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„Schwarz-Rotes Gipfeltreffen“ beim BKU

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IMPRESSUM<br />

G 2943 F<br />

<strong>BKU</strong>-JOURNAL<br />

Quartalszeitschrift des Bundes Katholischer Unternehmer.<br />

Herausgeber: Bund Katholischer Unternehmer e.V.,<br />

Georgsstraße 18, 50676 Köln,<br />

Telefon 02 21/2 72 37-0, Fax 02 21/2 72 37 27<br />

E-Mail: unterberg@bku.de<br />

Internet: http://www.bku.de<br />

Redaktion: Peter Unterberg<br />

Druck: Zimmermann Druck und visuelle Kommunikation, Köln<br />

Erscheinung: viermal jährlich<br />

Bezugspreis: 4,00 Euro<br />

ISSN 1865-4576<br />

Adressenfeld<br />

Familienunternehmen – Stütze der Wirtschaft<br />

Prof. Hennerkes bei der Diözesangruppe Stuttgart<br />

Das Wort „Mittelständler“<br />

mag er nicht. Prof. Dr.<br />

Brun-Hagen Hennerkes<br />

spricht lieber von „Familienunternehmen“.<br />

Diese<br />

berät der Rechtsanwalt in<br />

strategischen Fragen – etwa<br />

bei Nachfolgefragen, Stiftungsgründungen<br />

oder Verkäufen.<br />

Bei der <strong>BKU</strong>-Diözesangruppe<br />

Stuttgart stellte<br />

er diese Stütze der Wirtschaft<br />

vor.<br />

von Peter Unterberg<br />

Die deutschen Familienunternehmen<br />

haben eine Soziale<br />

Struktur und ein Verantwortungsgefühl,<br />

„um die uns<br />

bis heute die ganze Welt beneidet“,<br />

sagte <strong>BKU</strong>-Mitlgied<br />

Hennerkes. Als Familienunternehmen<br />

bezeichnete er – unabhängig<br />

von Größe oder<br />

Rechtsform – sämtliche Firmen,<br />

bei denen die Eigentümerfamilie<br />

noch die Mehrheit<br />

hat. Der Autohersteller<br />

Porsche sei genauso ein Familienunternehmen<br />

wie der kleine<br />

Handwerksbetrieb.<br />

Von den rund 3,2 Millionen<br />

Betrieben in Deutschland fielen<br />

rund 95 Prozent in diese<br />

Rubrik, die Hennerkes in vier<br />

Typen einteilte:<br />

Typ 1 sei das innovative junge<br />

Gründerunternehmen, dem<br />

keine Bank Kapital gebe.<br />

Diese Firmen seien auf<br />

Venture Capital angewiesen<br />

und böten wenige, dafür<br />

aber hochqualifizierte Arbeitsplätze.<br />

Rund die Hälf-<br />

Ratgeber für Familienunternehmen: <strong>BKU</strong>-Mitglied und Rechtsanwalt<br />

Prof. Dr. Brun-Hagen Hennerkes. Foto: Unterberg<br />

te dieser Unternehmen sei<br />

nach ein paar Jahren wieder<br />

von der Bildfläche verschwunden<br />

– entweder würden<br />

sie aufgekauft oder gingen<br />

in Konkurs.<br />

Zu Typ 2 gehören kleine Gewerbebetriebe<br />

und größere<br />

Handwerksbetriebe, deren<br />

Existenz oft bedroht sei,<br />

weil die Inhaber keine<br />

Nachfolger finden. Die 2,5<br />

Millionen Betriebe dieser<br />

Kategorie seien die Hauptarbeitgeber<br />

in Deutschland.<br />

Zudem litten sie unter den<br />

Folgen von Basel 2, weil<br />

Banken ihnen die Kredite<br />

strichen.<br />

Typ 3 bilden größere Unternehmen,<br />

die sich durchaus<br />

ein Fremdmanagement<br />

leisten können, wenn innerhalb<br />

der Familie keine<br />

Nachfolger zu finden sind.<br />

Diese Unternehmen haben<br />

eine kapitmarktorientierte<br />

Finanzierung und holen<br />

sich unter Umständen ohne<br />

den Umweg über Banken<br />

Investoren ins Haus. Zu<br />

dieser „Königsklasse“ gehören<br />

rund 5 000 deutsche<br />

Unternehmen.<br />

Typ 4 schließlich sind einige<br />

wenige Großunternehmen<br />

mit einer „klösterlischen<br />

Verfassung“, in der einzelne<br />

Familienmitglieder kaum<br />

noch eine Rolle spielen.<br />

Derzeit sieht Hennerkes<br />

die Gruppen zwei und drei<br />

vor großen Herausforderungen.<br />

Dazu zählt er<br />

• die Erbschaftssteuer, die<br />

viele Firmen <strong>beim</strong> Generationenwechsel<br />

bedroht.<br />

Hier sei mehr Lobbyarbeit<br />

nötig;<br />

• die Akzeptanz: So gelten<br />

„die Unternehmer“ als gierig,<br />

Familienunternehmer<br />

und Finanzinvestoren würden<br />

in einen Topf geworfen.<br />

Hier müsse die Öffentlichkeitsarbeit<br />

gegensteuern,<br />

auch in den Schulen müsse<br />

die Wirtschaft anders vermittelt<br />

werden.<br />

Das Thema „innere Werte“<br />

sei ein Bereich, den insbesondere<br />

der <strong>BKU</strong> aufgreifen<br />

solle: Das beginne bei traditionellen<br />

Werten wie Kreativität<br />

oder Teamarbeit und reiche<br />

zur inneren Verfassung der<br />

Unternehmen: Nichtoperative<br />

Anteilseigner ließen sich nicht<br />

länger „billig abspeisen“.<br />

Diese Herausforderungen<br />

müssten in den Gesellschafterverträgen<br />

ihren Niederschlag<br />

finden. Diese jedoch seien<br />

vielfach noch zu statisch<br />

formuliert. „Der größte Wertevernichter<br />

ist der Streit“, hat<br />

er zudem erfahren und mahnt<br />

bei Konflikten eine externe<br />

Beratung an.<br />

Um den Familienunternehmen<br />

in Deutschland eine<br />

Stimme zu geben, appellierte<br />

Hennerkes an den <strong>BKU</strong>, die<br />

Familienunternehmer ASU<br />

und seine eigene Stiftung Familienunternehmen,<br />

die Kräfte<br />

zu bündeln. ■

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