22.12.2012 Aufrufe

Steigerung der „Wohlfühl-Atmosphäre“ - Meat-n-More

Steigerung der „Wohlfühl-Atmosphäre“ - Meat-n-More

Steigerung der „Wohlfühl-Atmosphäre“ - Meat-n-More

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Meat</strong>-n-more<br />

Der Strategieberater<br />

Erfolg durch Wertschöpfung, aber richtig!<br />

<strong>Meat</strong>-n-more<br />

Der Strategieberater!<br />

für handwerkliche Fleischereien<br />

Sachbuch-Autor<br />

Dipl.-Kfm. Hans-Jürgen Schmidt<br />

(Datum) Erfolg durch Wertschöpfung, aber richtig!<br />

„Investitionskredite: Fehlanzeige!<br />

Produktivitätssteigerungen: ausgereizt!<br />

Wareneinsatz: bereits bei 50 Prozent vom Umsatz!<br />

Ich muss die Gesamtleistung meiner Fleischerei<br />

dringend steigern, aber wie?“<br />

So argumentierte ein mir persönlich bekannter<br />

Metzgermeister, <strong>der</strong> die Situation in seinem handwerklich<br />

geprägten Betrieb jetzt auf den Punkt brachte.<br />

Sollten Sie die Lage in Ihrem Fachgeschäft ähnlich sehen,<br />

interessiert Sie sicherlich hier meine Antwort<br />

(Alle Empfehlungen nach bestem Wissen und Gewissen,<br />

jedoch ohne Gewähr):<br />

„Zerlegen Sie schnellstens die Gesamtleistung Ihres<br />

Fachbetriebes in ihre Bestandteile!“<br />

Es ist viel einfacher, als Sie glauben. Und: nur so erkennen<br />

Sie die Stärken und Schwächen Ihres Unternehmens und<br />

sehen, wo Sie den Hebel ansetzen müssen, um eine<br />

Aufwärts-Spirale in Gang zu setzen. Los geht’s:<br />

Die Gesamtleistung Ihres Betriebes ist die Summe aus<br />

Wareneinsatz und Wertschöpfung. Das heißt: Bei


konstantem Wareneinsatz entscheidet die Erhöhung <strong>der</strong><br />

Wertschöpfung über eine positive Entwicklung <strong>der</strong><br />

Gesamtleistung. Und es ist die Wertschöpfung, die durch<br />

Ihre ganz persönliche Kreativität auf verschiedenen<br />

Ebenen beeinflusst werden kann. Sie soll deshalb näher<br />

betrachtet werden.<br />

Die Wertschöpfung stellt einen Wertzuwachs dar. Es ist<br />

schlicht <strong>der</strong> Mehrwert, <strong>der</strong> dem Wareneinsatz während des<br />

gesamten Betriebsprozesses innerhalb Ihrer Fleischerei<br />

hinzugefügt wird (beginnend beim Wareneingang und<br />

endend beim beratungsintensiven Verkauf des<br />

hergestellten Produktes in Ihrem Ladengeschäft).<br />

Wie groß dieser Wertzuwachs tatsächlich ist, entscheidet<br />

<strong>der</strong> Kunde durch sein Kaufverhalten. Nämlich dadurch, ob<br />

er bereit ist, den von Ihnen letztlich für das Endprodukt (z.<br />

B. eine eigenproduzierte Salami) gefor<strong>der</strong>ten Preis<br />

tatsächlich zu entrichten. Der Kunde berücksichtigt dabei<br />

in seinem Kaufverhalten bewusst o<strong>der</strong> unbewusst eine<br />

ganze Reihe von Faktoren, die neben <strong>der</strong> reinen<br />

handwerklich-produktionstechnischen Veredelung aus<br />

seiner Sicht zur Wertschöpfung und letztlich zur<br />

Gesamtleistung Ihres Betriebes beitragen.<br />

Folgende Faktoren sind an <strong>der</strong> Wertschöpfung Ihrer<br />

Eigenprodukte maßgeblich beteiligt:<br />

• Die Produktion vom Wareneinsatz bis zum<br />

Endprodukt<br />

• Ihr Laden-Ambiente, Ihre Laden-Atmosphäre<br />

• Ihr Service und Ihre Kompetenz<br />

• ein eventuelles Alleinstellungsmerkmal Ihrer<br />

Fleischerei<br />

• Ihre Fähigkeit, Kundenwünsche zu erfüllen<br />

Wie Sie jetzt deutlich sehen, umschließt die<br />

Wertschöpfung in Ihrer Fleischerei somit wesentlich mehr<br />

als nur die produktionstechnische Veredelung vom Kutter<br />

bis zur Wurst. Natürlich beeinflussen alle diese in die<br />

Wertschöpfung Ihrer Fleischerei einfließenden Faktoren<br />

den Wertzuwachs des Wareneinsatzes (Kutter) in<br />

unterschiedlichem Umfang. Deshalb entsteht die Frage:<br />

Wo ist <strong>der</strong> Hebel zur Erhöhung <strong>der</strong> Wertschöpfung<br />

zweckmäßigerweise anzusetzen? Wo ist durch<br />

Verän<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> Verbesserung einzelner Faktoren am<br />

ehesten eine Aufwärts-Spirale in Gang zu setzen?<br />

Diese Thematik habe ich als Referent anlässlich des<br />

Eurohof- und Haeku-Seminars bei Schlemmer-<br />

Metzgererei Bühler in Bamberg am 3. und 4. September<br />

2005 untersucht und anschließend mit über vierzig<br />

Fleischermeistern vor Ort diskutiert. Ich bin deshalb in <strong>der</strong>


erfreulichen Lage, vor dem Hintergrund ausgiebiger<br />

Erörterungen mit weiteren Referenten und <strong>der</strong> Mehrzahl<br />

<strong>der</strong> anwesenden Metzgermeister hierzu auch aktuelle,<br />

praxisbezogene Informationen auszuwerten und<br />

vorzustellen.<br />

1) Die Produktion<br />

Die Produktion umschließt die Lagerung, die Herstellung<br />

des Produkts, das Verbringen in Wursthüllen, den<br />

Reifeprozess (inkl. einer erneuten Lagerung) und<br />

gegebenenfalls eine geson<strong>der</strong>te Verpackung.<br />

Der nahe liegende Gedanke, durch Investitionen die<br />

Produktivität Ihres Betriebes zu steigern, ist vor dem<br />

Hintergrund des <strong>der</strong>zeitigen Konsumklimas im<br />

Einzelhandel zu betrachten.<br />

Denn: produktivitäts-steigernde Investitionen sind nur<br />

so lange interessant, wie Ihre Kundschaft bereit ist, die<br />

hieraus resultierenden Mehrmengen auch<br />

abzunehmen.<br />

In Zeiten verhaltener Konsumneigung ist diese<br />

Bereitschaft jedoch gering.<br />

(Eine eventuelle Einzelkonjunkturwelle Ihres Betriebes ist<br />

hiervon natürlich ausgenommen.)<br />

Zudem bleiben Lagerung und Reifeprozess von einer<br />

Produktivitätssteigerung unberührt. Solange Sie also nicht<br />

so recht wissen, wie Sie die Kauflust Ihrer Kundschaft<br />

ankurbeln, erzielen Sie durch eine Beschleunigung des<br />

Produktionsprozesses und dem daraus resultierenden<br />

Überangebot keine zusätzlichen Kaufimpulse.<br />

In einem Gespräch vor Ort mit Wilfried Kurrat,<br />

Geschäftsführer <strong>der</strong> MGH, Villa Weißer Berg 5, 56567<br />

Neuwied rückte die Gestaltung <strong>der</strong> Wursthülle in den<br />

Vor<strong>der</strong>grund <strong>der</strong> Betrachtung. Hierzu hat man jüngst eine<br />

software entwickelt, die es Ihnen als Fleischermeister<br />

ermöglicht, die Werbung auf Ihrer Wursthülle<br />

weitestgehend selber zu gestalten.<br />

Fazit:<br />

So kristalliserte sich in Anbetracht verhaltener<br />

Konsumlust im Gespräch immerhin ein<br />

erster Ansatzpunkt


zur Erhöhung <strong>der</strong> Wertschöpfung<br />

im Produktionsbereich heraus, <strong>der</strong> zudem nicht<br />

son<strong>der</strong>lich kapitalintensiv ist.<br />

Umsetzbarkeit:<br />

kurzfristig<br />

2) Ihr Ladenambiente, Ihre<br />

Ladenatmosphäre<br />

Auch hier konnten die Teilnehmer des Seminars von den<br />

aktuellen Erkenntnissen eines Fachmanns profitieren. Kurt<br />

Hämmerle, Geschäftsführer <strong>der</strong> Haeku GmbH, 30179<br />

Hannover www.haeku.de referierte zum Thema „Vital-<br />

und Wellness-Shop“. Seine Kernthesen zur Thematik<br />

„<strong>Steigerung</strong> <strong>der</strong> Wertschöpfung durch verbesserte<br />

Ladenatmosphäre“ lassen sich von mir wie folgt<br />

zusammenfassen:<br />

Zusatzumsatz lässt sich erzielen durch<br />

• Kreativen Ladenbau<br />

• Einrichtung eines Vital- und Wellness-Shops im<br />

boomenden Gesundheitsmarkt<br />

Vor dem Hintergrund restriktiver Kreditvergabepraxis <strong>der</strong><br />

Banken stießen die dargestellten Leasingmöglichkeiten<br />

auf Interesse vieler Anwesen<strong>der</strong>.<br />

In einem Einzelgespräch machte Kurt Hämmerle mir dann<br />

seine Philosophie deutlich:<br />

1) Form <strong>der</strong> Fleischtheke<br />

• Thekenverlauf und Thekenlänge sollten im Sinne<br />

einer „optimalen Kundenführung“ <strong>der</strong> Bedienung<br />

ermöglichen, den Besucher möglichst am gesamten<br />

Angebots-Sortiment vorbeizuführen.<br />

2) Raumaufteilung<br />

• Thekenlänge und verbleiben<strong>der</strong> Kundenraum<br />

sollten in einem bestimmten Verhältnis zueinan<strong>der</strong><br />

stehen. D. h.: Je kleiner <strong>der</strong> Kundenraum im<br />

Verhältnis zur Thekenlänge ist, umso schneller ist<br />

o<strong>der</strong> wirkt er gefüllt und schafft die für den<br />

Verkauf so wichtige <strong>„Wohlfühl</strong>atmosphäre“.


Fazit:<br />

<strong>Steigerung</strong> <strong>der</strong> <strong>„Wohlfühl</strong>-<strong>Atmosphäre“</strong><br />

für den Kunden ist sicherlich eine Methode zur<br />

Erhöhung <strong>der</strong> Wertschöpfung über das<br />

Ladenambiente. Die Voraussetzungen, die Sie dazu zu<br />

schaffen haben, sind allerdings entwe<strong>der</strong> kapital- o<strong>der</strong><br />

kostenintensiv. Ertrag und Aufwand wären im<br />

Eventualfall vorher gegeneinan<strong>der</strong> abzuwägen.<br />

Umsetzbarkeit:<br />

mittelfristig<br />

3) Ihr Service und Ihre Kompetenz<br />

Als Fleischermeister sind Sie heutzutage im<br />

Dienstleistungssektor tätig. Der Kunde erwartet bei<br />

seinem Einkauf einen ganz bestimmten Nutzen. Ihre<br />

Produkte, Ihre Fleisch- und Wurstwaren sind dabei nur ein<br />

Teil <strong>der</strong> Nutzen-Stiftung. Der Kunde sucht u. a.: einfache<br />

Bestellmöglichkeit, Kommunikation, Freundlichkeit und<br />

fachkompetente Beratung. Inbeson<strong>der</strong>e durch eine<br />

Intensivierung o<strong>der</strong> Verbesserung, Erweiterung <strong>der</strong> von<br />

Ihnen bereits betriebenen Beratung können Sie sich nicht<br />

nur von den beratungsarmen Supermärkten und<br />

Discountern absetzen. Denn: Durch Erhöhung <strong>der</strong><br />

Beratungsintensität jedoch können Sie sich insbeson<strong>der</strong>e<br />

gegenüber Ihrer unmittelbaren Konkurrenz vor Ort<br />

beson<strong>der</strong>es Profil und Kompetenz verschaffen.<br />

Fazit:<br />

Eine Investion in das<br />

Fachwissen Ihrer Belegschaft<br />

trägt zur <strong>Steigerung</strong> <strong>der</strong> Wertschöpfung Ihrer<br />

Fleischerei bei. In jedem Falle also bedenkenswert.<br />

Umsetzbarkeit:<br />

mittelfristig


4) Das Alleinstellungsmerkmal Ihrer<br />

Fleischerei<br />

Eine Fleischerei ohne Profil, ohne Image, eine Metzgerei<br />

mit austauschbarem Produktsortiment wird sich früher<br />

o<strong>der</strong> später im ruinösen Preiskampf mit Supermärkten und<br />

Discountern wie<strong>der</strong>finden. Dagegen gibt es nur eine<br />

Waffe: Schaffen Sie ein Alleinstellungsmerkmal für Ihren<br />

Betrieb. Die Amerikaner nennen das U.S.P. (= Unique<br />

selling proposition), also<br />

ein einzigartiges Verkaufsversprechen.<br />

Das machen Sie am geschicktesten, indem Sie sich an dem<br />

Nutzen orientieren, den <strong>der</strong> Kunde beim Einkauf in Ihrer<br />

Fleischerei erzielt. Sie versprechen mit Ihrem Produkt dem<br />

Kunden einen bestimmten Nutzen, den er aus <strong>der</strong><br />

Verwendung des Produktes erzielen kann.<br />

Machen Sie also den Hauptnutzen, den Kernnutzen<br />

beson<strong>der</strong>s deutlich, den <strong>der</strong> Kunde aus <strong>der</strong> Verwendung<br />

Ihres Produktes bezieht.<br />

Ein solcher Nutzen ist beispielsweise<br />

• die regionale Identifizierung<br />

(durch den Kauf einer regional-typischen<br />

Wurstsorte identifiziert sich <strong>der</strong> Kunde mit seiner<br />

Region.)<br />

• die beson<strong>der</strong>e Produkt-Frische<br />

• Convenience<br />

• Portionierte Produkte (das sind Ihre Erzeugnisse,<br />

die Sie auf Teil-Zielgruppen (Single,<br />

Zweipersonenhaushalt o<strong>der</strong> Mehrpersonen-<br />

Haushalten mit Kin<strong>der</strong>n) zumessen (ausrichten).<br />

Machen Sie dieses einzigartige Verkaufsversprechen in<br />

Ihrer Werbeaussage deutlich. Z. B.<br />

Fazit:<br />

• Regionale Spezialitäten, nach Saison aktualisiert<br />

• Wechselnde Wochentags-Angebote für beson<strong>der</strong>en<br />

Genuss<br />

• Zeitersparnis durch einfachst zubereitbare Gerichte<br />

• Portionierte Gerichte für jede Haushaltsgröße


Sie steigern die Wertschöpfung Ihres Unternehmens,<br />

da Sie durch ein<br />

Alleinstellungsmerkmal<br />

in <strong>der</strong> Wahrnehmung des Verbrauchers eine an<strong>der</strong>e,<br />

höhere Wertigkeit erlangen. Ihr Betrieb gewinnt an<br />

Profil, Sie kümmern sich um die Nutzenstiftung für<br />

den Verbraucher.<br />

Umsetzbarkeit:<br />

mittelfristig und nachhaltig<br />

5) Die Erfüllung von Kundenwünschen<br />

Wir leben in einer Wohlstandsgesellschaft; -<br />

Qualität wird als selbstverständlich vorausgesetzt.<br />

Wir leben in einer Überflussgesellschaft; -<br />

es ist offenbar alles im Angebot. Sie müssen als<br />

Unternehmer nach Ihren Chancen förmlich suchen.<br />

Wir leben in einer härter werdenden<br />

Wettbewerbsgesellschaft.<br />

Sie müssen sich deshalb immer wie<strong>der</strong> die Frage stellen:<br />

Ist meine Fleischerei noch zeitgemäß? Erfülle ich wirklich<br />

die Wünsche des Kunden? – Denn nur dann kommt er<br />

wie<strong>der</strong>.<br />

Die Richtung, die Sie auch in Zukunft einschlagen sollten,<br />

ist Ihnen vorgegeben. Denn <strong>der</strong> Markt spaltet sich<br />

zusehends schneller. Der qualitative Durchschnitt und die<br />

preisliche Mitte werden immer weniger gewünscht. Somit<br />

verdienen Sie Geld auf Dauer nur<br />

ganz oben: mit Qualität und Service<br />

o<strong>der</strong><br />

ganz unten: mit Quantität und über den Preis.<br />

Beides, ganz oben und ganz unten, geht auch nicht; das<br />

macht Ihre Kundschaft auf Dauer nicht mit.<br />

Weitergehende Analysen zu diesem Thema im zweiten<br />

Band meiner Fadenkreuz-Reihe:<br />

„Fleischerei mit Fadenkreuz!“


erhältlich über Online-Bestellung ab 1. November 2005<br />

per www.bastian-schmidt-verlag.de.<br />

Sie müssen sich also entscheiden.<br />

Die untere Schiene ist längst von Supermärkten und<br />

insbeson<strong>der</strong>e von Discountern besetzt; ist für Sie also<br />

keine Alternative. Ihre Aufgabe ist es vielmehr, die<br />

Kundenwünsche in <strong>der</strong> Ebene von Qualität und Service zu<br />

erfüllen. Hierzu gilt es, Kundenwünsche zu ermitteln bzw.<br />

neue Kundenwünsche zu wecken.<br />

Zur Ermittlung <strong>der</strong> Kundenwünsche hat <strong>der</strong> Bastian<br />

Schmidt Verlag jetzt mitte September seinen bewährten<br />

Kundenwunsch-Ermittler, <strong>der</strong> zwischenzeitlich bereits<br />

1050 Mal downgeloaded worden ist, noch einmal erweitert<br />

und aktualisiert. www.bastian-schmidt-verlag.de.<br />

Ausführliche beispielhafte Erläuterung zur Grundfassung<br />

hierzu in meiner Kolumne vom 07. 06. 2005 „Der<br />

Ausweg“ in www.meat-n-more.de button: Der<br />

Strategieberater. Der Kundenwunsch-Ermittler gibt Ihnen<br />

den ersten entscheidenden Schub.<br />

Auf Dauer erfolgreich werden Sie aber nur dann sein,<br />

wenn es Ihnen gelingt, regelmäßig neue Kundenwünsche,<br />

Träume o<strong>der</strong> Sehnsüchte Ihrer Kunden zu wecken, die Sie<br />

sodann mit Ihrer Produktqualität und Ihrem Service<br />

erfüllen. Und damit schließt sich <strong>der</strong> Kreis:<br />

Die laufende Entdeckung von Kundenwünschen<br />

und <strong>der</strong>en individuelle Befriedung<br />

ist <strong>der</strong> Schlüssel für eine nachhaltig erfolgreiche<br />

Entwicklung Ihrer Fleischerei. Ihre Aufgabe <strong>der</strong> Zukunft<br />

als Fleischer-Fachbetrieb und Dienstleister besteht darin,<br />

ständig Ihre Kreativität und Innovationskraft zu for<strong>der</strong>n,<br />

um neue Kundenwünsche zu wecken und zu bedienen, um<br />

hierduch gegenüber Ihrer Konkurrenz im Vorteil zu<br />

bleiben. Denn auf diese Art können Sie auf Dauer eine<br />

preisliche Vergleichbarkeit Ihres Angebots vermeiden.<br />

Je kreativer Sie sind, je mehr Kundenwünsche Sie<br />

beständig wecken und erfüllen, umso erfolgreicher werden<br />

Sie sein. Die Kreativität sollte sich dabei auf die Sektoren<br />

• Produkt-Innovation und<br />

• Nutzen-Stiftung für den Kunden<br />

konzentrieren.


Die Produkt-Innovation<br />

Dieses Thema ist unerschöpflich. Sie haben hier zig<br />

Möglichkeiten, die ebenfalls in meinem zweiten Band<br />

„Fleischerei mit Fadenkreuz! ausführlich erläutert werden.<br />

Zwei interessante Möglichkeiten sollen in dieser Kolumne<br />

bereits näher betrachtet werden:<br />

a) Sie schaffen Produktneuheiten<br />

b) Sie entwickeln eine Variante zu einem stark<br />

nachgefragten Artikel Ihres Sortiments<br />

ad a) Produktneuheiten<br />

Sie entwickeln etwas grundsätzlich Neues. Das Neue kann<br />

z. B. in einer neuen Produktkategorie, einer neuen<br />

Geschmacksrichtung o<strong>der</strong> einer neuen, zusätzlichen<br />

Produkt-Wirkung bestehen. Nachstehend dazu zwei<br />

Beispiele:<br />

Die Teilnehmer des September-Seminars bei <strong>der</strong><br />

Schlemmer-Metzgerei Bühler, Bamberg konnten auch<br />

hierbei von den aktuellen Erkenntnissen eines Fachmanns<br />

profitieren. Der Ernährungsberater und Produktentwickler<br />

Roland Paule, Geschäftsführer <strong>der</strong> Eurohof GmbH, 41849<br />

Wassenberg referierte als einer <strong>der</strong> beiden Seminarleiter<br />

zum Thema „Produkt-Neuheiten in Ihrer Fleischerei“. Er<br />

überraschte die Mehrzahl <strong>der</strong> Teilnehmer u. a. mit<br />

Empfehlungen zur <strong>Steigerung</strong> <strong>der</strong> Energie-Werte sowie<br />

insbeson<strong>der</strong>e mit konkreten Anleitungen zur farblichen<br />

Än<strong>der</strong>ung von Wurstwaren (blau mit OPC und Steinsalz;<br />

rot mit umgerötetem Steinsalz). Näheres unter<br />

www.eurohof-naturprodukt.de<br />

Fleischermeister Fritz Wied aus 57339 Erndtebrück im<br />

Siegerland www.metzgerei-wied.de erkannte den Wunsch<br />

seiner Kundschaft nach regionaler Identifizierung und<br />

schuf gemeinsam mit vier Kollegen die „Haubergswurst<br />

aus Wittgenstein“, die sich inzwischen als<br />

„Haubergsgriller“ einen Namen gemacht hat. (Die<br />

„Hauberge“ sind ehemalige Nie<strong>der</strong>waldflächen, die im<br />

Siegerland ein Begriff sind). Abgesehen von <strong>der</strong> regionale<br />

Identität stiftenden Namensgebung besteht das Neue hier<br />

in einer beson<strong>der</strong>en Geschmacksrichtung, die diese<br />

Wurstsorte in <strong>der</strong> Wahrnehmung durch den Verbraucher<br />

einzigartig macht.<br />

Ad b) Neue Variante<br />

Eine in <strong>der</strong> Praxis gern angewandte Methode, neue<br />

Wünsche zu wecken, besteht darin, ein in Ihrer Metzgerei<br />

bereits erfolgreich verkauftes (Wurst-)Produkt in einer<br />

zusätzlichen Geschmacksrichtung anzubieten. Also das


Stammprodukt durch verschiedene Zutaten und<br />

Gewürzmischungen zu „dehnen“. Je deutlicher hierbei die<br />

Varietät vom Stammprodukt abweicht, umso stärker wird<br />

sie von <strong>der</strong> Kundschaft als neu „wahrgenommen!“.<br />

Beispiel:<br />

bisher: Mettwurst – fein; neu: Mettwurst – grob<br />

bisher: Kohlwurst – frisch; neu: Kohlwurst geräuchert<br />

Sollten Sie Bedenken haben, durch die neue Variante den<br />

Umsatz des Stammprodukts zu min<strong>der</strong>n, könnten Sie die<br />

Variante zunächst einmal im Rahmen einer zeitlich<br />

begrenzten Aktion auf den Markt bringen.<br />

Fazit: Beide Formen von Produkt-Innovation wecken und<br />

erfüllen den Kundenwunsch nach Auswahlmöglichkeit<br />

und Abwechslung. Je besser Sie hierbei Art und Umfang<br />

<strong>der</strong> gewünschten Abwechslung des Kunden treffen, umso<br />

erfolgreicher sind Sie.<br />

Die Nutzen-Stiftung für den Kunden<br />

Der Wert o<strong>der</strong> Wertzuwachs Ihrer Fleischerei wird aus<br />

Kundensicht aber nicht nur über die Produkte o<strong>der</strong> die<br />

Produktebene definiert. Vielmehr kauft <strong>der</strong> Kunde mit<br />

Ihrem Fleischerei-Produkt einen ganz konkreten Nutzen,<br />

seinen individuellen Vorteil.<br />

Durch Orientierung an <strong>der</strong> Nutzen-Stiftung für den<br />

Kunden verlassen Sie die reine Produktebene.<br />

Sie sehen Ihren Betrieb nicht mehr als Fleisch-Handel<br />

son<strong>der</strong>n als das, was er im Grunde genommen schon lange<br />

ist: als Dienstleister. Je<strong>der</strong> Kunde kauft ein Produkt, weil<br />

er sich aus <strong>der</strong> Verwendung des Produktes einen Nutzen<br />

verspricht: die Lösung seiner Probleme, die Erfüllung<br />

seiner Wünsche. Ihre gewiss nicht einfache Aufgabe für<br />

die Zukunft besteht darin, immer wie<strong>der</strong> neue<br />

Kundenwünsche zu formulieren und zu wecken und mit<br />

Ihren Produkten und/o<strong>der</strong> Ihrem Service dem Kunden zu<br />

versprechen, diese Kundenwünsche zu erfüllen.<br />

Umsetzbarkeit:<br />

a)Wünsche wecken:<br />

Ich will Ihnen nichts vormachen; deshalb: Je nach<br />

Kreativität werden Sie in Zukunft einen mehr o<strong>der</strong><br />

weniger langen Zeitbedarf für das Wecken immer<br />

wie<strong>der</strong> neuer Kundenwünsche benötigen; -<br />

b) Wünsche erfüllen:


aufgrund Ihrer beson<strong>der</strong>en handwerklichen<br />

Fähigkeiten als Fleischermeister jedoch eine relativ<br />

kurzen Zeitbedarf für die Erfüllung <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Wünsche benötigen. D. h. Sie schieben das jeweils<br />

benötigte Produkt inkl. Service zur Wunscherfüllung<br />

relativ einfach und kurzfristig nach.<br />

Fazit: wenn es Ihnen gelingt, die Gruppen-Kreativität<br />

Ihres Hauses kontinuierlich anzuregen und zu för<strong>der</strong>n<br />

(z.B. durch Prämien), ist<br />

das Wecken und Erfüllen<br />

von Kundenwünschen<br />

eine aufwandsarme und nachhaltig Zusatz-Umsatz<br />

schaffende Aktivität.<br />

Gesamt-Fazit:<br />

Sinnvolle Ansatzpunkte zur Erhöhung <strong>der</strong> Wertschöpfung<br />

Ihrer Fleischerei bieten sich somit in allen fünf Ebenen<br />

(Produktion, Laden-Ambiente, Service, Alleinstellungsmerkmal,<br />

Kundenwunsch-Erfüllung) Allerdings sind Ihre<br />

Möglichkeiten in den ersten vier Sektoren mehr o<strong>der</strong><br />

weniger begrenzt. Je mehr es Ihnen jedoch gelingt,<br />

Kompetenz auf dem Sektor<br />

„Wecken und Erfüllen von Kundenwünschen“<br />

in <strong>der</strong> Wahrnehmung des Verbrauchers zu erlangen, um so<br />

einfacher wird für Sie das –zusätzliche- Verkaufen und<br />

somit auch die Erhöhung <strong>der</strong> Wertschöpfung Ihrer<br />

Fleischerei. Denn: Sie brauchen den Kundenwunsch-<strong>der</strong><br />

von Ihnen geweckt und Ihnen bekannt ist-, nur noch zu<br />

bedienen, indem Sie das geeignete Produkt und/o<strong>der</strong> den<br />

geeigneten Service zur Wunscherfüllung nachreichen.<br />

Genau zu diesem Thema mailte mir am 22. Juli 05 OM<br />

Ludger Freese aus 49429 Visbek:<br />

„Durch unsere jüngsten Aktivitäten haben wir inzwischen<br />

einen Namen als<br />

Spezialist für gute Ideen.<br />

Ich bin soweit, anbieten zu können, was ich will. Wenn ich<br />

etwas Neues überzeugend vorstelle – auch wenn es etwas<br />

völlig Unbekanntes ist – wird es gekauft. „Weil <strong>der</strong> Freese<br />

immer so tolle Sachen hat“.“ www.fleischerei-freese.de


Zur Abrundung nachstehend noch ein Blick in die<br />

benachbarte Bäckerbranche:<br />

Hamburger Handwerksbäcker (sämtlich Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Bäcker-Innung) haben sich jüngst unter einem neuen<br />

Qualitäts-Siegel vereint. Je<strong>der</strong> Bäckerbetrieb, <strong>der</strong> das neue<br />

Qualitätssiegel für den Kunden gut sichtbar an seinem<br />

Geschäft anbringt, garantiert gemeinsam mit den übrigen<br />

Innungs-Bäckereien <strong>der</strong> Kundschaft<br />

„Beste Brötchen, beste Brote, beste Qualität und besten<br />

Service“.<br />

Gemäß Information auf <strong>der</strong> website www.baecker-backenbeste-broetchen.de<br />

sind für die teilnehmenden Bäckereien<br />

strenge Gütekriterien erstellt worden, die von einem<br />

Qualitäts-Experten überprüft werden können. Hierzu<br />

gehören u. a.:<br />

Die teilnehmenden Betriebe sind ausnahmslos<br />

inhabergeführte Meisterbetriebe, die ihren eigenen<br />

Sauerteig herstellen und als Handwerksbäcker ihre<br />

Produkte selber produzieren. Ferner werden die Kunden<br />

möglichst individuell beraten, und beson<strong>der</strong>e<br />

Kundenwünsche werden im Rahmen <strong>der</strong> Möglichkeiten<br />

erfüllt.<br />

Laut website-Information besteht <strong>der</strong> Sinn des<br />

Qualitätssiegels darin, dem Kunden bezüglich (Teig-)<br />

Herkunft und Produktion Sicherheit beim Einkauf zu<br />

geben und sich hierdurch gegenüber <strong>der</strong> Konkurrenz durch<br />

Tankstellen, Supermärkte und Discounter abzugrenzen<br />

und sich ferner von Handwerksbetrieben zu unterscheiden,<br />

die fremdbezogene Teiglinge einfach aufbacken.<br />

Eine Suchoption macht es dem Kunden einfach, in seinem<br />

Stadtteil die teilnehmenden Händler aufzurufen.<br />

Mein Kommentar:<br />

Die Hamburger Handwerksbäckereien orientieren sich an<br />

<strong>der</strong> Erfüllung des Kundenwunsches. Sie bedienen den<br />

Wunsch nach<br />

Individueller Bedienung<br />

Provenienz- und Produktsicherheit<br />

und regionaler Identifizierung (man kauft die Brötchen<br />

‚seiner’ (Stadtteil-)Bäckerei).<br />

Durch Verzicht auf Fertigmischungen und Industrie-<br />

Teiglinge werben die Handwerksbäcker somit für<br />

Premium-Qaulität Ihrer Produkte.<br />

Fazit: eine groß angelegte, seriöse Offensive, die umso<br />

erfolgreicher sein wird, je mehr Betriebe sich diesem<br />

handwerklichen ‚Kompetenz-Verbund’ anschließen.<br />

- - - - - - -<br />

Ihre Wertschöpfungsquote, d. i. das Verhältnis von<br />

Wertschöpfung zu Gesamtleistung Ihrer Fleischerei, ist für<br />

Ihre Hausbank ein bedeutsamer Indikator für Produktivität


und Wirtschaftlichkeit Ihres Unternehmens. „Die<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Wertschöpfung über die Jahre ermöglicht<br />

<strong>der</strong> Bank im Jahresvergleich eine Aussage darüber,<br />

inwieweit es Ihnen mit Ihrer Fleischerei gelungen ist,<br />

Preiserhöhungen auf <strong>der</strong> Einkaufsseite auf den<br />

Endverbraucher zu überwälzen.“ Vgl. hierzu Band eins<br />

meiner „Fadenkreuz“-Reihe „Fleischerei im Fadenkreuz!“,<br />

3. Auflage, Seite 42, www.bastian-schmidt-verlag.de.<br />

Sie wissen jetzt, wo Sie zweckmäßigerweise in <strong>der</strong><br />

heutigen Zeit hierzu den Hebel anzusetzen haben.<br />

© Copyright 2005 Dipl.-Kfm. Hans-Jürgen Schmidt,<br />

Sachbuch-Autor des Werkes „Fleischerei im Fadenkreuz!“<br />

Schongauerstr. 10, D 33615 Bielefeld<br />

hjs@bitel.net<br />

www.bastian-schmidt-verlag.de<br />

Zitate nur mit vollständiger Quellenangabe und link zu:<br />

www.bastian-schmidt-verlag.de<br />

Download<br />

Hier geht’s zum kostenlosen Download <strong>der</strong> gesamten<br />

Kolumne<br />

Kopie<br />

Vollständiges o<strong>der</strong> teilweises Kopieren dieser Kolumne<br />

für Ihre eigenen Publikationen ist unter folgen<strong>der</strong><br />

Voraussetzug gestattet: Sie zitieren mich als Sachbuch-<br />

Autor Dipl.-Kfm. Hans-Jürgen Schmidt, Schongauerstr.<br />

10, D 33615 Bielefeld und setzen einen link zu<br />

www.bastian-schmidt-verlag.de<br />

Empfehlung<br />

Elbstverständlich bin ich Ihnen auch für eine Empfehlung<br />

an Ihre Kollegen dankbar, indem Sie diese Kolumne<br />

einfach weiterleiten.<br />

Domains<br />

Bäckerinnung <strong>der</strong> Hansestadt Hamburg, 25462 Rellingen<br />

www.baecker-backen-beste-broetchen.de<br />

Bastian Schmidt Verlag, 33615 Bielefeld<br />

www.bastian-schmidt-verlag.de<br />

Eurohof GmbH, 41849 Wassenberg<br />

www.eurohof-naturprodukt.de<br />

Fleischerei Freese, 49429 Visbek<br />

www.fleischerei-freese.de


Haeku GmbH, 30179 Hannover<br />

www.haeku.de<br />

Metzgerei Wied, 57339 Erndtebrück<br />

www.metzgerei-wied.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!