Sexueller Mißbrauch in der Kindheit – Auswirkungen im ...
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Tanja Schmidt „<strong>Sexueller</strong> <strong>Mißbrauch</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> K<strong>in</strong>dheit <strong>–</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>im</strong> Erwachsenenalter“<br />
werden K<strong>in</strong><strong>der</strong> ihrer K<strong>in</strong>dheit beraubt. Akademiker, Ärzte, Pfarrer,<br />
Angestellte <strong>in</strong> sozialen Berufen, Arbeiter, Sozialhilfeempfänger <strong>–</strong> die<br />
Liste <strong>der</strong> Täter ist unendlich und spart ke<strong>in</strong>en Lebensbereich aus.<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> je<strong>der</strong> Altersgruppen, auch Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong><strong>der</strong> und Säugl<strong>in</strong>ge werden<br />
mißbraucht.<br />
„Bis vor kurzem konnten wir noch glauben, Misshandlung sei die Sache<br />
e<strong>in</strong>er Handvoll „psychisch gestörter“ Eltern. Aber das so häufig, so<br />
lange und selbst mit kle<strong>in</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong>n sexueller <strong>Mißbrauch</strong> getrieben<br />
wird, und zwar <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> eigenen vier Wände, wollen wir e<strong>in</strong>fach<br />
nicht glauben“ (Rensen 1990 S. 49). Auch heute schaut die Mehrheit<br />
<strong>der</strong> Menschen e<strong>in</strong>fach zur Seite. Es wird tabuisiert und nicht darüber<br />
gesprochen. Was noch viel schl<strong>im</strong>mer ist: Es werden Entschuldigungen<br />
und Ausreden gesucht, um das Verhalten des Täters zu rechtfertigen<br />
und zu verteidigen o<strong>der</strong> es wird e<strong>in</strong>fach abgestritten und geleugnet.<br />
Freud stellte die Theorie des verführenden K<strong>in</strong>des auf. Er tat die<br />
Realität des <strong>Mißbrauch</strong>s als „Phantasie <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>“ ab. Und<br />
unterstellte jedem K<strong>in</strong>d den Wunsch nach e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>zestuösen Beziehung<br />
zum Gegengeschlecht. Se<strong>in</strong> Vater hat die Geschwister Freuds sexuell<br />
mißbraucht. Um das Bild das er von se<strong>in</strong>em Vater hatte nicht<br />
zerstören zu müssen, gab er die Schuld se<strong>in</strong>en Geschwistern. Sie<br />
hätten gereizt und provoziert, bis se<strong>in</strong> willensschwacher Vater von<br />
se<strong>in</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong>n verführt wurde. Diese Theorie ist lei<strong>der</strong> bis heute<br />
Nährboden für erschreckende Aussagen und Me<strong>in</strong>ungen über K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
die sexuell mißbraucht wurden. Trotz vieler wissenschaftlich und<br />
empirisch belegter Gegendarstellungen konnte dieser Mythos lei<strong>der</strong><br />
noch nicht aus <strong>der</strong> Welt geschafft werden.<br />
Es ist e<strong>in</strong>facher die unschuldigen K<strong>in</strong><strong>der</strong> als Lügner abzustempeln als<br />
sich den Problemen <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Familie zu stellen und die<br />
Konsequenzen daraus zu ziehen.<br />
Täter zeigen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel ke<strong>in</strong> Schuldbewußtse<strong>in</strong> und s<strong>in</strong>d nicht bereit,<br />
die Verantwortung für ihre Taten zu übernehmen. Vielmehr lasten sie<br />
diese den Opfern und <strong>–</strong> bei <strong>in</strong>nerfamiliärem <strong>Mißbrauch</strong> <strong>–</strong> den Müttern<br />
an.<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> haben ke<strong>in</strong>e Chance, sich gegen sexuelle Übergriffe durch<br />
Erwachsene zu wehren, sei es weil <strong>der</strong> Täter körperlich überlegen ist,<br />
o<strong>der</strong> die Situation für das K<strong>in</strong>d nicht erkennbar und durchschaubar ist.<br />
Kle<strong>in</strong>ere K<strong>in</strong><strong>der</strong> wissen nicht was hier passiert und nehmen die<br />
Situation als „normal“ an. Sie können nicht wissen, das dies ke<strong>in</strong>esfalls<br />
„normal“ ist und <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Familien nicht passiert. Wenn <strong>der</strong> Täter<br />
dem K<strong>in</strong>d weismacht, alle machen das mit ihren K<strong>in</strong><strong>der</strong>n, schenkt das<br />
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