Wohin steuert Papst Franziskus? Was wirklich zählt Diener ... - BKU
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39/13<br />
27. September<br />
1,70 Euro<br />
<strong>Wohin</strong> <strong>steuert</strong><br />
<strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong>?<br />
Kommentar<br />
S. 2<br />
<strong>Was</strong> <strong>wirklich</strong><br />
<strong>zählt</strong><br />
Kirche kann bei<br />
katholischen Unternehmern<br />
abschauen<br />
S. 4<br />
<strong>Diener</strong> der<br />
Kirche müssen<br />
barmherzig sein<br />
Das Interview mit<br />
<strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong><br />
S. 16<br />
Danke für Äpfel<br />
und vieles andere<br />
Ideenbörse für einen<br />
Erntedankgottesdienst<br />
S. 45<br />
www.kirchenzeitung-koeln.de
INHALT/MEINUNG<br />
In dieser Woche<br />
vom 27. 9. bis 3. 10. 2013<br />
Begegnung mit Christen<br />
aus Ägypten<br />
In Gummersbach und Köln wird der<br />
Monat der Weltmission eröffnet<br />
Seite 8<br />
„Ich bin Rafael, der vor die<br />
Majestät Gottes tritt . . .“<br />
Erzengelfest am 29. September<br />
Seite 15<br />
Impressum/Leserbriefe<br />
Seite 17<br />
Auf die Verkündigung kommt es an<br />
Der Komponist Gregor Linßen<br />
Seite 19<br />
Regionale Berichte<br />
Seiten 33-43<br />
Ein Schutzengel für jedes Kind<br />
Engel sind Boten Gottes<br />
Seite 51<br />
Titelbild: Inmitten der Menschen: der<br />
neue Kölner Weihbischof Ansgar Puff<br />
nahm nach der feierlichen Weihezeremonie,<br />
die Kardinal Joachim Meisner<br />
leitete, vor dem Kölner Dom die<br />
Glückwünsche vieler Menschen entgegen.<br />
Dazu unser Beitrag auf den Seiten<br />
10/11. (Foto: Boecker)<br />
<strong>Wohin</strong> <strong>steuert</strong> <strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong>?<br />
Nein, ein Aufruf zur Revolution ist es nicht.<br />
Dieses auch von kirchenkritischen Medien<br />
euphorisch kommentierte Interview von<br />
<strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong> (siehe Seite 16). An den<br />
Grundfesten des katholischen Glaubens und<br />
dem Fundament der Kirche wird darin nicht<br />
gerüttelt.<br />
Aber ich kenne keine vergleichbare Veröffentlichung<br />
aus Rom, die solche Beachtung<br />
gefunden hat und eine Lawine von Hoffnung<br />
und Erwartung auslöste.<br />
Es ist ein „ganzer Vulkanstrom von<br />
Ideen“, die darin benannt werden. <strong>Franziskus</strong><br />
möchte, dass in der Kirche tagtäglich<br />
die großen und die kleinen Dinge des Alltags<br />
mit einem offenen Herzen aufgegriffen<br />
werden. Wunden seien zu heilen und innerhalb<br />
der großen Horizonte des Reiches Gottes<br />
müssten wir „viel übersehen und die kleinen<br />
Dinge aufwerten“. Die Kirche darf sich<br />
nicht in kleine Vorschriften einschließen lassen,<br />
mahnt er an. Die Menschen seien des<br />
Autoritarismus überdrüssig. Und dann bittet<br />
er darum, immer wieder, dass die <strong>Diener</strong> der<br />
Kirche barmherzig sein sollten, sich barmherzig<br />
der Menschen annehmen, sie begleiten<br />
wie der gute Samariter, der seinen Nachbarn<br />
wäscht, reinigt, aufhebt.<br />
Eine „fremde“ Sprache, die eher mit dem<br />
Herzen, denn mit dem Kopf zu verstehen ist?<br />
An wen richtet sich der <strong>Papst</strong>, wenn er von<br />
Funktionären und Staatsklerikern spricht?<br />
Sind alle Ortskirchen gemeint oder einige<br />
ganz besonders? <strong>Was</strong> bedeutet das „wer verbissen<br />
die verlorene Vergangenheit sucht,<br />
hat eine rückwärts gewandte Vision“? Oder<br />
(Karikatur: Plaßmann)<br />
„Die Sicht der Kirche als Monolith, der ohne<br />
jeden Abstrich verteidigt werden muss, ist<br />
ein Irrtum“. Wird Relativismus katechismusreif?<br />
Nein. Auf keinen Fall. Der <strong>Papst</strong> fordert<br />
den Mut, neue Räume für Gott zu eröffnen.<br />
„Das moralische Gebäude der Kirche falle<br />
zusammen wie ein Kartenhaus, wenn die<br />
Frische und der Geschmack des Evangeliums<br />
verloren gehen“, sagt der Nachfolger<br />
des heiligen Petrus. Aus Lebenserfahrung<br />
weiß er, wovon er spricht. Zwei kleine Belege:<br />
„Die Kirche kann nicht sie selbst sein,<br />
ohne die Rolle der Frauen“ und zugleich<br />
fürchtet <strong>Franziskus</strong> sich vor einer „Männlichkeit<br />
im Rock“. Oder zum anderen, wenn<br />
er von der Heiligkeit im geduldigen Volk<br />
Gottes spricht, hat er die Mütter vor Augen,<br />
die Kinder großziehen und Väter, die für<br />
das tägliche Brot sich abrackern. Und woran<br />
denkt der <strong>Papst</strong>, wenn er die alten Priester<br />
erwähnt „die so viele Verletzungen haben,<br />
aber auch ein Lächeln, weil sie dem Herrn<br />
gedient haben?“<br />
Viele Seiten umfasst das Interview. Geeignet,<br />
bei unseren Räten und Gruppen<br />
Satz für Satz gelesen zu werden, unterbrochen<br />
durch stille Pausen des Nachdenkens.<br />
Jorge Mario Bergoglio bekennt, dass er von<br />
Natur aus arglos sei. Wunderbar. Aber dann<br />
braucht er viele, viele Helfer, die mit ihm<br />
am gleichen Strang ziehen, damit sich unsere<br />
geliebte Kirche nicht auf ein schützendes<br />
Nest von Mittelmäßigkeit reduziert. <strong>Franziskus</strong><br />
weiß, dass man für Veränderungen Zeit<br />
braucht.<br />
ERICH LÄUFER<br />
2 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013
KIRCHE UND WELT<br />
Die Weite des katholischen Glaubens<br />
<strong>Papst</strong>-Interview sorgt weiter für Aufsehen<br />
VATIKANSTADT/BONN. <strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong><br />
hat mit einem großen Interview für Jesuitenzeitschriften<br />
weltweit für Aufmerksamkeit<br />
gesorgt. Auch Tage nach der Veröffentlichung<br />
hält das Interesse daran an. In dem<br />
am Donnerstagabend erschienenen Gespräch<br />
warb er für ein Klima der Offenheit in der<br />
Kirche sowie mehr Barmherzigkeit, etwa gegenüber<br />
Frauen, die eine Abtreibung hinter<br />
sich hätten. Zudem warnte das Kirchenoberhaupt<br />
vor moralischem Rigorismus, verteidigte<br />
aber die Lehren der Kirche.<br />
Neuer Botschafter für Deutschland<br />
<strong>Papst</strong> ernennt Vatikan-Diplomat Nikola Eterovic<br />
Neuer Nuntius in Deutschland: Erzbischof<br />
Nikola Eterovic.<br />
(Foto: KNA)<br />
Kardinal Joachim Meisner sagte im Domradio:<br />
„Die Antworten von <strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong><br />
atmen die ganze Vitalität des katholischen<br />
Glaubens. Der <strong>Papst</strong> greift aktuelle Themen<br />
auf und wie schon öfter, lässt er dabei keinen<br />
Raum für Engstirnigkeit, sondern macht die<br />
Tiefe und Weite eines echten katholischen<br />
Glaubens deutlich. Das Interview ist in meinen<br />
Augen die Konsequenz eines <strong>wirklich</strong><br />
überzeugten und überzeugenden Glaubenslebens.“<br />
KNA/KL<br />
>> Seite 16<br />
BERLIN/VATIKANSTADT. Der aus Kroatien<br />
stammende Vatikan-Diplomat Nikola<br />
Eterovic (62), bislang Generalsekretär der<br />
Weltbischofssynode, wird neuer Nuntius in<br />
Berlin. Das teilte der Vatikan am Wochenende<br />
mit. Erzbischof Eterovic wird Nachfolger<br />
des Schweizers Jean-Claude Périsset<br />
(74), der den <strong>Papst</strong> seit Herbst 2007 als Botschafter<br />
in Deutschland vertrat, und dessen<br />
Rücktritt gleichzeitig angenommen wurde.<br />
In Périssets Amtszeit fiel unter anderem der<br />
Besuch von <strong>Papst</strong> Benedikt XVI. in Deutschland<br />
im Jahr 2011.<br />
In einer ersten Stellungnahme bezeichnete<br />
Eterovic die Ernennung als Ehre. Das neue<br />
Amt bedeute eine große Herausforderung<br />
und gebe ihm die Möglichkeit, das mehrheitlich<br />
christliche Land kennenzulernen.<br />
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz,<br />
der Freiburger Erzbischof Robert<br />
Zollitsch, dankte Eterovics Vorgänger Périsset<br />
für die langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit.<br />
„Ihre ökumenische Kenntnis,<br />
Ihre hervorragenden und vielfältigen Sprachkenntnisse<br />
und Ihre klugen politischen Analysen<br />
haben Ihre Arbeit bei uns in Deutschland<br />
geprägt“, so Zollitsch.<br />
Eterovic wurde am 20. Januar 1951 in<br />
Pucisca in Kroatien geboren und 1977 zum<br />
Priester der Diözese Hvar geweiht. Er promovierte<br />
in Missionswissenschaften und trat<br />
1980 in den Diplomatischen Dienst des Heiligen<br />
Stuhls ein. Auslandseinsätze führten<br />
ihn an die Elfenbeinküste, nach Spanien und<br />
Nicaragua. Anschließend war er in der Zentrale<br />
des vatikanischen „Außenministeriums“<br />
in Rom tätig.<br />
Im Jahr 1999 wurde Eterovic zum Nuntius<br />
in der Ukraine ernannt und zugleich in den<br />
Rang eines Erzbischofs erhoben. Der Posten<br />
gilt aufgrund der schwierigen Beziehungen<br />
zwischen der dortigen orthodoxen und<br />
der mit Rom verbundenen Ukrainisch Griechisch-katholischen<br />
Kirche als anspruchsvoll.<br />
Zu Eterovics Aufgaben gehörte die Vorbereitung<br />
des <strong>Papst</strong>besuches 2001 in Kiew<br />
und Lemberg. Seit Februar 2004 war Eterovic<br />
Generalsekretär der Bischofssynode. In<br />
dieser Funktion war er maßgeblich für die<br />
Planung, Durchführung und Nachbereitung<br />
von fünf großen Bischofssynoden zuständig.<br />
Nachfolger von Eterovic wird Lorenzo<br />
Baldisseri (73), bislang Sekretär der vatikanischen<br />
Bischofskongregation und des Kardinalskollegiums.<br />
Neben seiner Muttersprache spricht der<br />
neue <strong>Papst</strong>botschafter in Deutschland Italienisch,<br />
Englisch, Französisch, Spanisch und<br />
Deutsch. Zudem beherrscht er mehrere slawische<br />
Sprachen, darunter Russisch, Polnisch<br />
und Ukrainisch.<br />
KNA<br />
AUS DER REDAKTION<br />
Die Kinder von heute sind die Zeitungsleser<br />
von morgen. Schon jetzt gibt es mit<br />
der Kleinen Kirchenzeitung (Seite 51)<br />
jede Woche eine eigene Seite mit Nachrichten<br />
und Berichten für Kinder. Damit<br />
Kinder schon heute die Kirchenzeitung<br />
kennenlernen können, beteiligt sich die<br />
Kirchenzeitung bereits zum zweiten Mal<br />
an dem Projekt „Kirchenzeitung in der<br />
Schule“. Schüler der 3. und 4. Klassen<br />
der Grundschulen sowie der 5. und 6.<br />
Klassen der weiterführenden Schulen im<br />
Erzbistum Köln lernen die Kirchenzeitung<br />
im Unterricht kennen und werden<br />
selbst als Reporter aktiv. Gemeinsam mit<br />
ihren Lehrern wählen<br />
sie ein Recherchethema<br />
aus. Sie<br />
besuchen ein Krankenhaus<br />
oder die<br />
Feuerwehr, interviewen<br />
Menschen, die<br />
ehrenamtlich tätig<br />
sind, oder beschäftigen<br />
sich mit Festen<br />
im Kirchenjahr. Wir<br />
von der Redaktion<br />
begleiten bei Bedarf die Recherche und<br />
geben Hilfestellung beim Schreiben der<br />
Artikel. Die fertigen Berichte und Interviews<br />
können Sie dann im nächsten Jahr<br />
in der Kirchenzeitung lesen. Projektpartner<br />
der Kirchenzeitung ist das in Aachen<br />
ansässige IZOP-Institut (Institut zur Objektivierung<br />
von Lern- und Prüfungsverfahren).<br />
Als Sponsor stellt diesmal<br />
das Stiftungszentrum des Erzbistums<br />
Köln eine großzügige Summe zur Verfügung.<br />
Dass beim Projekt „Kirchenzeitung<br />
in der Schule“ sehr spannende und<br />
interessante Berichte entstehen, konnten<br />
Sie bereits im vergangenen Jahr feststellen.<br />
Damals beteiligten sich zwölf Schulen<br />
im Erzbistum Köln an dem Projekt<br />
und waren „der Natur auf der Spur“.<br />
Ich hoffe und wünsche, dass die Schüler<br />
und Lehrer auch diesmal wieder viel<br />
Spaß haben werden. Und dass Sie interessante<br />
Berichte zu lesen bekommen.<br />
Ein paar Klassen können übrigens noch<br />
mitmachen. Start des Projekts ist am ersten<br />
Advent. Vorher gibt es für die Lehrer<br />
ein vorbereitendes Seminar in Köln.<br />
Wenn Sie sich mit Ihrer Klasse beteiligen<br />
möchten, wenden Sie sich bitte an<br />
Dr. Markus Moog vom IZOP-Institut,<br />
Telefon (0 24 08) 58 89 19, E-Mail:<br />
moog@izop.de. Ich freue mich auf Ihre<br />
Teilnahme und bin gespannt auf viele interessante<br />
Geschichten!<br />
ALMUD SCHRICKE<br />
27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 3
<strong>Was</strong> <strong>wirklich</strong> <strong>zählt</strong><br />
IM BLICKPUNKT<br />
Kirche kann bei katholischen Unternehmern abschauen<br />
Unternehmer und katholisch<br />
passt für viele Menschen nicht<br />
zusammen. Gelten sie doch unter<br />
anderem als rücksichtslos<br />
im Verfolgen ihrer Ziele. Professor<br />
h. c. Manfred Maus widerspricht diesem<br />
Vorurteil. Nach seinen Vorstellungen<br />
spielen christliche Werte eine wichtige Rolle<br />
in einer erfolgreichen Unternehmensführung.<br />
Siegbert Klein sprach mit dem ehemaligen<br />
Vorsitzenden und Mitbegründer der Baumarktkette<br />
OBI und Vorsitzenden des Bundes<br />
Katholischer Unternehmer (<strong>BKU</strong>) im Erzbistum<br />
Köln über Werte in der Unternehmensführung<br />
und ob Kirche von katholischen Unternehmern<br />
lernen kann.<br />
Herr Maus, ist der <strong>BKU</strong> nur ein weiterer<br />
Arbeitgeberverband?<br />
MAUS: Nein, der <strong>BKU</strong> ist kein Arbeitgeberverband,<br />
sondern ein freier Verein gleichgesinnter<br />
Unternehmer, die für die selben christlichen<br />
Werte und Überzeugungen eintreten.<br />
Gibt es Werte, die für den <strong>BKU</strong> eine besondere<br />
Bedeutung haben?<br />
MAUS: Beispielsweise, dass man nicht lügt<br />
und bei der Wahrheit bleibt. Deshalb haben<br />
wir mit Professor Dr. Wolfgang Ockenfels<br />
die Zehn Gebote für Unternehmer<br />
(siehe rechts)<br />
entwickelt. Das sind Regeln,<br />
die wir uns auferlegen,<br />
nicht nur intern,<br />
sondern auch nach außen.<br />
Im Grunde ist mit<br />
diesen Zehn Geboten alles<br />
gesagt. Wir müssen<br />
die Regeln nur leben,<br />
Manfred Maus.<br />
was zugegeben auch mal<br />
schwierig sein kann. Wir<br />
brauchen Werte und Regeln.<br />
Je erfolgreicher man ist, umso schneller<br />
vergisst man die Basis, warum man so erfolgreich<br />
ist. Diese Regeln haben eigentlich weltweit<br />
Bedeutung. Auch im Vatikan. Eine Bank,<br />
die Schwarzgeld verwaltet, hält sich nicht an<br />
die Regeln. Dann muss man aufräumen.<br />
Kann man als Unternehmer erfolgreich<br />
sein, ohne die Zehn Gebote zu<br />
übertreten?<br />
MAUS: Auf Vortragsreisen höre ich immer<br />
wieder: „Du kannst doch nicht christliche<br />
Werte leben und gleichzeitig ein Unternehmen<br />
führen.“ Unternehmer müssten entlassen,<br />
rücksichtslos sein, Ellenbogen gebrauchen,<br />
um ihre Ziele zu erreichen. „Ich bin<br />
auch Unternehmer, aber wenn es eng wird,<br />
dann lüge ich auch“, erklärt man mir. Dann<br />
erwidere ich: „Gerade wenn es eng wird, gerade<br />
dann müssen die Mitarbeiter oder die<br />
Kunden bei Verhandlungen wissen: Auf den<br />
kann ich mich verlassen.“ Vertrauen, Ehrlichkeit<br />
sind und bleiben die Werte, die zum<br />
Erfolg eines Unternehmens unverzichtbar<br />
sind. Ebenso gehören Redlichkeit, Toleranz<br />
und Loyalität dazu. Unternehmer und katholisch<br />
zu sein ist kein Widerspruch.<br />
Welche Rolle spielt dabei die Soziale<br />
Marktwirtschaft?<br />
MAUS: Sie ist die Basis der Arbeit des <strong>BKU</strong>.<br />
Beispielsweise aktuell die Vereinbarkeit von<br />
Familie und Beruf. Wie können wir die Karrierewünsche<br />
einer Frau mit deren Wunsch<br />
nach Kindern unter einen Hut bringen? Eine<br />
junge Frau muss von der Gesellschaft und<br />
vom Unternehmen eine Perspektive erhalten,<br />
dass sie Beruf und Mutterrolle umsetzen<br />
kann, ohne dass sie dabei überfordert wird.<br />
Für solche Probleme machen wir sensibel.<br />
Gibt es von katholischen Unternehmern<br />
geführte Firmen, die beispielhaft sind?<br />
MAUS: Es gibt etliche Mitgliedsfirmen, die<br />
verbindlich festgelegt haben, wie sie miteinander<br />
und mit Kunden umgehen wollen. Für<br />
den Erfolg ist es wichtig, dass diese Werte<br />
auch und gerade vom Management vorgelebt<br />
werden, egal wie groß das Unternehmen ist.<br />
Das hört sich gut an, aber hat nicht das<br />
Streben nach Gewinn, das Ziel eines<br />
jeden Unternehmens, letztlich vor einigen<br />
Jahren zur Finanzkrise geführt, deren Folgen<br />
wir heute noch schmerzlich spüren?<br />
MAUS: Das Streben nach Gewinn verstößt<br />
nicht gegen christliche Werte. Um Arbeitsplätze<br />
und das Überleben eines Unternehmens<br />
zu sichern, braucht man Geld zum Investieren.<br />
Das funktioniert nur, wenn ich Gewinn<br />
mache. Dabei darf ich es nicht übertreiben.<br />
Der Gewinn muss im richtigen Verhältnis<br />
stehen zur Gesamtleistung. Damit zusammen<br />
hängt unser Verhalten. Es geht nicht um Wissen.<br />
Wir wissen alles. Es geht um Verhalten,<br />
und das zu ändern, ist sehr mühsam. So ist<br />
Blick in den Erlebnisgarten der Firma Metten „Stein<br />
im <strong>BKU</strong>. Vier Grundwerte bestimmen in dem Famili<br />
Verlässlichkeit und Fairness. In der Metten-Akademie<br />
Unternehmensführung mit Werten vermittelt.<br />
nicht zu akzeptieren, dass Menschen eine Entscheidung<br />
treffen und die Verantwortung dafür<br />
nicht übernehmen. Das ist ja permanent<br />
in Finanzunternehmen passiert.<br />
Sie sprachen gerade die Zukunftsvorsorge<br />
eines Unternehmens an. Ist es<br />
mit Investitionen alleine getan?<br />
MAUS: Nein. Wir geraten in den nächsten<br />
Jahren in eine Situation, die dadurch gekennzeichnet<br />
ist, dass zunehmend Menschen<br />
aus anderen Kulturen unter uns leben werden.<br />
Wissen die Unternehmer, die Mitarbeiter,<br />
dass diese Menschen auch religiös sind<br />
und ihren Glauben leben wollen? Dürfen<br />
beispielsweise Muslime am Arbeitsplatz ihre<br />
Gebete verrichten? Unsere Gesellschaft wird<br />
nicht nur multikulturell, sondern auch älter.<br />
Auf diese Veränderungen muss ein Unternehmer<br />
vorausschauend reagieren. Wir machen<br />
mit unseren Veranstaltungen frühzeitig<br />
4 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013
+ Design“ in Overath. Die Eigentümer sind Mitglied<br />
enunternehmen das Handeln: Offenheit, Ehrlichkeit,<br />
wird nicht nur Fachwissen diskutiert, sondern auch<br />
(Fotos: Klein)<br />
darauf aufmerksam. Wir wollen die Zukunft<br />
dieser Gesellschaft mitgestalten und uns<br />
nicht von den Ereignissen überrollen lassen.<br />
Nicht alle Entscheidungen, die in einem<br />
Unternehmen gefällt werden, sind<br />
richtig. Müssen Unternehmer auch mit Kritik<br />
umgehen können?<br />
MAUS: Durch Vertuschen kann man nichts<br />
gewinnen. Fehler oder Fehlverhalten muss<br />
man unumwunden zugeben. Das kostet nicht<br />
die Reputation, sondern man wird über diesen<br />
Menschen sagen: „Der ist ehrlich, der steht<br />
dazu - falsch gelaufen.“ Dazu braucht man<br />
Charakter. Ich suche meine Mitarbeiter auch<br />
konsequent nach deren Charakterstärke aus.<br />
Der richtige Umgang mit Kritik ist entscheiden<br />
für eine positive Unternehmenskultur.<br />
Für Sie ist Kritik etwas Positives?<br />
IM BLICKPUNKT<br />
MAUS: Ja. Kritik wird häufig negativ gesehen.<br />
Dabei ist sie positiv zu sehen. Das<br />
mussten wir auch in meinem Unternehmen<br />
erst lernen. Kritik darf nicht verletzend, unter<br />
die Gürtellinie gehen und nicht persönlich<br />
sein, sondern sachlich. Je mehr Kritik –<br />
Unternehmer nennen es Feedback – kommt,<br />
umso hilfreicher ist sie, mein Produkt zu<br />
verbessern und auf die Interessen und Wünsche<br />
des Kunden gezielt einzugehen. Gute<br />
Ideen habe ich nie von Unternehmensberatern<br />
erhalten, sondern durch die Kritik meiner<br />
Kunden.<br />
Wie stellen Sie sicher, dass Ihre Kunden<br />
zufrieden sind und als Kunde bleiben?<br />
MAUS: Zufriedene Mitarbeiter machen zufriedene<br />
Kunden. Unzufriedene Mitarbeiter<br />
können keine zufriedenen Kunden machen,<br />
das ist das Ergebnis einer groß angelegten<br />
wissenschaftlichen Untersuchung. Man<br />
muss seine Mitarbeiter befragen. Erstaunlich<br />
ist, dass sie nicht mit ihrem Gehalt unzufrieden<br />
sind, sondern beklagen, dass sie häufig<br />
nicht in Entscheidungsprozesse eingebunden<br />
sind. Mitarbeiter wollen mitgenommen werden.<br />
Kommunikation und Diskussion gehören<br />
unbedingt zu einer guten Unternehmenskultur.<br />
Wie würde ein Unternehmen reagieren,<br />
wenn immer mehr Kunden wegbleiben.<br />
Bei der Kirche geht die Zahl der aktiven<br />
Gläubigen ständig zurück. Haben Sie<br />
ein Rezept für unsere Kirche?<br />
MAUS: Ich weiß, Kirche ist kein Unternehmen.<br />
Aber ich kann ihr nur raten, mehr<br />
wie ein Unternehmer zu handeln. Der Pfarrer<br />
wird sagen: „Ich habe keine Kunden, sondern<br />
Gläubige.“ Da hat er recht. Und doch<br />
muss ich ihm erwidern: „Die Menschen, die<br />
meine Läden betreten, müssen an mich glauben,<br />
an die Produkte, an deren Zuverlässigkeit,<br />
an die Aussagen meiner Mitarbeiter<br />
und, und, und.“<br />
Wie wollen Sie die Verantwortlichen in<br />
der Kirche erreichen?<br />
MAUS: Wir müssen ins Priesterseminar. Vor<br />
wenigen Wochen hatten wir ein Gespräch<br />
mit dem Regens Dr. Markus Hofmann, der<br />
unser Anliegen unterstützt. Wir müssen mit<br />
den jungen Priestern ins Gespräch kommen.<br />
Ihnen bieten wir an, sich mit unseren Unternehmensregeln<br />
auseinanderzusetzen. Wenn<br />
die Kunden den OBI-Märkten fernbleiben,<br />
muss ich nach den Gründen forschen und die<br />
Kunden befragen. Auch wenn Kirche keine<br />
Kunden hat, sondern Gläubige, so muss<br />
sie doch ähnlich aktiv werden und nach den<br />
Gründen für leere Kirchen fragen. Dabei<br />
können wir mit unseren über 1200 Mitgliedern<br />
helfen.<br />
■<br />
10 Gebote für<br />
Unternehmer<br />
1. Spiele dich nicht als Herrgott auf und<br />
halte dich nicht für allwissend oder allmächtig.<br />
Höre auf dein Gewissen und<br />
auf deine Mitarbeiter. Sei kritisch dem<br />
Zeitgeist gegenüber und orientiere dich<br />
an bleibenden Werten.<br />
2. Missbrauche Gott und die religiösen<br />
Symbole nicht zu Werbezwecken. Rede<br />
nicht von höchsten Werten, wenn du<br />
nicht danach handelst. Verstecke deine<br />
Geschäftsinteressen nicht hinter hohen<br />
moralischen Ansprüchen.<br />
3. Halte dir den Sonntag frei als Zeit der<br />
Rekreation, der Danksagung und des<br />
familiären Lebens. Respektiere die religiösen<br />
Ansprüche deiner Mitarbeiter.<br />
Achte darauf, zur Ruhe und Besinnung<br />
zu kommen in der Hektik des Alltags.<br />
4. Kümmere dich um Väter und Mütter, die<br />
sich für die nächste Generation einsetzen<br />
und somit die Zukunft sichern. Fördere<br />
den Einsatz älterer Mitarbeiter, so<br />
wie du jungen Menschen eine Chance<br />
gibst.<br />
5. Sorge dafür, dass dem Leben dienliche<br />
Güter und Leistungen in humaner Weise<br />
entstehen. Beachte die Menschenwürde,<br />
verängstige nicht deine Mitarbeiter und<br />
verhindere „Mobbing“. Vernichte nicht<br />
deine Konkurrenten. Sie sind notwendig<br />
für den Wettbewerb und sollen deine<br />
Leistung beflügeln.<br />
6. Sei nicht so mit einem Unternehmen<br />
„verheiratet“, dass deine Familie darunter<br />
leidet. Bedenke die Treuepflicht gegenüber<br />
deiner Familie. Sei dir auch der<br />
Loyalitätspflicht dem Unternehmen gegenüber<br />
bewusst, dem du zu dienen hast.<br />
7. Achte das geistige und materielle Eigentum<br />
anderer. Spreche ihnen nicht<br />
die Möglichkeit ab, bessere Leistungen<br />
zu bringen. Lass dich nicht korrumpieren<br />
durch Vorteile, die nicht in deiner<br />
Leistung begründet sind, und führe auch<br />
andere nicht in Versuchung. Sei treu in<br />
kleinen wie in großen Dingen.<br />
8. Unterlasse wahrheitswidrige Aussagen<br />
über Mitarbeiter, Kunden und Konkurrenten.<br />
Verspreche nicht mehr, als du<br />
halten kannst. Täusche nicht durch irreführende<br />
Verheißungen und Werbung.<br />
Bleib glaubwürdig.<br />
9. Handle nie bloß nach Sympathie. Fördere<br />
keine Mitarbeiter, nur weil du eine<br />
persönliche Vorliebe für sie hast. Nutze<br />
deine Vormachtstellung nicht aus, um<br />
Mitarbeiter sexuell zu missbrauchen.<br />
10. Zügele deine Begehrlichkeit. Halte deinen<br />
Egoismus im Zaum. Vermeide die<br />
Laster des Neides und Geizes. Freue<br />
dich, dass auch andere Erfolg haben.<br />
27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 5
KIRCHE UND WELT<br />
SOZIALE NETZWERKE STÄRKER NUTZEN. <strong>Papst</strong><br />
<strong>Franziskus</strong> hat zu einer stärkeren Nutzung<br />
neuer Medien und sozialer Netzwerke<br />
zur Glaubensverkündigung aufgerufen.<br />
Die Kirche müsse über diese<br />
neuen Technologien den Dialog mit<br />
jenen Menschen suchen, die „mitunter<br />
ein wenig enttäuscht“ von einem<br />
Christentum seien, „das ihnen steril erscheint“,<br />
sagte der <strong>Papst</strong> vor Mitgliedern<br />
des päpstlichen Medienrats im<br />
Vatikan. Auch auf den neuen Kommunikationswegen<br />
müsse es der Kirche<br />
gelingen, „Wärme zu bringen und die<br />
Herzen zu entflammen“.<br />
IM MISSBRAUCHSSKANDAL NICHTS VERTUSCHT.<br />
Benedikt XVI. hat sich gegen den Vorwurf<br />
der Vertuschung des Missbrauchsskandals<br />
in der katholischen Kirche<br />
verwahrt. Es müsse alles getan werden,<br />
damit sich solche Vorfälle niemals wiederholten,<br />
schrieb der emeritierte <strong>Papst</strong><br />
in einem Antwortbrief an den Mathematiker<br />
und Atheisten Piergiorgio<br />
Odifreddi. „Niemals habe ich versucht,<br />
diese Dinge zu vertuschen“, betont Benedikt<br />
XVI. Zudem sei erwiesen, dass<br />
es im kirchlichen Raum nicht häufiger<br />
zu Kindesmissbrauch komme als in anderen<br />
Teilen der Gesellschaft. Wer über<br />
das Schlechte in der Kirche rede, dürfe<br />
über das Gute nicht schweigen.<br />
PAPST VERURTEILT ANSCHLAG AUF KIRCHE. Nach<br />
dem Selbstmordanschlag auf eine protestantische<br />
Kirche in Pakistan hat dort<br />
eine dreitägige Staatstrauer stattgefunden.<br />
<strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong> verurteilte den<br />
Anschlag als einen „Irrweg des Hasses<br />
und der Gewalt“. Eine bessere Welt<br />
lasse sich nur auf der „Straße des Friedens“<br />
schaffen, sagte er zum Abschluss<br />
seines eintägigen Besuchs auf der italienischen<br />
Mittelmeerinsel Sardinien bei<br />
einem Treffen mit Jugendlichen. Durch<br />
den Anschlag auf eine anglikanische<br />
Kirche in der Stadt Peschawar kamen<br />
mindestens 80 Menschen ums Leben;<br />
mehr als 140 wurden verletzt.<br />
MÜLLER ALS PRÄFEKT DER GLAUBENSKONGRE-<br />
GATION BESTÄTIGT. Kurienerzbischof Gerhard<br />
Ludwig Müller (65) ist von <strong>Papst</strong><br />
<strong>Franziskus</strong> in seinem Amt als Präfekt<br />
der vatikanischen Glaubenskongregation<br />
bestätigt worden. <strong>Franziskus</strong> hatte<br />
nach seiner Wahl Müller wie alle anderen<br />
Leiter der Kurienbehörden zunächst<br />
nur vorläufig im Amt bestätigt.<br />
Der frühere Bischof von Regensburg<br />
war im Juli 2012 von Benedikt XVI. an<br />
die Spitze der Glaubenskongregration<br />
berufen worden.<br />
Erzbischof Robert Zollitsch (rechts) im Gespräch mit dem bisherigen Apostolischen Nuntius<br />
in Deutschland, Erzbischof Jean-Claude Périsset.<br />
(Foto: KNA)<br />
Bischöfe verabschieden Périsset<br />
Apostolischer Nuntius hat seinen Rücktritt eingereicht<br />
FULDA. Eine bescheidene, barmherzige und<br />
mutige Kirche hat der Vorsitzende der Deutschen<br />
Bischofskonferenz, Erzbischof Robert<br />
Zollitsch, angemahnt. Bei der Eröffnung der<br />
Herbstvollversammlung der deutschen Bischöfe<br />
in Fulda betonte Zollitsch am Montag<br />
seine Übereinstimmung mit den neuen<br />
Akzenten von <strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong>. Es gelte, an<br />
die Ränder zu gehen, um die Bekanntschaft<br />
der Menschen zu schließen und „nahbar statt<br />
unnahbar“ zu sein. Dabei seien der Phantasie<br />
keine Grenzen gesetzt.<br />
Unter Hinweis auf den Missbrauchsskandal<br />
und auf die Frage des rechten Umgangs<br />
mit wiederverheirateten Geschiedenen in der<br />
Kirche sprach Zollitsch von einem Misstrauen<br />
gegenüber dem kirchlichen Amt, den kirchlichen<br />
Strukturen sowie der Lehre und pastoralen<br />
Praxis. Misstrauen hebe Vertrauen auf.<br />
Ohne Vertrauen aber könne die Glaubensverkündigung<br />
keine Früchte bringen. Es gehe darum,<br />
herauszufinden, „wie wir mehr Barmherzigkeit<br />
mit den Menschen zeigen und bezeugen<br />
können“, die in einer Welt voller Brüche<br />
und Widersprüche lebten.<br />
Der noch bis zum Frühjahr 2014 amtierende<br />
Vorsitzende betonte, die Kirche könne<br />
nicht aufhalten, dass „das Netz alter Sicherheiten<br />
zerreißt“. Wer als Missionar Christi unterwegs<br />
sei, müsse bereit sein, alte, scheinbar<br />
unaufgebbare Sicherheiten hinter sich zu<br />
lassen. Die Bischöfe müssten unter den veränderten<br />
Bedingungen einer neuen Epoche<br />
kirchlichen Lebens noch stärker in diese „innere<br />
Freiheit der Jünger Jesu“ hineinwachsen.<br />
Mehrfach berief sich Zollitsch auf <strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong><br />
und dessen vor wenigen Tagen veröffentlichtes<br />
umfangreiches Interview für Jesuiten-Zeitschriften<br />
(siehe Seite 16). Er sprach<br />
von wertvollen Impulsen, die der <strong>Papst</strong> gebe.<br />
Die von Zollitsch angemahnte „bescheidene<br />
und barmherzige“ Kirche muss nach seinen<br />
Worten auch eine Kirche gelebter Kollegialität<br />
und eine glaubensstarke Kirche sein.<br />
Es bedürfe einer „steten Vergewisserung, dass<br />
wir selbst tief in Gott verankert sind“, sagte<br />
Zollitsch. „Wie können wir den Menschen<br />
Weggefährten sein und Helfer, mitten im Alltag<br />
die Spuren Gottes zu entdecken, wenn wir<br />
selbst zu wenig mit ihm vertraut sind?“<br />
„Wir tun gut daran, keine<br />
Berührungsängste zu haben“<br />
Er hob hervor, ein gläubiger Mensch und<br />
zumal ein Bischof sei immer dazu berufen,<br />
den Mitmenschen zu dienen. Anderes verdiene<br />
nicht, Nachfolge Jesu genannt zu werden,<br />
„der gekommen sei, nicht zu herrschen, sondern<br />
zu dienen“. „Wir tun gut daran, keine Berührungsängste<br />
zu haben – auch nicht mit denen,<br />
die uns auf den ersten Blick fremd vorkommen<br />
und deren Leben uns unverständlich<br />
erscheint“, betonte Zollitsch.<br />
Am Montag verabschiedeten die Bischöfe<br />
außerdem den Apostolischen Nuntius in<br />
Deutschland, Erzbischof Jean-Claude Périsset.<br />
Zollitsch sprach von einem „sehr mitbrüderlichen<br />
Verhältnis“ zwischen der Bischofskonferenz<br />
und Périsset. Am Samstag hatte<br />
<strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong> das altersbedingte Rücktrittsgesuch<br />
von Périsset, der im April 75 Jahre<br />
alt wird, angenommen. Zugleich ernannte er<br />
den 62 Jahre alten Vatikan-Diplomaten Nikola<br />
Eterovic zu Périssets Nachfolger. KNA<br />
6 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013
Große Geschichte in 90 Minuten<br />
ERZBISTUM aktuell<br />
Feierstunde im Dom zu 1700 Jahren Erzbistum Köln<br />
KÖLN. Mit einer Feierstunde im Dom beginnt<br />
am jetzigen Sonntag, 29. September,<br />
das Jubiläumsjahr zu 1700 Jahren Erzbistum<br />
Köln. An dem Auftakt der Feierlichkeiten<br />
unter dem Titel „Große Geschichte<br />
– 1700 Jahre Erzbistum Köln“ nimmt neben<br />
Kardinal Joachim Meisner auch die Ministerpräsidentin<br />
des Landes Nordrhein-<br />
Westfalen, Hannelore Kraft, teil. Ihr Kommen<br />
angekündigt haben zudem der Bischof<br />
von Trier, Stephan Ackermann, und<br />
der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz<br />
van-Elst sowie der Präses der Rheinischen<br />
Landeskirche, Manfred Rekowski,<br />
und Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters.<br />
Alle Interessierten sind zur Feier des<br />
Bistumsjubiläums eingeladen. Beginn ist um<br />
16.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.<br />
In sechs Schlaglichtern wird die 1700-jährige<br />
Geschichte des Erzbistums Köln zusammengefasst:<br />
Der Historiker Professor Heinz<br />
Finger wird das erste Schlaglicht auf die urkundlichen<br />
Erwähnungen des Bistums in den<br />
Jahren 313 und 314 werfen, in denen der vermutlich<br />
erste Kölner Bischof Maternus bezeugt<br />
wird. Die folgenden Schlaglichter werden<br />
auf ganz unterschiedliche Weise dargestellt:<br />
Eine Präsentation der Klosterruine<br />
Heisterbach wird die Säkularisation verdeutlichen,<br />
und Zeitzeugen werden die Zeit des<br />
Zweiten Weltkriegs und den anschließenden<br />
Wiederaufbau erläutern, wobei auch das Altenberger<br />
Friedenslicht eine Rolle spielt.<br />
Musikalisch wird ebenfalls ein weiter Bogen<br />
gespannt: von „Sicut Servus“, vorgetragen<br />
vom Kammerchor Wipperfürth, über das<br />
„Jauchzet dem Herrn, alle Welt“ von Felix<br />
Mendelssohn Bartholdy, gesungen vom Vocalensemble<br />
Udin d’Art, bis hin zum „Kolping<br />
Rap“ von Jungrapper Simon Mohr.<br />
Nach der Feierstunde im Dom gibt es einen<br />
Imbiss auf dem Roncalliplatz.<br />
Bereits seit Dienstag stehen auf dem<br />
Roncalliplatz 19 Stelen, auf denen die Geschichte<br />
des Erzbistums dargestellt wird. Am<br />
Montag werden die Stelen auf Reisen gehen<br />
und sind dann ein Jahr lang im monatlichen<br />
Wechsel an vielen unterschiedlichen Orten<br />
im Erzbistum zu sehen.<br />
EB<br />
>> www.grossegeschichte.info<br />
Adventmitspielkonzerte<br />
mit den Höhnern<br />
KÖLN. Auch in diesem Jahr lädt das<br />
Erzbistum Köln wieder ein, zusammen<br />
mit den „Höhnern“ im Advent zu<br />
musizieren. Weil jedes Jahr mehr Kinder<br />
und Erwachsene mitmachen wollen,<br />
stehen in diesem Jahr sogar zwei<br />
Termine zur Auswahl: am Samstag, 7.<br />
Dezember, in der Kirche St. Agnes und<br />
am Sonntag, 8. Dezember, im Kölner<br />
Dom. Das Konzert in St. Agnes wird<br />
vom WDR aufgezeichnet und am 15.<br />
Dezember in der ARD-Sendung „Lieder<br />
zum Advent“ ausgestrahlt. Das traditionelle<br />
Adventmitspielkonzert im<br />
Kölner Dom findet nun bereits zum<br />
vierten Mal hintereinander statt. Es<br />
beginnt am Sonntag, 8. Dezember,<br />
um 14.30 Uhr und dauert bis 16.30<br />
Uhr. Dieses Konzert wird live auf<br />
www.domradio.de übertragen.<br />
Zu beiden kostenlosen Konzerten<br />
ist eine Anmeldung im Internet notwendig,<br />
da nur eine begrenzte Zahl<br />
von Plätzen zur Verfügung steht. Janus<br />
Fröhlich, Schlagzeuger der „Höhner“,<br />
und sein Vorbereitungsteam bitten darum,<br />
sich nur zu einem Konzert anzumelden,<br />
damit möglichst alle Interessierten<br />
einen Platz bekommen können.<br />
In St. Agnes werden 500 Instrumentalisten<br />
und ebenso viele Sänger erwartet.<br />
Unterstützt werden sie von Ministerpräsidentin<br />
Hannelore Kraft und den<br />
Prominenten Maite Kelly und Florian<br />
Silbereisen. Im Kölner Dom werden<br />
wieder 2000 Teilnehmende mit Instrumenten<br />
und 2000 Sänger Platz finden.<br />
Kinder unter zehn Jahren können eine<br />
Begleitperson mitbringen.<br />
Die Texte und Noten zu den beiden<br />
Konzerten sind auf der Homepage des<br />
Adventmitspielkonzertes zu finden. Ab<br />
1. Oktober ist die Anmeldung freigeschaltet.<br />
EB<br />
>> www.adventmitspielkonzert.de<br />
Berichtigung<br />
19 Stelen auf dem Roncalliplatz am Dom erzählen die 1700-jährige Geschichte des Erzbistums<br />
Köln.<br />
(Foto: Boecker)<br />
In der letzten Ausgabe gab es eine Verwirrung<br />
bei den Pastoral- und Gemeindereferenten:<br />
Ihre Beauftragung zu<br />
Gemeindereferenten/innen erhielten:<br />
Sophie Bunse, Stefan Drießen, Anne-<br />
Kristin Graumann, Anita Königsmann<br />
und Monika Ziegelmeier. Ihre Beauftragung<br />
zu Pastoralreferent/innen erhielten<br />
Benjamin Floer, Monika Floss<br />
und Maike Kütter.<br />
27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 7
ERZBISTUM aktuell<br />
Der koptische Pfarrer Boulos Nassief trifft sich jede Woche mit Gehörlosen in der oberägyptischen Stadt Minya, um ihnen aus der Isolation<br />
zu helfen. Denn viele Ägypter sehen in Menschen mit Behinderung einen Fluch Gottes.<br />
(Foto: Hartmut Schwarzbach/missio)<br />
Begegnung mit Christen aus Ägypten<br />
In Gummersbach und Köln wird der Monat der Weltmission eröffnet<br />
GUMMERSBACH/KÖLN. Mit Hoffen und<br />
Bangen erleben die Christen Ägyptens zurzeit<br />
die politischen Umbrüche in ihrem Land.<br />
Sie wünschen sich einen <strong>wirklich</strong>en demokratischen<br />
Wandel und einen Staat, in dem auch<br />
sie als Christen frei leben können, ohne diskriminiert<br />
zu werden. Besonders die jungen<br />
Christen hoffen auf eine bessere Zukunft in<br />
ihrem Land. Das Hilfswerk missio ermöglicht<br />
den Gläubigen im Erzbistum Köln auf<br />
unterschiedlichen Wegen, mit Menschen aus<br />
Ägypten in Kontakt zu kommen. Beispielsweise<br />
beim Festival in Gummersbach oder<br />
FESTIVAL<br />
Mit einem Festival „Hear my soul“ beginnt<br />
missio den Monat der Weltmission<br />
in Gummersbach am Freitag, 4.<br />
Oktober. In der Halle 32 in der Brückenstraße<br />
4 beginnt um 20 Uhr ein<br />
Kulturerlebnis mit Musik, Gesprächen<br />
und Impressionen aus Ägypten. Die<br />
bekannte christliche Popsängerin und<br />
Komponistin Judy Bailey gibt in Gummersbach<br />
ein kleines Konzert. Moderiert<br />
wird die Veranstaltung vom Chefredakteur<br />
des domradios, Ingo Brüggenjürgen.<br />
Der Eintritt ist frei.<br />
beim Fest der Weltkirche im Kölner Maternushaus.<br />
„Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben“<br />
(Jer 29,11) ist das Leitwort der diesjährigen<br />
Aktion zum Sonntag der Weltmission.<br />
Es stammt aus dem Buch Jeremia und greift<br />
eine völlig hoffnungslose Situation des Volkes<br />
Juda auf. Doch das 29. Kapitel ist ein<br />
Kapitel der Wende. Gottes Zusage öffnet den<br />
Blick für ein Leben in Hoffnung und mit Zukunft.<br />
Aktueller könnte das Bibelzitat in Bezug<br />
auf Ägypten kaum sein.<br />
Die katholische Kirche Ägyptens ist mit<br />
ihren 250 000 Mitgliedern eine kleine Kirche,<br />
die sich besonders um die Ärmsten und<br />
Schwächsten sorgt. Dabei leistet die Kirche<br />
Außerordentliches. Beispielsweise, wenn es<br />
um Bildung und Förderung junger Menschen<br />
geht, die aus ärmsten Verhältnissen kommen.<br />
Ohne dieses kirchliche Engagement hätten<br />
viele Menschen in Ägypten kaum eine Chance<br />
auf ein menschenwürdiges Leben.<br />
Nach dem Sturz von Hosni Mubarak Anfang<br />
2011 hofften viele Ägypter, dass ihr<br />
Land jetzt einen politischen Wandel hin zu<br />
mehr Demokratie, Freiheit und Wohlstand<br />
vollziehen würde. Doch diese Hoffnung erfüllte<br />
sich nicht. Der erste demokratisch gewählte<br />
Präsident Ägyptens, Mohammed<br />
Mursi, trieb eine stärkere Islamisierung voran.<br />
Besonders die Christen fühlten sich an<br />
den Rand der Gesellschaft gedrängt.<br />
Trotz der schwierigen Situation, in der sich<br />
die Christen in Ägypten zurzeit befinden, zeigen<br />
sie sich über den Sturz Präsident Mursis<br />
erleichtert. Mit dem Machtwechsel verbinden<br />
sie die große Hoffnung, in Zukunft als gesellschaftlich<br />
relevante und akzeptierte Kraft<br />
wahrgenommen zu werden. An der Gestaltung<br />
der neuen ägyptischen Verfassung arbeiten<br />
50 Mitglieder aus den verschiedenen Bereichen<br />
der Gesellschaft mit. Unter den dazu<br />
berufenen Personen befinden sich auch fünf<br />
christliche Vertreter, unter ihnen auch ein koptisch-katholischer<br />
Bischof. MG/BT/KL<br />
PONTIFIKALAMT<br />
Mit einem Pontifikalamt wird der Monat<br />
der Weltmission am Sonntag, 6. Oktober,<br />
um 10 Uhr im Kölner Dom eröffnet.<br />
Kardinal Joachim Meisner wird<br />
begleitet von Kardinal Sandri, Präfekt<br />
der Orientalenkongregation, und dem<br />
koptisch-katholischen Patriarchen von<br />
Ägypten, Ibrahim Isaac Sedrak. Musikalisch<br />
wirken mit die Kölner Dommusik<br />
und die Schola des koptisch-katholischen<br />
Priesterseminars in Kairo. Anschließend<br />
beginnt um 12 Uhr das Fest<br />
der Weltkirche im Maternushaus.<br />
8 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013
Sein „Draht“ zu Jugendlichen<br />
ERZBISTUM aktuell<br />
Weihbischof Schwaderlapp berichtet von seinen Aktivitäten in Sozialen Netzwerken<br />
KÖLN. 2000 Freunde hat er auf Facebook. Gut<br />
1100-mal wurde auf seiner Seite „Firmlinge im<br />
Gespräch mit Weihbischof Schwaderlapp“ der<br />
„Gefällt mir“-Knopf gedrückt. Über 50 Filme<br />
lassen sich mittlerweile auf dem eigenen You-<br />
Tube-Kanal ansehen – einige davon sind mehr<br />
als 1500-mal aufgerufen worden. Im Interview<br />
mit Johanna Heckeley von der Pressestelle des<br />
Erzbistums Köln er<strong>zählt</strong> Weihbischof Dr. Dominikus<br />
Schwaderlapp von seinem Einstieg ins<br />
Web 2.0 (Soziale Netzwerke) vor einem Jahr<br />
und seine neue Videoblog-Serie „Kirche – und<br />
wozu das Ganze?“.<br />
Herr Weihbischof, wie sind Sie überhaupt<br />
auf die Idee gekommen, sich einen<br />
Facebook-Account und ein YouTube-Konto zuzulegen?<br />
SCHWADERLAPP: Als ich Jugendliche auf<br />
dem Weltjugendtag 2011 in Madrid begleitet<br />
habe, ist mir aufgefallen, dass ich ohne<br />
Facebook keinen Kontakt zu ihnen aufnehmen<br />
konnte, denn alle Absprachen wurden auf<br />
Facebook getroffen. Weil ich aber auch über die<br />
Firmung hinaus mit den Jugendlichen Kontakt<br />
halten wollte, habe ich mir einen Account erstellt.<br />
Es ist eine gute Plattform, um einerseits<br />
etwas hochzuladen, was dann von den Jugendlichen<br />
gesehen wird, wie etwa meine Filme,<br />
aber andererseits auch, um eine Rückmeldung<br />
oder Anfragen zu erhalten.<br />
<strong>Was</strong> sind für Sie die Chancen von Web<br />
2.0?<br />
SCHWADERLAPP: Wir müssen dahin gehen,<br />
wo die Leute sind, und die Jugendlichen sind<br />
heute eben im Web 2.0. Das ist gut für die Vernetzung.<br />
Für einen intensiven Kontakt reicht es<br />
natürlich nicht aus, aber für einen Erstkontakt<br />
ist es ein geeignetes Medium. Daraus können<br />
dann in Einzelfällen auch weiterführende Gespräche<br />
im <strong>wirklich</strong>en Leben entstehen.<br />
Welche Reaktionen erhalten Sie denn?<br />
SCHWADERLAPP: Das ist ganz unterschiedlich.<br />
Nach den Firmungen mache ich gerne ein<br />
Foto von den Firmlingen und stelle es meist<br />
unmittelbar danach online. Da erhalte ich viele<br />
Reaktionen, die meisten drücken den „Gefällt<br />
mir“-Knopf. Andere schreiben mir persönliche<br />
Nachrichten, und nicht wenige sind<br />
verblüfft, dass ich tatsächlich antworte: Es haben<br />
mich schon Firmlinge kontaktiert, die hatten<br />
Fragen zur Kirche für ihre Hausaufgaben<br />
im Religionsunterricht. Dann gab es Anfragen<br />
zu einer meiner Katechesen, wo Besucher im<br />
Nachhinein etwas genauer wissen wollten. Ich<br />
Aktiv im Web 2.0: Weihbischof Dr. Dominikus<br />
Schwaderlapp.<br />
(Foto: Boecker)<br />
hatte auch schon eine ernste Frage im Bereich<br />
der Seelsorge. Da habe ich dann aber einen Gesprächstermin<br />
vereinbart.<br />
Und wer schaut sich Ihre Filme an?<br />
SCHWADERLAPP: Im Internet lässt sich das<br />
ja gut nachverfolgen. Etwa 33 Prozent der Zuschauer<br />
sind 12- bis 17-Jährige, also die, die<br />
im Alter der Firmlinge sind. Daran merke ich,<br />
dass ich <strong>wirklich</strong> meine Zielgruppe erreiche.<br />
Die Katecheten sehen sich meine Filme auch<br />
an, denn weitere 29 Prozent der Aufrufe fallen<br />
auf 18- bis 34-Jährige, also die Altersgruppe,<br />
in der die meisten Katecheten sind. Überhaupt<br />
finde ich die vielfältige Nutzung meiner Videos<br />
gut: Ich habe gehört, dass sie sogar von Religionslehrern<br />
im Unterricht als Einstieg verwendet<br />
werden.<br />
<strong>Was</strong> inspiriert Sie für die Themenfindung<br />
Ihrer Filme und wie bereiten Sie<br />
sich für den Filmdreh vor?<br />
SCHWADERLAPP: Ich spreche in meinen Videos<br />
das an, was ich den Leuten gerne nahebringen<br />
möchte. Dazu überlege ich mir einen<br />
Themenkomplex und unterteile diesen dann<br />
für die einzelnen Clips. Dabei berate ich mich<br />
mit unseren kompetenten Fachleuten aus der<br />
Stabsabteilung Medien. Auch über die Drehorte<br />
sprechen wir dann, manchmal sind diese eine<br />
Art Leitfaden für die Filme, so wie bei meiner<br />
neuen Serie „Kirche – und wozu das Ganze?“<br />
der Kölner Dom. Für die Aufnahmen habe ich<br />
aber weder Drehbuch noch Skript. Ich überlege<br />
mir ungefähr, was ich sagen will, und dann<br />
geht’s los. Ich denke, dass es dadurch authentischer<br />
wirkt. Auf einen Dreh bereite ich mich<br />
vor wie auf eine Predigt: Außer der inhaltlichen<br />
Vorbereitung bete ich zum Heiligen Geist und<br />
bitte ihn, mir bei der Verkündigung zu helfen.<br />
Welche Methode haben Sie, um komplexe<br />
Themen leicht verständlich zu machen?<br />
SCHWADERLAPP: Ich bin davon überzeugt:<br />
Unser Glaube ist einfach! Bei den Filmen versuche<br />
ich, mich an der Lebenswelt meiner Zielgruppe<br />
zu orientieren. Wenn mir eine Aufnahme<br />
zu geschraubt vorkommt, mache ich sie<br />
noch einmal und überlege mir, wie das wohl<br />
wäre, wenn die Jugendlichen es hörten. Das<br />
Feedback des Kamera-Teams ist mir dabei sehr<br />
wichtig. Eine Herausforderung war das vor allem<br />
bei der Serie „Liebe, Freundschaft und<br />
mehr“: Schon das Thema Sexualität ist ja anspruchsvoll,<br />
und es sollte nicht banal, aber auch<br />
nicht zu hochtrabend daherkommen. Gleichzeitig<br />
wollte ich zeigen, dass es gerade zu diesem<br />
Thema von der Seite der Kirche her sehr<br />
viel Positives zu sagen gibt.<br />
<strong>Was</strong> motiviert Sie, weiterzumachen?<br />
SCHWADERLAPP: Es ist eben eine Form<br />
der Verkündigung. Wenn meine Filme und die<br />
Facebook-Seite auch nur einen ermutigen und<br />
ihn im Glauben stärken können, dann hat es<br />
sich gelohnt. Dazu ist es ja <strong>wirklich</strong> ein überschaubarer<br />
Aufwand. Die Serien drehen wir an<br />
einem Drehtag und die Facebook-Seite kann<br />
ich selbst mit Fotos bestücken. Mein Traum<br />
wäre es, in Zukunft einen Chat zu haben, in<br />
dem mich die Jugendlichen zu bestimmten Zeiten<br />
mit ihren Belangen ansprechen können und<br />
wir <strong>wirklich</strong> in einen Dialog treten könnten.<br />
INFO<br />
Die neue Serie „Kirche – und wozu das Ganze?“<br />
handelt von der Kirche selbst. Vor dem Hintergrund<br />
des Kölner Doms wird sich Weihbischof Dr. Dominikus<br />
Schwaderlapp mit Fragen unter anderem nach<br />
dem Ursprung und Zweck der Kirche, dem Zusammenhang<br />
von Bibel und Kirche und der besonderen<br />
Bedeutung der Geistlichen beschäftigen. Alle Videos<br />
der Reihe kann man nach Fertigstellung auf<br />
der Facebook-Seite „Firmlinge im Gespräch mit<br />
Weihbischof Schwaderlapp“ anschauen.<br />
27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 9
BERICHT<br />
Segnend zog der neugeweihte Bischof Ansgar Puff an der Seite von Kardinal Joachim Meisner aus dem Dom aus.<br />
Gerettet durch seine Barmherzigkeit<br />
Ansgar Puff im Kölner Dom zum Bischof geweiht<br />
„Drückt ruhig fest zu“, ermunterte der Erzbischof die beiden Diakone,<br />
die dem neuen Bischof das Evangeliar aufs Haupt legten.<br />
Glockengeläut und aufrüttelnder<br />
Fanfarenstoß über dem<br />
Hauptportal der Kathedrale lassen<br />
am Morgen des 21. September keinen<br />
Zweifel: Die Liturgie der Bischofsweihe<br />
beginnt. Zwölf Bischöfe,<br />
unter ihnen die Kardinäle<br />
Joachim Meisner und Paul Josef<br />
Cordes, hunderte Priester, Diakone<br />
und Seminaristen und zuhauf<br />
das Volk Gottes machen aus dem<br />
Hohen Dom zu Köln den Festsaal<br />
für die Bischofsweihe von Ansgar<br />
Puff, dem langjährigen Düsseldorfer<br />
Pastor und zuletzt Leiter<br />
der Personalabteilung im Generalvikariat.<br />
<strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong> hat<br />
den leidenschaftlichen Seelsorger<br />
zum Titularbischof von Gordo und<br />
zum Weihbischof in Köln bestellt.<br />
Im Ernennungsschreiben heißt es:<br />
„Für die Übertragung dieses Amtes<br />
halten wir dich für geeignet, da<br />
du mit herausragenden Gaben ausgestattet<br />
und in den ortskirchlichen<br />
Angelegenheiten erfahren bist.“<br />
Bischofsweihe? „Sie ist nicht<br />
in erster Linie die feierliche Einführung<br />
eines Priesters in ein neues,<br />
höheres Amt, sondern die Bischofsweihe<br />
umgreift ein Geheimnis,<br />
das uns zutiefst erschüttert“,<br />
so Kardinal Meisner in seiner Predigt.<br />
In der Liturgie der Weihe wird<br />
durch die Handauflegung gleichsam<br />
der Kontakt hergestellt über fast<br />
zwei Jahrtausende hin zu den Aposteln.<br />
Mit der Handauflegung und<br />
dem Weihegebet wird weitergegeben,<br />
was die Apostel damals vom<br />
Herrn empfangen haben. Nachweislich<br />
geschieht das über Jahrhunderte<br />
in der so genannten „Apostolischen<br />
Sukzession“. Im Dom umstehen<br />
an diesem Tag zwölf Bischöfe<br />
den Weihekandidaten. Ein Apostelkollegium,<br />
das für ihn betet.<br />
In ergreifender Stille wird das<br />
versammelte Volk Gottes zum Zeugen,<br />
als Kardinal Joachim Meisner<br />
mit Chrisam das Haupt des Neugeweihten<br />
salbt. Er überreicht ihm<br />
das Evangeliar und steckt ihm den<br />
Bischofsring an den Ringfinger der<br />
rechten Hand. Vor ihm kniet der<br />
neue Bischof, dem er dann als Zeichen<br />
der Würde des Amtes die Mitra<br />
aufsetzt und den Hirtenstab übergibt.<br />
Hirte soll jeder Bischof sein.<br />
Seine Autorität wird, wenn er den<br />
Gläubigen als Bruder, Vater und<br />
Wegweiser begegnet, nicht gemindert.<br />
Barmherzigkeit soll von ihm<br />
ausgehen. So hat es jedenfalls <strong>Papst</strong><br />
<strong>Franziskus</strong> in seinem berühmt ge-<br />
10 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013
BERICHT<br />
Die Insignien des neuen<br />
Weihbischofs<br />
Anatol Ziba aus Togo schuf den Stab. Er zeigt<br />
in der Krümme die Menschwerdung Gottes. Neben<br />
der Krippe mit dem Jesuskind stehen Maria,<br />
Josef, darunter die Heiligen Drei Könige.<br />
Der Bischofsring zeigt das altchristliche<br />
Taufbecken. Der achteckige Untergrund<br />
weist auf die Schöpfung in sieben Tagen und<br />
die Neuschöpfung in der Auferstehung hin.<br />
Er wurde von dem Aachener Goldschmied<br />
Benedikt Förster-Heyne geschaffen.<br />
Das Brustkreuz zeigt auf der Vorderseite den<br />
Gekreuzigten. Das goldene Material weist auf<br />
die Verherrlichung und Auferstehung Christi<br />
hin.<br />
wordenen Interview ausgedrückt und Bischof<br />
Ansgar Puff sagt in seiner Dankansprache,<br />
dass <strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong> ihm aus dem<br />
Herzen gesprochen habe. Sein bischöflicher<br />
Wappenspruch „Gerettet aus Barmherzigkeit“<br />
wirkt wie ein bestätigendes Siegel für<br />
seine kommende Arbeit. Und auch das sagt<br />
Ansgar Puff, ehe er zum ersten Mal als Bischof<br />
segnend durch den Kölner Dom zieht:<br />
„Meine Liebe zur Kirche verdanke ich Kardinal<br />
Meisner.“<br />
Wenn es für den gesegneten Anfang eines<br />
neuen Bischofs hilfreich ist, von den Brüdern<br />
und Schwestern im Glauben bestärkt<br />
sein Amt anzutreten, kann Ansgar Puff dies<br />
mit Zuversicht angehen.<br />
Anhaltender und herzlicher Applaus der<br />
Gläubigen galt ihm, wobei die Düsseldorfer<br />
Ober- und Unterbilker seines ehemaligen<br />
Seelsorgebereichs mit ihrer Lautstärke daran<br />
keinen Zweifel ließen. Selbstsicher genug<br />
schafften sie es sogar, dass beim anschließenden<br />
fröhlichen Empfang im Priesterseminar<br />
tatsächlich auch Düsseldorfer Altbier angeboten<br />
wurde. Wobei einige Kölner meinten<br />
„Wir trinken es aus Barmherzigkeit.“<br />
ERICH LÄUFER<br />
Der Schild des Wappens von Weihbischof<br />
Puff ist geteilt und zeigt im oberen Feld das<br />
Wappen des Erzbistums Köln: ein schwarzes<br />
geständertes Kreuz auf weißem (oder silbernem)<br />
Grund. Im unteren blauen Feld ist ein<br />
frühchristliches gelbes (oder goldenes) Taufbecken<br />
zu sehen, aus dem ein weißes (oder<br />
silbernes) Kreuz herausragt: Das Taufbecken<br />
erinnert gleichzeitig an den „Neokatechumenalen<br />
Weg“, in dem Weihbischof Puff seine<br />
geistliche Heimat gefunden hat.<br />
Der Wappenschild steht vor einem gelben<br />
(oder goldenen) Kreuz und wird umrahmt<br />
von dem so genannten Prälatenhut in Grün,<br />
von dessen grünen Schnüren beiderseits<br />
sechs Quasten herabfallen.<br />
Vor dem Empfang im Priesterseminar empfingen Düsseldorfer Katholiken ihren ehemaligen<br />
Pfarrer mit frisch gezapftem Altbier.<br />
(Fotos: Boecker)<br />
27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 11
LITURGIE UND GLAUBE<br />
Lesungen der Woche<br />
Lesejahr C<br />
Wochentagslesungen Reihe I<br />
Stundengebet: Zweite Woche<br />
Sonntag, 26. Sonntag im Jahreskreis: L 1: Am<br />
6,1a.4-7; L 2: 1 Tim 6,11-16; Ev: Lk 16,19-31.<br />
Montag, hl. Hieronymus: L: Sach 8,1-8 oder 2<br />
Tim 3,14-17; Ev: Lk 9,46-50 oder Mt 13,47-52.<br />
Dienstag, hl. Theresia vom Kinde Jesus: L:<br />
Sach 8,20-23 oder Jes 66,10-14c; Ev: Lk 9,51-<br />
56 oder Mt 18,1-5.<br />
Mittwoch, Heilige Schutzengel: L: Neh 2,1-8<br />
oder Ex 23,20-23a; Ev: Mt 18,1-5.10.<br />
Donnerstag, hl. Brüder Ewald: L: Neh<br />
8,1-4a.5-6.7b-12; Ev: Lk 10,1-12.<br />
Freitag, hl. Franz von Assisi, Herz-Jesu-Freitag:<br />
L: Bar 1,15-22 oder Gal 6,14-18; Ev: Lk<br />
10,13-16 oder Mt 11,25-30.<br />
Samstag, Mariensamstag: L: Bar 4,5-12.27-<br />
29; Ev: Lk 10,17-24.<br />
Gottesdienste<br />
Kölner Dom<br />
LITURGIE<br />
Samstag: Domwallfahrt: 6.30, 7.15, 8 Uhr<br />
Messe. 9 Uhr Messe am Dreikönigenschrein.<br />
10.30 Uhr Pilgeramt mit Monsignore Robert<br />
Kleine – Helfer und Kernteams des Eucharistischen<br />
Kongresses, Geistliche Gemeinschaften.<br />
12 Uhr Sext. 15 Uhr Geistliche Domführung.<br />
17.30 Uhr Vesper – Muttersprachliche Gemeinden.<br />
18.30 Uhr Pilgeramt mit Diözesanjugendseelsorger<br />
Mike Kolb – Jugend im Dom. 20.30<br />
Uhr Orgelmeditation. 21.15 Uhr Gebet zur<br />
Nacht: Evensong.<br />
Sonntag, Äußere Feier der Kirchweihe: 7, 8, 9,<br />
12 Uhr Messe. 10 Uhr Pontifikalamt zum Abschluss<br />
der Domwallfahrt mit Kardinal Joachim<br />
Meisner – Segen für Ehejubilare.<br />
Montag bis Freitag: 6.30, 7.15, 8, 9, 18.30<br />
Uhr Messe. 12 Uhr Mittagsgebet. 18 Uhr Rosenkranzandacht.<br />
Montag: 18 Uhr Vesper mit dem Kölner Domchor<br />
zum Mozartjubiläum.<br />
Donnerstag: 18.30 Uhr Messe für Geistliche<br />
Berufungen.<br />
Beichte: Werktags 7.45 bis 9 Uhr. Samstag zusätzlich<br />
13 bis 15, 16.30 bis 17.30 Uhr.<br />
Wallfahrtskirche Neviges<br />
Samstag: 19 Uhr Messe in polnischer Sprache.<br />
Sonntag: 10, 11.30, 17 Uhr Messe. 14.15 Uhr<br />
Rosenkranz. 15 Uhr Marienfeier. 18.15 Uhr<br />
Vesper. 19 Uhr Taizégebet.<br />
Werktags: 6.45 (außer Freitag), 10 Uhr Messe.<br />
7.30 Uhr Laudes. 18 Uhr Vesper (außer Samstag<br />
und Donnerstag).<br />
In Hl. Kreuz (Hintergrund) in Nideggen-Wollersheim wird am Montag das Ewige Gebet gefeiert.<br />
Im Vordergrund die alte Wollersheimer Kirche.<br />
(Foto: Boecker)<br />
Dienstag: 19.30 Uhr Gebetskreis.<br />
Mittwoch: 14.15 Uhr Rosenkranz. 15 Uhr Marienfeier.<br />
Donnerstag: KAB-Diözesanwallfahrt: 11 Uhr<br />
Messe. 15 Uhr Marienfeier. 18 Uhr Feier des<br />
Heimgangs des hl. <strong>Franziskus</strong> (Transitus).<br />
Freitag: 10 Uhr Festhochamt. 18 Uhr <strong>Franziskus</strong>vesper.<br />
Eucharistische Anbetung: täglich 11 bis 18<br />
Uhr.<br />
Beichte: täglich 9 bis 12, 15 bis 18 Uhr.<br />
Altenberger Dom<br />
Samstag: 17.15 Uhr Beichte. 18 Uhr Vorabendmesse.<br />
Sonntag: 7 Uhr Messe. 10 Uhr Beichte. 10.30<br />
Uhr Hochamt. 11.45 Uhr Konzert. 17.15 Uhr<br />
Messe, Vesper.<br />
Dienstag bis Freitag: 7 Uhr Laudes, Messe.<br />
Dienstag: 16 Uhr Vesper.<br />
Mittwoch: 17 Uhr Kindergottesdienst (Markuskapelle).<br />
18 Uhr Betstunde um Geistliche<br />
Berufe mit Rosenkranz. 19 Uhr Festmesse zur<br />
Monatswallfahrt mit Lichterprozession.<br />
Freitag: 17 Uhr Eucharistische Anbetung,<br />
Beichte, Rosenkranz. 18 Uhr Messe (außerordentliche<br />
Form). 19 Uhr Taizégebet (Markuskapelle).<br />
Ewiges Gebet<br />
Sonntag: Leverkusen-Küppersteg (Christus<br />
König); Zülpich-Bürvenich (St. Stephanus);<br />
Wermelskirchen (St. Michael); Waldbröl (St.<br />
Michael); Düsseldorf (St. Suitbertus); Hennef-Westerhausen<br />
(St. Michael); Wuppertal<br />
(Herz Jesu – Christ König, St. Johannes<br />
d. Evang., St. Maria Hilf, St. Michael, Herz<br />
Jesu).<br />
Montag: Nideggen-Wollersheim (Hl.<br />
Kreuz).<br />
Dienstag: Leverkusen-Opladen (St. Remigius);<br />
Zülpich-Oberelvenich (St. Matthias);<br />
Zülpich-Juntersdorf (St. Gertrudis); Zülpich-<br />
Ülpenich (St. Kunibert).<br />
Mittwoch: Frechen-Königsdorf (St. Sebastianus);<br />
Siegburg-Braschoß (St. Mariä Namen).<br />
Donnerstag: Frechen-Habbelrath (St. Antonius);<br />
Hürth-Gleuel (St. Dionysius); Nideggen-Embken<br />
(St. Agatha); Zülpich-Füssenich<br />
(St. Nikolaus).<br />
Freitag: Dormagen-Delrath (St. Gabriel);<br />
Köln (St. Maria in Lyskirchen); Nideggen-<br />
Muldenau (St. Barbara).<br />
Samstag: Wuppertal-Elberfeld (St. Joseph);<br />
Wuppertal-Sonnborn (St. Remigius); Hilgenroth-Marienthal<br />
(Zur Schmerzhaften Mutter).<br />
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26. Sonntag im Jahreskreis<br />
SONNTAG<br />
ERSTE LESUNG: Weh den Sorglosen auf dem<br />
Zion und den Selbstsicheren auf dem Berg von<br />
Samaria. Ihr liegt auf Betten aus Elfenbein und<br />
faulenzt auf euren Polstern. Zum Essen holt ihr<br />
euch Lämmer aus der Herde und Mastkälber<br />
aus dem Stall. Ihr grölt zum Klang der Harfe,<br />
ihr wollt Lieder erfinden wie David. Ihr trinkt<br />
den Wein aus großen Humpen, ihr salbt euch<br />
mit dem feinsten Öl und sorgt euch nicht über<br />
den Untergang Josefs.<br />
Darum müssen sie jetzt in die Verbannung,<br />
allen Verbannten voran. Das Fest der<br />
Faulenzer ist nun vorbei. Am 6,1a.4-7<br />
ZWEITE LESUNG: Du aber, ein Mann Gottes,<br />
flieh vor all dem. Strebe unermüdlich nach<br />
Gerechtigkeit, Frömmigkeit, Glauben, Liebe,<br />
Standhaftigkeit und Sanftmut. Kämpfe den guten<br />
Kampf des Glaubens, ergreife das ewige Leben,<br />
zu dem du berufen worden bist und für das<br />
du vor vielen Zeugen das gute Bekenntnis abgelegt<br />
hast. Ich gebiete dir bei Gott, von dem alles<br />
Leben kommt, und bei Christus Jesus, der vor<br />
Pontius Pilatus das gute Bekenntnis abgelegt<br />
hat und als Zeuge dafür eingetreten ist:<br />
Gegen die Geizmentalität<br />
Bestimmt nicht, dass die letzten Päpste Prunk<br />
und Pomp gefördert hätten! Paul VI. ist von<br />
der Sänfte gestiegen und hat die dreifache Krone<br />
abgelegt. Sein Vorgänger Johannes XXIII. ist<br />
besonders den armen Menschen auf eine Weise<br />
nahe gekommen, die in ihrer Liebenswürdigkeit<br />
alle berührt hat. Im Zweiten Vatikanischen<br />
Konzil und in den Sozialenzykliken der folgenden<br />
Päpste ist das Apostolat der Kirche für die<br />
Leidenden und Schwachen, die Armen und Bedrängten<br />
entscheidendes Thema. <strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong><br />
hat dazu offensichtlich einen noch direkteren<br />
Zugang. Es scheint, als ob die Mehrheit der<br />
Kardinäle das gewollt hat.<br />
Der Hintergrund von <strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong> ist<br />
Buenos Aires, Argentinien, Südamerika. Über<br />
die Ungerechtigkeiten und die Armut auf diesem<br />
Kontinent ist uns über Adveniat viel bekannt<br />
geworden. Und von den Großgrundbesitzern<br />
und Machtapparaten, die die Menschen<br />
in Ausbeutung und Armut halten, wissen wir<br />
auch. Die Kämpfe der von ihrem Land Vertriebenen<br />
und der Ärmsten der Armen haben große<br />
Teile der katholischen Kirche unterstützt und<br />
sich dabei der Bezichtigung, Kommunisten zu<br />
sein, ausgesetzt. Die „Option für die Armen“<br />
der Bischofssynode von Medellin als direkte<br />
Konsequenz des Evangeliums Jesu Christi ist<br />
bei allen notwendigen Kämpfen um die Theologie<br />
der Befreiung weiterhin roter Faden unserer<br />
Kirche. Aus diesem Kontinent kommt unser<br />
jetziger <strong>Papst</strong>.<br />
So bewegt das Gleichnis Jesu vom reichen<br />
Erfülle deinen Auftrag rein und ohne Tadel,<br />
bis zum Erscheinen Jesu Christi, unseres Herrn,<br />
das zur vorherbestimmten Zeit herbeiführen<br />
wird der selige und einzige Herrscher, der König<br />
der Könige und Herr der Herren, der allein<br />
die Unsterblichkeit besitzt, der in unzugänglichem<br />
Licht wohnt, den kein Mensch gesehen<br />
hat noch je zu sehen vermag: Ihm gebührt Ehre<br />
und ewige Macht. Amen. 1 Tim 6,11-16<br />
EVANGELIUM: Es war einmal ein reicher<br />
Mann, der sich in Purpur und feines Leinen<br />
kleidete und Tag für Tag herrlich und in Freuden<br />
lebte. Vor der Tür des Reichen aber lag ein<br />
armer Mann namens Lazarus, dessen Leib voller<br />
Geschwüre war. Er hätte gern seinen Hunger<br />
mit dem gestillt, was vom Tisch des Reichen<br />
herunterfiel. Stattdessen kamen die Hunde und<br />
leckten an seinen Geschwüren.<br />
Als nun der Arme starb, wurde er von den<br />
Engeln in Abrahams Schoß getragen. Auch der<br />
Reiche starb und wurde begraben. In der Unterwelt,<br />
wo er qualvolle Schmerzen litt, blickte er<br />
auf und sah von weitem Abraham, und Lazarus<br />
in seinem Schoß.<br />
Da rief er: Vater Abraham, hab Erbarmen<br />
mit mir, und schick Lazarus zu mir; er soll wenigstens<br />
die Spitze seines Fingers ins <strong>Was</strong>ser<br />
tauchen und mir die Zunge kühlen, denn ich leide<br />
große Qual in diesem Feuer. Abraham erwiderte:<br />
Mein Kind, denk daran, dass du schon zu<br />
Lebzeiten deinen Anteil am Guten erhalten hast,<br />
Lazarus aber nur Schlechtes. Jetzt wird er dafür<br />
getröstet, du aber musst leiden. Außerdem ist<br />
zwischen uns und euch ein tiefer, unüberwindlicher<br />
Abgrund, so dass niemand von hier zu<br />
euch oder von dort zu uns kommen kann, selbst<br />
wenn er wollte.<br />
Da sagte der Reiche: Dann bitte ich dich, Vater,<br />
schick ihn in das Haus meines Vaters! Denn<br />
ich habe noch fünf Brüder. Er soll sie warnen,<br />
damit nicht auch sie an diesen Ort der Qual<br />
kommen. Abraham aber sagte: Sie haben Mose<br />
und die Propheten, auf die sollen sie hören. Er<br />
erwiderte: Nein, Vater Abraham, nur wenn einer<br />
von den Toten zu ihnen kommt, werden sie<br />
umkehren. Darauf sagte Abraham: Wenn sie auf<br />
Mose und die Propheten nicht hören, werden sie<br />
sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer<br />
von den Toten aufersteht. Lk 16,19-31<br />
Brot, das in Bäckereien nicht verkauft wurde – wahllos zur Fütterung von Schweinen zusammengeworfen.<br />
(Foto: Boecker)<br />
Mann, der Tag für Tag das Leben in vollen Zügen<br />
genoss, und vom armen Lazarus, der gerne<br />
seinen Hunger mit dem gestillt hätte, was<br />
im Haus des Reichen unter den Tisch geworfen<br />
wurde. Wie peinlich ist es und wie weh tut es,<br />
zu erfahren, dass ein Drittel unserer Lebensmittel<br />
von den Discountern und den Privatleuten<br />
selbst weggeworfen wird; wie die Verteilung der<br />
Lebensmittel auf unserem Planeten den Hunger<br />
stillen könnte, es aber nicht gewinnbringend ist,<br />
das zu tun. Und uns Verbrauchern sagt die Industrie,<br />
wir wollten es so.<br />
Wir wollen es nicht so! Wir werden uns auch<br />
durch die großen Hilfswerke, auch über die Bischofskonferenzen<br />
und den <strong>Papst</strong> mit den Menschen<br />
guten Willens zusammentun, um politisch<br />
für die Armen und Notleidenden einzutreten.<br />
Unsere Hilfsbereitschaft hier und unsere<br />
Spenden dort, unsere innere Haltung aus dem<br />
Geist und Lebenswerk Jesu Christi stellen sich<br />
der Geizmentalität entgegen. Begonnen haben<br />
wir damit. CHRISTOPH BISKUPEK<br />
Unser Autor, Monsignore<br />
Christoph Biskupek, ist Pfarrer<br />
von St. <strong>Franziskus</strong> von Assisi<br />
in Erkrath-Hochdahl.<br />
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Schwung des Herzens<br />
Wie groß ist doch die Macht<br />
des Gebetes!<br />
Man könnte es<br />
mit einer Königin vergleichen,<br />
die allzeit freien Eintritt hat<br />
ZUM GEISTLICHEN LEBEN<br />
beim König und alles erlangen<br />
kann, worum sie bittet.<br />
Für mich ist das Gebet ein<br />
Schwung des Herzens, ein<br />
einfacher Blick zum Himmel<br />
empor, ein Schrei der<br />
Dankbarkeit und der Liebe,<br />
aus der Mitte der Prüfung wie<br />
aus der Mitte der Freude; kurz,<br />
es ist etwas Großes, Übernatürliches,<br />
das mir die Seele ausweitet<br />
und mich mit Jesus vereint.<br />
THERESE von LISIEUX<br />
Die Verehrung der heiligen Therese von Lisieux ist in ihrer Heimat in der Normandie besonders weit verbreitet. Beinahe in jeder Pfarrkirche,<br />
wie hier in Sainte Catherine in Honfleur, kann man Kerzen vor ihrem Bild oder mit ihrem Bild anzünden.<br />
(Foto: Raspels)<br />
„Ich muss mich ertragen, wie ich bin“<br />
„Der Kleine Weg“ der heiligen Therese von Lisieux<br />
Aus dem Originalton Thereses, deren Namensfest<br />
die Kirche am 1. Oktober feiert,<br />
hören wir, dass der Kleine Weg zu Gott<br />
eine Spiritualität des Alltags ist. Ihr Kleiner<br />
Weg war auch der Grund ihrer Heiligsprechung<br />
(1925) und der Aufnahme in die Reihe der drei<br />
Kirchenlehrerinnen (1997), neben Teresa von<br />
Avila und Katharina von Siena. Im Studium der<br />
Schrift und im betenden Nachdenken entdeckte<br />
Therese die Mosaiksteine des Kleinen Weges:<br />
Mich selbst größer zu machen<br />
ist unmöglich! Ich muss mich<br />
ertragen wie ich bin.<br />
Es ist gar nicht nötig –<br />
und möglich,<br />
durch mein eigenes<br />
Bemühen wachsen zu wollen.<br />
Jesus verlangt von mir keine<br />
großen Taten,<br />
sondern nur Hingabe<br />
und Dankbarkeit.<br />
Ich zeige Gott meine Liebe,<br />
indem ich mich<br />
– aus Liebe zu ihm –<br />
auch in kleinen Dingen<br />
überwinde.<br />
Ich lasse mich wegen meiner<br />
Fehler nicht entmutigen.<br />
>> www.theresienwerk.de<br />
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ZUM GEISTLICHEN LEBEN<br />
„Ich bin Rafael, der vor die Majestät Gottes tritt . . .“<br />
Wer ist Rafael, ge<strong>zählt</strong> zu den sieben Engeln vor dem Thron Gottes?<br />
Kann es sein, dass für den Menschen von<br />
heute das Sprechen über die Engel in<br />
Verlegenheit führt? Für ein skeptisches, auf<br />
Nutzen bedachtes Denken sind Engel zum<br />
Problem geworden, die sich im Dunst des<br />
Nichtverstehens auflösen. Vielleicht hat ja<br />
auch die traditionelle Verkündigung der Kirche<br />
zu „einer Verflüchtigung der Engelvorstellung<br />
beigetragen“ (Walter Nigg), wenn<br />
sie das Thema Engel aufgriff. Wirbelte sie<br />
früher eher eine dogmatische Staubwolke<br />
um die Engel, wird heute meistens zahm und<br />
verlegen von ihnen gesprochen. Engel haben<br />
ihre strahlende Leuchtkraft verloren. So<br />
scheint es jedenfalls. Schlagen wir aber die<br />
Heilige Schrift auf, lernen wir, dass das Alte<br />
wie das Neue Testament von der Wirklichkeit<br />
der Engel fest überzeugt sind. An ihrer übernatürlichen<br />
Realität gibt es keinen Zweifel.<br />
Da ist zum Beispiel der Erzengel Rafael.<br />
An ihn erinnert in der Liturgie das Fest<br />
der Erzengel Gabriel, Michael und Rafael<br />
am 29. September. Über sie schreibt Romano<br />
Guardini: „Wenn sie kommen, kommt der<br />
Heilig-Furchtbare und Schreckensvoll-Herrliche.“<br />
Doch wer ist dieser Erzengel Rafael? Nur<br />
einmal ist in der Heiligen Schrift von ihm<br />
die Rede. In der tröstlichen Geschichte des<br />
Tobitbuches. Dort erfahren wir auch seinen<br />
Namen: Rafael. Aus dem Hebräischen und<br />
Griechischen übersetzt heißt das soviel wie<br />
„Gott hat geheilt“.<br />
Rafael:<br />
„Gott hat geheilt“<br />
<strong>Was</strong> ist geschehen? Rafael begleitet den<br />
jungen Tobias als Reiseführer ins ferne Medien.<br />
Zunächst stellt er sich ihm aber unter<br />
dem Namen Asarja vor. Tobias soll in Medien<br />
eine hinterlegte Geldsumme abholen.<br />
Dank des himmlischen Schutzes entgeht er<br />
im Fluss Tigris dem Angriff eines wilden Fisches.<br />
Aus den Eingeweiden des Fisches wird<br />
Tobias auf Geheiß des Engels heilende Arznei<br />
zusammenstellen. Die von einem Dämon<br />
besessene Sara wird damit geheilt und Tobias<br />
nimmt sie zur Frau. Nachdem das Geld bei<br />
Gabael abgeholt ist, kehrt Tobias heim. Seinem<br />
erblindeten Vater Tobit wird das Augenlicht<br />
wiedergeschenkt, nachdem Tobias die<br />
Augen mit der heilenden Fischsalbe bestrichen<br />
hat. Als die Leute daraufhin dem Reisebegleiter<br />
überschwenglich danken, gibt der<br />
jetzt, am Ende seiner irdischen Mission, seinen<br />
wahren Namen preis und enthüllt sein<br />
himmlisches Wesen: Er ist Rafael, einer von<br />
Die Vorderseite einer Altartafel aus der Hand des Meisters von Lluca/Spanien um 1200 zeigt<br />
Rafael und Gabriel als Seelenführer ins himmlische Paradies.<br />
(Fotos: Läufer)<br />
jenen sieben Engeln, die vor Gottes Angesicht<br />
stehen (Tobit 12,15).<br />
Der als Reisebegleiter verkleidete Rafael<br />
verabschiedet sich mit den Worten: „Gott<br />
hat es so haben wollen, dass ich bei euch gewesen<br />
bin; den lobet und danket.“ Ein frommes<br />
Märchen das Ganze? Eine flüchtige Legende?<br />
Das Alte Testament ohne Engel wäre<br />
nicht mehr das Alte Testament, so stark wird<br />
es von ihrer Kraft getragen. Schon im Buch<br />
Exodus heißt es: „Siehe, ich sende meinen<br />
Engel vor dich her, um dich auf dem Weg<br />
zu behüten und dich an den Ort zu bringen,<br />
den ich für dich bestimmt habe. Habe acht<br />
auf ihn und gehorche seinen Anordnungen<br />
und sei nicht widerspenstig gegen ihn“ (Ex<br />
23,20).<br />
Sind Engel schließlich diejenigen, welche<br />
die Seelen der Verstorbenen vor Gottes Angesicht<br />
bringen? Das Neue Testament bleibt<br />
mit seinen Aussagen über die Engel nicht<br />
hinter dem Alten Bund zurück, obschon es<br />
nüchterner darüber redet als die spätjüdischen<br />
Apokryphen. Immerhin beschreibt<br />
auch Jesus im Gleichnis vom Ende des reichen<br />
Prassers und des armen Lazarus, wie<br />
die Seele des Lazarus von Engeln in den<br />
Schoß Abrahams getragen wird.<br />
Der Glaube an die Engel übersteigt alle<br />
herkömmlichen Vorstellungen. Das Fragen<br />
gehört allerdings zu uns Menschen. Wer<br />
fragt, ist wach geworden.<br />
ERICH LÄUFER<br />
Der „Künstler-Priester“ Johannes Langen<br />
schuf dieses Bild „Tobias im Geleit des Engels“.<br />
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KIRCHE UND THEOLOGIE<br />
„Die <strong>Diener</strong> der Kirche müssen barmherzig sein“<br />
Auszüge aus dem Interview mit <strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong> für Jesuitenzeitschriften<br />
Im August saß <strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong> an drei Tagen<br />
Antonio Spadaro SJ, Direktor der Zeitschrift<br />
„La Civiltà Cattolica“ in Italien, mehrere<br />
Stunden in seinem Appartement im Haus Santa<br />
Marta Rede und Antwort. Das Interview erschien<br />
weltweit in mehreren Jesuitenzeitschriften,<br />
die deutsche Übersetzung ist auf der Internetseite<br />
der Zeitschrift „Stimmen der Zeit“ zu<br />
lesen. Im Folgenden dokumentiert die Kirchenzeitung<br />
in Auszügen einige Fragen und Antworten<br />
des Heiligen Vaters aus dem insgesamt sehr<br />
umfangreichen Gespräch. Man sollte beachten,<br />
dass der Stil des Originaltextes eine Mischung<br />
aus Interview und erzählender Zusammenfassung<br />
des Fragestellers ist.<br />
FRAGE: Wer ist Jorge Mario Bergoglio?<br />
PAPST FRANZISKUS: Ich weiß nicht, was für<br />
eine Definition am zutreffendsten sein könnte<br />
. . . Ich bin ein Sünder. Das ist die richtigste Definition.<br />
Und es ist keine Redensart . . . Ich bin<br />
einer, der vom Herrn angeschaut wird. Meinen<br />
Wahlspruch „Miserando atque eligendo“ („Mit<br />
Erbarmen und Erwählen“) habe ich immer als<br />
sehr zutreffend für mich empfunden.<br />
FRAGE: Warum sind Sie Jesuit geworden?<br />
PAPST FRANZISKUS: An der Gesellschaft<br />
Jesu haben mich drei Dinge berührt: der Sendungscharakter,<br />
die Gemeinschaft und die Disziplin.<br />
Das mutet seltsam an, weil ich von Geburt<br />
an ein undisziplinierter Mensch bin. Aber<br />
die Disziplin der Jesuiten, ihre Art mit der Zeit<br />
umzugehen, hat mich sehr beeindruckt. Und<br />
dann etwas, das für mich <strong>wirklich</strong> fundamentale<br />
Bedeutung hat: die Gemeinschaft. Ich sehe<br />
mich nicht als einsamer Priester: Ich brauche<br />
Gemeinschaft.<br />
FRAGE: Welcher Punkt der ignatianischen Spiritualität<br />
hilft Ihnen am besten, Ihr Amt zu leben?<br />
PAPST FRANZISKUS: Die Unterscheidung<br />
ist eines der Anliegen, die den heiligen Ignatius<br />
innerlich am meisten beschäftigt haben. Für<br />
ihn ist sie ein Kampfmittel, um den Herrn besser<br />
kennenzulernen und ihm aus nächster Nähe<br />
zu folgen . . . Diese Maxime bietet die Parameter,<br />
um eine korrekte Haltung für die Unterscheidung<br />
einzunehmen, um die Dinge Gottes<br />
aus seinem „Gesichtspunkt“ zu sehen . . . Diese<br />
Unterscheidung braucht Zeit . . . Ich misstraue<br />
jedoch Entscheidungen, die improvisiert getroffen<br />
wurden. Ich misstraue immer der ersten<br />
Entscheidung, das heißt, der ersten Sache, die<br />
zu tun mir in den Sinn kommt. Sie ist im Allgemeinen<br />
falsch.<br />
<strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong> wägt während eines Gesprächs<br />
im Flugzeug auf dem Rückflug vom<br />
Weltjugendtag in Rio. (Foto: KNA-Bild)<br />
FRAGE: Die Erfahrung von Führung und Leitung?<br />
PAPST FRANZISKUS: Wenn ich einer Person<br />
eine Sache anvertraue, habe ich totales Vertrauen<br />
zu dieser Person. Sie muss <strong>wirklich</strong> einen<br />
sehr schweren Fehler begehen, damit ich<br />
sie aufgebe . . . Meine autoritäre und schnelle<br />
Art, Entscheidungen zu treffen, hat mir ernste<br />
Probleme und die Beschuldigung eingebracht,<br />
ultrakonservativ zu sein. Ich habe eine Zeit einer<br />
großen inneren Krise durchgemacht, als ich<br />
in Cordova lebte . . . ich bin nie einer von den<br />
„Rechten“ gewesen. Es war meine autoritäre<br />
Art, die Entscheidungen zu treffen, die Probleme<br />
verursachte.<br />
FRAGE: Mit der Kirche fühlen?<br />
PAPST FRANZISKUS: Das Bild der Kirche,<br />
das mir gefällt, ist das des heiligen Volkes Gottes.<br />
Die Definition, die ich oft verwende, ist<br />
die der Konzilserklärung „Lumen gentium“ in<br />
Nummer 12. Die Zugehörigkeit zu einem Volk<br />
hat einen großen theologischen Wert: Gott hat<br />
in der Heilsgeschichte ein Volk erlöst. Es gibt<br />
keine volle Identität ohne die Zugehörigkeit zu<br />
einem Volk. Niemand wird alleine gerettet, als<br />
isoliertes Individuum. Gott zieht uns an sich<br />
und betrachtet dabei die komplexen Gebilde der<br />
zwischenmenschlichen Beziehungen, die sich<br />
in der menschlichen Gesellschaft abspielen.<br />
Gott tritt in diese Volksdynamik ein . . . Ich sehe<br />
die Heiligkeit im geduldigen Volk Gottes: Eine<br />
Frau, die ihre Kinder großzieht, ein Mann, der<br />
arbeitet, um Brot nach Hause zu bringen, die<br />
Kranken, die alten Priester, die so viele Verletzungen<br />
haben, aber auch ein Lächeln, weil sie<br />
dem Herrn gedient haben, die Schwestern, die<br />
so viel arbeiten und eine verborgene Heiligkeit<br />
leben. Das ist für mich die allgemeine Heiligkeit<br />
. . . Wie behandeln wir das Volk Gottes? Ich<br />
träume von einer Kirche als Mutter und als Hirtin.<br />
Die <strong>Diener</strong> der Kirche müssen barmherzig<br />
sein, sich der Menschen annehmen, sie begleiten<br />
– wie der gute Samariter . . . Das ist pures<br />
Evangelium. Gott ist größer als die Sünde . . .<br />
Das Volk Gottes will Hirten und nicht Funktionäre<br />
oder Staatskleriker . . . In Buenos Aires<br />
habe ich Briefe von homosexuellen Personen<br />
erhalten, die „soziale Wunden“ sind, denn sie<br />
fühlten sich immer von der Kirche verurteilt.<br />
Aber das will die Kirche nicht . . . Man muss<br />
immer die Person anschauen. Wir treten hier in<br />
das Geheimnis der Person ein. Gott begleitet die<br />
Menschen durch das Leben und wir müssen sie<br />
begleiten und ausgehen von ihrer Situation. Wir<br />
müssen sie mit Barmherzigkeit begleiten . . .<br />
Man kennt ja übrigens die Ansichten der Kirche,<br />
und ich bin ein Sohn der Kirche . . . Die<br />
Lehren der Kirche – dogmatische wie moralische<br />
– sind nicht alle gleichwertig.<br />
FRAGE: Wie kann man den Primat des Petrus<br />
mit der Synodalität vereinbaren?<br />
PAPST FRANZISKUS: Man muss gemeinsam<br />
gehen: Volk, Bischöfe, <strong>Papst</strong>. Synodalität muss<br />
auf verschiedenen Ebenen gelebt werden. Vielleicht<br />
ist es Zeit, die Methode der Synode zu<br />
verändern, denn die derzeitige scheint mir statisch.<br />
Das kann dann auch einen ökumenischen<br />
Wert haben – besonders mit unseren orthodoxen<br />
Brüdern. Von ihnen kann man noch mehr<br />
den Sinn der bischöflichen Kollegialität und die<br />
Tradition der Synodalität lernen. . . . Die Räume<br />
einer einschneidenden weiblichen Präsenz<br />
in der Kirche müssen weiter werden. Ich fürchte<br />
mich aber vor einer „Männlichkeit im Rock“,<br />
denn die Frau hat eine andere Struktur als der<br />
Mann . . . Die Frau ist für die Kirche unabdingbar.<br />
Maria – eine Frau – ist wichtiger als die Bischöfe.<br />
Ich sage das, denn man darf Funktion<br />
und Würde nicht verwechseln. Man muss daher<br />
die Vorstellung der Frau in der Kirche vertiefen.<br />
Man muss noch mehr über eine gründliche<br />
Theologie der Frau arbeiten.<br />
FRAGE: Die Sicherheit vor Irrtümern?<br />
PAPST FRANZISKUS: Ja, bei diesem Suchen<br />
und Finden Gottes in allen Dingen bleibt immer<br />
ein Bereich der Unsicherheit. Er muss da sein<br />
. . . Wenn einer Antworten auf alle Fragen hat,<br />
dann ist das der Beweis dafür, dass Gott nicht<br />
mit ihm ist. Das bedeutet, dass er ein falscher<br />
Prophet ist, der die Religion für sich selbst benützt.<br />
FRAGE: Ihr Gebet?<br />
PAPST FRANZISKUS: Das Gebet ist für mich<br />
immer ein „Erinnerungs“-Gebet, voll von Erinnerungen,<br />
von Gedenken, auch Denken an meine<br />
Geschichte oder an das, was der Herr in seiner<br />
Kirche oder einer bestimmten Pfarrei gemacht<br />
hat . . . Und ich frage mich: <strong>Was</strong> hast du<br />
für Christus getan? <strong>Was</strong> tue ich für Christus? . . .<br />
Aber ich weiß auch, dass der Herr sich meiner<br />
erinnert.<br />
>> www.stimmen-der-zeit.de<br />
16 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013
LESERBRIEFE<br />
Jeder hat Würde<br />
Zum Leserbrief „Vorrang für die Würde“ in Nr.<br />
36, Seite 17<br />
Der Leserbrief spricht mir ganz aus der Seele,<br />
und ich möchte herzlich dafür danken. Selbstverständlich<br />
ist auch für mich die Freiheit der<br />
Meinungsäußerung und damit auch der Kunst<br />
ein hohes Gut der Demokratie. Aber sicher hat<br />
sie doch ihre Grenze an der „Würde des Menschen“,<br />
die „unantastbar“ ist, wie es der Artikel<br />
1 unseres Grundgesetzes aussagt. In Ergänzung<br />
zu dem in dem genannten Leserbrief Gesagten<br />
möchte ich noch darauf hinweisen, dass nicht<br />
nur Tote, sei es nun Jesus oder Mohammed, ihre<br />
Würde haben, die nicht verletzt werden darf,<br />
sondern auch die lebenden Mitbürger, deren religiöse<br />
Überzeugung verletzt wird, indem das<br />
für sie Heilige und für ihr Dasein besonders Wesentliche<br />
verspottet und verunglimpft wird. Das<br />
nämlich verletzt auch den gläubigen Menschen<br />
selbst und missachtet seine Würde. Schließlich<br />
sei auch noch auf den Artikel 2 des Grundgesetzes<br />
hingewiesen: „Jeder hat das Recht auf die<br />
freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit<br />
er nicht die Rechte anderer verletzt.“ Und ein<br />
Grundrecht jedes „anderen“ ist die „Unantastbarkeit“<br />
seiner Würde.<br />
JOHANNES SCHNEIDER,<br />
Euskirchen<br />
Nur auffallen?<br />
Zu „Aus der Redaktion“ in Nr. 35, Seite 3<br />
Es mag ja „nur eine Kleinigkeit“ sein, aber mir<br />
ist es sehr negativ aufgefallen: Nun ist also auch<br />
die Traditionsfirma Bachem der fragwürdigen<br />
Mode verfallen, den guten alten (und korrekten!)<br />
Bindestrich durch das „Deppenleerzeichen“<br />
– so die Bezeichnung in Fachkreisen – zu<br />
ersetzen oder sogar ersatzlos zu streichen. Bei<br />
dieser Aktion herausgekommen ist ein optisch<br />
unsäglich verhackstücktes „J. P. Bachem Hof“.<br />
Man braucht schon etwas Fantasie, um darin die<br />
Bezeichnung einer überschaubaren Örtlichkeit<br />
zu erkennen. Jedem der alten Drucker und vor<br />
allem Setzer würde es den Magen umdrehen,<br />
einen solchen Unfug zu lesen, insbesondere von<br />
der eigenen Fachfirma im Printbereich, von der<br />
es geradezu peinlich wirkt und wo es auch die<br />
verantwortlichen oberen Etagen besser wissen<br />
sollten. Da muss man sich fragen: Haben diese<br />
nicht genug Rückgrat, entgegen einer unsinnigen<br />
Mode eine traditionelle und korrekte Form<br />
beizubehalten, gerade bei einem solchen Traditionsunternehmen?<br />
Oder gilt vielleicht inzwischen<br />
auch hier die Devise „Auffallen um jeden<br />
Preis“, und sei es durch falsche Schreibweise?<br />
Zeitgeist kommt meist von Zeit und selten<br />
von Geist. Und noch ein Punkt: Wie sollen denn<br />
die Schüler noch Rechtschreibung lernen, wenn<br />
sie allenthalben derlei Unsinn sehen? Aber falls<br />
das Wissen tatsächlich auf der Strecke geblieben<br />
sein sollte, kann ich dem gerne abhelfen:<br />
„J.-P.-Bachem-Hof“.<br />
CHRISTOPH REHLINGER,<br />
Karlsruhe<br />
Kein<br />
Eingeständnis<br />
Zu „Mein Kind ist kein Rohstoff“<br />
in Nr. 36, Seiten 4 und<br />
5<br />
Das Interview mit dem Bildungsphilosophen<br />
Martin<br />
Burchardt ist eine brillante<br />
Zusammenfassung dessen,<br />
was seit PISA von so genannten<br />
Bildungspolitikern und<br />
-politikerinnen in Deutschland<br />
ausnahmslos aller Parteien angerichtet worden<br />
ist. In dem schon 2007 erschienenen Buch<br />
„Ware Bildung – Schule und Universität unter<br />
dem Diktat der Ökonomie“ von Jochen Krautz<br />
sind die verheerenden Folgen einer pädagogikfreien,<br />
inhumanen Bildungsökonomisierung<br />
entlarvt worden. Aber selbstverständlich wird<br />
niemand von den Verantwortlichen dies eingestehen,<br />
geschweige denn sich wieder zu einer<br />
DIREKT<br />
ZUM CHEFREDAKTEUR<br />
<br />
DONNERSTAGS VON<br />
9.30 BIS 10.30 UHR<br />
(02 21) 16 19-131<br />
christlich-humanistischen Bildungstradition bekennen.<br />
Lieber weiter wie bisher, ganz im Sinne<br />
von Stiftungen, die viel Geld ausgeben, um<br />
das deutsche Schul- und Bildungswesen in ihrem<br />
Sinne zu beeinflussen. Der Kirchenzeitung<br />
größten Respekt vor dem Mut zum Abdruck des<br />
kompromisslosen Interviews!<br />
DR. BERNHARD PICK,<br />
Neuss<br />
War das angemessen?<br />
Zu „Aufgeheizte Atmosphäre“ in Nr. 35, Seite<br />
3<br />
Heute gerät ein Mensch sehr schnell in die Kritik,<br />
besonders an exponierter Stelle, und wird<br />
durch die Medien belastet. Schenkt man dem<br />
Bistumssprecher Glauben, so sind durch Bischof<br />
Tebartz-van Elst Gesprächsmöglichkeiten<br />
und Foren geschaffen worden,<br />
wo Kritik oder Veränderungsvorschläge<br />
angebracht<br />
werden konnten. Hat man<br />
dieses Angebot ausreichend<br />
wahrgenommen und zwar so,<br />
dass man einen Offenen Brief<br />
nicht nötig gehabt hätte? Es<br />
ist unangebracht, den Inhalt<br />
in einem Gottesdienst zum<br />
Stadtkirchenfest im Frankfurter<br />
Dom zu Gehör zu bringen.<br />
Der Leser erfährt im vorliegenden<br />
Artikel nur, dass man<br />
die Bistumsleitung anprangert.<br />
Mir steht nicht zu und ich<br />
bin weit davon entfernt zu bewerten,<br />
aber ich habe Bischof<br />
Tebartz-van Elst bei einem Gottesdienst in meinem<br />
Berufsverband als einen redegewandten,<br />
höflichen und selbstsicheren Menschen kennengelernt.<br />
Ich frage mich, ob die katholische Kirche<br />
sich in aller Öffentlichkeit solche Auseinandersetzungen<br />
leisten kann. Damit ist kein<br />
„Unter den Tisch kehren“ gemeint.<br />
MONIKA STRAUB,<br />
Düsseldorf<br />
Kirchenzeitung<br />
für das Erzbistum Köln<br />
Herausgeber: Der Erzbischof von Köln<br />
Chefredakteur: Robert Boecker<br />
Redaktion: Siegbert Klein (Chef vom Dienst), Kathrin Becker,<br />
Helmut Pathe, Bernhard Raspels, Almud Schricke<br />
Anschrift der Redaktion: Marzellenstraße 43a, 50668 Köln,<br />
Postfach 10 20 41, 50460 Köln<br />
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Bei unverlangt eingesandten Manuskripten und Fotos keine<br />
Haftung und keine Rücksendung.<br />
Verantwortlich für den Inhalt der Pfarrnachrichten sind die<br />
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J. P. Bachem Medien GmbH, Ursulaplatz 1,<br />
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Anzeigen: Klaus Boscanin<br />
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(Anzeigenpreisliste Nr. 36 vom 1. Januar 2013)<br />
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Mitglied der Konpress-Medien e.G.<br />
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14-täglich). Bei Postversand keine Gewähr für termingerechte Belieferung.<br />
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Störung des Arbeitsfriedens besteht kein Anspruch auf Lieferung,<br />
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Bestellungen nehmen der Verlag und jeder Zusteller entgegen.<br />
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Vertrieb: Verlagsbezirk Rhein-Sieg-Kreis rrh., Oberbergischer Kreis und<br />
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Der Zeitschriftenpreis beträgt monatlich 6,25 Euro inkl. MwSt. zuzügl.<br />
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Preis auf Anfrage.<br />
27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 17
Kluge Gedanken<br />
Kluge Gedanken – die sind <strong>wirklich</strong> in dem<br />
hübsch gestalteten Büchlein „Kluge Gedanken<br />
für kluge Frauen“ zu finden. Die unterschiedlichsten<br />
Gedanken zu sehr verschiedenen<br />
Lebenssituationen – illustriert mit witzigen,<br />
frechen schwarzweißen Fotografien<br />
aus den 30er-Jahren<br />
ergeben ein nettes Geschenk-Bändchen<br />
für<br />
besondere Frauen bei<br />
besonderen Gelegenheiten.<br />
Da gibt es zum Beispiel<br />
von Marilyn Monroe<br />
den Spruch: „Karriere<br />
ist etwas Herrliches,<br />
aber du kannst<br />
dich nicht in einer kalten<br />
Nacht an ihr wärmen.“ Oder von Helena<br />
Rubinstein: „Schönheit ist ein einzigartiges,<br />
unteilbares Ganzes. Sie ist untrennbar<br />
verbunden mit der Vorstellung von Güte und<br />
Glück.“<br />
Ein Personenregister gibt Auskunft über<br />
die Autorinnen. <br />
DT<br />
Kluge Gedanken für kluge Frauen. Elisabeth<br />
Sandmann Verlag. ISBN 978-3-938045-82-4.<br />
144 Seiten, 40 Abbildungen, 12,95 Euro.<br />
Bücher<br />
Städtetouren in NRW<br />
Eine Region wird nicht nur durch ihre Landschaften<br />
oder <strong>Was</strong>serläufe, sondern auch<br />
durch ihre Städte. Für Nordrhein-Westfalen<br />
gilt das von Münster bis Aachen, von Düsseldorf<br />
und Köln bis nach Bonn, aber auch<br />
von Siegen oder Kleve. Natürlich warten<br />
auch Bielefeld, Paderborn und andere Städte<br />
auf einen Besuch. Dieses Erlebnisbuch wurde<br />
erstellt in Kooperation<br />
mit der Bundesbahn<br />
Region NRW. 16 ausgewählte<br />
Ziele sind zu<br />
entdecken, auch wenn<br />
kein Auto zur Verfügung<br />
steht, denn dafür<br />
sorgt der beiliegende<br />
große Verkehrsserviceplan.<br />
Ein ausführlicher<br />
Infoteil mit Karten,<br />
Serviceteil Gastronomie<br />
und Freizeittipps.<br />
Museen, Kirchen, trendige Stadtviertel und<br />
interessante Veranstaltungen werden so gut<br />
wie möglich beschrieben. <br />
EL<br />
Thilo Scheu, Städtetouren. Die 16 schönsten<br />
Ausflugstipps. J. P. Bachem Verlag. ISBN<br />
978-3-7616-2639-9. 191 Seiten, zahlreiche<br />
Farbfotos und Karten, 14,95 Euro.<br />
Ergriffen von Gott<br />
Es geht in dem Büchlein um Exerzzitien mit<br />
Madeleine Delbrêl. Die Französin gilt als<br />
die „Pionierin des Glaubens in der säkularisierten<br />
Gesellschaft“. Als Christin mit einer<br />
atheistischen Vergangenheit beschritt sie<br />
„Gott ergriffen“ neue Wege hinein in den<br />
Glauben. Diese Wege haben zum Ziel, mitten<br />
im Alltag, den Glauben<br />
zu leben.<br />
Die Erfahrungen,<br />
die Madeleine Delbrêl<br />
dabei gemacht hat,<br />
werden in dem kleinen<br />
Buch als Anstöße für<br />
das eigene Leben mit<br />
seinen vielfältigen Herausforderungen<br />
angeboten.<br />
Die Autorin, Dr. Rosemarie<br />
Nürnberg, hat<br />
sich bemüht, die Klarheit der Sprache und<br />
die Direktheit der Impulse so zu vermitteln,<br />
dass sie als Meditationen zeitgemäß und unverbraucht<br />
den Leser ansprechen. EL<br />
Rosemarie Nürnberg, Ergriffen von Gott.<br />
Exercitien mit Madeleine Delbrêl. Verlag<br />
Neue Stadt. ISBN 978-3-87996-879-4. 94<br />
Seiten, 9,90 Euro.<br />
18 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013
KULTUR<br />
Auf die Verkündigung kommt es an<br />
Gregor Linßen ist einer der bekanntesten Komponisten von Neuen Geistlichen Liedern<br />
Als „der zur Zeit bedeutendste Vertreter<br />
des Neuen Geistlichen Lieds“ wurde er<br />
in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung bezeichnet.<br />
Seine Lieder „Ein Licht in dir geborgen“<br />
sowie „Und ein neuer Morgen“ zählen<br />
zu den bekanntesten und meistgesungenen<br />
ihrer Gattung. Außerdem ist er Schöpfer<br />
des Weltjugendtagsliedes „Venimus adorare<br />
eum“ von 2005. Der Komponist, Texter und<br />
freie Tonmeister Gregor Linßen aus Neuss<br />
sieht sich selbst jedoch nicht als Kirchenmusiker.<br />
„Ganz einfach, weil ich Kirchenmusik<br />
nicht studiert habe“, betont der 47-Jährige.<br />
„Ich bezeichne mich als ,Gospelmusiker<br />
in der Kirche‘.“ Gospel (deutsch: „Evangelium“)<br />
deshalb, weil für Linßen bei einem<br />
Kirchenlied vor allem eines <strong>zählt</strong>: der Beitrag<br />
zur kirchlichen Verkündigung.<br />
Linßens Weg zum Neuen Geistlichen Lied<br />
(NGL) wurde durch die Chancen bereitet,<br />
die das Zweite Vatikanum schuf: „Großgeworden<br />
bin ich in den 70er- und 80er-Jahren<br />
mit den Auswirkungen des Konzils“, sagt er.<br />
Nachkonziliar habe sich eine Vielzahl von<br />
Möglichkeiten ergeben, in der Kirche Musik<br />
machen zu können. So wurde er Mitglied im<br />
Kinder-, dann im Jugendchor seiner Gemeinde.<br />
Doch Linßen wollte nicht nur Sänger<br />
sein: Es folgte eine Ausbildung an den Ins-<br />
trumenten Querflöte und Gitarre. Später nahm<br />
der Neusser ein Studium zum Toningenieur<br />
am Düsseldorfer Robert-Schumann-Institut<br />
auf, das er mit dem Diplom abschloss.<br />
Prägend für Linßens Laufbahn waren<br />
die jährlichen Jugendtreffen der Spiritaner<br />
in Knechtsteden. „Dort bin ich in die Rolle<br />
gekommen, selbst Lieder zu schreiben“, er<strong>zählt</strong><br />
er. Zu den verschiedenen thematischen<br />
Schwerpunkten der Treffen habe er immer<br />
wieder neue Lieder beige<strong>steuert</strong>. Seine kompositorische<br />
Tätigkeit setzte er ab 1985 in der<br />
christlichen Musikgruppe RUHAMA fort.<br />
Parallel textete er auch außerhalb der Gruppe<br />
weiter und schrieb Lieder. So entstand 1991<br />
„Lied vom Licht“ – die heute meistgesungene<br />
NGL-Messe. 1993 war er Gründungsmitglied<br />
der Gruppe AMI – einem „Verband von<br />
Musikern in der Kirche“, wie Linßen erläutert.<br />
Mit AMI tritt er bis heute auf Konzerten<br />
und bei Gottesdiensten auf.<br />
Gregor Linßen.<br />
(Foto: Glenz)<br />
Wobei Linßen keinen Unterschied macht:<br />
Seine Konzerte seien immer auch Gottesdienst,<br />
eben weil die Lieder für ihn Teil der<br />
kirchlichen Verkündigung seien. Der Text ist<br />
für ihn von großer Bedeutung, weshalb er ein<br />
besonderes Kompositionsprinzip nutzt: Der<br />
Rhythmus seiner Lieder ist so angelegt, dass<br />
sie nicht gesungen werden können, ohne sich<br />
dabei Gedanken über den Text zu machen.<br />
„Mit den Liedern versuche ich, zum Nachdenken<br />
über das Nicht-Begreifbare, also<br />
Gott, anzuregen“, erklärt Linßen.<br />
Die Arbeit des Neussers beschränkt sich<br />
jedoch nicht nur auf Texten und Komponieren.<br />
Er besitzt ein hauseigenes Studio und einen<br />
Verlag. Hier werden CDs und Noten produziert.<br />
Linßen ist zudem Berater in Fragen<br />
der Beschallungstechnik und bietet technische<br />
Betreuung bei Konzerten. Als freiberuflicher<br />
Referent für NGL ist er bei Chorwochenenden<br />
und kirchenmusikalischen Werkwochen<br />
in ganz Deutschland unterwegs.<br />
Zudem war er musikalischer Leiter für internationale<br />
Wallfahrten und verschiedene diözesane<br />
Großprojekte – etwa den 2. Ökumenischen<br />
Kirchentag in München 2010.<br />
Trotzdem hat Linßen den Boden unter den<br />
Füßen nicht verloren: Am Herzen liege ihm<br />
nach wie vor die kirchenmusikalische Arbeit<br />
„vor Ort“, wie er betont. So spielt er regelmäßig<br />
die monatlichen Jugendmessen in der<br />
Jungen Kirche Neuss. Außerdem leitet er den<br />
Stadtjugendchor D in Düsseldorf: „Da liegt<br />
zurzeit mein Schwerpunkt, und ich lade alle<br />
Interessierten aus dem Großraum Düsseldorf<br />
zu unseren Proben ein“, sagt Linßen.<br />
Die Frage, die für den Neusser stets im<br />
Mittelpunkt steht, lautet: „Wie kann Kirche,<br />
wie kann Liturgie die Lebenswelt junger<br />
Menschen ansprechen?“ Besonderes Potenzial<br />
sieht er in dieser Hinsicht im NGL. Es<br />
setze sich auf moderne Art mit den Fragen<br />
des Glaubens auseinander, so Linßen. Dabei<br />
verschließe sich NGL keinen Musikstilen,<br />
im Gegenteil nutze es auch popmusikalische<br />
Mittel. „Darum schätze ich die Lieder<br />
so“, sagt er. „Sie sind eine große Chance der<br />
Verständigung.“ Denn ein gutes Kirchenlied,<br />
so Linßen, müsse in Text und Musik authentisch<br />
sein und auf „mich“ – also Komponist<br />
wie Singende – zutreffen.<br />
Wie Gottesdienst<br />
gelingen kann<br />
Auch in Zukunft wird wieder einiges von<br />
Linßen zu hören sein: Im neuen Gotteslob ist<br />
er im Stammteil mit zwei Psalmen-Kehrversen<br />
und im Kölner Eigenteil mit dem Lied<br />
„Herr, in deine Hände“ vertreten. Jetzt im<br />
Herbst ist er im Ruhrgebiet mit seiner Oratorien-Trilogie<br />
„Rede und Antwort“ auf Tour.<br />
Zudem plant er ein gemeinsames Stück mit<br />
dem englischen Komponisten Colin Mawby.<br />
Inhaltlich wird es die sieben Gaben des<br />
Heiligen Geistes behandeln, wobei sämtliche<br />
Chöre aus Neuss mitwirken sollen.<br />
„In meiner Biografie habe ich viele Ereignisse<br />
von gelungenen Gottesdiensten“, resümiert<br />
Linßen. Wenn die beiden „starken<br />
Säulen“ – Liturgie und Musik – ineinandergreifen,<br />
wenn die beiden Leitenden – Liturge<br />
und Musiker – zusammenpassen, „dann kann<br />
Gottesdienst gelingen“. TOBIAS GLENZ<br />
>> www.edition-gl.de<br />
INFO<br />
Das neue Gotteslob wird von der Deutschen Bischofskonferenz,<br />
der Österreichischen Bischofskonferenz<br />
und dem Bischof von Bozen-Brixen<br />
(Südtirol) herausgegeben. Es sollte zum Ersten<br />
Advent in allen Gemeinden eingeführt werden. Aufgrund<br />
von Problemen mit dem verwendeten Papier<br />
erfolgt die Auslieferung in einigen Diözesen jedoch<br />
erst 2014 – im Erzbistum Köln wohl zu Ostern.<br />
27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 19
MEDIEN<br />
Der <strong>Papst</strong> in Assisi<br />
RELIGIÖSE SENDUNGEN IM FERNSEHEN<br />
Das Bayerische Fernsehen überträgt live<br />
den Gottesdienst mit <strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong> in<br />
Assisi am Freitag, 4. Oktober, von 10.55<br />
bis 12.30 Uhr. Der Gottesdienst mit <strong>Papst</strong><br />
<strong>Franziskus</strong> am Gedenktag des Heiligen<br />
<strong>Franziskus</strong> ist für ganz Assisi ein großes<br />
Fest. Denn der <strong>Papst</strong> aus Argentinien ehrt<br />
seinen Namenspatron an diesem Tag auf<br />
seine Weise: unkonventionell, unmissverständlich,<br />
programmatisch. Seit seinem<br />
Amtsantritt im März fordert <strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong><br />
seine Kirche immer wieder auf, an<br />
die Ränder der Gesellschaft zu gehen.<br />
HÖRFUNK<br />
Radio Vatikan<br />
Empfang im Internet über www.radiovatikan.de:<br />
Samstag Unsere Woche. Betrachtung zum Sonntag.<br />
Sonntag Reden über Gott und die Welt. Montag<br />
Weltkirchenmagazin. Dienstag Radioakademie.<br />
Der Glaube der Schwestern (1). Mittwoch Die Woche<br />
in Rom. Donnerstag Kreuzfeuer. Kirche, wo es<br />
kritisch wird. Freitag <strong>Papst</strong>reise nach Assisi. Täglich<br />
auch: 7.30 Lateinische Messe. 16.00 Nachrichten.<br />
17.00 Vesper. 20.40 Lateinischer Rosenkranz.<br />
Radio Horeb<br />
Sonntag 10.00 Messe. Werktags 9.00 Messe. Täglich<br />
16.00 und 18.00 Radio Vatikan.<br />
Lokalradio<br />
Sonntags von 8.00 bis 9.00 Magazin der Kirchen<br />
„Himmel und Erde“. Werktags zwischen 6.00 und<br />
8.00 Augenblick mal.<br />
WDR 2<br />
Sonntag 7.45 Hör mal – Kirche in WDR 2. Werktags<br />
5.55 Kirche in WDR 2.<br />
WDR 3<br />
Samstag 18.05 Vesper. Sonntag 8.30 Lebenszeichen.<br />
Ich ging im Walde so für mich hin. 9.05<br />
Geistliche Musik. Werktags 7.50 Kirche in WDR<br />
3. Choral und Ansprache. Donnerstag 8.30 Lebenszeichen.<br />
Inklusion im Stadtbezirk.<br />
WDR 5<br />
Sonntag 8.40 Das Geistliche Wort. 9.20 Diesseits<br />
von Eden. Die Welt der Religionen. 10.00 Katholischer<br />
Gottesdienst aus der Pfarrkirche St. Peter und<br />
Paul in Neustadt am Rübenberge. Es predigt Pfarrer<br />
Matthias Ziemens. 22.05 Lebenszeichen. Werktags<br />
6.55 Kirche in WDR 5.<br />
Deutschlandfunk<br />
Werktags 6.35 Morgenandacht. Pfarrer Christoph<br />
Seidl, Regensburg. Sonntag 6.10 Geistliche Musik.<br />
8.35 Am Sonntagmorgen. Engel – Vom göttlichen<br />
Boten zum modischen Accessoire. Montag<br />
bis Freitag 9.35 Tag für Tag. Mittwoch 20.10 Aus<br />
Religion und Gesellschaft.<br />
Südwest-Rundfunk 2<br />
Samstag 19.05 Geistliche Musik. Sonntag 7.55<br />
Wort zum Sonntag. 8.03 Kantate. 8.30 Aula. Entweltlichung<br />
– die Zukunft der katholischen Kirche.<br />
Von Manfred Lütz. 12.05 Glauben. „Zieh deine<br />
Schuhe aus!“ Mose im Interview. Werktags 7.57<br />
Wort zum Tag. Dienstag 8.30 Wissen. Im Schatten<br />
der heiligen Mauern. Machenschaften im Vatikan.<br />
Werktags<br />
8 bis 9 Uhr, Center TV Köln und EWTN (Satellit<br />
Astra, Frequenz 12460 MHz): Gottesdienst.<br />
Übertragung aus dem Kölner Dom.<br />
Samstag, 28. September<br />
10.05 bis 10.35 Uhr, 3sat: Mönche im Böhmerland.<br />
Die Klöster Schlägl, Hohenfurth und Goldenkron.<br />
13.25 bis 13.30 Uhr, Bayerisches Fernsehen<br />
(BR): Glockenläuten. Aus der Stadtpfarrkirche<br />
in Nördlingen im Ries.<br />
17.30 bis 18 Uhr, EWTN: Vaticano. Magazin.<br />
18.30 bis 19.30 Uhr, EWTN: Gottesdienst.<br />
Aus der Marienbasilika in Kevelaer.<br />
23.35 bis 23.40 Uhr, ARD: Das Wort zum<br />
Sonntag.<br />
Sonntag, 29. September<br />
9.02 bis 9.30 Uhr, ZDF: Sonntags. TV fürs Leben.<br />
9.30 bis 10.15 Uhr, ZDF: Katholischer Gottesdienst<br />
aus der Stiftskirche in Michaelbeuern in<br />
Salzburg mit Abt Johannes Perkmann.<br />
9.45 bis 10.30 Uhr, BR: Stationen. Dokumentation.<br />
Der Olavsweg – Pilgern in Norwegen.<br />
10 bis 11.30 Uhr, Center TV Köln und<br />
EWTN: Gottesdienst. Übertragung aus dem<br />
Kölner Dom.<br />
10.30 bis 11 Uhr, SWR FS: „Das Kind kriegst<br />
du nicht.“ Eltern im Scheidungskampf.<br />
12 bis 12.30 Uhr, EWTN: Angelus mit <strong>Papst</strong><br />
<strong>Franziskus</strong>.<br />
14.45 bis 15 Uhr, Bibel TV: Bibellesen.<br />
16.30 bis 17 Uhr, WDR FS: Die Entscheidung.<br />
Nils, unser behindertes Pflegekind.<br />
16.30 bis 17.30 Uhr, EWTN: Feierstunde im<br />
Kölner Dom anlässlich des Jubiläums des Erzbistums.<br />
domradio.de<br />
Gottesdienste<br />
Samstag, 28. 9.: 10.30 und 18.30 Uhr, Pontifikalämter<br />
aus dem Kölner Dom, live im<br />
Radio und im Internet-TV unter www.domradio.de<br />
sowie bei EWTN-TV und Center-<br />
TV Köln.<br />
Sonntag, 29. 9.: 10 Uhr, Pontifikalamt<br />
mit Erzbischof Joachim Kardinal Meisner.<br />
Werktags um 8 Uhr wird der Gottesdienst<br />
aus dem Kölner Dom live unter<br />
www.domradio.de übertragen.<br />
Tagesevangelium<br />
Von Montag, 30. September, bis Samstag, 5.<br />
Oktober, um 8 Uhr spricht Schulrätin Sigrid<br />
Kessens Gedanken zum Tagesevangelium.<br />
17.30 bis 18 Uhr, ARD: Gott und die Welt.<br />
Mein Kind will sterben. Die 16-jährige Kim<br />
versuchte, sich das Leben zu nehmen.<br />
19.40 bis 20 Uhr, 3sat: Assisi, Italien - Die<br />
Landschaft des Heiligen.<br />
20 bis 20.15 Uhr, Bibel TV: Andacht zum Tag.<br />
21.30 bis 22 Uhr, Bibel TV: Das Gespräch.<br />
Dienstag, 1. Oktober<br />
15.30 bis 16.15 Uhr, 3sat: Die Deutschen.<br />
Heinrich und der <strong>Papst</strong>.<br />
17 bis 17.45 Uhr, 3sat: Die Deutschen. Luther<br />
und die Nation.<br />
17.45 bis 18.30 Uhr, 3sat: Die Deutschen. Wallenstein<br />
und der Krieg.<br />
Mittwoch, 2. Oktober<br />
9 bis 9.30 Uhr, Bibel TV: Alpha und Omega.<br />
10.30 bis 12 Uhr, EWTN und K-TV: Mittwochs-Audienz<br />
des <strong>Papst</strong>es.<br />
14.05 bis 14.50 Uhr, 3sat: Europa im Mittelalter.<br />
Von Städten und Kathedralen.<br />
14.15 bis 15 Uhr, NDR FS: Auf dem Jakobsweg<br />
von Bliesgau nach Metz.<br />
19 bis 19.45 Uhr, BR: Stationen. Täglicher Terror.<br />
Mobbing im Internet.<br />
Donnerstag, 3. Oktober<br />
10 bis 11 Uhr, ARD: Ökumenischer Gottesdienst<br />
zum Tag der Deutschen Einheit aus der<br />
Stiftskirche Stuttgart. Es predigt Erzbischof Robert<br />
Zollitsch. Die Liturgie leitet der evangelische<br />
Landesbischof Frank O. July.<br />
15.30 bis 16.15 Uhr, BR: Traumpfade. Die Via<br />
Nova von Regensburg nach Pribram.<br />
Freitag, 4. Oktober<br />
18 bis 18.30 Uhr, Phoenix: Machtkampf im<br />
Vatikan.<br />
1700 Jahre Erzbistum Köln<br />
Feierstunde aus Anlass des 1700-jährigen<br />
Bistumsjubiläums aus dem Kölner Dom mit<br />
Kardinal Joachim Meisner und Ministerpräsidentin<br />
Hannelore Kraft (So, 29. 9., 16.30<br />
bis 18 Uhr).<br />
Menschen<br />
domradio-Menschen stellt Professor Dr. Hildegund<br />
Keul, Leiterin der Arbeitsstelle für<br />
Frauenseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz,<br />
vor (Di., 1. 10., 10 bis 12 Uhr).<br />
Thema: <strong>Franziskus</strong><br />
Am 4. Oktober hat <strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong> Namenstag.<br />
Wer ist sein Namenspatron? <strong>Franziskus</strong><br />
war der Sohn eines Tuchhändlers,<br />
doch eines Tages brach er mit seinem bisherigen<br />
Leben. domradio-Thema stellt den<br />
Heiligen vor (Mi., 2. 10., 10 bis 12 Uhr).<br />
20 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013
MEDIEN<br />
„Wilder“ Rhein<br />
Bis heute verbindet man mit ihm stolze Ritterburgen,<br />
steile Weinberge, fröhliche Geselligkeit<br />
und malerische Orte. Aber, der Rhein<br />
ist weit mehr als nur ein romantischer Fluss.<br />
Eine Reise von der Mündung bis zur Quelle<br />
führt durch Landschaften, in denen sogar<br />
echte Wildnis zu finden ist. Es sind Landschaften,<br />
in denen so viele Tiere und Pflanzen<br />
zu Hause sind wie an keinem anderen<br />
Fluss Europas.<br />
Obwohl der Rhein seit Jahrtausenden<br />
dicht besiedelt ist und ununterbrochen als<br />
<strong>Was</strong>serstraße genutzt wird, existieren noch<br />
die typischen Lebensräume an seinen Ufern:<br />
Sonnendurchflutete Auwälder und tosende<br />
<strong>Was</strong>serfälle, saftige Auwiesen und schattige<br />
Schluchten, sonnenverbrannte Steilhänge<br />
und kühle Altwasser. Diese Vielfalt ist<br />
der Grund dafür, dass die Uferbereiche des<br />
Rheins so vielen Lebewesen Lebensraum<br />
bieten – trotz Flussbegradigung, Chemieunfällen,<br />
<strong>Was</strong>serverschmutzung und Fischsterben<br />
vergangener Jahrzehnte.<br />
Die zweiteilige Dokumentation begleitet<br />
den Rhein stromaufwärts von der Mündung<br />
ins niederländische Wattenmeer durch sechs<br />
Länder hinauf zu den Rheinquellen in den<br />
Schweizer Alpen und zeigt die Tiere, die am<br />
oder im Rhein leben. Im ersten Teil geht die<br />
Vom neu hergerichteten Platz auf dem Drachenfels liegen Rhein, die Insel Nonnenwerth, Bad<br />
Honnef und Rolandswerth (rechts) dem Betrachter vor den Füßen. (Foto: Raspels)<br />
Flussreise „Von der Nordsee zur Lorelei“ bei<br />
Flusskilometer 555. Im zweiten Teil beginnt<br />
die Flussreise am Lorelei-Felsen und führt<br />
über den Rheinfall von Schaffhausen, den<br />
Bodensee und das Rheindelta bei Fußach<br />
weiter bis in die Alpen zur Quelle des Flusses<br />
ARD, Teil 1, Mo., 30. 9., 20.15 bis 21 Uhr<br />
Teil 2, Mo., 7. 10., 20.15 bis 21 Uhr<br />
Der Rhein ist bei Filmemachern immer<br />
ein lohnendes Ziel. Auch das SWR-Fernsehen<br />
strebt in dem Film „Schau mal – Rhein!“<br />
das Rheintal zwischen Andernach und Remagen<br />
an. Das untere Mittelrheintal zwischen<br />
Andernach und Remagen ist ein Geheimtipp<br />
für entspanntes Reisen. Hier, wo<br />
sich das Rheintal zwischen Siebengebirge,<br />
Eifelhöhen und den Ausläufern des Westerwaldes<br />
weit öffnet, lässt sich gut per Schiff<br />
die Aussicht genießen sowie lohnenswerte<br />
Ziele ansteuern.<br />
SWR FS, Di., 1. 10., 22 bis 22.30 Uhr<br />
Historienepos um die Borgias<br />
Vor gut 500 Jahren regierten die Borgia Italien.<br />
Heute beherrscht der spanisch-italienische<br />
Clan über 90 Länder weltweit – jedenfalls,<br />
was die Ausstrahlung seiner Saga im<br />
Fernsehen betrifft. In Deutschland hat sich<br />
das ZDF des Historien-Dramas aus der Renaissance<br />
angenommen. Nachdem die erste<br />
Staffel der internationalen Produktion 2011<br />
auch in Deutschland ein voller Erfolg war,<br />
spinnt der „verruchte <strong>Papst</strong>-Clan“ – so die<br />
Senderwerbung – um Rodrigo, Cesare und<br />
Lucrezia Borgia ab 30. September für weitere<br />
sechs Folgen seine Intrigen.<br />
Schon bei der Bewerbung der neuen Folgen<br />
spart der Sender nicht mit reißerischen<br />
Elementen. Tatsächlich verdient die Verfilmung<br />
der Fontana-Vorlage das Siegel „opulent“.<br />
Hunderte Darsteller vor prächtiger Kulisse,<br />
teils an Originalschauplätzen in Italien,<br />
machen die Reihe für Fans solcher Produktionen<br />
zum Muss. Viel nackte Haut und<br />
brutale Gewaltszenen, wahlweise mit Dolch,<br />
Speer, Stier oder Strang, lassen ob ihrer Häufigkeit<br />
aber Zweifel an ihrer Funktion zum<br />
Zweck des Fortgangs der Geschichte aufkommen.<br />
Auch wirkt die deutsche Übersetzung<br />
eher hölzern.<br />
ZDF, ab Mo., 30. 9., 20.15 bis 22 Uhr.<br />
Die weiteren Folgen sind am 1., 3., 7., 9. und<br />
10. Oktober jeweils ab 20.15 Uhr zu sehen<br />
Du schaffst das<br />
Aufstieg durch Bildung? Trotz Begabung<br />
schaffen die wenigsten sozial benachteiligten<br />
Schüler den Sprung an die Unis: keine Unterstützung<br />
von zu Hause, keine Förderung durch<br />
den Staat. Von 100 Kindern, deren Eltern keine<br />
Akademiker sind, nehmen nur 23 ein Hochschulstudium<br />
auf – von 100 Akademikerkindern<br />
sind es 77, die studieren.<br />
Suat Yilmaz (37) will das ändern. Weil<br />
es ungerecht ist – und weil auf diese Weise<br />
Deutschland viele Talente verloren gehen, die<br />
die Wirtschaft dringend braucht. Der Sozialwissenschaftler<br />
ist der einzige festangestellte<br />
Talentförderer der Republik. Er bereist im<br />
Auftrag der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen<br />
die Schulen des Ruhrgebiets auf<br />
der Suche nach begabten Arbeiterkindern,<br />
die er unterstützen kann: beim Abitur, bei der<br />
Studienwahl, beim schweren Wechsel auf die<br />
Hochschule. Das Nadelöhr für Jugendliche<br />
ist, so heißt es in dem Film „Du schaffst es.<br />
Ein Talent scout fördert Arbeiterkinder“, der<br />
Wechsel vom Gymnasium zur Uni. Nur ein<br />
gutes Drittel der sozial schwachen Abiturienten<br />
schafft ihn. Den Schülern fehlt in ihren Familien<br />
das Selbstbewusstsein, die Wertschätzung<br />
für Bildung und der finanzielle Rückhalt.<br />
Ihnen fehlt ein Satz wie „Ich glaub an Dich.<br />
Du schaffst das“.<br />
ARD, Mo., 30. 9., 22.45 bis 23.30 Uhr<br />
Heimatabend Bonn<br />
„Heimatabend Bonn“ er<strong>zählt</strong> die Geschichte<br />
der vorläufigen früheren Bundeshauptstadt<br />
und nimmt den Zuschauer mit auf einen „Spaziergang“<br />
durch den Bonner Alltag. Ausflüge<br />
zum Drachenfels, Schwimmen im Rhein, Pützchensmarkt<br />
und Fronleichnamsprozession – all<br />
das gehört zum Erlebnisschatz eines jeden Bonners.<br />
Mit dem Film eröffnet das WDR-Fernsehen<br />
eine neue Reihe freitags über Heimat und<br />
Identität in zehn Städten, worin noch Köln und<br />
Düsseldorf folgen werden.<br />
WDR FS, Fr., 4. 10., 20.15 bis 21 Uhr<br />
Wind, Meer und Genuss<br />
Brausendes Meer, steile Klippen, feine Sandstrände,<br />
historische Städte und eigenwillige<br />
Menschen – die Bretagne verzaubert mit rauem<br />
Charme, einer uralten Kultur und einer eigenen<br />
Sprache. „Wunderschön! Bretagne – Wind und<br />
Meer, Genuss und Magie“ zeigt den Südwesten<br />
der Bretagne, die Départements Finistère<br />
und Morbihan. Der Film startet am „Ende der<br />
Welt“, besucht das mittelalterliche Locronan,<br />
hört traditionelle Musik in Quimper, begibt sich<br />
in Pont-Aven auf die Spuren von Paul Gauguin,<br />
probiert Austern und Cidre und versucht sich<br />
in der bretonischen Sprache.<br />
WDR FS, So., 29. 9., 20.15 bis 21.45 Uhr<br />
27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 21
KLEINANZEIGEN<br />
22 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013
Erzählung<br />
Just an diesem bemerkenswerten Tag entdeckte<br />
ich die ersten Krähenfüße um meine Augen<br />
herum, noch „Füßchen“ zwar, winzig und<br />
unscheinbar, aber immerhin. Hatte ich womöglich<br />
danach Ausschau gehalten?<br />
Denn gerade eben hatte unser Sohn Matthias<br />
erklärt: „Ich heirate keine andere als Ulrike!“<br />
Aggressiv der Ton, direkt auf Widerspruch lauernd.<br />
Aber dazu kam ich vor lauter Verblüffung<br />
gar nicht.<br />
So tauchten sie also genau richtig auf, die<br />
unwillkommenen Mahner an die Realität, dass<br />
man halt weiterzurutschen habe auf der Skala<br />
der Generationen.<br />
Meine Gedanken kreisten um jene Ulrike –<br />
wie mochte sie sein? Man sagt, die erste Liebe<br />
der Söhne orientiert sich am Mutterbild. Ebenso<br />
neugierig wie behutsam begann ich Matthias<br />
auszuquetschen. Und was sich da so abzeichnete,<br />
schien mir eine Mixtur aus Engel und Liz<br />
Taylor in ihrer allerschönsten Glanzzeit.<br />
Seitdem entgleitet unser Sohn dem Familienleben<br />
zusehends. Für Wagenwaschen oder<br />
Rasenmähen bleibt keine Zeit. Dafür plündert<br />
er gelegentlich meine Stammrosen.<br />
Zwei Wochen später entdeckte ich ihn unvermutet<br />
in einem fremden Vorgarten beim Löwenzahn-Stechen,<br />
wild beschäftigt, Schweißperlen<br />
im Nacken. Aber ebenso unbeeindruckt<br />
wie unnachsichtig tönt es von der Haustür her:<br />
„Die Wurzelspitzen müssen ganz raus!“<br />
Das Kommando kommt von einem auf der<br />
Schwelle wippenden Mädchen mit schwarzen<br />
Haaren und blauen Augen – aha, jene ominöse<br />
Ulrike. Von Engel finde ich zwar keine Spur.<br />
Aber der Typ der Liz Taylor stimmt durchaus.<br />
Bei ihrem Anblick wird mir geradezu wohl ums<br />
Herz – denn auch eine winzige Ähnlichkeit mit<br />
mir schimmert durch.<br />
Zum Zurückziehen ist es zu spät. Das Mädchen<br />
sieht mich an. Und so bleibt mir gar nichts<br />
anderes übrig, als mich möglichst angenehm<br />
einzuführen, schon um jedes möglicherweise<br />
vorhandene Vorurteil gegen „böse“ Schwiegermütter<br />
abzubauen. Ich bleibe am Gartentor stehen.<br />
„Hallo!“<br />
Mein Sohn bekommt prompt einen roten<br />
Kopf. Aber ich lege all meinen Charme in ein<br />
lustiges Wortgeplänkel mit der jungen Schönheit.<br />
Als Gipfel meiner Leutseligkeit lasse ich<br />
zum Schluss noch eine Einladung los zu Matthias‘<br />
demnächst fälligem Geburtstag.<br />
Also ich verlasse die Szene höchst vergnügt,<br />
winke zurück: „Also, bis bald dann, Ulrike!“<br />
Meine Selbstzufriedenheit freilich währt nur<br />
kurz. Denn kaum bin ich daheim, keucht auch<br />
schon Matthias an, die Miene düster, ganz geballter<br />
Vorwurf. „Nun hast du alles kaputt gemacht!“<br />
Ich falle aus allen Wolken. „Wieso<br />
das? Ulrike freut sich doch.“<br />
Er mault: „Wieso Ulrike? Das war eben Tanja!“<br />
„Ach, du schuftest dich für Tanja ab. Ich denke,<br />
du willst Ulrike heiraten.“ Matthias‘ Blick<br />
irrt zur Seite. „Puh, diese Zicke ...“<br />
Ich hole tief Luft. Nur keine Bemerkung, ja<br />
kein Schmunzeln, um den jungen Mann nicht<br />
noch mehr zu kränken. Schließlich sind die ersten<br />
Eroberungen die schwersten – und er wird<br />
immerhin bald dreizehn. GRETA BRESE<br />
27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 23
Ein erfreuliches Plagiat<br />
MEINUNG<br />
Andere Sicht auf eine „grüne“ Idee<br />
Auf den Kommentar „Das Plagiat der Grünen“<br />
von Siegbert Klein in Nr. 33-34, Seite 2,<br />
haben wir einen Beitrag unseres Lesers Peter<br />
Otten erhalten, den wir nicht als gekürzten<br />
Leserbrief, sondern in vollem Umfang hier<br />
abdrucken:<br />
Sie schreiben: Der Verzicht auf Fleisch von<br />
Katholiken am Freitag habe seinen Grund<br />
nicht darin, „dass Gott Vegetarier ist oder gar<br />
(!) ein Öko-Freak, der Treibhausgase reduzieren<br />
oder das Klima retten möchte“. Hingegen:<br />
„Der Fleischverzicht soll an den Kreuzestod<br />
Jesu Christi erinnern.“ Wenn es stimmt, dass<br />
Christi Erlösungstod der ganzen Schöpfung<br />
gilt – warum dann diese ironische Spitze gegenüber<br />
Menschen, die sich für das Klima<br />
einsetzen? Umfasst die Schöpfung nicht die<br />
Tiere, die Luft, das <strong>Was</strong>ser?<br />
Der Münsteraner Theologe Rainer Hagencord<br />
sagt meines Erachtens zu Recht, die Kirche<br />
spreche zwar immer von der Bewahrung<br />
KLEINANZEIGEN<br />
der Schöpfung, aber Puten, Hühner, Schweine<br />
und Rinder tauchten dabei nicht auf. Warum<br />
eigentlich nicht? Und weiter: „Die Formulierung,<br />
dass nur der Mensch eine Seele habe,<br />
findet man in der Bibel nicht.“ Im Römerbrief<br />
8,22 sei vom Seufzen der Schöpfung die Rede<br />
und von ihrer Befreiung aus der Sklaverei.<br />
Den Fleischkonsum<br />
problematisieren?<br />
Bedeutet das nicht, dass die ganze<br />
Schöpfung erlöst ist? Hagencord weiter:<br />
„Das ist hochaktuell. Denn die Schöpfung<br />
hat noch nie so gelitten wie heute“, so der<br />
Münsteraner Theologe in einem „Focus“-<br />
lnterview. Es sei ein Skandal, dass die<br />
Theologie den weltweiten Fleischkonsum<br />
nicht problematisiere. Und ehrlich gesagt:<br />
Das finde ich auch. Und es wäre schön,<br />
mal darüber was in Ihrem Blatt zu lesen.<br />
Der Theologe<br />
Thomas Ruster<br />
(bei allem provokanten<br />
Denken<br />
in ökonomischen<br />
und ökologischen<br />
Fragen<br />
sicher kein institutionskritischer<br />
Revoluzzer) vertritt<br />
in seinem<br />
Buch „Glauben<br />
macht den Unterschied“<br />
übrigens<br />
die These,<br />
dass gemäß des<br />
Schöpfungsberichtes<br />
den Menschen<br />
nur Kräuter<br />
und Bäume zur<br />
Nahrung übergeben<br />
worden<br />
seien. Das wäre<br />
schon ein Beleg<br />
dafür, dass Gott<br />
mit Pflanzenfressern<br />
sympathisiert.<br />
Erst nach<br />
der Sintflut habe<br />
Gott den Menschen<br />
auch Tiere<br />
zur Nahrung gegeben,<br />
allerdings<br />
„nicht ohne darauf<br />
hinzuweisen,<br />
dass sie (die Menschen)<br />
Furcht<br />
und Schrecken für die Tiere sein werden“<br />
(S. 134). Möglicherweise sei diese Erlaubnis<br />
auch nur eine Sondergenehmigung angesichts<br />
der durch die Sünde verwüsteten<br />
Erde gewesen, auf der so rasch keine Feldfrüchte<br />
mehr hatten wachsen können. Und<br />
er fährt fort: „Wenn sich nun Christinnen<br />
und Christen unter der biblischen Perspektive<br />
mit der Frage des Fleischessens befassen<br />
würden? Wenn es in den Gemeinden<br />
Kreise gäbe, die darüber diskutierten?<br />
Dann wäre es mit dem bedingungslosen<br />
Griff ins Fleischregal des Supermarktes<br />
vorbei, wo die Dramatik des Fleisches so<br />
perfekt unsichtbar gemacht wird.“<br />
Das von Ihnen zu Recht gelobte christlich<br />
motivierte Freitagsgebot wäre doch<br />
ein prima Anlass, die Fortschrittlichkeit<br />
der katholischen Theologie in Ihrem Blatt<br />
mal ganz locker und sehr selbstbewusst<br />
herauszustreichen. Ist doch schön, wenn<br />
die Grünen nach über 25 Jahren bei ihr<br />
plagiieren. Ist nicht genau das missionarisch?<br />
Stattdessen propagieren auch Sie<br />
die langweilige Mainstream-Freiheit des<br />
Fleischkonsums, wann und wo Sie wollen<br />
(gibt es nun das mahnende Freitagsgebot<br />
oder nicht?) und wollen sich dies „von einer<br />
Partei der Oberlehrer, die meint, die<br />
Wahrheit gepachtet zu haben, nicht vorschreiben“<br />
lassen.<br />
Ist Gott doch<br />
Vegetarier?<br />
Sie sehen: Die Theologie ist da womöglich<br />
um Längen weiter als Sie. Und ein<br />
Gott, der Vegetarier ist, ist gar nicht unwahrscheinlich.<br />
Und: Sie wundern sich,<br />
warum die Grünen in Sachen Pädophilie<br />
sanft angefasst werden. Sie begründen<br />
das mit einer Studie, die besagt, dass ein<br />
knappes Drittel der Journalisten den Grünen<br />
nahestehe. Und weil über 90 Prozent<br />
der Kollegen nach einer anderen Studie<br />
die Kirche für irrelevant halten, zählen Sie<br />
einfach eins und eins zusammen: Journalisten<br />
lenken den Fokus auf Themen, die<br />
sie selbst für irrelevant halten – daher verhindern<br />
sie Grünenbashing (weil das die<br />
Guten sind) und betreiben Kirchenbashing<br />
(weil das die Bösen sind).<br />
Dass Sie Ihren Kolleginnen und Kollegen<br />
eine solch schlichte Haltung zu Ihrer<br />
Profession zutrauen, verblüfft. Ich hoffe<br />
aber, dass Sie sich selbst aus dieser Gedankenkette<br />
herausnehmen.<br />
PETER OTTEN<br />
24 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013
AUS DEM ERZBISTUM<br />
„Der Weiße“ und „Der Rote“<br />
Leckere Tröpfchen für einen guten Zweck<br />
REUSCHENBERG. Wer ein originelles Geschenk<br />
sucht oder gern selbst einen leckeren<br />
Tropfen genießt, ist beim „Förderverein der<br />
Weinverkauf für die Kirchenrenovierung:<br />
Kirsten Verhas und Markus Veittes.<br />
(Foto: ZIM)<br />
„Der Dom von der Furth“<br />
Kirche St. Josef vor 125 Jahren geweiht<br />
WEISSENBERG. Weißenberg und der Rest<br />
der Neusser Nordstadt werden im Volksmund<br />
„die Furth“ genannt, und die Kirche St. Josef<br />
ist für die Menschen „der Dom von der Furth“.<br />
Am 7. Oktober 1888 – also vor nunmehr 125<br />
Jahren – erhielt das prächtige Gotteshaus seine<br />
Weihe durch den damaligen Kölner Erzbischof<br />
Kardinal Philippus Krementz. Im gleichen Jahr<br />
wurde die Pfarrgemeinde St. Josef gegründet.<br />
Das ist den Further Katholiken um Dechant<br />
Hans-Günther Korr, den leitenden Pfarrer im<br />
Seelsorgebereich „Neuss-Nord“, eine von einem<br />
Jubiläumsausschuss gestaltete Festwoche<br />
wert. Dompropst Dr. Norbert Feldhoff zelebriert<br />
am Sonntag, 6. Oktober, ab 11.15 Uhr ein<br />
Festhochamt, in dem der Chor St. Josef Mozarts<br />
„Krönungsmesse“ singt. Danach ist zum<br />
Empfang im <strong>Papst</strong>-Johannes-Haus geladen.<br />
Dort spricht der weit über Köln bekannte Pfarrer<br />
Franz Meurer am Mittwoch, 9. Oktober, ab<br />
19.30 Uhr über das Thema „Wo’s arm ist, darf<br />
es nicht ärmlich sein“. Gottesdienste, Vorträge,<br />
Aktionen sowie die Herausgabe einer ansehnlichen<br />
Chronik und eines kunterbunten Posters<br />
schließen den Kreis. Die Palette reicht vom<br />
ökumenischen Taizé-Gebet über ein Oktoberfest<br />
bis zu einem Filmabend, bei dem der vor<br />
Kirchengemeinde St. Elisabeth und Hubertus“<br />
an der richtigen Adresse. Die engagierten<br />
Reuschenberger um den Vorsitzenden Stephan<br />
Schröder, Schriftführer Markus Veittes und<br />
Schatzmeister Hans-Jürgen Leusch verkaufen<br />
jetzt zu Gunsten der Renovierung der Elisabethkirche<br />
Rot- und Weißwein. Seit der Premieren-Weinprobe<br />
beim Pfarrfest gibt es nun<br />
„Fördervereins-Wein“ in zwei unterschiedlichen<br />
Sorten: „Der Weiße“ ist ein 2012er Riesling<br />
feinherb von der Mosel. Die Ein-Liter-Flasche<br />
kostet mindestens fünf Euro – alles darüber<br />
hinaus kommt der Renovierung zu Gute.<br />
„Der Rote“ ist ein 2011er Dornfelder trocken<br />
aus Rheinhessen in der 0,75-Liter-Flasche. Dieser<br />
Rebensaft kostet mindestens 7,50 Euro, und<br />
auch hier gilt: alles mehr bezahlte Geld ist für<br />
das Projekt gedacht. Das Besondere sind die<br />
speziell für die Gemeinde entworfenen Etiketten,<br />
die Kirsten Verhas gestaltet hat. Den Wein<br />
gibt’s über die Vorstandsmitglieder des Fördervereins<br />
oder im Pfarrbüro von St. Elisabeth. Interessierte<br />
können aber auch das Online-Formular<br />
des Fördervereins im Internet ausfüllen.<br />
ZIM<br />
>> http://goo.gl/PgCTz<br />
zwei Jahren in Cannes ausgezeichnete Streifen<br />
„Von Göttern und Menschen“ zu sehen ist.<br />
ZIM<br />
>> www.st-josef-neuss.de<br />
Die Kirche St. Josef in Weißenberg wurde vor<br />
125 Jahren geweiht. (Foto: ZIM)<br />
Neuss, Dormagen und Grevenbroich:<br />
Thilo Zimmermann,<br />
Telefon (0 21 31) 46 10 27<br />
DORMAGEN. Ihr Freiwilliges Soziales<br />
Jahr oder ihren Bundesfreiwilligendienst<br />
haben 18 junge Frauen und Männer<br />
im Jugendhilfezentrum „Raphaelshaus“<br />
begonnen. Sie werden im Tagesdienst<br />
eingesetzt und unterstützen die<br />
pädagogischen Fachkräfte im Alltag.<br />
„In diesem Jahr hat das Raphaelshaus<br />
die Freiwilligenplätze verdoppelt, damit<br />
wir den Absolventen des doppelten<br />
Abiturjahrgangs helfen können, die<br />
Zeitlücken bis zu Studium oder Ausbildung<br />
zu schließen“, so Direktor Hans<br />
Scholten. „Am Ende ihres Dienstes haben<br />
die Freiwilligen einen guten Einblick<br />
ins Arbeitsfeld der Jugendhilfe“,<br />
ergänzt Koordinator Marco Gillrath.<br />
HÜLCHRATH. „Eine musikalische<br />
Reise durch Zeiten und Länder“ bietet<br />
ein Benefizkonzert zu Gunsten einer<br />
neuen Orgel für die Kirche St. Sebastianus.<br />
Angela Simons am Cello und<br />
Alla Fastovskaja am Klavier spielen<br />
Werke von Hindemith, Vivaldi und anderen<br />
Komponisten. Die Veranstaltung<br />
beginnt am Freitag, 4. Oktober, um 20<br />
Uhr im Pfarrzentrum „Sebastianushaus“.<br />
Der Eintritt beträgt zehn Euro.<br />
Ausrichter ist der Hülchrather Orgelbauverein.<br />
FRIMMERSDORF. Erntedank feiert<br />
die Gemeinde St. Martin am Sonntag,<br />
29. September. Um 10.15 Uhr beginnt<br />
ein Gottesdienst unter dem Leitwort<br />
„Mit Gott säen und ernten – den<br />
Segen Gottes erkennen und danken“<br />
in der Kirche. Danach gibt’s Mittagessen,<br />
Kaffee und Kuchen. Der Bastel-<br />
und Handarbeitskreis „Fleißige<br />
Hände“ verkauft Marmeladen, Liköre,<br />
Schwarzbrot und eingelegte Zucchini<br />
aus eigener Produktion.<br />
NIEVENHEIM. „Orgel plus Kammerchor“<br />
heißt das Konzert, das der „Förderverein<br />
Konzertante Kirchenmusik<br />
in St. Pankratius“ am Sonntag, 6. Oktober,<br />
ab 17 Uhr in der Nievenheimer<br />
Wallfahrtskirche ausrichtet. Der Kammerchor<br />
an der Basilika Knechtsteden<br />
singt Werke von Bach, Messiaen und<br />
anderen Komponisten. An der Orgel<br />
spielt Martin Sonnen.<br />
27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 33
Düsseldorf:<br />
Ronald Morschheuser,<br />
Fax (0 21 73) 96 79 98<br />
DÜSSELDORF. „Neue Kunst und alter<br />
Glaube – Gottesbegegnung in der Moderne“<br />
heißt eine Vortragsreihe von Kunsthistoriker<br />
und Theologe Manfred Loevenich<br />
bei der Glaubensinformation „Fides“.<br />
Beginn ist an den Montagen 7. und<br />
14. Oktober jeweils um 19 Uhr im Fidessaal<br />
(Eingang über die Pforte des Franziskanerklosters,<br />
Immermannstraße).<br />
FLINGERN. Fenster der Kirche Liebfrauen<br />
befinden sich zurzeit in den Hein-<br />
Derix-Werkstätten in Kevelaer, um dort<br />
renoviert zu werden. Jetzt lädt die Kirche<br />
Flingern/Düsseltal zu einem Besuch der<br />
Werkstätten ein. Am Dienstag, 1. Oktober,<br />
geht es mit Privat-PKW an den Niederrhein.<br />
Die Besichtigung in Kevelaer<br />
beginnt um 11 Uhr. Anmeldungen und<br />
Mitfahrgelegenheiten über das Pfarrbüro<br />
unter Telefon (02 11) 66 42 26.<br />
DÜSSELDORF. „Die Bienen und ihre<br />
Bedeutung für eine Natur im ökologischen<br />
Gleichgewicht“ ist der Titel eines<br />
Vortrags mit Professor Dr. Jürgen Tautz<br />
von der Universität Würzburg. Für seine<br />
Forschung erhielt der Wissenschaftler<br />
den Communicator-Preis 2012. Der Vortrag<br />
findet statt am Montag, 30. September,<br />
um 19 Uhr im Rahmen der Top-Veranstaltungen<br />
des ASG-Bildungsforums<br />
im Museum Kunstpalast, Ehrenhof. Die<br />
Moderation des Abends hat Kirchenzeitungsredakteur<br />
Helmut Pathe.<br />
Wallfahrtswoche<br />
BENRATH. Zum 335. Mal findet die<br />
Wallfahrtswoche zur Schwarzen Muttergotteskirche<br />
in der Kirche St. Cäcilia<br />
statt. Den Auftakt bildet am Sonntag, 7.<br />
Oktober, um 17 Uhr das feierliche Marienlob<br />
mit Domkapitular Prälat Josef Sauerborn<br />
als Festprediger. Tägliche Wallfahrtshochämter,<br />
Andachten, Messen sowie<br />
ein Orgelkonzert folgen. Die Marienfeier<br />
um 18.30 Uhr am Schloss Benrath<br />
mit Lichterprozession zur Wallfahrtskirche<br />
beendet am Sonntag, 14. Oktober,<br />
die Woche. Es predigt Bischof Dr. Friedhelm<br />
Hofmann, Würzburg. Das komplette<br />
Programm gibt es im Internet. STO<br />
>> www.sankt-caecilia-benrath.de<br />
AUS DEM ERZBISTUM<br />
Ausgesprochen gutes Klima<br />
Interreligiöser Dialog soll weitergeführt werden<br />
DÜSSELDORF: Harmonisch und freundschaftlich<br />
verlief ein Treffen zwischen Weihbischof<br />
Dr. Dominikus Schwaderlapp sowie<br />
Rabbiner Aharon Ran Vernikovsky und<br />
Verwaltungsdirektor Michael Szentei-Heise<br />
von der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf.<br />
„Das Gespräch war schon mit dem damaligen<br />
Weihbischof Dr. Rainer Maria Woelki<br />
geplant“, berichtet Pfarrer Michael Dederichs,<br />
Dechant des Dekanates Düsseldorf-<br />
Mitte/Heerdt, in dessen Gebiet die Synagoge<br />
an der Zietenstraße liegt. Weil der frühere<br />
Kölner Weihbischof aber zum Erzbischof<br />
von Berlin ernannt wurde, fand der Termin<br />
seinerzeit nicht statt. Dechant Dederichs ergriff<br />
die Initiative jetzt erneut und stieß auf<br />
sofortige Zustimmung des „neuen“ Weihbischofs<br />
Dr. Schwaderlapp. Am Treffen nahmen<br />
Stadtdechant Monsignore Rolf Steinhäuser<br />
und Michael Dybowski, katholischer<br />
Vorstand der Gesellschaft für Christlich-Jüdische<br />
Zusammenarbeit in Düsseldorf, teil.<br />
Gleich zwei runde Geburtstage<br />
Kirche Heilig Geist ist 100 Jahre alt<br />
Der Besuch begann mit einer Führung durch<br />
die Synagoge, bei der Rabbiner Vernikovsky<br />
die Besonderheiten der jüdischen Gottesdienste<br />
und Riten erläuterte. „Das Klima war<br />
ausgesprochen gut und sehr freundschaftlich“,<br />
berichtet Dederichs. „Mit dem Ausspruch<br />
‚Wir waren zu Besuch bei unseren älteren<br />
Geschwistern’ zitierte Weihbischof Dr.<br />
Schwaderlapp unseren früheren <strong>Papst</strong> Benedikt<br />
XVI.“ Das Gespräch im Anschluss erlebten<br />
beide Seiten als „engagiert und bereichernd“.<br />
Es ging nicht nur um verschiedene<br />
Aspekte und Unterschiede, sondern auch besonders<br />
um Gemeinsamkeiten, die Christentum<br />
und Judentum miteinander verbinden.<br />
Als Ergebnis des Treffens wurde festgehalten,<br />
dass der interreligiöse Dialog weitergeführt<br />
werden soll: Ähnliche Zusammenkünfte<br />
zwischen der Katholischen Kirche Düsseldorf<br />
und der drittgrößten jüdischen Gemeinde<br />
in der Bundesrepublik wird es auch in<br />
Zukunft geben.<br />
RM<br />
Prägt das Bild am heutigen Carl-Mosterts-<br />
Platz: die Kirche Heilig Geist. (Foto: RM)<br />
DERENDORF/PEMPELFORT. Gleich doppelten<br />
Grund zur Freude gibt es bei der Katholischen<br />
Kirche Derendorf/Pempelfort: Vor<br />
120 Jahren wurde die heutige Frauengemeinschaft<br />
(kfd) Heilige Dreifaltigkeit als „Frauen-<br />
und Jungfrauen-Kongregation“ in Derendorf<br />
gegründet. Zum runden „Geburtstag“ fand<br />
ein Festakt im Barbara-Saal statt. Präses Pfarrer<br />
Heribert Dölle gratulierte ebenso wie die stellvertretende<br />
kfd-Diözesanvorsitzende Renate<br />
Schlagheck und die Vorsitzende des kfd-Stadtdekanates,<br />
Gudrun Rautenberg. Besonderen<br />
Beifall fand eine szenisch umgesetzte Chronik<br />
der kfd-Geschichte. Beim Festgottesdienst am<br />
Wochenende war dann die kfd-Bundesvorsitzende<br />
Maria Theresia Opladen zu Gast. Der kfd<br />
Heilige Dreifaltigkeit gehören heute 88 Frauen<br />
an. Die Bemühung um Nachwuchs und Integration<br />
mit den in Derendorf ansässigen muttersprachlichen<br />
Gemeinden sind laut der Vorsitzenden<br />
Adelheid Pawlak Hauptaufgaben der<br />
nächsten Zeit.<br />
Außerdem wird die Kirche Heilig Geist in<br />
Pempelfort 100 Jahre alt. Von Architekt Josef<br />
Kleesattel geplant und am 26. Oktober 1913<br />
konsekriert, prägt sie seither das Stadtbild am<br />
heutigen Carl-Mosterts-Platz. Ein mehrteiliges<br />
Jubiläumsprogramm zieht sich durch die Monate<br />
September und Oktober. Zum Beispiel gibt<br />
es am Samstag, 28. September, ab 9.30 Uhr eine<br />
„Orgel-Fahrradtour“ mit Seelsorgebereichsmusiker<br />
Hanjo Robrecht. Dabei werden die Orgeln<br />
aller sechs Kirchen der Gesamtgemeinde Heilige<br />
Dreifaltigkeit besucht. Start ist in Heilig<br />
Geist. Am Freitag, 11. Oktober, findet dort ab<br />
19.30 Uhr ein Jubiläumskonzert statt. Weitere<br />
Details des Programms hält ein in der Kirche<br />
ausliegender Flyer bereit. RM<br />
34 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013
Senioren als Möbel-Designer<br />
ALT-ERKRATH. Eine Doppelbank mit Armlehnen<br />
und ein Hocker werden in den nächsten<br />
Tagen im Außenbereich der Begegnungsstätte<br />
Gerberstraße montiert. Die Möbel haben einen<br />
besonderen Bezug zu der Caritas-Einrichtung:<br />
Denn im Rahmen des mit Landesmitteln geförderten<br />
fünfjährigen Projekts „Im Quartier bleiben<br />
– Nachbarschaft leben“ haben Senioren aus<br />
Erkrath aktiv an der Entwicklung und Gestaltung<br />
von seniorengerechten Sitzmöbeln für den<br />
AUS DEM ERZBISTUM<br />
Caritas-Begegnungsstätte nimmt an Projekt teil<br />
Waltraut Bamberg (von links), Renate Schulze und Christa Balzereit<br />
haben die Möbel mitentwickelt, auf denen sie sitzen. (Foto: RM)<br />
Kolping-Kölsch als Geschenk<br />
METTMANN. „Nicht nur im Himmel ist<br />
Heimat, sondern auch hier“, so Monsignore<br />
Winfried Motter, Diözesanpräses der Kolpingsfamilie,<br />
zu Beginn des „Gottesdienstes<br />
am Arbeitsplatz“ im Restaurant „Stadtwaldhaus<br />
Mettmann“. Wo sonst Bier fließt<br />
und Speisen verzehrt werden, kamen rund<br />
50 Personen am Abend zusammen, um gemeinsam<br />
Gottesdienst zu feiern. Als Ideengeber<br />
für diese Ortswahl<br />
diente zum einen<br />
die Tradition der „Gottesdienste<br />
am Arbeitsplatz“,<br />
zum anderen das<br />
benachbarte Neubaugebiet,<br />
so Motter.<br />
Der Gastwirt Peter<br />
Petkovic arbeitet seit 26<br />
Jahren im Stadtwaldhaus<br />
und ist zudem ein<br />
Schulfreund von Wilfried<br />
Meiswinkel, dem<br />
Vorsitzenden der Kol-<br />
öffentlichen Bereich mitgewirkt. Die Möbel<br />
sind dieses Jahr in Serienproduktion gegangen.<br />
Im Rahmen eines von Design-Professor Nicolas<br />
Beucker geleiteten Workshops der Hochschule<br />
Niederrhein und mit Hilfe der Projektbegleiterin<br />
Susanne Tyll konnten die Frauen und<br />
Männer ihre Vorstellungen von bequemem und<br />
langlebigem Mobiliar einbringen. „Das hat viel<br />
Spaß gemacht“, sind sich Waltraut Bamberg<br />
(72), Renate Schulze (84) und Christa Balzereit<br />
(85), allesamt regelmäßige<br />
Besucherinnen der<br />
Caritas-Begegnungsstätte,<br />
einig. Nicht zu steile<br />
Rückenlehnen, körperwarmes<br />
Holz für längere<br />
Verweildauer, eine<br />
nicht zu tiefe Sitzfläche<br />
und Sitzhöhe sind<br />
in ein komplettes generationsgerechtes<br />
Außenmobiliar-Programm<br />
umgesetzt worden. Als<br />
Dank für die Beteiligung<br />
der Erkrather Senioren<br />
„Gottesdienst am Arbeitsplatz“ im Restaurant<br />
pingsfamilie Mettmann.<br />
In seiner Predigt<br />
betonte Motter, das<br />
gab es Bank und Hocker<br />
geschenkt. RM<br />
Stadtwaldhaus sei „in bester Gesellschaft mit<br />
der Gaststätte des barmherzigen Samariters“.<br />
Er stellte zudem Bezüge zu biblischen Erzählungen<br />
her, die die Gastfreundschaft thematisieren,<br />
wie etwa die Hochzeit zu Kana.<br />
Als Geschenk für die Mitarbeiter und die<br />
Familie des Wirtes überreichte Motter Miniatur-Anker<br />
sowie zwei Flaschen „Kolping-<br />
Kölsch“.<br />
MM<br />
Peter Petkovic (rechts) hatte mit seinen Mitarbeitern und der Familie<br />
Monsignore Winfried Motter (links) mit dem „Gottesdienst<br />
am Arbeitsplatz“ zu Gast.<br />
(Foto: MM)<br />
Hilden, Langenfeld und Monheim:<br />
Ronald Morschheuser,<br />
Fax (0 21 73) 96 79 98<br />
Mettmann und Ratingen:<br />
Maximilian Moll,<br />
Telefon (02 02) 96 31 19 49<br />
MONHEIM. „Die schönsten Marienlieder“<br />
sollen bei einem „Offenen Singen“<br />
in der Marienkapelle mit der Adresse<br />
An d´r Kapell erklingen. Unter Begleitung<br />
von Herbert Ahlemeyer an der Orgel<br />
werden am Sonntag, 29. September,<br />
ab 16 Uhr bekannte und beliebte volkstümliche<br />
Lieder zu Ehren der Gottesmutter<br />
gesungen.<br />
UNTERFELDHAUS. Seit einem Jahr<br />
wird das Gemeindezentrum am Niermannsweg<br />
ökumenisch genutzt. Aus Anlass<br />
des ersten „Geburtstages“ wird am<br />
Sonntag, 29. September, ab 18 Uhr ein<br />
ökumenischer Dankgottesdienst gefeiert.<br />
Angekündigt haben sich der stellvertretende<br />
Kreisdechant Dr. Jürgen Rentrop<br />
aus Langenfeld und der evangelische Superintendent<br />
Frank Weber aus Haan.<br />
HILDEN. Seit einer Woche ist die Pilgergruppe<br />
aus der Gemeinde St. Jacobus auf<br />
der sechsten Etappe ihrer über mehrere<br />
Jahre währenden Wallfahrt nach Santiago<br />
de Compostela unterwegs. Daheim noch<br />
gestärkt mit dem Pilgersegen, gehen die<br />
Hildener diesmal auf dem Camino Frances<br />
in Nordspanien von Zaraquiegui bis<br />
Belorado.<br />
RATINGEN. Eine Kompositionswerkstatt<br />
für Kinder und Jugendliche findet<br />
am Samstag, 28. September, von 11<br />
Uhr bis 13 Uhr in St. Peter und Paul<br />
statt. Kinder und Jugendliche zwischen<br />
zehn und 16 Jahren sind eingeladen, am<br />
neuen Orgel-Spieltisch ihre Klang-Ideen<br />
umzusetzen. Nach dem ersten Treffen<br />
begleitet das Team die jungen Talente<br />
bei der Entwicklung ihrer Klangbilder<br />
über die nächsten Monate. Informationen<br />
und Anmeldung bei Annette<br />
Raidt unter Telefon (0 21 02) 84 73 23.<br />
WÜLFRATH. In die Welt der Gregorianik<br />
möchte Kirchenmusiker und Benediktinermönch<br />
Frater Wilhelm Lindner<br />
Interessierte mitnehmen. Die elfte Choralmesse<br />
soll an den Oktober-Donnerstagen<br />
ab dem 10. Oktober, jeweils von<br />
19.30 bis 21 Uhr, im Corneliushaus erarbeitet<br />
werden. Informationen und<br />
Anmeldung unter Telefon (0 20 58)<br />
1 79 87 92.<br />
27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 35
Remscheid und Solingen:<br />
Michael Möller,<br />
Telefon (0 21 91) 34 05 37<br />
Wuppertal: Helmut Pathe,<br />
Telefon/Fax (02 02) 8 54 08<br />
SONNBORN. Seit einigen Jahren bietet<br />
Pfarrer Albert Franck aus Luxemburg<br />
in St. Remigius Exerzitien an. In diesem<br />
Jahr stehen die Tage vom 8. bis 10. Oktober<br />
unter dem Leitwort „Prüfen wir unsere<br />
Wege, erforschen wir sie und kehren<br />
wir zum Herrn!“ (Klgl 3,40). Diese Exerzitien<br />
erfreuen sich regelmäßig großer<br />
Beliebtheit, da er selbst den Glauben zu<br />
leben versteht. Sie beginnen am Dienstag<br />
um 14.30 Uhr mit einem Lobpreis und<br />
enden am 10. Oktober mit einer Messfeier<br />
um 15 Uhr. Anmeldung unter Telefon<br />
(02 02) 57 13 83 oder per E-Mail an basilegermania@hotmail.com.<br />
WUPPERTAL. Zu einem politischen<br />
Forum lädt der Stadtverband der Frauengemeinschaft<br />
(kfd) am Montag, 30. September,<br />
ins Internationale Begegnungszentrum,<br />
Hünefeldstraße 54a, ein. Marianne<br />
Krautmacher stellt einen Bericht<br />
über Altersarmut in Wuppertal vor. Die<br />
kfd will mit dem Forum die Möglichkeit<br />
eröffnen, mit Fachleuten aus Politik und<br />
Gesellschaft ins Gespräch zu kommen.<br />
Die Veranstaltung beginnt um 16.30 Uhr.<br />
AUS DEM ERZBISTUM<br />
„Mehr als Geldverdienen“<br />
Wohlfahrtsverbände weisen auf Missstand hin<br />
Vertreter der Wohlfahrtsverbände standen symbolisch hinter den<br />
„Langzeitarbeitslosen“ aus Pappe.<br />
(Foto: MÖ)<br />
REMSCHEID. Erst irritiert, dann neugierig reagierten<br />
die Bürger in Remscheids Einkaufsstraße<br />
und auf dem Wochenmarkt, als zehn<br />
Pappfiguren durch die Stadt getragen wurden.<br />
Vertreter der Wohlfahrtsverbände machten mit<br />
ihrer Aktion auf die Situation der Langzeitarbeitslosen<br />
aufmerksam. Auf der Rathaustreppe<br />
kamen auch Vertreter der Remscheider Lokalpolitik<br />
hinzu. Unter dem Motto „Stell mich<br />
an, nicht ab“ sollte so nicht nur Solidarität ausgedrückt,<br />
sondern auch Druck auf die Parteien<br />
gemacht werden. Wie Werner Fußwinkel, Vorsitzender<br />
des Caritasverbands Remscheid, ausführte,<br />
seien 2000 Menschen in Remscheid nur<br />
schwer in den Arbeitsmarkt<br />
vermittelbar. 400<br />
davon hätten die Chance<br />
auf „Arbeitsgelegenheitsangebote“.<br />
1600 fielen<br />
durch das Netz.<br />
Die Förderung werde<br />
immer mehr zurückgefahren,<br />
stellten alle Vertreter<br />
der Wohlfahrtspflege<br />
fest. Besonders<br />
betroffen seien hier Arbeitslose<br />
mit einem physischen<br />
oder psychischen<br />
Handicap. „Arbeit<br />
ist mehr als Geld<br />
<strong>Was</strong> wäre Barmen ohne St. Antonius?<br />
verdienen“, stellte Fußwinkel<br />
heraus. MÖ<br />
Weihbischof Dominikus Schwaderlapp feiert Festmesse<br />
WUPPERTAL. Mit einem Konzert in<br />
der Kirche am Kolk beginnen am Sonntag,<br />
29. September, um 17 Uhr die 40.<br />
Wuppertaler Orgeltage. Das Abschlusskonzert<br />
findet am Sonntag, 13. Oktober,<br />
17 Uhr, in St. Johann Baptist statt.<br />
>> www.orgeltage.de<br />
REMSCHEID. Die Kolpingsfamilie<br />
Remscheid lädt zum „Offenes Singen<br />
zum Herbst bei Wein und Käse“ ein am<br />
Sonntag, 6. Oktober, ab 16.30 Uhr im<br />
Pfarrzentrum St. Josef, Menninghauser<br />
Straße. Unterstützung kommt von der Seniorenkantorei<br />
St. Suitbertus.<br />
LÖHDORF. Spannend, hintergründig,<br />
zum Staunen. Dass diese Beschreibung<br />
auf die Bibel zutrifft, soll im Pfarrheim<br />
Liebfrauen künftig einmal im Monat gezeigt<br />
werden. In gemütlicher Atmosphäre<br />
sollen Bibelpassagen betrachtet werden.<br />
Das erste Treffen ist am Dienstag, 8.<br />
Oktober, um 19.30 Uhr. Weitere Informationen<br />
bei Gabi Halfkann unter Telefon<br />
(02 12) 6 11 70 und Meike Haarbeck unter<br />
Telefon (02 12) 2 64 20 35.<br />
BARMEN. Eine „steingewordene Predigt“<br />
sei die St.-Antonius-Kirche, betonte Dr.<br />
Dominikus Schwaderlapp. Der Weihbischof<br />
feierte am vergangenen Sonntagmorgen<br />
anlässlich des 40-jährigen Kirchweihjubiläums<br />
eine Festmesse in St. Antonius.<br />
Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp<br />
machte in seiner Predigt die Bedeutung von<br />
Kirchbauten als lebendige Zeugnisse deutlich.<br />
(Foto: MM)<br />
Rund 300 Messbesucher waren gekommen.<br />
Der Neubau der heutigen Kirche war vor 40<br />
Jahren erforderlich geworden, da der Alte<br />
Markt umgebaut und der Kaufhauskomplex<br />
mit dem Parkhaus errichtet wurde.<br />
Unter der Leitung von Kantor Stefan Starenberger<br />
ließen der Erwachsenenchor, Instrumentalisten<br />
und Solisten die Missa in B<br />
(„Theresienmesse“) von Joseph Haydn erklingen<br />
und trugen so zur Gestaltung des<br />
Festgottesdienstes bei.<br />
In seiner Predigt griff Schwaderlapp drei<br />
Elemente des Kirchraums auf, um zu verdeutlichen,<br />
dass Kirchen „ein lebendiges<br />
Zeugnis“ seien. Das Fundament sei zwar<br />
nicht sichtbar, aber unerlässlich. „Der Altar<br />
ist das Zentrum dieser Kirche“ und „das<br />
Zentrum der Gemeinschaft“, sagte Schwaderlapp<br />
im Hinblick auf die Eucharistie.<br />
Wie ein „Zeigefinger in den Himmel“ seien<br />
die Türme. „Sie möchten, dass wir unseren<br />
Blick auch einmal in den Himmel richten,<br />
aber nicht, um die Erde zu vergessen, sondern<br />
um uns klar zu werden, wohin wir unterwegs<br />
sind“.<br />
Beim anschließenden Stehempfang bestand<br />
die Möglichkeit zum Gespräch mit<br />
dem Weihbischof.<br />
MM<br />
36 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013
Segen vom Hochmeister<br />
LINDLAR. Zur Segnung des neuen Deutschorden-Altenzentrums<br />
Pfarrer-Braun-Haus kam<br />
hoher Besuch aus Wien: der Hochmeister des<br />
Deutschen Ordens, Generalabt Dr. Bruno Platter<br />
OT. Gemeinsam mit Dechant Stephan Pörtner<br />
zelebrierte er ein Pontifikalamt in der St.-<br />
Anna-Kapelle des Altenzentrums. In seiner Predigt<br />
erinnerte er daran, dass sich der Deutschor-<br />
AUS DEM ERZBISTUM<br />
Altenzentrum des Deutschordens mit eigener Kapelle<br />
Generalabt Dr. Bruno Platter im Gespräch mit den Bewohnern des<br />
Altenzentrums Pfarrer-Braun-Haus.<br />
(Foto: HC)<br />
Aktionstag lädt zur Begegnung ein<br />
Motto lautet: „Wer offen ist, kann mehr erleben“<br />
OBERBERGISCHER KREIS. Im Rahmen<br />
der bundesweiten „Interkulturellen Woche“<br />
findet auch in diesem Jahr wieder der traditionelle<br />
zentrale Aktionstag auf dem Marktplatz<br />
in Bergneustadt statt. Er beginnt mit einem<br />
ökumenischen Gottesdienst am Samstag,<br />
28. September, um 11 Uhr. Am Aktionstag<br />
beteiligen sich zahlreiche Gruppen und<br />
Vereine aus dem gesamten Oberbergischen<br />
Kreis. „Die Besucher haben Gelegenheit,<br />
sich an den Ständen rund um den Rathausplatz<br />
zu informieren und im Zelt Menschen<br />
aus den verschiedenen Regionen dieser Erde<br />
zu begegnen“, erklärte Gabriele Goldschmidt<br />
vom Fachdienst für Integration und Migration<br />
des Caritasverbandes.<br />
Unter dem Motto „Wer offen ist, kann<br />
mehr erleben“ fanden im Lauf der vergangenen<br />
Woche zahlreiche Angebote und Initiativen<br />
der kulturellen Begegnung und Bildung<br />
statt. Im Oberbergischen Kreis vorhandene<br />
Beratungsstellen wie die Integrations- und<br />
Migrationsberatung der Caritas, die Begegnungsstätte<br />
Hackenberg oder die Kreisvolkshochschule<br />
stellten sich vor. Um interkulturelle<br />
Begegnung geht es auch am Tag der<br />
den bereits seit mehr als 800 Jahren der Pflege,<br />
Hilfe und Zuwendung als Dienst am Nächsten<br />
widme. Im Anschluss an die Messe, in der die<br />
St.-Anna-Kapelle gesegnet wurde, gingen der<br />
Hochmeister und Dechant Pörtner gemeinsam<br />
mit der Heimleiterin Elisabeth Rückl durch das<br />
Haus, um die Wohnbereiche zu segnen. Generalabt<br />
Platter nahm sich viel Zeit für Gespräche<br />
mit den Bewohnern.<br />
Das neue Altenzentrum<br />
zeichnet sich durch zeitgemäße<br />
Wohnformen<br />
wie Hausgemeinschaften<br />
und „Wohnen mit<br />
Service“ aus. Besonders<br />
dankbar sind die Verantwortlichen<br />
für die Unterstützung<br />
durch das Erzbistum<br />
Köln. Mit Hilfe<br />
des Erzbistums und den<br />
notwendigen Eigenmitteln<br />
konnte die St.-Anna-Kapelle<br />
gebaut werden.<br />
Weitere Informationen<br />
gibt es im Internet.<br />
HC<br />
>> www.seniorendienste.de<br />
deutschen Einheit am Donnerstag, 3. Oktober.<br />
Denn die Moscheegemeinden im Oberbergischen<br />
Kreis öffnen an dem Tag ihre Moscheen<br />
für alle Interessierten. In diesem Jahr<br />
ist das Motto „Islamische Kunst und Kultur“.<br />
HC<br />
Viele Möglichkeiten der Begegnung bietet<br />
die „Interkulturelle Woche“. (Foto: HC)<br />
Oberbergischer Kreis: Heike Cosler,<br />
Telefon (0 21 92) 8 37 07<br />
Altenkirchen: N.N.<br />
Telefon<br />
MARIENTHAL. Die ersten Monate der<br />
Amtszeit von <strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong> und Prognosen<br />
zu seiner weiteren Amtsführung<br />
stehen im Mittelpunkt der nächsten Veranstaltung<br />
des „marienthaler forums“.<br />
Am Samstag, 28. September, spricht Stefan<br />
von Kempis, stellvertretender Leiter<br />
von Radio Vatikan, zum Thema „An<br />
die existenziellen Enden der Erde gehen.<br />
<strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong>: Zwischenbilanz und<br />
Perspektiven zur Amtsführung“. Beginn<br />
im Marienthaler Hof ist um 10.30 Uhr.<br />
GUMMERSBACH. Mit einer Messe<br />
wird am Freitag, 4. Oktober, um 17.30<br />
Uhr in der Pfarrkirche St. <strong>Franziskus</strong> die<br />
bundesweite Eröffnung der missio-Kampagne<br />
zum Monat der Weltmission gefeiert.<br />
Anschließend findet in „Halle 32“,<br />
Brückenstraße 4, ein Abend mit Musik<br />
und Impressionen aus Ägypten statt.<br />
GUMMERSBACH-DERSCHLAG. Der<br />
Kirchenchor „Cäcilia“ Derschlag gibt<br />
am Sonntag, 6. Oktober, um 17 Uhr, in<br />
der Kirche St. Elisabeth anlässlich seines<br />
125-jährigen Bestehens ein Benefizkonzert.<br />
Es wirken mit die Chöre der katholischen<br />
Kirchengemeinden, der Evangelisch-Freikirchlichen<br />
Gemeinde, der<br />
evangelischen Kirchengemeinden Derschlag<br />
und deren Bläserchöre.<br />
WIEHL. Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher<br />
Kirchen (ACK) lädt zu einem Vortrag<br />
über den Reformator Martin Luther<br />
ein am Dienstag, 8. Oktober, um 19.30<br />
Uhr, ins Gemeindehaus der Evangelisch-<br />
Freikirchlichen Gemeinde in Wiehl, Hüttenstraße<br />
1-5. Referent ist Benediktinerpater<br />
Dr. Augustinus Sander von der Abtei<br />
Maria Laach.<br />
ALTENKIRCHEN. Der Caritasverband<br />
und die Beratungsstelle des Evangelischen<br />
Kirchenkreises bieten ab dem 22.<br />
Oktober einen Qualifizierungskurs zur<br />
Familienbegleiterin an. An fünf Abenden<br />
wird den Interessierten vermittelt, Familien<br />
in schwierigen Lebenssituationen zu<br />
helfen und sie zu entlasten. Der Kurs findet<br />
dienstags von 19 bis 21.30 Uhr in der<br />
Beratungsstelle, Stadthallenweg 12, statt.<br />
Anmeldungen bei der Caritas-Beratungsstelle<br />
unter Telefon (0 26 81) 20 56.<br />
27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 37
Rheinisch-Bergischer Kreis:<br />
Siegbert Klein,<br />
Mobil (01 77) 6 12 20 10<br />
Leverkusen: Kathrin Becker,<br />
Mobil (01 62) 9 40 70 14<br />
BERGISCH GLADBACH. Im Rahmen<br />
der Bergisch Gladbacher Orgeltage<br />
ist am Samstag, 28. September, um<br />
19.30 Uhr in St. Laurentius Georg Friederich<br />
Händels ,,Messias” zu hören, in<br />
Auszügen arrangiert für Saxophonquartett<br />
und Orgel. Es wirken mit das<br />
Saxophonensemble ,,Art of Sax” und<br />
Dirk-Johannes Neumann an der Orgel.<br />
BERGISCH GLADBACH. „Kolping<br />
klönt kreativ“ heißt es am Dienstag,<br />
1. Oktober, um 15 Uhr im Treffpunkt<br />
Laurentiushaus, Laurentiusstraße 4-12.<br />
Referentin Monika Benkel liefert „Aktives<br />
für Körper, Geist und Seele“.<br />
LEICHLINGEN. Das Oratorium „Elias“<br />
von Felix Mendelssohn Bartholdy<br />
steht als Projekt des Kirchenchores im<br />
März 2014 auf dem Programm. Die ab<br />
Mittwoch, 2. Oktober, um 19.45 Uhr<br />
beginnenden Proben sind auch für sangesfreudige<br />
Nichtmitglieder offen. Informationen<br />
bei Kantorin Pia Gensler-<br />
Schäfer unter Telefon (0 21 75) 40 46.<br />
SCHLEBUSCH. Orgelmusik zu vier<br />
Händen und vier Füßen wird am Sonntag,<br />
6. Oktober, um 19.30 Uhr in der<br />
Pfarrkirche St. Andreas erklingen.<br />
Ludger Morck aus Duisburg und Dieter<br />
Lorenz aus Geldern spielen unter<br />
anderem die „Nussknacker-Suite“ von<br />
Tschaikowsky und die „Kleine Nachtmusik“<br />
von Mozart.<br />
OPLADEN. Zu einer Autorenlesung<br />
mit Michael Schreckenberg lädt die<br />
Bücherei St. Michael am Dienstag, 1.<br />
Oktober, um 19.15 Uhr ein. Schreckenberg<br />
liest Auszüge aus seinen Kriminalromanen,<br />
die im Bergischen Land<br />
und Rheinland spielen.<br />
WIESDORF. Unter dem Titel „Mit allen<br />
<strong>Was</strong>sern gewaschen – Heiliger<br />
Geist“ sind bei einer Ausstellung in der<br />
Kirche Herz Jesu ab sofort bis zum 5.<br />
Oktober Kunstwerke von Birgit Bührlé,<br />
Petra Müllewitsch, Andreas Seremak<br />
und Sandra Struck-Germann zu<br />
sehen. Die Kirche ist geöffnet Dienstag<br />
bis Freitag von 10 bis 18 Uhr und am<br />
Wochenende zu den Gottesdiensten.<br />
AUS DEM ERZBISTUM<br />
Kraftvoll die Gesellschaft mitgestalten<br />
Generalvikar beim Kirchweihfest in St. Clemens<br />
PAFFRATH. „Gut, dass man die alte Kirche<br />
nicht abgerissen hat, sondern harmonisch<br />
erweiterte“, lobte Generalvikar Dr. Stefan<br />
Heße am Sonntag die Entscheidung der Pfarrei<br />
St. Clemens in Bergisch Gladbach-Paffrath<br />
damals vor 100 Jahren. Er halte nichts<br />
von Abriss und Neubau, denn die alte Kirche<br />
reiche über 900 Jahre zurück und zeige<br />
anschaulich die lange Geschichte der Menschen<br />
in Paff rath mit Gott. Diese lange Geschichte<br />
und das Wachstum der Gemeinde<br />
machten auch deutlich, dass man sich nicht<br />
hetzen brauche, denn zu jeder Zeit gäbe es<br />
Ermutigendes und Belastendes.<br />
Von außen betrachtet, so der Generalvikar,<br />
erscheine die Kirche wie eine starke Burg,<br />
stabil und fest. Sie gebe Schutz und Zuflucht,<br />
aber Christen müssten sie auch wieder verlassen,<br />
weil Drinnen und Außen zusammengehörten.<br />
Christen hätten den Auftrag, kraftvoll<br />
nach draußen zu gehen, um die Gesellschaft<br />
nach christlichen Werten zu gestalten.<br />
Wesentlich dazu gehöre, dass man die Menschen<br />
am Rand der Gesellschaft nicht aus<br />
den Augen verliere. Zur Feier waren auch<br />
Mitglieder der rumänischen Partnergemeinde<br />
aus Brasov gekommen.<br />
KL<br />
Zachäus kommt gratulieren<br />
Auch am Kirmespatron ging die Zeit nicht spurlos<br />
vorbei: Die Vorsitzende der Kolpingsfamilie<br />
Steinbüchel, Claudia Duven, mit dem alten und<br />
dem neuen Zachäus.<br />
(Foto: KB)<br />
Vor dem Entzünden hatte Generalvikar Dr.<br />
Stefan Heße die Kerze zur Erinnerung an die<br />
Kirchweihe vor 100 Jahren gesegnet.<br />
Kolpingsfamilie feiert Kirmes und 60. Geburtstag<br />
STEINBÜCHEL. Wahrscheinlich wird er sich<br />
wieder zieren. Erst wenn er genau Bescheid<br />
weiß, was das Jahr über so gelaufen ist, bequemt<br />
sich der Zachäus nämlich in der Regel<br />
aus seinem „Grab“. Vielleicht hat er es bei seiner<br />
Erweckung am kommenden Sonntag, 29.<br />
September, aber auch etwas eiliger – immerhin<br />
gibt es einen runden Geburtstag zu feiern.<br />
Die Kolpingsfamilie Steinbüchel, die seit 1981<br />
die Kirmes an St. Nikolaus organisiert, feiert<br />
nämlich ihr 60-Jähriges. „Ich hoffe, dass viele<br />
von denen aus den Anfangsjahren mit dabei<br />
sein werden“, sagt die Vorsitzende Claudia Duven.<br />
Sechs Gründungsmitglieder leben noch<br />
und wurden schon für ihre 60-jährige Mitgliedschaft<br />
geehrt.<br />
Manche Tradition musste im Laufe der Jahre<br />
aufgegeben werden. „Seit 2003 machen wir<br />
zum Beispiel keine Karnevalssitzung mehr,<br />
weil die Organisation personell nicht mehr zu<br />
stemmen war“, sagt Duven. Andere Traditionen<br />
dagegen sind höchst lebendig. „Für die Nikolausfeier<br />
beispielsweise bekomme ich Jahr<br />
für Jahr mehr Anfragen“, berichtet Duven. Die<br />
Kirmes wird inzwischen nur noch am Sonntag<br />
gefeiert, das aber mit umso mehr Freude:<br />
Los geht es um 9 Uhr in der Kirche St.<br />
Nikolaus mit einer Festmesse mit dem Präses<br />
des Kolping-Bezirksverbandes Leverkusen,<br />
Pfarrer Ulrich Kern, und Diözesanpräses<br />
Monsignore Winfried Motter. KB<br />
38 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013
Im Antoniuskolleg swingte es<br />
Erster Bergischer Jazz-Workshop<br />
So könnte sie ausgesehen haben<br />
NIEDERDOLLENDORF. Die Klosteranlage<br />
Heisterbach strahlt wieder in voller Schönheit.<br />
<strong>Was</strong> die Zisterzienser vor 800 Jahren im Peterstal<br />
schufen und nach der Säkularisation vor 200<br />
Jahren niedergerissen wurde, kann nun als maßstabgetreues<br />
Modell bis zum 3. November an<br />
jedem Sonntag und am Feiertag von 10 bis 12<br />
Uhr in der „Heimatstube“ an der Friedensstraße<br />
bestaunt werden.<br />
Da nur die mittelalterliche Chorruine heute<br />
noch steht – über das Aussehen der übrigen<br />
Klosteranlage ist wenig bekannt – holte sich<br />
Modellbauer Wilhelm Bracht Hilfe beim Vorsitzenden<br />
der Stiftung Abtei Heisterbach, Pfarrer<br />
Georg Kalckert, und bei Dr. Christoph Keller,<br />
der die Ausgrabungen der Klosteranlage geleitet<br />
hatte. Der Archäologe konnte den genauen<br />
Grundriss und einige Erkenntnisse aus den<br />
Bodenfunden liefern. Als Vorbilder für den Bau<br />
wurden ähnliche Zisterzienser-Gebäude in Altenberg,<br />
Eberbach und Arnsburg in der Wetterau<br />
besichtigt. Fünf Jahre lang arbeitete der<br />
„Baumeister“ mit viel Liebe zum Detail – allein<br />
ein Jahr brauchte er um 18 000 winzige<br />
Schindeln zu fertigen – an dem Modell, das<br />
dem aktuellen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse<br />
entspricht. Jetzt erhält der Besucher<br />
AUS DEM ERZBISTUM<br />
NEUNKIRCHEN. Swingende Phrasierungen,<br />
Synkopen, Scat-Gesang . . . Im Antoniuskolleg<br />
(AK) wurde gejazzt. Beim Ersten Bergischen<br />
Jazz-Workshop gaben Spitzenmusiker ihr Wissen<br />
und ihre Erfahrungen an Amateure weiter.<br />
Musik wurde im Antoniuskolleg schon immer<br />
groß geschrieben. Schon bald nach der<br />
Gründung 1899 erhielt das „Konvikt“ ein<br />
Schulorchester, mit der Gründung der Big Band<br />
machte Pater Alexander Lenfert, SDB, das Antoniuskolleg<br />
und den Salesianerorden über die<br />
Grenzen Neunkirchens hinaus bekannt und seit<br />
zwei Jahren gehören auch zwei Bläserklassen<br />
zum Schulangebot.<br />
Da konnte Schulleiter Gerhard Müller nicht<br />
„nein“ sagen, als die Organisatoren des „Ersten<br />
Bergischen Jazz-Workshops“ einen passenden<br />
Spielort suchten. „Wir geben dem Jazz gerne<br />
eine Bühne“, betont er, „das passt zu uns. Und<br />
für die Schüler und Eltern ist es natürlich toll,<br />
so hautnah dabei zu sein.“ Ganz hautnah dran<br />
waren zwei AK-Schüler, die ein Stipendium erhalten<br />
hatten, und der Schulleiter selbst, der bei<br />
Hugo Read Saxophon spielte. Die Veranstalter<br />
waren begeistert von der „idealen Location“<br />
und den „supertollen Partnern“. Intensiv trainierten<br />
49 Teilnehmer mit den Dozenten. Am<br />
letzten Tag zeigten sie beim Abschlusskonzert,<br />
was sie gelernt hatten.<br />
CG<br />
Frank Haunschild begeisterte an der Gitarre.<br />
(Foto: CG)<br />
Ein Modell zeigt die Klosteranlage von Heisterbach<br />
eine Vorstellung wie es einst aussah im Peterstal.<br />
Wenn in Heisterbach ein geeigneter Platz<br />
gefunden worden ist, erhält die Stiftung Abtei<br />
Heisterbach das 1,5 mal zwei Meter große<br />
Modell als Dauerleihgabe.<br />
CG<br />
Die ersten Besucher waren vom Modell der<br />
Klosteranlage begeistert. (Foto: CG)<br />
Eitorf, Hennef, Königswinter,<br />
Neunkirchen, Siegburg,<br />
Sankt Augustin und Troisdorf:<br />
Christa Gast,<br />
Telefon (0 22 44) 46 85<br />
BAD HONNEF. Eine Seniorenfreizeit<br />
mit Zeiten der Stille, Besinnung, Meditation<br />
sowie begleiteten Wanderungen<br />
und kulturellen Ausflügen bietet die<br />
Begegnungsstätte Haus Magdalena,<br />
Königin-Sophie-Straße 10, vom 21. bis<br />
25. Oktober an. Informationen und Anmeldung<br />
unter Telefon (0 22 24) 95 00.<br />
OBERPLEIS. Der ökumenische Arbeitskreis<br />
lädt ein zur 19. Kult(o)ur am<br />
Sonntag, 29. September, auf den Heisterberg<br />
in Dollendorf. Gestartet wird<br />
um 14.14 Uhr am Busbahnhof Oberpleis<br />
(Linie 520). Die Teilnahme ist<br />
kostenlos.<br />
RHEIDT. Ein Literaturfrühstück im<br />
Pfarrheim St. Dionysius bietet das<br />
Team der Pfarrbücherei ab sofort einmal<br />
im Monat mittwochs von 9.30 bis<br />
11.45 Uhr. Informationen unter Telefon<br />
(0 22 08) 65 15.<br />
WINDHAGEN. Einen gemeinsamen<br />
Erntedankgottesdienst feiern die Gemeinden<br />
des Seelsorgebereiches Rheinischer<br />
Westerwald am Sonntag, 29.<br />
September, um 10.30 Uhr auf dem Hof<br />
Rüddel in Hüngsberg.<br />
EUDENBACH. Zum Morgenlob in der<br />
Pfarrkirche mit anschließender Vogelwanderung<br />
lädt am Samstag, 5. Oktober,<br />
um 7.45 Uhr der Ortsausschuss<br />
ein. Unter der fachkundigen Leitung<br />
von Johannes Herzog werden bei einem<br />
Spaziergang durch den Oberhau heimische<br />
Vögel beobachtet und belauscht.<br />
Rückkehr gegen 9 Uhr. Danach sind<br />
alle Teilnehmer zu einem Frühstück im<br />
Pfarrheim eingeladen.<br />
HENNEF. Für alle Kinder, die gerne<br />
einmal Artist oder Clown wären, veranstaltet<br />
der Jugendarbeitskreis Hennef-Ost<br />
in der Woche vom 21. bis 25.<br />
Oktober den Zirkus Jakholino. Jedes<br />
Kind kann ganz nach Neigung und Fähigkeiten<br />
ein oder zwei Nummern ausprobieren,<br />
einstudieren und diese bei<br />
der großen Gala-Vorstellung zum Abschluss<br />
der Woche vorführen. Anmeldung<br />
unter Telefon (0 22 42) 86 94 12<br />
oder per E-Mail: mail@jakho.de<br />
27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 39
Bad Münstereifel, Euskirchen und<br />
Zülpich: Anja Krieger<br />
Telefon (0 22 51) 5 51 36<br />
Bornheim, Meckenheim und<br />
Rheinbach: Erhard Schoppert,<br />
Telefon/Fax (02 28) 32 22 55<br />
MARIA RAST. Zur Eröffnung des Rosenkranzmonats<br />
lädt die Bildungsstätte<br />
am Dienstag, 1. Oktober, ein. Um<br />
19.30 Uhr findet zunächst die Eucharistiefeier<br />
in der Hauskapelle statt, anschließend<br />
eine Lichterprozession zum<br />
Schönstatt-Heiligtum. Die musikalische<br />
Gestaltung übernimmt der Kirchenchor<br />
St. Cäcilia aus Kirchheim.<br />
BLEIBACH-HARDT. Der Kinder- und<br />
Jugendchor des Seelsorgebereiches<br />
lädt zu einer Musicalaufführung am<br />
Sonntag, 29. September, um 15 Uhr im<br />
Pfarrheim Heilig Kreuz in Kreuzweingarten,<br />
Weingartenstraße 14, ein. Unter<br />
der Leitung von Seelsorgebereichsmusikerin<br />
Julia Wunsch singen und spielen<br />
die Kinder und Jugendlichen „Der<br />
verlorene Sohn“, ein Musical von Markus<br />
Hottiger und Markus Heusser.<br />
VEYTAL. Zu einer Autorenlesung mit<br />
Resi Gollmann laden Pfarrgemeinderat,<br />
Familienzentrum und Andheri-Hilfe<br />
ein. Am Donnerstag, 10. Oktober,<br />
wird Gollmann aus ihrem Buch „Einfach<br />
Mensch - Das Unmögliche wagen<br />
für unsere Welt“ lesen. Beginn ist um<br />
19.30 Uhr im Burghof, Wingert 52, in<br />
Kommern.<br />
EUSKIRCHEN. Das zweite Benefizkonzert<br />
zugunsten der Notschlafstelle<br />
des Caritasverbandes Euskirchen findet<br />
am Freitag, 11. Oktober, um 19.15 Uhr<br />
in der Kirche Herz Jesu statt. Regionalkantor<br />
Manfred Sistig, Jürgen Schuster<br />
vom WDR-Rundfunkorchester, Konzerttrompeter<br />
Daniel Ackermann und<br />
Orchestermusiker Heiko Wahl spielen<br />
Werke von Bach, Händel, Haydn, Mouret<br />
und Britten.<br />
ALFTER. Einen Herbstmarkt veranstalten<br />
die Jugendlichen der Pfarrgemeinde<br />
St. Matthäus am Sonntag, 6. Oktober,<br />
von 10.30 bis 19 Uhr im Pfarrheim am<br />
Hertersplatz 14. Zu diesem Markt werden<br />
noch Helfer gesucht. Wer das Projekt<br />
unterstützen möchte, kann sich bei<br />
Udo Brüsselbach unter Telefon (02 28)<br />
7 48 29 61 melden. Mit dem Erlös des<br />
Herbstmarktes soll die Kinder- und Jugendarbeit<br />
in Alfter unterstützt werden.<br />
AUS DEM ERZBISTUM<br />
Im Schuppen beinahe vergessen<br />
Wegekreuz restauriert und neu aufgestellt<br />
Frischer Blumenschmuck zeigt, dass das neu<br />
aufgestellte „Siepen-Kreuz“ angenommen<br />
wird.<br />
(Foto: AK)<br />
„Neue Pfade“ auf gutem Weg<br />
ELSIG. Viele der älteren Einheimischen hatten<br />
das „Siepen-Kreuz“ noch in Erinnerung, berichten<br />
Heinz Krupp, Leo Schäfer, Heinz-Georg<br />
Meyers und Friedel Meyers, die vor einigen<br />
Monaten das alte Wegekreuz in einem Schuppen<br />
von Josef Siepen wiederfanden. Eine Rstaurierung<br />
stand für die ehemaligen Kirchenvorstands-<br />
und Pfarrgemeinderatsmitglieder<br />
sofort außer Frage. Laut Siepens Aussage hatte<br />
sein Vater Wilhelm, ein ortsansässiger Landwirt,<br />
das Wegekreuz in den 60er-Jahren selbst<br />
hergestellt und als Ersatz für ein marodes Holzkreuz<br />
an einem seiner Felder am Ortsrand aufgestellt.<br />
Im Rahmen von Flurbereinigungsverfahren<br />
in den 80er-Jahren, geänderter Wegführung<br />
und Grundbesitzerwechsel musste das<br />
Kreuz entfernt werden. Beim Auffinden, so berichteten<br />
die Männer, hätten Kreuz und Korpus<br />
„recht lädiert“ ausgesehen. In Eigenregie<br />
hat die Gruppe es sandstrahlen und verzinken<br />
lassen, dann mehrfach lackiert und den Korpus<br />
ausgebessert. Nachdem der neue Standort<br />
am Wirtschaftsweg nach Wisskirchen, unweit<br />
des ursprünglichen Standortes, von der Stadtverwaltung<br />
Euskirchen festgelegt worden war,<br />
stellte Schäfer einen Sockel für das Kreuz her.<br />
Den betonierten die engagierten Männer ein,<br />
stellten das Kreuz auf, ebneten das Areal rundum,<br />
säten Gras und pflanzten zwei Hainbuchen<br />
seitlich des Kreuzes. Kaplan Rajesh Pare SVD<br />
segnete das Kreuz. Es soll zukünftig als Station<br />
in die jährliche Bittprozession eingebunden<br />
werden.<br />
AK<br />
Projekt des Georgsrings schafft Zertifi zierung<br />
Die Pflege des Platzes um die Rheinbacher Waldkapelle ist nur eines<br />
der zahlreichen Projekte der Initiative „Neue Pfade“. (Foto: ES)<br />
RHEINBACH. Auf zehn erfolgreiche Jahre<br />
blickt die Arbeitsloseninitiative „Neue Pfade“<br />
zurück. Das vom Georgsring, einer Gruppe<br />
ehemaliger DPSG-Pfadfinder um den früheren<br />
Stammesvorsitzenden Werner Gerhards, ins Leben<br />
gerufene Projekt hat inzwischen über 1300<br />
arbeitslose Jugendliche betreut. Mehr als einem<br />
Viertel davon gelang es, danach in ein festes Arbeitsverhältnis<br />
einzusteigen. Von Handwerksmeistern<br />
angeleitet, engagierten sich die Arbeitslosen<br />
in zahlreichen Projekten. Sie pflegten<br />
den Platz an der Rheinbacher Waldkapelle<br />
und stellten Teile der römischen <strong>Was</strong>serleitung<br />
wieder her. Mehr als 500 Ruhebänke im linksrheinischen<br />
Kreisgebiet gehen auf das Konto<br />
der „Neuen Pfade“. In zahlreichen kirchlichen<br />
und kommunalen<br />
Einrichtungen legten sie<br />
Hand an. Dieses Engagement<br />
wurde jetzt offiziell<br />
belohnt: „Neue Pfade“<br />
hat sich mit Erfolg<br />
einem national und EUgültigen<br />
Zertifizierungsverfahren<br />
gestellt, dieses<br />
mit Erfolg abgeschlossen<br />
und die amtliche Anerkennung<br />
erhalten. Sie<br />
wurde von der unabhängigen<br />
Zertifizierungsstelle<br />
CERTQUA (Bonn)<br />
durchgeführt und wird<br />
in Zukunft regelmäßig<br />
überprüft. ES<br />
40 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013
AUS DEM ERZBISTUM<br />
Bonn: Beate Behrendt-Weiß,<br />
Telefon (0 22 26) 1 55 43<br />
Bornheim, Meckenheim und<br />
Rheinbach: Erhard Schoppert,<br />
Telefon/Fax (02 28) 32 22 55<br />
Vertreter der Wohlfahrtsverbände sowie Pflegekräfte setzen sich für eine bessere gesellschaftliche<br />
Anerkennung und angemessene Vergütung für ambulante Pflegedienste ein. (Foto: BBW)<br />
Grenzen sind erreicht<br />
Wohlfahrtsverbände fordern bessere Vergütung von Pfl ege<br />
Kostenlose Bücher für alle<br />
BONN. Die Bonner Wohlfahrtsverbände schlagen<br />
Alarm in Sachen Ambulanter Pflege. Schon<br />
im Mai hatten sie im Zuge landesweiter Demonstrationen<br />
gehofft, dass die Kostenträger,<br />
Pflege- als auch Krankenkassen und Politik, ein<br />
Einsehen haben könnten. „Für uns sind die Bedingungen,<br />
unter denen wir Ambulante Pflege<br />
leisten, existenzgefährdend“, so Caritasdirektor<br />
Jean-Pierre Schneider, derzeit Vorsitzender<br />
der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege<br />
Bonn. Und auch die Patienten erhielten<br />
nicht die Leistungen, die dringend notwendig<br />
und teils auch gesetzlich zugesagt seien. Wie<br />
das konkret im Alltag aussieht, schilderten eindrucksvoll<br />
Pflegefachkräfte wie Atila Alkaya.<br />
Seine tägliche Tour zu 17 meist schwer kranken,<br />
dementen und einsamen Patienten, die im<br />
Minutentakt mit genau vorgeschriebenen Leistungen<br />
versorgt werden müssten, bringe ihn oft<br />
an seine Grenzen - auch menschlich. Wie er leiden<br />
fast alle Pflegekräfte, aber auch die Verantwortlichen<br />
in den Einrichtungen, wo Papierkrieg<br />
den Alltag bestimme. Auch für Ulrich Hamacher,<br />
Geschäftsführer Diakonisches Werk,<br />
sind die Grenzen der Rationalisierung erreicht.<br />
Er sprach von einem „Generalangriff auf die<br />
Pflegedienste“. Höhere Pflegesätze gehörten<br />
dringend auf die politische Agenda. BBW<br />
Schützenjugend stellt offenen Bücherschrank auf<br />
ERSDORF. Einen offenen Bücherschrank stellte<br />
die Schützenjugend des Bezirksverbandes<br />
Voreifel auf dem Parkplatz der Raiffeisenbank<br />
auf. Damit fand das Projekt der BDKJ-Sozialaktion<br />
„72 Stunden – Uns schickt der Himmel“<br />
seinen Abschluss. Die Schülerschützen<br />
und Jungschützen hatten bei der Aktion fünf<br />
offene Bücherschränke gebaut und diverse Bücher-Flohmärkte<br />
veranstaltet.<br />
Der Erlös der<br />
Flohmärkte wurde bereits<br />
im Juli an verschiedene<br />
soziale Einrichtungen<br />
übergeben. Nun werden<br />
die Bücherschränke<br />
nach und nach aufgestellt.<br />
Anne Klein, Jungschützenmeisterin<br />
der<br />
St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft<br />
Ersdorf-<br />
Altendorf, freute sich<br />
über die Bereitschaft<br />
seitens der Raiffeisenbank,<br />
die Fläche für<br />
den Schrank auf dem Parkplatz ihrer Ersdorfer<br />
Filiale zur Verfügung zu stellen. Die vier weiteren<br />
Bücherregale sollen in Rheinbach und<br />
Wachtberg aufgestellt werden. Für den Bücherschrank<br />
in Ersdorf hofft Brudermeister<br />
Christian Klein auf eine rege Nutzung. „Jeder<br />
hat die Möglichkeit, Bücher kostenlos<br />
mitzunehmen oder einzustellen.“ ES<br />
Die Jungschützen aus Ersdorf-Altendorf stellten einen selbst gebauten<br />
Bücherschrank in Ersdorf auf.<br />
(Foto: ES)<br />
BONN. Die Katholische Elternschaft im<br />
Erzbistum Köln lädt am Samstag, 28.<br />
September, von 10 bis 16.30 Uhr zu einem<br />
kostenlosen Seminar zum Thema<br />
Konstruktive Kommunikation als Voraussetzung<br />
für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />
zwischen Eltern und Lehrkräften<br />
bzw. Erzieherinnen und Erziehern<br />
in die Oxfordstraße 10 ein.<br />
BONN-POPPELSDORF. Anlässlich der<br />
Jubiläen 125 Jahre St. Sebastian, Kirschallee,<br />
und 50 Jahre Klais-Orgel singt der<br />
Kirchenchor von St. Sebastian am Sonntag,<br />
29. September um 10.30 Uhr in der<br />
Pfarrkirche Mozarts Krönungsmesse.<br />
BONN. Nach dem großen Erfolg der<br />
Theaterproduktion „Gevatter Tod“ gibt es<br />
jetzt am jugendpastoralen Zentrum Campanile,<br />
Adolfstraße 77, ein neues Projekt<br />
zur Person des Franz von Assisi. Die Aufführungen<br />
finden am Donnerstag, 3. Oktober,<br />
um 20 Uhr und am Sonntag, 6. Oktober,<br />
um 16 Uhr statt.<br />
BONN. Das Alten- und Pflegeheim Marienhaus<br />
lädt am Samstag, 28. September,<br />
alle Interessierten ab 10.30 Uhr dazu ein,<br />
die Einrichtung der Bonner Caritas in der<br />
Noeggerathstraße 4–8 kennenzulernen.<br />
Am Montag, 30. September, gibt es hier<br />
von 16 bis 18.15 Uhr das Ein-Personen-<br />
Stück „Dachstube“ – eine Theatervorstellung<br />
über Demenz – zu sehen.<br />
BONN. Unter der Überschrift „durchzweifeln“<br />
steht der nächste „WortKlang-<br />
Raum“ mit Musik und Texten am Mittwoch,<br />
2. Oktober, um 20.30 Uhr im Dialograum<br />
Kreuzung an St. Helena, Bornheimer<br />
Straße 130.<br />
ALFTER. Die Jodokus-Bruderschaft<br />
Alfter lädt am Samstag, 28. September,<br />
alle interessierten Pilger zur Wallfahrt<br />
nach Langenfeld in der Eifel ein. Der Tag<br />
beginnt mit einem Wortgottesdienst um 7<br />
Uhr in der Pfarrkirche St. Matthäus. Um<br />
8.30 Uhr machen sich die Pilger auf den<br />
16 Kilometer langen Weg. Anmeldungen<br />
bei Matthias Kentenich unter Telefon<br />
(0 22 22) 18 69, Herbert Göttner unter<br />
(02 28) 9 64 94 00 oder Karin Söntgen<br />
unter (0 22 22) 6 07 87.<br />
27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 41
Bedburg, Bergheim, Kerpen,<br />
Pulheim, Brühl, Erftstadt,<br />
Frechen, Hürth und Wesseling:<br />
Michael Kasiske,<br />
Telefon (0 22 32) 3 56 70<br />
RHEIN-ERFT-KREIS. Konzerte und<br />
musikalisch besonders gestaltete Messen<br />
gibt es in den Städten des Kreises noch<br />
bis zum 13. Oktober bei den „Kirchenmusiktagen<br />
Rhein-Erft“. Eine „Nacht<br />
der offenen Kirchen“ mit vielen bis spät<br />
in den Abend geöffneten Kirchen findet<br />
am Mittwoch, 2. Oktober, statt. Alle Veranstaltungen<br />
der Kirchenmusiktage sind<br />
in dem Programmheft zu finden, das unter<br />
anderem im Internet auf den Seiten der<br />
Kirchenmusiker im Kreis zu finden ist.<br />
>> www.kirchenmusik-rhein-erft.de<br />
BERGHEIM. Ein Digitalfotografie-Kurs<br />
für Mädchen im Alter von zwölf bis 16<br />
Jahren findet in der zweiten Woche der<br />
Herbstferien im Anton-Heinen-Haus in<br />
Bergheim statt. Vor allem Porträts sollen<br />
erstellt werden und dabei die Vielfalt und<br />
die Individualität von Mädchen dargestellt<br />
werden. Die Teilnehmerinnen erhalten<br />
eine Einführung in die Kameratechnik<br />
und erarbeiten sich unterschiedliche<br />
Präsentationsformen. Das Seminar endet<br />
mit einer Ausstellung im Anton-Heinen-Haus,<br />
die mehrere Wochen zu sehen<br />
sein wird. Das Seminar findet vom 28. bis<br />
31. Oktober statt. Weitere Informationen<br />
gibt es in der Medienwerkstatt Rhein-Erft<br />
bei Tanja Steinfort-Lecke unter Telefon<br />
(0 22 71) 47 90 14.<br />
FRECHEN. 50 Jahre nach dem Zweiten<br />
Vatikanischen Konzil lädt die Pfarreiengemeinschaft<br />
Frechen zu einer sechsteiligen<br />
Vortragsreihe unter dem Motto „Kirche<br />
heute: Fenster öffnen zu den Menschen?!“<br />
ein. Dabei werden bis Februar<br />
Zeitzeugen berichten und Impulse für das<br />
Christsein heute gegeben. Den Anfang<br />
macht am Dienstag, 1. Oktober, um 20<br />
Uhr im Pfarrsaal St. Audomar, Othmarstraße,<br />
Prälat Dr. Norbert Trippen. Er ist<br />
ehemaliger Regens des Kölner Priesterseminars<br />
und emeritierter Professor für Kirchengeschichte<br />
in Bonn. Zu seinen Werken<br />
gehören zweibändige Biografien der<br />
Kardinäle Frings und Höffner. Sein Thema:<br />
„Der Kölner Kardinal Frings und seine<br />
Rolle von der Konzilsvorbereitung bis<br />
zu seinen wesentlichen Reden 1963“.<br />
Trippen wird auch auf die Rolle eingehen,<br />
die der damals noch sehr junge<br />
Professor Joseph Ratzinger hatte.<br />
AUS DEM ERZBISTUM<br />
Neue Standards eine Herausforderung<br />
Caritas will Millionen in Seniorenzentren investieren<br />
Architektonisch ein Juwel<br />
Festmesse zum Jubiläum von St. Severin<br />
Vorstandsvorsitzender Georg Falterbaum<br />
(links) und Vorstandsmitglied Heinz-Udo Assenmacher<br />
mit dem Rückblick. (Foto: KAS)<br />
RHEIN-ERFT-KREIS. Mit Kosten im „zweistelligen<br />
Millionenbereich“ für den Umbau<br />
der neun Seniorenzentren im Rhein-Erft-Kreis<br />
rechnet der Caritasverband im Kreis. Dies wurde<br />
bei der Vorstellung des Jahresberichtes „Einblicke<br />
2013“ deutlich. Hintergrund für die Baupläne<br />
sind neue, höhere Standards für die stationäre<br />
Altenhilfe. Das Land Nordrhein-Westfalen<br />
hat Verbesserungen für Heimbewohner<br />
beschlossen, die den Verband vor große Herausforderungen<br />
stellen. Unter anderem sollen<br />
bis zum Jahr 2018 mindestens 80 Prozent aller<br />
Zimmer Einzelzimmer sein. Die Bäder sollen<br />
für Elektrorollstühle mit ihrem großen Wendekreis<br />
barrierefrei sein, und bestimmte Quadratmeterzahlen<br />
dürfen weder über- noch unterschritten<br />
werden. Vorstandsvorsitzender Georg<br />
Falterbaum kritisiert: „Die Erhöhung der Standards<br />
ist sicher sinnvoll für die Menschen. Aber<br />
es ist inakzeptabel, dass das Land zum 1. Januar<br />
2014 die kostenträchtige Erhöhung der Standards<br />
von der Finanzierung der hierfür notwendigen<br />
Investitionen abkoppeln will.“ Insgesamt<br />
war der Vorstandsvorsitzende zufrieden mit der<br />
„stabilen Entwicklung“ des Verbandes. Unter<br />
den 1600 Mitarbeitern in den rund 70 Diensten<br />
und Einrichtungen der Caritas seien 79 Auszubildende.<br />
Falterbaum wies auf den Fachkräftemangel<br />
in der Pflege und in der Kinderbetreuung<br />
hin, der sich seit Jahren abzeichne. Der<br />
Jahresrückblick kann unter Telefon (0 22 33)<br />
7 99 08 10 oder per Mail an einblicke@caritasrhein-erft.de<br />
kostenfrei bestellt werden. KAS<br />
FRECHEN. „Sie ist architektonisch ein Juwel<br />
und um mit dem Psalmisten zu sprechen<br />
eine liebliche Wohnung Gottes unter den Menschen“,<br />
schwärmte Dr. Franz-Joseph Kiegelmann<br />
- langjähriger stellvertretender Vorsitzender<br />
des Kirchenvorstands – über die Kirche St.<br />
Severin. Vor 100 Jahren wurde das Gotteshaus<br />
im Oberdorf geweiht (die Kirchenzeitung berichtete<br />
in Nr. 38). Dieses Jubiläum wurde am<br />
vergangenen Wochenende gefeiert. Höhepunkt<br />
war die Messe mit Erzbischof Joachim Meisner.<br />
Mit ihm zogen Pfarrer Christoph Dürig, die<br />
Pfarrvikare Thomas Wolff, Wolfgang Scherberich<br />
und Kreisdechant Achim Brennecke ein.<br />
Auch der letzte noch lebende Pastor von St. Severin,<br />
Matthias Schnegg, war gekommen. Kiegelmann,<br />
er ist auch Vorsitzender des Frechener<br />
Geschichtsvereins, hat zum Jubiläum noch<br />
einmal neu die Geschichte der Kirche erforscht<br />
und in einer Festschrift zusammengefasst. Diese<br />
Broschüre wurde pünktlich zum Jubiläum<br />
veröffentlicht.<br />
KAS<br />
Kardinal Joachim Meisner zog mit den Geistlichen aus Frechen zum Festgottesdienst in die<br />
Kirche St. Severin ein.<br />
(Foto: KAS)<br />
42 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013
AUS DEM ERZBISTUM<br />
Als Behinderte am Leben teilnehmen<br />
Haus Stephanus bietet 48 Plätze für junge Menschen<br />
POLL. Angesiedelt zwischen dem freistehenden<br />
Glockenturm und dem Kirchenschiff bietet<br />
das Haus Stephanus in Poll 48 jüngeren Menschen<br />
mit neurologischen Erkrankungen ein<br />
Zuhause. Das Haus Stephanus, eine Einrichtung<br />
der Alexianer GmbH, besteht aus Wohngemeinschaften<br />
für sechs Gruppen. Zielgruppe<br />
sind die Menschen, deren Behandlung nach<br />
der Reha-Klinik im Wesentlichen abgeschlossen<br />
ist, für die aber weiterhin Bedarf an Rehabilitation<br />
und Pflege bestehen. In der zweiten<br />
Etage entstanden elf rollstuhlgerechte Appartements<br />
im sozialen Wohnungsbau. Bis jetzt lebten<br />
die Patienten meistens in Senioreneinrichtungen<br />
– ihre Bedürfnisse sind jedoch ganz anders.<br />
Unterstützt werden die jungen Menschen<br />
beispielsweise bei alltäglichen Dingen wie Zähneputzen<br />
und Schminken. Das Pflegepersonal<br />
und die Therapeuten beobachten genau, was die<br />
Bewohner können und was gefördert werden<br />
Mit Blüten in der Mähne<br />
Tradition der Tiersegnung wiederbelebt<br />
RHEINKASSEL. Ihre Mähnen waren sorgfältig<br />
geflochten und liebevoll mit Blumen verziert.<br />
Wie zu einem Festtag fein gemacht versammelten<br />
sich rund 20 Pferde mit ihren Haltern<br />
und viele Hunde mit ihren Besitzern auf<br />
dem Kirchplatz vor St. Amandus. Diakon Matthias<br />
Gill hatte zur Tiersegnung eingeladen und<br />
auf Bitten der Dorfgemeinschaft den Brauch<br />
der Tiersegnung nach langer Zeit wieder aufleben<br />
lassen. Gerade in den<br />
Rheindörfern im Kölner<br />
Norden leben viele Tierfreunde<br />
mit Hunden und<br />
Pferden. Die Belgierin<br />
Jacqueline Jansen kam<br />
eigens aus Worringen<br />
mit ihrem Muli namens<br />
Baby Dynamit angetrabt,<br />
nahm anderthalb Stunden<br />
Fußweg in Kauf. Sie<br />
erinnerte sich an den Hof<br />
ihrer Eltern in Belgien,<br />
wo die Tiersegnung zum<br />
Fest der heiligen Drei<br />
Könige stattfand. Ronny<br />
Rülke hatte sein Reitpferd<br />
Sporty und seinen<br />
Hund Lilly bei sich und<br />
freute sich über den Segen,<br />
den Diakon Gill mit<br />
viel Weihwasser verteilte.<br />
Die meisten Hunde<br />
schüttelten danach<br />
kann, um schnell wieder am Leben teilnehmen<br />
zu können, wie Einrichtungsleiterin Elke Feuster<br />
erklärte. Durch die zentrale Lage in Poll soll<br />
es den behinderten Menschen möglich sein, viel<br />
am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Ziel<br />
sei aber nicht nur die Integration, sondern auch,<br />
den Bewohnern soziale Kontakte zu Gleichaltrigen,<br />
die sich in ähnlichen Lebenssituationen<br />
befinden, zu ermöglichen. Neun der derzeit 24<br />
Bewohner sind in einer Alexianer-Werkstatt für<br />
Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen<br />
tätig. Gearbeitet wird in der EDV, im Kreativbereich,<br />
in der Gärtnerei und in einer Fördergruppe<br />
für Schwerstbehinderte. Feuster ist bei den<br />
Alexianern für alle Kölner Pflegeeinrichtungen<br />
zuständig, wozu das Haus Monika, das Haus<br />
Christophorus und jetzt das Haus Stephanus<br />
gehören. Betreut werden die Bewohner von<br />
37 Mitarbeitern, unter ihnen Ergo- und Musiktherapeuten.<br />
RUM<br />
energisch ihr Fell. Gleich mit fünf Chesapeake<br />
Bay Retrievern kam Stefanie Karen nach St.<br />
Amandus. Sie erbat den Segen für ihre Hunde<br />
und für sich selber, denn in nächster Zeit will<br />
sie sich als Hundezüchterin betätigen. Nicht alle<br />
Hunde mussten auf ihren eigenen Pfoten zum<br />
Kirchplatz laufen, die zarten und verwöhnten<br />
kamen im fahrbaren Einkaufskorb oder ganz<br />
bequem in Frauchens Handtasche. RUM<br />
Diakon Gill freute sich über die vielen Tiere, die zur Tiersegnung<br />
nach St. Amandus kamen.<br />
(Foto: RUM)<br />
Köln: Felicitas Rummel-Volberg,<br />
Telefon (02 21) 87 88 55<br />
KÖLN. Ausgezeichnet mit dem Bundesverdienstkreuz<br />
wurde Josef Wielpütz<br />
(Foto), der seit mehr als 30 Jahren ehrenamtlich<br />
in der katholischen Telefonseelsorge<br />
arbeitet. Oberbürgermeister Jürgen<br />
Roters (SPD),<br />
der die Auszeichnung<br />
überreichte,<br />
lobte den Einsatz<br />
von Wielpütz. Seit<br />
vielen Jahren übernimmt<br />
dieser neben<br />
seinen 25 Stunden<br />
im Monat am Telefon<br />
auch den Dienst<br />
an Heiligabend. Bei<br />
seiner Arbeit kommt er mit Menschen<br />
in Kontakt, die unterschiedliche seelische<br />
und soziale Probleme und Anliegen<br />
an ihn herantragen. Wielpütz ist der älteste<br />
ehrenamtliche Mitarbeiter der Kölner<br />
Telefonseelsorge und zudem der mit<br />
der längsten Dienstzeit. Zusätzlich unterstützt<br />
er die Krankenhausseelsorge des<br />
St.-<strong>Franziskus</strong>-Hospitals. Außerdem ausgezeichnet<br />
wurde auch Maria Uelrichs-<br />
Berenz, die der Krankenhaushilfe am<br />
St.-Elisabeth-Krankenhaus angehört und<br />
diese seit 2003 leitet. Zudem wirkt sie<br />
in der Konferenz der Leitungen katholischer<br />
Krankenhaushilfegruppen mit. Sie<br />
war Initiatorin des Projektes „Betreuung<br />
von Menschen aus Altenheimen im Krankenhaus“.<br />
In ihrer Gemeinde St. Marien<br />
in Weiden betreute sie über viele Jahre<br />
kranke und hilfsbedürftige Mitbürger und<br />
kümmerte sich um Aussiedlerfamilien.<br />
KÖLN. Anlässlich der Grundsteinlegung<br />
des gotischen Domes in Xanten vor 750<br />
Jahren am Sonntag, 13. Oktober, wird<br />
Erzbischof Joachim Meisner als persönlicher<br />
Gesandter des <strong>Papst</strong>es an den Feierlichkeiten<br />
teilnehmen. Mitglieder der<br />
Pfarrei St. Bruno organisieren dazu eine<br />
gemeinsame Fahrt, denn sie wollen den<br />
Kardinal auf einer seiner letzten Auswärtsreisen<br />
seiner Amtszeit begleiten.<br />
Egbert Bischoff aus der Gemeinde St.<br />
Bruno organisiert eine Tages-Busfahrt an<br />
den Niederrhein mit Teilnahme am Pontifikalamt<br />
und an der Prozession, der „Großen<br />
Viktortracht“, die nur alle 25 Jahre<br />
stattfindet. Anmeldung bei Egbert Bischoff<br />
unter Telefon (02 21) 46 38 72.<br />
27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 43
KULTUR<br />
Jesus Christ Superstar in der Provinz<br />
450 Sängerinnen und Sänger führen das Erfolgsmusical im Bergischen Land auf<br />
Es sind nur noch wenige Wochen, dann<br />
ist es so weit. Acht Profi-Darsteller aus<br />
der Musical-Szene, eine Band, die Bergischen<br />
Symphoniker und Chöre mit insgesamt<br />
450 Sängerinnen und Sängern aus<br />
Solingen und Remscheid bringen die wohl<br />
beeindruckendste Rock-Oper, die je geschrieben<br />
wurde, auf die Bühnen des Solinger<br />
und Remscheider Theaters - „Jesus<br />
Christ Superstar“. Und auch vierzig Jahre<br />
(Foto: KNA)<br />
nach seiner Entstehung hat das Werk noch<br />
nichts von seiner Brisanz, seiner packenden<br />
Emotionalität, seinen provozierenden Fragen<br />
verloren.<br />
Der besondere Charme der Aufführungen<br />
Anfang Oktober liegt darin, dass nicht<br />
einfach eine Gast-Company eingeladen<br />
wurde. Christoph Spengler, Kantor in Remscheid<br />
und Initiator des Projektes, war es<br />
wichtig, möglichst viele Menschen aus Solingen<br />
und<br />
Remscheid an den Aufführungen zu beteiligen.<br />
So suchte er Kontakt zu Chören in den<br />
beiden Städten und fragte, ob sie Interesse<br />
hätten, sich dem Projekt anzuschließen und<br />
sich auch für Gastsängerinnen und -sänger<br />
zu öffnen, die für die Zeit der Einstudierung<br />
des Werkes an den Chorproben teilnehmen<br />
– möglicherweise, um in der Probenzeit<br />
Feuer zu fangen und auch nach Abschluss<br />
des Projektes im Chor zu bleiben.<br />
Insgesamt neun Chöre mit 450 Sängerinnen<br />
und Sängern sagten zu. Seit dem Frühjahr<br />
proben sie und fiebern nun den Aufführungen<br />
entgegen. Für die Besetzung der<br />
Hauptrollen nutzte Spengler seine Kontakte<br />
in die Musical-Szene (er selbst war viele<br />
Jahre als Pianist und Dirigent im Musical-<br />
Bereich tätig). Und so liest sich die Besetzungsliste<br />
wie das „Who is who“ des Musical-Business,<br />
unter anderem mit Rob Fowler<br />
als Jesus, David Michael Johnson als Judas,<br />
Nicole Berendsen als Maria und Claus<br />
Dam als Pilatus. Auch bei der instrumentalen<br />
Begleitung setzt die Produktion auf Größe.<br />
Nicht nur eine Band begleitet Sängerinnen<br />
und Sänger, Spengler entschied sich für<br />
die große Fassung von „Jesus Christ Superstar“<br />
mit Band und großem Symphonieorchester,<br />
die aufgrund des hohen Aufwandes<br />
nur sehr selten zu hören ist. Hier gelang<br />
es, die Kulturverantwortlichen der Städte<br />
Solingen und Remscheid von dem Projekt<br />
zu überzeugen, sodass sie die Bergischen<br />
Symphoniker zur Verfügung stellten.<br />
Mit großer Spannung erwarten nun alle<br />
Beteiligten die letzten Proben, in denen<br />
alle Puzzleteile zusammengefügt werden –<br />
wenn erstmals das Orchester dabei ist und<br />
die Hauptdarsteller ihre Parts singen. „Und<br />
wenn es uns gelingt, dass Menschen nach<br />
den Aufführungen zu Hause die Bibel aufschlagen,<br />
um noch einmal genau nachzulesen,<br />
was sich damals zugetragen hat“, so<br />
Christoph Spengler, „dann war es ein großer<br />
Erfolg!“<br />
EB<br />
INFO<br />
Jesus Christ Superstar am Sonntag, 6.<br />
Oktober, 15 und 19 Uhr im Theater Solingen,<br />
(Telefon (02 12) 20 48 20) und<br />
am 11., 12. und 13. Oktober, 15 und 19<br />
Uhr im Otto Theater Remscheid, (Telefon<br />
(0 21 91) 16 26 50).<br />
44 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013
Worüber kann ich mich freuen, was kann<br />
ich tun, damit wir alle Freude an der<br />
Schöpfung haben?“ Für Birgit Pfannkuchen<br />
sind Freude und Staunen wesentliche Elemente<br />
am Erntedankfest. „Einmal im Jahr, Gott, da<br />
sammeln wir ein, was du hast wachsen lassen.<br />
Einmal im Jahr, Gott, da sammeln wir unseren<br />
Dank für alles, von dem wir leben“, heißt es in<br />
einem Gebet, das sie in einer Ideenwerkstatt<br />
„Erntedank“ vorträgt. Zusammen mit Dr. Birgit<br />
Timmermann hat sie dazu in das Pfarrhaus<br />
von St. Laurentius in Wuppertal eingeladen.<br />
Hier bot der Sachausschuss „Frieden, Entwicklung,<br />
Bewahrung der Schöpfung“ des Katholikenrats<br />
zur Vorbereitung auf einen Erntedankgottesdienst<br />
rund um den Erntedanktag am 6.<br />
Oktober Hilfen an.<br />
„Wo finde ich Elemente, um einen Erntedankgottesdienst<br />
zu gestalten, welchen inhaltlichen<br />
Akzent setze ich, wie kann ich für meine<br />
Zielgruppe für einen Wortgottesdienst oder eine<br />
Messfeier den richtigen Einstieg finden?“, fragten<br />
sich die Teilnehmer. Birgitta Wartburg beispielsweise<br />
möchte Impulse für einen Schulgottesdienst<br />
des erzbischöflichen St.-Anna-Gymnasiums<br />
erhalten und ihn in Struktur, Texten<br />
und Liedern planen – er soll in abgewandelter<br />
Form auch für eine Pfarrmesse geeignet sein<br />
–, während Adela Göbel mit den Damen einer<br />
Frauengemeinschaft und in einem Altenheim<br />
Erntedank feiert und Gisela Vette sich wiederum<br />
um eine geistliche Erntefeier für Kleinkinder<br />
kümmert.<br />
Im Mittelpunkt des Gottesdienstes:<br />
Dank an Gott für seine reiche Schöpfung<br />
BERICHT<br />
Danke für Äpfel und vieles andere<br />
Katholikenrat in Wuppertal lud zur Ideenbörse für einen Erntedankgottesdienst ein<br />
Aus einer Lage bunter Blätter kann man mit<br />
wenigen Schnitten einen dekorativen Apfel<br />
basteln.<br />
Dr. Birgit Timmermann bereitet mit Birgitta Wartburg (rechts) einen Schulgottesdienst mit<br />
Gebeten, Liedern, Texten und szenischem „Anspiel“ vor. Die Schriftlesungen werden vom 27.<br />
Sonntag im Jahreskreis aus dem Schott übernommen.<br />
(Fotos: Raspels)<br />
Für all diese unterschiedlichen Erfordernisse<br />
standen Birgit Pfannkuchen und Birgit Timmermann<br />
mit Ideen zur Verfügung. Zunächst hatten<br />
die beiden Frauen einen Tisch mit Materialien,<br />
weitgehend Ausdrucke und Auszüge von Angeboten<br />
im Internet sowie Broschüren der katholischen<br />
Landfrauen oder der Landvolk Bewegung,<br />
vorbereitet. Sodann suchten sie exemplarisch<br />
den Einstieg über das Beispiel „Äpfel“.<br />
In der Mitte des Raumes standen Körbe mit unterschiedlichen<br />
Apfelsorten – den bekannten,<br />
wie sie im Supermarkt angeboten werden, bis<br />
zu den seltenen heimischer Streuobstwiese, aus<br />
denen man leckeren Kompott oder Saft machen<br />
kann. In einem „Anspiel“ zeigten Pfannkuchen<br />
und Timmermann, wie man in einer Gesprächsszene<br />
für den Kauf von<br />
Obst aus der Region oder<br />
für die Bewahrung der Artenvielfalt<br />
sensibilisieren<br />
kann. Schließlich gab es<br />
auch Tipps, wie Kleinkinder<br />
mit Spiel und Basteln<br />
an das Thema herangeführt<br />
werden können, etwa<br />
indem sie einen bunten Papierapfel<br />
schneiden und an<br />
einem „Obstbaum“ in der<br />
Kirche hängen oder indem<br />
sie Obstsorten basteln und<br />
sie auf einer großen Landkarte<br />
ihren Herkunftsländern<br />
zuordnen. Schließlich<br />
setzte man sich gemeinsam<br />
an den Tisch, um<br />
unterschiedliche Gottesdienste<br />
mit Liedern, Gebeten<br />
und anderen Elementen<br />
vorzubereiten.<br />
Die Initiatorinnen dieser<br />
Ideenbörse verstehen<br />
ihr Angebot als Hilfestellung,<br />
damit jeder, der es<br />
möchte, in seinem Kreis<br />
oder in der Pfarrgemeinde<br />
Erntedank feiert, wie<br />
es „ihm möglich ist“. Für<br />
Birgit Pfannkuchen ist<br />
aber vor allem eines wichtig: „Wir sollten im<br />
Erntedankgottesdienst nicht zu viel ‚erziehen‘,<br />
sondern den Dank an Gott für seine reiche<br />
Schöpfung in den Mittelpunkt stellen.“<br />
BERNHARD RASPELS<br />
Beispiele für Internetseiten mit weiterführenden<br />
Hinweisen für einen Erntedankgottesdienst:<br />
>> www.klb-muenster.de<br />
>> www.kath-landfrauen.varadi.eu<br />
Dr. Birgit Timmermann (links) und Birgit Pfannkuchen bei einem<br />
Anspiel zum Thema „Vorbereitung auf Erntedank in einem Gemeindegottesdienst“<br />
als Pfarrer (links) und Küster.<br />
27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 45
Aus Tradition modern<br />
Jungen haben viele Stärken; bei uns können<br />
sie diese zeigen. Sie werden gefördert und gefordert.“<br />
Davon ist Dirk Berger überzeugt. Der<br />
Pädagoge leitet die Jungen-Realschule des Collegium<br />
Josephinum in Bonn (CoJoBo). Zu dem<br />
Collegium in Trägerschaft des Ordens der Redemptoristen<br />
gehört außerdem noch ein Gymnasium,<br />
zu dem selbstverständlich eine enge Verbindung<br />
besteht, auch wenn beide Schulen zunächst<br />
ihr eigenständiges Profil haben.<br />
„Klarheit, Verständnis, Bewegung und Vielfalt“<br />
lauten die Eigenschaften und Neigungen,<br />
die bei Jungen besonders ausgeprägt seien, erläutert<br />
der Realschulrektor. Dazu gehöre beispielsweise<br />
ihre Leidenschaft für Technik und<br />
Fußball. Schwächer sei bei vielen Zehn- bis<br />
Zwölfjährigen das Sprachen- und Leseverständnis.<br />
Aber auch hier hat die Schule eine<br />
wegweisende Lösung: In der fünften und sechsten<br />
Klasse erhalten die Jungen zusätzlich zum<br />
vierstündigen Deutschunterricht eine fünfte<br />
Stunde „Leseförderung“ in der schuleigenen<br />
Bibliothek. „Das hilft für jedes Fach“, sagt Bibliothekarin<br />
Anthonia Metsch. In Kleingruppen,<br />
unterstützt vom Deutschlehrer, einem weiteren<br />
Lehrer und Eltern, verbessern die Kinder ihre<br />
Lesefähigkeit, das Textverständnis und die Lesemotivation.<br />
„Die Bibliothek ist die Erweiterung<br />
des Klassenzimmers“, so Metsch, und in<br />
jeder Schulklasse steht eine Bücherkiste zum<br />
„Reinschmökern“.<br />
In fast jedem Klassenraum lässt sich darüber<br />
hinaus ein Aquarium oder Terrarium finden.<br />
Die Verantwortung für „Haustiere“ wird an der<br />
Schule, die „aus Tradition modern ist“ – so der<br />
stellvertretende Schulleiter Heinz Weber –, und<br />
die über einen Schulzoo verfügt, groß geschrieben.<br />
Hier geht es nicht um „Exotik“, so der frühere<br />
Leiter der Schule, Pater Peter Niesemann,<br />
sondern darum, dass die Jungen lernen, Verantwortung<br />
zu übernehmen und „das Bewusstsein<br />
für ökologische Grundbedingungen durch den<br />
Umgang und die Pflege mit den Tieren“ entwickeln.<br />
Die zweizügige Realschule, die 1976 gegründet<br />
wurde, besuchen etwa 370 Schüler, die<br />
von etwa 20 Lehrern unterrichtet werden. In einer<br />
so „kleinen Erziehungsgemeinschaft“ kennt<br />
BERICHT<br />
Die Jungen-Realschule des Collegium Josephinum in Bonn<br />
Daniela Endres, Mutter von zwei Söhnen auf der Realschule des CoJoBo, zeigt Tobias Baack<br />
aus der fünften Klasse (vorne) den Umgang mit dem Computer in der Bibliothek, damit er<br />
bald selbständig Bücher finden und ausleihen kann.<br />
(Fotos: Raspels)<br />
praktisch jeder jeden. „In den Pausen können<br />
wir uns rasch austauschen, wenn beispielsweise<br />
ein Schüler Hilfe braucht oder uns etwas<br />
auffällt“, schätzt Bettina Kehlert, die Ausbildungskoordinatorin<br />
der Schule, das „Zusammenwirken<br />
in der Schulfamilie“. Die Verantwortung<br />
füreinander drücke sich beispielsweise<br />
auch im Schulsanitätsdienst, in den Chören<br />
und Orchestern der Schule oder bei gemeinsamen<br />
Fahrten aus. So haben die „älteren“ Schüler<br />
auch eine „Informatik AG“ für die „jüngeren“<br />
gegründet unter dem Motto „Schüler unterrichten<br />
Schüler“. Es wird eine Übermittagsund<br />
Hausaufgabenbetreuung angeboten.<br />
Katholische Erziehungsgemeinschaft<br />
für Jungen mit Leistung aus Tradition<br />
Leistung ist kein Fremdwort am CoJoBo.<br />
Aber sie ist kein Wert für sich: „Wir wollen Bildung<br />
und Menschenbildung, aber nicht immer<br />
mehr Ausbildung in Details“, sagt Weber. Zur<br />
Die Schule wird von Rektor Dirk Berger (links) und seinem<br />
Stellvertreter Konrektor Heinz Weber geleitet.<br />
Sprachenfolge gehören Englisch und Französisch,<br />
bei der Differenzierung legt die Schule<br />
einen Schwerpunkt auch auf den Physikunterricht.<br />
In der Regel erhalten zwei Drittel der<br />
Schüler die Qualifikation für eine weiterführende<br />
Schule, etwa ein Drittel wechselt auf das<br />
CoJoBo-Gymnasium, einige erreichen sogar<br />
eine „Super-Quali“, mit der sie direkt von der<br />
Realschule in die Abitur-Qualifikationsklassen<br />
11 und 12 des Gymnasiums einsteigen dürfen.<br />
Aber auch bei Arbeitgebern in Bonn und<br />
Umgebung hat ein Realschulabschluss vom<br />
CoJoBo immer noch einen sehr guten Ruf. In<br />
der neunten Klasse steht ein dreiwöchiges Berufspraktikum<br />
an. Die Schule verzichtet in der<br />
zehnten Klasse jedoch nicht, trotz der Vorbereitung<br />
auf die Zentralen Schlussprüfungen,<br />
auf ein dreiwöchiges Sozialpraktikum. Dieses<br />
„Compassion-Praktikum“ gehöre einfach zur<br />
Persönlichkeitsentwicklung der jungen Männer.<br />
„Selbstverständlich bilden wir aus dem<br />
Geist des christlichen Menschenbildes heraus<br />
aus“, sagt Rektor Berger. Schulgebet<br />
und -gottesdienst, Tage religiöser<br />
Orientierung, Familiengottesdienste,<br />
soziale Aktionen, Beichtgelegenheit<br />
und vieles mehr sind<br />
an der von den Redemptoristen<br />
getragenen Schule selbstverständlich.<br />
Für Berger lässt sich das Profil<br />
der Schule deshalb so zusammenfassen:<br />
„Wir sind eine katholische<br />
Erziehungsgemeinschaft für<br />
Jungen mit Leistung aus Tradition.“<br />
BERNHARD RASPELS<br />
>> www.cojobo.net<br />
46 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013
AUS DEM ERZBISTUM<br />
Seligsprechung für Mettmanner Kaplan?<br />
Eine Studie zum Leben von Johannes Flintrop<br />
Wer aber vor der Vergangenheit die Augen<br />
verschließt, wird blind für die Gegenwart“<br />
– so titelte der frühere Bundespräsident<br />
Richard von Weizsäcker im Blick auf die<br />
Zeit des Nationalsozialismus. Wenn heutzutage<br />
rechtsextremes Gedankengut in Deutschland<br />
wieder fröhliche Urständ feiert, ist Widerstand<br />
geboten. Ferner: <strong>Papst</strong> Johannes Paul II. hatte<br />
in seinem Apostolischen Schreiben vom 10.<br />
November 1994 den Katholiken bezüglich der<br />
Blutzeugen des 20. Jahrhunderts ins Stammbuch<br />
geschrieben: „Soweit als möglich dürfen<br />
ihre Zeugnisse in der Kirche nicht verloren gehen.<br />
Wie beim Konsistorium empfohlen wurde,<br />
muss von den Ortskirchen alles unternommen<br />
werden, um durch das Anlegen der notwendigen<br />
Dokumentation die Erinnerung an diejenigen<br />
nicht zu verlieren, die das Martyrium erlitten<br />
haben.“<br />
Deshalb veröffentlichte die Deutsche Bischofskonferenz<br />
das zweibändige Hauptwerk<br />
„Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologium<br />
des 20. Jahrhunderts“ (Paderborn 1999).<br />
Um bestimmte Glaubenszeugen stärker herauszustellen,<br />
gehen Experten ans Werk, hervorragende<br />
Gestalten in einer Monografie dem Vergessen<br />
zu entreißen. Einer von ihnen ist Kaplan<br />
Johannes Flintrop, dem Oberstudienrat Wilfried<br />
Meiswinkel, Vorsitzender der Kolpingsfamilie<br />
Mettmann, eine eigene Studie gewidmet hat.<br />
Das Werk geht chronologisch vor: Als Sohn<br />
eines Manufakturwarenhändlers in Barmen<br />
(heute Wuppertal) im Jahre 1904 geboren, besuchte<br />
Johannes nach dem Besuch der Volksschule<br />
das humanistische Gymnasium in Barmen.<br />
Es folgten die philosophischen und theologischen<br />
Studien an den Universitäten Bonn und<br />
Münster. Im Jahre 1927 in Köln zum Priester<br />
geweiht, wurde Flintrop zunächst Kaplan an der<br />
Pfarre Herz Jesu in Köln-Mülheim, dann zehn<br />
Jahre Erster Kaplan an St. Lambertus in Mettmann.<br />
Dort lehrte er zehn Jahre am Realgymnasium.<br />
Er war Präses der Kolpingsfamilie, überdies<br />
Wehrmachtsstandortpfarrer. Zahlreiche<br />
Zeitzeugen belegen seine „Widerständigkeit gegen<br />
den Nationalsozialismus“ (28), wenngleich<br />
KLEINANZEIGEN<br />
er häufig „vor Bespitzelungen seiner Predigten<br />
gewarnt“ (ebd.) wurde. In der Folge wurde Flintrop<br />
angeschuldigt, dann verhört und schließlich<br />
in das Gestapogefängnis Düsseldorf inhaftiert.<br />
Von dort in das KZ Dachau eingewiesen, gab er<br />
die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit seiner Familie<br />
nicht auf, starb aber bereits am 18. August<br />
1942. Als seine Eltern unverzüglich nach Dachau<br />
fuhren, war die Leiche ihres Sohnes bereits<br />
verbrannt. Das Requiem in Barmen gestaltete<br />
sich wie ein offener Protest gegen die Ideologie<br />
des Nationalsozialismus. Das reich bebilderte<br />
Buch thematisiert „Gedanken und Verehrung<br />
des Martyrerpriesters“ und schließt mit einem<br />
„Gebet um die Seligsprechung“.<br />
HELMUT MOLL<br />
Wilfried Meiswinkel, Johannes Flintrop Martyrerpriester.<br />
Herausgegeben von der Pfarrgemeinde<br />
St. Lambertus und der Kolpingsfamilie<br />
Mettmann. 75 Seiten. Preis 8 Euro.<br />
Zu beziehen unter Telefon (0 21 04) 7 00 73.<br />
27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 47
Cats<br />
Ein großformatiger Katzen-Kalender, der nicht<br />
so sehr die verschmuste Katze zeigt (obwohl es<br />
natürlich auch dazu<br />
Bilder gibt), sondern<br />
mehr den unternehmungslustigen,<br />
abenteuerfreudigen<br />
„Tiger“. Die<br />
schwarzweißen Aufnahmen<br />
der beiden<br />
Meister-Fotografen<br />
Lisbeth Bachmann<br />
und Albrecht Schnabel<br />
sind für Katzen-<br />
Liebhaber ein hübscher Wandschmuck für ein<br />
ganzes Jahr. <br />
DT<br />
Cats. 12 Fotografien. 50 x 70 Zentimeter. KV&H<br />
Verlag. ISBN 978-3-8401-2040-4. 39 Euro.<br />
Essen & Trinken<br />
Diesen Titel hat ein besonderer Kalender aus<br />
dem ars vivendi Verlag, der in kunstvollen Arrangements<br />
unsere Lebensmittel in Szene setzt.<br />
Fotografiert hat<br />
Susanne Casper-Zielonka,<br />
die für ihre<br />
meisterhaften<br />
fotografischen<br />
Arbeiten schon<br />
mehrfach ausgezeichnet<br />
wurde,<br />
unter anderem<br />
mit dem Internationalen Kodak-Foto-Kalender-Preis.<br />
Ein Hingucker für Freunde von<br />
Essen und Trinken. <br />
DT<br />
Essen und Trinken. 12 Fotografien. Format 70 x<br />
50 Zentimeter. ars vivendi Verlag. ISBN 978-3-<br />
86913-209-9. 39,90 Euro.<br />
Unser Märchenland<br />
Kalender<br />
Ob die blühende Lüneburger Heide im Norden,<br />
die steilen Küstenfelsen von Rügen im Osten<br />
oder das verschneite<br />
Schloss Neuschwanstein<br />
im Süden:<br />
„Deutschland<br />
– Ein Märchenland“<br />
lichtet die Bundesrepublik<br />
in wunderschönen,<br />
farbenprächtigen<br />
Bildern<br />
ab. Allerdings stellt<br />
sich die Frage, warum<br />
einige Regionen<br />
völlig außer Acht gelassen wurden, während<br />
andere überproportional häufig vorkommen:<br />
So ist etwa Bayern mit vier Fotografien vertreten,<br />
Nordrhein-Westfalen hingegen mit keiner<br />
einzigen. Trotzdem: Der Kalender zeigt einmal<br />
mehr, wie schön Deutschland ist. Warum<br />
im Urlaub also immer in die Ferne schweifen?<br />
TMG<br />
Deutschland – Ein Märchenland. Format 46 x<br />
48 Zentimeter. Weingarten Kalender. ISBN 978-<br />
3-8400-5923-0. 24,99 Euro.<br />
Fernweh wecken<br />
Beim Betrachten dieser Bilder möchte man<br />
direkt wieder hinreisen: „Roma – Città eterna“<br />
zeigt die Ewige<br />
Stadt in zwölf<br />
prachtvollen Fotografien,<br />
die kaum<br />
Wünsche offenlassen.<br />
Ob die mächtige<br />
Petersbasilika<br />
vom Tiberufer aus<br />
gesehen, der Blick<br />
über das weite Forum<br />
Romanum oder<br />
jener hinauf zum gewaltigen<br />
Kolosseum.<br />
Ob die Piazza Navona im Mondschein, die<br />
abendlich beleuchtete Spanische Treppe oder<br />
der Frontalblick auf den Trevibrunnen. Dieser<br />
Kalender ist für alle geeignet, die Rom-Freunde<br />
sind oder es noch werden wollen. Hier wird<br />
Fernweh geweckt: nach einer Stadt, die Geschichte<br />
und Katholizismus atmet wie kaum<br />
eine zweite.<br />
TMG<br />
Roma – Città eterna. Format 49 x 68 Zentimeter.<br />
Weingarten Kalender. ISBN 978-3-8400-5823-3.<br />
39 Euro.<br />
Bücher-Träume<br />
Sollte ich jemals eine Wohnung oder ein Haus<br />
haben, wo genug Platz für ein eigenes Bücherzimmer<br />
ist, könnte es ganz ähnlich aussehen<br />
wie das auf dem Titelblatt des Kalenders „Bücherwelten“:<br />
ein gemütlich<br />
flackerndes<br />
Kaminfeuer, ein<br />
bequemer Polstersessel<br />
und natürlich<br />
jede Menge Regale,<br />
bis oben vollgestopft<br />
mit Büchern.<br />
Der Kalender<br />
zeigt zwölf der<br />
schönsten privaten und öffentlichen Bibliotheken<br />
Europas, die von ihrer Architektur und Einrichtung<br />
ganz unterschiedlich sind, darunter die<br />
Bibliothek des Schriftstellers Cees Noteboom<br />
in Amsterdam, die grüne Bibliothek im Haus<br />
der Kunstexperten Graf und Gräfin Douglas in<br />
Frankfurt oder die Bibliothek der Inneneinrichterin<br />
Marie-Eleonore von Haeften auf Mallorca.<br />
Die Bilder stammen vom Schweizer Fotografen<br />
Reto Guntli und wurden bereits in einem<br />
gleichnamigen Bildband veröffentlicht. ALS<br />
Bücherwelten 2014. Spiralbindung. 44,5 x 48<br />
Zentimeter. Dumont Kalenderverlag, ISBN 978-<br />
3-8320-2519-9. 25 Euro.<br />
So klingt der Bach-Kalender<br />
„Musik soll zu guter Letzt allein zu Gottes Ehre<br />
und zur Erbauung des Gemüts dienen.“ Diese<br />
Worte stammen von einem der größten deutschen<br />
Komponisten, dem die Christen viele religiöse<br />
Werke verdanken: Johann<br />
Sebastian Bach. Im St.-<br />
Benno-Verlag ist für 2014 ein<br />
Klangkalender erschienen,<br />
der die Lebensstationen des<br />
Leipziger Thomaskantors in<br />
Text und Bild nachzeichnet,<br />
sowie wichtige Werke des Barockkünstlers<br />
an Hand einer<br />
beigepackten CD zum Klingen<br />
bringt. Der Kalender mit dem Titel „Musik<br />
für die Seele 2014. Johann Sebastian Bach“ ist<br />
ein gelungenes „Gesamt-Paket“ aus Augen- sowie<br />
Hörgenuss und ist gewiss ein wunderbares<br />
Geschenk für Musikfreunde, wie sie in katholischen<br />
Chören und Orchestern zahlreich zu finden<br />
sind. <br />
BR<br />
Musik für die Seele 2014. Johann Sebastian<br />
Bach. 30 x 42 Zentimeter, 13 Blätter, eine Musik-CD<br />
mit 12 Werken. St. Benno Verlag, Leipzig.<br />
ISBN 978-3-7462-3608-7. 19,95 Euro.<br />
Rätsel Mittelalter<br />
Für nicht wenige ist das Mittelalter ein großes<br />
Rätsel. Nun ja, warum dann nicht einen Kalender<br />
„Rätsel rund ums Mittelalter . . . und andere<br />
vergangene Zeiten“ auflegen, mag sich Harenberg-Kalender<br />
gedacht<br />
haben. Bringen Sie<br />
täglich Licht ins Dunkel!<br />
– auf den Spuren<br />
geheimer Orden, in den<br />
Gemäuern alter Burgen,<br />
zwischen Rittern<br />
und ihren Königen.<br />
Es ist ein Kalender für<br />
mutige Rätselfreunde,<br />
die furchtlos und unerschrocken<br />
auf den verschlungenen<br />
Pfaden mittelalterlicher und anderer<br />
alter Geschichten wandeln möchten. Dazu<br />
gibt es für jeden Tag verschiedene Rätseltypen,<br />
Kriminalfälle und geheimnisvolle Ereignisse<br />
sowie spannende Fragen und Bilderrätsel. BR<br />
Rätsel rund ums Mittelalter. 12,5 x 16 Zentimeter,<br />
320 Blatt. Harenberg Kalender, ISBN<br />
978-3-8400-0746-0. 15,99 Euro.<br />
48 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013
AUS DEM ERZBISTUM<br />
Beim Gottesdienst zogen Kinder mit den Pilgerstäben der 14 Gruppen ein, die am Morgen<br />
sternförmig zum Kloster Steinfeld gepilgert waren.<br />
(Foto: privat)<br />
1200 Teilnehmer<br />
bei Familienwallfahrt<br />
Ziel war Kloster Steinfeld<br />
ERZBISTUM. „Mit Gott on tour“ hieß es<br />
am Sonntag bei der Familienwallfahrt des<br />
Erzbistums Köln und der Bistümer Aachen,<br />
Trier und Limburg. Rund 1200 Kinder, Jugendliche<br />
und Erwachsene nahmen daran<br />
teil. Gastgeber war diesmal das Bistum Aachen.<br />
Die Familien wanderten mit geistlicher<br />
Begleitung in 14 Gruppen auf unterschiedlich<br />
langen Strecken zum Kloster Steinfeld<br />
in der Eifel. Dort konnten die Familien an<br />
verschiedenen Workshops teilnehmen. Es<br />
gab Gelegenheit zum Spielen, Basteln und<br />
Singen. Am Nachmittag fand ein Gottesdienst<br />
unter freiem Himmel mit dem Aachener<br />
Bischof Heinrich Mussinghoff statt.<br />
„Es war ein gutes Miteinander von Jung<br />
und Alt“, beschreibt Pastoralreferent Martin<br />
Bartsch, Mitorganisator der Familienwallfahrt,<br />
die Stimmung unter den Teilnehmern.<br />
Der nächste Termin der alle zwei Jahre stattfindenden<br />
Wallfahrt steht bereits fest: Am<br />
27. September 2015 soll es nach Dernbach<br />
im Bistum Limburg gehen.<br />
ALS<br />
ZUR PERSON<br />
aus dem Amtsblatt des Erzbistums Köln<br />
KLERIKER<br />
Der Erzbischof hat:<br />
Monsignore Anno Burghof – unter Beibehaltung<br />
seiner Aufgaben als Geistlicher Leiter<br />
des Sozialdienstes Katholischer Frauen e.V.<br />
Bonn und Rhein-Sieg-Kreis und als nichtresidierender<br />
Domkapitular am Hohen Dom<br />
zu Köln – als Kreisdechant im Kreisdekanat<br />
Rhein-Sieg-Kreis sowie als Pfarrer an den<br />
Pfarreien St. Servatius in Bornheim, St. Evergislus<br />
in Bornheim-Brenig, St. Sebstian in<br />
Bornheim-Roisdorf, St. Georg in Bornheim-<br />
Widdig und St. Ägidius in Bornheim-Hersel<br />
im Seelsorgebereich „Bornheim – An Rhein<br />
und Vorgebirge“ des Dekanates Bornheim<br />
entpflichtet und zum Spiritual am Erzbischöflichen<br />
Theologenkonvikt Collegium Albertinum<br />
und am Collegium Marianum in Bonn<br />
ernannt.<br />
Spiritual Dr. Harald Georg Bienek – im Einvernehmen<br />
mit seinem Regionalvikar – als<br />
Spiritual am Erzbischöflichen Theologenkonvikt<br />
Collegium Albertinum und am Collegium<br />
Marianum in Bonn entpflichtet.<br />
Kaplan Raphael Benuyenah-Schüller – im<br />
Einvernehmen mit seinem Heimatbischof –<br />
als Kaplan zur Aushilfe an den Pfarreien St.<br />
Nikolaus in Düsseldorf-Himmelgeist, St. Joseph<br />
in Düsseldorf-Holthausen, St. Maria in<br />
den Benden in Düsseldorf-Wersten, St. Maria<br />
Rosenkranz in Düsseldorf-Wersten und St.<br />
Hubertus in Düsseldorf-Itter im Seelsorgebereich<br />
„Düsseldorfer Rheinbogen“ im Dekanat<br />
Düsseldorf-Benrath entpflichtet.<br />
Pfarrer Josef Nüttgens mit Ablauf des 30.<br />
September in den Ruhestand versetzt.<br />
Pater Matthias Rummel SAC – im Einvernehmen<br />
mit seinem<br />
Ordensoberen – mit<br />
Ablauf des 31. Oktober<br />
als Krankenhauspfarrer<br />
am Vinzenz-<br />
Pallotti-Hospital in<br />
Bensberg entpflichtet.<br />
Dechant Benedikt<br />
Bünnagel als Dechant<br />
im Dekanat<br />
Ratingen sowie als<br />
Pfarrer an der Pfarrei<br />
St. Peter und Paul in<br />
Ratingen im Dekanat<br />
Ratingen entpflichtet<br />
und gleichzeitig zum<br />
Pfarrvikar an den<br />
Pfarreien St. Elisabeth<br />
und Vinzenz in<br />
Düsseldorf, St. Mariä Himmelfahrt (Liebfrauen)<br />
in Düsseldorf und St. Paulus in Düsseldorf<br />
im Seelsorgebereich „Flingern/Düsseltal“ des<br />
Dekanates Düsseldorf-Ost ernannt.<br />
Pfarrer Dr. Udo Lehmann als Stadtjugendseelsorger<br />
in den Stadtdekanaten Wuppertal,<br />
Remscheid und Solingen entpflichtet und –<br />
unter Beibehaltung seiner Aufgaben als Subsidiar<br />
an der Pfarrei Herz Jesu in Wuppertal-<br />
Elberfeld – für die Zeit bis zum 31. August<br />
2016 zur Ausübung einer Lehrtätigkeit an einer<br />
Hochschule freigestellt.<br />
KLEINANZEIGEN<br />
27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 49
SCHÖNES ZUHAUSE<br />
Ouvertüre zum eigenen Heim<br />
Der Garten fängt vor dem Haus an<br />
Im Herbst verlassen die Schwalben ihre Nester.<br />
(Foto: Raspels)<br />
Schwalbennester<br />
nicht entfernen<br />
Vögel ziehen nach Süden<br />
Wenn sich die Schwalben im September<br />
auf den Weg in die afrikanischen Winterquartiere<br />
machen, bleiben ihre alten Nester<br />
an den Hauswänden zurück. Landesverbände<br />
des NABU (Naturschutzbund) Deutschland<br />
weisen darauf hin, die alten Nester an Hauswänden,<br />
in Ställen und Carports nicht zu entfernen,<br />
da die Schwalben diese im nächsten<br />
Jahr gern wieder beziehen. „Für die Schwalben<br />
ist es nach der anstrengenden Rückreise<br />
einfacher, das alte Nest zu reparieren, als aus<br />
700 bis 1500 Lehmkügelchen ein neues Nest<br />
zu mauern“, heißt es beim NABU.<br />
Schwalben prägen sich<br />
ihre Niststandorte ein<br />
Früher war der Garten vor dem Haus ein<br />
wichtiger Ort für die Menschen. Ein Hausbaum,<br />
der im Frühjahr prächtig blühte, spendete<br />
einer Sitzbank Schatten, und manchmal<br />
stand da auch ein Tisch. Dort saß man in der<br />
warmen Jahreszeit, putzte die Ernte aus dem<br />
Garten hinter dem Haus, schnibbelte Bohnen<br />
und rebelte Johannisbeeren. Dort traf man<br />
sich mit Nachbarn nach Feierabend zum Kartenspiel<br />
und zum Gespräch.<br />
Heute ist der Platz vor dem Haus funktional<br />
geworden, ohne soziales Leben, ohne Plauschzone.<br />
Sei es, weil der Fernseher die Menschen<br />
statt in den Vorgarten ins Wohnzimmer lockte,<br />
weil sich die Autos zu breit machten, weil die<br />
Straßen zu laut wurden oder weil heute viele<br />
Menschen keine Zeit mehr für ihre Nachbarn<br />
finden wollen oder sie gar nicht kennen<br />
– der wichtige Teil des Gartens hat sich immer<br />
mehr hinters Haus verzogen, ins Abgeschlossene<br />
und Intime. Der Garten wurde uneinsichtige<br />
Privatzone und erweiterter Wohnraum mit<br />
Loungemöbeln, Grillplatz und Außendusche.<br />
Der Garten vor dem Haus wurde der Vorgarten,<br />
in dem die Autos im Carport ihren<br />
Platz fanden und die Mülltonnen ihr Versteck<br />
suchten. Hausbäume gibt es manchmal<br />
noch, Bänke dagegen sind weitgehend verschwunden<br />
oder dienen nur noch der Dekoration.<br />
Vieles ist einer geordneten, übersichtlichen<br />
und pflegeleichten Gestaltung gewichen.<br />
Der Vorgarten lässt heute bestenfalls erahnen,<br />
wer hinter der Haustür wohnt. Er ist Zugang<br />
zum Privaten, Zwischenfläche zum öffentlichen<br />
Raum und vielerorts <strong>wirklich</strong> neutral geworden<br />
– sofern er nicht gleich geheimnisvoll<br />
hinter schweren Mauern und hohen Hecken<br />
verschwindet, weil wir längst nicht mehr jedem<br />
zeigen wollen, wer hier wohnt. Abstand<br />
ist uns wichtig geworden. Die Kommunikation<br />
findet heute überall statt, nur nicht mehr im<br />
Vorgarten. Wenn wir im Garten sind, wollen<br />
wir ungestört unsere Ruhe habe.<br />
Der Vorgarten ist die<br />
Visitenkarte des Hauses<br />
Immer wieder ist zu hören, der Vorgarten<br />
sei die Visitenkarte des Hauses und bestimme<br />
den ersten Eindruck. Er ist quasi die Ouvertüre<br />
zum eigenen Heim. Betrachten Sie Ihren<br />
Vorgarten doch einmal unter diesem Aspekt.<br />
Wenn Sie spazieren gehen, dann verlangsamen<br />
Sie den Schritt, wo die Gärten ansprechend<br />
sind und es etwas zu entdecken gibt:<br />
Stattliche Hausbäume, Ziersträucher, Rosen,<br />
Rhododendren, an denen vorbei ein Natursteinpfad<br />
zur Haustür führt.<br />
Wer seinen Vorgarten nicht nur praktisch,<br />
sondern auch attraktiv gestaltet, leistet auch<br />
einen Beitrag für die ganze Straße, er tut sich<br />
aber vor allem selbst viel Gutes, weil ein schöner<br />
Garten Freude macht. Spezialisiert auf<br />
solche Aufgaben sind Landschaftsgärtner. Sie<br />
sehen, was zum Haus und seinen Bewohnern<br />
passt – ob Rhododendron, Hortensie, in Form<br />
geschnittene Gehölze, Obst- oder Zierbäume.<br />
Nicht nur Sie werden sich freuen, sondern<br />
auch Ihre Nachbarn.<br />
BGL<br />
Wenn die letzten Jungvögel im Spätsommer<br />
das Nest verlassen haben, bleiben die<br />
Schwalben noch einige Wochen im Familienverband<br />
zusammen. Sie fressen sich Fettreserven<br />
an und prägen sich ihre Niststandorte<br />
ein. Daher kann man in den letzten Tagen vor<br />
dem Wegzug immer wieder Schwalben beobachten,<br />
die in Gruppen von zehn, 20 oder<br />
30 Tieren die Nester umschwirren, besonders<br />
morgens oder in den Abendstunden. „Die Fähigkeit,<br />
sich einen guten Nistplatz zu merken<br />
und im nächsten Jahr dorthin zurückzukehren,<br />
ist gerade in der heutigen Zeit eine wichtige<br />
Überlebensstrategie“, so der NABU. Denn es<br />
gibt immer weniger geeignete Brutplätze an<br />
oder in Gebäuden. Aufgrund der zunehmenden<br />
Versiegelung der Böden ist Baumaterial<br />
für das Nest auch immer schwerer zu finden.<br />
Mit dem Anbringen von Kunstnestern am<br />
Haus kann man den Schwalben helfen. „Der<br />
Herbst eignet sich ideal dafür, neue Nisthilfen<br />
für die Sommervögel bereit zu stellen.“ EB<br />
Der Vorgarten ist Zugang zum Privaten, Zwischenfläche zum öffentlichen Raum. (Foto: BGL)<br />
50 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013
KLEINE KIRCHENZEITUNG<br />
Ein Schutzengel<br />
für jedes Kind<br />
Engel sind Boten<br />
Gottes und haben<br />
bestimmte Aufgaben<br />
Das Engelmotiv stammt vom Maler Peter Hecker und ist in der St.-Bruder-Konrad-Kapelle an Alt St. Alban in Köln zu sehen.<br />
(Foto:<br />
Liebe Kinder,<br />
was meint Ihr: Wie sieht ein Engel aus? Ich<br />
habe diese Frage einmal einer Grundschulklasse<br />
gestellt. <strong>Was</strong> glaubt Ihr, wie die Engel<br />
beschrieben wurden? Die meisten sagten,<br />
dass Engel Flügel und goldenes Haar haben<br />
und weiße Kleider tragen. Dabei hatte noch<br />
nie eines der Kinder einen Engel <strong>wirklich</strong> gesehen.<br />
Ich glaube fest daran, dass es Engel gibt.<br />
Aber wie sie aussehen, das weiß ich auch nicht.<br />
Engel werden schon in der Bibel beschrieben.<br />
Meistens sind sie Boten Gottes. Gott gibt ihnen<br />
einen bestimmten Auftrag, den erfüllen<br />
sie dann. Weil sie von Gott aus dem Himmel<br />
kommen und die Menschen auf der Erde besuchen,<br />
haben die Maler und Bildhauer sich<br />
gedacht, dass sie fliegen können, wie die Vögel.<br />
Also haben sie ihnen Flügel gegeben. Und<br />
wenn sie Wesen sind, die Gott geschaffen hat<br />
und die in seiner Nähe sein dürfen, dann müssen<br />
sie einfach schön sein. Daher kommen das<br />
goldene Haar und die glänzenden Gewänder.<br />
Einige Engel haben ganz bestimmte Aufgaben.<br />
So kennen wir den Erzengel Raphael.<br />
Er sollte den Tobias auf einer schwierigen<br />
Reise begleiten und beschützen. Der Erzengel<br />
Michael verteidigt die Menschen und Gott gegen<br />
das Böse. Und der Engel Gabriel wurde<br />
von Gott zu Maria gesandt, um ihr die Botschaft<br />
zu sagen, dass sie ein Kind von Gott<br />
bekommen sollte, nämlich Jesus.<br />
Die Menschen haben sich vorgestellt, dass<br />
es auch im Himmel eine Ordnung geben<br />
muss, so ähnlich wie auf der Erde. Also haben<br />
sie sich gedacht, dass es einige ganz wichtige<br />
Engel geben muss. Diese hat man dann Erzengel<br />
genannt. Alle anderen Engel mussten auf<br />
diese wichtigen Engel hören.<br />
Als Jesus geboren wurde,<br />
lobten die Engel Gott<br />
Ich möchte Euch aber noch an zwei weitere<br />
Stellen in der Bibel erinnern, in denen Engel<br />
genannt werden: Als Jesus geboren wurde,<br />
war der Himmel bei den Hirten voller Engel,<br />
die Gott lobten und sangen: „Ehre sei Gott in<br />
der Höhe!“<br />
Und dann eine ganz besonders schöne Stelle<br />
für alle Kinder: Jesus stellte ein Kind in die<br />
Mitte und erklärte den Jüngern, dass die Kinder<br />
für Gott ganz groß sind. Und er warnte die<br />
Zuhörer: Niemand soll ein Kind verachten,<br />
denn „ihre Engel im Himmel sehen stets das<br />
Angesicht Gottes“. So steht es im Matthäus-<br />
Evangelium (Mt 18,10). Man kann daraus lesen,<br />
dass jedes Kind einen Engel hat, der auf<br />
es aufpasst und der immer Gott sieht. Diese<br />
Engel nennen wir Schutzengel.<br />
Vielleicht heißt jemand von Euch sogar<br />
wie ein Engel, also Michael, Michaela, Mike<br />
oder Raphael, Gaby oder Gabriele? Dann<br />
könnt Ihr alle am 29. September Namenstag<br />
feiern. Und am 2. Oktober feiert die Kirche<br />
die Schutzengel.<br />
Ich wünsche Euch allen, dass Ihr immer einen<br />
guten Schutzengel habt, der auf Euch aufpasst.<br />
Viele Grüße,<br />
Euer Pastor<br />
Pastor Guido Assmann aus Neuss<br />
27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 51
FAMILIE<br />
Um die gerechte Verteilung von Lebensmitteln geht es beim so genannten Erntedankversuch.<br />
(Foto: Petra Hegewald / pixelio.de)<br />
Lebendig den Glauben feiern<br />
Modelle für Familiengottesdienste mit Kindern von vier bis zehn Jahren<br />
Äpfel, Birnen, Trauben und Pflaumen,<br />
Kartoffeln, Tomaten, Zucchini, Blumenkohl<br />
und ein orangeroter Kürbis: vor<br />
dem Altar für den Familiengottesdienst liegt<br />
die ganze Vielfalt an Obst und Gemüse, die<br />
der Herbst zu bieten hat. Es ist Erntedank –<br />
und damit Gelegenheit, für die Gaben der<br />
Erde zu danken, aber auch, über die Schöpfung<br />
und die Gerechtigkeit auf der Welt<br />
nachzudenken.<br />
Das geschieht durch einen so genannten<br />
Erntedankversuch: Es werden sechs Kinder<br />
ausgewählt, die sechs unterschiedlich große<br />
Tüten, Beutel oder Taschen bekommen – von<br />
der Butterbrottüte bis zum großen Rucksack.<br />
Jedes Kind darf nun so viel Obst und Gemüse<br />
in seinen Beutel füllen, wie hineinpasst.<br />
Das ist bei dem kleinen Beutel sehr wenig;<br />
die Kinder mit den größeren Beuteln und Taschen<br />
dagegen können viel einpacken. Anschaulich<br />
erfahren die Kinder auf diese Weise,<br />
was es bedeutet, wenn Güter ungleich<br />
verteilt sind – und sie lernen, wie man die<br />
vorhandenen Lebensmittel gerecht untereinander<br />
aufteilen kann.<br />
Kinder und Erwachsene gleichermaßen<br />
anzusprechen – das sollte das Ziel eines jeden<br />
Familiengottesdienstes sein. Anregungen<br />
für lebendige und anschauliche Gottesdienste<br />
mit Kindern von vier bis zehn Jahren<br />
gibt das Buch „Neues aus der Familienkirche“<br />
von Pater Alfons Friedrich. Darin stellt<br />
er 18 Modelle für Familiengottesdienste vor,<br />
die er während seiner Arbeit in einer Pfarrgemeinde<br />
erprobt hat – angefangen mit den<br />
vier Adventssonntagen und Heiligabend über<br />
die Sonntage der Fastenzeit und Ostern bis<br />
hin zu Christi Himmelfahrt und Pfingsten.<br />
Zwei weitere Modelle sind für Erntedank<br />
und Allerheiligen geeignet.<br />
Fragen von Kindern nahmen<br />
Einfluss auf die Gestaltung<br />
Ziel sei gewesen, „mit den Kindern und<br />
Erwachsenen unterschiedliche Themen des<br />
Glaubens im Laufe eines Jahres zu betrachten“,<br />
schreibt Pater Alfons Friedrich im Vorwort<br />
des Buchs. Die Anregungen dazu seien<br />
meistens von Kindern aus dem Kindergarten<br />
oder der Erstkommunionvorbereitung gekommen.<br />
Manchmal hätten auch Fragen der<br />
Kinder direkten Einfluss auf die Gestaltung<br />
genommen. Zur Erschließung dieser Fragen<br />
wählte Pater Alfons Friedrich in den Predigten<br />
das gemeinsame Gespräch. „Dabei erwachsen<br />
gerade viele neue Aspekte und Fragen<br />
durch die Kinder selbst; je mehr diese<br />
Einzug in den Dialog fanden, desto intensiver<br />
wurden die Ansprachen.“<br />
Die Vorschläge enthalten eine kurze Einführung<br />
in das Thema des jeweiligen Sonnoder<br />
Festtags und unter dem Stichwort „Vorbereitung“<br />
eine Beschreibung der benötigten<br />
Materialien für den Gottesdienst und das<br />
Predigtgespräch. Es folgt eine Begrüßung<br />
mit Einführung in das Thema sowie Angaben<br />
zum Tagesgebet, zu Lesungen und zum<br />
Evangelium. Dann folgt ein ausformuliertes<br />
Predigtgespräch, in das die Kinder durch<br />
verschiedene Fragen und Aktionen mit einbezogen<br />
werden.<br />
Auch Vorschläge für Fürbitten und Lieder<br />
sind enthalten. Die Lieder stammen zwar<br />
zum Teil aus dem Benediktbeurer Liederbuch<br />
„God for You(th)“ und dem Liederbuch<br />
„Troubadour für Gott“, sind aber meistens<br />
bekannt und auch in anderen Liederbüchern<br />
mit neuem geistlichem Liedgut enthalten.<br />
Die Vorschläge lassen sich sowohl für Wortgottesdienste<br />
verwenden als auch in Eucharistiefeiern<br />
einbinden.<br />
ALMUD SCHRICKE<br />
Alfons Friedrich: Neues<br />
aus der Familienkirche.<br />
Lebendige Gottesdienste<br />
mit Kindern von 4 bis<br />
10. Don Bosco Medien.<br />
ISBN 978-3-7698-1947-<br />
2. 104 Seiten. 15,95 Euro.<br />
52 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013
Müden Beinen<br />
Gutes tun<br />
Bewegung gegen<br />
geschwollene Füße<br />
Geschwollene Beine können viele Ursachen<br />
haben: Heißes Wetter, zu wenig Bewegung<br />
oder zu langes Stehen. Mit den folgenden<br />
Übungen machen Sie Ihre Beine wieder<br />
fit.<br />
Besonders, wenn es warm wird, kann statisches<br />
Stehen und Sitzen unangenehm sein.<br />
Die Schuhe drücken, Beine und Füße sind geschwollen<br />
und fühlen sich an wie Blei. Am<br />
liebsten möchte man dem Wunsch nachgeben,<br />
die Beine hochzulegen. Das wäre übrigens<br />
auch die natürliche Reaktion auf das Gefühl<br />
des Druckes.<br />
Muskelkraft hilft beim<br />
Zurückpumpen des Blutes<br />
3. Übung: Beine kreisen. Abwechselnd mit<br />
jedem Bein eine große 8 schreiben. Für jedes<br />
Bein fünf Wiederholungen.<br />
FIT DURCHS LEBEN<br />
1. Übung: Waden ausschütteln. Im Stehen<br />
oder Sitzen abwechselnd die Unterschenkel<br />
schnell bewegen.<br />
Auch im Inneren des Körpers gelten die<br />
Gesetze der Schwerkraft. Beim Sitzen und<br />
Stehen erhöht das Eigengewicht des Blutes<br />
den Druck auf Arterien und Venen. Besonders<br />
die Venen sind so einer starken Belastung ausgesetzt,<br />
weil ihre Gefäßwände dünner sind als<br />
die der Arterien. Um das Blut in Füßen und<br />
Beinen wieder in Richtung Herz zu pumpen,<br />
muss die Beinmuskulatur arbeiten. Sie funktioniert<br />
am besten, wenn man sich bewegt und<br />
die Beinmuskulatur beim Zurückpumpen mithilft.<br />
Bei jedem Schritt wird eine Portion Blut<br />
in Richtung Herz gepresst, ge<strong>steuert</strong> von den<br />
Venenklappen.<br />
Vier Übungen, die<br />
Linderung verschaffen<br />
4. Übung: Fuß strecken. Abwechselnd jedes<br />
Bein anheben und den Fuß am Ende der Bewegung<br />
durchstrecken.<br />
2. Übung: Fußwippe. Barfuß mit beiden Beinen<br />
gleichzeitig auf die Zehenspitzen und<br />
dann langsam auf die Hacken stellen.<br />
Waden ausschütteln, Fußwippe, Beine<br />
kreisen und Beinstrecker. Das sind effektive<br />
Übungen, die Linderung verschaffen können.<br />
Unsere Fotos zeigen Situationen aus den<br />
Übungsvideos „Feine Beine“ der AOK.<br />
Haben Sie keine ausreichende Bewegung<br />
oder tragen hochhackige Schuhe, füllen sich<br />
die Venen mit Blut und dehnen sich aus. Auch<br />
Wärme, beispielsweise nach einem Sonnenbad,<br />
kann diesen Effekt verstärken und eine<br />
Kettenreaktion auslösen. Dehnen sich nämlich<br />
die Venen zu stark aus, kann dies dazu<br />
führen, dass die einzelnen Venenklappen<br />
nicht mehr vollständig schließen und das Blut<br />
zurücksackt. Die Last, die auf die Blutgefäße<br />
drückt, wird erneut größer. Eventuell tritt<br />
<strong>Was</strong>ser ins Gewebe. Das verursachte in den<br />
Beinen Schmerzen und Schwellungen. Sind<br />
Ihre Beine häufig diesen Belastungen ausgesetzt,<br />
können Ihre Venenwände ausleiern oder<br />
die Venenklappen ermüden. Krampfadern<br />
können die Folge sein.<br />
Hilfe, wenn<br />
der Schuh drückt<br />
Gegen heiß hilft kalt. Verwöhnen Sie Ihre<br />
Beine nach einem anstrengenden Tag mit Wadengüssen.<br />
Das kalte <strong>Was</strong>ser bewirkt, dass<br />
sich die Venen zusammenziehen. Duschen<br />
Sie Ihre Beine von unten nach oben ab. Auch<br />
Stützstrümpfe sorgen für diesen Effekt des<br />
Zusammenziehens der Venen. Die Venenklappen<br />
schließen dann wieder besser. Stützstrümpfe<br />
sollten Sie morgens am besten im<br />
Liegen anziehen.<br />
Auch wenn Ihre Beine noch so müde sind:<br />
Bewegung lindert Ihre Beschwerden. Ihre<br />
Muskelpumpen kommen wieder in Gang und<br />
der Venenstau lässt nach.<br />
EB<br />
>> www.aok.de „Feine Beine“<br />
27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 53
RÄTSEL<br />
Mit dem Lösungswort kann man Musik machen.<br />
Die Lösung zeigen wir nächste Ausgabe. Die Lösung aus Nr. 38 sehen Sie in der Rätselmitte.<br />
54 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013
BUNTE SEITE<br />
In der Grundschule sollen die Kinder zeichnen,<br />
was sie später einmal werden wollen. Sie<br />
liefern Zeichnungen von Krankenschwestern,<br />
Astronauten, Feuerwehrmännern ab.<br />
Ein Mädchen gibt ihr Blatt leer ab. „Weißt<br />
du nicht, was du werden willst?“, stutzt die<br />
Lehrerin. „Doch“, erwidert die Kleine, „ich<br />
will mal heiraten, aber ich weiß nicht, wie<br />
man das malt.“<br />
Erklärt der kleine Peter seinen Eltern: „Wir<br />
haben Lehrermangel, weil zu viele Kinder in<br />
die Schule gehen. Daher schlage ich vor, ich<br />
bleibe mal ein paar Wochen zu Hause!“<br />
„... natürlich war es ein ganz toller Urlaub!!! Und Hans hat auch wieder ein paar Schilder<br />
als Souvenirs mitgebracht!“<br />
In einem Weinlokal sitzen zwei Juristen<br />
und streiten sich wegen eines Prozesses.<br />
Da meint der eine plötzlich: „Herr Ober,<br />
bringen Sie mir mal das Strafgesetzbuch!“<br />
Der Kellner kommt nach einer Weile zurück<br />
und flüstert: „Ist schon gut. Der Wirt<br />
hat gesagt, Sie brauchen den Wein nicht zu<br />
bezahlen.“<br />
Ein Unfall. Die Dame am Steuer hat ein anderes<br />
Auto schwer beschädigt. Die Polizei<br />
nimmt den Schaden auf. Die Dame erklärt<br />
zum Sachverhalt: „Wollen Sie bitte zur<br />
Kenntnis nehmen, dass mir das Auto nicht<br />
gehört und ich auch keinen Führerschein<br />
habe. Also geht mich das Ganze nichts an!“<br />
27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 55
BERICHT<br />
Gut für Tier und Mensch<br />
Im Umfeld des <strong>Franziskus</strong>festes am 4. Oktober gibt es vielerorts Tiersegnungen<br />
Zum Glück fällt in diesem Jahr der 4. Oktober<br />
auf einen Freitag. Dann werde ich rechtzeitig<br />
zu Hause sein, Enrico, unseren Hund, der<br />
Sie auf dem Bild oben treuherzig anschaut, in<br />
INFO<br />
Die Wissenschaftler des LVR-Institutes für Landeskunde<br />
und Regionalgeschichte haben in diesen Tagen<br />
eine eindrucksvolle Dokumentation zum Thema „Tiersegnung<br />
und -wallfahrt“ als DVD veröffentlicht. Die<br />
50-minütige DVD mit dem Titel „Mit Gebet und Gebell“<br />
entstand auch in Gemeinden des Erzbistums Köln. Zum<br />
Preis von 15 Euro kann die zu empfehlende Dokumentation<br />
beim LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte,<br />
Telefon (02 28) 9 83 42 78, E-Mail:<br />
hildegard.trautmann@lvr.de, bestellt werden.<br />
Tiersegnungen finden unter anderem statt in:<br />
Eus kirchen, St. Matthias, 6. Oktober, 14.30 Uhr. Düsseldorf-Gerresheim,<br />
St. Margaretha, 15 Uhr. Neviges,<br />
<strong>Franziskus</strong>gottesdienst mit Tiersegnung, 5. Oktober,<br />
18 Uhr. Wuppertal, Laurentiusplatz, 4. Oktober, 17 Uhr.<br />
Euskirchen-Euenheim, St. Brictius, 4. Oktober im Anschluss<br />
an die 18-Uhr-Messe. Hennef-Rott, St. Mariä<br />
Heimsuchung, 6. Oktober, 14.30 Uhr. Bedburg, St. Lambertus,<br />
4. Oktober, 16 Uhr.<br />
Bereits am Sonntag, 29. September, findet im Rahmen<br />
des Pfarrfestes in St. Aldegundis, Leverkusen-<br />
Rheindorf, um 11 Uhr eine Messe mit Tiersegnung statt.<br />
den Kofferraum verfrachten und nach Bedburg<br />
fahren. Am Fest des heiligen <strong>Franziskus</strong><br />
lädt der Bedburger Pfarrer Christian Hermanns<br />
seit Jahren die Gemeindemitglieder ein, um 16<br />
Seit Jahren segnet Pfarrer Christian Hermanns<br />
in Bedburg am <strong>Franziskus</strong>tag in einem<br />
Gottesdienst Tiere aller Art. (Fotos: RB)<br />
Uhr mit ihren Tieren in die St.-Lambertus-Kirche<br />
zu kommen und an einer Tiersegnung teilzunehmen.<br />
Selbstverständlich ist Clemens, der<br />
Hovawart des Pfarrers, dann auch in der Kirche.<br />
Hund, Katze, Maus, Kaninchen, Schildkröte<br />
und Stofftiere bringen die großen und<br />
kleinen Tierfreunde mit in den Gottesdienst. So<br />
wie mir, ist es vielen Menschen wichtig, für ihr<br />
Tier den Segen Gottes zu erbitten. Schon immer<br />
hat die Kirche Tiere gesegnet. Der Charakter<br />
einer solchen Segnung hat sich aber in den<br />
letzten Jahrzehnten verändert. Hing vom Wohlergehen<br />
der Pferde, Ochsen und all der Tiere<br />
auf den Bauernhöfen früher die Existenz der<br />
Menschen ab, so ist die Motivation Vieler, ihr<br />
Tier segnen zu lassen, heute eine andere. Für<br />
mich ist mit dem Segen die Zusage Gottes zu<br />
dem Geschöpf verbunden, das mir viel bedeutet.<br />
Mein Hund ist mein Freund, mein treuer<br />
Begleiter, jemand der – trotz gewisser Sturheiten<br />
– zu mir hält und sich freut, wenn ich nach<br />
Hause komme. Für mich drückt der Segen für<br />
das Tier auch die Ehrfurcht für die Schöpfung<br />
aus. Ich bin davon überzeugt, dass des Pfarrers<br />
Segen meinem Hund und auch mir gut tut.<br />
Deswegen freue ich mich auf die halbe Stunde<br />
in der Kirche, in der gesungen, gebetet und<br />
auch gebellt wird.<br />
Wie denken Sie über Tiersegnungen?<br />
Mailen Sie an: boecker@kirchenzeitungkoeln.de.<br />
ROBERT BOECKER<br />
56 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013