Juli 2007 - Arbeit und Gesundheit
Juli 2007 - Arbeit und Gesundheit
Juli 2007 - Arbeit und Gesundheit
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12512<br />
www.arbeit-<strong>und</strong>-ges<strong>und</strong>heit.de<br />
ARBEIT UND<br />
GESUNDHEIT<br />
Explosionsschutz<br />
Sorgfältige<br />
Spezialisten<br />
Hautschutz<br />
Die Tricks der Profis<br />
Sicherheitsschuhe<br />
Von wegen steif<br />
Ges<strong>und</strong>heitsmanagement<br />
Ges<strong>und</strong>heit mit System<br />
7 <strong>2007</strong><br />
Das Fachmagazin<br />
für Sicherheit<br />
<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />
bei der <strong>Arbeit</strong>
Anzeige<br />
COOLINE -<br />
Hitzefrei für die Feuerwehr?<br />
Wer hätte gedacht, dass eine simple physikalische<br />
Eigenschaft des Wassers das Hitzeproblem<br />
von Millionen Feuerwehrleuten lösen<br />
kann?<br />
Optimale klimatische Bedingungen stehen<br />
laut B<strong>und</strong>esanstalt für <strong>Arbeit</strong>sschutz <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>smedizin<br />
in engem Zusammenhang zu Ges<strong>und</strong>heit,<br />
Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> Zufriedenheit<br />
der Beschäftigten. Deutlich erhöhte Temperaturen<br />
spiegeln sich i. d. R. in einer verminderten<br />
Leistungs- <strong>und</strong> Konzentrationsfähigkeit<br />
wider <strong>und</strong> können zu einer Gefährdung von<br />
Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Sicherheit der Feuerwehr-Einsatzkräfte<br />
führen.<br />
Belegt sind diese Auswirkungen u. a. in der<br />
STATT-Studie zur Stressbelastung von Atemschutzträgern<br />
bei der Einsatzsimulation, die<br />
im Auftrag des Innenministeriums B-W, der<br />
Unfallkassen <strong>und</strong> der Unfallversicherungen<br />
durchgeführt wurde: 60 % der eingesetzten<br />
Feuerwehrleute wiesen eine Körpertemperatur<br />
von 38-39,2 °C auf. 74 % der Teilnehmer<br />
hatten einen Flüssigkeitsverlust von 0,7-1,4<br />
Liter. Und die Dauerleistungsgrenze von 75 %<br />
der max. Herzfrequenz wurde beim Übungseinsatz<br />
im Schnitt für einen nicht vertretbaren<br />
Zeitraum von 21,9 Min. überschritten.<br />
Wissenschaftlicher Durchbruch<br />
oder nur lauwarme<br />
Versprechungen?<br />
Obwohl die Wassereigenschaft „Kühlen durch<br />
Verdunstung“ lange bekannt ist <strong>und</strong> einige<br />
Produkte dahingehend entwickelt wurden, ist<br />
der endgültige Durchbruch auf diesem Gebiet<br />
erst durch die Entwicklungen der COOLINE-<br />
Forscher gelungen. COOLINE kann große<br />
Mengen Wasser in Sek<strong>und</strong>en so fest binden,<br />
dass es nur durch Verdunstung wieder entweicht.<br />
Dabei entsteht Verdunstungskälte, die<br />
den Körper kühlt.<br />
Das System wirkt individuell: Bei höheren<br />
Temperaturen kühlt COOLINE mehr, bei niedrigeren<br />
Temperaturen weniger.<br />
In einem stetigen Prozess haben die COOLINE-<br />
Wissenschaftler daraus ein Kühlsystem mit<br />
Funktionskleidung entwickelt, das im <strong>Arbeit</strong>seinsatz<br />
- auch unter Schutzkleidung - den<br />
Hitzestress für den Körper lindern kann. Der<br />
Kühleffekt von COOLINE wurde in Studien<br />
bewiesen.<br />
Wir geben Sicherheit<br />
Mehr Informationen über COOLINE erhalten<br />
Sie unter:<br />
Albert Ziegler GmbH & Co. KG<br />
Feuerwehrgerätefabrik <strong>und</strong> Schlauchweberei<br />
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Editorial |<br />
<strong>Arbeit</strong>sschutz global denken<br />
Weltweit sterben jedes Jahr 2,2 Millionen Menschen aufgr<strong>und</strong> von <strong>Arbeit</strong>sunfällen <strong>und</strong><br />
berufsbedingten Erkrankungen. Deutschland steht dabei mit 646 Toten durch<br />
<strong>Arbeit</strong>sunfälle sowie knapp 2.600 infolge einer Berufskrankheit (vorläufige Zahlen<br />
2006) noch vergleichsweise gut da. Aber zufrieden können wir angesichts der Schicksale,<br />
die hinter diesen Zahlen stehen, sicher nicht sein. Außerdem ist die Tendenz der<br />
<strong>Arbeit</strong>s unfälle hierzulande erstmals wieder steigend. Kein Gr<strong>und</strong> zu eitel Freude also,<br />
sondern vielmehr zum Nachdenken darüber, was wir tun können, um für mehr<br />
Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit in der <strong>Arbeit</strong>swelt zu sorgen – in Deutschland, aber auch<br />
weltweit. Deshalb sollten wir einen ernsthaften Beitrag zur Entwicklung einer globalen<br />
Präventionskultur erbringen.<br />
Dabei geht es aber nicht nur darum, „Entwicklungshilfe“ in Ländern zu leisten, deren<br />
<strong>Arbeit</strong>sschutzniveau noch niedriger liegt. Es geht immer auch darum, für deutsche<br />
Unternehmen Chancen im internationalen Wettbewerb zu nutzen, die uns unser Knowhow<br />
bietet. Für Unternehmen, die global tätig sind, kommt noch eine moralische Komponente<br />
hinzu: Um glaubwürdig zu sein, müssen sie dafür sorgen, dass einheitliche,<br />
hohe Sicherheitsstandards weltweit in allen Werken zur Anwendung kommen – ob in<br />
Deutschland oder in USA oder in China. Dass dies ein lohnendes Unterfangen ist, zeigt<br />
einmal mehr ein aktueller Vergleich der Wettbewerbsfähigkeit von 31 Industrie- <strong>und</strong><br />
Entwicklungsländern. Das Ergebnis: Eine niedrige Zahl von tödlichen <strong>Arbeit</strong>sunfällen<br />
geht mit hoher Wettbewerbsfähigkeit einher.<br />
Es steht uns in Deutschland also gut an, in Sachen <strong>Arbeit</strong>sschutz global zu denken <strong>und</strong><br />
zu handeln.<br />
2 ARBEIT UND GESUNDHEIT<br />
<strong>Juli</strong> <strong>2007</strong><br />
Foto: StBG<br />
Helmut Ehnes,<br />
Präventionsleiter der Steinbruchs-Berufsgenossenschaft
ARBEIT UND GESUNDHEIT 7 <strong>2007</strong><br />
Das Fachmagazin Ihrer Berufsgenossenschaften<br />
| Inhalt<br />
Titelthema: Explosionsschutz 6<br />
Sorgfältige Spezialisten<br />
Unfälle mit explosivem Gut sind glücklicherweise selten. Der Gr<strong>und</strong>:<br />
Hier sind Profis am Werk. Beispielsweise bei Westspreng, wo gewerbliche<br />
Sprengstoffe hergestellt werden.<br />
Meldungen 3<br />
Markt <strong>und</strong> Medien<br />
Sicherheitsschuhe<br />
5<br />
Von wegen steif <strong>und</strong> unbequem<br />
Ges<strong>und</strong>heitsmanagement<br />
12<br />
Ges<strong>und</strong>heit mit System<br />
Hautschutz<br />
14<br />
Die Tricks der Profis 16<br />
Preisrätsel / Impressum<br />
Persönliche Schutzausrüstungen<br />
18<br />
Empfindliche Hand-Werkzeuge 19<br />
Das Allerletzte 20<br />
Ein Teil der Auflage enthält den Sonderteil<br />
für <strong>Arbeit</strong>sschutzprofis mit den Themen:<br />
• Netzwerke<br />
• Aus der Forschung: Fahrzeugergonomie<br />
Best for Automotive �<br />
by Best Manufacturing Europe NV<br />
Foto: Dominik Buschardt<br />
| Meldungen<br />
Wettbewerb<br />
guter Lösungen<br />
Die Europäische Agentur für Sicherheit<br />
<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz am <strong>Arbeit</strong>splatz<br />
ruft dazu auf, Beiträge für den<br />
achten Europäischen Wettbewerb für<br />
gute praktische Lösungen (European<br />
Good Practice Award) im Bereich<br />
Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz bei<br />
der <strong>Arbeit</strong> einzureichen. Bei der Preisverleihung<br />
<strong>2007</strong> werden Unternehmen<br />
oder Organisationen ausgezeichnet,<br />
die herausragende <strong>und</strong> innovative Beiträge<br />
zur Förderung eines integrierten<br />
Managementansatzes zur Bekämpfung<br />
von Muskel- <strong>und</strong> Skeletterkrankungen<br />
geleistet haben. Dies umfasst sowohl<br />
die Vorbeugung der Erkrankungen<br />
wie auch die Weiterbeschäftigung, Rehabilitation<br />
<strong>und</strong> Wiedereingliederung<br />
von betroffenen Mitarbeitern. Einsendeschluss<br />
ist der 24. August <strong>2007</strong> über<br />
die Internetseite www.ohsa.de unter<br />
„Europäischer Wettbewerb“ beziehungsweise<br />
beim deutschen Focal Point der<br />
Agentur, dem B<strong>und</strong>esministerium für<br />
<strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> Soziales, Referat IIIb2 –<br />
<strong>Arbeit</strong>sschutz, Wilhelmstraße 49,<br />
D-10117 Berlin. www.osha.de<br />
Rechtsfragen des<br />
<strong>Arbeit</strong>sschutzes<br />
Das Seminar „<strong>Arbeit</strong>sschutzrechtliche<br />
Pflichten <strong>und</strong> die Rechtsfolgen ihrer<br />
Nichtbeachtung“ der B<strong>und</strong>esanstalt<br />
für <strong>Arbeit</strong>sschutz <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>smedizin<br />
informiert über die einschlägigen<br />
Rechtsgr<strong>und</strong>lagen. Probleme der Verantwortung<br />
<strong>und</strong> Haftung im Bereich<br />
des <strong>Arbeit</strong>sschutzes sollen an Rechtsfragen,<br />
die in der täglichen Praxis auftreten<br />
können, erörtert werden. Termine: 12.<br />
bis 14. September in Bremen sowie 5. bis<br />
7. November in Berlin, Gebühr: 280<br />
Euro. Anmeldung bei Erhard Kirschke,<br />
Tel.: 0231/90712219<br />
kirschke.erhard@baua.b<strong>und</strong>.de<br />
Bestes Griffverhalten auch bei öligen Medien.<br />
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Meldungen |<br />
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T UND T<br />
GESUNDHEIT<br />
Die Infoseiten für junge Leute<br />
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Kalender <strong>2007</strong><br />
GESUNDHEIT<br />
der <strong>2007</strong><br />
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Kalender <strong>2007</strong><br />
mit Mini-Lexikon<br />
4 ARBEIT UND GESUNDHEIT<br />
ARBEIT UND<br />
GESUNDHEIT<br />
Gewinner<br />
Preisträger des<br />
Kalenderrätsels<br />
Jedes Jahr können die Nutzer des<br />
ARBEIT UND GESUNDHEIT Kalenders<br />
<strong>und</strong> des Kalenders für Auszubildende,<br />
ARBEIT UND GE SUND HEIT next,<br />
an einem Rätsel teilnehmen, bei<br />
dem es insgesamt 5.000 Euro <strong>und</strong><br />
jede Menge Wissen r<strong>und</strong> um <strong>Arbeit</strong>s<br />
sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />
zu gewinnen gibt.<br />
Nun stehen die Gewinner<br />
des Rätsels <strong>2007</strong> – mit dem<br />
Lösungswort „Obstsalat“ –<br />
fest: Den ersten Preis (1.500<br />
Euro) hat Michael Lust, Wernau,<br />
gewonnen, der zweite<br />
Preis (1.000 Euro) geht an<br />
Lisa Erichsen, Nümbrecht, <strong>und</strong><br />
über 500 Euro kann sich Michael Frühling,<br />
Ihlow, freuen. Alle weiteren Gewinner<br />
werden per Post benachrichtigt.<br />
Die neuen Kalender 2008 können unter<br />
www.universum.de/shop bestellt werden.<br />
www.universum.de<br />
Feuchtarbeit schädigt Haut<br />
Feuchtarbeit ist für r<strong>und</strong> ein Drittel<br />
aller beruflich bedingten Hauter -<br />
krankungen verantwortlich – pro Jahr<br />
weit mehr als 3.000 Fälle. Zu den<br />
in Deutschland r<strong>und</strong> eine Million<br />
Feuchtarbeitern zählt, wer seine Haut<br />
täglich zwei St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> länger dem<br />
Wasser aussetzen muss. Das regel -<br />
mäßige <strong>Arbeit</strong>en mit Wasser, insbesondere<br />
bei Zusatz von Reinigungs- <strong>und</strong><br />
<strong>Juli</strong> <strong>2007</strong><br />
Foto: HVBG<br />
Desinfektionsmitteln, ist in Deutschland<br />
damit die Hauptursache der so<br />
ge nannten Berufsdermatosen, den<br />
derzeit häufigsten bestätigten Berufskrankheiten.<br />
Aber auch wer regelmäßig<br />
feuchtigkeitsdichte Schutzhandschuhe<br />
trägt, ist gefährdet: Bei längerem Tragen<br />
schwitzen die Hände, die Hornschicht<br />
der Haut wird aufgeweicht.<br />
www.hvbg.de, Webcode: 2615551<br />
Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />
<strong>und</strong> Altenpflege<br />
Zentrales Thema auf dem bgwforum<br />
vom 4. bis 6. September ist es, den Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />
der Mitarbeiter in<br />
Pflegeeinrichtungen mit praxisnahen<br />
Lösungen sicherzustellen. Hierzu lädt<br />
die Berufsgenossenschaft für Ges<strong>und</strong> -<br />
heitsdienst <strong>und</strong> Wohlfahrtspflege<br />
(BGW) Führungskräfte, Beschäftigte<br />
<strong>und</strong> Experten nach Hamburg ein. Mit<br />
Foto: BGW<br />
über 120 Vorträgen <strong>und</strong> Workshops<br />
bietet das bgwforum ein breit gefächertes<br />
Programm für ambulante <strong>und</strong><br />
stationäre Altenpflegeeinrichtungen.<br />
Dabei geht es unter anderem um<br />
Qualitäts- <strong>und</strong> Risikomanagement,<br />
Fragen der <strong>Arbeit</strong>sorganisation <strong>und</strong><br />
<strong>Arbeit</strong>szeitgestaltung, Rückenprävention,<br />
Hautschutz <strong>und</strong> Hygiene. Aber<br />
auch aktuelle Brennpunkte <strong>und</strong> heikle<br />
Themen werden aufgegriffen: Das<br />
Spektrum reicht von Pflegekonzepten<br />
für Demenzkranke über alternative<br />
Wohnformen bis hin zur Sexualität in<br />
der Pflege <strong>und</strong> Sucht im Alter. Das<br />
Programmheft kann im Internet heruntergeladen<br />
oder unter der Bestellnummer<br />
SX-FP07 angefordert werden.<br />
Weitere Informationen<br />
Tel.: 040/20207-3712<br />
www.bgw-online.de<br />
Appell an junge Fahrer<br />
„Hast Du die Größe? Fahr mit Verantwortung“.<br />
Das ist das Motto einer<br />
neuen Verkehrssicherheitskampagne<br />
des B<strong>und</strong>esverkehrsministeriums, des<br />
Deutschen Verkehrssicherheitsrats<br />
(DVR) <strong>und</strong> des Hauptverbands der<br />
gewerblichen Berufsgenossenschaften<br />
(HVBG), die sich an junge Fahrerinnen<br />
<strong>und</strong> Fahrer wendet, um Unfallrisiken<br />
zu minimieren. B<strong>und</strong>esverkehrsminis -<br />
ter Wolfgang Tiefensee: „Wir werden<br />
unsere präventive <strong>Arbeit</strong> bei der<br />
Verkehrserziehung fortsetzen. Dazu<br />
gehören insbesondere Fahrübungen,<br />
Schulungen <strong>und</strong> das Stärken des Verantwortungsgefühls<br />
im Straßenverkehr.“<br />
Zwölf junge Autofahrer aus<br />
Deutschland nahmen am „Euro -<br />
päischen Tag der Verkehrssicherheit“<br />
in Brüssel teil.<br />
www.bmvbs.de<br />
Festival der <strong>Arbeit</strong>sschutzmedien<br />
Einen Überblick über das weltweite<br />
Angebot an einschlägigen Film- <strong>und</strong><br />
Multimediaprodukten zum Thema<br />
Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit bei der<br />
<strong>Arbeit</strong> gibt ein internationales Filmfestival.<br />
Während des XVIII. Weltkongresses<br />
für Sicherheit <strong>und</strong><br />
Ges<strong>und</strong>heit bei der <strong>Arbeit</strong> vom<br />
30. Juni bis 2. <strong>Juli</strong> 2008 zeichnet eine<br />
Expertenjury die besten Produktionen<br />
aus. Zugelassen sind Filme, Spots<br />
sowie Trainingsanwendungen für PC<br />
<strong>und</strong> Internet, die im Jahr 2004 oder<br />
später hergestellt wurden. Die Medien<br />
für das Festival können bis zum<br />
31. Oktober unter http://electricity -<br />
prevention.issa.int angemeldet werden.<br />
www.safety2008korea.org
Foto: Bax<br />
Gasflaschen<br />
richtig gelagert<br />
Protectos bietet Sicherheitsstationen<br />
aus Stahl <strong>und</strong> Beton für die verschiedenen<br />
Lagerarten von Gasen<br />
<strong>und</strong> gemäß den Technischen Regeln<br />
für Druckgase (TRG 280) an. Sollbohrstellen<br />
ermöglichen es, Versor -<br />
gungs leitungen in die Station zu<br />
verlegen. So können die Druckgasbehälter<br />
aus dem Lager heraus geleert<br />
werden. Laut Anbieter werden<br />
geschweißte Stationen aus Stahl vormontiert,<br />
so dass sie schnell auf -<br />
gestellt werden können. Zerlegbare<br />
Stationen haben ihren Vorteil in der<br />
Foto: Protectoplus<br />
Mobilität <strong>und</strong> Flexibilität. Sie sind, so<br />
die Angaben, geeignet für den Einsatz<br />
auf Baustellen <strong>und</strong> kurzfristigen Lager -<br />
orten.<br />
Tel.: 04331/5416-0<br />
www.protectoplus.de<br />
Immer die richtige<br />
Temperatur<br />
Das Messkabel Bax-SensoLine ermöglicht<br />
Temperatur-Monitoring in zahlreichen<br />
industriellen Anwendungen.<br />
Das längste Kabel der Bax Engineering<br />
ist 2.500 Meter lang <strong>und</strong> mit 300<br />
Sensoren bestückt. Es kann<br />
zur Überwachung von<br />
Bränden, Lecks <strong>und</strong><br />
Überlastung ein -<br />
ge setzt werden.<br />
Es ermögliche<br />
dauer hafte Tem -<br />
peraturmessungen<br />
in einem Bereich von<br />
minus 55 bis plus 110 Grad Celsius.<br />
Das Messsystem benötigt für den<br />
Betrieb nur sechs Watt. Eine dazugehörige<br />
Software visualisiert die Messdaten.<br />
Geeignete Einsatzgebiete sind<br />
zum Beispiel Silos, Müllverbren-<br />
nungsanlagen, Tunnel, Flüssiggasanlagen<br />
<strong>und</strong> Kabelschächte.<br />
Tel.: 05723/9464-0<br />
www.bax-gmbh.de<br />
Hilfe bei Medikamentenabhängigkeit<br />
Schlafstörungen gehören für r<strong>und</strong> 25<br />
Prozent der Bevölkerung in den westlichen<br />
Industrieländern zum ständigen<br />
Begleiter. Frauen <strong>und</strong> Ältere sind<br />
öfter betroffen. In der Hoffnung auf<br />
schnelle Hilfe greifen viele zu Schlaf<strong>und</strong><br />
Beruhigungsmitteln. Allein in<br />
Deutschland nehmen r<strong>und</strong> 1,1 Millionen<br />
Menschen regelmäßig solche<br />
Präparate mit dem Risiko erheblicher<br />
Folgeschäden <strong>und</strong> einer schleichenden<br />
Abhängigkeit. Die Deutsche<br />
Hauptstelle für Suchtfragen <strong>und</strong> der<br />
B<strong>und</strong>esverband der Betriebskrankenkassen<br />
bieten Materialien zur Aufklärung,<br />
Tipps für Betroffene <strong>und</strong><br />
Praxishilfen für Unternehmen unter<br />
www.bkk.de <strong>und</strong> www.dhs.de.<br />
Moderne Tauchmedizin<br />
Berufstauchen erfordert eine starke<br />
körperliche <strong>und</strong> mentale Fitness. Bei<br />
der Auswahl <strong>und</strong> Ausbildung geeigneter<br />
Personen sowie bei der Be -<br />
handlung von Tauchunfällen tragen<br />
Fachkräfte für <strong>Arbeit</strong>ssicherheit <strong>und</strong><br />
<strong>Arbeit</strong>smediziner große Verantwortung.<br />
Das Standardwerk „Moderne<br />
Tauchmedizin“ vom Gentner Verlag<br />
ist jetzt neu erschienen <strong>und</strong> bietet<br />
Tauchern, Tauchausbildern, Ärzten<br />
<strong>und</strong> Fachkräften wichtige Hilfe zur<br />
Prävention <strong>und</strong> Behandlung von<br />
Krankheiten <strong>und</strong> Tauchunfällen.<br />
Tel.: 0711/63672-857<br />
www.gentnerverlag.de<br />
Schritt halten<br />
Die Gefahr von Stolperunfällen auf<br />
Außentreppen soll durch eine neue<br />
profilierte Edelstahltreppe von Graepel-STUV<br />
mit gelochter Antrittskante<br />
reduziert werden. Die einteilige Stufe<br />
aus Edelstahlblech ist überwiegend in<br />
geschlossener Oberfläche mit aufste-<br />
| Markt <strong>und</strong> Medien<br />
hender Kegelprägung konzipiert. Das<br />
sorgt laut den Angaben des Herstellers<br />
für sicheren Halt auf der Stand-<br />
Foto: Gräpel<br />
fläche bei jedem Wetter. Die<br />
witterungsfeste Außentreppe zeige<br />
dank unterschiedlicher Lichtbrechung<br />
als zusätzlichen Sicherheitsaspekt<br />
den Stufenrand deutlich an.<br />
Tel.: 039386/27104<br />
www.graepel.de<br />
Not-Augenduschen<br />
mit Zertifikat<br />
Nach Anbieterangaben können jetzt<br />
insgesamt 25 verschiedene Not-Augenduschen<br />
der Marke Hughes mit<br />
DIN-DVGM-Baum uster prüf zerti fikat<br />
geliefert werden. Damit<br />
haben, so Hughes, die<br />
K<strong>und</strong>en die Gewähr,<br />
dass diese wichtige<br />
Erste-Hilfe-Aus rüs -<br />
t ung den gültigen<br />
Normen entspricht – insbesondere<br />
der neuen DIN EN 15154<br />
Teil 1 <strong>und</strong> Teil 2.<br />
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Foto: Hughes<br />
<strong>Juli</strong> <strong>2007</strong> ARBEIT UND GESUNDHEIT 5
Explosionsschutz |<br />
6 ARBEIT UND GESUNDHEIT<br />
Unter Verschluss: Wo der Sprengstoff<br />
gelagert wird, ist streng geheim.<br />
<strong>Juli</strong> <strong>2007</strong><br />
Sorgfältige<br />
Unfälle mit explosivem Gut sind glücklicherweise<br />
selten. Der Gr<strong>und</strong>: Hier sind Profis<br />
am Werk. Beispielsweise bei Westspreng, wo<br />
gewerbliche Sprengstoffe hergestellt werden.<br />
Mit Feuerwerkskörpern ist nicht zu spaßen. Das gilt für<br />
das Zünden an Silvester ebenso wie schon bei der Herstellung.<br />
Die Katastrophe in Enschede ist noch in Erinnerung,<br />
wo – wahrscheinlich nach einer Die Westspreng-Gruppe setzt<br />
Brandstiftung – in der nieder- r<strong>und</strong> 70 Millionen Euro im Jahr<br />
ländischen Feuerwerksfabrik um <strong>und</strong> beschäftigt europaweit<br />
im Mai 2000 fast ein ganzes zirka 600 Mitarbeiter, davon<br />
Wohnviertel dem Erdboden<br />
etwa die Hälfte in Deutschland.<br />
gleich gemacht wurde. 22 Menschen kamen ums Leben,<br />
H<strong>und</strong>erte wurden verletzt. Häufiger sind solche Explosionen<br />
in Asien: Im Januar 2005 verlieren 25 junge Frauen bei der<br />
Feuerwerkskörper-Herstellung ihr Leben, wenige Monate<br />
später gibt es 32 Opfer in Indien.<br />
Gebührender Abstand zur Bebauung<br />
Hierzulande wird viel getan, um solche Katastrophen zu<br />
verhindern. Hersteller <strong>und</strong> Anwender von explosivem Gut<br />
müssen zahlreiche strenge Vorschriften beachten. Deshalb<br />
sind Sprengstoffherstellung, -lagerung, -transport <strong>und</strong><br />
-anwendung nur etwas für sorgfältige Spezialisten. „Die<br />
Mitarbeiter dürfen nie vergessen, dass sie mit Sprengstoff<br />
arbeiten.“ Dies ist einer der Gr<strong>und</strong>sätze, die bei Westspreng<br />
gelten. Das Unternehmen liegt idyllisch im Sauerland,<br />
auf 13.000 Quadratmetern verstreut im hügeligen<br />
Die Mischung macht’s: Nur Mitarbeiter mit einwandfreien Papieren<br />
dürfen imWerk ans Werk – hier Ronny Groß bei der Herstellung von<br />
Emulsions-Sprengstoff.
Spezialisten<br />
Tann. „Kein Zufall“, erläutert Dr. Martin Held, Mitglied<br />
der Geschäftsleitung. Denn ein Sprengstofflager muss in<br />
gebührendem Abstand zur nächsten Bebauung stehen.<br />
In 25-Kilogramm-Säcken <strong>und</strong> Kisten lagern hier Spreng-<br />
stoffe unter einer Erdschicht<br />
<strong>und</strong> hinter dickem<br />
Beton – zusätzlich gesichert<br />
mit tonnenschweren<br />
Stahltresortoren. Räumlich abgetrennt von dem Stoff auf<br />
Ammoniumnitrat-Basis werden Zünder <strong>und</strong> Sprengschnüre<br />
aufbewahrt. „Eine gr<strong>und</strong>sätzliche Fehlannahme<br />
ist, dass bei Sprengstoffen von explosionsgefährdeten<br />
Bereichen ausgegangen wird“, stellt Dr. Held erst einmal<br />
klar. „In der Regel haben wir es in den seltensten Fällen<br />
mit explosiver Atmosphäre zu tun, sondern zumeist mit<br />
Bereichen mit <strong>und</strong> ohne Explosivstoff “, so Dr. Held.<br />
Kriterien seien hier eher, ob offener Explosivstoff – fest<br />
oder flüssig, aber nicht in der Atmosphäre – oder verpackter<br />
vorliege.“<br />
„Wenn bei der Sprengstoffproduktion<br />
etwas schief läuft, ist nicht Löschen erste<br />
Pflicht, sondern Rennen.“<br />
Notausgang immer in der Nähe<br />
Produziert wird woanders, denn für die Herstellung gelten<br />
nicht die gleichen Vorschriften wie für die Lagerung.<br />
Massive Betonwände sind unerwünscht, im Gegenteil: Eine<br />
dünne „Ausblasewand“ soll eventuellen Explosionsdruck<br />
nach außen ableiten. Von jedem Punkt des Gebäudes müssen<br />
zwei Notausgänge erreichbar sein, nicht mehr als zehn<br />
Meter vom <strong>Arbeit</strong>splatz entfernt. Jeder Herstellungs- <strong>und</strong><br />
Abfüllschritt ist mit <strong>Arbeit</strong>sanweisungen am Platz genau<br />
Sprengstoff am Stück: Das emulsionsförmige Gemisch aus Ammoniumnitrat<br />
<strong>und</strong> Öl wird unter dem aufmerksamen Blick von Margit Spies<br />
in Kunststoff eingeschweißt.<br />
beschrieben. „Wir haben dafür unsere Mitarbeiter eingeb<strong>und</strong>en“,<br />
sagt Dr. Held. Sie dokumentierten die <strong>Arbeit</strong>sabläufe<br />
<strong>und</strong> überlegten, welche <strong>Arbeit</strong>sschutzbelange damit<br />
verb<strong>und</strong>en sein könnten. Auf dieser Gr<strong>und</strong>lage wurden die<br />
<strong>Arbeit</strong>sanweisungen mit den<br />
nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />
Vorschriften abgeglichen<br />
<strong>und</strong> ergänzt. „So“, erläutert<br />
Dr. Held, „haben wir perfekt auf <strong>Arbeit</strong>ssicherheit <strong>und</strong><br />
Ges<strong>und</strong>heitsschutz sowie auf den jeweiligen <strong>Arbeit</strong>splatz<br />
abgestimmte Anweisungen erreicht.“<br />
Kameraüberwachte Herstellung<br />
Im sauerländischen Werk werden Emulsions- <strong>und</strong> ANFO-<br />
Sprengstoffe hergestellt. Der Umgang mit Ammoniumnitrat<br />
<strong>und</strong> Öl stellt vor allem Anforderungen an den Haut<strong>und</strong><br />
Augenschutz. In der Produktion arbeiten meist<br />
Frauen. Sie gehen, so heißt es, „sensibler“ an ihre Aufgabe<br />
heran. Größte Störungs- Westspreng betreibt in West-, Ost- <strong>und</strong><br />
quellen wären das „Trocken- Süddeutschland mehrere Sprengstoff -<br />
laufen“ der dickflüssigen lager <strong>und</strong> produziert unter anderem in<br />
Emulsion, wenn bei einem Sachsen <strong>und</strong> Nordrhein-Westfalen.<br />
Missverhältnis von Ammoniumnitrat <strong>und</strong> Öl im System<br />
Temperatur <strong>und</strong> Druck steigen, oder mechanische<br />
Störungen wie etwa eine Schraube, die in die Anlage fällt.<br />
Erheblich aufwändiger ist die Herstellung von Dynamit,<br />
das Westspreng in einem ostdeutschen Werk fertigt. Zwar<br />
ist das Dinitrotulol, einst krebserregender Bestandteil, in<br />
der Fertigung längst ersetzt, doch das Sprengöl ist giftig –<br />
Marke Eigenbau: Nur das Chassis ist original vom Hersteller, der Rest des Lkw<br />
ist eine der mobilen Mini-Produktionsanlagen für Sprengstoff. Thorsten Henkel<br />
wartet die Technik des Westspreng-Trucks.<br />
<strong>Juli</strong> <strong>2007</strong> ARBEIT UND GESUNDHEIT 7
Explosionsschutz |<br />
Quelle: BG Chemie, Merkblatt A022<br />
8 ARBEIT UND GESUNDHEIT<br />
ARBEIT UND GESUNDHEIT Info<br />
Explosionsschutz: EU-weit geregelt<br />
Innerhalb der Europäischen Union regelt die Richtlinie<br />
94/9/EG, wie Geräte <strong>und</strong> Schutzsysteme in explosionsgefährdeten<br />
Bereichen verwendet werden dürfen. Mit Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />
<strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>nehmersicherheit in explosionsgefährdeten<br />
Atmosphären befasst sich die EU-Richtlinie 1999/92/EG.<br />
Ihre Schwerpunkte sind:<br />
• Verhindern von <strong>und</strong> Schutz gegen Explosionen<br />
• Beurteilung von Explosionsrisiken<br />
• Koordinierungspflicht<br />
• Explosionsschutzdokument<br />
• Einteilung von Bereichen, in denen explosionsfähige<br />
Atmosphäre vorhanden sein kann<br />
<strong>und</strong> Nitroglyzerin ein Stoff mit eher unangenehmen<br />
Eigenschaften. Gr<strong>und</strong> dafür, dass Kameras den vollautomatischen<br />
Herstellungsprozess überwachen. Die <strong>Arbeit</strong>er<br />
sitzen in abgeschirmten, massiven Betonbauten. „Ölberg“<br />
nennen die <strong>Arbeit</strong>er das Reservoir, aus dem per Schwerkraft<br />
das Sprengöl als Emulsion mit Wasser nach unten<br />
befördert <strong>und</strong> erst am Mischhaus getrennt wird.<br />
„Notretter“ in regelmäßigen Abständen<br />
„In der Produktion werden auch Salpeter- <strong>und</strong> Schwefelsäure<br />
zur Trennung verwendet“, erläutert Dr. Held. Eventuell<br />
freigesetzte Säuregase sind der Gr<strong>und</strong> dafür, dass in<br />
den Produktionshallen in regelmäßigen Abständen<br />
„Notretter“ hängen. Sie schützen vor Umgebungsluft <strong>und</strong><br />
sollen so ein schnelles Entkommen ermöglichen. Denn<br />
wenn bei der Sprengstoffproduktion etwas schief läuft, ist<br />
nicht Löschen erste Pflicht, sondern Rennen.<br />
Zündquellen fernhalten: In haushohen Behältern wird Ammoniumnitrat<br />
zur Weiterverarbeitung gelagert. Es ist der Gr<strong>und</strong>stoff für zahlreiche<br />
Sprengstoffarten.<br />
<strong>Juli</strong> <strong>2007</strong><br />
• Mindestvorschriften zur Verbesserung der Sicherheit <strong>und</strong><br />
des Ges<strong>und</strong>heitsschutzes der <strong>Arbeit</strong>nehmer, die durch<br />
explosionsfähige Atmosphäre gefährdet werden können<br />
sowie Kriterien für die Auswahl von Geräten <strong>und</strong><br />
Schutzsystemen<br />
• Warnzeichen zur Kennzeichnung von Bereichen, in denen<br />
explosionsfähige Atmosphäre auftreten kann<br />
Relevant für den <strong>Arbeit</strong>sschutz sind auch die Explosionsschutzverordnung<br />
(ExVO), die Betriebssicherheitsverordnung<br />
(BetrSichV) <strong>und</strong> die Gefahrstoffverordnung (GefStoffV). Der<br />
Fachausschuss „Chemie“ des Hauptverbandes der gewerblichen<br />
Berufsgenossenschaften gibt mit den Explosionsschutz-Regeln<br />
(EX-RL) die Gr<strong>und</strong>lagen vor, wie sich Gefährdungen in explosiver<br />
Atmosphäre verhindern lassen.<br />
Vor allem die empfindlichen, nitroglyzerinhaltigen<br />
Sprengmittel sind es, die einen weiteren Gr<strong>und</strong>satz der<br />
Branche begründen: „So wenig Stoff wie möglich über die<br />
Straße transportieren.“ Westspreng unterhält daher b<strong>und</strong>esweit<br />
etliche dezentrale Lager. Doch der Trend geht weg<br />
von der Sprengpatrone. Die Firma hat eine Lösung<br />
entwickelt, um deren Beförderung zu umgehen: Mini-Produktionsanlagen<br />
auf Lkw. Die Systeme sind eine aufwändige<br />
Eigenentwicklung. Sie sorgen dafür, dass die<br />
Komponenten des Emulsions-Sprengstoffs erst im Bohrloch<br />
zusammenkommen.<br />
Mit bis zu 60 Meter langen Schläuchen befüllen Westspreng-Mitarbeiter<br />
die Löcher mit den Chemikalien. Dann<br />
kommen Zünder <strong>und</strong> Verstärkungsladung hinzu, die<br />
besonders gesichert in den mit bis zu 15 Tonnen Ladekapazität<br />
ausgerüsteten Lkw mitgeführt werden. Für die<br />
<strong>Arbeit</strong>en in Tunneln oder anderen schwierig zugänglichen<br />
Explosives Lager: Unter der Erde, hinter massiven Betonwänden<br />
<strong>und</strong> schweren Stahltüren, lagern Tonnen von Sprengstoff als Pulver<br />
<strong>und</strong> Emulsion.
Orten gibt es ein kompaktes Mischmodul, das ein<br />
Gabelstapler problemlos zur Sprengstelle befördern kann.<br />
Explosion nur mit Zünder<br />
„Dieses Verfahren ist viel billiger <strong>und</strong> außerdem sehr<br />
sicher“, erläutert der Sprengmeister Helmut Roller im<br />
WDR-Fernsehen. Theoretisch könne man in dem Sprengstoff<br />
eine Zigarette ausdrücken, ohne dass etwas passiert.<br />
„Er explodiert wirklich nur in Verbindung mit einem Zünder.“<br />
Insofern ist das Sprengen eine sichere Sache. Tat-<br />
sächlich sei die <strong>Arbeit</strong> auf<br />
einer Baustelle erheblich<br />
gefährlicher als die von<br />
Sprengmeistern, weiß Roller.<br />
Seine Mitarbeiter seien eher gefährdet, beim Laufen im<br />
Steinbruch umzuknicken, als einen Unfall im Zusammenhang<br />
mit Sprengstoff zu erleiden, bestätigt Dr. Held.<br />
Nicht zuletzt Folge der strikten Anwendung der Vorschriften.<br />
Ausgebildet werden die Westspreng-<strong>Arbeit</strong>er unter anderem<br />
in dem „Herstellerlehrgang“ der Be ruf s genossenschaft<br />
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„Theoretisch kann man in dem Sprengstoff<br />
eine Zigarette ausdrücken, ohne<br />
dass etwas passiert.“<br />
Chemie, bei der r<strong>und</strong> 200 „explosive Betriebe“ gelistet<br />
sind. Weitere Firmen mit Sprengstoff-Umgang sind Mitglieder<br />
der Bergbau- beziehungsweise der Steinbruchs-<br />
Berufsgenossenschaften.<br />
Jeder Schritt dokumentiert<br />
Wer mit Sprengstoff umgeht, benötigt spezielle Berechtigungen,<br />
die regelmäßig erneuert werden müssen. Dabei<br />
wird auch geprüft, ob die Mitarbeiter Ärger mit Ermittlungsbehörden<br />
hatten. Ges<strong>und</strong>heitliche Checks sind dar-<br />
über hinaus Pflicht – je<br />
nach <strong>Arbeit</strong>sbereich. Große<br />
Bedeutung kommt auch<br />
der lückenlosen Dokumentation<br />
zu. Von der Herstellung bis zum „Big Bang“ ist der<br />
Weg eines jeden Gramms nachgezeichnet <strong>und</strong><br />
muss zehn Jahre zurückverfolgbar sein. Beim Thema<br />
Sprengstoff gilt es schließlich, nicht nur bei der Her stellung<br />
vorsichtig zu sein.<br />
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Explosionsschutz |<br />
„Dynamit<br />
ist ein<br />
Auslaufmodell“<br />
ARBEIT UND GESUNDHEIT sprach mit Dr. Martin Held über die Risiken moderner<br />
Sprengstoffe. Der Chemiker ist Mitglied der Geschäftsleitung von Westspreng <strong>und</strong> im<br />
Unternehmen unter anderem für den <strong>Arbeit</strong>sschutz verantwortlich.<br />
10 ARBEIT UND GESUNDHEIT<br />
Wie sieht der Markt für Sprengstoffherstellung<br />
in Deutschland aus?<br />
In Deutschland werden jährlich<br />
r<strong>und</strong> 65.000 Tonnen Sprengstoff<br />
produziert, davon r<strong>und</strong> 20.000 Tonnen<br />
für den Untertagebau. Von den<br />
verbleibenden 45.000 Tonnen stellt<br />
unser Unternehmen Westspreng<br />
knapp die Hälfte her.<br />
Welche Sprengstoffe werden<br />
produziert?<br />
Seit Beginn der 1980er-Jahre produzieren<br />
wir Emulsions-Sprengstoffe,<br />
darüber hinaus stellen wir ANFO-<br />
Sprengstoffe her, gelatinöse Sprengstoffe,<br />
Wetter-Sprengstoffe <strong>und</strong><br />
pulverförmige Sprengstoffe. In unserem<br />
ostdeutschen Werk wird noch<br />
Dynamit produziert.<br />
Was sind die Unterschiede?<br />
Zunächst einmal zum Dynamit, es<br />
wird – grob gesagt – noch so zusammengesetzt,<br />
wie Alfred Nobel es<br />
gemacht hat. Hauptbestandteil ist<br />
das Glycerintrinitrat, besser bekannt<br />
als Nitroglyzerin. Wetter-Sprengstoffe<br />
sind speziell für den Steinkohlebergbau<br />
entwickelt, damit sich Grubengas<br />
oder Kohlestaub nicht entzünden.<br />
Die Emulsions-Sprengstoffe entstehen<br />
aus einer hochkonzentrierten Nitrat -<br />
lösung <strong>und</strong> Mineralöl. Hauptbestandteil<br />
ist Ammoniumnitrat, das auch<br />
Gr<strong>und</strong>lage für die ANFO- <strong>und</strong> die<br />
gelatinösen Sprengstoffe ist. Heute<br />
werden solche Sprengstoffe am<br />
<strong>Juli</strong> <strong>2007</strong><br />
häufigsten eingesetzt, weil sie<br />
kostengünstig <strong>und</strong> wirksam sind,<br />
jedoch selbst keine explosiven<br />
Komponenten enthalten.<br />
Also sind sie erheblich sicherer als<br />
das Dynamit?<br />
Ja. In Europa werden heute zu 50<br />
Prozent ANFO-Sprengstoffe verwendet,<br />
nur noch 16 Prozent Dynamit.<br />
In der Schweiz, Südafrika <strong>und</strong><br />
Indien ist dessen Herstellung inzwischen<br />
verboten. Sie ist erheblich<br />
gefährlicher <strong>und</strong> aufwändiger als<br />
die von ammoniumnitrathaltigen<br />
Sprengstoffen. Auch die Anwendung<br />
ist mit erheblich mehr Risiken verb<strong>und</strong>en.<br />
Wer versehentlich mit der<br />
Raupe über Dynamit fährt, macht<br />
ganz andere Erfahrungen, als wenn<br />
er über ANFO rollt. Auf dem nordamerikanischen<br />
Kontinent findet<br />
man nur noch eine Dynamitfabrik.<br />
Gerade mal 30.000 von den 1,5 Millionen<br />
Tonnen Sprengstoff, die dort<br />
im Jahr hergestellt werden, sind<br />
Dynamit. In Europa gibt es noch<br />
acht Fertigungsstätten. In Skandinavien<br />
gab es 2001 den letzten Unfall<br />
mit Dynamit, zum Glück ohne<br />
Personenschaden. Die Produktion<br />
wurde nicht wieder aufgenommen.<br />
Dynamit ist ein Auslaufmodell.<br />
Stefan Sochatzy,<br />
redaktion@arbeit-<strong>und</strong>-ges<strong>und</strong>heit.de<br />
Fotos: Dominik Buschardt
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Die Sicherheitsschuhe von Bata Industrials sind durch das<br />
Tunnelsystem ® mit einem idealen Schockabsorber ausgerüstet.<br />
Mit diesem System werden Schocks bis zum 3- bis 4-fachen des<br />
eigenen Körpergewichtes aufgefangen. Durch dieses System führen<br />
unerwartete Bewegungen wie z. B. beim Verpassen einer Treppenstufe<br />
oder ein Sprung vom Gabelstapler nicht gleich zu Verletzungen.<br />
Hinzu kommen die perfekt unterstützte Abrollbewegung des Fußes,<br />
das sehr angenehme <strong>und</strong> trockene Fußklima, eine komfortable <strong>und</strong><br />
rutschhemmende Sohle, sowie natürlich das bewährte 4-Weiten-<br />
System. Sie werden spüren, dass ges<strong>und</strong>es <strong>und</strong><br />
sicheres <strong>Arbeit</strong>en auch komfortabel sein kann.<br />
Bata Industrials Europe • Postfach 10050 • 5680 DB Best • Die Niederlande • Telefon: +31 (0)499 - 362 216 • Fax: +31 (0)499 - 362 948<br />
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Foto: STEITZ SECURA<br />
Sicherheitsschuhe |<br />
Von wegen<br />
steif <strong>und</strong><br />
unbequem<br />
12 ARBEIT UND GESUNDHEIT<br />
Es ist noch nicht lange her, dass so genannte „Knobelbecher“ den Rekruten bei der<br />
B<strong>und</strong>eswehr die Beine <strong>und</strong> das Leben schwer machten, oder steife Sicherheitsschuhe die<br />
Füße vieler <strong>Arbeit</strong>er einengten. Heute muss sich niemand mehr mit unbequemen <strong>Arbeit</strong>sschuhen<br />
quälen. ARBEIT UND GESUNDHEIT stellt einige neue Trends vor.<br />
Das Bewusstsein für Schuhe in der <strong>Arbeit</strong>swelt hat sich in<br />
den letzten Jahren gewandelt: Über alle Sparten hinweg<br />
haben sie sich als wichtiges Element von Berufskleidung<br />
etabliert. Viele Verbraucher haben erkannt, dass billige<br />
<strong>Arbeit</strong>sschuhe nicht das halten, was sie versprechen. Alle<br />
namhaften Hersteller reagieren mit immer besseren <strong>und</strong><br />
intelligenteren Entwicklungen auf die anhaltende Nachfrage<br />
nach qualitativ anspruchsvollen Produkten. Neben<br />
dem mechanischen Schutz durch die Zehenschutzkappe<br />
bieten sie Schutz vor chemischen Einflüssen, Hitze, Kälte<br />
oder elektrostatischer Aufladung. Geeignete Materialien,<br />
ein sinnvoll gestaltetes Innenleben <strong>und</strong> hochwertige Verarbeitung<br />
sorgen zudem für einen hohen Klimakomfort.<br />
Guten gegen Umknicken: STEITZ SECURA<br />
fertigt in vier verschiedenen Weiten <strong>und</strong> bietet<br />
dadurch individuell festen Halt. Außerdem hat<br />
dieser Sicher heitsschuh eine gewichtsberechnete<br />
Fersendämpfung.<br />
Wie angegossen<br />
Der moderne <strong>Arbeit</strong>sschuh wird über<br />
die Passform genau auf die Ana tomie<br />
<strong>und</strong> Bedürfnisse des Fußes<br />
abgestimmt. Dafür werden<br />
nicht nur unter schied -<br />
liche Schuhgrößen,<br />
sondern auch Wei -<br />
ten angeboten. Weil<br />
eine korrekte Pass -<br />
<strong>Juli</strong> <strong>2007</strong><br />
form deutlich die Gefahr<br />
des Umknickens reduziert,<br />
entwickeln die Hersteller<br />
immer passgenauere Lösungen,<br />
zum Beispiel kom-<br />
plett neue Leisten, anatomisch geformte Laschen oder<br />
spezielle Manschetten, die das Sprunggelenk besonders<br />
stabilisieren.<br />
Da geht nichts durch<br />
Der Zehenschutz ist ein Merkmal, das alle Sicherheitsschuhe<br />
verbindet. Für diesen Schutz gegen fallende oder rollende<br />
schwere Gegenstände werden Kappen in die Schuhe eingearbeitet.<br />
Kunststoff- <strong>und</strong> Alukappen machen den Schuh insgesamt<br />
etwas leichter, aber speziell Kunststoffkappen halten<br />
nicht so hohe Belastungen aus wie die klassische Version<br />
aus Stahl. Ein weiterer häufig geforderter Schutz ist die<br />
Durchtrittfestigkeit. Er wird in der Regel durch Stahlzwischensohlen<br />
erreicht. Mehr <strong>und</strong> mehr werden aber auch<br />
spezielle Gewebe auf Kevlarbasis dafür verwendet. Dies erhöht<br />
die Sohlenflexibilität <strong>und</strong> die Thermoisolation, was<br />
sich wiederum sehr positiv auf die Trageakzeptanz auswirkt.<br />
Duo-Sohlen<br />
Hatten früher die meisten Schuhe eine reine Gummisohle,<br />
weil diese als besonders hitzebeständig <strong>und</strong> abriebfest galt,<br />
werden heute in der Regel so genannte Duo-Sohlen verarbeitet.<br />
Die Zwischensohle ist dabei wegen der guten Isolations-<br />
<strong>und</strong> Dämpfungseigenschaften sowie des geringen<br />
Gewichts meistens aus Polyurethan (PU), die Laufsohle<br />
aus abriebbeständigerem Thermoplastischen Elastomeren<br />
(TPE-U), Gummi oder höher verdichtetem PU. Das Ergebnis<br />
sind guter Tragekomfort, hohe Schutzwirkung sowie eine<br />
lange Haltbarkeit.<br />
Foto: UVEX
Verbesserte Dämpfung <strong>und</strong> sehr gute Isolationseigenschaften:<br />
Haix spritzt den gesamten Sohleninnenraum mit PU-Schaum aus.<br />
Prima Klima<br />
Mindestens ebenso wichtig wie die perfekte<br />
Passform <strong>und</strong> der mechanische Schutz ist der<br />
klimatische Komfort. Ein guter Schuh muss<br />
atmungsaktiv sein, damit man sich auf Dauer<br />
in ihm wohl fühlt. Eine komplexe Aufgabe, vor<br />
allem wenn ein Schuh für den Innen- <strong>und</strong><br />
Außeneinsatz gefragt ist, zum Beispiel für Polizeibeamte<br />
oder Mitarbeiter von Zustelldiensten.<br />
Innovative High-Tech-Materialien wie GORE-TEX, Sympatex oder firmeneigene Laminate<br />
unterstützen den menschlichen Organis mus auch bei solchen Wechseln. Über<br />
die Funktion des Nässeschutzes <strong>und</strong> der Atmungs aktivität hinaus haben Laminate häufig<br />
Zusatznutzen wie den Schutz gegen Chemi kalien, Hitze <strong>und</strong> Kontamination durch<br />
Viren oder Bakterien.<br />
Neu im Trend: ESD-Schuhe<br />
Eine immer größere Nachfrage gibt es nach Schuhen, die antistatisch ausgerüstet sind.<br />
Bei der zunehmenden Verarbeitung elektronischer Bauteile kann es schon vor oder<br />
während des Einbaus zu Schäden in diesen Teilen durch elektrische Entladung<br />
kommen. So genannte ESD-Schuhe (ab geleitet aus dem Englischen von electrostatic<br />
decharge) verhindern über entsprechende Materialkomponenten im Schuh <strong>und</strong> in der<br />
Sohle die elektrische Aufladung des Schuhträgers <strong>und</strong> damit die schadenverursachende<br />
Entladung.<br />
ARBEIT UND GESUNDHEIT Tipp<br />
ARBEIT UND<br />
GESUNDHEIT<br />
A+A <strong>2007</strong><br />
Wer sich über alle Neuheiten zum Thema „Schuhe in der <strong>Arbeit</strong>swelt“ informieren will, sollte die<br />
A+A <strong>2007</strong> in Düsseldorf besuchen. Sie ist mit über 1.300 Ausstellern aus 55 Nationen die international<br />
führende Fachmesse für Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit bei der <strong>Arbeit</strong>. Sie findet vom<br />
18. bis 21. September statt. Alle Informationen im Internet unter: www.AplusA-online.de<br />
Über Produktneuheiten der A+A-Aussteller informiert im Internet-Portal die Datenbank<br />
„Aussteller & Produkte“.<br />
PM Messe Düsseldorf/Al, redaktion@arbeit-<strong>und</strong>-ges<strong>und</strong>heit.de<br />
<strong>Juli</strong> <strong>2007</strong> ARBEIT UND GESUNDHEIT 13<br />
Foto: Haix<br />
Umfrage<br />
Knobelbecher oder Hightech? Stellt<br />
Ihnen Ihr <strong>Arbeit</strong>geber regelmäßig Sicher -<br />
heitsschuhe auf dem aktuellen Stand<br />
der Entwicklung zur Verfügung? Machen<br />
Sie mit bei unserer Befragung unter<br />
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Fotos: walter services<br />
Ges<strong>und</strong>heitsmanagement |<br />
Ges<strong>und</strong>heit<br />
mit System<br />
14 ARBEIT UND GESUNDHEIT<br />
Wer wie die Mitarbeiter von walter services einen anstrengenden Job hat, sollte auf seine<br />
Ges<strong>und</strong>heit achten. Gemeinsam mit der VBG hat der Betrieb ein systematisches Ges<strong>und</strong>heitsmanagement<br />
aufgebaut. Mit Erfolg.<br />
Seit gut drei Jahren bietet die VBG Mitgliedsbetrieben einen<br />
besonderen Service: Unter dem Motto „Ges<strong>und</strong>heit mit<br />
System“ – kurz GMS – hilft die Berufsgenossenschaft, die<br />
„Ges<strong>und</strong>heit“ von Unternehmen systematisch zu verbessern<br />
<strong>und</strong> somit die <strong>Arbeit</strong>szufriedenheit <strong>und</strong> Motivation der<br />
Mitarbeiter zu erhöhen. Uwe Marx, Leiter des Bereichs Prävention<br />
bei der VBG-Bezirksverwaltung Ludwigsburg, ermutigt<br />
vor allem kleine Betriebe, dieses Angebot anzunehmen: „Wir<br />
helfen zum Beispiel beim Aufbau eines Expertennetzwerks<br />
<strong>und</strong> setzen gemeinsam an den betriebseigenen ,Baustellen’<br />
an.“ Das kann von der Beratung bei der ergonomischen<br />
Gestaltung von <strong>Arbeit</strong>splätzen bis zur Vermittlung von<br />
Ansprechpartnern im Bereich der Ernährungsberatung<br />
oder Suchtprävention gehen. „Bei Fragen der zielgerichteten<br />
Ges<strong>und</strong>heitsförderung sind wir gern als Berater <strong>und</strong> Lotse<br />
mit im Boot“, so Marx, „<strong>und</strong> das wenn nötig auch über<br />
mehrere Jahre hinweg.“<br />
Ansatzpunkt Fehlzeiten<br />
Mittlerweile nutzen bereits an die 15 Unternehmen diesen Service.<br />
Der Dienstleister walter services in Magdeburg ist eines<br />
von ihnen. Hier wurde das GMS-Konzept bereits in der Pilotphase<br />
erprobt. Mit r<strong>und</strong> 2.200 Mitarbeitern – ein Groß teil aus<br />
dem K<strong>und</strong>encenter-Bereich –, bietet das Unternehmen Vertriebs-Services<br />
per Telefon, E-Mail, Fax <strong>und</strong> SMS.<br />
„Die Ausgangsbasis für die Bestrebungen auf dem Sektor<br />
des betrieblichen Ges<strong>und</strong>heitsmanagements war, etwas<br />
gegen hohe Fehlzeiten <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>enen Kosten<br />
zu tun“, erinnert sich Projektleiterin Andrea Kühne, zuständig<br />
für das Ges<strong>und</strong>heitsmanagement bei walter services.<br />
Hierfür hatte der Betrieb bereits 2002 die AOK <strong>und</strong> ein Jahr<br />
später auch die VBG-Bezirksverwaltung Erfurt um Unterstützung<br />
gebeten. Beide Partner helfen seitdem, sowohl<br />
verbesserungswürdige Bereiche in der <strong>Arbeit</strong>splatzgestaltung<br />
<strong>und</strong> der <strong>Arbeit</strong>sorganisation aufzuspüren, als auch bei<br />
geeigneten Präventionsmaßnahmen. So wurden <strong>Arbeit</strong>s-<br />
<strong>Juli</strong> <strong>2007</strong><br />
Beim Ges<strong>und</strong>heitstag konnten sich die Mitarbeiter von walter<br />
services an verschiedenen „Mitmachaktionen“ beteiligen.<br />
plätze bei Bedarf mit ergonomisch gestalteten Fußstützen<br />
ausgestattet <strong>und</strong> Headsets optimal für ihre Nutzer angepasst.<br />
Auch mehrere Sportgruppen – zum Beispiel Walking<br />
<strong>und</strong> Aquafitness – wurden gegründet.<br />
„Die Reduzierung von Fehlzeiten oder das betriebliche Eingliederungsmanagement<br />
sind häufiger der Anlass für den<br />
ersten Kontakt mit uns“, berichtet Marx. „Doch GMS ist<br />
mehr.“ Ob ein Unternehmen erfolgreich am Markt bestehen<br />
kann, lässt sich nach Meinung des VBG-Experten nicht<br />
allein daran messen, ob die Mitarbeiter immer anwesend<br />
sind. „Vielmehr geht es um die Qualität der <strong>Arbeit</strong>, die<br />
geleistet wird. Und die hängt eng mit der <strong>Arbeit</strong>szufriedenheit<br />
<strong>und</strong> der Motivation der Menschen im Betrieb zusammen.“<br />
Berater vor Ort<br />
Wenn ein Unternehmen Interesse an GMS zeigt, kommt<br />
Marx oder einer seiner Kollegen in den Betrieb, um sich mit<br />
der Geschäftsführung, Personalverantwortlichen, Fachkräften<br />
für <strong>Arbeit</strong>ssicherheit <strong>und</strong> Betriebsärzten zu treffen.<br />
Stimmen die Wünsche <strong>und</strong> Erwartungen des Betriebs mit<br />
der Zielrichtung von GMS überein, wird zunächst der „Ist-<br />
Zustand“ im Unternehmen erfasst. Dies geschieht zum<br />
Beispiel mittels Betriebsbegehungen, Befragungen der Mitarbeiter<br />
sowie über die gemeinsame Auswertung der<br />
erfassten Eindrücke <strong>und</strong> der bereits vorhandenen Daten.<br />
„Zusätzlich kann der Betrieb auch einen Ges<strong>und</strong>heitsbericht<br />
der Krankenkassen anfordern“, rät Marx. „In die Bestandsaufnahme<br />
sollten alle verfügbaren Informationen einbezogen<br />
werden.“<br />
walter services startete mit einer speziellen Form der Mitarbeiterbefragung,<br />
der <strong>Arbeit</strong>ssituationsanalyse. Dieses<br />
ARBEIT UND GESUNDHEIT Info<br />
Weitere Informationen zu GMS finden sich unter<br />
www.vbg.de >Suche: GMS
Gruppendiskussionsverfahren wurde von Prof. Dr. Peter<br />
Nieder durchgeführt. Ansprechpartnerin der VBG in Erfurt,<br />
<strong>Arbeit</strong>smedizinerin Dr. Martina Reymann, erinnert sich:<br />
„Unter anderem wurde gefragt, welche Anregungen die Mitarbeiter<br />
für die Ges<strong>und</strong>heitsförderung im Betrieb <strong>und</strong><br />
allgemein zur Verbesserung der <strong>Arbeit</strong>sbedingungen<br />
haben.“ Eine Projektgruppe, die sich aus Projektleiterin<br />
Kühne, Dr. Reymann, Prof. Dr. Nieder, betrieblichen<br />
Experten sowie Mitarbeitern zusammensetzte, wertete die<br />
Befragung aus <strong>und</strong> griff Kritikpunkte auf.<br />
Messbare Erfolge<br />
Die Gruppe hat sich monatlich getroffen, Ziele formuliert<br />
<strong>und</strong> festgeschrieben. Gemeinsam mit den Mitarbeitern – als<br />
Experten in eigener Sache – <strong>und</strong><br />
verschiedenen Akteuren des<br />
<strong>Arbeit</strong>sschutzes hat sie die Umsetzung<br />
der Ziele vorangetrieben. So wurde unter anderem<br />
die Hygiene in den sanitären Bereichen verbessert, das Raumklima<br />
in den Centern mittels neuer Sonnenschutzjalousien<br />
optimiert <strong>und</strong> ein professioneller Reinigungsservice für PC<br />
<strong>und</strong> Tastaturen engagiert.<br />
Doch wie lässt sich nun der Erfolg der Maßnahmen messen?<br />
Uwe Marx empfiehlt: „Gleich zu Beginn sollten die Ziele<br />
von GMS ,SMART’ formuliert sein. Also Spezifisch, Messbar,<br />
Attraktiv, Realistisch <strong>und</strong> Terminiert. Und sie sollten<br />
schriftlich festgehalten werden. Er gibt Beispiele: Geht es<br />
um Ges<strong>und</strong>heitsbelastung durch Übergewicht, kann man<br />
die Mitarbeiter mit einer Infoveranstaltung <strong>und</strong> mit Medien<br />
für das Thema ges<strong>und</strong>e Ernährung sensibilisieren. Gleichzeitig<br />
kann die Kantine Vollwertkost mit Kalorienangabe<br />
anbieten. Als erste Erfolgskontrolle lässt sich abfragen, wie<br />
viele Mitarbeiter nach der Veranstaltung zu den ges<strong>und</strong>en<br />
Gerichten gegriffen haben. Oder man bietet Sportgruppen<br />
an, legt eine „Mitmachquote“ fest <strong>und</strong> prüft in regelmäßigen<br />
Abständen, wie viele Mitarbeiter das Angebot nutzen. „Bei<br />
vermeintlich ,weicheren’ Themen, wie etwa der <strong>Arbeit</strong>szufriedenheit“,<br />
so Marx, „kann die Mitarbeiterbefragung nach<br />
einem Jahr wiederholt werden. Im Vergleich lässt sich<br />
schnell feststellen, ob sich etwas gebessert hat.“<br />
„Es geht um die Qualität der <strong>Arbeit</strong>,<br />
die geleistet wird.“<br />
Mitarbeiter einbeziehen<br />
Ob <strong>und</strong> inwieweit Maßnahmen greifen, hängt nicht zuletzt<br />
davon ab, inwieweit die Interessen der Mitarbeiter<br />
berücksichtigt werden. Unter dem Motto GezuTel „ges<strong>und</strong><br />
zufrieden telefonieren“ hat die <strong>Arbeit</strong>sgruppe bei walter<br />
services die Belegschaft von Anfang an informiert <strong>und</strong><br />
einbezogen. Bei den Ges<strong>und</strong>heitstagen, die die Projektgruppe<br />
im Intranet <strong>und</strong> mit Aushängen im Betrieb<br />
beworben hat, konnten die Mitarbeiter verschiedene<br />
Angebote nutzen. Andrea Kühne: „Ein Höhepunkt des<br />
letzten Ges<strong>und</strong>heitstages war die firmeninterne Prämierung<br />
der Mitarbeiter, die an der AOK-Aktion ,Mit dem Rad zur<br />
<strong>Arbeit</strong>’ teilgenommen haben.“ Zugleich konnten die Fahrräder<br />
der Mitarbeiter von der Deutschen Verkehrswacht<br />
mit einem Kode versehen werden,<br />
der vor Diebstahl schützt.<br />
Außerdem konnte sich die Belegschaft<br />
mit ges<strong>und</strong>en Snacks stärken, das Angebot ortsansässiger<br />
Sportvereine kennenlernen, sich über die<br />
Vorteile des Nichtrauchens informieren <strong>und</strong> an verschiedenen<br />
Ges<strong>und</strong>heitschecks teilnehmen. „Die Resonanz der<br />
Teilnehmer war durchweg positiv. Deshalb findet auch in<br />
diesem Jahr ein Ges<strong>und</strong>heitstag statt“, sagt Projektleiterin<br />
Kühne nicht ohne Stolz. „Wir werden den Mitarbeitern<br />
erneut eine Vielzahl interessanter Angebote präsentieren.<br />
So etwa zur derzeit laufenden Hautkampagne der Berufsgenossenschaften<br />
,Deine Haut. Die wichtigsten 2m 2 Deines<br />
Lebens’.“<br />
Für walter services hat es sich offensichtlich gelohnt, in<br />
GMS zu investieren. Obwohl das Projekt mit der VBG im<br />
Dezember 2006 offiziell endete, wird der Betrieb dessen<br />
Prinzipien weiter beherzigen <strong>und</strong> auf andere Niederlassungen<br />
ausweiten. Dr. Reymann verspricht: „Bei Bedarf<br />
kann walter services immer mit der Unterstützung der<br />
VBG rechnen.“<br />
Ricarda Gerber, redaktion@arbeit-<strong>und</strong>-ges<strong>und</strong>heit.de<br />
<strong>Juli</strong> <strong>2007</strong> ARBEIT UND GESUNDHEIT 15
Hautschutz |<br />
Foto: HVBG Die<br />
Setzt auf Eincremen vor <strong>und</strong><br />
nach dem Training im Freien:<br />
deutsche Marathon-Europameisterin<br />
<strong>und</strong> Leichtathletin des Jahres<br />
2006 Ulrike Maisch.<br />
Foto: HVBG<br />
Schützt ihre Haut mit Paraffinöl<br />
vor dem Austrocknen: Schwimm-<br />
Europameisterin <strong>und</strong> Weltrekordlerin<br />
Britta Steffen.<br />
16 ARBEIT UND GESUNDHEIT<br />
Tricks der Profis<br />
Sonnige Zeiten: Das Wetter lädt zu Schwimmbadbesuch <strong>und</strong> Sport im Freien<br />
ein. Beides ist für die Fitness ein Plus, bringt allerdings Strapazen für die<br />
Haut mit sich. Profis erklären, wie sie ihre Haut ges<strong>und</strong> durch den Sommer<br />
bringen.<br />
„Wer im Freien Sport treibt, muss auf<br />
seine Haut besonders achten", weiß<br />
Ulrike Maisch aus eigener Erfahrung.<br />
Die erste deutsche Marathon-Europameisterin<br />
<strong>und</strong> „Leichtathletin des Jahres<br />
2006“ ist Botschafterin der Präventionskampagne<br />
Haut von gesetzlicher Kranken-<br />
<strong>und</strong> Unfallversicherung. Für ihre<br />
sportlichen Ziele trainiert sie hart – <strong>und</strong><br />
häufig draußen beim Lauftraining <strong>und</strong><br />
im Schwimmbad beim Aquajogging.<br />
„Deshalb creme ich mich häufig ein“,<br />
berichtet Maisch. „Zum Schutz vor der<br />
Sonne <strong>und</strong> zur Pflege danach.“<br />
Auch Schwimmeuropameisterin <strong>und</strong><br />
Weltrekordlerin Britta Steffen muss ständig<br />
auf ihre Haut achten. Sie bedient sich<br />
eines Hausmittels, um sich beim täglichen<br />
Training im Wasser zu schützen:<br />
Paraffinöl. „Wenn ich das Öl auftrage,<br />
dringt das Wasser schwerer in die Haut<br />
ein <strong>und</strong> streicht freier daran vorbei",<br />
berichtet die 23-Jährige, die wie Ulrike<br />
Maisch bei der Präventionskampagne<br />
für Hautschutz wirbt.<br />
Steffen, die als deutsche Gold-Hoffnung<br />
für die Weltmeisterschaften im australischen<br />
Melbourne gilt, kennt die Belas -<br />
tungen sehr gut, denen die Haut im<br />
Wasser ausgesetzt ist: „Ich trainiere jeden<br />
Tag vier St<strong>und</strong>en im Becken. Meine Haut<br />
ist dadurch sehr ausgetrocknet, ein<br />
regelrechter Flickenteppich", berichtet sie.<br />
Den Gr<strong>und</strong> dafür kennt Professor Dr.<br />
Swen Malte John: „Wasser schädigt die<br />
Haut. Im Gr<strong>und</strong>e ist es eine für den<br />
Menschen lebensfeindliche Umgebung –<br />
wir sind ja keine Fische!", erklärt der Leiter<br />
der Abteilung Dermatologie der Universität<br />
Osnabrück. „Das heißt nicht, dass<br />
<strong>Juli</strong> <strong>2007</strong><br />
man um die Schwimmhalle einen Bogen machen soll.<br />
Schwimmen ist ein effektives Ganzkörpertraining, hält<br />
fit <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>", sagt John. Hautprobleme könnten die<br />
Lust am Sport jedoch erheblich beeinträchtigen. Schutz<br />
<strong>und</strong> Pflege seien daher Präventionskampagne Haut: Die<br />
besonders wichtig. „Vor gesetzliche Kranken- <strong>und</strong> Unfallver-<br />
dem Schwimmen Parafsicherung wirbt für einen besseren<br />
finöl aufzutragen, ist auch Umgang mit dem größten Organ<br />
ein Tipp für Freizeit- des Menschen. Weitere Infos unter<br />
www.2m2-haut.de.<br />
schwimmer. So schützen<br />
sie ihre Haut optimal vor der Austrocknung."<br />
Der Schutz ihrer Haut ist auch für Ulrike Maisch ein fester<br />
Bestandteil ihrer sportlichen Aktivitäten, denn das häufige<br />
Training im Wasser, die Sonne beim Laufen im Freien oder<br />
auch der Sand beim Training am Meer <strong>und</strong> das Duschen<br />
greifen die Haut nachhaltig an. Wenn es zu heiß ist, verschiebt<br />
Maisch ihre Trainingszeiten oder wechselt von<br />
draußen nach drinnen. Steht jedoch ein Wettkampf an<br />
einem südlicheren Ort auf dem Programm, wie die Weltmeisterschaft<br />
in Osaka, findet das Lauftraining aber auch<br />
ganz bewusst in der heißen Mittagszeit statt, um den<br />
Trainingseffekt zu verstärken. „Das möchte ich Frei -<br />
zeitsportlern aber nicht<br />
raten“, merkt die junge<br />
Frau an.<br />
Für das Laufen langer<br />
Strecken hat Maisch einen<br />
Trick auf Lager: Nähte an<br />
Die Präventionskampagne Haut ist<br />
Ges<strong>und</strong>heitspartner bei den großen<br />
deutschen Stadtmarathons in Köln<br />
am 7. Oktober <strong>2007</strong> <strong>und</strong> in Berlin<br />
im September 2008.<br />
der Sportkleidung können auf Dauer reiben. Um dem<br />
W<strong>und</strong>scheuern vorzubeugen, kann man kritische Stellen<br />
wie die Innenseite der Oberschenkel vor dem Sport mit<br />
Vaseline eincremen. Außerdem gönnt sich Maisch zur<br />
Belohnung nach einem langen Trainingstag gelegentlich<br />
ein Ölbad, bei dem ihre zur Trockenheit neigende Haut<br />
„auftanken“ kann. Beim Bad im lauwarmen Wasser wird<br />
die Haut von einem feinen Fettfilm überzogen. Seife <strong>und</strong><br />
andere Waschsubstanzen sind beim Ölbad tabu. Danach<br />
wird die Haut abgetupft – das Abrubbeln mit dem Handtuch<br />
würde den Fettfilm <strong>und</strong> somit die pflegende Wirkung<br />
zerstören.
ARBEIT UND GESUNDHEIT Tipp<br />
Hautschutz beim Sport im Freien<br />
• Achtung Sonnenstrahlung: Ein Übermaß an direkter ultravioletter<br />
Strahlung kann Hautkrebs verursachen <strong>und</strong> lässt die Haut<br />
schneller altern. Schutz bieten UV-absorbierende Funktionskleidung<br />
<strong>und</strong> wasserfeste Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor,<br />
vor allem für unbedeckte Körperpartien wie<br />
Gesicht, Lippen, Ohren, Nacken, Arme <strong>und</strong> Beine. Übrigens:<br />
Schatten vermindert die UV-Strahlung nur um etwa 50 Prozent.<br />
Die Haut braucht auch dort Schutz.<br />
• Von Kopf bis Fuß: Mützen, Tücher oder Hüte schützen gegen<br />
Sonnenbrand <strong>und</strong> Hitzschlag. Funktionswäsche hält die Haut<br />
trocken. Auch ständige Feuchtigkeit (etwa durch Schweiß) kann<br />
der Haut schaden. Beim Lauftraining sollte Blasen an den<br />
Füßen durch ausreichend große <strong>und</strong> gut gedämpfte Schuhe<br />
vorgebeugt werden.<br />
• Morgens <strong>und</strong> abends: Sport im Freien sollte bevorzugt morgens<br />
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oder abends stattfinden. Dann treffen die Sonnenstrahlen<br />
flacher auf die Erde <strong>und</strong> die Atmosphäre filtert mehr UV-<br />
Strahlen heraus. Faustregel: Wenn der Schatten länger ist als<br />
man selbst, kann man sich mit entsprechendem Lichtschutz<br />
guten Gewissens im Freien aufhalten.<br />
• W<strong>und</strong>scheuern vorbeugen: Kritische Stellen, zum Beispiel die<br />
Innenseite der Oberschenkel, vor dem Sport mit weißer Vaseline<br />
eincremen. Gegen Reibungen an den Brustwarzen helfen<br />
zusätzlich Pflaster.<br />
• Viel trinken: Bei Hitze schwitzt der Mensch. Die verdunstende<br />
Körperflüssigkeit kühlt Haut <strong>und</strong> Körper. Wichtig ist daher, ausreichend<br />
zu trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.<br />
• Vorsicht beim Duschen nach dem Sport: Zu häufiges Duschen<br />
schadet der Haut. Sie trocknet aus <strong>und</strong> wird anfällig für Bakterien.<br />
Daher möglichst nicht häufiger als einmal täglich duschen. In<br />
jedem Fall aber die Haut gut abtrocknen <strong>und</strong> danach eincremen.<br />
HVBG/mir, redaktion@arbeit-<strong>und</strong>-ges<strong>und</strong>heit.de<br />
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18 ARBEIT UND GESUNDHEIT<br />
Lösungswort:<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />
Teilnahmebedingungen: Bitte schicken Sie die richtige Lösung bis zum 3. September <strong>2007</strong> als Postkarte unter dem Betreff „Preisrätsel 7/<strong>2007</strong>“ an den<br />
Universum Verlag, Redaktion ARBEIT UND GESUNDHEIT, Postfach 200, 65175 Wiesbaden. Oder verwenden Sie ganz bequem das Rätsel-Formular auf der Internetseite<br />
www.arbeit-<strong>und</strong>-ges<strong>und</strong>heit.de im Bereich „Interaktiv“. Als Absender geben Sie bitte Ihre Privatanschrift an (auch bei Sammeleinsendungen von Betrieben).<br />
Unter mehreren richtigen Lösungen entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Einsendungen ohne Betreff <strong>und</strong> Mehrfachnennungen werden<br />
nicht berücksichtigt. Auflösung <strong>und</strong> Gewinner veröffentlichen wir in der Oktober-Ausgabe <strong>2007</strong> von ARBEIT UND GESUNDHEIT.<br />
ARBEIT UND GESUNDHEIT Gewinne<br />
1. Preis: 500 Euro<br />
2. Preis: 250 Euro<br />
3. Preis: Lexikon „Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit bei der <strong>Arbeit</strong>“<br />
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4. – 10. Preis: jeweils eine Tasse ARBEIT UND GESUNDHEIT<br />
Sie haben gewonnen!<br />
Auflösung 4/<strong>2007</strong>: Praevention<br />
1. Preis: Christian Gessinger, Klausen;<br />
2. Preis: Carola Eggers, Burgwedel;<br />
3. Preis: Günther Gödecke, Heiningen.<br />
Die weiteren Gewinner von jeweils<br />
einer Tasse „ARBEIT UND GESUNDHEIT“<br />
werden benachrichtigt.<br />
Die Auflösung des gesamten Kreuzworträtsels finden Sie nach dem Einsendeschluss für das Gewinnspiel unter www.arbeit-<strong>und</strong>-ges<strong>und</strong>heit.de<br />
Impressum ARBEIT UND GESUNDHEIT 59. Jahrgang, erscheint monatlich, ISSN 0946-7602. Herausgeber: Hauptverband der gewerblichen<br />
Berufsgenossenschaften (HVBG), Alte Heerstraße 111, 53754 Sankt Augustin. Herausgeberbeirat: Dr. Wolfgang Damberg, Dr. Uwe von Diecken, Gregor Doepke,<br />
Helmut Ehnes (Vorsitzender), Dr. Manfred Fischer, Dr. Jens Jühling, Harald Claus Kiene, Albrecht Liese, Andreas Rentel, Jutta Vestring; Chefredaktion: Martin Rüddel<br />
(mr/verantwortlich), HVBG, 53754 Sankt Augustin, E-Mail: martin.rueddel@hvbg.de, Internet: www.hvbg.de. Redaktion: Gabriele Albert (Al/stv. Chefredakteurin<br />
next), Miriam Becker (mir/stv. Chefredakteurin), Christian Donner (CD), Ricarda Gerber (RG), Eva Schmidt (ES), Jürgen Schreiber (J.S./CvD);<br />
Verlag <strong>und</strong> Vertrieb: Universum Verlag GmbH, Taunusstraße 54, 65183 Wiesbaden; vertretungsberechtigte Geschäftsführer: Siegfried Pabst <strong>und</strong> Frank-Ivo<br />
Lube, Telefon: 0611/90 30-0, E-Mail: vertrieb@universum.de, Internet: www.universum.de; die Verlagsanschrift ist zugleich ladungsfähige Anschrift für die im<br />
Impressum genannten Verantwortlichen <strong>und</strong> Vertretungsberechtigten. Anzeigen: Katharina Kratz, Telefon: 0611/90 30-244, Fax -247; es gilt die Anzeigenpreisliste<br />
Nr. 5. Werbung <strong>und</strong> Verkauf: Gerhard Binz; Herstellung: Harald Koch; Repro: Otterbach Medien KG GmbH & Co., Würzburg; Druck: Echter Druck<br />
GmbH, Delpstraße 15, 97084 Würzburg; Grafisches Konzept: a priori werbeagentur, Wiesbaden. Jahresabonnement 7, 80 Euro (mit den Beiheftern „spezial“ bzw. „next“<br />
jeweils 10, 08 Euro) inkl. MwSt. zzgl. Versand. Titelbild dieser Ausgabe: Buschardt. Für unverlangte Einsendungen keine Gewähr. Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />
geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.<br />
<strong>Juli</strong> <strong>2007</strong><br />
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Hand-Werkzeuge<br />
Ist ein Werkzeug kaputt, wird es durch ein neues ersetzt. Unsere wichtigsten <strong>Arbeit</strong>smittel,<br />
die Hände, können aber nicht ausgetauscht werden. Deshalb gibt es gegen fast alle Gefahren im<br />
betrieblichen Umfeld den richtigen Handschutz.<br />
Bei Handschuhen die Angaben des Herstellers<br />
sowie die Kennzeichen beachten.<br />
Wir brauchen die Hände als wichtigstes <strong>und</strong> feinfühligstes<br />
Werkzeug für nahezu alle Tätigkeiten <strong>und</strong> sollten deshalb<br />
besonders auf sie achten. Die Risiken für die Hände sind<br />
vielfältig – dabei sind Blasen <strong>und</strong> Schwielen durch Überbeanspruchung<br />
noch die harmlosesten. Gefährlicher wird<br />
es, wenn mit scharfen <strong>und</strong> spitzen Gegenständen gearbeitet<br />
wird. Wer zum Beispiel rissiges Holz oder scharfkantige<br />
Bleche ohne Handschuhe transportiert, riskiert schwere<br />
Schnittverletzungen mit oft langwierigen Infektionen.<br />
Weitere Gefahren sind thermische Einwirkungen: die<br />
Berührung mit besonders heißen oder kalten Materialien,<br />
Kontakt mit offenen Flammen oder Strahlungswärme.<br />
Hier können schmerzhafte Verbrennungen auftreten.<br />
Besonders riskant kann es bei chemischen Einwirkungen<br />
werden – vor allem, wenn Säuren <strong>und</strong> Laugen im Spiel<br />
sind. Bestimmte Stoffe greifen nicht nur die Hautoberfläche<br />
Foto: Donner<br />
| Persönliche Schutzausrüstungen<br />
an, sondern dringen in den Körper ein <strong>und</strong> lösen dort<br />
Ges<strong>und</strong>heitsschäden aus. Wenn diese Gefahr droht,<br />
sollten Handschuhe getragen werden.<br />
Schutzhandschuhe auswählen<br />
Den Universalhandschuh für alle Tätigkeiten gibt es nicht:<br />
Nicht jeder Schutzhandschuh schützt gegen alle Gefahren.<br />
Die Handschuhe werden – je nach Anforderungen – aus<br />
unterschiedlichen Materialien gefertigt: Beispielsweise<br />
schützt ein Handschuh aus Leder oder robustem Kunststoff<br />
gegen mechanische Beanspruchung. Gegen welche<br />
Gefährdungen ein Schutzhandschuh vorgesehen ist, zeigen<br />
die Piktogramme, die auf dem Handschuh oder auf der<br />
Verpackung abgebildet sind. Deren Bedeutung wird auch<br />
in der Gebrauchsanleitung erläutert. Dort steht außerdem,<br />
wie lange der Handschuh ausreichenden Schutz bietet.<br />
Aufpassen bei Chemikalien<br />
Bei der Wahl des richtigen Handschutzes für den Umgang<br />
mit Chemikalien helfen detaillierte Angaben zum empfohlenen<br />
Handschutz, die auf dem Sicherheitsdatenblatt<br />
nachzulesen sind, das zu jeder Chemikalie vorliegen muss<br />
– im Zweifelsfall den Vorgesetzten oder die Fachkraft für<br />
<strong>Arbeit</strong>ssicherheit fragen. Das Blatt sollte Hinweise geben,<br />
welches Handschuhmaterial beim Umgang mit dem Stoff<br />
geeignet, welche Materialstärke erforderlich <strong>und</strong> welche<br />
Tragedauer unter Praxisbedingungen zu empfehlen ist. Die<br />
Dauer der Schutzwirkung ist besonders wichtig: Die Handschuhe<br />
können unter Umständen noch unbeschädigt<br />
aussehen <strong>und</strong> trotzdem längst von der Chemikalie durchdrungen<br />
sein.<br />
Wer seine Vorgesetzten dazu bewegen will, qualitativ<br />
hochwertigen Hand- <strong>und</strong> Armschutz anzuschaffen, sollte<br />
so argumentieren: Die höherwertigen Produkte können<br />
preiswerter sein als die billigen. Gr<strong>und</strong>: Höhere Akzeptanz,<br />
längere Tragedauer <strong>und</strong> bessere Fingerfertigkeit können<br />
unterm Strich eine echte Kostenersparnis für das Unternehmen<br />
sein.<br />
Christian Donner, redaktion@arbeit-<strong>und</strong>-ges<strong>und</strong>heit.de<br />
<strong>Juli</strong> <strong>2007</strong> ARBEIT UND GESUNDHEIT 19
ARBEIT UND<br />
GESUNDHEIT das<br />
Allerletzte<br />
von unseren Lesern entdeckt<br />
Nagel-Probe: Für Fakire mag diese „Laufbahn“ ja ganz<br />
reizvoll sein. Aber für alle anderen? Wer so lagert, muss<br />
wohl irgendwo ein bisschen vernagelt sein...<br />
Bild des Monats Mai: Hohe Kante: Wer hier in<br />
Ruhe seinem Geschäft nachgehen will, darf sich<br />
an der Sch…-Position des Häuschens nicht stören.<br />
Oder es muss wirklich dringend sein…<br />
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Kurt Weber, Karlsruhe<br />
Joachim Meisner, Marburg<br />
Luft-Fahrt: Beim Bau eines Fertighauses entstand<br />
diese „Luftnummer“. Das Ganze spielte<br />
sich in etwa zehn Meter Höhe ab. Kommentar<br />
des Wagemutigen: „Das Fenster ist <strong>und</strong>icht,<br />
hier zieht’s“. Wenn ihm nichts Schlimmeres<br />
passiert...<br />
Marcus Hiltl, Amberg<br />
Schuss-Fahrt: Nicht auszudenken, was passiert, wenn<br />
der Fahrer plötzlich stark bremsen muss. Dann<br />
schießt der ungesicherte Amboss nach vorn – mit<br />
der Spitze genau in Richtung Fahrerkabine.<br />
Zusendungen bitte an Universum Verlag GmbH & Co. KG,<br />
Redaktion ARBEIT UND GESUNDHEIT, Postfach 5720, 65175 Wiesbaden<br />
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Nur die in der Zeitschrift veröffentlichten Bilder werden honoriert.<br />
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