Jahr der Sicherheit - Schweizerischer Baumeisterverband
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Berufsbildung<br />
Reto Hess (links) mit Chefexperte<br />
Ruedi Signer. Foto: Martin A. Walser<br />
Weichenstellung mit dem<br />
neuen Berufsbildungsgesetz<br />
Der Schweizer Maurer Reto Hess war an <strong>der</strong> 38. Berufsweltmeisterschaft in Helsinki mit <strong>der</strong><br />
Silbermedaille erfolgreich. Das Konzept für die Grundbildung <strong>der</strong> Maurer ist formuliert, und die<br />
Anfor<strong>der</strong>ungsprofile und Rahmenlehrpläne für die Ka<strong>der</strong>-Berufe im Bauhauptgewerbe sind<br />
verfügbar. Ein «<strong>Jahr</strong> <strong>der</strong> Berufsbildung» ist in Vorbereitung. Die Zahl <strong>der</strong> Lehrverhältnisse im<br />
Bauhauptgewerbe nimmt zu.<br />
Schwerpunkt <strong>der</strong> Tätigkeit im<br />
Berichtjahr war die Umsetzung<br />
des neuen Bundesgesetzes über<br />
die Berufsbildung. Im Bauhauptgewerbe<br />
sind vier Verordnungen<br />
zur Grundbildung zu<br />
erarbeiten, nämlich für die<br />
Maurer, die Verkehrswegbauer,<br />
die Steinberufe und die Betonwerker/Bauwerktrenner.<br />
Der SBV<br />
hat allen vier Trägerschaften<br />
sein Know-how zur Verfügung<br />
gestellt und ist in Kontakt mit<br />
den entsprechenden Reformkommissionen.<br />
Zunächst sind<br />
die Trägerschaften zu überdenken.<br />
In <strong>der</strong> Regel sind mehrere<br />
Verbände – sie heissen im neuen<br />
Berufsbildungsgesetz (BBG)<br />
Organisationen <strong>der</strong> Arbeitswelt<br />
(OdA) – an den einzelnen Berufsbil<strong>der</strong>n<br />
engagiert.<br />
Verkehrswegbauer<br />
Das Berufsfeld <strong>der</strong> Verkehrswegbauer<br />
mit den fünf Berufen<br />
Strassenbauer, Pflästerer, Grundbauer,<br />
Gleisbauer, Industrie- und<br />
Unterlagsbodenbauer hat das<br />
Vorticket im Frühjahr erhalten<br />
und erarbeitet die Verordnung<br />
und den Bildungsplan. Die Finanzierung<br />
wird unter an<strong>der</strong>em<br />
durch den SBV und einen Bundesbeitrag<br />
geregelt.<br />
Grundbildung <strong>der</strong> Maurer<br />
Für die Grundbildung <strong>der</strong> Maurer<br />
haben die Delegierten im<br />
November in Basel die Weichen<br />
gestellt. Neben <strong>der</strong> dreijährigen<br />
Grundbildung mit Eidg. Fähigkeitszeugnis<br />
(EFZ) wird die bisherige<br />
Anlehre durch eine neue<br />
zweijährige Grundbildung mit<br />
Eidg. Berufsattest (EBA) erarbeitet.<br />
Ob diese Form <strong>der</strong> Grund-<br />
bildung tatsächlich eingeführt<br />
wird, ist Gegenstand weiterer<br />
Entscheidungen innerhalb des<br />
SBV. Sobald die Verordnungen<br />
und die Bildungspläne für den<br />
Maurer (EFZ) und den Baupraktiker<br />
(EBA) formuliert sind, werden<br />
sie in einer verbandsinternen<br />
Vernehmlassung nochmals<br />
geprüft. Erst anschliessend wird<br />
darüber entschieden, ob <strong>der</strong><br />
SBV dem BBT Antrag auf Erlass<br />
einer Verordnung stellt.<br />
Grundbildung <strong>der</strong> Steinberufe<br />
Bei den Steinberufen konnten<br />
sich die zuständigen Organisationen<br />
<strong>der</strong> Arbeitswelt bis Ende<br />
2005 noch nicht zu einer Trägerschaft<br />
zusammenfinden. Sie<br />
hat die Aufgabe, die Reformkommission<br />
zu bilden, das Konzept<br />
<strong>der</strong> zukünftigen Ausbildung<br />
festzulegen und die Finanzierung<br />
<strong>der</strong> Erarbeitung <strong>der</strong> Unterlagen<br />
sicherzustellen. Solange<br />
über diese Punkte keine Einigkeit<br />
besteht, kann das Vorticket<br />
nicht erteilt werden. Im Ticketsystem<br />
sind die verschiedenen<br />
Phasen <strong>der</strong> Erarbeitung klar definiert,<br />
damit die Revision eingeleitet<br />
werden kann.<br />
Betonberufe<br />
Unabhängig vom SBV als OdA<br />
bereiten die Verbände swissbeton<br />
und SVBS, <strong>Schweizerischer</strong><br />
Verband <strong>der</strong> Betonbohr- und<br />
Betonschneidunternehmungen,<br />
die Verordnung zur Grundbildung<br />
in den Betonberufen vor.<br />
<strong>Jahr</strong> <strong>der</strong> Berufsbildung<br />
Die Idee, nach dem <strong>Jahr</strong> <strong>der</strong> Arbeitssicherheit<br />
ein «<strong>Jahr</strong> <strong>der</strong><br />
Berufsbildung» durchzuführen,<br />
nimmt Gestalt an. Die themenbezogene<br />
Schwerpunktbildung<br />
dient dazu, sich vom teilweise<br />
allzu vordringlichen Alltagsgeschäft<br />
auf grundsätzlich ebenso<br />
wichtige Fragen zu konzentrieren.<br />
Im Hinblick auf die Neuorientierung<br />
<strong>der</strong> ganzen Berufsbildung<br />
und die Tatsache, dass<br />
ab 2008 weniger Jugendliche<br />
ins Erwerbsleben treten, ist<br />
es sinnvoll, <strong>der</strong> Imagepflege für<br />
das Bauhauptgewerbe, dem<br />
Thema Nachwuchswerbung und<br />
Lehrlingsausbildung, aber auch<br />
<strong>der</strong> Weiterbildung grosse Bedeutung<br />
zuzumessen.<br />
Die Delegierten haben im<br />
Grundsatz <strong>der</strong> Durchführung<br />
eines solchen <strong>Jahr</strong>es zugestimmt.<br />
Die Regionen und die<br />
Fachverbände sind in einer Begleitgruppe<br />
mit <strong>der</strong> Vorbereitung<br />
befasst. Ziel <strong>der</strong> Aktion ist<br />
es, die Öffentlichkeit, Jugendliche<br />
vor Schulabschluss, die<br />
Lehrmeister und alle Mitarbeiter<br />
in den Bauunternehmungen mit<br />
dem Thema zu konfrontieren.<br />
Der Öffentlichkeit und den Jugendlichen<br />
vor Schulabschluss<br />
soll klar werden, dass die Bauberufe<br />
attraktive Berufe sind.<br />
Lehrmeister und Mitarbeiter in<br />
den Bauunternehmungen sollen<br />
spüren, dass ihre Arbeit zwar<br />
hart, aber wertvoll ist und von<br />
den Firmen sowie den Nutzern<br />
von Bauleistungen geschätzt<br />
wird. Bei den Lehrlingen<br />
schliesslich sollen die Lehrverträge<br />
zahlenmässig und in <strong>der</strong><br />
Qualität gesteigert werden. Die<br />
Rekrutierung soll verbessert werden,<br />
sodass weniger Lehrvertragsauflösungen<br />
resultieren.<br />
10 2005 | <strong>Jahr</strong>esbericht