pdf ( 3 MB ) - LPKF Laser & Electronics AG
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1 Einleitung<br />
Fortschreitende Miniaturisierung bei zunehmender Komplexität der Formteile durch<br />
Funktionsintegration sowie immer kürzer werdende Produkt-Lebenszyklen sind die<br />
Herausforderungen denen sich Anbieter moderner, hochwertiger Funktionsbauteile<br />
heute vor allem in der Elektro/Elektronik-, in zunehmendem Maße aber auch z.B. in<br />
der Automobil-, Medizin- und Telekommunikationsindustrie stellen müssen.<br />
Zusätzlich unterliegen die meisten Produkte einem ständig wachsenden<br />
Wettbewerbsdruck nach immer höherer Performance bei gleichzeitig höherer<br />
Zuverlässigkeit und niedrigerem Preis. Für den Automotive-, bzw. Automotive-<br />
Zulieferer-Bereich gilt dies insbesondere. Bei modernen PKW der Mittelklasse<br />
entfallen z.B. die Kosten mit steigender Tendenz auf elektronische und<br />
mikrosystemtechnische Komponenten. Das jährliche Wachstum allein der<br />
Halbleiterkosten an den Gesamtfahrzeugkosten betrug in den letzten Jahren 17% [1].<br />
Nicht nur Abmessungen und Gewicht sowie der Energieverbrauch müssen reduziert<br />
werden, sondern auch in der Fertigung müssen die Verfahren vereinfacht und<br />
verkürzt werden um auch in lohnintensiven Ländern fertigen und gleichzeitig<br />
wettbewerbsfähig sein zu können. Dazu ist die Zahl der Teile einschließlich Montageaufwand<br />
deutlich zu reduzieren, wofür spritzgegossene Schaltungsträger (Moulded<br />
Interconnect Devices - MID) in Kombination mit einer geeigneten Aufbau- und<br />
Verbindungstechniken ideal geeignet sind. MIDs nutzen die große räumliche<br />
Gestaltungsmöglichkeit des Kunststoffspritzgießens und integrieren mechanische<br />
und elektrische Funktionalität in einem Modul. Typische mechanische Funktionen wie<br />
Taster, Stecker- und andere Verbindungselemente sind z.B. gleichzeitig in ein, als<br />
Schaltungsträger dienendes Funktionsbauteil integrierbar. Abhängig von der<br />
Zielsetzung können sowohl einfache Leiterbahnen als Kabelersatz wie auch feinste<br />
Schaltungen als z. B. Sensormodul oder als Chipgehäuse im Bereich des<br />
Mikropackaging eingesetzt werden.<br />
Mit dem von <strong>LPKF</strong> entwickelten <strong>Laser</strong>-Direkt-Strukturierungsverfahren (LDS) ist es<br />
möglich, hochauflösende Schaltungslayouts auf komplexen dreidimensionalen<br />
Trägerstrukturen zu realisieren und die oben angesprochenen Einheiten Gehäuse<br />
und Leiterplatte funktionell zu integrieren. Die Grundlage des Verfahrens bilden<br />
dotierte Thermoplaste, auf denen die zu realisierenden Leiterbahnen mittels <strong>Laser</strong><br />
gezielt aktiviert und anschließend im chemischen Bad metallisiert werden können.<br />
Die Grundidee dieser Technologie besteht darin, dass bei Einwirkung der<br />
<strong>Laser</strong>strahlung spezielle metallorganische Substanzen im Kunststoff aktiviert werden<br />
und diese aktivierten Keime eine nachfolgende stromlose Metallisierung ermöglichen.<br />
Bei der <strong>Laser</strong>strukturierung wird gleichzeitig die erforderliche Oberflächenstruktur an<br />
der Grenzfläche Kunststoff-Metall erzeugt, die für eine hohe Haftung verantwortlich<br />
ist.<br />
Um die Lücke zwischen der Produktentwicklung und der Serienproduktion zu<br />
schließen, können neben einer Reihe von Hochleistungsthermoplasten auch<br />
Duroplaste mit entsprechenden metallorganischen Substanzen dotiert werden. Diese<br />
werden als Harz-Härter-System für etablierte Prototyping-Verfahren eingesetzt, wie<br />
z.B. das Vakuumgießen von Polyurethanharzen. Dadurch wird der Entwickler in die<br />
Lage versetzt Prototypen von spritzgegossenen Schaltungsträgern herzustellen,<br />
ohne vorab in ein kostenintensives Spritzgießwerkzeug investieren zu müssen.<br />
Innerhalb kürzester Zeit können mit dem <strong>LPKF</strong>-LDS-Verfahren auf Basis von 3-D<br />
CAD Volumendaten elektrisch funktionale Prototypen hergestellt werden. Im