine zentrale<br />
Bezugsperson im Betrieb, mit welcher<br />
die Betroffenen ihre betrieblichen<br />
Angelegenheiten besprechen<br />
können. Mit dem jeweiligen Einverständnis<br />
der Betroffenen kann durch<br />
diese Person auch das Arbeitsumfeld<br />
entsprechend informiert werden.<br />
Gerd Wehnes<br />
Quellenangabe:<br />
Bundesarbeitsgemeinschaft der Integrationsämter<br />
und Hauptfürsorgestellen<br />
(Hrsg.): Behinderte Menschen im Beruf.<br />
Universum Verlag, Wiesbaden.<br />
Wittig-Goetz, U.: Psychische Belastungen<br />
(Ergo-online).<br />
abweichend von der vorgesehenen<br />
Aufgabenstellung den Schwerpunkt<br />
in meinem ersten Jahr auf die Schaffung<br />
dieser Grundvoraussetzungen<br />
gelegt: die Stärkung der Gruppen<br />
und Verbesserung ihrer inneren Organisation<br />
(Aufgabenverteilung, Komitee-Gründung,<br />
Aufbau einer Fondsverwaltung)<br />
sowie die Vermittlung<br />
marktwirtschaftlicher Grundkenntnis-<br />
17
18<br />
Waldinventur 1992<br />
Waldfläche gesamt: 40.000 ha<br />
Birke<br />
46%<br />
Zirbelkiefer<br />
2%<br />
Kiefer<br />
21%<br />
Lärche<br />
31%<br />
se (z.B. Marktanalyse, Wirtschaftlichkeitsberechnung).<br />
Außerdem sollten<br />
die Gruppen auf der Grundlage realistischer<br />
Daten planen können. Die<br />
vorhandenen Waldinventurdaten aus<br />
dem Jahr 1992 waren durch unkontrollierte<br />
Holznutzungen und zahlreiche<br />
Waldbrände nicht mehr aktuell.<br />
<strong>Im</strong> Frühjahr <strong>2008</strong> wurde daher zunächst<br />
eine Waldinventur in Mandal<br />
Soum durchgeführt. Soweit möglich<br />
haben die Gruppenmitglieder<br />
das Aufnahmeteam begleitet und<br />
so gleichzeitig etwas über Inventurmethoden,<br />
Bestandsaufnahme, Volumenberechnung<br />
etc. gelernt. Das<br />
Ergebnis der aktuellen Aufnahme im<br />
Vergleich zur Inventur von 1992 war<br />
erschreckend. Aufgrund der großflächigen<br />
Kahlschläge und Waldbrände<br />
der letzten Jahre zeigte sich eine<br />
deutliche Abnahme der Waldfläche<br />
insgesamt sowie eine deutliche Zunahme<br />
der Birke auf den verbliebenen<br />
Waldflächen.<br />
Waldinventur <strong>2008</strong><br />
Waldfläche gesamt: 34.000 ha<br />
Birke<br />
76%<br />
Zirbelkiefer<br />
2%<br />
Die Waldnutzergruppen sind sehr<br />
am Erhalt ihrer Umwelt und ihres Waldes<br />
interessiert. Viele Gruppen sind<br />
hoch motiviert und investieren viel<br />
Zeit, Geld und Arbeit in den Schutz<br />
und die Rekultivierung ihrer Waldgebiete.<br />
Sie bauen Zäune und heben<br />
Gräben aus, um illegalen Holzfällern<br />
den Zugang zu ihrem Wald zu versperren;<br />
sie stellen Schilder auf, um<br />
deutlich zu machen: dieser Wald gehört<br />
uns; sie richten Baumschulen<br />
ein, um ihre eigenen Kiefern- und<br />
Lärchen-Sämlinge heranzuziehen und<br />
sie patrouillieren regelmäßig in ihrem<br />
Wald, um Holzdiebe aufzuspüren.<br />
Wie oben beschrieben habe ich<br />
im ersten Jahr für die Mitglieder der<br />
Gruppen Trainings, Erfahrungsaustausche<br />
und Workshops organisiert.<br />
Themen waren u. a.:<br />
® Aufbau von Organisationsstrukturen<br />
innerhalb der Gruppen,<br />
® Vermittlung marktwirtschaftlicher<br />
Grundkenntnisse,<br />
sonstige<br />
1%<br />
Die Waldnutzergruppen investieren viel in den Schutz und die Regeneration ihrer Waldgebiete.<br />
<strong>Im</strong> <strong>Dialog</strong>, Die <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong> Zeitung<br />
Kiefer<br />
4%<br />
Lärche<br />
17%<br />
Baumartenverteilung der<br />
Jahre 1992 und <strong>2008</strong>:<br />
Die absolute Abnahme<br />
der Waldfläche und<br />
die relative Zunahme<br />
der Birke resultiert<br />
aus Kahlschlägen<br />
und großflächigen<br />
Waldbränden.<br />
® Verwendung von Planungsinstrumenten<br />
(Businessplan, Waldmanagementplan)<br />
sowie<br />
® Auswahl von Pflanzflächen, Anlage<br />
von Baumschulen, Wildlingswerbung,<br />
Pflanzung mit Wiedehopfhauen,<br />
Saatgutaufbereitung.<br />
Trainings zu forstfachlichen Themen<br />
führte ich gemeinsam mit meinem<br />
Counterpart, dem Leiter der <strong>Forst</strong>einheit<br />
Mandal Soum, durch. Damit entwickelt<br />
sich die <strong>Forst</strong>behörde langsam<br />
von einer Kontroll- zu einer Beratungsinstanz.<br />
Für die anderen Themen habe<br />
ich jeweils erfahrene Partner gesucht.<br />
So habe ich zur Vermittlung marktwirtschaftlicher<br />
Grundlagen Experten aus<br />
dem GTZ-Programm „Regionale Wirtschaftsförderung“<br />
gewinnen können.<br />
Aus dem zunächst nur einmaligen<br />
Workshop hat sich eine sehr nutzbringende<br />
und dauerhafte Kooperation<br />
entwickelt. Über dieses Programm<br />
konnten wir unter anderem Kontakte<br />
<strong>Im</strong> <strong>Dialog</strong> <strong>04</strong>/<strong>2008</strong>
zwischen holz- und medizinpflanzenverarbeitenden<br />
Betrieben in Ulaanbaatar<br />
und Darchan auf der einen und<br />
Waldnutzergruppen auf der anderen<br />
Seite herstellen. Hieraus haben sich<br />
für ein paar Gruppen bereits Verträge<br />
über den Anbau von Medizinpflanzen<br />
ergeben.<br />
Das Thema „Gruppenorganisation<br />
und Gruppenfindung“ ist in der<br />
Mongolei nach vielen Jahrzehnten<br />
Zwangskollektivierung ein etwas heikles<br />
Thema. Hier habe ich daher auf<br />
den informellen Erfahrungsaustausch<br />
mit anderen Gruppen durch die Organisation<br />
einer Reise in die Wüste<br />
Gobi gesetzt, wo es bereits seit vielen<br />
Jahren erfolgreich arbeitende<br />
Gruppen gibt. Bei einem Gegenbesuch<br />
von dortigen Gruppenleitern in<br />
Mandal Soum wurden dann die informell<br />
ausgetauschten Erfahrungen als<br />
konkrete Empfehlungen zur Organisation<br />
und Struktur von Nutzergruppen<br />
diskutiert und dokumentiert.<br />
Dabei wurde bei einigen Gruppen<br />
deutlich, dass demokratische Entscheidungsprozesse<br />
erst noch erlernt<br />
werden müssen.<br />
Doch alle Investitionen in den Aufbau<br />
von gut organisierten und fachlich<br />
ausgebildeten Waldnutzergruppen<br />
sind umsonst, wenn die Verwaltung<br />
keinen Willen zur Durchsetzung der<br />
Gesetze zeigt. Der anhaltende illegale<br />
Holzeinschlag ist nach wie vor ein<br />
bedeutendes Hemmnis bei der Umsetzung<br />
einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung.<br />
Hier ist noch kein deutlicher<br />
Rückgang zu verzeichnen. Der<br />
Holzbedarf aus Ulaanbaatar und angrenzenden<br />
Regionen wird nach wie<br />
<strong>04</strong>/<strong>2008</strong><br />
An praktischen Trainings nehmen die Mitglieder immer mit großem Interesse teil – bei „trockenen“ Themen wie Wirtschaftlichkeitsberechnungen<br />
muss man sich schon etwas einfallen lassen, damit die Teilnehmer nicht „nach den Pferden schauen“ …<br />
<strong>Im</strong> <strong>Dialog</strong> <strong>04</strong>/<strong>2008</strong><br />
vor zum Großteil aus Mandal Soum<br />
gedeckt. Es gibt zwar keine verlässlichen<br />
Daten über Holzverbrauch,<br />
legale und illegale Holzeinschlagsmengen;<br />
doch dass der unkontrollierte<br />
Einschlag jährlich zunimmt,<br />
sieht man beispielsweise an der boomenden<br />
Bauindustrie in Ulaanbaatar<br />
einerseits sowie an dem devastierten<br />
Zustand der Wälder rings herum<br />
andererseits. Die Weltbank schätzt,<br />
dass 80 bis 90 Prozent des gesamten<br />
Holzeinschlags auf illegale Weise<br />
durchgeführt wird.<br />
Die lokale Umweltbehörde in<br />
Mandal Soum wird jedoch langsam<br />
aktiv und übt Druck auf illegale Holzfäller<br />
durch regelmäßige Kontrollen<br />
und die Einrichtung von Kontrollposten<br />
im Gelände aus. Durch die Organisation<br />
von gemeinsamen Kontrollgängen<br />
von Polizei, Umwelt-Rangern<br />
und Waldnutzergruppen-Mitgliedern<br />
nach aufgestellten Zeitplänen wurde<br />
Vertrauen zwischen den Beteiligten<br />
geschaffen. So haben es einige<br />
Waldnutzergruppen geschafft, durch<br />
regelmäßiges Patrouillieren, Wegeversperren<br />
und konsequentes Anzeigen<br />
bei der Polizei die Holzdiebe aus<br />
ihrem Wald zu „vergraulen“.<br />
Eine weitere Hürde ergibt sich aus<br />
der Aufstellung von Waldmanagementplänen.<br />
Jede Gruppe und jeder<br />
<strong>Forst</strong>betrieb muss einen solchen<br />
Plan vorweisen, um die angestrebten<br />
Nutzungsrechte an Holz und Wald-<br />
Nebenprodukten zu bekommen.<br />
Dafür soll vom zuständigen Ministerium<br />
eine Vorlage erarbeitet werden,<br />
auf die die Gruppen seit Herbst<br />
2007 warten. Leider wird dies von<br />
den zuständigen Behörden immer<br />
weiter hinausgezögert. Einige Gruppen<br />
verlieren langsam ihre Geduld,<br />
denn während sie auf ihre Nutzungsrechte<br />
warten, müssen sie zuschauen,<br />
wie täglich schwer beladene Laster<br />
Stämme und Brennholz aus ihren<br />
Wäldern hinaus schaffen. Wir haben<br />
daher eine eigene, sehr simple Vorlage<br />
erarbeitet und mit einigen Gruppen<br />
gemeinsam Managementpläne<br />
aufgestellt. Der Versuch, diese Bewirtschaftungspläne<br />
von der Verwaltung<br />
anerkennen zu lassen, wurde<br />
allerdings vom eigenen (!) Projekt<br />
blockiert.<br />
Aus der Beschreibung der Situation<br />
wird deutlich, dass es noch ein<br />
langer Weg ist hin zu einer nachhaltigen,<br />
geregelten Waldnutzung in<br />
der Mongolei. Der unkontrollierte<br />
Raubbau an allen Naturressourcen –<br />
unterirdisch wie oberirdisch – zerstört<br />
in vielen Regionen die Lebensgrundlage<br />
der Landbevölkerung. Wie es<br />
in vielen Ländern diskutiert wird, die<br />
von Entwicklungshilfegeldern erstickt<br />
werden, müssten auch in der<br />
Mongolei für eine erfolgreiche Umsetzung<br />
von Projekten zwei Grundvoraussetzungen<br />
erfüllt werden: eine<br />
Geberharmonisierung (im „kleinen“<br />
<strong>Forst</strong>sektor in der Mongolei engagieren<br />
sich GTZ, FAO und Weltbank)<br />
sowie ein ganzheitlicher Ansatz der<br />
Programme. In unserem Falle also<br />
keine Fokussierung auf den Wald allein,<br />
sondern ein integriertes Landmanagement,<br />
das die geregelte Nutzung<br />
von Wald, Weide, Wasser und<br />
sonstigen Rohstoffen umfasst.<br />
Mareike Schulze<br />
19
20<br />
Wie schnell doch so die Zeit vergeht!<br />
Neulich flog ich über die nächtlichen<br />
Gartenanlagen der Phillips-Universität<br />
im schönen Marburg. Auf einem<br />
Baum ließ ich mich nieder und spähte<br />
so herum, da fiel mein Blick auf<br />
eine alte Zeitschrift, die wohl jemand<br />
auf der Bank unter mir vergessen hatte.<br />
Es war die Personalrats-Info der<br />
Universität vom November 2005 –<br />
also mittlerweile schon drei Jahre alt.<br />
Neugierig flog ich herunter und blätterte<br />
mit meinem Schnabel so herum.<br />
Auf Seite 15 fiel mir folgender<br />
Artikel in die Augen:<br />
„Sie lieben das Außergewöhnliche?<br />
Sie suchen das besondere<br />
Weihnachtsgeschenk? Gönnen Sie<br />
sich und Ihren Lieben doch einmal<br />
einen Förster! Der Ministerpräsident<br />
und <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong> haben Hunderte<br />
dieser putzigen Geschöpfe aus der<br />
Personalvermittlungsstelle abzugeben.<br />
Robust, Kummer gewohnt und<br />
grundsätzlich anspruchslos, sind diese<br />
… die idealen Spielgefährten für<br />
die ganze Familie (…).<br />
Wie bei jedem anderen Rudeltier<br />
sind natürlich einige Dinge zu beachten,<br />
um einen optimalen Nutzen aus<br />
Ihrem neuen Förster zu ziehen: So<br />
sollten Sie sich nicht wundern, wenn<br />
der frisch aus seinem gewohnten Revier<br />
gerissene Förster sich zunächst<br />
bei Ihnen absondert und trauert. In<br />
<strong>Im</strong>pressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Landesbetrieb</strong> <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong><br />
Bertha-von-Suttner-Straße 3<br />
34131 Kassel<br />
Redaktion:<br />
Jutta Döring<br />
Michael Herb<br />
Richard Heß<br />
Dr. Martin Rohde<br />
Michael Rost<br />
Dr. Markus Ziegeler (V.i.S.d.P.)<br />
Herstellung:<br />
VERLAG DIE WERKSTATT<br />
Lotzestraße 24a, 37083 Göttingen<br />
der Regel dauert diese Phase nicht<br />
lang, denn er ist ein Gewohnheitstier.<br />
Geben Sie ihm sein gewohntes Futter<br />
(…) und fordern Sie ihn mit neuen<br />
Aufgaben, auch wenn diese wesensfremd<br />
scheinen.<br />
Reagiert er darauf nur unzulänglich,<br />
so ist Nachsicht völlig fehl am<br />
Platz. Kompromissloses Durchgreifen<br />
zeigt ihm, wer das Sagen hat, und erinnert<br />
ihn an gewohnte Abläufe. Geben<br />
Sie ihm auf keinen Fall Perspektiven,<br />
das verwirrt ihn nur. Haben Sie<br />
ihn erst mal im Griff, werden Sie sehen,<br />
wie drollig er ist, wenn Sie von<br />
ihm verlangen, dass er ohne Ressourcen<br />
alles erledigen soll – und Sie werden<br />
sich wundern, wie weit er damit<br />
immer wieder kommt …“<br />
Unterzeichnet wurde der Artikel<br />
von einem gewissen „Capreolus Tix“.<br />
Interessanter Name, dachte ich so bei<br />
mir. Capreolus ist nämlich die lateinische<br />
Bezeichnung für meinen lieben<br />
Waldgenossen, das Reh. Liest man in<br />
einem Lexikon zum Stichwort „Reh“<br />
nach, so heißt es zunächst „scheuer<br />
Einzelgänger“. So allzu scheu schien<br />
mir „Capreolus“ mit seinem Artikel<br />
allerdings nicht zu sein. Aber auch<br />
im Lexikon heißt es weiter: „… bildet<br />
in Notzeiten Verbände“. Aha, dachte<br />
ich mir – Rehe sind also schließlich<br />
Menschen …<br />
Bildnachweis:<br />
Seite 1: A. Schilling<br />
Seiten 2 u. 3: D. Müller<br />
Seite 5: M. Müller<br />
Seite 6: N. Bütehorn<br />
Seite 7 oben: R. Eiffler<br />
Seite 7 unten: K. Lotz<br />
Seite 8: B. Lehmler<br />
Seite 9: S. Ludewig<br />
Seite 12: H. Langer<br />
Seite 13: P. Walter<br />
Seite 14: <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong><br />
Seite 15: B. Schenk<br />
Seite 16: ro18ger / pixelio.de<br />
Seiten 17 bis 19: M. Schulze<br />
<strong>Im</strong> <strong>Dialog</strong>, Die <strong>Hessen</strong>-<strong>Forst</strong> Zeitung<br />
Wie ich neulich hörte, sind Förster<br />
in diesem Jahr übrigens ausverkauft.<br />
Trotzdem allen Lesern ein schönes<br />
und friedvolles Weihnachtsfest …<br />
Abdruck:<br />
Der Abdruck von Artikeln ist nur<br />
unter Angabe der Quelle erlaubt,<br />
Belegexemplare werden erbeten.<br />
Erscheinungsweise:<br />
Vierteljährlich<br />
Die nächste Ausgabe 01/2009<br />
erscheint Mitte März 2009,<br />
Redaktionsschluss hierfür<br />
ist der 13. Februar 2009.<br />
Papier:<br />
Papier aus chlorfrei<br />
gebleichtem Holz hergestellt.<br />
<strong>Im</strong> <strong>Dialog</strong> <strong>04</strong>/<strong>2008</strong>