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Nachrichten Berichte Kommentare<br />

Journal<br />

3 2012<br />

Führen<br />

Abtprimas Notker Wolf<br />

sprach beim <strong>BKU</strong> in<br />

Bonn<br />

Erneuern<br />

Kardinal Woelki<br />

war Festredner des<br />

<strong>BKU</strong>-Sommerempfangs<br />

in Berlin<br />

.


Inhalt<br />

8 Wer führen will, braucht motivierte Mitarbeiter,<br />

weiß Abtprimas Notker Wolf.<br />

20 <strong>BKU</strong>-Sommerempfang: Johannes<br />

Wedding, Kardinal Woelki, der Vorsitzende<br />

der CDU-/CSU-Bundestagsfraktion,<br />

Volker Kauder, MdB, die<br />

<strong>BKU</strong>-Vorsitzende Marie-Luise Dött,<br />

MdB, und Prof. Dr. Lothar Roos.<br />

n SCHWERPUNKT: Mit Werten führen<br />

04 Zum Unternehmer berufen<br />

Päpstlicher Rat zum verantwortlichen Führen<br />

06 Pastorales braucht Raum im Kalender<br />

Monsignore Mies diskutierte mit dem <strong>BKU</strong><br />

08 Nicht vollkommen – aber authentisch<br />

Notker Wolf zur „Kunst, Menschen zu führen“<br />

10 Beruf und Pflege in Einklang bringen<br />

CSR-Projekt von Caritas und <strong>BKU</strong><br />

11 Tarifwirrwarr in der Sozialbranche<br />

1 435 verschiedene Tarife erschweren die Arbeit<br />

n KURZ UND KNAPP 12–13<br />

n INITIATIVEN UND IDEEN<br />

14 Radio Horeb steht vor Quantensprung<br />

Innovative Sendetechnik: bundesweiter Empfang<br />

15 Höffner-Preis für Schüller<br />

21. Oktober: Festveranstaltung zu Ehren Höffners<br />

n FORUM<br />

17 „Verschwendungssucht“<br />

Sozialethiker fordert Stellungnahmen zu Europa<br />

18 Persönliche Organspende<br />

Maria Fischer spendete für einen Freund<br />

n TAGUNGEN<br />

19 Strompreise sozial staffeln?<br />

<strong>BKU</strong>-Unternehmerforum zur Energiewende<br />

20 Erneuerter Mensch, erneuerte Wirtschaft<br />

Kardinal Woelki beim <strong>BKU</strong>-Sommerempfang<br />

n AUS DEN ARBEITSKREISEN<br />

23 Sorgen um die Grameen Bank<br />

AFOS-Vorstand Pinger fordert klares Signal<br />

25 Gemeinsam den Fluss der Jahre leben<br />

Das Sakrament der Ehe<br />

n REZENSIONEN 26<br />

n MENSCHEN IM <strong>BKU</strong><br />

27 Auf Wiedersehen, <strong>BKU</strong>!<br />

Geschäftsführer Unterberg nimmt Abschied<br />

28 Bekennender Katholik<br />

Zum Tode von <strong>BKU</strong>-Mitglied Norbert Walter<br />

29 Der Neue<br />

Dr. Martin Schoser wird <strong>BKU</strong>-Geschäftsführer<br />

29 Die Neue<br />

Vera Bünnagel assistiert der Geschäftsführung<br />

n <strong>BKU</strong>-INTERN 31–35<br />

n GRÜNE SEITEN<br />

Corporate Governance im Mittelstand<br />

Brauchen Familienunternehmen<br />

Ethik-Standards?<br />

RA Dr. Andreas Möhlenkamp


Letzte Meldung<br />

5. bis 7. Oktober:<br />

<strong>BKU</strong>-Bundestagung<br />

in Paderborn<br />

Vom 5. bis 7. Oktober findet in Paderborn<br />

die diesjährige <strong>BKU</strong>-Bundestagung<br />

statt. Sie steht unter dem Thema:<br />

„Eigentum und Verantwortung“. Auf<br />

dem Programm stehen unter anderem<br />

Vorträge des Co-Vorsitzenden des Vorstandes<br />

der Deutschen Bank AG, Jürgen<br />

Fitschen, von Bundesverfassungsrichter<br />

a.D. Prof. Dr. Paul Kirchhof und<br />

des Fraktionsvorsitzenden der FDP-<br />

Landtagsfraktion Nordrhein-Westfalen,<br />

Christian Lindner.<br />

Zum geselligen Teil gehören ein festliches<br />

Abendessen im Audienzsaal von<br />

Schloss Neuhaus, ein Besuch der<br />

Dr. Oetker-Welt und des Nixdorf Computer<br />

Museums.<br />

Auch kurzfristige Anmeldungen sind<br />

noch möglich. Den Einladungsflyer<br />

bekommen Sie in der <strong>BKU</strong>-Geschäftsstelle<br />

in Köln, Tel.: 0221/273770 oder<br />

unter www.bku.de im Bereich Veranstaltungen.<br />

Das <strong>BKU</strong>-Journal wird gedruckt<br />

auf Papier, das gemäß dem<br />

Forest Stewardship Council (FSC)<br />

für nachhaltige Forstwirtschaft<br />

zertifiziert ist.<br />

Beilagenhinweis:<br />

In dieser Ausgabe finden Sie Beilagen des Benno-<br />

Verlages, des Beuroner Kunstverlages, der Aktion<br />

Benefiz-Shoppen und des Pax-Versicherungsdienstes.<br />

Für eine<br />

Ordnungspolitik<br />

der Nachhaltigkeit<br />

Die Euro-Schuldenkrise, die Diskussion über<br />

die Kosten der Energiewende und die aktuelle<br />

Rentendebatte zeigen deutlich: Der Begriff der<br />

Nachhaltigkeit darf nicht auf die Dimension des<br />

Ökologischen reduziert werden, sondern muss als<br />

Gleichklang von Ökonomie, Ökologie und Sozialem<br />

verstanden werden. Wer einen dieser Aspekte höher<br />

gewichtet als die beiden anderen, gerät in eine<br />

Sackgasse. Dies scheint langsam zu einem gesellschaftlichen<br />

Konsens zu werden. Denn viele, die vor<br />

einigen Jahren Wachstum noch als „ökologisch<br />

schädlich“ kritisierten, fordern heute „Wachstumsimpulse“<br />

gegen die Schuldenkrise und vermeintlichen<br />

„Sozialabbau“. Aus Sicht des <strong>BKU</strong> können die<br />

drei Dimensionen der Nachhaltigkeit konsistent miteinander<br />

verbunden werden, wenn einige grundlegende<br />

ordnungspolitische Prinzipien beachtet<br />

werden.<br />

Einfallsreichtum, Kreativität und Innovationskraft<br />

sind für das Finden nachhaltiger Lösungen unverzichtbar.<br />

Dies ist eine Herausforderung für unternehmerische<br />

Initiativen. Damit sich diese Initiativen<br />

entfalten können, soll innerhalb eines festgelegten<br />

staatlichen Rahmens so viel Markt wie möglich bewahrt<br />

werden. So notwendig marktwirtschaftliche<br />

Anreize und die staatliche Setzung des Ordnungsrahmens<br />

sind, so unverzichtbar bleibt die Verantwortung<br />

des Einzelnen. Markt und Staat leben von<br />

Voraussetzungen, die sie nicht aus sich heraus erzeugen<br />

können. Es bedarf immer Menschen, die<br />

jenseits von Angebot und Nachfrage und staatlichen<br />

Verordnungen mutig weiterdenken und weitergehen.<br />

Als Christen und als Unternehmer verstehen wir uns<br />

als Teil einer aktiven Bürgergesellschaft, die den<br />

kulturellen Humusboden bildet, aus dem Markt und<br />

Staat ihre Gemeinwohlorientierung beziehen. Der<br />

ordnungspolitische Dreiklang von Markt, Staat und<br />

Bürgergesellschaft ermöglicht den nachhaltigen<br />

Gleichklang von Ökonomie, Ökologie und Sozialem.<br />

Mehr zu diesem Thema enthält die neue <strong>BKU</strong>-<br />

Schrift „Markt – Staat – Bürgergesellschaft – Für<br />

eine Ordnungspolitik der Nachhaltigkeit“, die in diesen<br />

Tagen erscheint.<br />

Marie-Luise Dött, MdB<br />

<strong>BKU</strong>-Journal 3 2012 3<br />

Editorial


Schwerpunkt: Mit Werten führen<br />

Zum Unternehmer berufen<br />

Päpstlicher Rat Justitia et Pax ermutigt zum verantwortlichen Führen<br />

„Führungskräfte der Wirtschaft<br />

sind dazu berufen, die<br />

Wirtschaft entsprechend der<br />

Würde des Menschen und mit<br />

Blick auf das Gemeinwohl zu<br />

gestalten. Ein Grundprinzip ist<br />

es dabei, Menschen mit Gütern<br />

zu versorgen, die wirklich gut<br />

sind, und mit Dienstleistungen,<br />

die wirklich dienen.“ Dieses<br />

Wort stammt aus der jüngsten<br />

Schrift des Päpstlichen Rates<br />

für Gerechtigkeit und Frieden,<br />

die der Präsident des Rates, Kurienkardinal<br />

Peter Turkson, am<br />

18. September mit dem <strong>BKU</strong> in<br />

Frankfurt vorgestellt hat.<br />

Der <strong>BKU</strong> ist Mitherausgeber der<br />

deutschen Fassung des Textes, der<br />

unter dem englischen Originaltitel<br />

„Vocation of the Business Leader“<br />

erschienen ist. Turkson diskutierte<br />

die Rolle von Führungskräften<br />

der Wirtschaft in Unternehmen<br />

und in der Gesellschaft mit<br />

Vertretern der UNIAPAC Europa,<br />

des <strong>BKU</strong> und der Deutschen Kommission<br />

Justitia et Pax.<br />

Erstmalig beschäftigt sich die<br />

Weltkirche in der Schrift umfassend<br />

mit der Verantwortung von<br />

Führungskräften. Sie fasst darin<br />

die Ergebnisse einer internationalen<br />

Konferenz des Päpstlichen<br />

Rates im Februar in Rom zusammen.<br />

Vor dem Hintergrund der<br />

jüngsten Sozialenzyklika „Caritas<br />

in Veritate“ von Papst Benedikt<br />

XVI. hatten Unternehmer, Wissenschaftler<br />

und andere Experten<br />

„Die Logik des Schenkens und<br />

seine Bedeutung in der Wirtschaft“<br />

diskutiert und versucht,<br />

die Katholische Soziallehre weiter<br />

zu entwickeln: Das globalisierte<br />

Wirtschaftsleben werfe Fragen<br />

nach Ethik in Wirtschaft und Gesellschaft<br />

auf, die neue Antworten<br />

erforderten.<br />

Globalisierung, neue Informationstechnologien<br />

und eine zuneh-<br />

4 <strong>BKU</strong>-Journal 3 2012<br />

Kurienkardinal Peter Turkson, Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit<br />

und Frieden, beim Weltkongress der UNIAPAC im März in<br />

Lyon. Foto: C. Simon/Agence Ciric pour Les EDC<br />

mende Dominanz der Finanzmärkte<br />

eröffneten Chancen für<br />

Wohlstand und unternehmerischen<br />

Erfolg, betont der Päpstliche<br />

Rat. Sie brächten jedoch zugleich<br />

Belastungen mit sich, die Unternehmern<br />

ihren Dienst am Gemeinwohl<br />

erschweren können. Geschäfts-<br />

und Entscheidungsabläufe<br />

würden rasant beschleunigt und<br />

der Finanzsektor sei auf Kurzfristigkeit<br />

ausgerichtet. Kulturelle<br />

Veränderungen hätten zu einer<br />

zunehmenden Ich-Bezogenheit geführt.<br />

Werte hätten sich relativiert,<br />

Rechte seien vielen Menschen<br />

wichtiger geworden als<br />

Pflichten. Vielen Mitarbeitern, deren<br />

Motivation und Führung<br />

Kernaufgabe der Unternehmer<br />

sei, jedoch auch vielen Unternehmern<br />

selbst. Die Bereitschaft, dem<br />

Gemeinwohl zu dienen, sei oftmals<br />

verloren gegangen.<br />

Die Kirche ruft dazu auf, persönlichen<br />

Glauben und alltägliche<br />

Unternehmenspraxis nicht zu trennen.<br />

Eine solche Trennung führe<br />

zu Unausgeglichenheit und einem<br />

fehlgeleiteten Tanz um das „goldene<br />

Kalb des wirtschaftlichen<br />

Erfolges“. Sie trage wesentlich zu<br />

den Schäden bei, die einige Unternehmen<br />

in der Welt verursachen:<br />

Durch Arbeitsüberlastung auf<br />

Kosten der Familie und des geistlichen<br />

Lebens, durch ungesundes<br />

Machtstreben und den Missbrauch<br />

ökonomischer Macht, um noch<br />

größere Profite zu erzielen. Wenn<br />

die einzige Triebfeder für Geschäfte<br />

die Profitmaximierung sei,<br />

würden Technologien um ihrer<br />

selbst willen weiterentwickelt, materielle<br />

Ressourcen und Mitarbeiter<br />

ausgebeutet. Nützlichkeitsdenken<br />

oder Zweckrationalität drohten<br />

überhandzunehmen.<br />

Der Hinweis auf diese Gefahren<br />

und Fehlentwicklungen solle die<br />

wichtige und gemeinwohlfördernde<br />

Bedeutung des unternehmerischen<br />

Gewinns allerdings keineswegs<br />

in Abrede stellen. Wenn<br />

keine finanziellen Werte geschaffen<br />

würden, könnten sie auch nicht<br />

verteilt werden. Erst der finanzielle<br />

Gewinn ermögliche den Erhalt<br />

des Unternehmens. Und verantwortlich<br />

geführte Unternehmen<br />

leisteten einen wichtigen Beitrag<br />

zum Gemeinwohl fi


fi der Gesellschaft als Ganzes:<br />

Durch die Waren und Dienstleistungen,<br />

die sie für ihre Kunden produzieren,<br />

durch die Arbeitsplätze,<br />

die sie für ihre Mitarbeiter bereitstellen,<br />

und durch den wirtschaftlichen<br />

und sozialen Mehrwert,<br />

den sie schaffen und für die Gesellschaft<br />

verfügbar machen. Gewinn<br />

wird mit Nahrung verglichen:<br />

Ein Organismus müsse essen,<br />

aber das Essen sei nicht die eigentliche<br />

Zweckbestimmung seiner<br />

Existenz. Gewinn sei ein guter<br />

Diener, aber ein schlechter<br />

Meister.<br />

Der Päpstliche Rat fordert<br />

Führungskräfte daher zu einer<br />

„dienenden Führung“ auf, die vom<br />

Evangelium inspiriert sei. Sie erweitere<br />

den geistigen Horizont<br />

und ermögliche es, den Unternehmensalltag<br />

mit sozialethischen<br />

Zielen zu vereinbaren. Nicht auf<br />

Kosten des Gewinns, sondern im<br />

Einklang mit dem ureigenen Unternehmensziel,<br />

wirtschaftlich zu<br />

agieren.<br />

Konkret will „Zum Unternehmer<br />

berufen“ christliche Führungskräfte<br />

dazu anregen, echte menschliche<br />

Bedürfnisse zu befriedigen, indem<br />

sie innovative Waren und<br />

Dienstleistungen produzieren, gute<br />

und produktive Arbeit organisieren<br />

und Ressourcen nachhaltig<br />

nutzen. Die Herausforderung sei,<br />

die Chancen ihrer Arbeit zu sehen,<br />

sie anhand sozialethischer Prinzipien<br />

zu beurteilen und als Entscheider<br />

zu handeln, die Gott dienen.<br />

Die Gliederung der Schrift erarbeitet<br />

für diese drei Stufen Leitlinien<br />

für verantwortungsvolles<br />

Führen im unternehmerischen<br />

Alltag. Dazu gehören eher abstrakte<br />

Anforderungen wie Respekt<br />

vor der Menschenwürde und<br />

der Dienst am Gemeinwohl, die<br />

Berücksichtigung der Belange der<br />

Armen und die sorgfältige Nutzung<br />

von Ressourcen. Dazu gehören<br />

jedoch auch praktische Leitlinien,<br />

die diese abstrakten Anforderungen<br />

für die Anwendung im<br />

Unternehmensalltag übersetzen<br />

(siehe Kasten unten).<br />

Als entscheidende Leitlinien<br />

werden unter anderem eine subsidiäre<br />

Organisation des Unternehmens<br />

und eine Gestaltung der Arbeitsabläufe<br />

genannt, die die Menschenwürde<br />

der Arbeitnehmer<br />

achtet. Menschen verwirklichten<br />

SECHS PRAKTISCHE PRINZIPIEN FÜR UNTERNEHMER<br />

Schwerpunkt: Mit Werten führen<br />

sich in ihrer Arbeit dann am besten,<br />

wenn sie sich aktiv einbringen<br />

können. Arbeitnehmer sollten dazu<br />

in ihrer Arbeit wo möglich Mitspracherecht<br />

haben, auch und gerade<br />

im betrieblichen Alltag. Dies<br />

stärke Eigeninitiative, Innovationskraft<br />

und Kreativität, was wiederum<br />

zum Unternehmenserfolg<br />

beitrage. Zugleich eröffne das SubsidiaritätsprinzipFührungskräften<br />

neue Einsichten. Es ermutige<br />

sie, eigene Vollmachten in den<br />

Dienst ihrer Mitarbeiter zu stellen.<br />

Es ermutige sie, gemeinsam zu hinterfragen,<br />

ob sie ihre Autorität in<br />

den Dienst der Entwicklung und<br />

Entfaltung aller Beschäftigten stellen.<br />

Es fordere sie heraus, die richtigen<br />

Personen am richtigen Platz<br />

einzusetzen, aber auch Mitarbeiter<br />

fortzubilden und zu qualifizieren,<br />

damit sie ihre Aufgaben gut erfüllen<br />

können.<br />

So ermögliche die „dienende Führung“<br />

im besten Fall allen Beteiligten<br />

einen Mehrwert: Führungskräfte<br />

und Mitarbeiter schafften<br />

einen wirtschaftlichen Mehrwert,<br />

von dem die Kunden des<br />

Unternehmens profitierten. Zugleich<br />

erführen sie für sich selbst<br />

einen persönlichen Mehrwert.<br />

Vera Bünnagel<br />

Die Prinzipien der Achtung der Menschenwürde und des Verfolgens des Gemeinwohls bilden<br />

das Fundament der Sozialverkündigung der Kirche. Zusammen mit den sechs praktischen Prinzipien des<br />

Wirtschaftens können sie eine genauere Orientierung beim Verfolgen der drei Ziele des Wirtschaftens geben:<br />

Die Bedürfnisse der Welt durch die Produktion von Gütern und Dienstleistungen befriedigen<br />

1. Unternehmen, die Güter produzieren, die wirklich gut sind, und Dienstleistungen anbieten, die wirklich dienen,<br />

tragen zum Gemeinwohl bei.<br />

2. Unternehmen üben Solidarität mit den Armen, indem sie aufmerksam sind für Möglichkeiten, sonst<br />

unterprivilegierten und unterversorgten Gruppen und Menschen in Not zu dienen.<br />

Gute und produktive Arbeit organisieren<br />

3. Unternehmen tragen zum Gemeinschaftsleben bei, wenn sie die besondere Würde menschlicher Arbeit fördern.<br />

4. Durch subsidiäre Organisationsstrukturen schaffen Unternehmen Möglichkeiten für Mitarbeiter, in angemessener<br />

Weise eigenverantwortlich zu handeln und zu entscheiden und so zum Unternehmensziel beizutragen.<br />

Nachhaltigen Wohlstand schaffen und ihn gerecht verteilen<br />

5. Unternehmen sind Vorbilder bei der Nutzung von Ressourcen – seien es fi nanzielle, menschliche oder natürliche<br />

Ressourcen – die sie empfangen haben.<br />

6. Unternehmen verteilen ihre Ressourcen gerecht auf alle Beteiligten (Stakeholder): Mitarbeiter, Kunden,<br />

Investoren, Zulieferer und die Gemeinschaft.<br />

<strong>BKU</strong>-Journal 3 2012 5


Schwerpunkt: Mit Werten führen<br />

Pastorales braucht Raum im Kalender<br />

Pfarrer und Manager: Monsignore Mies diskutierte mit dem <strong>BKU</strong> Hamburg<br />

Im Grenzbereich zwischen<br />

Kirche und Management ist<br />

Monsignore Peter Mies unterwegs.<br />

Mies ist Pfarrer einer<br />

großen Doppelgemeinde in<br />

Hamburg und langjähriger Vorsitzender<br />

des Hamburger<br />

Schulverbandes. Am 5. September<br />

diskutierte er mit der<br />

DG der Hansestadt über seine<br />

Arbeit.<br />

Mies ist durch seine Laufbahn als<br />

Priester sehr schnell auch mit Managementaufgaben<br />

und finanziellen<br />

Themen konfrontiert worden.<br />

Das begann mit der Abrechnung<br />

von Zeltlagern als Kaplan. Zu seiner<br />

ersten Pfarrstelle gehörte dann<br />

die Verantwortung für ein Bildungshaus<br />

samt Etat und Angestellten.<br />

Mittlerweile ist er über<br />

den Schulverband auch in die Etatfragen<br />

der katholischen Schulen<br />

der Hansestadt eingebunden.<br />

Er habe sich nie der „Jammerei“<br />

der Kollegen angeschlossen,<br />

sie hätten in der Priesterausbildung<br />

nichts über Management<br />

und Finanzen gelernt, betonte<br />

Mies. Zu jedem verantwortungsvollen<br />

Beruf gehöre es, irgendwann<br />

für finanzielle Ressourcen<br />

und Mitarbeiter Verantwortung zu<br />

übernehmen. Das gelte auch für<br />

Priester und Pfarrer.<br />

Mies wehrte sich auch gegen Forderungen,<br />

die Geistlichen von den<br />

wirtschaftlichen Fragen der Kirchenarbeit<br />

zu befreien: Es sei zweifelsohne<br />

richtig, dass die Kirche Finanzfachleute<br />

und Geschäftsführer<br />

einstellt. Die Gesamtleitung einer<br />

Einrichtung und Gemeinde sollte<br />

dennoch in den Händen derer liegen,<br />

die den Geist des Ganzen vertreten,<br />

findet er.<br />

Die Sorge um das Materielle<br />

dürfe dabei aber nicht überhandnehmen,<br />

mahnte Mies. Der<br />

Priester als Manager müsse dafür<br />

Sorge tragen, dass auch die Seelsorge<br />

nicht vergessen wird. Da sich<br />

6 <strong>BKU</strong>-Journal 3 2012<br />

Unternehmerischer Priester: Monsignore<br />

Peter Mies aus Hamburg<br />

das Materielle tendenziell immer<br />

in den Vordergrund schiebe, sei es<br />

wichtig, pastorale Themen und<br />

Aktivitäten fest im Tagesablauf zu<br />

verankern.<br />

Wichtig sei auch der Geist, in<br />

dem der priesterliche Manager<br />

unterwegs ist: „Management ist die<br />

Kunst, die Dinge so zu organisieren,<br />

dass sie nicht zufällig ablaufen,<br />

sondern so wie ich es will“, sagte<br />

er. Ohnehin lasse sich bei vielen Arbeiten<br />

kaum unterscheiden, ob es<br />

hier um Seelsorge oder Management<br />

geht: Bei der Aufstellung der<br />

Dienstpläne gehe es nicht nur um<br />

Termine, sondern auch darum,<br />

den Rahmen zu setzen, in dem seelsorgerische<br />

Aktivitäten überhaupt<br />

möglich sind. Und im Einstellungsgespräch<br />

mit Lehrern katholischer<br />

Schulen gehe es nicht<br />

nur um Arbeitsrecht, sondern auch<br />

um die geistliche Ausrichtung der<br />

Einrichtung.<br />

Für durchaus sinnvoll hält<br />

Mies den Rückgriff auf Unternehmensberater.<br />

Zwar sei es auch<br />

in der Kirche leicht, Dialogprozesse<br />

anzustoßen. Sehr schwer sei es<br />

aber, diese auch vernünftig und mit<br />

Entscheidungen abzuschließen.<br />

Wenn dies ohne die richtigen<br />

Techniken geschehe, könne viel<br />

Schaden angerichtet werden.<br />

Aber auch hier sieht er deutliche<br />

Grenzen: Die Kirche dürfe ihren<br />

unaufgebbaren Kern nicht von der<br />

Frage abhängig machen, ob es für<br />

dieses Angebot einen Markt gebe,<br />

warnte Mies. Ökumenische Taufen,<br />

unverbindliche Hochzeiten ohne<br />

die Verpflichtung zur lebenslangen<br />

Treue und ähnliche „softige Angebote<br />

wären vielleicht ein Renner“,<br />

sagte er. Dennoch sei hier die<br />

Grenze dessen erreicht, wo die Kirche<br />

den Ideen der Unternehmensberater<br />

folgen könne.<br />

Peter Unterberg<br />

Dritter Weg im<br />

Dienste Gottes<br />

Erzbischof Robert Zollitsch, Vorsitzender<br />

der Deutschen Bischofskonferenz,<br />

hat den Sonderweg im<br />

kirchlichen Arbeitsrecht erneut<br />

gegen Kritik verteidigt. Das „Konfrontationsmodell“<br />

im üblichen<br />

Tarifrecht sei mit dem Dienstverständnis<br />

der katholischen Kirche<br />

nicht vereinbar. Die Kirche könne<br />

die Erfüllung ihres geistig-religiösen<br />

Auftrages nicht unter den<br />

Vorbehalt eines Arbeitskampfes<br />

stellen, ohne ihr Selbstverständnis<br />

preiszugeben, erläuterte Zollitsch:<br />

„Ein kirchlicher Arbeitgeber kann<br />

keine Kampfmaßnahme ergreifen,<br />

um einem Streik zu begegnen.“<br />

Man könne weder die Glaubensverkündigung<br />

noch den Dienst<br />

am Nächsten suspendieren, um<br />

Druck auf die Mitarbeiter auszuüben.<br />

Die Beziehung zwischen Arbeitnehmern<br />

und Arbeitgebern<br />

sei vielmehr durch das „Miteinander<br />

im Dienst Gottes“ geprägt. Das<br />

gemeinsame Ziel schließe es aus,<br />

durch offenen Druck gegeneinander<br />

Änderungen der Arbeitsbedingungen<br />

zu erstreiten.<br />

KNA/VB


15.08.2012 9:09 Uhr Seite 1<br />

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<strong>BKU</strong>-Journal 3 2012 7


Schwerpunkt: Mit Werten führen<br />

Nicht vollkommen – aber authentisch<br />

Abtprimas Notker Wolf referierte in Bonn zur „Kunst, Menschen zu führen“<br />

Kann man führen lernen? „Ich<br />

glaube nicht“, sagte Notker<br />

Wolf, Abtprimas der Benediktiner,<br />

bei einem Vortrag bei der<br />

Industrie- und Handelskammer<br />

Bonn/Rhein-Sieg, „jedenfalls<br />

nicht systematisch auf Seminaren.“<br />

Die IHK, der <strong>BKU</strong> und<br />

die Gemeinschaft Katholischer<br />

Soldaten hatten den obersten<br />

Repräsentanten der Benediktiner<br />

eingeladen, über „Die<br />

Kunst, Menschen zu führen“ zu<br />

sprechen.<br />

Was Führung ausmache, sei die<br />

Persönlichkeit des Führenden:<br />

Durchhaltevermögen, Zähigkeit<br />

und die Fähigkeit, mit Mitarbeitern<br />

zu kommunizieren. Und bei Bedarf<br />

Gelassenheit. Techniken wie Zeitmanagement<br />

und Gesprächsführung<br />

seien für Führungskräfte sicher<br />

hilfreich, sagte der Abtprimas,<br />

der dem Orden mit mehr als 1 000<br />

Klöstern und mehr als 25 000<br />

Menschen seit 2012 vorsteht. Da<br />

könnte ein Managementseminar<br />

möglicherweise etwas bewirken.<br />

„Doch Defizite in der Persönlichkeit<br />

lassen sich nicht durch Wissen<br />

und Tricks überwinden.“ Untergebene<br />

durchschauten schnell,<br />

wenn der Chef nach dem Seminar<br />

plötzlich aufgesetzte Eigenschaften<br />

oder Interessen vorgebe, hinter<br />

denen keine Authentizität<br />

stecke.<br />

Führungscharakter stecke oft<br />

schon in ganz jungen Kindern:<br />

Etwa die Lust daran, selbst voranzugehen<br />

und überzeugt für eigene<br />

Ideen einzustehen statt darauf zu<br />

warten, dass andere einen „mitschleppen“.<br />

Wer Führungsqualitäten<br />

lernen wolle, müsse daher im<br />

Wesentlichen an sich selbst und<br />

seiner Persönlichkeit arbeiten.<br />

Dazu gehöre auch, eine gewisse<br />

Distanz zu sich selbst zu entwickeln:<br />

„Man muss lernen, dass<br />

man nicht immer nur glänzen<br />

kann, und sich trotzdem ein ge-<br />

8 <strong>BKU</strong>-Journal 3 2012<br />

Wer führen will, braucht motivierte Mitarbeiter, weiß Abtprimas Notker<br />

Wolf. Fotos: Jörn Wolter/IHK<br />

sundes Selbstwertgefühl bewahren“,<br />

so Abtprimas Wolf. Niemand<br />

sei vollkommen und niemand müsse<br />

vollkommen sein – auch nicht als<br />

Führungsperson. Nicht alle guten<br />

Ideen müssten dem eigenen Kopf<br />

entspringen. Entscheidender seien<br />

die Fähigkeit und die Bereitschaft,<br />

zu lernen und um Rat zu fragen.<br />

Und zwar auch bei Untergebenen:<br />

„Wer Angst hat, dadurch seine<br />

Autorität zu verlieren, der hat sie<br />

schon verloren.“<br />

Macht zu teilen kann zugleich<br />

die anderen stärken – führen erfordere<br />

daher auch ein Stück<br />

Selbstlosigkeit. Wer erfolgreich<br />

führen wolle, dürfe dies nicht als<br />

Gefahr verstehen, sondern als entscheidende<br />

Führungsaufgabe: Wer<br />

erfolgreich ein Unternehmen führen<br />

wolle, brauche motivierte Mitarbeiter.<br />

Alle zusammen müssten<br />

gemeinsam als Gruppe losziehen.<br />

Auch für die Mitarbeitermotivation<br />

setzt der Abtprimas weniger<br />

auf Seminarwissen als auf die Persönlichkeit<br />

des Führenden: „Seien<br />

Sie selbst fasziniert von ihren Ideen,<br />

dann springt das auf ihre Mitarbeiter<br />

über“, so sein Rat. Ein<br />

Kind entwickle Begeisterung für<br />

den Fußball, wenn sein begeisterter<br />

Papa es mit auf den Fußballplatz<br />

nehme. Ähnlich funktioniere<br />

Motivation im beruflichen Alltag.<br />

Wie in der Erziehung spielte auch<br />

in der unternehmerischen Führung<br />

Präsenz eine entscheidende Rolle.<br />

Im direkten persönlichen Kontakt<br />

ließe sich am besten ein gemeinsames<br />

Ziel entwickeln und das<br />

Gefühl vermitteln, dass es toll ist,<br />

miteinander zu arbeiten. Auch als<br />

Vorbild bewirke man im persönlichen<br />

Austausch den größten Effekt.<br />

Je größer das Unternehmen,<br />

desto schwieriger werde das. Schon<br />

die Ordensregel des heiligen Benedikt<br />

aus dem sechsten Jahrhundert<br />

sehe daher die Teilung großer<br />

Gruppen vor, einhergehend mit der<br />

Teilung von Verantwortung.<br />

Grundsätzlich sei dies nicht nur im<br />

Orden, sondern auch in den meisten<br />

Unternehmen entscheidender<br />

Teil der Struktur. Zu oft gehe es jedoch<br />

nicht damit einher, tatsächlich<br />

angstfrei Macht und Führungsverantwortung<br />

zu teilen.<br />

Christa Garvert, Geschäftsführerin<br />

der Marienhaus Gesundheits-<br />

und Sozialholding, hob in der<br />

anschließenden Podiumsdiskussion<br />

hervor, dass die geteilte Macht<br />

der Führungskraft nicht nur<br />

Macht nehme, sondern zugleich<br />

zusätzliche Spielräume schaffe:<br />

„Wenn ein Netz darunter ist, kann<br />

man sich viel besser auf das fi


fi Hochseil wagen.“ Wie der Abtprimus<br />

betonte auch sie, wie entscheidend<br />

die eigene Begeisterung<br />

für den Führungserfolg sei. Nicht<br />

nur am unternehmerischen Ziel,<br />

sondern auch am Führen selbst:<br />

„Wer gut führen will, muss Freude<br />

daran haben, Leben und Arbeitswelten<br />

gestalten zu wollen“, so<br />

die Leiterin der Krankenhausholding.<br />

Führungsverantwortung als<br />

Last oder lästige Pflicht zu empfinden,<br />

sei dafür eine schlechte<br />

Voraussetzung.<br />

Wer Freude daran habe, Leben<br />

und Arbeitswelten zu gestalten,<br />

sorge damit zugleich für ein<br />

angenehmes Betriebsklima, meint<br />

Stefan Hagen, Vizepräsident der<br />

IHK und Inhaber der Hagen Consulting<br />

& Training GmbH. Und<br />

das sei entscheidend für den Unternehmenserfolg:<br />

„Eine Maschine<br />

funktioniert nur mit vernünftigem<br />

Öl und vernünftigem Treibstoff.“<br />

Autorität, Kontrolle und<br />

Druck führten eher zu Unaufmerksamkeit<br />

und Fehlern, als verbesserte<br />

Ergebnisse hervorzu-<br />

EIN SCHÖNES GEFÜHL.<br />

RÜCKHALT.<br />

Man kann Leben einfach versichern. Man kann es aber<br />

auch einfach sicherer und lebenswerter machen.<br />

Gemeinsam tun wir das und unterstützen kirchliche und soziale Projekte.<br />

Regionaldirektion Westfalen<br />

Sedanstraße 9 . 59065 Hamm<br />

Telefon 02381 4360123 . michael.viehler@bruderhilfe.de<br />

Schwerpunkt: Mit Werten führen<br />

Bei der anschließenden Podiumsdiskussion zeigten sich viele Gemeinsamkeiten.<br />

Es diskutierten Abtprimas Notker Wolf (v.li.), IHK-Vizepräsident<br />

Stefan Hagen, <strong>BKU</strong>-Geschäftsführer Martin Wilde als Moderator,<br />

Viersternegeneral a.D. Karl-Heinz Lather und Christa Garvert, Geschäftsführerin<br />

der Marienhaus Gesundheits- und Sozialholding.<br />

bringen. Präsenz und Hilfestellung<br />

seien erfolgversprechender: Zum<br />

Führen gehöre auch, Mitarbeiter<br />

dort abzuholen, wo sie stehen. So<br />

könne ein vertrauensvolles Verhältnis<br />

entstehen.<br />

Vertrauen von oben nach unten<br />

käme dabei an erster Stelle, sagte<br />

Karl-Heinz Lather, General a.D.<br />

und bis 2010 Stabschef im Nato-<br />

Hauptquartier Europa. Zwar sei<br />

das Vertrauensverhältnis zwischen<br />

Führungskraft und Untergebenem<br />

eine Zweibahnstraße: In beide<br />

Richtungen habe es entscheidende<br />

Bedeutung. Doch wenn Vertrauen<br />

von oben nach unten bestehe,<br />

entstünde es in die andere<br />

Richtung weitgehend automatisch.<br />

Vera Bünnagel<br />

Wir sind mit der betrieblichen<br />

Altersversorgung in Kirchen,<br />

Diakonie, Caritas und Freier<br />

Wohlfahrtspfl ege bestens<br />

vertraut.<br />

www.vrk.de<br />

Menschen schützen.<br />

Werte bewahren.<br />

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<strong>BKU</strong>-Journal 3 2012 9


Schwerpunkt: Mit Werten führen<br />

Beruf und Pflege in Einklang bringen<br />

Verantwortliche Unternehmensführung: CSR-Projekt von Caritas und <strong>BKU</strong><br />

Um die Vereinbarkeit von<br />

Pflege und Beruf geht es in<br />

einer Veranstaltungsreihe von<br />

Caritas und Diakonie, die vom<br />

Bundesministerium für Gesundheit<br />

gefördert wird. Eine<br />

der Veranstaltungen fand am<br />

21. Juni in Kooperation mit<br />

dem <strong>BKU</strong> in Köln statt.<br />

Dort luden der Diözesan-Caritasverband<br />

sowie die Industrie- und<br />

Handelskammer Unternehmen<br />

und Verbände ein, darüber zu diskutieren,<br />

was die Attraktivität von<br />

Arbeitgebern im Zeichen demografischen<br />

Wandels ausmacht.<br />

Nach einem eindringlichen Szenenspiel<br />

einer Theatergruppe verdeutlichte<br />

Sibylle Kössler vom Institut<br />

der deutschen Wirtschaft in<br />

Köln die Dringlichkeit der Problematik:<br />

Bis zum Jahr 2050 werde<br />

sich die Anzahl der Pflegebedürftigen<br />

verdoppeln. Vor diesem<br />

Hintergrund scheine es bedenklich,<br />

dass sich laut einer Umfrage der<br />

Gesellschaft für Konsumforschung<br />

62 Prozent der befragten Unternehmen<br />

noch nicht mit der Vereinbarkeit<br />

von Pflege und Beruf<br />

beschäftigt haben. 71 Prozent würden<br />

noch keine Maßnahmen ergreifen,<br />

um ihre Belegschaft zu unterstützen,<br />

Arbeit und pflegebedürftige<br />

Angehörige unter einen<br />

Hut zu bekommen.<br />

Ganz im Gegensatz dazu die<br />

REWE Group. Hermann-Josef<br />

Schmitt, Leiter des Bereichs Personal<br />

Grundsatzfragen, beschrieb<br />

den Konzern als ein „großes Unternehmen<br />

mit vielen kleinen Einheiten“<br />

und stellte die verschiedenen<br />

unterstützenden Angebote<br />

für REWE-Mitarbeitende vor.<br />

Dazu zählen das eigene Pflegezeitmodell<br />

„Auszeit“, das Pilotprojekt<br />

„Familienservice“ und das<br />

Generationen-Netzwerk „Mit Herz<br />

& Hand für meine Kollegen“. Außerdem<br />

haben REWE-Mitarbeitende,<br />

nachdem sie selbst mit die-<br />

10 <strong>BKU</strong>-Journal 3 2012<br />

Die Podiumsrunde mit Sibylle Kössler (IW, v.li.), Hermann-Josef Schmitt<br />

(REWE), Sabine Geller-Gunold (AOK Hessen) und Stefanie Krones (CBT)<br />

stellte sich den zahlreichen Fragen des Plenums. Foto: Karl-Hans Kern<br />

sem Thema konfrontiert waren, einen<br />

Pflegeleitfaden für ihre Kolleginnen<br />

und Kollegen zusammengestellt.<br />

Schmitt sieht in einer Unternehmenskultur,<br />

die von Offenheit in<br />

der Kommunikation zwischen Arbeitnehmer<br />

und Arbeitgeber geprägt<br />

ist, die Grundlage für eine familienfreundliche<br />

Arbeitswelt.<br />

Auch für Dr. Helmut Loggen sind<br />

Pflege und Beruf keine konkurrierenden<br />

Lebenswelten. Der stellvertretendeDiözesan-Caritasdirektor<br />

betonte die Notwendigkeit<br />

des sozialen Miteinanders und<br />

führte die bewährte Kooperation<br />

mit Ford an: Das „Community<br />

Involvement Program“ ermöglicht<br />

es allen Ford-Mitarbeitenden,<br />

sich an zwei Arbeitstagen pro Jahr<br />

von der Arbeit freistellen zu lassen,<br />

um sich in Projekten der Caritas zu<br />

engagieren.<br />

Als ideales Forum, um „Kontakte<br />

zu knüpfen und Partnerschaften<br />

zu entwickeln“, sieht Loggen<br />

Veranstaltungen wie diese.<br />

Mit ihren über 200 Diensten allein<br />

im Erzbistum Köln biete die Caritas<br />

eine Vielzahl von Möglichkeiten<br />

für bürgerschaftliches Engagement:<br />

„Suchen Sie sich etwas<br />

aus.“<br />

Stefanie Krones, die bei der Caritas<br />

Betriebsführungs- und Trägergesellschaft<br />

(CBT) für den Bereich<br />

Personal und Qualität verantwortlich<br />

ist, sieht in der Caritas<br />

zudem eine gute Partnerin für<br />

Unternehmen, die ihre Mitarbeitenden<br />

– auch jenseits der Arbeit<br />

– aktiv unterstützen wollen.<br />

Veranstalter und Moderatorin gelang<br />

es, mit einem ebenso hochkarätigen<br />

wie heterogenen Podium<br />

ganz unterschiedliche Perspektiven<br />

und Lösungsansätze für das Thema<br />

„Vereinbarkeit von Pflege und<br />

Beruf“ zu diskutieren und zum<br />

Netzwerken anzuregen.<br />

Nicola Buskotte<br />

Das CSR-Projekt<br />

Die Vereinbarkeit von Pflege und<br />

Beruf ist nur eines von vielen möglichen<br />

Themen für gesellschaftliches<br />

Engagement von Unternehmen<br />

(CSR), die im Rahmen eines Projektes<br />

behandelt werden, für das der<br />

Diözesan-Caritasverband Köln den<br />

<strong>BKU</strong> als strategischen Partner gewonnen<br />

hat. Caritas-Direktor Loggen<br />

hat diese Pläne auf der Frühjahrstagung<br />

in Altenberg präsentiert,<br />

weitere Veranstaltungen zum<br />

Thema werden folgen. Unt


Schwerpunkt: Mit Werten führen<br />

Tarifwirrwarr in der Sozialbranche<br />

Neue Studie: 1 435 verschiedene Tarife erschweren die Arbeit<br />

In der Sozialbranche herrscht<br />

nach einer neuen Studie des Instituts<br />

Arbeit und Technik der<br />

Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen<br />

– Bocholt – Recklinghausen<br />

ein bedrohlicher<br />

„Tarifwirrwarr“.<br />

Demnach gibt es in der deutschen<br />

Sozialbranche 1435 Tarifverträge<br />

und arbeitsrechtliche Vereinbarungen,<br />

fast zwei Drittel davon auf<br />

betrieblicher Ebene. Verhandlungen<br />

würden erschwert durch die<br />

Aufsplittung in mindestens acht<br />

Verhandlungsarenen, die durch<br />

zahlreiche Arbeitgeberverbände<br />

repräsentiert würden. Nur die<br />

Hälfte der Beschäftigten sei durch<br />

einen Branchentarifvertrag erfasst.<br />

„In einer Branche, in der viele<br />

Anbieter – nicht zuletzt aufgrund<br />

der knappen öffentlichen und halböffentlichen<br />

Mittel – mit wirt-<br />

1853-2013<br />

schaftlichen Schwierigkeiten zu<br />

kämpfen haben, entsteht so durch<br />

Sparmaßnahmen bei den Einkommens-<br />

und Arbeitsbedingungen<br />

die Gefahr eines Sogs nach unten“,<br />

heißt es in der Studie. Der Branche<br />

fehle die Schlagkraft, nicht nur bei<br />

der Suche nach zukunftsfähigen<br />

Tarifverträgen, sondern auch bei<br />

der Interessenvertretung nach innen<br />

und außen. Die Sozialwirtschaft<br />

könnte einige Probleme effektiver<br />

angehen, wenn sie geschlossener<br />

agieren würde.<br />

160 Jahre<br />

Handeln mit<br />

Leidenschaft<br />

Die Studie wurde im Auftrag der<br />

Europäischen Kommission erarbeitet<br />

und von der Arbeiterwohlfahrt<br />

(AWO) koordiniert. „Die Befunde<br />

zeigen, dass wir einen hohen<br />

Reformbedarf haben“, erklärte der<br />

AWO-Bundesvorsitzende Wolfgang<br />

Stadler. Notwendig sei ein allgemein<br />

verbindlicher Entgelttarifvertrag<br />

Soziales. Die Arbeitgeber<br />

müssten ihre Kräfte bündeln,<br />

um bessere Rahmenbedingungen<br />

einfordern und attraktive Arbeitsplätze<br />

anbieten zu können. KNA<br />

LÜNING GRUPPE<br />

160<br />

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<strong>BKU</strong>-Journal 3 2012 11


Kurz und Knapp<br />

Religionsunterricht wird unbezahlbar<br />

Kardinal möchte das Fach aufwerten – und fordert mehr Zuschüsse<br />

Der Berliner Kardinal Rainer<br />

Maria Woelki drängt auf eine<br />

Aufwertung des Religionsunterrichts.<br />

Dies sei notwendig,<br />

weil es das Fach aus Geldmangel<br />

„sonst in zehn Jahren<br />

nicht mehr geben wird“, sagte<br />

er Ende August der „Berliner<br />

Zeitung“.<br />

Das Erzbistum Berlin werde sich<br />

das Fach „finanziell nicht mehr leisten<br />

können“, erklärte der Berliner<br />

Erzbischof.“ Und wir werden auch<br />

keine Lehrer mehr finden, weil<br />

die lieber die besser bezahlten und<br />

mit Beamtenstatus versehenen<br />

Posten in anderen Bundesländern<br />

annehmen.“<br />

In Berlin ist der Religionsunterricht<br />

im Unterschied zu den meisten<br />

anderen Bundesländern kein<br />

ordentliches Fach. Es ist wie die<br />

Start des muslimischen<br />

Unterrichtes in NRW<br />

Nordrhein-Westfalen hat jetzt als<br />

erstes Bundesland den bekenntnisorientierten<br />

islamischen Religionsunterricht<br />

eingeführt. Das<br />

Fach werde zunächst an 44 Grundschulen<br />

für rund 2 500 Schüler unterrichtet,<br />

sagte NRW-Schulministerin<br />

Sylvia Löhrmann (Grüne).<br />

Am Ende soll allen landesweit<br />

320 000 Schülern muslimischen<br />

Glaubens der Zugang zum islamischen<br />

Religionsunterricht in<br />

deutscher Sprache ermöglicht werden.<br />

KNA<br />

12 <strong>BKU</strong>-Journal 3 2012<br />

Lebenskunde des Humanistischen<br />

Verbands neben dem Ethikpflichtfach<br />

ein freiwilliges Zusatzangebot,<br />

das staatlich bezuschusst wird.<br />

Allerdings sind die Landesmittel<br />

auf dem Stand von 2002 eingefroren.<br />

Sie decken nach Angaben<br />

des Bistums mittlerweile nur rund<br />

die Hälfte der Kosten. Im laufenden<br />

Haushalt muss das Erzbistum<br />

Sozialethiker<br />

Hengsbach wurde 75<br />

Der Sozialethiker Friedhelm<br />

Hengsbach hat am 15. Juli seinen<br />

75. Geburtstag gefeiert. Seit Jahrzehnten<br />

streitet der Jesuit für soziale<br />

Gerechtigkeit und für innerkirchliche<br />

Reformen. Von 1985<br />

bis zu seiner Emeritierung 2005<br />

lehrte er in Sankt Georgen Christliche<br />

Sozialwissenschaft. Bis 2006<br />

leitete er das nach dem Nestor der<br />

Katholischen Soziallehre benannteOswald-von-Nell-Breuning-Institut<br />

für Wirtschafts- und Gesellschaftsethik.<br />

KNA<br />

selbst rund 4,8 Millionen Euro dafür<br />

aufbringen.<br />

„Wenn nun auch der Humanistische<br />

Verband signalisiert, dass er<br />

den von ihm angebotenen Lebenskundeunterricht<br />

in der bisherigen<br />

Form nicht länger finanzieren<br />

kann, sollte den politisch Verantwortlichen<br />

der Handlungsbedarf<br />

klar sein“, betonte Woelki. KNA<br />

Wohlfahrtsverband<br />

für Muslime?<br />

Der Vorsitzende des Zentralrats<br />

der Muslime, Aiman Mazyek, will<br />

möglichst bald einen muslimischen<br />

Wohlfahrtsverband in Deutschland<br />

errichten. Er sehe dafür „dringenden<br />

Bedarf“, sagte er in einem<br />

Interview der Zeitschrift „politik<br />

und kultur“. Zugleich warf er den<br />

etablierten Wohlfahrtsorganisationen<br />

– darunter Rotes Kreuz, Caritas<br />

und Diakonie – vor, die Etablierung<br />

eines gemeinsamen muslimischen<br />

Verbands verzögern zu<br />

wollen. KNA<br />

Barrenstein leitet künftig den AEU<br />

Evangelischer Unternehmerverband wählte neue Führung<br />

Der Arbeitskreis Evangelischer<br />

Unternehmer in Deutschland<br />

e.V. hat im September einen<br />

neuen Vorsitzenden gewählt.<br />

Künftig wird Dr. Peter F. Barrenstein<br />

(61) an der Spitze des mit dem<br />

<strong>BKU</strong> befreundeten Verbandes stehen.<br />

Der bisherige Vorsitzende<br />

Michael Freiherr Truchseß wechselt<br />

in das Kuratorium des <strong>BKU</strong>-<br />

Schwesterverbandes mit Sitz in<br />

Karlsruhe. Truchseß hatte den<br />

AEU seit 2000 geleitet.<br />

Die weiteren Vorstandsmitglieder<br />

des AEU sind Matthias Wittenburg<br />

(44) als Stellvertreter sowie<br />

Dr. Klaus Eschenburg (58),<br />

Daniel Hoster (44), Friedrich Jüngling<br />

(55), Marlehn Thieme (55) und<br />

Marcus Wollny (43). Zur Theologischen<br />

Beraterin des AEU wurde<br />

Oberkirchenrätin Dr. Petra Bahr<br />

(46) aus Berlin gewählt. Sie wird<br />

Nachfolgerin von Propst Dr. Sigurd<br />

Rink (51), der diese Aufgabe<br />

seit 2002 wahrgenommen hatte.


Schieder erwartet weitere Austritte<br />

Doch an Wendepunkten des Lebens ist kirchlicher Beistand gefragt<br />

Die Zahl der Kirchenaustritte<br />

in Deutschland wird nach Ansicht<br />

des Berliner Theologieprofessors<br />

Rolf Schieder in den<br />

kommenden zwei Jahrzehnten<br />

weiter zunehmen.<br />

Derzeit gehörten noch 60 Prozent<br />

der Deutschen einer der beiden großen<br />

Kirchen an, so der evangelische<br />

Theologe. „Man muss damit rechnen,<br />

dass die Quote in den nächsten 20<br />

Jahren auf 50 Prozent gesunken<br />

sein wird.“ Im Schnitt kehrten pro<br />

Jahr 250 000 Menschen ihrer Kirche<br />

den Rücken.<br />

Als Gründe für einen Kirchenaustritt<br />

nannte Schieder vor allem<br />

finanzielle Erwägungen. Deshalb<br />

neigten vor allem Berufsanfänger<br />

zwischen 25 und 35 Jahren zu<br />

diesem Schritt. „In den ersten<br />

fünf Berufsjahren ist das Kirchenaustrittsrisiko<br />

sechsmal höher<br />

als im späteren Berufsleben“, sagte<br />

Schieder. Allerdings habe seit ei-<br />

Erleben Sie Radio Horeb, einen privaten, christlichen<br />

Rundfunksender mit katholischem Profil:<br />

tägliche Übertragung der Hl. Messe und der Gebetszeiten<br />

Wissensvermittlung in Glaubensfragen<br />

Lebensbegleitung<br />

Nachrichten & christliche Musik in deutscher Sprache<br />

Programmdirektor Pfr. Dr. Richard Kocher<br />

Alle aktuellen Zahlen zur katholischen<br />

Kirche in Deutschland finden<br />

sich in dieser Broschüre der<br />

Deutschen Bischofskonferenz oder<br />

im Internet unter: www.dbk.de/zahlen-fakten/kirchliche-statistik.<br />

niger Zeit die Unzufriedenheit<br />

mit der Institution oder einzelnen<br />

Amtsträgern die finanziellen Motive<br />

als Austrittsgrund auf den<br />

zweiten Platz verdrängt.<br />

Vielfach hätten die Deutschen inzwischen<br />

zur Kirche ein ähnliches<br />

Radio Horeb macht Sinn.<br />

Für Ihr Leben. Und für das Ihres Nachbarn.<br />

Helfen Sie uns, immer mehr Menschen zu erreichen.<br />

An zentraler Stelle steht für uns das Gebet für- und miteinander.<br />

Helfen Sie uns zum Senden durch Ihre Spende oder unterstützen<br />

Sie uns durch Ihr ehrenamtliches Engagement.<br />

LIGA-Bank Regensburg: BLZ 750 903 00, Konto-Nr. 76 15 515<br />

Empfang auch über Satellit, Kabel, Phonecast oder Internet.<br />

Livestream: http://www.stream24.de/tune-in/r3080.asx<br />

Die Radio Horeb App ist kostenlos für Sie verfügbar.<br />

Verhältnis wie zur Feuerwehr: „Es<br />

soll sie für die Notfälle des Lebens<br />

auf jeden Fall geben – aber wer<br />

will die Feuerwehr schon jede Woche<br />

im Haus haben?“ Vor allem an<br />

den Wendepunkten der eigenen<br />

Lebensgeschichte wie etwa Taufe,<br />

Heirat oder Tod, aber auch bei Verbrechen<br />

oder Naturkatastrophen<br />

sei kirchlicher Beistand nach wie<br />

vor gefragt.<br />

Als „beste Werbung für die Kirchen“<br />

bezeichnete Schieder eine<br />

qualitativ hochwertige Arbeit in<br />

Gottesdienst, Seelsorge, Unterricht<br />

und Diakonie. „Je mehr die<br />

Menschen von der Qualität der<br />

kirchlichen Bemühungen überzeugt<br />

sind, umso mehr sind sie bereit,<br />

die Kirchen durch finanzielle<br />

Opfer zu unterstützen.“ Die „Verbetriebswirtschaftlichung“<br />

von<br />

Kirche halte er hingegen für einen<br />

falschen Weg. „Die Kirche ist kein<br />

Unternehmen, und die Christen<br />

sind keine Kunden.“ KNA<br />

DAB+-Empfang<br />

in weiten Teilen Deutschlands<br />

– 24 Stunden über<br />

Digitalradio empfangbar.<br />

Infos unter www.horeb.org<br />

ICR e.V. - Radio Horeb<br />

Postfach 1165<br />

D-87501 Immenstadt<br />

Tel.: +49 (0)8323 9675-110<br />

Fax: +49 (0)8323 9675-210<br />

E-Mail: info@horeb.org<br />

<strong>BKU</strong>-Journal 3 2012 13<br />

Kurz und Knapp<br />

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Initiativen und Ideen<br />

Radio Horeb steht vor Quantensprung<br />

Innovative Sendetechnik soll bundesweiten Empfang erleichtern<br />

Durch eine immense Investition<br />

in die neue Sendetechnik DAB+<br />

ist der christliche Radiosender<br />

Horeb seinem Ziel einen<br />

großen Schritt nähergekommen,<br />

in ganz Deutschland<br />

leicht empfangbar zu sein.<br />

Bislang ist der Empfang des Radiosenders<br />

mit katholisch geprägtem<br />

Programm regional sehr<br />

unterschiedlich. Nur in München<br />

sind die Beiträge der 40 hauptamtlichen<br />

und mehr als 600 ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiter des Senders<br />

über UKW zu empfangen. Im<br />

übrigen Sendegebiet werden bisher<br />

alternative Verbreitungswege genutzt:<br />

Satellit, Kabel und Internet.<br />

Als auf Basis des Digital Audio<br />

Broadcasting+ nun erstmals bundesweite<br />

Frequenzen für private<br />

Anbieter ausgeschrieben wurden,<br />

ergriffen Programmdirektor Pfarrer<br />

Dr. Richard Kocher und seine<br />

Mitstreiter die Gelegenheit, das zu<br />

ändern.<br />

Radio Horeb beleuchtet in seinem<br />

Programm den Mehrwert,<br />

den der Glaube im Leben von<br />

Menschen spielt, die neu oder wieder<br />

zum Glauben finden. Hinzu<br />

kommt die tägliche Übertragung<br />

der Heiligen Messe. Das werde an<br />

Bedeutung gewinnen, da viele<br />

Pfarreien entsprechende Angebote<br />

angesichts wirtschaftlicher Engpässe<br />

künftig nicht mehr leisten<br />

14 <strong>BKU</strong>-Journal 3 2012<br />

Modernste Sendetechnik: das Studio in Balderschwang. Fotos: Radio Horeb<br />

Begegnung auf dem Katholikentag in Mannheim: die <strong>BKU</strong>-Vorsitzende<br />

Marie-Luise Dött und Dr. Kocher von Radio Horeb.<br />

können, glauben die Radiomacher.<br />

Schon auf Basis der bisherigen<br />

technischen Standards ist die Geschichte<br />

des Radiosenders als Erfolg<br />

zu werten. Seit der Gründung<br />

im Jahr 1996 ist die Hörerschaft<br />

ständig gewachsen. Nun soll die<br />

terrestrische Reichweite von bisher<br />

etwa 45 Millionen potenziellen<br />

Hörern auf 78 Millionen am Ende<br />

der Ausbauphase im Jahr 2016<br />

steigen. Zusätzlich zum modernen<br />

Medienhaus in Balderschwang im<br />

Allgäu und zwei weiteren Sende-<br />

standorten sollen insgesamt 30<br />

Regionalstandorte entstehen.<br />

Radio Horeb finanziert sich ausschließlich<br />

über Spenden. Um das<br />

Finanzloch zu überbrücken, das<br />

durch die Investition in die innovative<br />

Technik entstanden ist,<br />

sucht der Sender derzeit nach<br />

Sponsoren, die den Ausbau in den<br />

kommenden fünf Jahren mit jährlich<br />

3 000 Euro fördern. VB<br />

Kontakt: Rüdiger Enders, Tel: 08323-<br />

9675-161, www.horeb.org<br />

„Ganz tolles Programm“<br />

Katholikentag 2014 in Regensburg und evangelischer Kirchentag 2013<br />

Das Leitungsgremium für den<br />

nächsten Katholikentag vom<br />

28. Mai bis 1. Juni 2014 in Regensburg<br />

hat sich konstituiert.<br />

Es besteht aus zehn Persönlichkeiten.<br />

An der Spitze steht der Präsident<br />

des Zentralkomitees der<br />

deutschen Katholiken (ZdK), Alois<br />

Glück (72).<br />

Das gastgebende Bistum ist unter<br />

anderen durch den Regensburger<br />

Diözesanadministrator Dompropst<br />

Wilhelm Gegenfurtner (65) vertreten.<br />

Die Katholikentagsleitung<br />

ist hauptverantwortlich für die inhaltliche<br />

Vorbereitung.<br />

Der Dompropst äußerte sich überzeugt,<br />

dass der Katholikentag 2014<br />

„ein ganz tolles Programm“ bieten<br />

und „für viele Menschen attraktiv“<br />

sein werde. Das Wichtigste an dieser<br />

großen Veranstaltung sei, „dass<br />

über Glaube gesprochen wird“.<br />

Dieser müsse im Mittelpunkt der<br />

Auseinandersetzungen stehen.<br />

Der nächste evangelische Kirchentag<br />

findet vom 1. bis 5. Mai<br />

2013 in Hamburg statt.<br />

KNA/Schoser


Höffner-Preis für Schüller<br />

21. Oktober: Festveranstaltung zu Ehren Höffners<br />

Am 9. Novemberverleiht<br />

die<br />

J o s e p h -<br />

H ö f f n e r -<br />

Gesellschaft<br />

e r s t m a l s<br />

den Joseph-<br />

H ö f f n e r -<br />

Preis. Preisträger ist der ehemalige<br />

Wissenschaftliche Berater<br />

des <strong>BKU</strong>, Prof. Dr. Alfred<br />

Schüller (Bild).<br />

In dem Eröffnungsreferat, das der<br />

verstorbene Kardinal Joseph Höffner<br />

bei der Herbstvollversammlung<br />

der Deutschen Bischofskonferenz<br />

in Fulda am 23. September<br />

1985 gehalten hat und das später<br />

in etwa 30 Ländern verbreitet<br />

wurde, findet sich in der Einleitung<br />

der Satz: „Die Geschichte lehrt,<br />

dass Freiheit und Würde des Menschen<br />

weithin vom Ordnungssystem<br />

der Wirtschaft abhängen.“<br />

Dies greift die Joseph-Höffner-<br />

Gesellschaft in einem Brief an<br />

Schüller auf: „Überblickt man Ihr<br />

bisheriges Lebenswerk als Forscher,<br />

akademischer Lehrer und<br />

Redner, dann kann man wohl sagen,<br />

dass Sie die ,Wahrheit‘ dieses<br />

Höffner-Wortes im Blick auf jeweils<br />

aktuelle wirtschaftspolitische<br />

und wirtschaftethische Fragestellungen<br />

in luzider Weise begründet<br />

und vermittelt haben.“<br />

Schüller werde für seine herausragenden<br />

Verdienste um die<br />

Christliche Gesellschaftslehre geehrt<br />

– insbesondere für sein Bemühen<br />

um die notwendige Verbindung<br />

von Freiheit und Würde<br />

des Menschen mit einem ihr dienenden<br />

Ordnungssystem der Wirtschaft.<br />

Der Preisträger habe sich in diesem<br />

Bereich unter anderem als geschäftsführender<br />

Direktor der<br />

Marburger Forschungsstelle zum<br />

Vergleich wirtschaftlicher Lenkungssysteme<br />

und als <strong>BKU</strong>-Berater<br />

besonders verdient gemacht.<br />

Die Preisverleihung findet statt am<br />

Initiativen und Ideen<br />

Freitag, den 9. November 2012 um<br />

14.00 Uhr in der Residenz am<br />

Dom, An den Dominikanern 6–8,<br />

in Köln. Die Laudatio hält Prof. Dr.<br />

Christian Watrin. Auch dieser renommierte<br />

Ökonom war lange<br />

Jahre Wissenschaftlicher Berater<br />

des <strong>BKU</strong>. Schüller wird zum Thema<br />

„Joseph Kardinal Höffner und<br />

die Zukunft Europas – Die Währungsfrage<br />

und die Gemeinschaftssolidarität<br />

als ordnungsethische<br />

Prüfsteine“ sprechen.<br />

Bereits am 21. Oktober erinnern<br />

die Höffner-Gesellschaft und<br />

der Diözesanrat der Katholiken<br />

im Erzbistum Köln an das<br />

25. Jahrgedächtnis Höffners. Der<br />

Tag beginnt um 10.00 Uhr mit einer<br />

Messe im Kölner Dom mit Joachim<br />

Kardinal Meisner. Um 12.00<br />

Uhr folgt im Maternushaus eine<br />

Festveranstaltung zum Thema<br />

„Das Jahr des Glaubens und die<br />

Zeichen der Zeit“. Es referiert<br />

Prof. Dr. Hanna-Barbara Gerl-<br />

Falkovitz aus Dresden.<br />

Die im Jahre<br />

2002 gegründete<br />

Höffner-<br />

Gesellschaft<br />

hält das Erbe<br />

des Wissenschaftlers<br />

und<br />

Bischofs Joseph<br />

Kardinal<br />

Höffner (Bild)<br />

lebendig. Ihre<br />

Aufgabe ist es,<br />

die Soziallehre der Kirche im Sinne<br />

des wissenschaftlichen, sozialen<br />

und pastoralen Lebenswerkes Höffners<br />

zu pflegen, durch wissenschaftliche<br />

Forschung zu vertiefen,<br />

zu verbreiten und im Kontext aktueller<br />

Fragestellungen zu vermitteln.<br />

Höffner war als erster<br />

Wissenschaftlicher Berater dem<br />

<strong>BKU</strong> zeitlebens eng verbunden.<br />

Dr. Martin Schoser<br />

Kontakt: www.verbaende.erzbistumkoeln.de/joseph_hoeffner_gesellschaft/<br />

<strong>BKU</strong>-Journal 3 2012 15<br />

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Initiativen und Ideen<br />

Aus befreundeten Verbänden<br />

Soziale Gerechtigkeit in der Globalisierung<br />

Vom 25. bis 27. November tagt Ordo socialis in Brüssel<br />

Vom 25. bis 27. November<br />

findet in Brüssel eine von der<br />

Konrad-Adenauer-Stiftung, der<br />

Katholischen Sozialwissenschaftlichen<br />

Zentralstelle und<br />

Ordo socialis gemeinsam veranstaltete<br />

internationale Fachkonferenz<br />

zum Thema „Wirtschaftsordnung<br />

und soziale Gerechtigkeit<br />

in Zeiten der Globalisierung“<br />

statt.<br />

Hier werden Mitglieder des Wissenschaftlichen<br />

Beirats als Referenten<br />

und Teilnehmer Gelegenheit<br />

zum gegenseitigen Kennenlernen<br />

haben. Der Tagungsort ist<br />

das Europabüro der Konrad-Adenauer-Stiftung<br />

in Brüssel.<br />

Folgende Themen stehen auf dem<br />

Programm:<br />

• Forschung, Lehre und Praxis<br />

der Katholischen Soziallehre auf<br />

dem afrikanischen Kontinent;<br />

• „Civic economy“ in globalisierten<br />

Wirtschaftsstrukturen;<br />

• Rahmenbedingungen für eine<br />

Informationen zur Vergütung<br />

Am 10. November tagen die Katholischen Rechtsanwälte<br />

Die bewährte Mischung aus einem Fachseminar<br />

und einem Festabend bietet die Jahrestagung<br />

des Bundes Katholischer Rechtsanwälte (BKR),<br />

die am Samstag, 10. November, in Bonn stattfindet.<br />

Das Fachseminar steht unter dem Thema „Die faire<br />

Vergütung – richtig vermitteln und rechtssicher<br />

vereinbaren“, Referentin ist Rechtsanwältin Monika<br />

Hähn.<br />

Die abendliche Festrede hält Prof. Dr. Heinz Gerhard<br />

Justenhoven, Leitender Direktor des Instituts<br />

für Theologie und Frieden in Hamburg, sein Thema:<br />

„Der Aufstand der Arabischen Straße – Herausforderungen<br />

und Chancen“.<br />

Den BKR und den <strong>BKU</strong> verbindet eine langjährige<br />

16 <strong>BKU</strong>-Journal 3 2012<br />

erfolgreiche Ordnungspolitik;<br />

• Lateinamerikanische Wirtschaftskonzepte<br />

und die Christliche<br />

Soziallehre;<br />

• Nachhaltige Wachstumskonzepte<br />

auf ethischer Grundlage;<br />

• Demokratisch verfasste Schwellenländer<br />

- Welche Verantwortung<br />

übernehmen Sie für ein<br />

nachhaltiges Wirtschaften?<br />

• Transformationsprozesse ohne<br />

ethische Komponente?<br />

• Ethische Orientierung für Politik<br />

und Wirtschaft in Europa;<br />

• Wachstumsdynamiken werteorientiert<br />

leiten – Internationale<br />

Perspektiven;<br />

• Globale Systemkonkurrenz oder<br />

- konvergenz? Ausblick auf zu-<br />

künftige globale Ordnungsstrukturen.<br />

Am 29. November folgt dann die<br />

Mitgliederversammlung von Ordo<br />

socialis in der Handwerkskammer<br />

Düsseldorf.<br />

Als ausschließlich spendenfinanzierter<br />

Verein wirbt Ordo socialis<br />

erneut um Spenden und Mitgliedschaften.<br />

Der Jahresbeitrag<br />

beträgt 100 Euro. Für Spenden<br />

werden steuerwirkame Quittungen<br />

ausgestellt.<br />

Konto-Nr.:13 851 018, bei der Pax<br />

Bank in Köln, BLZ: 370 601 93,<br />

IBAN: DE 93 3706 0193 0013<br />

8510 18.<br />

Ordo socialis ist eine wissenschaftliche Vereinigung zur Förderung der<br />

Christlichen Gesellschaftslehre. Diese Tochterver einigung des <strong>BKU</strong> verfolgt<br />

das Ziel, das Gedankengut der christlichen Gesellschaftslehre durch Übersetzungen<br />

international zu verbreiten. www.ordosocialis.de<br />

gute Zusammenarbeit. Seit rund einem Jahr betreut<br />

die <strong>BKU</strong>-Geschäftsstelle auch die Mitglieder des befreundeten<br />

Anwaltsverbandes. So sind Interessenten<br />

aus dem <strong>BKU</strong> auch herzlich zur BKR-Tagung<br />

eingeladen.<br />

Seit dem Sommer gehört der BKR auch der Arbeitsgemeinschaft<br />

katholischer Organisationen<br />

Deutschlands (AGKOD) an. In der AGKOD sind<br />

mittlerweile rund 130 katholische Verbände, Geistliche<br />

Gemeinschaften und Bewegungen, Säkularinstitute<br />

sowie Aktionen, Sachverbände, Berufsverbände<br />

und Initiativen zusammengeschlossen, die<br />

auf überdiözesaner Ebene tätig sind. Sie stehen für<br />

zusammen rund sechs Millionen Mitglieder.<br />

Unt/KNA<br />

www.bkr-netzwerk.de


„Verschwendungssucht“<br />

Sozialethiker Nass fordert kirchliche Stellungnahmen zu Europa<br />

Der katholische Sozial- und<br />

Wirtschaftsethiker Elmar Nass<br />

hat den Kirchen in Deutschland<br />

eine zu starke Zurückhaltung<br />

in der europäischen Schuldenkrise<br />

vorgeworfen.<br />

„In dieser existenzbedrohenden<br />

Krise geht es um die Zukunft des<br />

menschlichen Zusammenlebens“,<br />

schrieb er Mitte August in der<br />

„Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.<br />

Dennoch finde sich keine offizielle<br />

Stellungnahme der Kirchen.<br />

Allerdings gebe es auch keine führende<br />

katholische Sozialethik, die<br />

eine autorisierte Antwort auf die<br />

Währungskrise geben könne. „Innerkatholisch<br />

konkurrieren liberale,<br />

sozialistische oder konservative<br />

Ausrichtungen“, schrieb er.<br />

Nach Einschätzung von Nass wird<br />

in der Öffentlichkeit allerdings<br />

ein „neosozialistisches Solidaritätsverständnis<br />

als vermeintliche<br />

katholische Leitposition wahrge-<br />

nommen“. Darunter versteht der<br />

Theologe eine verpflichtende Hilfe<br />

der wirtschaftsstarken Nationen,<br />

losgelöst von einer Eigenverantwortung<br />

der verschuldeten Länder.<br />

Dies widerspreche allerdings der<br />

Katholischen Soziallehre, findet<br />

der Ethiker. „Solidarität ohne Subsidiarität<br />

schmückt zunehmend<br />

als emanzipiertes Sozialprinzip die<br />

europäische Gerechtigkeitsfahnen“,<br />

erklärt Nass. „Solidarität<br />

wird einmal mehr ideologisch ver-<br />

kürzt, denn christlich verstanden<br />

gibt es sie als Sozialprinzip nur zusammen<br />

mit Subsidiarität.“<br />

Nass kritisierte, dass durch eine<br />

„Aufweichung“ der eigenständigen<br />

Haftung der europäischen<br />

Staaten eine „Verschwendungssucht“<br />

entfesselt werde. „Sie tötet<br />

das Gespür für Ehrlichkeit, kreative<br />

Eigenverantwortung und einen<br />

Geist sozialer Verantwortung.“<br />

KNA<br />

§-Tipp: Am 21. Dezember kommen die Unisextarife<br />

Ab dem 21. Dezember 2012 dürfen<br />

nach einer Entscheidung des<br />

EuGH im Zuge der Gleichstellung<br />

von Frau und Mann Versicherungsgesellschaften<br />

bei Neuverträgen<br />

keine unterschiedlichen<br />

(geschlechterspezifischen) Tarife<br />

mehr anbieten.<br />

Für nach diesem Stichtag abgeschlossene<br />

Verträge hat das je<br />

nach Art der Versicherung unterschiedliche<br />

Auswirkungen.<br />

Für Männer werden teurer: Lebens-,<br />

Renten-, Berufsunfähigkeits-<br />

und Pflegerentenversicherungen.<br />

Fazit: Männer sollten jetzt ihre<br />

Versorgung in diesen Bereichen<br />

überprüfen und sich bei Versorgungslücken<br />

die zurzeit noch gültigen<br />

Beiträge für die Zukunft sichern.<br />

Bei Nutzung von Sonderkonditionen<br />

kann dies noch attraktiver<br />

sein.<br />

Für Frauen werden teurer: bestimmte<br />

Unfall- und Risikolebensversicherungen.<br />

Fazit: Frauen sollten in diesen Bereichen<br />

ihre Vorsorge ebenfalls<br />

überprüfen und sich vor dem Stichtag<br />

so bei Bedarf die „Altbeiträge“<br />

sichern. Nach Einschätzung von<br />

Finanztest kann die Erhöhung für<br />

die Risikolebensversicherung je<br />

nach Anbieter bis zu 55 Prozent<br />

betragen (Heft 09/2012).<br />

Auch in der privaten Krankenversicherung<br />

sind sowohl die Vollversicherungen<br />

als auch die allgemeinen<br />

Zusatz- und Zahnzusatzversicherungen<br />

davon betroffen.<br />

Bei den jetzigen Beiträgen sind im<br />

Vergleich zu den kommenden Unisextarifen<br />

in bestimmten Eintrittsaltern<br />

mal für die Frauen die Beiträge<br />

höher, mal die der Männer.<br />

Fazit: Auch hier lohnt sich vor<br />

dem Stichtag noch ein Vergleich.<br />

Empfehlung: Wer mit dem Gedanken<br />

spielt, seine persönliche Altersvorsorge<br />

aufzustocken oder<br />

die angesprochenen Risiken abzusichern,<br />

sollte diese Entscheidung<br />

vor dem Stichtag 21. Dezember<br />

2012 treffen.<br />

Hinweis: Bereits bestehende Verträge<br />

sind hiervon nicht betroffen!<br />

Norbert Schütz<br />

Pax-Versicherungsdienst, Köln<br />

Telefon: 0221–16088-13<br />

<strong>BKU</strong>-Journal 3 2012 17<br />

Forum


Forum<br />

Persönliche Organspende<br />

Thema geriet in die Schlagzeilen – Maria Fischer spendete für einen Freund<br />

Das Thema Organspende ist<br />

vor einiger Zeit in die Schlagzeilen<br />

geraten. Die Vorsitzende<br />

der <strong>BKU</strong>-Diözesangruppe Düsseldorf,<br />

Maria Fischer, hat<br />

hierzu eine besondere Beziehung.<br />

Wie die Rheinische Post jetzt berichtete,<br />

hat Fischer vor drei Jahren<br />

ihrem besten Freund, dem<br />

Priester und Psychoanalytiker Carl<br />

B. Fischer, eine Niere gespendet.<br />

Im Alter von 54 Jahren stellte<br />

sich bei ihm heraus, dass er genetisch<br />

bedingt eine neue Niere<br />

brauchte.<br />

Die Inhaberin der international tätigen<br />

Personalberatung Fischer<br />

HRM bot ihrem kranken Freund<br />

daraufhin an, das eigene Organ zu<br />

spenden: „Weil er für mich wie<br />

ein Bruder ist und weil er wichtig<br />

für die Menschen ist – als Priester,<br />

als Analytiker und wegen des von<br />

ihm geleiteten Klosters, das beides<br />

vereint.“ Komplikationen gab es bis<br />

Umstritten<br />

Diskussion um Blasphemie-Verbot<br />

Extreme Forderungen stehen sich in der aktuellen<br />

Debatte über das gesetzliche Blasphemie-<br />

Verbot gegenüber. Die einen wollen den Paragrafen<br />

166 des Strafgesetzbuches abschaffen,<br />

andere sähen ihn gern verschärft.<br />

Die Vorschrift regelt die strafrechtliche Verfolgung<br />

des Beschimpfens religiöser oder weltanschaulicher<br />

Bekenntnisse. Grünen-Politiker Volker Beck vertritt<br />

den Standpunkt, dass Gläubige keinen anderen<br />

Schutz vor Diffamierung benötigten als andere soziale<br />

Gruppen. Respekt vor abweichenden Religionen<br />

und Weltanschauungen dürfe nicht strafrechtlich<br />

verordnet werden.<br />

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hatte hingegen<br />

zuvor gefordert, den Paragrafen zu verschärfen.<br />

Innerkirchlich war allerdings auch dies distanziert<br />

aufgenommen worden. Anlass für die Diskussion<br />

ist eine papstkritische Veröffentlichung des<br />

Satiremagazins Titanic, gegen das der Vatikan<br />

Klage erhoben hatte.<br />

Vera Bünnagel<br />

18 <strong>BKU</strong>-Journal 3 2012<br />

Organspenderin: Maria Fischer<br />

heute nicht, beide arbeiten mit<br />

voller Energie. Nur auf Alkohol<br />

und Rauchen verzichtet Fischer<br />

und geht regelmäßig zur Nachsorge.<br />

Unterdessen hat die Deutsche Stiftung<br />

Organtransplantation die<br />

Deutschen aufgerufen, sich durch<br />

die mutmaßlichen Manipulationen<br />

bei Transplantationen nicht<br />

verunsichern zu lassen. Der medizinische<br />

Vorstand, Günter Kirste,<br />

betonte, dass die Vorfälle an den<br />

Universitätskliniken Göttingen<br />

und Regensburg nicht verallgemeinert<br />

werden dürften.<br />

„Wir haben keinen Organspende-<br />

Skandal. Wir haben den Skandal<br />

eines einzelnen Menschen, der<br />

an zwei Kliniken agiert hat. Man<br />

kann nicht den Schluss daraus ziehen,<br />

dass das ganze System faul<br />

ist.“ Bislang könne er keine direkten<br />

negativen Auswirkungen<br />

auf die Spendenbereitschaft in<br />

Deutschland erkennen, so Kirste.<br />

Es gebe keine dramatische Absenkung<br />

bei den Organspende-<br />

Zahlen, erste Statistiken aus Nordrhein-Westfalen<br />

deuteten sogar<br />

auf mögliche neue Spitzenzahlen<br />

bei Organspenden hin.<br />

Martin Schoser<br />

Ökumene jetzt<br />

Prominenter Aufruf<br />

Unter dem Titel „Ökumene jetzt – ein Gott, ein<br />

Glaube, eine Kirche“ haben auf Initiative von<br />

Bundestagspräsident Norbert Lammert prominente<br />

Christen zur Überwindung der Kirchenspaltung<br />

aufgerufen.<br />

Der Aufruf wurde von prominenten Katholiken und<br />

Protestanten unterzeichnet, unter ihnen Wolfgang<br />

Thierse, Richard von Weizsäcker, Annette Schavan,<br />

Frank-Walter Steinmeier und Günther Jauch. Das<br />

Ziel dürfe nicht „Versöhnung bei Fortbestehen<br />

der Trennung“ sein, sondern eine gelebte Einheit.<br />

Die Ökumene dürfe sich nicht in ein „Niemandsland<br />

zwischen den Konfessionen“ wegbegeben.<br />

Der Aufruf nimmt Bezug auf den Beginn des Zweiten<br />

Vatikanischen Konzils vor 50 Jahren und die 500-<br />

Jahr-Feier des Beginns der Reformation im Jahre<br />

2017. Dabei warnen die Unterzeichner, man dürfe<br />

die Sorge um die Einheit der Kirche nicht ruhen lassen,<br />

bis sich die Kirchenleitungen theologisch über<br />

das Verständnis des Amts oder des Abendmahles<br />

verständigt hätten. Martin Schoser


Strompreise sozial staffeln?<br />

<strong>BKU</strong>-Unternehmerforum in Frankfurt diskutierte die Energiewende<br />

Den theologischen Rahmen des<br />

vierten Frankfurter Unternehmerforums<br />

am 28. August<br />

setzte gleich zu Beginn der Bischof<br />

von Limburg, Dr. Franz-<br />

Peter Tebartz-van Elst: „Das<br />

Licht des Glaubens ist die<br />

wahre Energie des Menschen“,<br />

sagte er im Eröffnungsgottesdienst.<br />

Nach diesem geistlichen Einstieg<br />

ging es vor rund 100 Teilnehmern<br />

dann um sehr weltliche Dinge<br />

wie Strompreise und Energieversorgung.<br />

Der stellvertretende<br />

<strong>BKU</strong>-Vorsitzende Burkhard Leffers<br />

stellte das Thema „Energiewende<br />

– mehr als nur technologische<br />

Effizienz“ vor. Er schlug den<br />

Bogen von der theologisch gemeinten<br />

Bewahrung der Schöpfung<br />

zur Solidaritätspflicht, auch künftigen<br />

Generationen noch Energieressourcen<br />

zurückzulassen. Als<br />

Mitveranstalter begrüßte er zudem<br />

das Bistum Limburg und das Haus<br />

am Dom.<br />

Das Einstiegsreferat hielt Ministerialdirigent<br />

Franz-Josef<br />

Schafhausen aus dem Bundesumweltministerium.<br />

„Sie brauchen<br />

nicht verwirrt zu sein über die Diskussion<br />

um die Energiewende“,<br />

beschwichtigte er: Auch viele Fachleute<br />

seien verwirrt über die neueste<br />

Entwicklung. Zugleich freute<br />

er sich, dass das deutsche Wort<br />

„Energiewende“ ohne Übersetzung<br />

in den weltweiten Sprachgebrauch<br />

Einzug gehalten hat. Im<br />

Ausland werde gefragt, ob die<br />

Deutschen mit diesem Plan nun<br />

„völlig durchgeknallt“ seien oder<br />

als Erste die Zeichen der Zeit erkannt<br />

hätten.<br />

Ziel der Energiewende sei es, die<br />

natürlichen Ressourcen und die industrielle<br />

Basis Deutschlands gleichermaßen<br />

zu erhalten, erklärte<br />

Schafhausen. So solle der Anteil der<br />

erneuerbaren Energien an der<br />

Stromversorgung bis zum Jahre<br />

Wer soll die Energiewende zahlen. Darüber diskutierten beim Unternehmertag<br />

Dr. Christoph Bauer (v.li.), Constantin Alsheimer, Moderatorin<br />

Anja Kohl und Franz-Josef Schafhausen. Fotos: Peter Unterberg<br />

2010 auf 35 Prozent steigen und<br />

bis 2050 auf 80 Prozent.<br />

Eine zentrale Frage ist, wer<br />

das bezahlen soll. Der Vorstandsvorsitzende<br />

des Energieversorgers<br />

Mainova, Constantin Alsheimer,<br />

verglich die Energiewende mit<br />

der Deutschen Einheit. Beide Projekte<br />

hätten hohe Kosten verursacht,<br />

die die Menschen zumindest<br />

am Anfang auch willig getragen<br />

hätten. Für die Zukunft befürchtet<br />

er aber, dass die steigenden Kosten<br />

zumindest einen Teil der Menschen<br />

überfordern werden. Daraus<br />

leitete er die klare Forderung<br />

ab, die Lasten der steigenden<br />

Strompreise nach Leistungsfähigkeit<br />

zu verteilen und auch über<br />

Steuern zu finanzieren.<br />

Die ARD-Börsenjournalistin<br />

Anja Kohl spielte diese Vorlage als<br />

Moderatorin an Dr. Christoph<br />

Bauer weiter: Solle „der arme<br />

Hartz-IV-Empfänger“ seine hohe<br />

Stromrechnung samt Umlage für<br />

die erneuerbaren Energien selber<br />

bezahlen, während energieintensive<br />

Unternehmen davon befreit<br />

bleiben? Als Geschäftsführer der<br />

Evonik Chempower GmbH vertrat<br />

Bauer die großen Stromverbraucher<br />

und antwortete bewusst pointiert:<br />

„Ja, sonst haben wir bald noch<br />

mehr Hartz-IV-Empfänger“, meinte<br />

er. Unter den derzeitigen Bedingungen<br />

sei energieintensive<br />

Produktion in Deutschland mög-<br />

lich. Falls sich die Strompreise<br />

aber deutlich erhöhten, müssten<br />

viele Firmen die Produktion und<br />

Arbeitsplätze ins Ausland verlegen.<br />

Mehr Markt forderte Bauer im<br />

Umgang mit den Anbietern von<br />

Wind- und Sonnenstrom. Es passe<br />

nicht zur Marktwirtschaft, dass<br />

diese auch dann ihre garantierten<br />

Einspeisevergütungen bekommen,<br />

wenn die Preise durch Überangebote<br />

stark fallen.<br />

Auch die Kirche müsse verantwortlich<br />

mit Energie umgehen,<br />

mahnte Bischof Dr. Franz-Peter<br />

Tebartz-van Elst.<br />

Eine Doppelrolle der Kirche<br />

beschrieb Bischof Tebatz-van Elst<br />

in seinem Schlusswort: Die Kirche<br />

müsse inhaltlich auf die Bewahrung<br />

der Schöpfung drängen. Und<br />

sie müsse bewusst mit Energie umgehen,<br />

etwa bei der Sanierung der<br />

eigenen Gebäude. Mit Blick auf die<br />

Katholische Soziallehre konnte<br />

sich der Bischof durchaus mit<br />

dem Gedanken sozial gestaffelter<br />

Strompreise anfreunden.<br />

Peter Unterberg<br />

<strong>BKU</strong>-Journal 3 2012 19<br />

Tagungen


Tagungen<br />

Erneuerter Mensch, erneuerte Wirtschaft<br />

Kardinal Woelki war Festredner des <strong>BKU</strong>-Sommerempfanges 2012<br />

Die katholische Kirche wurde<br />

unlängst wiederholt dafür kritisiert,<br />

dass sie sich viel zu<br />

wenig zur globalen Finanz- und<br />

Wirtschaftskrise äußere, ja<br />

sogar schwiege. Ihre Stimme sei<br />

trotz der großen Herausforderungen,<br />

vor denen die gesamte<br />

Weltgemeinschaft stehe, nicht<br />

wirklich zu vernehmen. Das<br />

sagte der Erzbischof von<br />

Berlin, Rainer Maria Kardinal<br />

Woelki, am 11. September<br />

beim <strong>BKU</strong>-Sommerempfang in<br />

Berlin.<br />

Woelki nutzte die Gelegenheit,<br />

dies zu ändern, und äußerte sich<br />

pointiert. Er spreche nicht als<br />

Wirtschaftsexperte, als Professor<br />

der Volkswirtschaftslehre oder als<br />

Unternehmer. Er tue es als Mann<br />

der Kirche, als Bischof des Bistums<br />

Berlin, aber auch als Gläubiger einer<br />

globalen Gemeinschaft. Und er<br />

liefere keine fertig ausgearbeiteten<br />

Lösungsansätze. Dies sei aber auch<br />

nie die vorrangige Aufgabe der katholischen<br />

Soziallehre gewesen,<br />

betonte der Kardinal. Ihr Fokus<br />

richte sich auf die Prinzipien, die<br />

dem Handeln der Menschen zugrunde<br />

liegen.<br />

Woelki zeigte Fehlentwicklungen<br />

der aktuellen Situation auf: die<br />

anhaltende Arbeitslosigkeit besonders<br />

bei Jugendlichen, Älteren<br />

und Geringqualifizierten, die<br />

Als erfolgreicher Unternehmer<br />

sieht der Vorsitzende der Diözesangruppe<br />

Berlin, Mario Ahlberg,<br />

die Wirtschaftslage deutlich positiver<br />

als der Kardinal.<br />

20 <strong>BKU</strong>-Journal 3 2012<br />

Gastgeber und prominente Besucher: Der Vorsitzende der DG Berlin,<br />

Mario Ahlberg (erste Reihe, v.li.), der Apostolische Nuntius, Erzbischof<br />

Jean Claude Périsset, der Vorsitzende der CDU-/CSU-Bundestagsfraktion,<br />

Volker Kauder, MdB, die <strong>BKU</strong>-Vorsitzende Marie-Luise Dött,<br />

MdB, und der Vorsitzende des Kongresses Christlicher Führungskräfte,<br />

Pastor Horst Marquardt. Fotos: Peter Unterberg<br />

sinkende Kaufkraft, die Eliminierung<br />

von Wettbewerbern sowie zunehmende<br />

Stress-, Burn-out- und<br />

Mobbing-Erfahrungen im Arbeitsleben.<br />

Die Menschen seien<br />

zunehmend körperlich und seelisch<br />

erschöpft. Auch für die Dritte<br />

Welt und den Erhalt der Schöpfung<br />

sehe er kaum positive Entwicklungen,<br />

die Profitmaximierung<br />

stehe im Vordergrund.<br />

„Der überbordende Materialismus<br />

und Konsumismus lässt<br />

sich als Kern der heutigen Wirtschafts-<br />

und Finanzkrise ausmachen.<br />

Eine Fehlentwicklung, auf<br />

Grund derer der Mensch, die Arbeit,<br />

das Geistige, das Soziale, das<br />

Allgemeinwohl, die Solidarität,<br />

die Umwelt, die Zukunft schlichtweg<br />

vernachlässigt werden“, kritisierte<br />

der Kardinal.<br />

Ein erneuerter Mensch und eine<br />

erneuerte Lebenspraxis könnten<br />

helfen, diese Situation und den<br />

Materialismus zu überwinden,<br />

glaubt Woelki. Damit verbinde er<br />

eine Reihe von Aspekten: „Liebe<br />

muss wichtiger sein als Reichtum,<br />

Freundschaft ist wertvoller als<br />

Prestige, Gespräche verbinden<br />

mehr als Räusche, persönliche<br />

Ausstrahlung ist anziehender als<br />

äußere Aufmachung, innere Zu-<br />

friedenheit ist mehr wert als eine<br />

hohe Position, menschliche Geborgenheit<br />

ist wichtiger als finanzielle<br />

Absicherung.“ Die meisten<br />

Menschen spürten das. Auf dieses<br />

Gefühl müssten alle wieder stärker<br />

Acht geben.<br />

Veränderte Einstellungen<br />

beim Einzelnen strahlten auf die<br />

anderen aus. Dies sei die Voraussetzung<br />

dafür, die Wirtschaft von<br />

innen zu heilen. „Die innere Wandlung<br />

des Menschen mit der Ausrichtung<br />

auf Gott ist die Voraussetzung<br />

dafür, dass die Wirtschaft<br />

gesunden kann“, sagte Kardinal<br />

Woelki. Bausteine dafür seien unter<br />

anderem ein maßvoller Konsum,<br />

eine solidarische Gemeinschaft,<br />

die Stärkung von Ehe und<br />

Familie und die Pflege eines spirituellen,<br />

religiösen Lebens.<br />

Die Wirtschaft müsse maßvoll<br />

und langfristig handeln, dem Allgemeinwohl<br />

dienen, sich um globale<br />

Solidarität bemühen und um<br />

künftige Generationen sorgen.<br />

Der Mensch müsse als Ziel und<br />

Mittelpunkt der Wirtschaft betrachtet<br />

werden, als Person. Ein<br />

solches System diene dem Menschen.<br />

Es schenke und bewahre<br />

ihm echte Lebensqualität, Freude<br />

und den Frieden des Herzens. fi


Trotzdem<br />

Tagungen<br />

Er spreche nicht als Wirtschaftsfachmann, sondern als<br />

Bischof, betonte Rainer Kardinal Woelki in seiner Festrede<br />

zum <strong>BKU</strong>-Sommerempfang.<br />

fi In ihrer Begrüßung hatte die <strong>BKU</strong>-Bundesvorsitzende<br />

Marie-Luise Dött, MdB, vor den rund 150 Gästen<br />

des <strong>BKU</strong> auf Woelkis positive Einjahresbilanz hingewiesen.<br />

„Seit einem Jahr sind Sie ,Hauptstadtbischof‘ und haben,<br />

für manche unerwartet, eine gute Figur gemacht“, sagte<br />

Dött. „In den Medien konnte man kürzlich lesen: Die Kritiker<br />

sind verstummt.“ Er habe die Frauen gestärkt, indem<br />

er im Diözesancaritasverband und im Katholischen<br />

Büro Berlin/Brandenburg zwei Frauen in Führungspositionen<br />

gebracht habe, hob Dött hervor.<br />

Der Vorsitzende der DG Berlin, Mario Ahlberg, teilte<br />

Woelkis kritische Analyse der Situation der Wirtschaft<br />

nicht in vollem Umfang. So habe sich etwa in seinem eigenen<br />

Unternehmen die Mitarbeiterzahl auf<br />

72 verfünffacht. Aus seiner Sicht gebe es auch „andere und<br />

erfolgreichere Fahrzeughersteller als Opel“. Er selber halte<br />

es eher mit Mutter Teresa. Mit Mut machenden Gedanken<br />

dieser Ordensschwester rundete Ahlberg den<br />

Abend ab (siehe Kasten unten). Martin Schoser<br />

Die Leute sind unvernünftig, unlogisch und<br />

selbstbezogen – liebe sie trotzdem.<br />

Wenn du Gutes tust, werden sie dir egoistische<br />

Motive und Hintergedanken vorwerfen – tue<br />

trotzdem Gutes.<br />

Wenn du erfolgreich bist, gewinnst du falsche<br />

Freunde und echte Feinde – sei trotzdem<br />

erfolgreich.<br />

Das Gute, das du tust, wird morgen vergessen<br />

sein – tue trotzdem Gutes.<br />

Ehrlichkeit und Offenheit machen dich verwundbar<br />

– sei trotzdem ehrlich und offen.<br />

Was du in jahrelanger Arbeit aufgebaut hast, kann<br />

über Nacht zerstört werden – baue trotzdem.<br />

Quelle: Mutter Teresa, „Der einfache Weg“, Bastei-<br />

Lübbe-Taschenbuch 61399, Bergisch Gladbach, 1997.<br />

<strong>BKU</strong>-Journal 3 2012 21<br />

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Aus den Arbeitskreisen<br />

Christlich-muslimischer Dialog<br />

UNIPAC und MA’AM laden zur Konferenz nach Beirut im März ein<br />

Vom 25. bis 26. März 2013 findet<br />

in Beirut zum ersten Mal ein<br />

offizieller christlich-muslimischer<br />

Unternehmerdialog statt.<br />

Veranstalter sind der Weltverband<br />

christlicher Unternehmerverbände,<br />

UNIAPC, und das<br />

christlich-muslimische Unternehmerforum<br />

im Libanon,<br />

MA‘AM. Als Mitveranstalter beteiligen<br />

sich die Konrad-Adenauer-Stiftung<br />

und die vier großen<br />

Universitäten Beiruts.<br />

Ausgangspunkt der Konferenz ist<br />

die gemeinsame Marienfeier von<br />

17 christlichen und muslimischen<br />

Konfessionen an Maria Empfängnis<br />

am 25. März. Dann wollen<br />

sich 500 Führungskräfte aus<br />

den beiden weltgrößten Glaubensrichtungen<br />

über Werte im unternehmerischen<br />

Alltag austauschen.<br />

Das christlich-muslimische<br />

Unternehmerforum hat dabei<br />

bereits einige Erfahrung darin,<br />

Gemeinsamkeiten und gemeinsame<br />

Ziele der beiden Weltreligionen<br />

herauszuarbeiten. Im Libanon<br />

leben Muslime und Christen<br />

in etwa gleicher Anzahl zusammen.<br />

Bewährte Entwicklungszusammenarbeit<br />

50 Jahre Kooperation von Kirche und Staat in der Entwicklungshilfe<br />

Die Zentralstellen für Entwicklungszusammenarbeit<br />

der<br />

beiden großen Kirchen und das<br />

Entwicklungshilfeministerium<br />

feiern 50 Jahre Zusammenarbeit.<br />

Die Kooperation von Staat und Kirchen<br />

hat sich nach Einschätzung<br />

von Entwicklungsminister Dirk<br />

Niebel (FDP) bewährt: Die Kirchen<br />

seien ein wichtiger Partner,<br />

gerade wenn staatliche Hilfe aus<br />

politischen Gründen schwierig sei.<br />

Zudem hob er die internationale<br />

Vernetzung der Kirchen hervor, die<br />

unmittelbare Nähe zu den Bedürftigen<br />

ermögliche.<br />

22 <strong>BKU</strong>-Journal 3 2012<br />

Als Impulsgeber fungieren die<br />

folgenden Vorträge:<br />

• Die Eröffnungsveranstaltung<br />

leitet Pascal Lamy, Generalsekretär<br />

der WTO.<br />

• Kurienkardinal Peter Turkson,<br />

Präsident des Päpstlichen<br />

Rates für Gerechtigkeit und<br />

Frieden, und Scheich Mohamed<br />

Ahmad Al-Tayeb,<br />

Imam-Al-Hazar-Moschee in Kairo,<br />

sprechen über Werte für unternehmerisches<br />

Handeln im<br />

christlichen und muslimischen<br />

Glauben.<br />

• Soziale und politische Entwicklungen<br />

in den arabischen Staaten<br />

sind das Thema des Vortrags<br />

von Marwan Mouasher, Vizepräsident<br />

der Carnegie-Stiftung<br />

für den Weltfrieden.<br />

Die Kooperation wurzelt in der<br />

Kanzlerschaft Konrad Adenauers<br />

unter dem Eindruck der damaligen<br />

Hungerkatastrophe in Indien und<br />

Äthiopien. Seitdem stellt der Staat<br />

den Kirchen ein globales Budget<br />

für Hilfsprojekte zur Verfügung,<br />

über das sie eigenständig verfügen.<br />

Niebel betonte, dass in den vergangenen<br />

Jahrzehnten keine Regierung<br />

die Zusammenarbeit infrage<br />

gestellt habe. „Im Gegenteil,<br />

wir haben im Koalitionsvertrag<br />

festgeschrieben, dass wir die Zusammenarbeit<br />

mit Wirtschaft und<br />

Zivilgesellschaft stärken wollen,<br />

insbesondere mit den Kirchen und<br />

politischen Stiftungen.“ Zwar gebe<br />

• Michel Sleiman, Präsident<br />

des Libanon, nimmt für ein<br />

Statement an der Tagung teil.<br />

• Louis Gallois, ehemaliger Präsident<br />

des Luftfahrtunternehmens<br />

EADS hält ein Impulsreferat.<br />

• Die Frage, wohin sich die Welt<br />

entwickelt, beantwortet Jeremy<br />

Rifkin, Präsident der Foundation<br />

on Economic Trends.<br />

• Zu den Erwartungen der Gesellschaft<br />

an die Unternehmen<br />

trägt Jan Peter Balkenende<br />

vor, ehemaliger Ministerpräsident<br />

der Niederlande. Dem<br />

stellt Mustafa Terrab das Konzept<br />

der Corporate Social Responsibility<br />

gegenüber. Terrab<br />

ist President & CEO des marokkanischen<br />

Office Chérifien<br />

du Phosphate.<br />

• Der Autor Amin Maalouf und<br />

Libanons Ministerpräsident Najib<br />

Mikati beenden die Veranstaltung.<br />

Aktuelle Informationen zur Tagung<br />

finden Sie unter www.bku.de.<br />

es gelegentlich Unterschiede in der<br />

Bewertung von Sachfragen. Denen<br />

begegne man stets in einem „offenen,<br />

fairen und manchmal durchaus<br />

kritischen Dialog“.<br />

Da die Kirchen die Projekte nicht<br />

selbst durchführten, sondern über<br />

Partner in den Empfängerländern,<br />

würde die Selbstverantwortung<br />

der Menschen gestärkt, sagte der<br />

Minister. Dabei erlaube ihre politische<br />

Unabhängigkeit ihnen ein<br />

„sehr niedrigschwelliges Eingreifen,<br />

notfalls auch unter Umgehung<br />

aller staatlichen Strukturen.“<br />

In Ländern wie Birma und<br />

Nordkorea sei dies ein entscheidender<br />

Vorteil. KNA


Sorgen um die Grameen Bank<br />

AFOS-Vorstand Pinger fordert klares Signal gegen Korruption<br />

Der Vorsitzende des <strong>BKU</strong>-Arbeitskreises<br />

Unternehmerische<br />

Entwicklungszusammenarbeit<br />

und des Vorstands der AFOS-<br />

Stiftung, Winfried Pinger,<br />

fordert angesichts der Verstaatlichung<br />

der Mikrofinanz-<br />

Bank Grameen einen Stopp der<br />

Entwicklungshilfe für Bangladesch.<br />

Pinger fordert die Bundesregierung<br />

dazu auf, klar zu<br />

signalisieren, dass Regierungen<br />

weltweit sich finanziell geförderte<br />

Projekte „nicht einfach so<br />

unter den Nagel reißen“<br />

könnten.<br />

Im Mai 2011 war der Gründer und<br />

langjährige Generaldirektor der<br />

Grameen Bank, Muhammad<br />

Yunus, zum Rückzug gezwungen<br />

worden. Nun hat die Regierung<br />

von Bangladesch auch das bisherige<br />

Management der Grameen<br />

Bank abgesetzt. Per Dekret hat sie<br />

verfügt, dass sie selbst einen neuen<br />

Generaldirektor auswählen<br />

kann. Damit setzt sich der Prozess<br />

der Verstaatlichung der „Bank der<br />

Armen“ fort.<br />

„Die Eigentumsrechte der Kundinnen<br />

und Kunden, die gemeinschaftlich<br />

95 Prozent der Grameen<br />

Bank besitzen, werden damit<br />

in eklatanter Weise übergangen“,<br />

verurteilt auch die Mikrofinanzplattform<br />

Deutschland das Vorgehen.<br />

Bei dem Netzwerk deutscher<br />

Mikrofinanzspezialisten, dessen<br />

Mitbegründer der <strong>BKU</strong> ist,<br />

schüren die aktuellen Entwicklungen<br />

die „schlimmsten Befürchtungen<br />

für die Zukunft der international<br />

hoch anerkannten Grameen<br />

Bank und ihrer mehr als acht<br />

Millionen Kundinnen und Kunden.“<br />

Die von dem bengalischen<br />

Friedensnobelpreisträger Muhammad<br />

Yunus im Jahr 1983 gegründete<br />

Grameen Bank vergibt<br />

Mini-Darlehen an die Ärmsten, um<br />

Aus den Arbeitskreisen<br />

Alte Weggefährten: Prof. Dr. Winfried Pinger (re.) setzte sich immer wieder<br />

für Muhammad Yunus und die Grameen Bank ein. Foto: Peter Unterberg<br />

ihnen den Aufbau einer eigenen<br />

Unternehmung zu ermöglichen<br />

und sie vor Kredithaien zu schützen.<br />

Die Stärkung des Mikrofinanzwesens<br />

ist insbesondere in<br />

Entwicklungs-, Schwellen- und<br />

Transformationsländern von Bedeutung.<br />

Die Grameen Bank hat<br />

8,3 Millionen Kunden, darunter<br />

mehr als 90 Prozent Frauen. Im<br />

Aufsichtsrat werden die Kunden<br />

durch neun gewählte Frauen vertreten.<br />

Der Staat entsendet drei<br />

Vertreter, darunter den Vorsitzenden.<br />

AFOS-Vorstand Pinger kritisiert,<br />

dass die Frauen mit der Entmachtung<br />

des gewählten Aufsichtsrates<br />

der Bank enteignet<br />

würden. Ihnen werde „das originäre<br />

Recht und die wichtigste<br />

Entscheidung“ entzogen, kritisiert<br />

Pinger. Die Bank werde verstaatlicht<br />

und gerate „in korrupte Hände“.<br />

Auch eine Prüfkommission, die<br />

die Regierung unter Ministerpräsidentin<br />

Sheikh Hasina im Mai eingesetzt<br />

habe, um innerhalb von nur<br />

drei Monaten sämtliche Beschlüsse<br />

der Bank seit 1983 sowie 34 von<br />

Yunus gegründete Unternehmen<br />

zu prüfen, deute darauf hin. Schon<br />

im August hatte er für den Fall der<br />

Entmachtung des Aufsichtsrates<br />

gefordert, dass die Zahlungen im<br />

Rahmen der Entwicklungszusam-<br />

menarbeit sofort eingestellt werden.<br />

Bangladesch gehört zu den ärmsten<br />

Ländern der Erde und liegt im<br />

globalen Korruptionsindex von<br />

Transparency International auf<br />

Platz 134 von 178. Derzeit fließen<br />

rund 60,5 Millionen Euro in Projekte<br />

nach Bangladesch. Der Aufbau<br />

der Grameen Bank wurde seit<br />

1987 mit rund 20 Millionen DM<br />

unterstützt. Seit 2006 fließen laut<br />

Pinger keine ausländischen Gelder<br />

mehr an die Grameen Bank.<br />

Die Regierung hatte Yunus<br />

den Missbrauch norwegischer Entwicklungshilfegeldervorgeworfen.<br />

Unabhängige Untersuchungen<br />

in Norwegen und Bangladesch<br />

haben dies widerlegt. Daraufhin erklärte<br />

die Regierung, dass die<br />

Grameen Bank aufgrund einer<br />

fünfprozentigen staatlichen Beteiligung<br />

als staatliche Institution zu<br />

bewerten sei. Daher sei die staatliche<br />

Altersgrenze von 60 Jahren<br />

auch für Generaldirektor Yunus<br />

anzuwenden. Muhammad Yunus<br />

war zu diesem Zeitpunkt 70 Jahre<br />

alt. Der Finanzminister, der dies<br />

verkündete und noch heute im<br />

Amt ist, ist sechs Jahre älter. Vor<br />

fünf Jahren hatten Professor<br />

Yunus und seine Bank gemeinsam<br />

den Friedensnobelpreis erhalten.<br />

Vera Bünnagel<br />

<strong>BKU</strong>-Journal 3 2012 23


Aus den Arbeitskreisen<br />

Pater Kulüke neuer Generalsuperior<br />

Generalkapitel der Steyler Missionare wählte Kulüke für sechs Jahre<br />

Die Steyler Missionare haben<br />

einen neuen Generalsuperior:<br />

Pater Heinz Kulüke aus dem<br />

Emsland, unter anderem bekannt<br />

durch seinen Einsatz für<br />

die Menschen auf den Mülldeponien<br />

der philippinischen<br />

Großstadt Cebu-City.<br />

Für die nächsten sechs Jahre wird<br />

er die Geschicke des siebtgrößten<br />

Männerordens weltweit leiten. Pater<br />

Dr. Heinz Kulüke wurde 1956<br />

in Spelle im Emsland geboren.<br />

Nach seiner Berufsausbildung zum<br />

Elektriker begann er 1979 das<br />

Noviziat bei den Steyler Missionaren<br />

in Sankt Augustin. Nach seinem<br />

Studium der Theologie und<br />

Philosophie wurde er 1986 zum<br />

Priester geweiht und trat im gleichen<br />

Jahr seine Missionsbestim-<br />

Entscheidungen und Prüfungen<br />

Glaubenszeugnis von Thomas Schührer<br />

In der Rubrik „Glauben erleben“<br />

dokumentiert der Arbeitskreis<br />

Christliche Spiritualität persönliche<br />

Glaubenszeugnisse.<br />

Heute berichtet Thomas Schührer,<br />

Herausgeber des Magazins<br />

„Durchblick“.<br />

Meine Taufe, Erstkommunion<br />

und Firmung hatte ich äußerlich<br />

unbeschadet überstanden. Will<br />

heißen, bis zu meinem 19. Lebensjahr<br />

hatte ich mit der Kirche<br />

kaum etwas im Sinn.<br />

Dann lernte ich einen wunderbaren<br />

Priester kennen, der seinen<br />

Glauben mit beeindruckender Konsequenz<br />

lebte. Ferner konnte er<br />

Zusammenhänge logisch und prägnant<br />

darlegen. Mir wurde vom<br />

Verstand her klar, dass es einen<br />

Gott geben muss.<br />

Ich fühlte mich von der Kirche<br />

reich beschenkt. Die Eucharistie erfüllte<br />

mich immer wieder mit<br />

Kraft. Durch die heilige Beichte<br />

24 <strong>BKU</strong>-Journal 3 2012<br />

Pater Heinz Kulüke. Foto: Steyler<br />

mung auf den Philippinen an.<br />

Dort war er in pastoralen Aufgaben<br />

sowie im Entwicklungshilfebereich<br />

tätig. Für seinen jahrzehntelangen<br />

Einsatz gegen Armut,<br />

Benachteiligung und Missbrauch<br />

erhielt er Anfang 2012 das<br />

Bundesverdienstkreuz.<br />

konnte ich regelmäßig neu anfangen.<br />

Ich gewöhnte mir an, täglich<br />

eine Kirche aufzusuchen.<br />

In dieser Zeit wurde Gott für<br />

mich mehr als nur eine Theorie<br />

oder ein Glaubenssatz. Er wurde<br />

für mich zum lebendigen Gott, mit<br />

dem ich eine lebendige Beziehung<br />

hatte. Dies verstärkte sich, als ich<br />

immer mehr geistliche Bewegungen<br />

der katholischen Kirche kennenlernen<br />

durfte, durch die ich jeweils<br />

etwas andere Schwerpunkte<br />

des katholischen Glaubens kennenlernen<br />

durfte.<br />

Mein Glaube forderte immer<br />

wieder Entscheidungen, die großen<br />

Verzicht bedeuteten. Deshalb war<br />

es mir wichtig, mich zu versichern,<br />

dass ich nicht einem Hirngespinst<br />

anhänge. Ich glaube, weil<br />

ich fest davon überzeugt bin, dass<br />

Natur und Logik die Existenz eines<br />

Schöpfers zweifelsfrei aufzeigen.<br />

Materie kann sich nicht aus<br />

„Mit Heinz Kulüke haben wir einen<br />

Generalsuperior, der von den Delegierten<br />

Afrikas, Asiens, Amerikas<br />

und Europas getragen wird“, freute<br />

sich Pater Bernd Werle, Provinzial<br />

der Steyler Missionare in<br />

Deutschland. Sie schätzten sein uneigennütziges<br />

Engagement für die<br />

Armen, seine persönliche Glaubwürdigkeit<br />

und seine Einfachheit.<br />

„Das Vertrauen unserer Gemeinschaft<br />

und meiner Mitbrüder,<br />

das sie mir entgegenbringen, ehrt<br />

mich“, sagte Kulüke nach seiner<br />

Wahl. „Ich bin mir der großen Herausforderung<br />

bewusst und vertraue<br />

fest auf Gottes Hilfe für meine<br />

künftige Aufgabe.“ Pater Kulüke<br />

ist der Nachfolger von Pater Antonio<br />

Pernia, der das Amt zwölf<br />

Jahre lang bekleidet hat.<br />

Glauben erleben<br />

dem Nichts selbst erschaffen haben.<br />

Schon die Betrachtung eines Bienenstaates<br />

ist für mich ein Beleg,<br />

dass es zumindest „Intelligent Design“<br />

geben muss. Denn die einzelne<br />

Biene ist nicht in der Lage,<br />

sich einen Bienenstaat auszudenken.<br />

Durch Evolution kann er<br />

auch nicht entstanden sein, da die<br />

Biene die Existenz des Bienenstaates<br />

voraussetzt. Noch kein Imker<br />

konnte mir die Entstehung eines<br />

Bienenvolkes erklären. fi


Glauben vertiefen<br />

Aus den Arbeitskreisen<br />

Gemeinsam den Fluss der Jahre leben<br />

Serie über die Sakramente: die Ehe<br />

Die christliche Ehe steht<br />

aktuell wieder in der politischen<br />

Diskussion: Bei den<br />

Themen Gleichstellung gleichgeschlechtlicherLebenspartnerschaften,<br />

beim Thema<br />

Ehegattensplitting und beim<br />

Thema Kinderbetreuung.<br />

Letztlich geht es dabei um die Relativierung<br />

eines von Gott gegebenen<br />

Sakramentes. Die Ehe ist nämlich<br />

ein vor Gott und der Kirche abgelegtes<br />

Versprechen von Mann<br />

und Frau, das von Gott angenommen<br />

und besiegelt wird, so die Definition<br />

des YOUCAT (Ziffer 261).<br />

Das Tiefste an einer christlichen Ehe<br />

ist die Gewissheit, dass die gegenseitige<br />

Liebe zwischen Mann und<br />

Frau sich in der absoluten Treue<br />

vollendet (YOUCAT, Ziffer 262).<br />

Warum versprechen sich Mann<br />

und Frau gegenseitig, sich bedingungslos<br />

anzunehmen und einander<br />

zu lieben, ja im Geist und im<br />

Fleisch eins sein zu wollen?<br />

Das Geheimnis einer guten Ehe<br />

kann man in drei Bildern kurz erzählen:<br />

1) Ein Mensch, der auf der Suche<br />

nach Liebe ist, ist vergleichbar<br />

mit einem Künstler, der etwas<br />

gestalten möchte, der seinem<br />

Leben eine Form geben möchte.<br />

Etwas zu gestalten bedeutet<br />

Mühe, Arbeit, Veränderung,<br />

Mut, Neues zu suchen und<br />

Liebgewordenes hinter sich zu<br />

lassen.<br />

Etwas zu gestalten heißt Zeit investieren,<br />

nicht aufgeben. Etwas zu<br />

Fortsetzung von Seite 24<br />

fi Am Anfang meines Glaubenslebens<br />

stand der jugendliche<br />

Wunsch nach Erkenntnis und Authentizität.<br />

Später mutete Gott<br />

mir tiefes Leid zu. Ich begann<br />

nicht an der Existenz Gottes zu<br />

zweifeln, aber an Seiner Liebe. Ich<br />

merkte, dass es nur zwei Möglichkeiten<br />

gab: Entweder ich verließ<br />

diesen Gott, oder ich würde es<br />

gestalten zeigt sich auch im Irrtum<br />

und im Schmerz. Die mühsamsten<br />

Schaffensprozesse beim Künstler<br />

wie auch bei dem, der Liebe sucht,<br />

sind die fruchtbarsten. Was man<br />

unter größten Mühen erarbeitet<br />

hat, schätzt man am meisten. Was<br />

man unter größten Schmerzen erlitten<br />

hat, liebt man am meisten.<br />

„Wer den anderen liebt, lässt ihn<br />

gelten, so wie er ist, wie er gewesen<br />

ist und wie er sein wird“,<br />

schreibt der französische Priester<br />

und Schriftsteller Michel Quoist.<br />

Sich gegenseitig lieben heißt, gebunden<br />

und frei sein zugleich.<br />

2) In unserer Ehe versuchen wir<br />

darauf zu achten und daran<br />

immer wieder zu arbeiten, dass<br />

es uns in rechter Weise gelingt,<br />

die goldene Mitte zwischen<br />

Nähe und Distanz herzustellen.<br />

„Lasst Raum zwischen eurem<br />

Beieinandersein und lasst Wind<br />

und Himmel tanzen zwischen<br />

euch. Liebet einander, doch<br />

macht die Liebe nicht zur Fessel.“<br />

(Quelle unbekannt). „Achtet<br />

darauf, dass keiner dem anderen<br />

Böses mit Bösem vergilt,<br />

seid vielmehr bemüht, euch gegenseitig<br />

und allen Gutes zu<br />

tun.“ (Paulus).<br />

3) Die Ehe im Fluss der Jahre<br />

zeigt uns viel Veränderung und<br />

Wachstum zugleich. Was wussten<br />

wir vom Fluss der Jahre, als<br />

wir erwartungsvoll unser Boot<br />

dem Wasser anvertrauten? Heute<br />

erinnern wir uns, wie die<br />

Strömung zum ersten Mal das<br />

Boot an sich riss und wir Steu-<br />

machen müssen wie Jesus, der<br />

sagte: In deine Hände lege ich<br />

meinen Geist.<br />

Als ich dies vollzogen hatte, fand<br />

ich inneren Frieden und neue<br />

Kraft. Zum ersten Mal in meinem<br />

Leben verstand ich, dass ich von<br />

Gott nicht wegen meiner Fähigkeiten<br />

und Leistungen geliebt werde.<br />

Seine Liebe zu mir ist bedin-<br />

er und Ruder mit allen Kräften<br />

bedienen mussten. Jetzt zählen<br />

wir nicht mehr die Kilometermarken,<br />

denn der Strom<br />

verlangte uns Gewohntes und<br />

Ungewohntes ab.<br />

Er ängstigte uns mit Strudeln<br />

und Hochwasser, vor allem aber<br />

mit blühenden Ufern beschenkte er<br />

uns, mit neuem Leben, das aus unserer<br />

Ehe hervorging, mit wunderbaren<br />

Erlebnissen und Erfahrungen,<br />

die wir nie erwartet hätten.<br />

Das Boot unserer Ehe legt am<br />

Ufer des Flusses an, um unsere<br />

Kinder das Eigene suchen zu lassen.<br />

Als Ehepaar blicken wir sinnend<br />

stromaufwärts, wissend, dass<br />

der Strom uns auch morgen weitertragen<br />

wird. Was wissen wir<br />

vom Fluss der kommenden Jahre?<br />

Nichts, denn Gott ist es, der den<br />

Wassern gebieten kann und sie<br />

münden lässt in seine unendliche<br />

Liebe.<br />

Uns bleiben wie im Hohen Lied der<br />

Liebe geschrieben: „Glaube, Hoffnung,<br />

Liebe, diese drei, am größten<br />

aber ist die Liebe.“ (Paulus, 1<br />

Kor. 13,13) Barbara u. Franz Speer<br />

gungslos. Er hat mich aus Liebe<br />

und für die Liebe geschaffen.<br />

Gerade die Erfahrung tiefen Leids<br />

hat mich sehr verändert. Auch<br />

mein Glaube hat seither eine andere<br />

Qualität und Tiefe. Nachdem<br />

das Leid seinen Zweck erfüllt<br />

hatte, hat der Herr es von mir genommen.<br />

Für beides bin ich dankbar.<br />

Thomas Schührer<br />

<strong>BKU</strong>-Journal 3 2012 25


Rezensionen<br />

„Tun Sie nichts Illegales online“<br />

<strong>BKU</strong>-Mitglied Köhler beschreibt Chancen und Risiken des Internets<br />

Zahlreiche Fallstricke und Fehlentwicklungen<br />

machen den<br />

Umgang mit dem Netz riskant.<br />

Noch gefährlicher für Unternehmen<br />

und Geschäftsleute ist<br />

es jedoch, das Netz zu ignorieren<br />

oder zu boykottieren.<br />

Das ist die Quintessenz des<br />

Buches „Die Internetfalle“<br />

von <strong>BKU</strong>-Mitglied Thomas R.<br />

Köhler.<br />

Der IT-Fachmann Köhler bietet einen<br />

gut lesbaren Überblick über<br />

Trends, Irrwege und Risiken des<br />

Netzes. Damit bietet er allen einen<br />

guten Einstieg und gute Orientierung,<br />

die noch nicht zur Generation<br />

der „Digital Natives“ gehören,<br />

also nicht mit dem Internet<br />

groß geworden sind.<br />

Wer Suchmaschinen blind vertraut,<br />

wird seine Meinung wohl ändern,<br />

wenn er Köhlers Ausführungen<br />

über Inhalte-Anbieter liest,<br />

die auf typische Suchanfragen spezialisierte<br />

Texte ins Netz stellen<br />

und in deren Umfeld Werbung<br />

platzieren („Suchmaschinen-Spamming“).<br />

Wer plant, seine EDV auf<br />

Cloud-Computing umzustellen, erfährt<br />

hier, dass schon mehrere<br />

Cloud-Anbieter im Nirwana verschwunden<br />

sind – und die bei ihnen<br />

gespeicherten Daten gleich mit.<br />

Genau das Gegenteil droht allen,<br />

die ihre persönlichen Daten<br />

arglos den sozialen Netzwerken anvertrauen.<br />

Hier ist damit zu rech-<br />

Gute Taten verschenken<br />

Geschenke und gute Taten verbinden: www.benefizshoppen.de<br />

bietet fair gehandelte Geschenke an.<br />

Zehn Prozent des Warenpreises gehen an eine gemeinnützige<br />

Hilfsorganisation, die der Käufer auswählt.<br />

Ein Hinweis am Präsent zeigt dem Beschenkten,<br />

an welcher Spende er beteiligt ist. Auf ähnliche<br />

Weise akquiriert die Deutsche Pfadfinderschaft<br />

Sankt Georg (DPSG) Gelder für ihre Projekte. Unternehmen<br />

können eine Spendenkarte (www.gute-tatcard.de)<br />

verschicken. Die Beschenkten erhalten eine<br />

Karte, die Schenker eine Spendenquittung.<br />

26 <strong>BKU</strong>-Journal 3 2012<br />

Thomas R. Köhler: Die Internetfalle,<br />

Was Sie für den sicheren<br />

Umgang im Netz wissen müssen,<br />

FAZ-Buch, Frankfurt 2012 (überarbeitete<br />

Neuauflage), 265 Seiten,<br />

19,90 €.<br />

nen, dass diese Profile wohl bis<br />

zum jüngsten Tag bei Facebook<br />

und Co. gespeichert bleiben. Nach<br />

der Devise „Mal sehen, ob wir damit<br />

durchkommen“ versuchen diese<br />

Netzwerke laut Köhler immer<br />

wieder, die Grenzen des Datenschutzes<br />

zu unterwandern. Gleichzeitig<br />

räumt der Autor mit der falschen<br />

Vorstellung auf, diese Dienste<br />

seien „kostenlos“: Bezahlt werden<br />

sie damit, dass die Nutzer<br />

ihre Daten und Vorlieben bekanntgeben,<br />

die dann für gezielte<br />

Werbung genutzt werden.<br />

Ein weiteres Kapitel widmet<br />

Köhler dem Trend im Netz, alles<br />

zu bewerten, seien es Produkte,<br />

Hotelbetten, Lehrer oder Firmen:<br />

„Wer in der Öffentlichkeit steht –<br />

etwa als Inhaber eines noch so kleinen<br />

Unternehmens oder als Ausbilder<br />

(....) muss davon ausgehen,<br />

dass seine Leistung in irgendeiner<br />

Weise bewertet wird“, warnt Köhler.<br />

Wer die einschlägigen Seiten<br />

nicht verfolgt und gegebenenfalls<br />

auf Kritik reagiert, darf sich nicht<br />

wundern, wenn ihm plötzlich die<br />

Kunden wegbrechen. Das gelte<br />

selbst für den Biobauernhof, der<br />

glaubt, seine Ware verkaufe sich<br />

auch ohne E-Mail.<br />

Mit einfachen Verhaltensregeln<br />

zeigt Köhler, wie sich die User gegen<br />

Datenklau, Trojaner und üble<br />

Nachrede im Netz schützen können.<br />

Dazu zählen Hinweise zur<br />

Einstellung der Software und die<br />

Warnung, keine Programme von<br />

unbekannten Seiten herunterzuladen.<br />

Und er formuliert zwei<br />

wichtige Grundregeln: „Stellen<br />

Sie nichts ins Internet, dass Sie<br />

nicht irgendwo an irgendeiner<br />

Plakatwand auf dem Weg zur Arbeit<br />

auch gerne lesen würden“<br />

und „Tun Sie nichts Illegales online“.<br />

Falls diese Vorbeugung nicht<br />

gewirkt habe, rät er, auf „Cyber-<br />

Attacken“ schnell und „wehrhaft“<br />

zu reagieren – mithilfe von Anwalt<br />

und Polizei.<br />

Fazit: Ein empfehlenswertes Einsteigerbuch<br />

für alle, die sich über<br />

Risiken und Nebenwirkungen des<br />

Netzes informieren möchten. Unt<br />

Visionen gegen Burnout<br />

Der Erschöpfung vorbeugen und Burnouts bekämpfen:<br />

Der Benediktiner Anselm Grün vermittelt in seinem<br />

neuen Buch „Kraftvolle Visionen gegen Burnout<br />

und Blockaden“ Strategien, Belastungen zu reduzieren<br />

und die Lust am Leben und Arbeiten neu zu wecken.<br />

Erprobte Rituale sollen krankmachende Bilder<br />

dauerhaft in gesunde Vorstellungen verwandeln.<br />

Anselm Grün: Kraftvolle Visionen gegen Burnout und Blockaden,<br />

Den Flow beflügeln, Kreuz-Verlag, Freiburg im<br />

Breisgau, 180 Seiten, € 17,99.


Auf Wiedersehen, <strong>BKU</strong>!<br />

Geschäftsführer Peter Unterberg widmet sich neuen Aufgaben<br />

Liebe Mitglieder und Freunde<br />

des <strong>BKU</strong>,<br />

viele von Ihnen haben es bereits aus<br />

Telefonaten und Gesprächen erfahren:<br />

Nach 14,5 Jahren im Dienste<br />

des <strong>BKU</strong> möchte ich noch einmal<br />

etwas ganz Neues wagen.<br />

Zum 1. Oktober werde ich meine<br />

Mitarbeit im <strong>BKU</strong> beenden und<br />

eine neue Aufgabe bei einer Gesellschaft<br />

für Stiftungsberatung<br />

im Rheinland übernehmen.<br />

Ich habe im <strong>BKU</strong> eine wunderbare<br />

Arbeitsstelle gehabt, die<br />

mir viel geboten hat: Ich habe einen<br />

großen Gestaltungsspielraum<br />

genossen, spannende Begegnungen<br />

erlebt und die Möglichkeit nutzen<br />

können, eigene Ideen und Projekte<br />

vom Anfang bis zum Ende<br />

durchzuplanen. Doch auch die<br />

spannendste Aufgabe wird auf<br />

Dauer zur Routine.<br />

Am 1. März 1998 begann für<br />

mich das „Leben im <strong>BKU</strong>“, das nun<br />

zu Ende geht. Mein erster Arbeitstag<br />

war eine Sitzung des Arbeitskreises<br />

„Erfolgreiche Unternehmensführung“,<br />

in dem mir bereits<br />

einige der Menschen begegnet<br />

sind, die den <strong>BKU</strong> bis heute mit<br />

tragen – unter Ihnen der Ehrenvorsitzende<br />

Cornelius Fetsch.<br />

Ich denke, dass wir den <strong>BKU</strong><br />

seither große Schritte nach vorn<br />

gebracht haben: Vor allem innerhalb<br />

der Kirche ist die Bedeutung<br />

unseres Bundes gestiegen und<br />

wird sicher auch weiter steigen.<br />

Denn im Gegensatz zu anderen<br />

Verbänden, deren „Vertriebsstruktur“<br />

eher an den (schrumpfenden)<br />

Kirchengemeinden hängt,<br />

gewinnen wir neue Mitglieder<br />

weitestgehend über persönliche<br />

Kontakte und Netzwerke. Damit<br />

passen wir in eine Kirche, die sich<br />

in Zukunft eher an geistlichen<br />

Gemeinschaften Gleichgesinnter<br />

orientieren wird als an der Terri-<br />

Peter Unterberg Foto: Martin Schoser<br />

torialpfarrei. Folglich ist die Zahl<br />

der <strong>BKU</strong>-Mitglieder seit 1998 von<br />

rund 1100 auf derzeit 1250 gestiegen.<br />

Unter der Führung von Marie-<br />

Luise Dött, MdB, ist der <strong>BKU</strong> politischer<br />

geworden und hat viele<br />

prominent besetzte Tagungen organisiert.<br />

Auch als Partner wird<br />

der <strong>BKU</strong> zunehmend attraktiv:<br />

Sei es als Mitveranstalter des ökumenischen<br />

Kongresses christlicher<br />

Führungskräfte, der alle zwei<br />

Jahre rund 4000 Teilnehmer anzieht,<br />

als Partner der ordnungspolitischen<br />

Jenaer Allianz oder<br />

der Eichstätter Gespräche mit der<br />

Katholischen Universität. Für den<br />

Bund Katholischer Rechtsanwälte<br />

haben wir die Geschäftsführung<br />

übernommen.<br />

Viele Höhepunkte der vergangenen<br />

Jahre fallen mir heute ein:<br />

Die Feiern zum 50- und 60-jährigen<br />

Bestehen des <strong>BKU</strong>, die jährlichen<br />

Romreisen mit Hintergrundgesprächen<br />

bei Kardinälen<br />

und Bischöfen in der Kurie und den<br />

Exklusivbesuchen in der Sixtinischen<br />

Kapelle. Zum Papstbesuch<br />

2011 hat die Geschäftsstelle mehr<br />

als 400 Karten vermittelt und einen<br />

Empfang organisiert.<br />

In meine ersten Monate fiel<br />

der Start der ersten <strong>BKU</strong>-Internetseite,<br />

die wir seither mehrfach<br />

modernisiert haben. Die Zahl der<br />

Zugriffe auf die Homepage übersteigt<br />

mittlerweile die Zahl der<br />

Kontaktaufnahmen per Telefon<br />

oder Post um ein Vielfaches.<br />

Viele eindrucksvolle, engagierte<br />

und herausfordernde Menschen<br />

habe ich im <strong>BKU</strong> kennengelernt,<br />

mit denen ich einen langen<br />

Weg gemeinsam gehen durfte.<br />

Das gilt gleichermaßen für Vorstände,<br />

Mitglieder und die Kolleg(inn)en.<br />

Ihnen allen an dieser<br />

Stelle ein herzliches „Vergelt‘s<br />

Gott“ und vielen Dank für so manches<br />

Ringen um richtige Texte,<br />

Wege und Entscheidungen.<br />

Meinem Nachfolger Dr. Martin<br />

Schoser wünsche ich eine glückliche<br />

Hand und Gottes Segen. Ich<br />

bleibe dem <strong>BKU</strong> als Mitglied erhalten<br />

und hoffe, viele von Ihnen<br />

und Euch auch in den nächsten<br />

Jahren bei Tagungen zu begegnen.<br />

Peter Unterberg<br />

Menschen im <strong>BKU</strong><br />

<strong>BKU</strong>-Journal 3 2012 27


Menschen im <strong>BKU</strong><br />

Bekennender Katholik<br />

Zum Tode von <strong>BKU</strong>-Mitglied Norbert Walter<br />

Seine Popularität hat Prof. Dr.<br />

Norbert Walter auch für den<br />

<strong>BKU</strong> eingesetzt. Am 31. August<br />

ist der ehemalige Chefvolkswirt<br />

der Deutschen Bank,<br />

bekennende Katholik und Mitglied<br />

des <strong>BKU</strong> im Alter von nur<br />

67 Jahren plötzlich verstorben.<br />

Mit zwei Attributen lässt sich<br />

Walters Leben charakterisieren: Er<br />

war unbeugsam und er war stets in<br />

den Medien präsent. „Vermutlich<br />

kennen mehr Leute den Mann mit<br />

dem Bart als eine Antwort auf die<br />

Frage, was ein Chefvolkswirt<br />

macht“, schrieb das Handelsblatt<br />

vor einigen Jahren. Walter sei das<br />

Aushängeschild der Bank, sein<br />

Name eine Marke, ergänzte das<br />

Blatt.<br />

Die Unbeugsamkeit bewies er<br />

erstmals öffentlich als Assistent von<br />

Herbert Giersch als Leiter der<br />

Konjunkturforschungsgruppe des<br />

Instituts für Weltwirtschaft an der<br />

Universität Kiel. Gleich zweimal<br />

sagte er als Einziger harte wirt-<br />

28 <strong>BKU</strong>-Journal 3 2012<br />

Mit Prof. Dr. Norbert Walter verliert<br />

der <strong>BKU</strong> eines seiner prominentesten<br />

Mitglieder.<br />

schaftliche Einbrüche voraus. Er<br />

verteidigte diese Prognosen gegen<br />

allen Druck – und behielt Recht.<br />

1986 verließ er das Kieler Institut<br />

für ein Zwischenspiel an der John<br />

Hopkins Universität in Washington.<br />

1987 kehrte er nach Deutschland<br />

zurück, wurde Mitarbeiter der<br />

Deutschen Bank und im Jahr 1990<br />

Elisabeth Schulte<br />

deren Chefvolkswirt. Vier Jahre<br />

später trat er in den <strong>BKU</strong> ein. Im<br />

Jahre 2009 sagte er – wieder einmal<br />

als Erster und mit viel Gegenwind<br />

– das Schrumpfen der deutschen<br />

Wirtschaft voraus. Nach seiner<br />

Pensionierung im Herbst 2009<br />

gründete der Vater zweier Töchter<br />

die Unternehmensberatung Walter<br />

& Töchter.<br />

Walter machte nie einen Hehl aus<br />

seinem Glauben. Er engagierte<br />

sich im Zentralkomitee der Deutschen<br />

Katholiken – und trat auch<br />

immer wieder in Veranstaltungen<br />

des <strong>BKU</strong> auf. Beim Katholikentag<br />

in Osnabrück war er bei der Vorstellung<br />

des <strong>BKU</strong>-Selbstverständnisses<br />

dabei und besuchte mehrfach<br />

die Eichstätter Gespräche. Für<br />

viele Diözesangruppen ergab sich<br />

eine Win-win-Situation, wenn sie<br />

Gemeinschaftsveranstaltungen mit<br />

der Deutschen Bank vor Ort ausrichteten<br />

– mit Walter als Referenten.<br />

Auch bei diesen Auftritten<br />

warb er stets dafür, den eigenen<br />

Glauben auch im Berufsleben offensiv<br />

zu zeigen. Peter Unterberg<br />

Ihr Thema: Negative Einkommensteuer<br />

Engagiert für den <strong>BKU</strong>: Elisabeth Schulte wird 50<br />

Die Vorsitzende der DG Ruhrgebiet<br />

und langjährige Leiterin<br />

des Arbeitskreises Soziale<br />

Ordnung, Elisabeth Schulte,<br />

feiert am 30. November ihren<br />

50. Geburtstag.<br />

Ihr „Lebensthema“ hat Schulte<br />

mit der Diskussion um das <strong>BKU</strong>-<br />

Modell zum Aktivierenden Grund<br />

gefunden. Seit vielen Jahren beschäftigt<br />

sie sich intensiv mit der<br />

Idee einer Negativen Einkommensteuer,<br />

die Sozialleistungen<br />

und Steuern in ein einheitliches<br />

Modell zusammenführen soll. Die<br />

Idee dahinter ist es, Bedürftige<br />

mit einer Unterstützung zu versorgen,<br />

die dann mit wachsen-<br />

dem eigenen Einkommen abgeschmolzen<br />

wird.<br />

Im Jahr 2001 übernahm Schulte<br />

mit diesen und anderen Ideen den<br />

<strong>BKU</strong>-Arbeitskreis Soziale Ordnung,<br />

den sie bis zur Fertigstellung<br />

des Grundeinkommen-Modells<br />

vor gut einem Jahr führte. An der<br />

Spitze der DG Ruhrgebiet steht sie<br />

seit dem 15. Februar 2011.<br />

Auch beruflich setzt Schulte ihre<br />

sozial- und wirtschaftspolitische<br />

Expertise ein: als Geschäftsführerin<br />

des bundesweiten Unternehmerverbandes<br />

Soziale Dienstleistungen<br />

und Bildung e.V. und Geschäftsführungsmitglied<br />

der Unternehmerverbandsgruppe<br />

mit Sitz<br />

in Duisburg. In diesem Amt führt<br />

sie unter anderem Tarifverhandlungen.<br />

Dem Unternehmerverband<br />

gehören mehr als 700 Firmen<br />

an, die hier Dienstleistungen in Bereichen<br />

wie Mitbestimmung, Arbeitsrecht<br />

sowie Zeit- und Leiharbeit<br />

nutzen. Unt


Der Neue<br />

Dr. Martin Schoser führt seit September die Geschäfte des <strong>BKU</strong><br />

Seit 1. September 2012 ist<br />

Diplom-Kaufmann Dr. Martin<br />

Schoser als Nachfolger von<br />

Peter Unterberg neuer Geschäftsführer<br />

des <strong>BKU</strong>.<br />

Er ist 1962 geboren, verheiratet<br />

und hat sechs Kinder. Nach Abitur<br />

und Wehrdienst hat er Betriebswirtschaftslehre<br />

an den Universitäten<br />

Bayreuth und Köln studiert<br />

und bei Professor Dr. Philip Herder-Dorneich,<br />

dem langjährigen<br />

Wissenschaftlichen Berater des<br />

<strong>BKU</strong>, promoviert.<br />

Nach Tätigkeiten in der politischen<br />

Bildung bei der Konrad-<br />

Adenauer-Stiftung in Schloss Eichholz<br />

und in der Zusammenarbeit<br />

mit den Staaten Mittel- und Osteuropas<br />

im Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung sammelte<br />

er unternehmerische Erfahrungen<br />

bei der Bayer AG, bei<br />

„Der Grüne Punkt - Duales System<br />

Deutschland GmbH“, einer<br />

mittelständischen Fachgroßhandlung<br />

sowie bei GS1 Germany<br />

GmbH. Er war in leitenden Funktionen<br />

in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit,Revision/Organisation,<br />

Vertrieb/Akquise und Förderprojekte<br />

tätig.<br />

Die Neue<br />

Vera Bünnagel verstärkt das <strong>BKU</strong>-Büro als Assistentin der Geschäftsführung<br />

Vera Bünnagel verstärkt das<br />

Team der Geschäftsstelle des<br />

<strong>BKU</strong> seit September als Referentin.<br />

Sie tritt die Nachfolge<br />

von Markus Fels an, der im<br />

Sommer zur Pressestelle des<br />

Bundesministeriums für Bildung<br />

und Forschung gewechselt ist.<br />

Die gelernte Journalistin wird insbesondere<br />

die redaktionelle Arbeit<br />

am <strong>BKU</strong>-Journal und die Pflege der<br />

<strong>BKU</strong>-Homepage übernehmen. Sie<br />

wird die Geschäftsführer bei der<br />

Pressearbeit und in der Zusammenarbeit<br />

mit den Partnerverbänden<br />

unterstützen, insbesondere mit<br />

dem Weltverband christlicher Unternehmerverbände<br />

UNIAPAC.<br />

Darüber hinaus unterstützt sie die<br />

Geschäftsführer bei der Betreuung<br />

der Arbeitskreise und inhaltlichen<br />

Projekte des <strong>BKU</strong> durch wissenschaftliche<br />

Recherchen.<br />

Nach ihrer Ausbildung an der<br />

Kölner Journalistenschule für Politik<br />

und Wirtschaft hat Bünnagel<br />

Volkswirtschaftslehre sozialwissenschaftlicher<br />

Richtung in Köln<br />

und Dublin studiert und parallel als<br />

freie Journalistin für unterschiedliche<br />

Printmedien gearbeitet, insbesondere<br />

für die Financial Times<br />

Deutschland.<br />

Von 2010 bis 2012 gehörte er als<br />

direkt gewählter Abgeordneter<br />

dem Landtag von Nordrhein-Westfalen<br />

an und war Mitglied in den<br />

Ausschüssen Forschung/Wissenschaft<br />

und Haupt- und Medienausschuss<br />

sowie im Vorstand des<br />

Parlamentskreises Mittelstand.<br />

Von 1999 bis 2010 gehörte Schoser<br />

dem Rat der Stadt Köln an und<br />

war unter anderem wirtschaftsund<br />

medienpolitischer Sprecher<br />

der CDU-Fraktion sowie Mitglied<br />

der Landschaftsversammlung<br />

Rheinland mit den Schwerpunkten<br />

Personal, Förderschulen und Umwelt.<br />

Der Steuerungsgruppe des Kölner<br />

Netzwerkes Bürgerschaftliches<br />

Engagement gehörte Schoser seit<br />

seiner Gründung im Jahr 2003<br />

an und hatte einen Schwerpunkt im<br />

„Unternehmensengagement im<br />

Gemeinwesen“.<br />

Seit Erwerb ihres Diploms im Jahr<br />

2004 hat sie am Institut für Wirtschaftspolitik<br />

an der Universität zu<br />

Köln Forschungsprojekte zu unterschiedlichen<br />

wirtschafts- und sozialpolitischen<br />

Fragestellungen<br />

bearbeitet und dazu zahlreiche<br />

wissenschaftliche Beiträge veröffentlicht.<br />

Zu ihren Forschungsschwerpunkten<br />

gehören die Familienpolitik,<br />

die soziale Mindestsicherung<br />

und die Schnittstelle<br />

zum Arbeitsmarkt sowie das Gesundheitswesen<br />

– die Pflegeversicherung,<br />

gesetzliche und die private<br />

Krankenversicherung. Die<br />

36-jährige schließt gerade ihre<br />

Promotion „Zur Rolle des Staates<br />

bei der Kinderbetreuung“ ab, die<br />

von Professor Dr. Johann Eekhoff<br />

betreut wird.<br />

Vera Bünnagel ist verheiratet und<br />

hat zwei Kinder. Sie lebt mit ihrer<br />

Familie in Pulheim.<br />

Menschen im <strong>BKU</strong><br />

<strong>BKU</strong>-Journal 3 2012 29


Menschen im <strong>BKU</strong><br />

Roland Batz<br />

begleitet die<br />

DG Regensburg<br />

Einen neuen Geistlichen Berater<br />

hat die Diözesangruppe Regensburg.<br />

Monsignore Dr. Roland Batz<br />

hat Prälat Robert Hüttner abgelöst.<br />

Eine feierliche Amtsübergabe ist<br />

geplant, der Termin hierfür steht<br />

aber noch nicht fest.<br />

Richard Braun †<br />

Die Diözesangruppe Aschaffenburg<br />

trauert um ihr Mitglied<br />

Richard Braun. Der frühere geschäftsführende<br />

Gesellschafter des<br />

Farben und Tapetengroßhandels<br />

Schmitt & Orschler starb am<br />

24. Juni im Alter von 83 Jahren.<br />

Geburtstage<br />

n 40 Jahre<br />

Brice Sommerlatte, Berlin<br />

Dr. Johannes Hütte, Paderborn<br />

Xenia van Clewe, Dingden<br />

n 50 Jahre<br />

Axel Spies, Neuss<br />

Klaus Marschall, Lohr<br />

Michael Hanke, Hamburg<br />

Paul H. Assies, Köln<br />

Erbgraf von Waldburg-Zeil,<br />

Leutkirch<br />

Elisabeth Schulte,<br />

Mülheim an der Ruhr<br />

n 60 Jahre<br />

Marcus Strotkötter, Dresden<br />

n 70 Jahre<br />

Dr. Rainer Koehne,<br />

Mülheim an der Ruhr<br />

Joachim Vollmar, Köln<br />

n 75 Jahre<br />

Leonhard Ziegler, Kerpen<br />

Heribert Späth, München<br />

Joh. Wilhelm Schmitz, Essen<br />

Willi Schäfer, Köln<br />

C. Peter Maurenbrecher, Köln<br />

n 80 Jahre<br />

Theo Meinz, Mainz<br />

Werner Belker, Essen<br />

n 90 Jahre<br />

Hans Reintges, Frankfurt<br />

30 <strong>BKU</strong>-Journal 3 2012<br />

Reisender Unternehmer<br />

Zum Tode von Gerhard Wissler<br />

Die Diözesangruppe Hamburg<br />

trauert um ihr Mitglied<br />

Gerhard Wissler, der im Alter<br />

von 69 Jahren nach schwerer<br />

Krankheit verstorben ist.<br />

Gerhard Wissler hinterlässt<br />

eine Frau und drei erwachsene<br />

Kinder.<br />

Wissler gehörte zu den glücklichen<br />

Menschen, die nach seiner Pensionierung<br />

noch viele ihrer Träume<br />

verwirklichen können. Er wurde<br />

1942 in Freiburg geboren, absolvierte<br />

eine Banklehre und ein<br />

Studium der Betriebswirtschaftslehre.<br />

35 Jahre arbeitete er im<br />

Bankgeschäft, zuletzt als Bankdirektor<br />

in der Geschäftsleitung der<br />

WestLB in Hamburg.<br />

Im Jahr 2001 wagte er den<br />

Schritt in die Selbstständigkeit<br />

und fand nach einem Umweg über<br />

die Wirtschaftsberatung sein Thema:<br />

Die Mediation. In den folgenden<br />

Jahren gelang es ihm, mehrere<br />

„aussichtslose“ Konflikte in Unternehmen<br />

zu lösen. Darüber hinaus<br />

war er als Handelsrichter<br />

am Landgericht Hamburg aktiv<br />

Gerhard Wissler unterwegs auf<br />

der Seidenstraße<br />

und engagierte sich als Stiftungsvorstand<br />

sowie in der Caritas.<br />

Sein großer Traum indes waren<br />

exotische Radreisen. Mit dem<br />

Fahrrad fuhr er durch den Dschungel<br />

Malaysias und über die Anden.<br />

Über seine Rad-Expedition entlang<br />

der Seidenstraße schrieb er ein<br />

Buch. Und als Unternehmer und<br />

Abenteurer lag es auf der Hand,<br />

seine Erfahrungen auch als Coach<br />

für Menschen einzusetzen, denen<br />

das Know-how für ihre Reisepläne<br />

fehlte. Am 27. August hat er nun<br />

seine letzte Reise angetreten. Unt<br />

Prominente Besucherin<br />

Über eine prominente Gesprächspartnerin konnt sich ein alter Freund<br />

des <strong>BKU</strong> aus Indonesien freuen: Bei ihrem letzten Besuch in Indonesien<br />

sprach Bundeskanzlerin Angela Merkel am 10. Juli auch mit dem<br />

Generalsekretär des Indonesischen Komitees für Gerechtigkeit und Frieden,<br />

Theophilus Bela. Bela nutzte die Gelegenheit, um der Kanzlerin<br />

seine Sorgen über die Situation der örtlichen Kirchen vorzutragen.<br />

Merkel habe ihm versichert, dass sie das Thema auch bei Staatspräsident<br />

Yudhoyono angesprochen hat, berichtet Bela.


Intern<br />

Mission oder Marketing?<br />

Die DG Münster diskutierte über Corporate Social Responsibility<br />

Gemeinsam mit dem <strong>BKU</strong>-<br />

Mitglied, DKM-Darlehnskasse<br />

Münster eG, organisierte Tom<br />

Veltmann am 26. Juni für die<br />

DG Münster einen anregenden<br />

Abend zur unternehmerischen<br />

Gesellschaftsverantwortung<br />

(„Corporate Social Responsibility,<br />

CSR).<br />

DG-Vorstandsmitglied Christoph<br />

Bickmann stellte die DKM als<br />

moderne Bank vor, die Gewinne<br />

mit einem von christlichen Werten<br />

getragenen Geschäftsmodell erwirtschaftet.<br />

Dieses beziehe wesentliche<br />

Nachhaltigkeitsziele ein:<br />

So werde etwa der bankeigene<br />

Wertpapierbestand nach ethischen<br />

Gesichtspunkten zusammengesetzt<br />

und man habe eine eigene<br />

Stiftung gegründet.<br />

Veltmann betonte, dass eine<br />

„gute” – eine positionierende, Sympathie<br />

und Vertrauen schaffende –<br />

Nachhaltigkeitsarbeit eine Winwin-Entwicklung<br />

für alle Betei-<br />

Kräutergarten<br />

Tom Veltmann wählte provozierend<br />

das Marketing als Schwerpunkt<br />

seines CSR-Vortrags.<br />

ligten und Betroffenen schaffe. Er<br />

stellte vier grundlegende Handlungsfelder<br />

von „CSR“ vor: Gesellschaft,<br />

Umwelt, Mitarbeiter<br />

und Markt. Am Beispiel der Krombacher<br />

Brauerei erläuterte er das<br />

„Cause Related Marketing“. Gemeinsam<br />

mit dem World Wide<br />

Kräuterweihe im österreichischen Gurktal: In dem von der Familie Underberg<br />

gestifteten Garten wurden Alpenkräuter gesegnet, die im Stift<br />

Gurk zu Kräuterlikör und Kräutersenf verarbeitet werden. Mit dabei<br />

waren (v.li.) <strong>BKU</strong>-Mitglied Christiane Underberg, Gurktaler Geschäftsführer<br />

Herbert Jagersberger, Kärntens Bischof Dr. Alois Schwarz, Emil<br />

Underberg und der Geistliche Berater des <strong>BKU</strong>, Prof. Lothar Roos.<br />

Christoph Bickmann erläuterte<br />

das von christlichen Werten geprägte<br />

Geschäftsmodell der DKM.<br />

Fund for Nature hat die Brauerei<br />

im Jahre 2002 ein Regenwaldund<br />

Klimaprojekt gestartet.<br />

Die Vorträge lieferten reichlich<br />

Stoff für eine lebhafte und spannende<br />

Diskussion, allerdings mit<br />

gemischten Gefühlen: Der Wert<br />

von CSR für die Gesellschaft wurde<br />

nicht in Zweifel gezogen. Wichtig<br />

für die Glaubwürdigkeit und<br />

das Vertrauen bei den so engagierten<br />

Unternehmen seien ihre<br />

Motive für diese Nachhaltigkeitsleistungen.<br />

Bedeutsam sei auch<br />

eine konsequente Umsetzung mit<br />

transparenten Maßnahmen; hier<br />

gebe es auch negative Erfahrungen,<br />

bei denen „getrickst“ werde oder<br />

Widersacher sogar die im CSR-Bereich<br />

tätigen Unternehmen<br />

schlechtreden würden. Ein besonderer<br />

Dank galt den Gastgebern<br />

des Abends, Christoph Bickmann,<br />

Gerrit Abelmann und Christoph<br />

Rocksloh sowie Hugo Stadtmann<br />

und Ludger Woltering.<br />

Martina Lohaus-Selmer, Tom Veltmann,<br />

Wolfgang Graf von Ballestrem<br />

<strong>BKU</strong>-Journal 3 2012 31<br />

.


<strong>BKU</strong>-Intern<br />

Zwei Alten-Generationen<br />

DG Köln informiert sich über den demografischen Wandel<br />

Demografie-Experte: Prof. Dr. Hans Dieter Laux (li.) mit dem Vorsitzenden<br />

der DG Köln, Fritz Roth. Foto: Peter Unterberg<br />

Der demografische Wandel ist<br />

schon seit 30 Jahren absehbar,<br />

aber erst vor einigen Jahren als<br />

zentrales Thema in Talkshows<br />

und Tagungen angekommen,<br />

sagte der ehemalige Direktor<br />

des Geografischen Instituts an<br />

der Universität Bonn, Prof. Dr.<br />

Hans Dieter Laux, am 3. Juli<br />

bei einem Vortrag vor der DG<br />

Köln.<br />

Der demografische Wandel sei<br />

durch das Verhalten der Menschen<br />

verursacht und daher von<br />

uns allen als „Akteure und Betroffene“<br />

auch steuerbar, erklärte<br />

Laux, der die Bevölkerungsent-<br />

32 <strong>BKU</strong>-Journal 3 2012<br />

wicklung in Deutschland seit vielen<br />

Jahren erforscht. Jede denkbare<br />

Maßnahme wirke aber nur sehr<br />

langfristig, weil die Geburtenentwicklung<br />

ein Prozess von großer<br />

Trägheit und deshalb nur schwer<br />

umkehrbar sei.<br />

Aus den vielen Zahlen Laux‘ zur<br />

Bevölkerungsentwicklung in<br />

Deutschland nur ein Beispiel: Der<br />

Altersquotient, also der Anteil der<br />

Menschen im Alter von mehr als<br />

65 Jahren im Verhältnis zu den 20bis<br />

64-Jährigen, ist in den vergangenen<br />

Jahren von 33,7 auf 65 verschoben.<br />

Das bedeutet, dass immer<br />

weniger Menschen im erwerbsfähigen<br />

Alter immer mehr Rentner<br />

Eucharistischer Kongress ...<br />

... wird Ziel der <strong>BKU</strong>-Wallfahrt 2013<br />

Ein fünftägiger deutschlandweiter<br />

Eucharistischer Kongress<br />

findet unter dem Thema<br />

„Herr, zu wem sollen wir<br />

gehen?“ (Joh 6,68) vom 5. bis 9.<br />

Juni 2013 in Köln statt.<br />

Geplant sind Veranstaltungen mit<br />

Gottesdiensten in und außerhalb<br />

der Kirchen im Kölner Zentrum,<br />

Gespräche, theologische Vorträge,<br />

ein vielfältiges Kulturprogramm,<br />

ein Jugendfestival und caritative<br />

Projekte. Den Abschluss bildet<br />

die sonntägliche Eucharistiefeier,<br />

die als Pontifikalamt im Rhein-<br />

Energie-Stadion gefeiert wird.<br />

Der AK Spiritualität des <strong>BKU</strong><br />

plant, seine jährliche Wallfahrt<br />

mit diesem Ereignis zu verbinden.<br />

www.eucharistie2013.de/eucharistischer-kongress<br />

versorgen müssen. Ursachen sind<br />

der Geburtenrückgang und die<br />

gleichzeitig gestiegene Lebenserwartung.<br />

Letztere habe dazu geführt,<br />

dass es in Deutschland erstmals<br />

zwei Generationen von Senioren<br />

gibt, erklärte Laux: Die<br />

jungen Alten und die Hochbetagten.<br />

Beide unterschieden sich eklatant<br />

in Sachen Lebensstil, Gesundheit,<br />

Einkommen und Betreuungsbedarf.<br />

Die drei Lösungen, die Laux am<br />

Ende vorschlug, sind mittlerweile<br />

bekannt: Familien müssten gestärkt<br />

werden, um Rahmenbedingungen<br />

für mehr Kinder zu schaffen.<br />

Die Erwerbsarbeit von Frauen<br />

solle ebenso erhöht werden<br />

wie das Renteneintrittsalter. Und<br />

schließlich könnte auch eine gezielte<br />

Zuwanderungspolitik dazu<br />

beitragen, das Problem zu entschärfen.<br />

Peter Unterberg<br />

Neue Mitglieder<br />

n Vollmitgliedschaft<br />

Ackeren, Gregor van<br />

Geschäftsleitung van der Meer Gruppe<br />

GmbH, Oberhausen<br />

Becker, Dr. Frank<br />

Geschäftsführer Malteser Hilfsdienst e.V,<br />

Regensburg<br />

Decker, Andreas<br />

Geschäftsf. Gesellschafter der Prounix<br />

GmbH, Bonn<br />

Englert, Peter-Stephan<br />

Geschäftsführer Dr. Gundekar-Werk<br />

Eichstätt, Schwabach<br />

Fischl, Michael<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats der Phoenix<br />

Solar AG, Sulzemoos<br />

Heinz, Michael<br />

Assekuranzmakler, Siegen<br />

Hoefle, Manfred<br />

IBD Partners, München<br />

Schillings, Dr. Oliver<br />

Geschäftsführer Alpha & Omega PR,<br />

Bergisch Gladbach<br />

Veltmann, Tom<br />

Geschäftsf. Gesellschafter HP F und<br />

Consult, Münster<br />

Gerhard Wiesheu<br />

Mitglied des Vorstands B. Metzler seel.<br />

Sohn & Co. Holding AG, Frankfurt<br />

Wunder, Karl Ludwig<br />

Steuerberatungsgesellschaft Wunder mbH,<br />

Kelkheim


„Keiner soll alleine glauben!“<br />

DG Paderborn besuchte das Bonifatiuswerk<br />

Hilfe aus Paderborn für die Diaspora-Christen: Bonifatius-Generalsekretär<br />

Georg Austen (v.li.), Präsident Georg Freiherr von und zu Brenken, DG-Vorstand<br />

Ferdinand Klingenthal und <strong>BKU</strong>-Geschäftsführer Peter Unterberg.<br />

Einen anregenden Einblick in<br />

die Arbeit des Bonifatiuswerkes<br />

erhielt die DG Paderborn am<br />

11. Juli: Bonifatius-Präsident<br />

Georg Freiherr von und zu<br />

Brenken sowie Generalsekretär<br />

Monsignore Georg Austen berichteten,<br />

wie diese Institution<br />

die Katholiken in der Diaspora<br />

unterstützt.<br />

Im Jahr 1849 als Missionsverein für<br />

Deutschland gegründet, unterstützt<br />

das Werk heute von Paderborn<br />

aus Katholiken in Nordeuropa<br />

bei ihren Bemühungen, den<br />

Glauben weiterzugeben. „Keiner<br />

soll alleine glauben“, fasste Austen<br />

das Anliegen zusammen.<br />

Wie ist die Kirche aufgestellt?<br />

DG Stuttgart diskutierte mit Generalvikar Stroppel<br />

Die deutsche Kirche war mit<br />

ihren Stellungnahmen zur wirtschaftlichen<br />

Lage schon einmal<br />

„deutlich besser aufgestellt“<br />

als heute, glaubt der Generalvikar<br />

des Bistums Rottenburg-<br />

Stuttgart, Dr. Clemens Stroppel.<br />

Verglichen mit der Zeit vor<br />

50 Jahren fehle ihr viel Kompetenz,<br />

räumte der bei einer<br />

Diskussionsrunde mit der DG<br />

Stuttgart am 28. Juni ein.<br />

So sei es bis heute nicht gelungen,<br />

ein zweites ökumenisches Wort zur<br />

sozialen und wirtschaftlichen Lage<br />

im Lande zu formulieren, sagte<br />

Markenzeichen in Deutschland<br />

sind die gelben Borro-Busse, die in<br />

Diasporagebieten Menschen zu<br />

den Gottesdiensten fahren. Gefördert<br />

wird auch die Organisation<br />

Fazenda de Esperanca (Höfe der<br />

Hoffnung), in denen drogenabhängige<br />

Jugendliche eine neue<br />

Chance bekommen. Hier arbeitet<br />

Pfarrer Christian Heim, der mit einigen<br />

Jugendlichen ein bewegendes<br />

Zeugnis seiner Arbeit vorstellte.<br />

Einen wichtigen Bonifatius-<br />

Schwerpunkt bilden die skandinavischen<br />

Länder. In diesen ohnehin<br />

nur dünn besiedelten Regionen<br />

gehören nur ein bis zwei Prozent<br />

der Bevölkerung der katholischen<br />

Kirche an. Durch Zuwanderer aus<br />

Stroppel. Auch fehle eine Stimme<br />

der Kirche zu Europa. Dazu warf<br />

der DG-Vorsitzende Reinhald<br />

Wolff die Frage auf, ob die Kirche<br />

hier Lösungen anbieten oder nur<br />

die Diskussion moderieren solle.<br />

Stroppel hielt dagegen, dass jeder<br />

Unternehmer in der augenblicklichen<br />

Lage durch sein Vorbild wirken<br />

könne. Das gelte besonders für<br />

die Mitglieder des <strong>BKU</strong>, forderte<br />

er. Dem hielt die Runde entgegen,<br />

die Kirche müsse im Gegenzug<br />

aber auch die Leistungen der Unternehmer<br />

und Arbeitgeber besser<br />

würdigen als bisher.<br />

Nach diesen Vorlagen begann un-<br />

aller Welt wächst die Zahl der Katholiken<br />

jedoch stark und schafft<br />

eine ebenso bunte wie arme Immigrantenkirche.<br />

In dieser Umgebung<br />

sei der Kaffee nach dem<br />

Gottesdienst „das achte Sakrament“,<br />

sagte Austen. Und es entstehen<br />

neue Orden und Klöster wie<br />

das Marienkloster Tautra bei<br />

Trondheim.<br />

Für dies alles finanziert das Bonifatiuswerk<br />

Autos, Bauprojekte sowie<br />

missionarisches und diakonisches<br />

Personal. Für die Arbeit<br />

stehen pro Jahr rund 15 Millionen<br />

Euro zur Verfügung, die zu 95 Prozent<br />

aus Spenden und Kollekten<br />

der deutschen Katholiken stammen.<br />

Der Vorsitzende der DG Paderborn,<br />

Ferdinand Klingenthal,<br />

lobte in seinem Schlusswort diese<br />

„tief unternehmerische Tätigkeit“<br />

und zeigte sich beeindruckt, wie<br />

viel das Bonifatiuswerk mit seinem<br />

vergleichsweise bescheidenen Etat<br />

erreicht. Ihn würde einmal ein<br />

Effizienzvergleich interessieren,<br />

wie viel (oder wenig) mit 15 Millionen<br />

Euro im deutschen Sozialstaat<br />

bewegt werden könnte, meinte<br />

Klingenthal. Peter Unterberg<br />

Generalvikar Stroppel<br />

ter der Moderation von Stephan<br />

Teuber eine offene und mitunter<br />

kontroverse Diskussion über das<br />

Thema des Abends: „Die Sichtbarkeit<br />

der Kirche im Umfeld der<br />

Wirtschaft“. Unt<br />

<strong>BKU</strong>-Journal 3 2012 33<br />

<strong>BKU</strong>-Intern


<strong>BKU</strong>-Intern<br />

„Irische Heilungsgeschichte“<br />

Die DG Regensburg informierte sich in Dublin über die Wirtschaftslage<br />

Die Sommerreise der DG Regensburg<br />

führte in diesem Jahr<br />

in die irische Hauptstadt<br />

Dublin.<br />

Die Unternehmer machten sich vor<br />

Ort ein Bild von der Heilungsgeschichte<br />

des nach der Finanzkrise<br />

gesundenden irischen Patienten.<br />

Dazu trafen sie sich mit Erzbischof<br />

Diarmiud Martin, Aidan O’Connor<br />

aus dem irischen Außenminsterium<br />

und dem Wirtschaftsprüfer<br />

Jim Walsh.<br />

Irland war vor zwei Jahren als<br />

erstes europäisches Land unter<br />

den Euro-Rettungsschirm „geschlüpft“.<br />

Inzwischen hat das Land<br />

das Vertrauen der Anleger so weit<br />

Neuwahlen im Kloster<br />

Markus Demmer ist neuer Vorsitzender der DG Trier/Saar<br />

Markus Demmer ist neuer Vorsitzender<br />

der DG Trier/Saar.<br />

Die Mitgliederversammlung<br />

wählte den Unternehmer aus<br />

Losheim am 7. September zum<br />

Nachfolger von Johannes<br />

Naumann.<br />

Naumann trat nicht wieder zur<br />

Wahl an, weil ihn seine beruflichen<br />

Aufgaben in der Benediktinerabtei<br />

Tholey voll auslasten. Als stellvertretende<br />

Vorsitzende wurden<br />

Peter Leyendecker, Claus Schlösser<br />

und Dominicus Rohde gewählt.<br />

Im inhaltlichen Teil der Veranstaltung<br />

stellte der Pallotiner-Pater<br />

Dr. Hubert Lenz seine Gedanken<br />

zur Kirche der Zukunft vor.<br />

Auch heute sei es noch möglich,<br />

Kinder für den Glauben zu begeistern,<br />

sagte er. Dies setze aber<br />

voraus, dass auch die Erwachsenen<br />

im Umfeld mitmachen. Schwierig<br />

sei es auch, den Heranwachsenden<br />

zu helfen, auch im Glauben erwachsen<br />

zu werden.<br />

Mit seinen Kursen möchte Lenz<br />

den Menschen zeigen, dass der<br />

34 <strong>BKU</strong>-Journal 3 2012<br />

Die Gruppe bei Erzbischof<br />

Diarmiud Martin<br />

zurückgewonnen, dass es kürzlich<br />

wieder Anleihen verkaufen konnte.<br />

Erzbischof Martin stellte besonders<br />

die sozialen Aspekte heraus,<br />

die mit dem Boom und dem<br />

anschließenden Platzen der irischen<br />

Blase verbunden waren: Ge-<br />

Glaube auch etwas mit ihrem Leben<br />

zu tun hat. „Können wir über<br />

den Schatz unseres Glaubens sprechen?“,<br />

fragte er selbstkritisch. Er<br />

und seine Mitbrüder im Kloster<br />

Vallendar haben sich viele Gedanken<br />

über Glaubenskurse für Erwachsene<br />

gemacht, die solche Fragen<br />

beantworten. Dabei gehen sie<br />

davon aus, dass jeder Mensch auch<br />

Glaubensimpulse außerhalb des<br />

Elternhauses braucht.<br />

Zuvor hatte Naumann die Teilnehmer<br />

durch das Kloster Tholey<br />

geführt, das mit Unterstützung der<br />

hälter und Vermögen waren in<br />

der Boom-Phase auf Pump<br />

sprunghaft angestiegen. Dann trafen<br />

die Sparpolitik, sinkende Löhne<br />

und Zwangsversteigerungen<br />

viele Bürger vollkommen unvorbereitet.<br />

Der persönliche Eindruck<br />

der Teilnehmer der Sommerreise<br />

relativierte die in den Medien oft<br />

suggerierte mustergültige irische<br />

Krisenbewältigung: Neben Immobilienleerständen<br />

fielen ihnen<br />

insbesondere die vielen jungen<br />

Leute auf, die bettelnd in den Straßen<br />

zu sehen waren.<br />

Die Aussichten für die irische<br />

Wirtschaft seien jedoch vielversprechend,<br />

bekräftigte fi<br />

Der neue Vorstand: Claus Schlösser (v.li.), Markus Demmer, der Ehrenvorsitzende<br />

Josef Schuh, Peter Leyendecker und Dominicus Rohde<br />

<strong>BKU</strong>-Unternehmerfamilie Meiser<br />

in den vergangenen Jahren aufwändig<br />

restauriert und umgebaut<br />

wurde. Nach dem Neubau stehe<br />

nun die Belebung dieses geistlichen<br />

Zentrums auf der Agenda, erläuterte<br />

Naumann, der die Arbeiten<br />

koordiniert hat. Mit einem Zitat<br />

von Kardinal Henry Newmann<br />

rundete Naumann den Abend ab:<br />

„Ein Kloster baut man nicht, um<br />

Probleme zu lösen, sondern um<br />

Gott aus den Problemen heraus zu<br />

loben.“<br />

Peter Unterberg


fi Aidan O‘Connor aus. Das führte<br />

er zu einem wesentlichen Anteil<br />

auf das gesunkene Lohnniveau<br />

zurück, das so vielen Bürgern zu<br />

schaffen mache: Es habe die irische<br />

Wirtschaft wieder wettbewerbsfähig<br />

gemacht. Ausgesessen sei<br />

die Krise für Irland allerdings<br />

noch lange nicht.<br />

Die irischen Unternehmen sind<br />

noch lange nicht wieder dort angekommen,<br />

wo sie zu Boom-Zeiten<br />

standen: Jim Walsh stellte in bedrückenden<br />

Zahlen dar, dass viele<br />

seiner Kunden nur noch einen<br />

Bruchteil der Umsätze aufwiesen,<br />

die sie auf dem Höhepunkt des irischen<br />

Booms erzielt hätten.<br />

Grundsätzliche bleibe Irland jedoch<br />

insbesondere angesichts der<br />

irischen Steuerpolitik auch für<br />

ausländische Unternehmen ein interessanter<br />

Standort.<br />

Aktuelle Termine<br />

n Oktober<br />

05.10. DG Magdeburg: 13.00 Uhr, Mittagstisch,<br />

Bralo House, Magdeburg<br />

5.-7.10. <strong>BKU</strong>-Bundestagung in Paderborn<br />

8.10. DG Eichstätt: 19.00 Uhr Unternehmertag<br />

mit Sparkassen-Präsident<br />

Georg Fahrenschon in der<br />

Sparkasse Ingolstadt<br />

10.10. DG Fulda: in Kooperation mit der<br />

Deutschen Palliativ Stiftung, Podiumsdiskussion<br />

zum Thema Rechtsfragen<br />

am Lebensende<br />

14.-16.10. Berliner Ordo-Gespräche<br />

17.10. DG Magdeburg: 19.00 Uhr, Vortrag,<br />

„Grüne Gentechnik – Chance oder<br />

Risiko“, Roncalli-Haus, Magdeburg<br />

17.10. DG Aachen: 18.30 – 20.30 Uhr,<br />

<strong>BKU</strong> intern, gemeinsamer Austausch<br />

und Pflege des familiären<br />

Miteinanders<br />

17.10. DG Leipzig: 12:30 Uhr Mittagstisch<br />

im Restaurant „Apels Garten“, Dorotheenplatz<br />

Leipzig<br />

19.10. DG Würzburg: 19.30 Uhr, Eröffnung<br />

der Ausstellung „Jannis Kounelles“<br />

im Museum am Dom<br />

19.10. DG Kurpfalz: 18.00 Uhr, Eucheristiefeier<br />

in St. Peter, Anschließend<br />

Austausch im Ristorante Cavallo<br />

21.10. 12.00 Uhr, Veranstaltung der Joseph-<br />

Höffner-Gesellschaft zum 25. Todestag<br />

von Kardinal Höffner im Maternushaus<br />

in Köln. Pontifikalamt zuvor<br />

um 10.00 Uhr im Kölner Dom.<br />

23.10. DG München: Jour fixe, Vortrag von<br />

Franz Maget: „Demokratie stärken<br />

– Politikverdrossenheit abbauen!<br />

Impulse aus der Bayerischen Verfassung“<br />

23.10. DG Düsseldorf: 19.30 Uhr Vortrag<br />

von Cornelius Fetsch über die Arbeit<br />

von Ordo socialis<br />

<strong>BKU</strong>-Romreise 2013<br />

Vom 29. April bis 5. Mai 2013 findet<br />

die nächste Romreise des <strong>BKU</strong><br />

statt. Neu auf dem Programm<br />

stehen 2013 unter anderem San<br />

Clemente, das „unterirdische Rom“<br />

und der Ausflug durch die schöne<br />

Landschaft des Latium nach Subiaco.<br />

Dort wird die Sacro Speco besichtigt,<br />

die Grotte, in der der<br />

Heilige Benedikt als Eremit lebte.<br />

Geplant sind auch ein exklusiver<br />

Besuch der Sixtinischen Kapelle,<br />

die Teilnahme an der Generalaudienz<br />

des Papstes, ein Gespräch mit<br />

dem Präsidenten des Päpstlichen<br />

Rates zur Einheit der Christen,<br />

Kurt Kardinal Koch.<br />

Zum geselligen Teil gehören ein<br />

Ausflug in die Albaner Berge mit<br />

25.10. DG Stuttgart: 19.00 Uhr, Kaminabend:<br />

Wie verträgt sich Kirche<br />

mit (eigenem) Unternehmertum?<br />

25.10. 10.00 Uhr, Europapolitischer Konvent<br />

der Jenaer Allianz in Düsseldorf<br />

29.10. DG Berlin: <strong>BKU</strong>-Abend<br />

n November<br />

02.11. DG Magdeburg: 13.00 Uhr, Mittagstisch,<br />

Bralo House, Magdeburg<br />

06.11. DG Koblenz: 19.00 Uhr, Gottesdienst<br />

in der Unterkirche, anschl.<br />

Gesprächskreis Bund Katholischer<br />

Unternehmer, Vallendar<br />

07.11. DG Hamburg: Jour fixe<br />

09.11. 14.00 Uhr, Verleihung des Höffnerpreises<br />

an Prof. Dr. Alfred Schüller<br />

12.11. DG Aschaffenburg: 19.00 Uhr, Johannes<br />

Oswald, Dr. Stephanie Prinzessin<br />

zu Löwenstein, „Nachhaltigkeit<br />

im Unternehmensalltag<br />

21.11. DG Regensburg: 12.30 Uhr, Mittagstisch<br />

im Ristorante Federico II<br />

21.11. DG Aachen: 18.30 – 20.30 Uhr,<br />

Vortrag und Gespräch mit Reiner<br />

Schnittler, Schnittler Immobilien<br />

GmbH<br />

28.11. DG Kurpfalz: 17.00 – 21.00 Uhr,<br />

3. Unternehmertag der Diözese<br />

Speyer in der Regionalregion Rhein-<br />

Neckar im Heinrich-Pesch-Haus in<br />

Ludwigshafen.<br />

28.11. DG Leipzig: 12:30 Uhr Mittagstisch<br />

im Restaurant „Apels Garten“, Dorotheenplatz<br />

Leipzig<br />

28.11. DG Osnabrück: 19.00 Uhr, Einstimmung<br />

zum Advent mit Domkapitular<br />

Hermann Rickers und integrierte<br />

Mitgliederversammlung,<br />

Kapelle des Priesterseminars und<br />

Turmzimmer<br />

Weinprobe in Castel Gandolfo sowie<br />

Stadtrundfahrten und Führungen<br />

durch das antike Rom.<br />

Die Einladung erhalten Sie in der<br />

<strong>BKU</strong>-Geschäftsstelle in Köln, Tel.:<br />

0221/273770 oder E-Mail: jeroch@bku.de.<br />

29.11. DG Würzburg: Besichtigung des<br />

neu renovierten Doms, anschl. Gansessen<br />

in der Marktbärbel<br />

n Dezember<br />

04.12. DG Aachen: 18.30 – 20.30 Uhr,<br />

<strong>BKU</strong> intern, Rorate Gottesdienst im<br />

Priesterseminar Aachen, gemeinsamer<br />

Austausch und Pflege des familiären<br />

Miteinander<br />

05.12. DG Regensburg: 16.30 Uhr, Mitgliederversammlung,<br />

adventliche<br />

Besinnung, Abendessen<br />

05.12. DG Hamburg: 18.15 Uhr, hl. Messe<br />

im Mariendom, anschl. Weihnachtsessen<br />

6.-9.12.60. <strong>BKU</strong>-Besinnungstage in Himmerod<br />

07.12. DG Magdeburg: 13.00 Uhr, Mittagstisch,<br />

Bralo House, Magdeburg<br />

07.12. DG Ruhrgebiet: 12.00 Uhr, Traditionelles<br />

Jahresabschlusstreffen in<br />

Gelsenkirchen<br />

07.12. DG Stuttgart: 19.00 Uhr, Nikolauslesung,<br />

in der „Eselsmühle“, Leinfelden-Echterdingen<br />

10.12. DG Köln: 19.00 Uhr, Orgelkonzert,<br />

Mitgliederversammlung, mit Vorstandswahlen,<br />

anschl. Abendessen im<br />

Haus des Handwerks<br />

13.12. DG Münster: 16.45 Uhr, Marc Chagall<br />

und die Bibel, Führung, Picasso<br />

Museum<br />

13.12. DG München: Abschlussgottesdienst<br />

n Vorschau 2013<br />

17.-19.1.2013 Kongress Christlicher Führungskräfte<br />

Leipzig<br />

25.-26.3.2013 UNIAPAC-Kongress in<br />

Beirut: Christlich-muslimischer Unternehmerdialog<br />

<strong>BKU</strong>-Journal 3 2012 35<br />

<strong>BKU</strong>-Intern


I M P R E S S U M<br />

G 2943 F<br />

bku-JOURNAL<br />

Quartalszeitschrift des Bundes Katholischer Unternehmer.<br />

Herausgeber: Bund Katholischer Unternehmer e.V.,<br />

Georgstraße 18, 50676 Köln,<br />

Telefon 0221/27237-0, Fax 0221/2723727<br />

E-Mail: unterberg@bku.de<br />

Internet: http://www.bku.de<br />

Redaktion: Peter Unterberg<br />

Druck: Zimmermann Druck und Medien, Köln<br />

Erscheinung: viermal jährlich<br />

Bezugspreis: 4,00 Euro<br />

ISSN 1865-4576<br />

Pater Eberhard von Gemmingen<br />

SJ hat die Nachfolge<br />

seines Mitbruders Dr. Eugen<br />

Hillengass als Geistlicher Berater<br />

der Diözesangruppe<br />

München angetreten.<br />

Der Stabswechsel fand beim Sommerempfang<br />

des Münchener <strong>BKU</strong><br />

am 28. Juli in den Räumlichkeiten<br />

der Ober-Bank statt. Pater von<br />

Gemmingen war von 1982 bis<br />

2009 Leiter der deutschsprachigen<br />

Redaktion von Radio Vatikan und<br />

arbeitet seither in der Spendenzentrale<br />

der deutschen Jesuitenprovinz<br />

in München.<br />

Sein Vorgänger Pater Hillengass<br />

wirkte insgesamt rund<br />

20 Jahre als Geistlicher Berater des<br />

Münchener <strong>BKU</strong>. Bereits vor seiner<br />

Tätigkeit als Generalökonom<br />

der Jesuiten in Rom (1972-1993)<br />

hatte er dieses Amt inne. Er übernahm<br />

es gerne wieder, nachdem er<br />

1993 von der Deutschen Bischofskonferenz<br />

zum Gründungsgeschäftsführer<br />

von RENOVABIS<br />

bestellt worden war. Hillengass<br />

leitete das kirchliche Hilfswerk<br />

für Osteuropa bis 2002.<br />

Der Münchener <strong>BKU</strong>-Vorsitzende<br />

Gerhard Lux würdigte das<br />

Engagement von Hillengass in einer<br />

sehr persönlichen Dankesrede.<br />

Er hob hervor, dass er für Vorstand<br />

und Mitglieder der Diözesangruppe<br />

immer ein vertrauensvoller<br />

Ratgeber war. Durch die Ge-<br />

Adressenfeld<br />

Von Gemmingen folgt auf Hillengass<br />

DG München: Wechsel des Geistlichen Beraters<br />

Der Münchener <strong>BKU</strong>-Vorstand mit altem und neuem Geistlichen Berater:<br />

Martin Choroba (v.li.), Thomas Benz, Dr. Albert Gresser, P. Eberhard<br />

von Gemmingen, Gerhard Lux, P. Dr. Eugen Hillengass und<br />

Dr. Gunther Bös.<br />

staltung unzähliger Gottesdienste<br />

und geistlicher Impulse habe er<br />

einen wesentlichen Beitrag dazu<br />

geleistet, das katholische Profil<br />

des <strong>BKU</strong> zu schärfen. Lux hieß Pater<br />

von Gemmingen herzlich willkommen<br />

und dankte ihm für seine<br />

Bereitschaft, diese wichtige Aufgabe<br />

zu übernehmen.<br />

Zweiter Höhepunkt des Sommerempfangs<br />

war die Festrede<br />

von <strong>BKU</strong>-Schatzmeister Georg<br />

Freiherr von Boeselager, persönlich<br />

haftender Gesellschafter von<br />

Merck Finck & Co Privatbankiers<br />

in München. Thema des Vortrags<br />

war das <strong>BKU</strong>-Jahresthema „Eigentum<br />

und Verantwortung“.<br />

Überzeugend führte von Boeselager<br />

aus, dass Verantwortung zum<br />

einen eine personale Kategorie ist<br />

und dass sich niemand bei der<br />

Wahrnehmung seiner Verantwortung<br />

hinter Vorschriften oder Verträgen<br />

völlig verstecken könne.<br />

Zum anderen komme es aber auch<br />

auf ein Regelwerk an, das dem<br />

Haftungsprinzip zentrale Bedeutung<br />

beimesse. Martin Wilde

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