THE NEW INSIDER No. XVIIi, Oktober 2020, #447
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<strong>INSIDER</strong> DES MONATS<br />
Foto: Lukas Gruenke<br />
LUKAS GRUENKE<br />
Geburtsdatum 31.10.1990<br />
Geburtsort Hannover<br />
Studium Lehramt,<br />
Fotografie<br />
Familienstand verheiratet<br />
Kinder 2 Töchter<br />
<strong>THE</strong> <strong>NEW</strong> <strong>INSIDER</strong>: Hallo<br />
zusammen! Eure Kampagne<br />
„Kulturgesichter 0541“ hat<br />
in Social Media für einige Furore<br />
gesorgt. Vielleicht stellt<br />
ihr euch einmal kurz vor und<br />
erklärt, wie ihr zusammengefunden<br />
habt.<br />
JAKOB: Ich hatte eine solche<br />
Aktion bei Hannoveraner Kollegen<br />
aus der Eventbranche<br />
entdeckt und hatte direkt das<br />
KULTURGESICHTER0541<br />
LAURA HOTH<br />
Geburtsdatum 25.10.1994<br />
Geburtsort Diepholz<br />
Studium BWL/<br />
Eventmanagement<br />
Familienstand ledig<br />
Kinder keine<br />
Laura Hoth, Jakob J. Lübke und Lukas Gruenke sind drei von<br />
einigen tausend Kulturschaffenden Osnabrückern, die von<br />
der Corona-Krise persönlich betroffen sind. Gemeinsam haben<br />
Sie nun die Initiative „Kulturgesichter 0541“ ins Leben gerufen,<br />
um auf die alarmierende Lage aufmerksam zu machen.<br />
TNI sprach mit ihnen über ihr Engagement und die Zukunft der<br />
Branche.<br />
Gefühl, dass wir so etwas auch<br />
in Osnabrück brauchen. Zwei<br />
Stunden später saß ich bereits<br />
mit Laura dazu zusammen und<br />
noch am selben Abend war auch<br />
Lukas als Fotograf mit im Boot.<br />
Insgesamt habt ihr bislang<br />
schon 120 Osnabrücker Kulturgesichter<br />
fotografiert.<br />
Habt ihr mit einer solchen Resonanz<br />
gerechnet?<br />
Laura: Wir hatten unterschiedliche<br />
Erwartungen, aber<br />
ergänzen uns da sehr gut.<br />
Jakob ist grenzenloser Optimist,<br />
Lukas und ich sind eher<br />
Realisten. Wir haben uns<br />
alle sehr gefreut, dass das<br />
so super geklappt hat. Vor<br />
allem, weil es im Vorfeld natürlich<br />
auch bürokratische<br />
Hürden zu überwinden gab.<br />
Lukas: Unser Aufruf hat<br />
sich schnell via Social Media<br />
verbreitet.<br />
Welche waren das?<br />
Jakob: Natürlich war es uns<br />
allen daran gelegen keinen<br />
großen Menschenauflauf<br />
zu provozieren, aber<br />
dennoch größtmögliche<br />
Aufmerksamkeit zu gene-<br />
JAKOB J. LÜBKE<br />
Geburtsdatum 24.11.1993<br />
Geburtsort Bielefeld<br />
Studium IfM-Studium Gitarre<br />
Familienstand verheiratet mit<br />
der Musik<br />
Kinder keine<br />
rieren. Wir hatten nur sehr wenige<br />
Tage Zeit das alles zu realisieren,<br />
aber es hat sich definitiv<br />
gelohnt.<br />
Laura: Mein Highlight waren<br />
die Bauzäune, die wir als Sichtschutz<br />
aufgestellt haben. Das<br />
hat sich irgendwie endlich wieder<br />
nach „Event“ angefühlt.<br />
Die Persönlichkeiten<br />
hinter der Krise<br />
Was ist die Grundintention<br />
der „Kulturgesicher 0541“?<br />
Lukas: In allererster Linie wollen<br />
wir Aufmerksamkeit schaffen.<br />
Natürlich bei der Politik,<br />
aber auch bei der Öffentlichkeit.<br />
Wir wollen die Persönlichkeiten<br />
hinter der Krise vorstellen.<br />
Jakob: Es sind ja nicht nur die<br />
Künstler und Locationbetreiber,<br />
sondern auch richtig viele Menschen,<br />
die im Background tätig<br />
sind. Vom Lichttechniker bis zur<br />
sanitären Fachkraft.<br />
Gab es schon Reaktionen aus<br />
der Politik?<br />
Jakob: Ich bin tatsächlich politisch<br />
ganz gut vernetzt, sodass<br />
ich unsere Anliegen auch schon<br />
in Hannover vorstellen durfte.<br />
Bei den Kulturpolitikern rennt<br />
man da offene Türen ein, aber<br />
ich konnte auch schon mit Innenminister<br />
Boris Pistorius und<br />
Ministerpräsident Stephan Weil<br />
über unsere Anliegen sprechen.<br />
Wie geht es nun weiter mit eurer<br />
Initiative?<br />
Laura: Wir freuen uns sehr,<br />
noch einen zweiten Shooting-<br />
Termin verkünden zu können.<br />
Aufgrund der hohen Nachfrage<br />
werden wir am Sonntag, den 11.<br />
<strong>Oktober</strong>, zwischen 14:00 und<br />
19:00 Uhr weitere Kulturgesichter<br />
ablichten. Das Ganze wird<br />
wieder am Marktplatz unter den<br />
Arkaden bzw. vor der Stadtbibliothek<br />
stattfinden.<br />
Kennt ihr Kollegen, die sich<br />
aufgrund der unsicheren<br />
Branchenperspektive aus der<br />
Kultur verabschiedet haben?<br />
Jakob: Leider zu viele, ja. Und<br />
wer will es ihnen übel nehmen?<br />
Niemand weiß genau in welcher<br />
Form es zu welchem Zeitpunkt<br />
weitergehen kann. Generell<br />
stellt sich gesamtgesellschaftlich<br />
die Frage, wer sich in den<br />
nächsten Jahren selbstständig<br />
machen soll bzw. sich „freiwillig”<br />
in die Veranstaltungsbranche<br />
begibt mit den Erfahrungen<br />
aus dieser Krise.<br />
Laura: Die Überbrückungshilfen<br />
reichen leider bei weitem<br />
nicht aus. Anträge sind hochkompliziert,<br />
echte Hilfen lassen<br />
auf sich warten – hinzu kommt<br />
die Unsicherheit, dass man die<br />
Hilfen evtl. doch wieder zurückzahlen<br />
muss.<br />
Wie kann man euch unterstützen?<br />
Lukas: Indem man uns auf Instagram<br />
folgt, unsere Postings<br />
teilt und kommentiert – bzw. insgesamt<br />
einfach verbreitet.<br />
Laura: Wer die Osnabrücker Kulturschaffenden<br />
zudem finanziell<br />
unterstützen möchte, kann dies<br />
über die Kulturbrücke OS tun.<br />
10<br />
Anzeigensonderteil