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Wohin steuert Papst Franziskus? Was wirklich zählt Diener ... - BKU

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39/13<br />

27. September<br />

1,70 Euro<br />

<strong>Wohin</strong> <strong>steuert</strong><br />

<strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong>?<br />

Kommentar<br />

S. 2<br />

<strong>Was</strong> <strong>wirklich</strong><br />

<strong>zählt</strong><br />

Kirche kann bei<br />

katholischen Unternehmern<br />

abschauen<br />

S. 4<br />

<strong>Diener</strong> der<br />

Kirche müssen<br />

barmherzig sein<br />

Das Interview mit<br />

<strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong><br />

S. 16<br />

Danke für Äpfel<br />

und vieles andere<br />

Ideenbörse für einen<br />

Erntedankgottesdienst<br />

S. 45<br />

www.kirchenzeitung-koeln.de


INHALT/MEINUNG<br />

In dieser Woche<br />

vom 27. 9. bis 3. 10. 2013<br />

Begegnung mit Christen<br />

aus Ägypten<br />

In Gummersbach und Köln wird der<br />

Monat der Weltmission eröffnet<br />

Seite 8<br />

„Ich bin Rafael, der vor die<br />

Majestät Gottes tritt . . .“<br />

Erzengelfest am 29. September<br />

Seite 15<br />

Impressum/Leserbriefe<br />

Seite 17<br />

Auf die Verkündigung kommt es an<br />

Der Komponist Gregor Linßen<br />

Seite 19<br />

Regionale Berichte<br />

Seiten 33-43<br />

Ein Schutzengel für jedes Kind<br />

Engel sind Boten Gottes<br />

Seite 51<br />

Titelbild: Inmitten der Menschen: der<br />

neue Kölner Weihbischof Ansgar Puff<br />

nahm nach der feierlichen Weihezeremonie,<br />

die Kardinal Joachim Meisner<br />

leitete, vor dem Kölner Dom die<br />

Glückwünsche vieler Menschen entgegen.<br />

Dazu unser Beitrag auf den Seiten<br />

10/11. (Foto: Boecker)<br />

<strong>Wohin</strong> <strong>steuert</strong> <strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong>?<br />

Nein, ein Aufruf zur Revolution ist es nicht.<br />

Dieses auch von kirchenkritischen Medien<br />

euphorisch kommentierte Interview von<br />

<strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong> (siehe Seite 16). An den<br />

Grundfesten des katholischen Glaubens und<br />

dem Fundament der Kirche wird darin nicht<br />

gerüttelt.<br />

Aber ich kenne keine vergleichbare Veröffentlichung<br />

aus Rom, die solche Beachtung<br />

gefunden hat und eine Lawine von Hoffnung<br />

und Erwartung auslöste.<br />

Es ist ein „ganzer Vulkanstrom von<br />

Ideen“, die darin benannt werden. <strong>Franziskus</strong><br />

möchte, dass in der Kirche tagtäglich<br />

die großen und die kleinen Dinge des Alltags<br />

mit einem offenen Herzen aufgegriffen<br />

werden. Wunden seien zu heilen und innerhalb<br />

der großen Horizonte des Reiches Gottes<br />

müssten wir „viel übersehen und die kleinen<br />

Dinge aufwerten“. Die Kirche darf sich<br />

nicht in kleine Vorschriften einschließen lassen,<br />

mahnt er an. Die Menschen seien des<br />

Autoritarismus überdrüssig. Und dann bittet<br />

er darum, immer wieder, dass die <strong>Diener</strong> der<br />

Kirche barmherzig sein sollten, sich barmherzig<br />

der Menschen annehmen, sie begleiten<br />

wie der gute Samariter, der seinen Nachbarn<br />

wäscht, reinigt, aufhebt.<br />

Eine „fremde“ Sprache, die eher mit dem<br />

Herzen, denn mit dem Kopf zu verstehen ist?<br />

An wen richtet sich der <strong>Papst</strong>, wenn er von<br />

Funktionären und Staatsklerikern spricht?<br />

Sind alle Ortskirchen gemeint oder einige<br />

ganz besonders? <strong>Was</strong> bedeutet das „wer verbissen<br />

die verlorene Vergangenheit sucht,<br />

hat eine rückwärts gewandte Vision“? Oder<br />

(Karikatur: Plaßmann)<br />

„Die Sicht der Kirche als Monolith, der ohne<br />

jeden Abstrich verteidigt werden muss, ist<br />

ein Irrtum“. Wird Relativismus katechismusreif?<br />

Nein. Auf keinen Fall. Der <strong>Papst</strong> fordert<br />

den Mut, neue Räume für Gott zu eröffnen.<br />

„Das moralische Gebäude der Kirche falle<br />

zusammen wie ein Kartenhaus, wenn die<br />

Frische und der Geschmack des Evangeliums<br />

verloren gehen“, sagt der Nachfolger<br />

des heiligen Petrus. Aus Lebenserfahrung<br />

weiß er, wovon er spricht. Zwei kleine Belege:<br />

„Die Kirche kann nicht sie selbst sein,<br />

ohne die Rolle der Frauen“ und zugleich<br />

fürchtet <strong>Franziskus</strong> sich vor einer „Männlichkeit<br />

im Rock“. Oder zum anderen, wenn<br />

er von der Heiligkeit im geduldigen Volk<br />

Gottes spricht, hat er die Mütter vor Augen,<br />

die Kinder großziehen und Väter, die für<br />

das tägliche Brot sich abrackern. Und woran<br />

denkt der <strong>Papst</strong>, wenn er die alten Priester<br />

erwähnt „die so viele Verletzungen haben,<br />

aber auch ein Lächeln, weil sie dem Herrn<br />

gedient haben?“<br />

Viele Seiten umfasst das Interview. Geeignet,<br />

bei unseren Räten und Gruppen<br />

Satz für Satz gelesen zu werden, unterbrochen<br />

durch stille Pausen des Nachdenkens.<br />

Jorge Mario Bergoglio bekennt, dass er von<br />

Natur aus arglos sei. Wunderbar. Aber dann<br />

braucht er viele, viele Helfer, die mit ihm<br />

am gleichen Strang ziehen, damit sich unsere<br />

geliebte Kirche nicht auf ein schützendes<br />

Nest von Mittelmäßigkeit reduziert. <strong>Franziskus</strong><br />

weiß, dass man für Veränderungen Zeit<br />

braucht.<br />

ERICH LÄUFER<br />

2 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013


KIRCHE UND WELT<br />

Die Weite des katholischen Glaubens<br />

<strong>Papst</strong>-Interview sorgt weiter für Aufsehen<br />

VATIKANSTADT/BONN. <strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong><br />

hat mit einem großen Interview für Jesuitenzeitschriften<br />

weltweit für Aufmerksamkeit<br />

gesorgt. Auch Tage nach der Veröffentlichung<br />

hält das Interesse daran an. In dem<br />

am Donnerstagabend erschienenen Gespräch<br />

warb er für ein Klima der Offenheit in der<br />

Kirche sowie mehr Barmherzigkeit, etwa gegenüber<br />

Frauen, die eine Abtreibung hinter<br />

sich hätten. Zudem warnte das Kirchenoberhaupt<br />

vor moralischem Rigorismus, verteidigte<br />

aber die Lehren der Kirche.<br />

Neuer Botschafter für Deutschland<br />

<strong>Papst</strong> ernennt Vatikan-Diplomat Nikola Eterovic<br />

Neuer Nuntius in Deutschland: Erzbischof<br />

Nikola Eterovic.<br />

(Foto: KNA)<br />

Kardinal Joachim Meisner sagte im Domradio:<br />

„Die Antworten von <strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong><br />

atmen die ganze Vitalität des katholischen<br />

Glaubens. Der <strong>Papst</strong> greift aktuelle Themen<br />

auf und wie schon öfter, lässt er dabei keinen<br />

Raum für Engstirnigkeit, sondern macht die<br />

Tiefe und Weite eines echten katholischen<br />

Glaubens deutlich. Das Interview ist in meinen<br />

Augen die Konsequenz eines <strong>wirklich</strong><br />

überzeugten und überzeugenden Glaubenslebens.“<br />

KNA/KL<br />

>> Seite 16<br />

BERLIN/VATIKANSTADT. Der aus Kroatien<br />

stammende Vatikan-Diplomat Nikola<br />

Eterovic (62), bislang Generalsekretär der<br />

Weltbischofssynode, wird neuer Nuntius in<br />

Berlin. Das teilte der Vatikan am Wochenende<br />

mit. Erzbischof Eterovic wird Nachfolger<br />

des Schweizers Jean-Claude Périsset<br />

(74), der den <strong>Papst</strong> seit Herbst 2007 als Botschafter<br />

in Deutschland vertrat, und dessen<br />

Rücktritt gleichzeitig angenommen wurde.<br />

In Périssets Amtszeit fiel unter anderem der<br />

Besuch von <strong>Papst</strong> Benedikt XVI. in Deutschland<br />

im Jahr 2011.<br />

In einer ersten Stellungnahme bezeichnete<br />

Eterovic die Ernennung als Ehre. Das neue<br />

Amt bedeute eine große Herausforderung<br />

und gebe ihm die Möglichkeit, das mehrheitlich<br />

christliche Land kennenzulernen.<br />

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz,<br />

der Freiburger Erzbischof Robert<br />

Zollitsch, dankte Eterovics Vorgänger Périsset<br />

für die langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit.<br />

„Ihre ökumenische Kenntnis,<br />

Ihre hervorragenden und vielfältigen Sprachkenntnisse<br />

und Ihre klugen politischen Analysen<br />

haben Ihre Arbeit bei uns in Deutschland<br />

geprägt“, so Zollitsch.<br />

Eterovic wurde am 20. Januar 1951 in<br />

Pucisca in Kroatien geboren und 1977 zum<br />

Priester der Diözese Hvar geweiht. Er promovierte<br />

in Missionswissenschaften und trat<br />

1980 in den Diplomatischen Dienst des Heiligen<br />

Stuhls ein. Auslandseinsätze führten<br />

ihn an die Elfenbeinküste, nach Spanien und<br />

Nicaragua. Anschließend war er in der Zentrale<br />

des vatikanischen „Außenministeriums“<br />

in Rom tätig.<br />

Im Jahr 1999 wurde Eterovic zum Nuntius<br />

in der Ukraine ernannt und zugleich in den<br />

Rang eines Erzbischofs erhoben. Der Posten<br />

gilt aufgrund der schwierigen Beziehungen<br />

zwischen der dortigen orthodoxen und<br />

der mit Rom verbundenen Ukrainisch Griechisch-katholischen<br />

Kirche als anspruchsvoll.<br />

Zu Eterovics Aufgaben gehörte die Vorbereitung<br />

des <strong>Papst</strong>besuches 2001 in Kiew<br />

und Lemberg. Seit Februar 2004 war Eterovic<br />

Generalsekretär der Bischofssynode. In<br />

dieser Funktion war er maßgeblich für die<br />

Planung, Durchführung und Nachbereitung<br />

von fünf großen Bischofssynoden zuständig.<br />

Nachfolger von Eterovic wird Lorenzo<br />

Baldisseri (73), bislang Sekretär der vatikanischen<br />

Bischofskongregation und des Kardinalskollegiums.<br />

Neben seiner Muttersprache spricht der<br />

neue <strong>Papst</strong>botschafter in Deutschland Italienisch,<br />

Englisch, Französisch, Spanisch und<br />

Deutsch. Zudem beherrscht er mehrere slawische<br />

Sprachen, darunter Russisch, Polnisch<br />

und Ukrainisch.<br />

KNA<br />

AUS DER REDAKTION<br />

Die Kinder von heute sind die Zeitungsleser<br />

von morgen. Schon jetzt gibt es mit<br />

der Kleinen Kirchenzeitung (Seite 51)<br />

jede Woche eine eigene Seite mit Nachrichten<br />

und Berichten für Kinder. Damit<br />

Kinder schon heute die Kirchenzeitung<br />

kennenlernen können, beteiligt sich die<br />

Kirchenzeitung bereits zum zweiten Mal<br />

an dem Projekt „Kirchenzeitung in der<br />

Schule“. Schüler der 3. und 4. Klassen<br />

der Grundschulen sowie der 5. und 6.<br />

Klassen der weiterführenden Schulen im<br />

Erzbistum Köln lernen die Kirchenzeitung<br />

im Unterricht kennen und werden<br />

selbst als Reporter aktiv. Gemeinsam mit<br />

ihren Lehrern wählen<br />

sie ein Recherchethema<br />

aus. Sie<br />

besuchen ein Krankenhaus<br />

oder die<br />

Feuerwehr, interviewen<br />

Menschen, die<br />

ehrenamtlich tätig<br />

sind, oder beschäftigen<br />

sich mit Festen<br />

im Kirchenjahr. Wir<br />

von der Redaktion<br />

begleiten bei Bedarf die Recherche und<br />

geben Hilfestellung beim Schreiben der<br />

Artikel. Die fertigen Berichte und Interviews<br />

können Sie dann im nächsten Jahr<br />

in der Kirchenzeitung lesen. Projektpartner<br />

der Kirchenzeitung ist das in Aachen<br />

ansässige IZOP-Institut (Institut zur Objektivierung<br />

von Lern- und Prüfungsverfahren).<br />

Als Sponsor stellt diesmal<br />

das Stiftungszentrum des Erzbistums<br />

Köln eine großzügige Summe zur Verfügung.<br />

Dass beim Projekt „Kirchenzeitung<br />

in der Schule“ sehr spannende und<br />

interessante Berichte entstehen, konnten<br />

Sie bereits im vergangenen Jahr feststellen.<br />

Damals beteiligten sich zwölf Schulen<br />

im Erzbistum Köln an dem Projekt<br />

und waren „der Natur auf der Spur“.<br />

Ich hoffe und wünsche, dass die Schüler<br />

und Lehrer auch diesmal wieder viel<br />

Spaß haben werden. Und dass Sie interessante<br />

Berichte zu lesen bekommen.<br />

Ein paar Klassen können übrigens noch<br />

mitmachen. Start des Projekts ist am ersten<br />

Advent. Vorher gibt es für die Lehrer<br />

ein vorbereitendes Seminar in Köln.<br />

Wenn Sie sich mit Ihrer Klasse beteiligen<br />

möchten, wenden Sie sich bitte an<br />

Dr. Markus Moog vom IZOP-Institut,<br />

Telefon (0 24 08) 58 89 19, E-Mail:<br />

moog@izop.de. Ich freue mich auf Ihre<br />

Teilnahme und bin gespannt auf viele interessante<br />

Geschichten!<br />

ALMUD SCHRICKE<br />

27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 3


<strong>Was</strong> <strong>wirklich</strong> <strong>zählt</strong><br />

IM BLICKPUNKT<br />

Kirche kann bei katholischen Unternehmern abschauen<br />

Unternehmer und katholisch<br />

passt für viele Menschen nicht<br />

zusammen. Gelten sie doch unter<br />

anderem als rücksichtslos<br />

im Verfolgen ihrer Ziele. Professor<br />

h. c. Manfred Maus widerspricht diesem<br />

Vorurteil. Nach seinen Vorstellungen<br />

spielen christliche Werte eine wichtige Rolle<br />

in einer erfolgreichen Unternehmensführung.<br />

Siegbert Klein sprach mit dem ehemaligen<br />

Vorsitzenden und Mitbegründer der Baumarktkette<br />

OBI und Vorsitzenden des Bundes<br />

Katholischer Unternehmer (<strong>BKU</strong>) im Erzbistum<br />

Köln über Werte in der Unternehmensführung<br />

und ob Kirche von katholischen Unternehmern<br />

lernen kann.<br />

Herr Maus, ist der <strong>BKU</strong> nur ein weiterer<br />

Arbeitgeberverband?<br />

MAUS: Nein, der <strong>BKU</strong> ist kein Arbeitgeberverband,<br />

sondern ein freier Verein gleichgesinnter<br />

Unternehmer, die für die selben christlichen<br />

Werte und Überzeugungen eintreten.<br />

Gibt es Werte, die für den <strong>BKU</strong> eine besondere<br />

Bedeutung haben?<br />

MAUS: Beispielsweise, dass man nicht lügt<br />

und bei der Wahrheit bleibt. Deshalb haben<br />

wir mit Professor Dr. Wolfgang Ockenfels<br />

die Zehn Gebote für Unternehmer<br />

(siehe rechts)<br />

entwickelt. Das sind Regeln,<br />

die wir uns auferlegen,<br />

nicht nur intern,<br />

sondern auch nach außen.<br />

Im Grunde ist mit<br />

diesen Zehn Geboten alles<br />

gesagt. Wir müssen<br />

die Regeln nur leben,<br />

Manfred Maus.<br />

was zugegeben auch mal<br />

schwierig sein kann. Wir<br />

brauchen Werte und Regeln.<br />

Je erfolgreicher man ist, umso schneller<br />

vergisst man die Basis, warum man so erfolgreich<br />

ist. Diese Regeln haben eigentlich weltweit<br />

Bedeutung. Auch im Vatikan. Eine Bank,<br />

die Schwarzgeld verwaltet, hält sich nicht an<br />

die Regeln. Dann muss man aufräumen.<br />

Kann man als Unternehmer erfolgreich<br />

sein, ohne die Zehn Gebote zu<br />

übertreten?<br />

MAUS: Auf Vortragsreisen höre ich immer<br />

wieder: „Du kannst doch nicht christliche<br />

Werte leben und gleichzeitig ein Unternehmen<br />

führen.“ Unternehmer müssten entlassen,<br />

rücksichtslos sein, Ellenbogen gebrauchen,<br />

um ihre Ziele zu erreichen. „Ich bin<br />

auch Unternehmer, aber wenn es eng wird,<br />

dann lüge ich auch“, erklärt man mir. Dann<br />

erwidere ich: „Gerade wenn es eng wird, gerade<br />

dann müssen die Mitarbeiter oder die<br />

Kunden bei Verhandlungen wissen: Auf den<br />

kann ich mich verlassen.“ Vertrauen, Ehrlichkeit<br />

sind und bleiben die Werte, die zum<br />

Erfolg eines Unternehmens unverzichtbar<br />

sind. Ebenso gehören Redlichkeit, Toleranz<br />

und Loyalität dazu. Unternehmer und katholisch<br />

zu sein ist kein Widerspruch.<br />

Welche Rolle spielt dabei die Soziale<br />

Marktwirtschaft?<br />

MAUS: Sie ist die Basis der Arbeit des <strong>BKU</strong>.<br />

Beispielsweise aktuell die Vereinbarkeit von<br />

Familie und Beruf. Wie können wir die Karrierewünsche<br />

einer Frau mit deren Wunsch<br />

nach Kindern unter einen Hut bringen? Eine<br />

junge Frau muss von der Gesellschaft und<br />

vom Unternehmen eine Perspektive erhalten,<br />

dass sie Beruf und Mutterrolle umsetzen<br />

kann, ohne dass sie dabei überfordert wird.<br />

Für solche Probleme machen wir sensibel.<br />

Gibt es von katholischen Unternehmern<br />

geführte Firmen, die beispielhaft sind?<br />

MAUS: Es gibt etliche Mitgliedsfirmen, die<br />

verbindlich festgelegt haben, wie sie miteinander<br />

und mit Kunden umgehen wollen. Für<br />

den Erfolg ist es wichtig, dass diese Werte<br />

auch und gerade vom Management vorgelebt<br />

werden, egal wie groß das Unternehmen ist.<br />

Das hört sich gut an, aber hat nicht das<br />

Streben nach Gewinn, das Ziel eines<br />

jeden Unternehmens, letztlich vor einigen<br />

Jahren zur Finanzkrise geführt, deren Folgen<br />

wir heute noch schmerzlich spüren?<br />

MAUS: Das Streben nach Gewinn verstößt<br />

nicht gegen christliche Werte. Um Arbeitsplätze<br />

und das Überleben eines Unternehmens<br />

zu sichern, braucht man Geld zum Investieren.<br />

Das funktioniert nur, wenn ich Gewinn<br />

mache. Dabei darf ich es nicht übertreiben.<br />

Der Gewinn muss im richtigen Verhältnis<br />

stehen zur Gesamtleistung. Damit zusammen<br />

hängt unser Verhalten. Es geht nicht um Wissen.<br />

Wir wissen alles. Es geht um Verhalten,<br />

und das zu ändern, ist sehr mühsam. So ist<br />

Blick in den Erlebnisgarten der Firma Metten „Stein<br />

im <strong>BKU</strong>. Vier Grundwerte bestimmen in dem Famili<br />

Verlässlichkeit und Fairness. In der Metten-Akademie<br />

Unternehmensführung mit Werten vermittelt.<br />

nicht zu akzeptieren, dass Menschen eine Entscheidung<br />

treffen und die Verantwortung dafür<br />

nicht übernehmen. Das ist ja permanent<br />

in Finanzunternehmen passiert.<br />

Sie sprachen gerade die Zukunftsvorsorge<br />

eines Unternehmens an. Ist es<br />

mit Investitionen alleine getan?<br />

MAUS: Nein. Wir geraten in den nächsten<br />

Jahren in eine Situation, die dadurch gekennzeichnet<br />

ist, dass zunehmend Menschen<br />

aus anderen Kulturen unter uns leben werden.<br />

Wissen die Unternehmer, die Mitarbeiter,<br />

dass diese Menschen auch religiös sind<br />

und ihren Glauben leben wollen? Dürfen<br />

beispielsweise Muslime am Arbeitsplatz ihre<br />

Gebete verrichten? Unsere Gesellschaft wird<br />

nicht nur multikulturell, sondern auch älter.<br />

Auf diese Veränderungen muss ein Unternehmer<br />

vorausschauend reagieren. Wir machen<br />

mit unseren Veranstaltungen frühzeitig<br />

4 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013


+ Design“ in Overath. Die Eigentümer sind Mitglied<br />

enunternehmen das Handeln: Offenheit, Ehrlichkeit,<br />

wird nicht nur Fachwissen diskutiert, sondern auch<br />

(Fotos: Klein)<br />

darauf aufmerksam. Wir wollen die Zukunft<br />

dieser Gesellschaft mitgestalten und uns<br />

nicht von den Ereignissen überrollen lassen.<br />

Nicht alle Entscheidungen, die in einem<br />

Unternehmen gefällt werden, sind<br />

richtig. Müssen Unternehmer auch mit Kritik<br />

umgehen können?<br />

MAUS: Durch Vertuschen kann man nichts<br />

gewinnen. Fehler oder Fehlverhalten muss<br />

man unumwunden zugeben. Das kostet nicht<br />

die Reputation, sondern man wird über diesen<br />

Menschen sagen: „Der ist ehrlich, der steht<br />

dazu - falsch gelaufen.“ Dazu braucht man<br />

Charakter. Ich suche meine Mitarbeiter auch<br />

konsequent nach deren Charakterstärke aus.<br />

Der richtige Umgang mit Kritik ist entscheiden<br />

für eine positive Unternehmenskultur.<br />

Für Sie ist Kritik etwas Positives?<br />

IM BLICKPUNKT<br />

MAUS: Ja. Kritik wird häufig negativ gesehen.<br />

Dabei ist sie positiv zu sehen. Das<br />

mussten wir auch in meinem Unternehmen<br />

erst lernen. Kritik darf nicht verletzend, unter<br />

die Gürtellinie gehen und nicht persönlich<br />

sein, sondern sachlich. Je mehr Kritik –<br />

Unternehmer nennen es Feedback – kommt,<br />

umso hilfreicher ist sie, mein Produkt zu<br />

verbessern und auf die Interessen und Wünsche<br />

des Kunden gezielt einzugehen. Gute<br />

Ideen habe ich nie von Unternehmensberatern<br />

erhalten, sondern durch die Kritik meiner<br />

Kunden.<br />

Wie stellen Sie sicher, dass Ihre Kunden<br />

zufrieden sind und als Kunde bleiben?<br />

MAUS: Zufriedene Mitarbeiter machen zufriedene<br />

Kunden. Unzufriedene Mitarbeiter<br />

können keine zufriedenen Kunden machen,<br />

das ist das Ergebnis einer groß angelegten<br />

wissenschaftlichen Untersuchung. Man<br />

muss seine Mitarbeiter befragen. Erstaunlich<br />

ist, dass sie nicht mit ihrem Gehalt unzufrieden<br />

sind, sondern beklagen, dass sie häufig<br />

nicht in Entscheidungsprozesse eingebunden<br />

sind. Mitarbeiter wollen mitgenommen werden.<br />

Kommunikation und Diskussion gehören<br />

unbedingt zu einer guten Unternehmenskultur.<br />

Wie würde ein Unternehmen reagieren,<br />

wenn immer mehr Kunden wegbleiben.<br />

Bei der Kirche geht die Zahl der aktiven<br />

Gläubigen ständig zurück. Haben Sie<br />

ein Rezept für unsere Kirche?<br />

MAUS: Ich weiß, Kirche ist kein Unternehmen.<br />

Aber ich kann ihr nur raten, mehr<br />

wie ein Unternehmer zu handeln. Der Pfarrer<br />

wird sagen: „Ich habe keine Kunden, sondern<br />

Gläubige.“ Da hat er recht. Und doch<br />

muss ich ihm erwidern: „Die Menschen, die<br />

meine Läden betreten, müssen an mich glauben,<br />

an die Produkte, an deren Zuverlässigkeit,<br />

an die Aussagen meiner Mitarbeiter<br />

und, und, und.“<br />

Wie wollen Sie die Verantwortlichen in<br />

der Kirche erreichen?<br />

MAUS: Wir müssen ins Priesterseminar. Vor<br />

wenigen Wochen hatten wir ein Gespräch<br />

mit dem Regens Dr. Markus Hofmann, der<br />

unser Anliegen unterstützt. Wir müssen mit<br />

den jungen Priestern ins Gespräch kommen.<br />

Ihnen bieten wir an, sich mit unseren Unternehmensregeln<br />

auseinanderzusetzen. Wenn<br />

die Kunden den OBI-Märkten fernbleiben,<br />

muss ich nach den Gründen forschen und die<br />

Kunden befragen. Auch wenn Kirche keine<br />

Kunden hat, sondern Gläubige, so muss<br />

sie doch ähnlich aktiv werden und nach den<br />

Gründen für leere Kirchen fragen. Dabei<br />

können wir mit unseren über 1200 Mitgliedern<br />

helfen.<br />

■<br />

10 Gebote für<br />

Unternehmer<br />

1. Spiele dich nicht als Herrgott auf und<br />

halte dich nicht für allwissend oder allmächtig.<br />

Höre auf dein Gewissen und<br />

auf deine Mitarbeiter. Sei kritisch dem<br />

Zeitgeist gegenüber und orientiere dich<br />

an bleibenden Werten.<br />

2. Missbrauche Gott und die religiösen<br />

Symbole nicht zu Werbezwecken. Rede<br />

nicht von höchsten Werten, wenn du<br />

nicht danach handelst. Verstecke deine<br />

Geschäftsinteressen nicht hinter hohen<br />

moralischen Ansprüchen.<br />

3. Halte dir den Sonntag frei als Zeit der<br />

Rekreation, der Danksagung und des<br />

familiären Lebens. Respektiere die religiösen<br />

Ansprüche deiner Mitarbeiter.<br />

Achte darauf, zur Ruhe und Besinnung<br />

zu kommen in der Hektik des Alltags.<br />

4. Kümmere dich um Väter und Mütter, die<br />

sich für die nächste Generation einsetzen<br />

und somit die Zukunft sichern. Fördere<br />

den Einsatz älterer Mitarbeiter, so<br />

wie du jungen Menschen eine Chance<br />

gibst.<br />

5. Sorge dafür, dass dem Leben dienliche<br />

Güter und Leistungen in humaner Weise<br />

entstehen. Beachte die Menschenwürde,<br />

verängstige nicht deine Mitarbeiter und<br />

verhindere „Mobbing“. Vernichte nicht<br />

deine Konkurrenten. Sie sind notwendig<br />

für den Wettbewerb und sollen deine<br />

Leistung beflügeln.<br />

6. Sei nicht so mit einem Unternehmen<br />

„verheiratet“, dass deine Familie darunter<br />

leidet. Bedenke die Treuepflicht gegenüber<br />

deiner Familie. Sei dir auch der<br />

Loyalitätspflicht dem Unternehmen gegenüber<br />

bewusst, dem du zu dienen hast.<br />

7. Achte das geistige und materielle Eigentum<br />

anderer. Spreche ihnen nicht<br />

die Möglichkeit ab, bessere Leistungen<br />

zu bringen. Lass dich nicht korrumpieren<br />

durch Vorteile, die nicht in deiner<br />

Leistung begründet sind, und führe auch<br />

andere nicht in Versuchung. Sei treu in<br />

kleinen wie in großen Dingen.<br />

8. Unterlasse wahrheitswidrige Aussagen<br />

über Mitarbeiter, Kunden und Konkurrenten.<br />

Verspreche nicht mehr, als du<br />

halten kannst. Täusche nicht durch irreführende<br />

Verheißungen und Werbung.<br />

Bleib glaubwürdig.<br />

9. Handle nie bloß nach Sympathie. Fördere<br />

keine Mitarbeiter, nur weil du eine<br />

persönliche Vorliebe für sie hast. Nutze<br />

deine Vormachtstellung nicht aus, um<br />

Mitarbeiter sexuell zu missbrauchen.<br />

10. Zügele deine Begehrlichkeit. Halte deinen<br />

Egoismus im Zaum. Vermeide die<br />

Laster des Neides und Geizes. Freue<br />

dich, dass auch andere Erfolg haben.<br />

27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 5


KIRCHE UND WELT<br />

SOZIALE NETZWERKE STÄRKER NUTZEN. <strong>Papst</strong><br />

<strong>Franziskus</strong> hat zu einer stärkeren Nutzung<br />

neuer Medien und sozialer Netzwerke<br />

zur Glaubensverkündigung aufgerufen.<br />

Die Kirche müsse über diese<br />

neuen Technologien den Dialog mit<br />

jenen Menschen suchen, die „mitunter<br />

ein wenig enttäuscht“ von einem<br />

Christentum seien, „das ihnen steril erscheint“,<br />

sagte der <strong>Papst</strong> vor Mitgliedern<br />

des päpstlichen Medienrats im<br />

Vatikan. Auch auf den neuen Kommunikationswegen<br />

müsse es der Kirche<br />

gelingen, „Wärme zu bringen und die<br />

Herzen zu entflammen“.<br />

IM MISSBRAUCHSSKANDAL NICHTS VERTUSCHT.<br />

Benedikt XVI. hat sich gegen den Vorwurf<br />

der Vertuschung des Missbrauchsskandals<br />

in der katholischen Kirche<br />

verwahrt. Es müsse alles getan werden,<br />

damit sich solche Vorfälle niemals wiederholten,<br />

schrieb der emeritierte <strong>Papst</strong><br />

in einem Antwortbrief an den Mathematiker<br />

und Atheisten Piergiorgio<br />

Odifreddi. „Niemals habe ich versucht,<br />

diese Dinge zu vertuschen“, betont Benedikt<br />

XVI. Zudem sei erwiesen, dass<br />

es im kirchlichen Raum nicht häufiger<br />

zu Kindesmissbrauch komme als in anderen<br />

Teilen der Gesellschaft. Wer über<br />

das Schlechte in der Kirche rede, dürfe<br />

über das Gute nicht schweigen.<br />

PAPST VERURTEILT ANSCHLAG AUF KIRCHE. Nach<br />

dem Selbstmordanschlag auf eine protestantische<br />

Kirche in Pakistan hat dort<br />

eine dreitägige Staatstrauer stattgefunden.<br />

<strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong> verurteilte den<br />

Anschlag als einen „Irrweg des Hasses<br />

und der Gewalt“. Eine bessere Welt<br />

lasse sich nur auf der „Straße des Friedens“<br />

schaffen, sagte er zum Abschluss<br />

seines eintägigen Besuchs auf der italienischen<br />

Mittelmeerinsel Sardinien bei<br />

einem Treffen mit Jugendlichen. Durch<br />

den Anschlag auf eine anglikanische<br />

Kirche in der Stadt Peschawar kamen<br />

mindestens 80 Menschen ums Leben;<br />

mehr als 140 wurden verletzt.<br />

MÜLLER ALS PRÄFEKT DER GLAUBENSKONGRE-<br />

GATION BESTÄTIGT. Kurienerzbischof Gerhard<br />

Ludwig Müller (65) ist von <strong>Papst</strong><br />

<strong>Franziskus</strong> in seinem Amt als Präfekt<br />

der vatikanischen Glaubenskongregation<br />

bestätigt worden. <strong>Franziskus</strong> hatte<br />

nach seiner Wahl Müller wie alle anderen<br />

Leiter der Kurienbehörden zunächst<br />

nur vorläufig im Amt bestätigt.<br />

Der frühere Bischof von Regensburg<br />

war im Juli 2012 von Benedikt XVI. an<br />

die Spitze der Glaubenskongregration<br />

berufen worden.<br />

Erzbischof Robert Zollitsch (rechts) im Gespräch mit dem bisherigen Apostolischen Nuntius<br />

in Deutschland, Erzbischof Jean-Claude Périsset.<br />

(Foto: KNA)<br />

Bischöfe verabschieden Périsset<br />

Apostolischer Nuntius hat seinen Rücktritt eingereicht<br />

FULDA. Eine bescheidene, barmherzige und<br />

mutige Kirche hat der Vorsitzende der Deutschen<br />

Bischofskonferenz, Erzbischof Robert<br />

Zollitsch, angemahnt. Bei der Eröffnung der<br />

Herbstvollversammlung der deutschen Bischöfe<br />

in Fulda betonte Zollitsch am Montag<br />

seine Übereinstimmung mit den neuen<br />

Akzenten von <strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong>. Es gelte, an<br />

die Ränder zu gehen, um die Bekanntschaft<br />

der Menschen zu schließen und „nahbar statt<br />

unnahbar“ zu sein. Dabei seien der Phantasie<br />

keine Grenzen gesetzt.<br />

Unter Hinweis auf den Missbrauchsskandal<br />

und auf die Frage des rechten Umgangs<br />

mit wiederverheirateten Geschiedenen in der<br />

Kirche sprach Zollitsch von einem Misstrauen<br />

gegenüber dem kirchlichen Amt, den kirchlichen<br />

Strukturen sowie der Lehre und pastoralen<br />

Praxis. Misstrauen hebe Vertrauen auf.<br />

Ohne Vertrauen aber könne die Glaubensverkündigung<br />

keine Früchte bringen. Es gehe darum,<br />

herauszufinden, „wie wir mehr Barmherzigkeit<br />

mit den Menschen zeigen und bezeugen<br />

können“, die in einer Welt voller Brüche<br />

und Widersprüche lebten.<br />

Der noch bis zum Frühjahr 2014 amtierende<br />

Vorsitzende betonte, die Kirche könne<br />

nicht aufhalten, dass „das Netz alter Sicherheiten<br />

zerreißt“. Wer als Missionar Christi unterwegs<br />

sei, müsse bereit sein, alte, scheinbar<br />

unaufgebbare Sicherheiten hinter sich zu<br />

lassen. Die Bischöfe müssten unter den veränderten<br />

Bedingungen einer neuen Epoche<br />

kirchlichen Lebens noch stärker in diese „innere<br />

Freiheit der Jünger Jesu“ hineinwachsen.<br />

Mehrfach berief sich Zollitsch auf <strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong><br />

und dessen vor wenigen Tagen veröffentlichtes<br />

umfangreiches Interview für Jesuiten-Zeitschriften<br />

(siehe Seite 16). Er sprach<br />

von wertvollen Impulsen, die der <strong>Papst</strong> gebe.<br />

Die von Zollitsch angemahnte „bescheidene<br />

und barmherzige“ Kirche muss nach seinen<br />

Worten auch eine Kirche gelebter Kollegialität<br />

und eine glaubensstarke Kirche sein.<br />

Es bedürfe einer „steten Vergewisserung, dass<br />

wir selbst tief in Gott verankert sind“, sagte<br />

Zollitsch. „Wie können wir den Menschen<br />

Weggefährten sein und Helfer, mitten im Alltag<br />

die Spuren Gottes zu entdecken, wenn wir<br />

selbst zu wenig mit ihm vertraut sind?“<br />

„Wir tun gut daran, keine<br />

Berührungsängste zu haben“<br />

Er hob hervor, ein gläubiger Mensch und<br />

zumal ein Bischof sei immer dazu berufen,<br />

den Mitmenschen zu dienen. Anderes verdiene<br />

nicht, Nachfolge Jesu genannt zu werden,<br />

„der gekommen sei, nicht zu herrschen, sondern<br />

zu dienen“. „Wir tun gut daran, keine Berührungsängste<br />

zu haben – auch nicht mit denen,<br />

die uns auf den ersten Blick fremd vorkommen<br />

und deren Leben uns unverständlich<br />

erscheint“, betonte Zollitsch.<br />

Am Montag verabschiedeten die Bischöfe<br />

außerdem den Apostolischen Nuntius in<br />

Deutschland, Erzbischof Jean-Claude Périsset.<br />

Zollitsch sprach von einem „sehr mitbrüderlichen<br />

Verhältnis“ zwischen der Bischofskonferenz<br />

und Périsset. Am Samstag hatte<br />

<strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong> das altersbedingte Rücktrittsgesuch<br />

von Périsset, der im April 75 Jahre<br />

alt wird, angenommen. Zugleich ernannte er<br />

den 62 Jahre alten Vatikan-Diplomaten Nikola<br />

Eterovic zu Périssets Nachfolger. KNA<br />

6 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013


Große Geschichte in 90 Minuten<br />

ERZBISTUM aktuell<br />

Feierstunde im Dom zu 1700 Jahren Erzbistum Köln<br />

KÖLN. Mit einer Feierstunde im Dom beginnt<br />

am jetzigen Sonntag, 29. September,<br />

das Jubiläumsjahr zu 1700 Jahren Erzbistum<br />

Köln. An dem Auftakt der Feierlichkeiten<br />

unter dem Titel „Große Geschichte<br />

– 1700 Jahre Erzbistum Köln“ nimmt neben<br />

Kardinal Joachim Meisner auch die Ministerpräsidentin<br />

des Landes Nordrhein-<br />

Westfalen, Hannelore Kraft, teil. Ihr Kommen<br />

angekündigt haben zudem der Bischof<br />

von Trier, Stephan Ackermann, und<br />

der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz<br />

van-Elst sowie der Präses der Rheinischen<br />

Landeskirche, Manfred Rekowski,<br />

und Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters.<br />

Alle Interessierten sind zur Feier des<br />

Bistumsjubiläums eingeladen. Beginn ist um<br />

16.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.<br />

In sechs Schlaglichtern wird die 1700-jährige<br />

Geschichte des Erzbistums Köln zusammengefasst:<br />

Der Historiker Professor Heinz<br />

Finger wird das erste Schlaglicht auf die urkundlichen<br />

Erwähnungen des Bistums in den<br />

Jahren 313 und 314 werfen, in denen der vermutlich<br />

erste Kölner Bischof Maternus bezeugt<br />

wird. Die folgenden Schlaglichter werden<br />

auf ganz unterschiedliche Weise dargestellt:<br />

Eine Präsentation der Klosterruine<br />

Heisterbach wird die Säkularisation verdeutlichen,<br />

und Zeitzeugen werden die Zeit des<br />

Zweiten Weltkriegs und den anschließenden<br />

Wiederaufbau erläutern, wobei auch das Altenberger<br />

Friedenslicht eine Rolle spielt.<br />

Musikalisch wird ebenfalls ein weiter Bogen<br />

gespannt: von „Sicut Servus“, vorgetragen<br />

vom Kammerchor Wipperfürth, über das<br />

„Jauchzet dem Herrn, alle Welt“ von Felix<br />

Mendelssohn Bartholdy, gesungen vom Vocalensemble<br />

Udin d’Art, bis hin zum „Kolping<br />

Rap“ von Jungrapper Simon Mohr.<br />

Nach der Feierstunde im Dom gibt es einen<br />

Imbiss auf dem Roncalliplatz.<br />

Bereits seit Dienstag stehen auf dem<br />

Roncalliplatz 19 Stelen, auf denen die Geschichte<br />

des Erzbistums dargestellt wird. Am<br />

Montag werden die Stelen auf Reisen gehen<br />

und sind dann ein Jahr lang im monatlichen<br />

Wechsel an vielen unterschiedlichen Orten<br />

im Erzbistum zu sehen.<br />

EB<br />

>> www.grossegeschichte.info<br />

Adventmitspielkonzerte<br />

mit den Höhnern<br />

KÖLN. Auch in diesem Jahr lädt das<br />

Erzbistum Köln wieder ein, zusammen<br />

mit den „Höhnern“ im Advent zu<br />

musizieren. Weil jedes Jahr mehr Kinder<br />

und Erwachsene mitmachen wollen,<br />

stehen in diesem Jahr sogar zwei<br />

Termine zur Auswahl: am Samstag, 7.<br />

Dezember, in der Kirche St. Agnes und<br />

am Sonntag, 8. Dezember, im Kölner<br />

Dom. Das Konzert in St. Agnes wird<br />

vom WDR aufgezeichnet und am 15.<br />

Dezember in der ARD-Sendung „Lieder<br />

zum Advent“ ausgestrahlt. Das traditionelle<br />

Adventmitspielkonzert im<br />

Kölner Dom findet nun bereits zum<br />

vierten Mal hintereinander statt. Es<br />

beginnt am Sonntag, 8. Dezember,<br />

um 14.30 Uhr und dauert bis 16.30<br />

Uhr. Dieses Konzert wird live auf<br />

www.domradio.de übertragen.<br />

Zu beiden kostenlosen Konzerten<br />

ist eine Anmeldung im Internet notwendig,<br />

da nur eine begrenzte Zahl<br />

von Plätzen zur Verfügung steht. Janus<br />

Fröhlich, Schlagzeuger der „Höhner“,<br />

und sein Vorbereitungsteam bitten darum,<br />

sich nur zu einem Konzert anzumelden,<br />

damit möglichst alle Interessierten<br />

einen Platz bekommen können.<br />

In St. Agnes werden 500 Instrumentalisten<br />

und ebenso viele Sänger erwartet.<br />

Unterstützt werden sie von Ministerpräsidentin<br />

Hannelore Kraft und den<br />

Prominenten Maite Kelly und Florian<br />

Silbereisen. Im Kölner Dom werden<br />

wieder 2000 Teilnehmende mit Instrumenten<br />

und 2000 Sänger Platz finden.<br />

Kinder unter zehn Jahren können eine<br />

Begleitperson mitbringen.<br />

Die Texte und Noten zu den beiden<br />

Konzerten sind auf der Homepage des<br />

Adventmitspielkonzertes zu finden. Ab<br />

1. Oktober ist die Anmeldung freigeschaltet.<br />

EB<br />

>> www.adventmitspielkonzert.de<br />

Berichtigung<br />

19 Stelen auf dem Roncalliplatz am Dom erzählen die 1700-jährige Geschichte des Erzbistums<br />

Köln.<br />

(Foto: Boecker)<br />

In der letzten Ausgabe gab es eine Verwirrung<br />

bei den Pastoral- und Gemeindereferenten:<br />

Ihre Beauftragung zu<br />

Gemeindereferenten/innen erhielten:<br />

Sophie Bunse, Stefan Drießen, Anne-<br />

Kristin Graumann, Anita Königsmann<br />

und Monika Ziegelmeier. Ihre Beauftragung<br />

zu Pastoralreferent/innen erhielten<br />

Benjamin Floer, Monika Floss<br />

und Maike Kütter.<br />

27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 7


ERZBISTUM aktuell<br />

Der koptische Pfarrer Boulos Nassief trifft sich jede Woche mit Gehörlosen in der oberägyptischen Stadt Minya, um ihnen aus der Isolation<br />

zu helfen. Denn viele Ägypter sehen in Menschen mit Behinderung einen Fluch Gottes.<br />

(Foto: Hartmut Schwarzbach/missio)<br />

Begegnung mit Christen aus Ägypten<br />

In Gummersbach und Köln wird der Monat der Weltmission eröffnet<br />

GUMMERSBACH/KÖLN. Mit Hoffen und<br />

Bangen erleben die Christen Ägyptens zurzeit<br />

die politischen Umbrüche in ihrem Land.<br />

Sie wünschen sich einen <strong>wirklich</strong>en demokratischen<br />

Wandel und einen Staat, in dem auch<br />

sie als Christen frei leben können, ohne diskriminiert<br />

zu werden. Besonders die jungen<br />

Christen hoffen auf eine bessere Zukunft in<br />

ihrem Land. Das Hilfswerk missio ermöglicht<br />

den Gläubigen im Erzbistum Köln auf<br />

unterschiedlichen Wegen, mit Menschen aus<br />

Ägypten in Kontakt zu kommen. Beispielsweise<br />

beim Festival in Gummersbach oder<br />

FESTIVAL<br />

Mit einem Festival „Hear my soul“ beginnt<br />

missio den Monat der Weltmission<br />

in Gummersbach am Freitag, 4.<br />

Oktober. In der Halle 32 in der Brückenstraße<br />

4 beginnt um 20 Uhr ein<br />

Kulturerlebnis mit Musik, Gesprächen<br />

und Impressionen aus Ägypten. Die<br />

bekannte christliche Popsängerin und<br />

Komponistin Judy Bailey gibt in Gummersbach<br />

ein kleines Konzert. Moderiert<br />

wird die Veranstaltung vom Chefredakteur<br />

des domradios, Ingo Brüggenjürgen.<br />

Der Eintritt ist frei.<br />

beim Fest der Weltkirche im Kölner Maternushaus.<br />

„Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben“<br />

(Jer 29,11) ist das Leitwort der diesjährigen<br />

Aktion zum Sonntag der Weltmission.<br />

Es stammt aus dem Buch Jeremia und greift<br />

eine völlig hoffnungslose Situation des Volkes<br />

Juda auf. Doch das 29. Kapitel ist ein<br />

Kapitel der Wende. Gottes Zusage öffnet den<br />

Blick für ein Leben in Hoffnung und mit Zukunft.<br />

Aktueller könnte das Bibelzitat in Bezug<br />

auf Ägypten kaum sein.<br />

Die katholische Kirche Ägyptens ist mit<br />

ihren 250 000 Mitgliedern eine kleine Kirche,<br />

die sich besonders um die Ärmsten und<br />

Schwächsten sorgt. Dabei leistet die Kirche<br />

Außerordentliches. Beispielsweise, wenn es<br />

um Bildung und Förderung junger Menschen<br />

geht, die aus ärmsten Verhältnissen kommen.<br />

Ohne dieses kirchliche Engagement hätten<br />

viele Menschen in Ägypten kaum eine Chance<br />

auf ein menschenwürdiges Leben.<br />

Nach dem Sturz von Hosni Mubarak Anfang<br />

2011 hofften viele Ägypter, dass ihr<br />

Land jetzt einen politischen Wandel hin zu<br />

mehr Demokratie, Freiheit und Wohlstand<br />

vollziehen würde. Doch diese Hoffnung erfüllte<br />

sich nicht. Der erste demokratisch gewählte<br />

Präsident Ägyptens, Mohammed<br />

Mursi, trieb eine stärkere Islamisierung voran.<br />

Besonders die Christen fühlten sich an<br />

den Rand der Gesellschaft gedrängt.<br />

Trotz der schwierigen Situation, in der sich<br />

die Christen in Ägypten zurzeit befinden, zeigen<br />

sie sich über den Sturz Präsident Mursis<br />

erleichtert. Mit dem Machtwechsel verbinden<br />

sie die große Hoffnung, in Zukunft als gesellschaftlich<br />

relevante und akzeptierte Kraft<br />

wahrgenommen zu werden. An der Gestaltung<br />

der neuen ägyptischen Verfassung arbeiten<br />

50 Mitglieder aus den verschiedenen Bereichen<br />

der Gesellschaft mit. Unter den dazu<br />

berufenen Personen befinden sich auch fünf<br />

christliche Vertreter, unter ihnen auch ein koptisch-katholischer<br />

Bischof. MG/BT/KL<br />

PONTIFIKALAMT<br />

Mit einem Pontifikalamt wird der Monat<br />

der Weltmission am Sonntag, 6. Oktober,<br />

um 10 Uhr im Kölner Dom eröffnet.<br />

Kardinal Joachim Meisner wird<br />

begleitet von Kardinal Sandri, Präfekt<br />

der Orientalenkongregation, und dem<br />

koptisch-katholischen Patriarchen von<br />

Ägypten, Ibrahim Isaac Sedrak. Musikalisch<br />

wirken mit die Kölner Dommusik<br />

und die Schola des koptisch-katholischen<br />

Priesterseminars in Kairo. Anschließend<br />

beginnt um 12 Uhr das Fest<br />

der Weltkirche im Maternushaus.<br />

8 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013


Sein „Draht“ zu Jugendlichen<br />

ERZBISTUM aktuell<br />

Weihbischof Schwaderlapp berichtet von seinen Aktivitäten in Sozialen Netzwerken<br />

KÖLN. 2000 Freunde hat er auf Facebook. Gut<br />

1100-mal wurde auf seiner Seite „Firmlinge im<br />

Gespräch mit Weihbischof Schwaderlapp“ der<br />

„Gefällt mir“-Knopf gedrückt. Über 50 Filme<br />

lassen sich mittlerweile auf dem eigenen You-<br />

Tube-Kanal ansehen – einige davon sind mehr<br />

als 1500-mal aufgerufen worden. Im Interview<br />

mit Johanna Heckeley von der Pressestelle des<br />

Erzbistums Köln er<strong>zählt</strong> Weihbischof Dr. Dominikus<br />

Schwaderlapp von seinem Einstieg ins<br />

Web 2.0 (Soziale Netzwerke) vor einem Jahr<br />

und seine neue Videoblog-Serie „Kirche – und<br />

wozu das Ganze?“.<br />

Herr Weihbischof, wie sind Sie überhaupt<br />

auf die Idee gekommen, sich einen<br />

Facebook-Account und ein YouTube-Konto zuzulegen?<br />

SCHWADERLAPP: Als ich Jugendliche auf<br />

dem Weltjugendtag 2011 in Madrid begleitet<br />

habe, ist mir aufgefallen, dass ich ohne<br />

Facebook keinen Kontakt zu ihnen aufnehmen<br />

konnte, denn alle Absprachen wurden auf<br />

Facebook getroffen. Weil ich aber auch über die<br />

Firmung hinaus mit den Jugendlichen Kontakt<br />

halten wollte, habe ich mir einen Account erstellt.<br />

Es ist eine gute Plattform, um einerseits<br />

etwas hochzuladen, was dann von den Jugendlichen<br />

gesehen wird, wie etwa meine Filme,<br />

aber andererseits auch, um eine Rückmeldung<br />

oder Anfragen zu erhalten.<br />

<strong>Was</strong> sind für Sie die Chancen von Web<br />

2.0?<br />

SCHWADERLAPP: Wir müssen dahin gehen,<br />

wo die Leute sind, und die Jugendlichen sind<br />

heute eben im Web 2.0. Das ist gut für die Vernetzung.<br />

Für einen intensiven Kontakt reicht es<br />

natürlich nicht aus, aber für einen Erstkontakt<br />

ist es ein geeignetes Medium. Daraus können<br />

dann in Einzelfällen auch weiterführende Gespräche<br />

im <strong>wirklich</strong>en Leben entstehen.<br />

Welche Reaktionen erhalten Sie denn?<br />

SCHWADERLAPP: Das ist ganz unterschiedlich.<br />

Nach den Firmungen mache ich gerne ein<br />

Foto von den Firmlingen und stelle es meist<br />

unmittelbar danach online. Da erhalte ich viele<br />

Reaktionen, die meisten drücken den „Gefällt<br />

mir“-Knopf. Andere schreiben mir persönliche<br />

Nachrichten, und nicht wenige sind<br />

verblüfft, dass ich tatsächlich antworte: Es haben<br />

mich schon Firmlinge kontaktiert, die hatten<br />

Fragen zur Kirche für ihre Hausaufgaben<br />

im Religionsunterricht. Dann gab es Anfragen<br />

zu einer meiner Katechesen, wo Besucher im<br />

Nachhinein etwas genauer wissen wollten. Ich<br />

Aktiv im Web 2.0: Weihbischof Dr. Dominikus<br />

Schwaderlapp.<br />

(Foto: Boecker)<br />

hatte auch schon eine ernste Frage im Bereich<br />

der Seelsorge. Da habe ich dann aber einen Gesprächstermin<br />

vereinbart.<br />

Und wer schaut sich Ihre Filme an?<br />

SCHWADERLAPP: Im Internet lässt sich das<br />

ja gut nachverfolgen. Etwa 33 Prozent der Zuschauer<br />

sind 12- bis 17-Jährige, also die, die<br />

im Alter der Firmlinge sind. Daran merke ich,<br />

dass ich <strong>wirklich</strong> meine Zielgruppe erreiche.<br />

Die Katecheten sehen sich meine Filme auch<br />

an, denn weitere 29 Prozent der Aufrufe fallen<br />

auf 18- bis 34-Jährige, also die Altersgruppe,<br />

in der die meisten Katecheten sind. Überhaupt<br />

finde ich die vielfältige Nutzung meiner Videos<br />

gut: Ich habe gehört, dass sie sogar von Religionslehrern<br />

im Unterricht als Einstieg verwendet<br />

werden.<br />

<strong>Was</strong> inspiriert Sie für die Themenfindung<br />

Ihrer Filme und wie bereiten Sie<br />

sich für den Filmdreh vor?<br />

SCHWADERLAPP: Ich spreche in meinen Videos<br />

das an, was ich den Leuten gerne nahebringen<br />

möchte. Dazu überlege ich mir einen<br />

Themenkomplex und unterteile diesen dann<br />

für die einzelnen Clips. Dabei berate ich mich<br />

mit unseren kompetenten Fachleuten aus der<br />

Stabsabteilung Medien. Auch über die Drehorte<br />

sprechen wir dann, manchmal sind diese eine<br />

Art Leitfaden für die Filme, so wie bei meiner<br />

neuen Serie „Kirche – und wozu das Ganze?“<br />

der Kölner Dom. Für die Aufnahmen habe ich<br />

aber weder Drehbuch noch Skript. Ich überlege<br />

mir ungefähr, was ich sagen will, und dann<br />

geht’s los. Ich denke, dass es dadurch authentischer<br />

wirkt. Auf einen Dreh bereite ich mich<br />

vor wie auf eine Predigt: Außer der inhaltlichen<br />

Vorbereitung bete ich zum Heiligen Geist und<br />

bitte ihn, mir bei der Verkündigung zu helfen.<br />

Welche Methode haben Sie, um komplexe<br />

Themen leicht verständlich zu machen?<br />

SCHWADERLAPP: Ich bin davon überzeugt:<br />

Unser Glaube ist einfach! Bei den Filmen versuche<br />

ich, mich an der Lebenswelt meiner Zielgruppe<br />

zu orientieren. Wenn mir eine Aufnahme<br />

zu geschraubt vorkommt, mache ich sie<br />

noch einmal und überlege mir, wie das wohl<br />

wäre, wenn die Jugendlichen es hörten. Das<br />

Feedback des Kamera-Teams ist mir dabei sehr<br />

wichtig. Eine Herausforderung war das vor allem<br />

bei der Serie „Liebe, Freundschaft und<br />

mehr“: Schon das Thema Sexualität ist ja anspruchsvoll,<br />

und es sollte nicht banal, aber auch<br />

nicht zu hochtrabend daherkommen. Gleichzeitig<br />

wollte ich zeigen, dass es gerade zu diesem<br />

Thema von der Seite der Kirche her sehr<br />

viel Positives zu sagen gibt.<br />

<strong>Was</strong> motiviert Sie, weiterzumachen?<br />

SCHWADERLAPP: Es ist eben eine Form<br />

der Verkündigung. Wenn meine Filme und die<br />

Facebook-Seite auch nur einen ermutigen und<br />

ihn im Glauben stärken können, dann hat es<br />

sich gelohnt. Dazu ist es ja <strong>wirklich</strong> ein überschaubarer<br />

Aufwand. Die Serien drehen wir an<br />

einem Drehtag und die Facebook-Seite kann<br />

ich selbst mit Fotos bestücken. Mein Traum<br />

wäre es, in Zukunft einen Chat zu haben, in<br />

dem mich die Jugendlichen zu bestimmten Zeiten<br />

mit ihren Belangen ansprechen können und<br />

wir <strong>wirklich</strong> in einen Dialog treten könnten.<br />

INFO<br />

Die neue Serie „Kirche – und wozu das Ganze?“<br />

handelt von der Kirche selbst. Vor dem Hintergrund<br />

des Kölner Doms wird sich Weihbischof Dr. Dominikus<br />

Schwaderlapp mit Fragen unter anderem nach<br />

dem Ursprung und Zweck der Kirche, dem Zusammenhang<br />

von Bibel und Kirche und der besonderen<br />

Bedeutung der Geistlichen beschäftigen. Alle Videos<br />

der Reihe kann man nach Fertigstellung auf<br />

der Facebook-Seite „Firmlinge im Gespräch mit<br />

Weihbischof Schwaderlapp“ anschauen.<br />

27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 9


BERICHT<br />

Segnend zog der neugeweihte Bischof Ansgar Puff an der Seite von Kardinal Joachim Meisner aus dem Dom aus.<br />

Gerettet durch seine Barmherzigkeit<br />

Ansgar Puff im Kölner Dom zum Bischof geweiht<br />

„Drückt ruhig fest zu“, ermunterte der Erzbischof die beiden Diakone,<br />

die dem neuen Bischof das Evangeliar aufs Haupt legten.<br />

Glockengeläut und aufrüttelnder<br />

Fanfarenstoß über dem<br />

Hauptportal der Kathedrale lassen<br />

am Morgen des 21. September keinen<br />

Zweifel: Die Liturgie der Bischofsweihe<br />

beginnt. Zwölf Bischöfe,<br />

unter ihnen die Kardinäle<br />

Joachim Meisner und Paul Josef<br />

Cordes, hunderte Priester, Diakone<br />

und Seminaristen und zuhauf<br />

das Volk Gottes machen aus dem<br />

Hohen Dom zu Köln den Festsaal<br />

für die Bischofsweihe von Ansgar<br />

Puff, dem langjährigen Düsseldorfer<br />

Pastor und zuletzt Leiter<br />

der Personalabteilung im Generalvikariat.<br />

<strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong> hat<br />

den leidenschaftlichen Seelsorger<br />

zum Titularbischof von Gordo und<br />

zum Weihbischof in Köln bestellt.<br />

Im Ernennungsschreiben heißt es:<br />

„Für die Übertragung dieses Amtes<br />

halten wir dich für geeignet, da<br />

du mit herausragenden Gaben ausgestattet<br />

und in den ortskirchlichen<br />

Angelegenheiten erfahren bist.“<br />

Bischofsweihe? „Sie ist nicht<br />

in erster Linie die feierliche Einführung<br />

eines Priesters in ein neues,<br />

höheres Amt, sondern die Bischofsweihe<br />

umgreift ein Geheimnis,<br />

das uns zutiefst erschüttert“,<br />

so Kardinal Meisner in seiner Predigt.<br />

In der Liturgie der Weihe wird<br />

durch die Handauflegung gleichsam<br />

der Kontakt hergestellt über fast<br />

zwei Jahrtausende hin zu den Aposteln.<br />

Mit der Handauflegung und<br />

dem Weihegebet wird weitergegeben,<br />

was die Apostel damals vom<br />

Herrn empfangen haben. Nachweislich<br />

geschieht das über Jahrhunderte<br />

in der so genannten „Apostolischen<br />

Sukzession“. Im Dom umstehen<br />

an diesem Tag zwölf Bischöfe<br />

den Weihekandidaten. Ein Apostelkollegium,<br />

das für ihn betet.<br />

In ergreifender Stille wird das<br />

versammelte Volk Gottes zum Zeugen,<br />

als Kardinal Joachim Meisner<br />

mit Chrisam das Haupt des Neugeweihten<br />

salbt. Er überreicht ihm<br />

das Evangeliar und steckt ihm den<br />

Bischofsring an den Ringfinger der<br />

rechten Hand. Vor ihm kniet der<br />

neue Bischof, dem er dann als Zeichen<br />

der Würde des Amtes die Mitra<br />

aufsetzt und den Hirtenstab übergibt.<br />

Hirte soll jeder Bischof sein.<br />

Seine Autorität wird, wenn er den<br />

Gläubigen als Bruder, Vater und<br />

Wegweiser begegnet, nicht gemindert.<br />

Barmherzigkeit soll von ihm<br />

ausgehen. So hat es jedenfalls <strong>Papst</strong><br />

<strong>Franziskus</strong> in seinem berühmt ge-<br />

10 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013


BERICHT<br />

Die Insignien des neuen<br />

Weihbischofs<br />

Anatol Ziba aus Togo schuf den Stab. Er zeigt<br />

in der Krümme die Menschwerdung Gottes. Neben<br />

der Krippe mit dem Jesuskind stehen Maria,<br />

Josef, darunter die Heiligen Drei Könige.<br />

Der Bischofsring zeigt das altchristliche<br />

Taufbecken. Der achteckige Untergrund<br />

weist auf die Schöpfung in sieben Tagen und<br />

die Neuschöpfung in der Auferstehung hin.<br />

Er wurde von dem Aachener Goldschmied<br />

Benedikt Förster-Heyne geschaffen.<br />

Das Brustkreuz zeigt auf der Vorderseite den<br />

Gekreuzigten. Das goldene Material weist auf<br />

die Verherrlichung und Auferstehung Christi<br />

hin.<br />

wordenen Interview ausgedrückt und Bischof<br />

Ansgar Puff sagt in seiner Dankansprache,<br />

dass <strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong> ihm aus dem<br />

Herzen gesprochen habe. Sein bischöflicher<br />

Wappenspruch „Gerettet aus Barmherzigkeit“<br />

wirkt wie ein bestätigendes Siegel für<br />

seine kommende Arbeit. Und auch das sagt<br />

Ansgar Puff, ehe er zum ersten Mal als Bischof<br />

segnend durch den Kölner Dom zieht:<br />

„Meine Liebe zur Kirche verdanke ich Kardinal<br />

Meisner.“<br />

Wenn es für den gesegneten Anfang eines<br />

neuen Bischofs hilfreich ist, von den Brüdern<br />

und Schwestern im Glauben bestärkt<br />

sein Amt anzutreten, kann Ansgar Puff dies<br />

mit Zuversicht angehen.<br />

Anhaltender und herzlicher Applaus der<br />

Gläubigen galt ihm, wobei die Düsseldorfer<br />

Ober- und Unterbilker seines ehemaligen<br />

Seelsorgebereichs mit ihrer Lautstärke daran<br />

keinen Zweifel ließen. Selbstsicher genug<br />

schafften sie es sogar, dass beim anschließenden<br />

fröhlichen Empfang im Priesterseminar<br />

tatsächlich auch Düsseldorfer Altbier angeboten<br />

wurde. Wobei einige Kölner meinten<br />

„Wir trinken es aus Barmherzigkeit.“<br />

ERICH LÄUFER<br />

Der Schild des Wappens von Weihbischof<br />

Puff ist geteilt und zeigt im oberen Feld das<br />

Wappen des Erzbistums Köln: ein schwarzes<br />

geständertes Kreuz auf weißem (oder silbernem)<br />

Grund. Im unteren blauen Feld ist ein<br />

frühchristliches gelbes (oder goldenes) Taufbecken<br />

zu sehen, aus dem ein weißes (oder<br />

silbernes) Kreuz herausragt: Das Taufbecken<br />

erinnert gleichzeitig an den „Neokatechumenalen<br />

Weg“, in dem Weihbischof Puff seine<br />

geistliche Heimat gefunden hat.<br />

Der Wappenschild steht vor einem gelben<br />

(oder goldenen) Kreuz und wird umrahmt<br />

von dem so genannten Prälatenhut in Grün,<br />

von dessen grünen Schnüren beiderseits<br />

sechs Quasten herabfallen.<br />

Vor dem Empfang im Priesterseminar empfingen Düsseldorfer Katholiken ihren ehemaligen<br />

Pfarrer mit frisch gezapftem Altbier.<br />

(Fotos: Boecker)<br />

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LITURGIE UND GLAUBE<br />

Lesungen der Woche<br />

Lesejahr C<br />

Wochentagslesungen Reihe I<br />

Stundengebet: Zweite Woche<br />

Sonntag, 26. Sonntag im Jahreskreis: L 1: Am<br />

6,1a.4-7; L 2: 1 Tim 6,11-16; Ev: Lk 16,19-31.<br />

Montag, hl. Hieronymus: L: Sach 8,1-8 oder 2<br />

Tim 3,14-17; Ev: Lk 9,46-50 oder Mt 13,47-52.<br />

Dienstag, hl. Theresia vom Kinde Jesus: L:<br />

Sach 8,20-23 oder Jes 66,10-14c; Ev: Lk 9,51-<br />

56 oder Mt 18,1-5.<br />

Mittwoch, Heilige Schutzengel: L: Neh 2,1-8<br />

oder Ex 23,20-23a; Ev: Mt 18,1-5.10.<br />

Donnerstag, hl. Brüder Ewald: L: Neh<br />

8,1-4a.5-6.7b-12; Ev: Lk 10,1-12.<br />

Freitag, hl. Franz von Assisi, Herz-Jesu-Freitag:<br />

L: Bar 1,15-22 oder Gal 6,14-18; Ev: Lk<br />

10,13-16 oder Mt 11,25-30.<br />

Samstag, Mariensamstag: L: Bar 4,5-12.27-<br />

29; Ev: Lk 10,17-24.<br />

Gottesdienste<br />

Kölner Dom<br />

LITURGIE<br />

Samstag: Domwallfahrt: 6.30, 7.15, 8 Uhr<br />

Messe. 9 Uhr Messe am Dreikönigenschrein.<br />

10.30 Uhr Pilgeramt mit Monsignore Robert<br />

Kleine – Helfer und Kernteams des Eucharistischen<br />

Kongresses, Geistliche Gemeinschaften.<br />

12 Uhr Sext. 15 Uhr Geistliche Domführung.<br />

17.30 Uhr Vesper – Muttersprachliche Gemeinden.<br />

18.30 Uhr Pilgeramt mit Diözesanjugendseelsorger<br />

Mike Kolb – Jugend im Dom. 20.30<br />

Uhr Orgelmeditation. 21.15 Uhr Gebet zur<br />

Nacht: Evensong.<br />

Sonntag, Äußere Feier der Kirchweihe: 7, 8, 9,<br />

12 Uhr Messe. 10 Uhr Pontifikalamt zum Abschluss<br />

der Domwallfahrt mit Kardinal Joachim<br />

Meisner – Segen für Ehejubilare.<br />

Montag bis Freitag: 6.30, 7.15, 8, 9, 18.30<br />

Uhr Messe. 12 Uhr Mittagsgebet. 18 Uhr Rosenkranzandacht.<br />

Montag: 18 Uhr Vesper mit dem Kölner Domchor<br />

zum Mozartjubiläum.<br />

Donnerstag: 18.30 Uhr Messe für Geistliche<br />

Berufungen.<br />

Beichte: Werktags 7.45 bis 9 Uhr. Samstag zusätzlich<br />

13 bis 15, 16.30 bis 17.30 Uhr.<br />

Wallfahrtskirche Neviges<br />

Samstag: 19 Uhr Messe in polnischer Sprache.<br />

Sonntag: 10, 11.30, 17 Uhr Messe. 14.15 Uhr<br />

Rosenkranz. 15 Uhr Marienfeier. 18.15 Uhr<br />

Vesper. 19 Uhr Taizégebet.<br />

Werktags: 6.45 (außer Freitag), 10 Uhr Messe.<br />

7.30 Uhr Laudes. 18 Uhr Vesper (außer Samstag<br />

und Donnerstag).<br />

In Hl. Kreuz (Hintergrund) in Nideggen-Wollersheim wird am Montag das Ewige Gebet gefeiert.<br />

Im Vordergrund die alte Wollersheimer Kirche.<br />

(Foto: Boecker)<br />

Dienstag: 19.30 Uhr Gebetskreis.<br />

Mittwoch: 14.15 Uhr Rosenkranz. 15 Uhr Marienfeier.<br />

Donnerstag: KAB-Diözesanwallfahrt: 11 Uhr<br />

Messe. 15 Uhr Marienfeier. 18 Uhr Feier des<br />

Heimgangs des hl. <strong>Franziskus</strong> (Transitus).<br />

Freitag: 10 Uhr Festhochamt. 18 Uhr <strong>Franziskus</strong>vesper.<br />

Eucharistische Anbetung: täglich 11 bis 18<br />

Uhr.<br />

Beichte: täglich 9 bis 12, 15 bis 18 Uhr.<br />

Altenberger Dom<br />

Samstag: 17.15 Uhr Beichte. 18 Uhr Vorabendmesse.<br />

Sonntag: 7 Uhr Messe. 10 Uhr Beichte. 10.30<br />

Uhr Hochamt. 11.45 Uhr Konzert. 17.15 Uhr<br />

Messe, Vesper.<br />

Dienstag bis Freitag: 7 Uhr Laudes, Messe.<br />

Dienstag: 16 Uhr Vesper.<br />

Mittwoch: 17 Uhr Kindergottesdienst (Markuskapelle).<br />

18 Uhr Betstunde um Geistliche<br />

Berufe mit Rosenkranz. 19 Uhr Festmesse zur<br />

Monatswallfahrt mit Lichterprozession.<br />

Freitag: 17 Uhr Eucharistische Anbetung,<br />

Beichte, Rosenkranz. 18 Uhr Messe (außerordentliche<br />

Form). 19 Uhr Taizégebet (Markuskapelle).<br />

Ewiges Gebet<br />

Sonntag: Leverkusen-Küppersteg (Christus<br />

König); Zülpich-Bürvenich (St. Stephanus);<br />

Wermelskirchen (St. Michael); Waldbröl (St.<br />

Michael); Düsseldorf (St. Suitbertus); Hennef-Westerhausen<br />

(St. Michael); Wuppertal<br />

(Herz Jesu – Christ König, St. Johannes<br />

d. Evang., St. Maria Hilf, St. Michael, Herz<br />

Jesu).<br />

Montag: Nideggen-Wollersheim (Hl.<br />

Kreuz).<br />

Dienstag: Leverkusen-Opladen (St. Remigius);<br />

Zülpich-Oberelvenich (St. Matthias);<br />

Zülpich-Juntersdorf (St. Gertrudis); Zülpich-<br />

Ülpenich (St. Kunibert).<br />

Mittwoch: Frechen-Königsdorf (St. Sebastianus);<br />

Siegburg-Braschoß (St. Mariä Namen).<br />

Donnerstag: Frechen-Habbelrath (St. Antonius);<br />

Hürth-Gleuel (St. Dionysius); Nideggen-Embken<br />

(St. Agatha); Zülpich-Füssenich<br />

(St. Nikolaus).<br />

Freitag: Dormagen-Delrath (St. Gabriel);<br />

Köln (St. Maria in Lyskirchen); Nideggen-<br />

Muldenau (St. Barbara).<br />

Samstag: Wuppertal-Elberfeld (St. Joseph);<br />

Wuppertal-Sonnborn (St. Remigius); Hilgenroth-Marienthal<br />

(Zur Schmerzhaften Mutter).<br />

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26. Sonntag im Jahreskreis<br />

SONNTAG<br />

ERSTE LESUNG: Weh den Sorglosen auf dem<br />

Zion und den Selbstsicheren auf dem Berg von<br />

Samaria. Ihr liegt auf Betten aus Elfenbein und<br />

faulenzt auf euren Polstern. Zum Essen holt ihr<br />

euch Lämmer aus der Herde und Mastkälber<br />

aus dem Stall. Ihr grölt zum Klang der Harfe,<br />

ihr wollt Lieder erfinden wie David. Ihr trinkt<br />

den Wein aus großen Humpen, ihr salbt euch<br />

mit dem feinsten Öl und sorgt euch nicht über<br />

den Untergang Josefs.<br />

Darum müssen sie jetzt in die Verbannung,<br />

allen Verbannten voran. Das Fest der<br />

Faulenzer ist nun vorbei. Am 6,1a.4-7<br />

ZWEITE LESUNG: Du aber, ein Mann Gottes,<br />

flieh vor all dem. Strebe unermüdlich nach<br />

Gerechtigkeit, Frömmigkeit, Glauben, Liebe,<br />

Standhaftigkeit und Sanftmut. Kämpfe den guten<br />

Kampf des Glaubens, ergreife das ewige Leben,<br />

zu dem du berufen worden bist und für das<br />

du vor vielen Zeugen das gute Bekenntnis abgelegt<br />

hast. Ich gebiete dir bei Gott, von dem alles<br />

Leben kommt, und bei Christus Jesus, der vor<br />

Pontius Pilatus das gute Bekenntnis abgelegt<br />

hat und als Zeuge dafür eingetreten ist:<br />

Gegen die Geizmentalität<br />

Bestimmt nicht, dass die letzten Päpste Prunk<br />

und Pomp gefördert hätten! Paul VI. ist von<br />

der Sänfte gestiegen und hat die dreifache Krone<br />

abgelegt. Sein Vorgänger Johannes XXIII. ist<br />

besonders den armen Menschen auf eine Weise<br />

nahe gekommen, die in ihrer Liebenswürdigkeit<br />

alle berührt hat. Im Zweiten Vatikanischen<br />

Konzil und in den Sozialenzykliken der folgenden<br />

Päpste ist das Apostolat der Kirche für die<br />

Leidenden und Schwachen, die Armen und Bedrängten<br />

entscheidendes Thema. <strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong><br />

hat dazu offensichtlich einen noch direkteren<br />

Zugang. Es scheint, als ob die Mehrheit der<br />

Kardinäle das gewollt hat.<br />

Der Hintergrund von <strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong> ist<br />

Buenos Aires, Argentinien, Südamerika. Über<br />

die Ungerechtigkeiten und die Armut auf diesem<br />

Kontinent ist uns über Adveniat viel bekannt<br />

geworden. Und von den Großgrundbesitzern<br />

und Machtapparaten, die die Menschen<br />

in Ausbeutung und Armut halten, wissen wir<br />

auch. Die Kämpfe der von ihrem Land Vertriebenen<br />

und der Ärmsten der Armen haben große<br />

Teile der katholischen Kirche unterstützt und<br />

sich dabei der Bezichtigung, Kommunisten zu<br />

sein, ausgesetzt. Die „Option für die Armen“<br />

der Bischofssynode von Medellin als direkte<br />

Konsequenz des Evangeliums Jesu Christi ist<br />

bei allen notwendigen Kämpfen um die Theologie<br />

der Befreiung weiterhin roter Faden unserer<br />

Kirche. Aus diesem Kontinent kommt unser<br />

jetziger <strong>Papst</strong>.<br />

So bewegt das Gleichnis Jesu vom reichen<br />

Erfülle deinen Auftrag rein und ohne Tadel,<br />

bis zum Erscheinen Jesu Christi, unseres Herrn,<br />

das zur vorherbestimmten Zeit herbeiführen<br />

wird der selige und einzige Herrscher, der König<br />

der Könige und Herr der Herren, der allein<br />

die Unsterblichkeit besitzt, der in unzugänglichem<br />

Licht wohnt, den kein Mensch gesehen<br />

hat noch je zu sehen vermag: Ihm gebührt Ehre<br />

und ewige Macht. Amen. 1 Tim 6,11-16<br />

EVANGELIUM: Es war einmal ein reicher<br />

Mann, der sich in Purpur und feines Leinen<br />

kleidete und Tag für Tag herrlich und in Freuden<br />

lebte. Vor der Tür des Reichen aber lag ein<br />

armer Mann namens Lazarus, dessen Leib voller<br />

Geschwüre war. Er hätte gern seinen Hunger<br />

mit dem gestillt, was vom Tisch des Reichen<br />

herunterfiel. Stattdessen kamen die Hunde und<br />

leckten an seinen Geschwüren.<br />

Als nun der Arme starb, wurde er von den<br />

Engeln in Abrahams Schoß getragen. Auch der<br />

Reiche starb und wurde begraben. In der Unterwelt,<br />

wo er qualvolle Schmerzen litt, blickte er<br />

auf und sah von weitem Abraham, und Lazarus<br />

in seinem Schoß.<br />

Da rief er: Vater Abraham, hab Erbarmen<br />

mit mir, und schick Lazarus zu mir; er soll wenigstens<br />

die Spitze seines Fingers ins <strong>Was</strong>ser<br />

tauchen und mir die Zunge kühlen, denn ich leide<br />

große Qual in diesem Feuer. Abraham erwiderte:<br />

Mein Kind, denk daran, dass du schon zu<br />

Lebzeiten deinen Anteil am Guten erhalten hast,<br />

Lazarus aber nur Schlechtes. Jetzt wird er dafür<br />

getröstet, du aber musst leiden. Außerdem ist<br />

zwischen uns und euch ein tiefer, unüberwindlicher<br />

Abgrund, so dass niemand von hier zu<br />

euch oder von dort zu uns kommen kann, selbst<br />

wenn er wollte.<br />

Da sagte der Reiche: Dann bitte ich dich, Vater,<br />

schick ihn in das Haus meines Vaters! Denn<br />

ich habe noch fünf Brüder. Er soll sie warnen,<br />

damit nicht auch sie an diesen Ort der Qual<br />

kommen. Abraham aber sagte: Sie haben Mose<br />

und die Propheten, auf die sollen sie hören. Er<br />

erwiderte: Nein, Vater Abraham, nur wenn einer<br />

von den Toten zu ihnen kommt, werden sie<br />

umkehren. Darauf sagte Abraham: Wenn sie auf<br />

Mose und die Propheten nicht hören, werden sie<br />

sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer<br />

von den Toten aufersteht. Lk 16,19-31<br />

Brot, das in Bäckereien nicht verkauft wurde – wahllos zur Fütterung von Schweinen zusammengeworfen.<br />

(Foto: Boecker)<br />

Mann, der Tag für Tag das Leben in vollen Zügen<br />

genoss, und vom armen Lazarus, der gerne<br />

seinen Hunger mit dem gestillt hätte, was<br />

im Haus des Reichen unter den Tisch geworfen<br />

wurde. Wie peinlich ist es und wie weh tut es,<br />

zu erfahren, dass ein Drittel unserer Lebensmittel<br />

von den Discountern und den Privatleuten<br />

selbst weggeworfen wird; wie die Verteilung der<br />

Lebensmittel auf unserem Planeten den Hunger<br />

stillen könnte, es aber nicht gewinnbringend ist,<br />

das zu tun. Und uns Verbrauchern sagt die Industrie,<br />

wir wollten es so.<br />

Wir wollen es nicht so! Wir werden uns auch<br />

durch die großen Hilfswerke, auch über die Bischofskonferenzen<br />

und den <strong>Papst</strong> mit den Menschen<br />

guten Willens zusammentun, um politisch<br />

für die Armen und Notleidenden einzutreten.<br />

Unsere Hilfsbereitschaft hier und unsere<br />

Spenden dort, unsere innere Haltung aus dem<br />

Geist und Lebenswerk Jesu Christi stellen sich<br />

der Geizmentalität entgegen. Begonnen haben<br />

wir damit. CHRISTOPH BISKUPEK<br />

Unser Autor, Monsignore<br />

Christoph Biskupek, ist Pfarrer<br />

von St. <strong>Franziskus</strong> von Assisi<br />

in Erkrath-Hochdahl.<br />

27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 13


Schwung des Herzens<br />

Wie groß ist doch die Macht<br />

des Gebetes!<br />

Man könnte es<br />

mit einer Königin vergleichen,<br />

die allzeit freien Eintritt hat<br />

ZUM GEISTLICHEN LEBEN<br />

beim König und alles erlangen<br />

kann, worum sie bittet.<br />

Für mich ist das Gebet ein<br />

Schwung des Herzens, ein<br />

einfacher Blick zum Himmel<br />

empor, ein Schrei der<br />

Dankbarkeit und der Liebe,<br />

aus der Mitte der Prüfung wie<br />

aus der Mitte der Freude; kurz,<br />

es ist etwas Großes, Übernatürliches,<br />

das mir die Seele ausweitet<br />

und mich mit Jesus vereint.<br />

THERESE von LISIEUX<br />

Die Verehrung der heiligen Therese von Lisieux ist in ihrer Heimat in der Normandie besonders weit verbreitet. Beinahe in jeder Pfarrkirche,<br />

wie hier in Sainte Catherine in Honfleur, kann man Kerzen vor ihrem Bild oder mit ihrem Bild anzünden.<br />

(Foto: Raspels)<br />

„Ich muss mich ertragen, wie ich bin“<br />

„Der Kleine Weg“ der heiligen Therese von Lisieux<br />

Aus dem Originalton Thereses, deren Namensfest<br />

die Kirche am 1. Oktober feiert,<br />

hören wir, dass der Kleine Weg zu Gott<br />

eine Spiritualität des Alltags ist. Ihr Kleiner<br />

Weg war auch der Grund ihrer Heiligsprechung<br />

(1925) und der Aufnahme in die Reihe der drei<br />

Kirchenlehrerinnen (1997), neben Teresa von<br />

Avila und Katharina von Siena. Im Studium der<br />

Schrift und im betenden Nachdenken entdeckte<br />

Therese die Mosaiksteine des Kleinen Weges:<br />

Mich selbst größer zu machen<br />

ist unmöglich! Ich muss mich<br />

ertragen wie ich bin.<br />

Es ist gar nicht nötig –<br />

und möglich,<br />

durch mein eigenes<br />

Bemühen wachsen zu wollen.<br />

Jesus verlangt von mir keine<br />

großen Taten,<br />

sondern nur Hingabe<br />

und Dankbarkeit.<br />

Ich zeige Gott meine Liebe,<br />

indem ich mich<br />

– aus Liebe zu ihm –<br />

auch in kleinen Dingen<br />

überwinde.<br />

Ich lasse mich wegen meiner<br />

Fehler nicht entmutigen.<br />

>> www.theresienwerk.de<br />

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ZUM GEISTLICHEN LEBEN<br />

„Ich bin Rafael, der vor die Majestät Gottes tritt . . .“<br />

Wer ist Rafael, ge<strong>zählt</strong> zu den sieben Engeln vor dem Thron Gottes?<br />

Kann es sein, dass für den Menschen von<br />

heute das Sprechen über die Engel in<br />

Verlegenheit führt? Für ein skeptisches, auf<br />

Nutzen bedachtes Denken sind Engel zum<br />

Problem geworden, die sich im Dunst des<br />

Nichtverstehens auflösen. Vielleicht hat ja<br />

auch die traditionelle Verkündigung der Kirche<br />

zu „einer Verflüchtigung der Engelvorstellung<br />

beigetragen“ (Walter Nigg), wenn<br />

sie das Thema Engel aufgriff. Wirbelte sie<br />

früher eher eine dogmatische Staubwolke<br />

um die Engel, wird heute meistens zahm und<br />

verlegen von ihnen gesprochen. Engel haben<br />

ihre strahlende Leuchtkraft verloren. So<br />

scheint es jedenfalls. Schlagen wir aber die<br />

Heilige Schrift auf, lernen wir, dass das Alte<br />

wie das Neue Testament von der Wirklichkeit<br />

der Engel fest überzeugt sind. An ihrer übernatürlichen<br />

Realität gibt es keinen Zweifel.<br />

Da ist zum Beispiel der Erzengel Rafael.<br />

An ihn erinnert in der Liturgie das Fest<br />

der Erzengel Gabriel, Michael und Rafael<br />

am 29. September. Über sie schreibt Romano<br />

Guardini: „Wenn sie kommen, kommt der<br />

Heilig-Furchtbare und Schreckensvoll-Herrliche.“<br />

Doch wer ist dieser Erzengel Rafael? Nur<br />

einmal ist in der Heiligen Schrift von ihm<br />

die Rede. In der tröstlichen Geschichte des<br />

Tobitbuches. Dort erfahren wir auch seinen<br />

Namen: Rafael. Aus dem Hebräischen und<br />

Griechischen übersetzt heißt das soviel wie<br />

„Gott hat geheilt“.<br />

Rafael:<br />

„Gott hat geheilt“<br />

<strong>Was</strong> ist geschehen? Rafael begleitet den<br />

jungen Tobias als Reiseführer ins ferne Medien.<br />

Zunächst stellt er sich ihm aber unter<br />

dem Namen Asarja vor. Tobias soll in Medien<br />

eine hinterlegte Geldsumme abholen.<br />

Dank des himmlischen Schutzes entgeht er<br />

im Fluss Tigris dem Angriff eines wilden Fisches.<br />

Aus den Eingeweiden des Fisches wird<br />

Tobias auf Geheiß des Engels heilende Arznei<br />

zusammenstellen. Die von einem Dämon<br />

besessene Sara wird damit geheilt und Tobias<br />

nimmt sie zur Frau. Nachdem das Geld bei<br />

Gabael abgeholt ist, kehrt Tobias heim. Seinem<br />

erblindeten Vater Tobit wird das Augenlicht<br />

wiedergeschenkt, nachdem Tobias die<br />

Augen mit der heilenden Fischsalbe bestrichen<br />

hat. Als die Leute daraufhin dem Reisebegleiter<br />

überschwenglich danken, gibt der<br />

jetzt, am Ende seiner irdischen Mission, seinen<br />

wahren Namen preis und enthüllt sein<br />

himmlisches Wesen: Er ist Rafael, einer von<br />

Die Vorderseite einer Altartafel aus der Hand des Meisters von Lluca/Spanien um 1200 zeigt<br />

Rafael und Gabriel als Seelenführer ins himmlische Paradies.<br />

(Fotos: Läufer)<br />

jenen sieben Engeln, die vor Gottes Angesicht<br />

stehen (Tobit 12,15).<br />

Der als Reisebegleiter verkleidete Rafael<br />

verabschiedet sich mit den Worten: „Gott<br />

hat es so haben wollen, dass ich bei euch gewesen<br />

bin; den lobet und danket.“ Ein frommes<br />

Märchen das Ganze? Eine flüchtige Legende?<br />

Das Alte Testament ohne Engel wäre<br />

nicht mehr das Alte Testament, so stark wird<br />

es von ihrer Kraft getragen. Schon im Buch<br />

Exodus heißt es: „Siehe, ich sende meinen<br />

Engel vor dich her, um dich auf dem Weg<br />

zu behüten und dich an den Ort zu bringen,<br />

den ich für dich bestimmt habe. Habe acht<br />

auf ihn und gehorche seinen Anordnungen<br />

und sei nicht widerspenstig gegen ihn“ (Ex<br />

23,20).<br />

Sind Engel schließlich diejenigen, welche<br />

die Seelen der Verstorbenen vor Gottes Angesicht<br />

bringen? Das Neue Testament bleibt<br />

mit seinen Aussagen über die Engel nicht<br />

hinter dem Alten Bund zurück, obschon es<br />

nüchterner darüber redet als die spätjüdischen<br />

Apokryphen. Immerhin beschreibt<br />

auch Jesus im Gleichnis vom Ende des reichen<br />

Prassers und des armen Lazarus, wie<br />

die Seele des Lazarus von Engeln in den<br />

Schoß Abrahams getragen wird.<br />

Der Glaube an die Engel übersteigt alle<br />

herkömmlichen Vorstellungen. Das Fragen<br />

gehört allerdings zu uns Menschen. Wer<br />

fragt, ist wach geworden.<br />

ERICH LÄUFER<br />

Der „Künstler-Priester“ Johannes Langen<br />

schuf dieses Bild „Tobias im Geleit des Engels“.<br />

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KIRCHE UND THEOLOGIE<br />

„Die <strong>Diener</strong> der Kirche müssen barmherzig sein“<br />

Auszüge aus dem Interview mit <strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong> für Jesuitenzeitschriften<br />

Im August saß <strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong> an drei Tagen<br />

Antonio Spadaro SJ, Direktor der Zeitschrift<br />

„La Civiltà Cattolica“ in Italien, mehrere<br />

Stunden in seinem Appartement im Haus Santa<br />

Marta Rede und Antwort. Das Interview erschien<br />

weltweit in mehreren Jesuitenzeitschriften,<br />

die deutsche Übersetzung ist auf der Internetseite<br />

der Zeitschrift „Stimmen der Zeit“ zu<br />

lesen. Im Folgenden dokumentiert die Kirchenzeitung<br />

in Auszügen einige Fragen und Antworten<br />

des Heiligen Vaters aus dem insgesamt sehr<br />

umfangreichen Gespräch. Man sollte beachten,<br />

dass der Stil des Originaltextes eine Mischung<br />

aus Interview und erzählender Zusammenfassung<br />

des Fragestellers ist.<br />

FRAGE: Wer ist Jorge Mario Bergoglio?<br />

PAPST FRANZISKUS: Ich weiß nicht, was für<br />

eine Definition am zutreffendsten sein könnte<br />

. . . Ich bin ein Sünder. Das ist die richtigste Definition.<br />

Und es ist keine Redensart . . . Ich bin<br />

einer, der vom Herrn angeschaut wird. Meinen<br />

Wahlspruch „Miserando atque eligendo“ („Mit<br />

Erbarmen und Erwählen“) habe ich immer als<br />

sehr zutreffend für mich empfunden.<br />

FRAGE: Warum sind Sie Jesuit geworden?<br />

PAPST FRANZISKUS: An der Gesellschaft<br />

Jesu haben mich drei Dinge berührt: der Sendungscharakter,<br />

die Gemeinschaft und die Disziplin.<br />

Das mutet seltsam an, weil ich von Geburt<br />

an ein undisziplinierter Mensch bin. Aber<br />

die Disziplin der Jesuiten, ihre Art mit der Zeit<br />

umzugehen, hat mich sehr beeindruckt. Und<br />

dann etwas, das für mich <strong>wirklich</strong> fundamentale<br />

Bedeutung hat: die Gemeinschaft. Ich sehe<br />

mich nicht als einsamer Priester: Ich brauche<br />

Gemeinschaft.<br />

FRAGE: Welcher Punkt der ignatianischen Spiritualität<br />

hilft Ihnen am besten, Ihr Amt zu leben?<br />

PAPST FRANZISKUS: Die Unterscheidung<br />

ist eines der Anliegen, die den heiligen Ignatius<br />

innerlich am meisten beschäftigt haben. Für<br />

ihn ist sie ein Kampfmittel, um den Herrn besser<br />

kennenzulernen und ihm aus nächster Nähe<br />

zu folgen . . . Diese Maxime bietet die Parameter,<br />

um eine korrekte Haltung für die Unterscheidung<br />

einzunehmen, um die Dinge Gottes<br />

aus seinem „Gesichtspunkt“ zu sehen . . . Diese<br />

Unterscheidung braucht Zeit . . . Ich misstraue<br />

jedoch Entscheidungen, die improvisiert getroffen<br />

wurden. Ich misstraue immer der ersten<br />

Entscheidung, das heißt, der ersten Sache, die<br />

zu tun mir in den Sinn kommt. Sie ist im Allgemeinen<br />

falsch.<br />

<strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong> wägt während eines Gesprächs<br />

im Flugzeug auf dem Rückflug vom<br />

Weltjugendtag in Rio. (Foto: KNA-Bild)<br />

FRAGE: Die Erfahrung von Führung und Leitung?<br />

PAPST FRANZISKUS: Wenn ich einer Person<br />

eine Sache anvertraue, habe ich totales Vertrauen<br />

zu dieser Person. Sie muss <strong>wirklich</strong> einen<br />

sehr schweren Fehler begehen, damit ich<br />

sie aufgebe . . . Meine autoritäre und schnelle<br />

Art, Entscheidungen zu treffen, hat mir ernste<br />

Probleme und die Beschuldigung eingebracht,<br />

ultrakonservativ zu sein. Ich habe eine Zeit einer<br />

großen inneren Krise durchgemacht, als ich<br />

in Cordova lebte . . . ich bin nie einer von den<br />

„Rechten“ gewesen. Es war meine autoritäre<br />

Art, die Entscheidungen zu treffen, die Probleme<br />

verursachte.<br />

FRAGE: Mit der Kirche fühlen?<br />

PAPST FRANZISKUS: Das Bild der Kirche,<br />

das mir gefällt, ist das des heiligen Volkes Gottes.<br />

Die Definition, die ich oft verwende, ist<br />

die der Konzilserklärung „Lumen gentium“ in<br />

Nummer 12. Die Zugehörigkeit zu einem Volk<br />

hat einen großen theologischen Wert: Gott hat<br />

in der Heilsgeschichte ein Volk erlöst. Es gibt<br />

keine volle Identität ohne die Zugehörigkeit zu<br />

einem Volk. Niemand wird alleine gerettet, als<br />

isoliertes Individuum. Gott zieht uns an sich<br />

und betrachtet dabei die komplexen Gebilde der<br />

zwischenmenschlichen Beziehungen, die sich<br />

in der menschlichen Gesellschaft abspielen.<br />

Gott tritt in diese Volksdynamik ein . . . Ich sehe<br />

die Heiligkeit im geduldigen Volk Gottes: Eine<br />

Frau, die ihre Kinder großzieht, ein Mann, der<br />

arbeitet, um Brot nach Hause zu bringen, die<br />

Kranken, die alten Priester, die so viele Verletzungen<br />

haben, aber auch ein Lächeln, weil sie<br />

dem Herrn gedient haben, die Schwestern, die<br />

so viel arbeiten und eine verborgene Heiligkeit<br />

leben. Das ist für mich die allgemeine Heiligkeit<br />

. . . Wie behandeln wir das Volk Gottes? Ich<br />

träume von einer Kirche als Mutter und als Hirtin.<br />

Die <strong>Diener</strong> der Kirche müssen barmherzig<br />

sein, sich der Menschen annehmen, sie begleiten<br />

– wie der gute Samariter . . . Das ist pures<br />

Evangelium. Gott ist größer als die Sünde . . .<br />

Das Volk Gottes will Hirten und nicht Funktionäre<br />

oder Staatskleriker . . . In Buenos Aires<br />

habe ich Briefe von homosexuellen Personen<br />

erhalten, die „soziale Wunden“ sind, denn sie<br />

fühlten sich immer von der Kirche verurteilt.<br />

Aber das will die Kirche nicht . . . Man muss<br />

immer die Person anschauen. Wir treten hier in<br />

das Geheimnis der Person ein. Gott begleitet die<br />

Menschen durch das Leben und wir müssen sie<br />

begleiten und ausgehen von ihrer Situation. Wir<br />

müssen sie mit Barmherzigkeit begleiten . . .<br />

Man kennt ja übrigens die Ansichten der Kirche,<br />

und ich bin ein Sohn der Kirche . . . Die<br />

Lehren der Kirche – dogmatische wie moralische<br />

– sind nicht alle gleichwertig.<br />

FRAGE: Wie kann man den Primat des Petrus<br />

mit der Synodalität vereinbaren?<br />

PAPST FRANZISKUS: Man muss gemeinsam<br />

gehen: Volk, Bischöfe, <strong>Papst</strong>. Synodalität muss<br />

auf verschiedenen Ebenen gelebt werden. Vielleicht<br />

ist es Zeit, die Methode der Synode zu<br />

verändern, denn die derzeitige scheint mir statisch.<br />

Das kann dann auch einen ökumenischen<br />

Wert haben – besonders mit unseren orthodoxen<br />

Brüdern. Von ihnen kann man noch mehr<br />

den Sinn der bischöflichen Kollegialität und die<br />

Tradition der Synodalität lernen. . . . Die Räume<br />

einer einschneidenden weiblichen Präsenz<br />

in der Kirche müssen weiter werden. Ich fürchte<br />

mich aber vor einer „Männlichkeit im Rock“,<br />

denn die Frau hat eine andere Struktur als der<br />

Mann . . . Die Frau ist für die Kirche unabdingbar.<br />

Maria – eine Frau – ist wichtiger als die Bischöfe.<br />

Ich sage das, denn man darf Funktion<br />

und Würde nicht verwechseln. Man muss daher<br />

die Vorstellung der Frau in der Kirche vertiefen.<br />

Man muss noch mehr über eine gründliche<br />

Theologie der Frau arbeiten.<br />

FRAGE: Die Sicherheit vor Irrtümern?<br />

PAPST FRANZISKUS: Ja, bei diesem Suchen<br />

und Finden Gottes in allen Dingen bleibt immer<br />

ein Bereich der Unsicherheit. Er muss da sein<br />

. . . Wenn einer Antworten auf alle Fragen hat,<br />

dann ist das der Beweis dafür, dass Gott nicht<br />

mit ihm ist. Das bedeutet, dass er ein falscher<br />

Prophet ist, der die Religion für sich selbst benützt.<br />

FRAGE: Ihr Gebet?<br />

PAPST FRANZISKUS: Das Gebet ist für mich<br />

immer ein „Erinnerungs“-Gebet, voll von Erinnerungen,<br />

von Gedenken, auch Denken an meine<br />

Geschichte oder an das, was der Herr in seiner<br />

Kirche oder einer bestimmten Pfarrei gemacht<br />

hat . . . Und ich frage mich: <strong>Was</strong> hast du<br />

für Christus getan? <strong>Was</strong> tue ich für Christus? . . .<br />

Aber ich weiß auch, dass der Herr sich meiner<br />

erinnert.<br />

>> www.stimmen-der-zeit.de<br />

16 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013


LESERBRIEFE<br />

Jeder hat Würde<br />

Zum Leserbrief „Vorrang für die Würde“ in Nr.<br />

36, Seite 17<br />

Der Leserbrief spricht mir ganz aus der Seele,<br />

und ich möchte herzlich dafür danken. Selbstverständlich<br />

ist auch für mich die Freiheit der<br />

Meinungsäußerung und damit auch der Kunst<br />

ein hohes Gut der Demokratie. Aber sicher hat<br />

sie doch ihre Grenze an der „Würde des Menschen“,<br />

die „unantastbar“ ist, wie es der Artikel<br />

1 unseres Grundgesetzes aussagt. In Ergänzung<br />

zu dem in dem genannten Leserbrief Gesagten<br />

möchte ich noch darauf hinweisen, dass nicht<br />

nur Tote, sei es nun Jesus oder Mohammed, ihre<br />

Würde haben, die nicht verletzt werden darf,<br />

sondern auch die lebenden Mitbürger, deren religiöse<br />

Überzeugung verletzt wird, indem das<br />

für sie Heilige und für ihr Dasein besonders Wesentliche<br />

verspottet und verunglimpft wird. Das<br />

nämlich verletzt auch den gläubigen Menschen<br />

selbst und missachtet seine Würde. Schließlich<br />

sei auch noch auf den Artikel 2 des Grundgesetzes<br />

hingewiesen: „Jeder hat das Recht auf die<br />

freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit<br />

er nicht die Rechte anderer verletzt.“ Und ein<br />

Grundrecht jedes „anderen“ ist die „Unantastbarkeit“<br />

seiner Würde.<br />

JOHANNES SCHNEIDER,<br />

Euskirchen<br />

Nur auffallen?<br />

Zu „Aus der Redaktion“ in Nr. 35, Seite 3<br />

Es mag ja „nur eine Kleinigkeit“ sein, aber mir<br />

ist es sehr negativ aufgefallen: Nun ist also auch<br />

die Traditionsfirma Bachem der fragwürdigen<br />

Mode verfallen, den guten alten (und korrekten!)<br />

Bindestrich durch das „Deppenleerzeichen“<br />

– so die Bezeichnung in Fachkreisen – zu<br />

ersetzen oder sogar ersatzlos zu streichen. Bei<br />

dieser Aktion herausgekommen ist ein optisch<br />

unsäglich verhackstücktes „J. P. Bachem Hof“.<br />

Man braucht schon etwas Fantasie, um darin die<br />

Bezeichnung einer überschaubaren Örtlichkeit<br />

zu erkennen. Jedem der alten Drucker und vor<br />

allem Setzer würde es den Magen umdrehen,<br />

einen solchen Unfug zu lesen, insbesondere von<br />

der eigenen Fachfirma im Printbereich, von der<br />

es geradezu peinlich wirkt und wo es auch die<br />

verantwortlichen oberen Etagen besser wissen<br />

sollten. Da muss man sich fragen: Haben diese<br />

nicht genug Rückgrat, entgegen einer unsinnigen<br />

Mode eine traditionelle und korrekte Form<br />

beizubehalten, gerade bei einem solchen Traditionsunternehmen?<br />

Oder gilt vielleicht inzwischen<br />

auch hier die Devise „Auffallen um jeden<br />

Preis“, und sei es durch falsche Schreibweise?<br />

Zeitgeist kommt meist von Zeit und selten<br />

von Geist. Und noch ein Punkt: Wie sollen denn<br />

die Schüler noch Rechtschreibung lernen, wenn<br />

sie allenthalben derlei Unsinn sehen? Aber falls<br />

das Wissen tatsächlich auf der Strecke geblieben<br />

sein sollte, kann ich dem gerne abhelfen:<br />

„J.-P.-Bachem-Hof“.<br />

CHRISTOPH REHLINGER,<br />

Karlsruhe<br />

Kein<br />

Eingeständnis<br />

Zu „Mein Kind ist kein Rohstoff“<br />

in Nr. 36, Seiten 4 und<br />

5<br />

Das Interview mit dem Bildungsphilosophen<br />

Martin<br />

Burchardt ist eine brillante<br />

Zusammenfassung dessen,<br />

was seit PISA von so genannten<br />

Bildungspolitikern und<br />

-politikerinnen in Deutschland<br />

ausnahmslos aller Parteien angerichtet worden<br />

ist. In dem schon 2007 erschienenen Buch<br />

„Ware Bildung – Schule und Universität unter<br />

dem Diktat der Ökonomie“ von Jochen Krautz<br />

sind die verheerenden Folgen einer pädagogikfreien,<br />

inhumanen Bildungsökonomisierung<br />

entlarvt worden. Aber selbstverständlich wird<br />

niemand von den Verantwortlichen dies eingestehen,<br />

geschweige denn sich wieder zu einer<br />

DIREKT<br />

ZUM CHEFREDAKTEUR<br />

<br />

DONNERSTAGS VON<br />

9.30 BIS 10.30 UHR<br />

(02 21) 16 19-131<br />

christlich-humanistischen Bildungstradition bekennen.<br />

Lieber weiter wie bisher, ganz im Sinne<br />

von Stiftungen, die viel Geld ausgeben, um<br />

das deutsche Schul- und Bildungswesen in ihrem<br />

Sinne zu beeinflussen. Der Kirchenzeitung<br />

größten Respekt vor dem Mut zum Abdruck des<br />

kompromisslosen Interviews!<br />

DR. BERNHARD PICK,<br />

Neuss<br />

War das angemessen?<br />

Zu „Aufgeheizte Atmosphäre“ in Nr. 35, Seite<br />

3<br />

Heute gerät ein Mensch sehr schnell in die Kritik,<br />

besonders an exponierter Stelle, und wird<br />

durch die Medien belastet. Schenkt man dem<br />

Bistumssprecher Glauben, so sind durch Bischof<br />

Tebartz-van Elst Gesprächsmöglichkeiten<br />

und Foren geschaffen worden,<br />

wo Kritik oder Veränderungsvorschläge<br />

angebracht<br />

werden konnten. Hat man<br />

dieses Angebot ausreichend<br />

wahrgenommen und zwar so,<br />

dass man einen Offenen Brief<br />

nicht nötig gehabt hätte? Es<br />

ist unangebracht, den Inhalt<br />

in einem Gottesdienst zum<br />

Stadtkirchenfest im Frankfurter<br />

Dom zu Gehör zu bringen.<br />

Der Leser erfährt im vorliegenden<br />

Artikel nur, dass man<br />

die Bistumsleitung anprangert.<br />

Mir steht nicht zu und ich<br />

bin weit davon entfernt zu bewerten,<br />

aber ich habe Bischof<br />

Tebartz-van Elst bei einem Gottesdienst in meinem<br />

Berufsverband als einen redegewandten,<br />

höflichen und selbstsicheren Menschen kennengelernt.<br />

Ich frage mich, ob die katholische Kirche<br />

sich in aller Öffentlichkeit solche Auseinandersetzungen<br />

leisten kann. Damit ist kein<br />

„Unter den Tisch kehren“ gemeint.<br />

MONIKA STRAUB,<br />

Düsseldorf<br />

Kirchenzeitung<br />

für das Erzbistum Köln<br />

Herausgeber: Der Erzbischof von Köln<br />

Chefredakteur: Robert Boecker<br />

Redaktion: Siegbert Klein (Chef vom Dienst), Kathrin Becker,<br />

Helmut Pathe, Bernhard Raspels, Almud Schricke<br />

Anschrift der Redaktion: Marzellenstraße 43a, 50668 Köln,<br />

Postfach 10 20 41, 50460 Köln<br />

Telefon: (02 21) 16 19-1 31, Fax: (02 21) 16 19-2 16<br />

E-Mail: redaktion@kirchenzeitung-koeln.de<br />

Internet: www.kirchenzeitung-koeln.de<br />

Bei unverlangt eingesandten Manuskripten und Fotos keine<br />

Haftung und keine Rücksendung.<br />

Verantwortlich für den Inhalt der Pfarrnachrichten sind die<br />

jeweiligen Pfarrer.<br />

J. P. Bachem Medien GmbH, Ursulaplatz 1,<br />

50668 Köln, Postfach 10 03 52, 50443 Köln<br />

Telefon: (02 21) 16 19-0, Fax: (02 21) 16 19-2 05<br />

Geschäftsführung: Dipl.-Kfm. Lambert Bachem<br />

Herstellung: Lensing Druck GmbH & Co. KG,<br />

Auf dem Brümmer 9, 44149 Dortmund<br />

Anzeigen: Klaus Boscanin<br />

Telefon: (02 21) 16 19-1 30, Fax: (02 21) 16 19-2 16<br />

E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung-koeln.de<br />

(Anzeigenpreisliste Nr. 36 vom 1. Januar 2013)<br />

Vertrieb: Ida Schulz<br />

Telefon: (02 21) 16 19-1 47, Fax: (02 21) 16 19-2 05<br />

E-Mail: vertrieb@kirchenzeitung-koeln.de<br />

Mitglied der Konpress-Medien e.G.<br />

Hanauer Landstraße 189<br />

60314 Frankfurt am Main<br />

Telefon: (0 69) 2 56 29 66-0<br />

Internet: www.konpress.de<br />

Erscheinungsweise: Wöchentlich freitags (in den Sommer- und Weihnachtsferien<br />

14-täglich). Bei Postversand keine Gewähr für termingerechte Belieferung.<br />

Bei Nichterscheinen der Zeitung infolge höherer Gewalt oder<br />

Störung des Arbeitsfriedens besteht kein Anspruch auf Lieferung,<br />

Schadensersatz oder auf Minderung des Bezugspreises.<br />

Bestellungen nehmen der Verlag und jeder Zusteller entgegen.<br />

Abbestellungen können nur schriftlich unter Beifügung<br />

der letzten Bezugsquittung oder mit Angabe der<br />

Kundennummer erfolgen.<br />

Vertrieb: Verlagsbezirk Rhein-Sieg-Kreis rrh., Oberbergischer Kreis und<br />

Kreis Altenkirchen (Dekanat Wissen) siehe unten.<br />

Der Zeitschriftenpreis beträgt monatlich 6,25 Euro inkl. MwSt. zuzügl.<br />

einer Zustellgebühr von 0,90 Euro. Bei Lieferung als Postvertriebsstück<br />

oder als Streifbandzeitung beträgt der monatliche Bezugspreis 6,25 Euro<br />

inkl. MwSt. zuzügl. Porto. Bei Auslandsbezug Preis auf Anfrage. Einzelpreis<br />

1,70 Euro.<br />

Verlagsbezirk Rhein-Sieg-Kreis rrh., Oberbergischer Kreis und Kreis<br />

Altenkirchen (Dekanat Wissen):<br />

Degensche Druckerei, Verlagshaus GmbH & Co. KG.,<br />

Kamillenweg 22, 53757 Sankt Augustin<br />

Telefon: (0 22 41) 98 00-0, Fax: (0 22 41) 98 00-21<br />

Vertrieb und Anzeigen: Evelin Müller<br />

Telefon: (0 22 41) 98 00-13<br />

E-Mail: kiz@degensche-druckerei.de<br />

Einzelpreis 1,70 Euro ab Verlag oder ab Schriftenstand; monatlicher Bezugspreis<br />

6,25 Euro inkl. MwSt. ab Verlag zuzügl. 0,90 Euro bei Auslieferung<br />

durch die zuständige Ortsagentur auf deren Rechnung. Bezugspreis<br />

bei Belieferung durch die Post 8,15 Euro inkl. MwSt. Bei Auslandsbezug<br />

Preis auf Anfrage.<br />

27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 17


Kluge Gedanken<br />

Kluge Gedanken – die sind <strong>wirklich</strong> in dem<br />

hübsch gestalteten Büchlein „Kluge Gedanken<br />

für kluge Frauen“ zu finden. Die unterschiedlichsten<br />

Gedanken zu sehr verschiedenen<br />

Lebenssituationen – illustriert mit witzigen,<br />

frechen schwarzweißen Fotografien<br />

aus den 30er-Jahren<br />

ergeben ein nettes Geschenk-Bändchen<br />

für<br />

besondere Frauen bei<br />

besonderen Gelegenheiten.<br />

Da gibt es zum Beispiel<br />

von Marilyn Monroe<br />

den Spruch: „Karriere<br />

ist etwas Herrliches,<br />

aber du kannst<br />

dich nicht in einer kalten<br />

Nacht an ihr wärmen.“ Oder von Helena<br />

Rubinstein: „Schönheit ist ein einzigartiges,<br />

unteilbares Ganzes. Sie ist untrennbar<br />

verbunden mit der Vorstellung von Güte und<br />

Glück.“<br />

Ein Personenregister gibt Auskunft über<br />

die Autorinnen. <br />

DT<br />

Kluge Gedanken für kluge Frauen. Elisabeth<br />

Sandmann Verlag. ISBN 978-3-938045-82-4.<br />

144 Seiten, 40 Abbildungen, 12,95 Euro.<br />

Bücher<br />

Städtetouren in NRW<br />

Eine Region wird nicht nur durch ihre Landschaften<br />

oder <strong>Was</strong>serläufe, sondern auch<br />

durch ihre Städte. Für Nordrhein-Westfalen<br />

gilt das von Münster bis Aachen, von Düsseldorf<br />

und Köln bis nach Bonn, aber auch<br />

von Siegen oder Kleve. Natürlich warten<br />

auch Bielefeld, Paderborn und andere Städte<br />

auf einen Besuch. Dieses Erlebnisbuch wurde<br />

erstellt in Kooperation<br />

mit der Bundesbahn<br />

Region NRW. 16 ausgewählte<br />

Ziele sind zu<br />

entdecken, auch wenn<br />

kein Auto zur Verfügung<br />

steht, denn dafür<br />

sorgt der beiliegende<br />

große Verkehrsserviceplan.<br />

Ein ausführlicher<br />

Infoteil mit Karten,<br />

Serviceteil Gastronomie<br />

und Freizeittipps.<br />

Museen, Kirchen, trendige Stadtviertel und<br />

interessante Veranstaltungen werden so gut<br />

wie möglich beschrieben. <br />

EL<br />

Thilo Scheu, Städtetouren. Die 16 schönsten<br />

Ausflugstipps. J. P. Bachem Verlag. ISBN<br />

978-3-7616-2639-9. 191 Seiten, zahlreiche<br />

Farbfotos und Karten, 14,95 Euro.<br />

Ergriffen von Gott<br />

Es geht in dem Büchlein um Exerzzitien mit<br />

Madeleine Delbrêl. Die Französin gilt als<br />

die „Pionierin des Glaubens in der säkularisierten<br />

Gesellschaft“. Als Christin mit einer<br />

atheistischen Vergangenheit beschritt sie<br />

„Gott ergriffen“ neue Wege hinein in den<br />

Glauben. Diese Wege haben zum Ziel, mitten<br />

im Alltag, den Glauben<br />

zu leben.<br />

Die Erfahrungen,<br />

die Madeleine Delbrêl<br />

dabei gemacht hat,<br />

werden in dem kleinen<br />

Buch als Anstöße für<br />

das eigene Leben mit<br />

seinen vielfältigen Herausforderungen<br />

angeboten.<br />

Die Autorin, Dr. Rosemarie<br />

Nürnberg, hat<br />

sich bemüht, die Klarheit der Sprache und<br />

die Direktheit der Impulse so zu vermitteln,<br />

dass sie als Meditationen zeitgemäß und unverbraucht<br />

den Leser ansprechen. EL<br />

Rosemarie Nürnberg, Ergriffen von Gott.<br />

Exercitien mit Madeleine Delbrêl. Verlag<br />

Neue Stadt. ISBN 978-3-87996-879-4. 94<br />

Seiten, 9,90 Euro.<br />

18 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013


KULTUR<br />

Auf die Verkündigung kommt es an<br />

Gregor Linßen ist einer der bekanntesten Komponisten von Neuen Geistlichen Liedern<br />

Als „der zur Zeit bedeutendste Vertreter<br />

des Neuen Geistlichen Lieds“ wurde er<br />

in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung bezeichnet.<br />

Seine Lieder „Ein Licht in dir geborgen“<br />

sowie „Und ein neuer Morgen“ zählen<br />

zu den bekanntesten und meistgesungenen<br />

ihrer Gattung. Außerdem ist er Schöpfer<br />

des Weltjugendtagsliedes „Venimus adorare<br />

eum“ von 2005. Der Komponist, Texter und<br />

freie Tonmeister Gregor Linßen aus Neuss<br />

sieht sich selbst jedoch nicht als Kirchenmusiker.<br />

„Ganz einfach, weil ich Kirchenmusik<br />

nicht studiert habe“, betont der 47-Jährige.<br />

„Ich bezeichne mich als ,Gospelmusiker<br />

in der Kirche‘.“ Gospel (deutsch: „Evangelium“)<br />

deshalb, weil für Linßen bei einem<br />

Kirchenlied vor allem eines <strong>zählt</strong>: der Beitrag<br />

zur kirchlichen Verkündigung.<br />

Linßens Weg zum Neuen Geistlichen Lied<br />

(NGL) wurde durch die Chancen bereitet,<br />

die das Zweite Vatikanum schuf: „Großgeworden<br />

bin ich in den 70er- und 80er-Jahren<br />

mit den Auswirkungen des Konzils“, sagt er.<br />

Nachkonziliar habe sich eine Vielzahl von<br />

Möglichkeiten ergeben, in der Kirche Musik<br />

machen zu können. So wurde er Mitglied im<br />

Kinder-, dann im Jugendchor seiner Gemeinde.<br />

Doch Linßen wollte nicht nur Sänger<br />

sein: Es folgte eine Ausbildung an den Ins-<br />

trumenten Querflöte und Gitarre. Später nahm<br />

der Neusser ein Studium zum Toningenieur<br />

am Düsseldorfer Robert-Schumann-Institut<br />

auf, das er mit dem Diplom abschloss.<br />

Prägend für Linßens Laufbahn waren<br />

die jährlichen Jugendtreffen der Spiritaner<br />

in Knechtsteden. „Dort bin ich in die Rolle<br />

gekommen, selbst Lieder zu schreiben“, er<strong>zählt</strong><br />

er. Zu den verschiedenen thematischen<br />

Schwerpunkten der Treffen habe er immer<br />

wieder neue Lieder beige<strong>steuert</strong>. Seine kompositorische<br />

Tätigkeit setzte er ab 1985 in der<br />

christlichen Musikgruppe RUHAMA fort.<br />

Parallel textete er auch außerhalb der Gruppe<br />

weiter und schrieb Lieder. So entstand 1991<br />

„Lied vom Licht“ – die heute meistgesungene<br />

NGL-Messe. 1993 war er Gründungsmitglied<br />

der Gruppe AMI – einem „Verband von<br />

Musikern in der Kirche“, wie Linßen erläutert.<br />

Mit AMI tritt er bis heute auf Konzerten<br />

und bei Gottesdiensten auf.<br />

Gregor Linßen.<br />

(Foto: Glenz)<br />

Wobei Linßen keinen Unterschied macht:<br />

Seine Konzerte seien immer auch Gottesdienst,<br />

eben weil die Lieder für ihn Teil der<br />

kirchlichen Verkündigung seien. Der Text ist<br />

für ihn von großer Bedeutung, weshalb er ein<br />

besonderes Kompositionsprinzip nutzt: Der<br />

Rhythmus seiner Lieder ist so angelegt, dass<br />

sie nicht gesungen werden können, ohne sich<br />

dabei Gedanken über den Text zu machen.<br />

„Mit den Liedern versuche ich, zum Nachdenken<br />

über das Nicht-Begreifbare, also<br />

Gott, anzuregen“, erklärt Linßen.<br />

Die Arbeit des Neussers beschränkt sich<br />

jedoch nicht nur auf Texten und Komponieren.<br />

Er besitzt ein hauseigenes Studio und einen<br />

Verlag. Hier werden CDs und Noten produziert.<br />

Linßen ist zudem Berater in Fragen<br />

der Beschallungstechnik und bietet technische<br />

Betreuung bei Konzerten. Als freiberuflicher<br />

Referent für NGL ist er bei Chorwochenenden<br />

und kirchenmusikalischen Werkwochen<br />

in ganz Deutschland unterwegs.<br />

Zudem war er musikalischer Leiter für internationale<br />

Wallfahrten und verschiedene diözesane<br />

Großprojekte – etwa den 2. Ökumenischen<br />

Kirchentag in München 2010.<br />

Trotzdem hat Linßen den Boden unter den<br />

Füßen nicht verloren: Am Herzen liege ihm<br />

nach wie vor die kirchenmusikalische Arbeit<br />

„vor Ort“, wie er betont. So spielt er regelmäßig<br />

die monatlichen Jugendmessen in der<br />

Jungen Kirche Neuss. Außerdem leitet er den<br />

Stadtjugendchor D in Düsseldorf: „Da liegt<br />

zurzeit mein Schwerpunkt, und ich lade alle<br />

Interessierten aus dem Großraum Düsseldorf<br />

zu unseren Proben ein“, sagt Linßen.<br />

Die Frage, die für den Neusser stets im<br />

Mittelpunkt steht, lautet: „Wie kann Kirche,<br />

wie kann Liturgie die Lebenswelt junger<br />

Menschen ansprechen?“ Besonderes Potenzial<br />

sieht er in dieser Hinsicht im NGL. Es<br />

setze sich auf moderne Art mit den Fragen<br />

des Glaubens auseinander, so Linßen. Dabei<br />

verschließe sich NGL keinen Musikstilen,<br />

im Gegenteil nutze es auch popmusikalische<br />

Mittel. „Darum schätze ich die Lieder<br />

so“, sagt er. „Sie sind eine große Chance der<br />

Verständigung.“ Denn ein gutes Kirchenlied,<br />

so Linßen, müsse in Text und Musik authentisch<br />

sein und auf „mich“ – also Komponist<br />

wie Singende – zutreffen.<br />

Wie Gottesdienst<br />

gelingen kann<br />

Auch in Zukunft wird wieder einiges von<br />

Linßen zu hören sein: Im neuen Gotteslob ist<br />

er im Stammteil mit zwei Psalmen-Kehrversen<br />

und im Kölner Eigenteil mit dem Lied<br />

„Herr, in deine Hände“ vertreten. Jetzt im<br />

Herbst ist er im Ruhrgebiet mit seiner Oratorien-Trilogie<br />

„Rede und Antwort“ auf Tour.<br />

Zudem plant er ein gemeinsames Stück mit<br />

dem englischen Komponisten Colin Mawby.<br />

Inhaltlich wird es die sieben Gaben des<br />

Heiligen Geistes behandeln, wobei sämtliche<br />

Chöre aus Neuss mitwirken sollen.<br />

„In meiner Biografie habe ich viele Ereignisse<br />

von gelungenen Gottesdiensten“, resümiert<br />

Linßen. Wenn die beiden „starken<br />

Säulen“ – Liturgie und Musik – ineinandergreifen,<br />

wenn die beiden Leitenden – Liturge<br />

und Musiker – zusammenpassen, „dann kann<br />

Gottesdienst gelingen“. TOBIAS GLENZ<br />

>> www.edition-gl.de<br />

INFO<br />

Das neue Gotteslob wird von der Deutschen Bischofskonferenz,<br />

der Österreichischen Bischofskonferenz<br />

und dem Bischof von Bozen-Brixen<br />

(Südtirol) herausgegeben. Es sollte zum Ersten<br />

Advent in allen Gemeinden eingeführt werden. Aufgrund<br />

von Problemen mit dem verwendeten Papier<br />

erfolgt die Auslieferung in einigen Diözesen jedoch<br />

erst 2014 – im Erzbistum Köln wohl zu Ostern.<br />

27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 19


MEDIEN<br />

Der <strong>Papst</strong> in Assisi<br />

RELIGIÖSE SENDUNGEN IM FERNSEHEN<br />

Das Bayerische Fernsehen überträgt live<br />

den Gottesdienst mit <strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong> in<br />

Assisi am Freitag, 4. Oktober, von 10.55<br />

bis 12.30 Uhr. Der Gottesdienst mit <strong>Papst</strong><br />

<strong>Franziskus</strong> am Gedenktag des Heiligen<br />

<strong>Franziskus</strong> ist für ganz Assisi ein großes<br />

Fest. Denn der <strong>Papst</strong> aus Argentinien ehrt<br />

seinen Namenspatron an diesem Tag auf<br />

seine Weise: unkonventionell, unmissverständlich,<br />

programmatisch. Seit seinem<br />

Amtsantritt im März fordert <strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong><br />

seine Kirche immer wieder auf, an<br />

die Ränder der Gesellschaft zu gehen.<br />

HÖRFUNK<br />

Radio Vatikan<br />

Empfang im Internet über www.radiovatikan.de:<br />

Samstag Unsere Woche. Betrachtung zum Sonntag.<br />

Sonntag Reden über Gott und die Welt. Montag<br />

Weltkirchenmagazin. Dienstag Radioakademie.<br />

Der Glaube der Schwestern (1). Mittwoch Die Woche<br />

in Rom. Donnerstag Kreuzfeuer. Kirche, wo es<br />

kritisch wird. Freitag <strong>Papst</strong>reise nach Assisi. Täglich<br />

auch: 7.30 Lateinische Messe. 16.00 Nachrichten.<br />

17.00 Vesper. 20.40 Lateinischer Rosenkranz.<br />

Radio Horeb<br />

Sonntag 10.00 Messe. Werktags 9.00 Messe. Täglich<br />

16.00 und 18.00 Radio Vatikan.<br />

Lokalradio<br />

Sonntags von 8.00 bis 9.00 Magazin der Kirchen<br />

„Himmel und Erde“. Werktags zwischen 6.00 und<br />

8.00 Augenblick mal.<br />

WDR 2<br />

Sonntag 7.45 Hör mal – Kirche in WDR 2. Werktags<br />

5.55 Kirche in WDR 2.<br />

WDR 3<br />

Samstag 18.05 Vesper. Sonntag 8.30 Lebenszeichen.<br />

Ich ging im Walde so für mich hin. 9.05<br />

Geistliche Musik. Werktags 7.50 Kirche in WDR<br />

3. Choral und Ansprache. Donnerstag 8.30 Lebenszeichen.<br />

Inklusion im Stadtbezirk.<br />

WDR 5<br />

Sonntag 8.40 Das Geistliche Wort. 9.20 Diesseits<br />

von Eden. Die Welt der Religionen. 10.00 Katholischer<br />

Gottesdienst aus der Pfarrkirche St. Peter und<br />

Paul in Neustadt am Rübenberge. Es predigt Pfarrer<br />

Matthias Ziemens. 22.05 Lebenszeichen. Werktags<br />

6.55 Kirche in WDR 5.<br />

Deutschlandfunk<br />

Werktags 6.35 Morgenandacht. Pfarrer Christoph<br />

Seidl, Regensburg. Sonntag 6.10 Geistliche Musik.<br />

8.35 Am Sonntagmorgen. Engel – Vom göttlichen<br />

Boten zum modischen Accessoire. Montag<br />

bis Freitag 9.35 Tag für Tag. Mittwoch 20.10 Aus<br />

Religion und Gesellschaft.<br />

Südwest-Rundfunk 2<br />

Samstag 19.05 Geistliche Musik. Sonntag 7.55<br />

Wort zum Sonntag. 8.03 Kantate. 8.30 Aula. Entweltlichung<br />

– die Zukunft der katholischen Kirche.<br />

Von Manfred Lütz. 12.05 Glauben. „Zieh deine<br />

Schuhe aus!“ Mose im Interview. Werktags 7.57<br />

Wort zum Tag. Dienstag 8.30 Wissen. Im Schatten<br />

der heiligen Mauern. Machenschaften im Vatikan.<br />

Werktags<br />

8 bis 9 Uhr, Center TV Köln und EWTN (Satellit<br />

Astra, Frequenz 12460 MHz): Gottesdienst.<br />

Übertragung aus dem Kölner Dom.<br />

Samstag, 28. September<br />

10.05 bis 10.35 Uhr, 3sat: Mönche im Böhmerland.<br />

Die Klöster Schlägl, Hohenfurth und Goldenkron.<br />

13.25 bis 13.30 Uhr, Bayerisches Fernsehen<br />

(BR): Glockenläuten. Aus der Stadtpfarrkirche<br />

in Nördlingen im Ries.<br />

17.30 bis 18 Uhr, EWTN: Vaticano. Magazin.<br />

18.30 bis 19.30 Uhr, EWTN: Gottesdienst.<br />

Aus der Marienbasilika in Kevelaer.<br />

23.35 bis 23.40 Uhr, ARD: Das Wort zum<br />

Sonntag.<br />

Sonntag, 29. September<br />

9.02 bis 9.30 Uhr, ZDF: Sonntags. TV fürs Leben.<br />

9.30 bis 10.15 Uhr, ZDF: Katholischer Gottesdienst<br />

aus der Stiftskirche in Michaelbeuern in<br />

Salzburg mit Abt Johannes Perkmann.<br />

9.45 bis 10.30 Uhr, BR: Stationen. Dokumentation.<br />

Der Olavsweg – Pilgern in Norwegen.<br />

10 bis 11.30 Uhr, Center TV Köln und<br />

EWTN: Gottesdienst. Übertragung aus dem<br />

Kölner Dom.<br />

10.30 bis 11 Uhr, SWR FS: „Das Kind kriegst<br />

du nicht.“ Eltern im Scheidungskampf.<br />

12 bis 12.30 Uhr, EWTN: Angelus mit <strong>Papst</strong><br />

<strong>Franziskus</strong>.<br />

14.45 bis 15 Uhr, Bibel TV: Bibellesen.<br />

16.30 bis 17 Uhr, WDR FS: Die Entscheidung.<br />

Nils, unser behindertes Pflegekind.<br />

16.30 bis 17.30 Uhr, EWTN: Feierstunde im<br />

Kölner Dom anlässlich des Jubiläums des Erzbistums.<br />

domradio.de<br />

Gottesdienste<br />

Samstag, 28. 9.: 10.30 und 18.30 Uhr, Pontifikalämter<br />

aus dem Kölner Dom, live im<br />

Radio und im Internet-TV unter www.domradio.de<br />

sowie bei EWTN-TV und Center-<br />

TV Köln.<br />

Sonntag, 29. 9.: 10 Uhr, Pontifikalamt<br />

mit Erzbischof Joachim Kardinal Meisner.<br />

Werktags um 8 Uhr wird der Gottesdienst<br />

aus dem Kölner Dom live unter<br />

www.domradio.de übertragen.<br />

Tagesevangelium<br />

Von Montag, 30. September, bis Samstag, 5.<br />

Oktober, um 8 Uhr spricht Schulrätin Sigrid<br />

Kessens Gedanken zum Tagesevangelium.<br />

17.30 bis 18 Uhr, ARD: Gott und die Welt.<br />

Mein Kind will sterben. Die 16-jährige Kim<br />

versuchte, sich das Leben zu nehmen.<br />

19.40 bis 20 Uhr, 3sat: Assisi, Italien - Die<br />

Landschaft des Heiligen.<br />

20 bis 20.15 Uhr, Bibel TV: Andacht zum Tag.<br />

21.30 bis 22 Uhr, Bibel TV: Das Gespräch.<br />

Dienstag, 1. Oktober<br />

15.30 bis 16.15 Uhr, 3sat: Die Deutschen.<br />

Heinrich und der <strong>Papst</strong>.<br />

17 bis 17.45 Uhr, 3sat: Die Deutschen. Luther<br />

und die Nation.<br />

17.45 bis 18.30 Uhr, 3sat: Die Deutschen. Wallenstein<br />

und der Krieg.<br />

Mittwoch, 2. Oktober<br />

9 bis 9.30 Uhr, Bibel TV: Alpha und Omega.<br />

10.30 bis 12 Uhr, EWTN und K-TV: Mittwochs-Audienz<br />

des <strong>Papst</strong>es.<br />

14.05 bis 14.50 Uhr, 3sat: Europa im Mittelalter.<br />

Von Städten und Kathedralen.<br />

14.15 bis 15 Uhr, NDR FS: Auf dem Jakobsweg<br />

von Bliesgau nach Metz.<br />

19 bis 19.45 Uhr, BR: Stationen. Täglicher Terror.<br />

Mobbing im Internet.<br />

Donnerstag, 3. Oktober<br />

10 bis 11 Uhr, ARD: Ökumenischer Gottesdienst<br />

zum Tag der Deutschen Einheit aus der<br />

Stiftskirche Stuttgart. Es predigt Erzbischof Robert<br />

Zollitsch. Die Liturgie leitet der evangelische<br />

Landesbischof Frank O. July.<br />

15.30 bis 16.15 Uhr, BR: Traumpfade. Die Via<br />

Nova von Regensburg nach Pribram.<br />

Freitag, 4. Oktober<br />

18 bis 18.30 Uhr, Phoenix: Machtkampf im<br />

Vatikan.<br />

1700 Jahre Erzbistum Köln<br />

Feierstunde aus Anlass des 1700-jährigen<br />

Bistumsjubiläums aus dem Kölner Dom mit<br />

Kardinal Joachim Meisner und Ministerpräsidentin<br />

Hannelore Kraft (So, 29. 9., 16.30<br />

bis 18 Uhr).<br />

Menschen<br />

domradio-Menschen stellt Professor Dr. Hildegund<br />

Keul, Leiterin der Arbeitsstelle für<br />

Frauenseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz,<br />

vor (Di., 1. 10., 10 bis 12 Uhr).<br />

Thema: <strong>Franziskus</strong><br />

Am 4. Oktober hat <strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong> Namenstag.<br />

Wer ist sein Namenspatron? <strong>Franziskus</strong><br />

war der Sohn eines Tuchhändlers,<br />

doch eines Tages brach er mit seinem bisherigen<br />

Leben. domradio-Thema stellt den<br />

Heiligen vor (Mi., 2. 10., 10 bis 12 Uhr).<br />

20 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013


MEDIEN<br />

„Wilder“ Rhein<br />

Bis heute verbindet man mit ihm stolze Ritterburgen,<br />

steile Weinberge, fröhliche Geselligkeit<br />

und malerische Orte. Aber, der Rhein<br />

ist weit mehr als nur ein romantischer Fluss.<br />

Eine Reise von der Mündung bis zur Quelle<br />

führt durch Landschaften, in denen sogar<br />

echte Wildnis zu finden ist. Es sind Landschaften,<br />

in denen so viele Tiere und Pflanzen<br />

zu Hause sind wie an keinem anderen<br />

Fluss Europas.<br />

Obwohl der Rhein seit Jahrtausenden<br />

dicht besiedelt ist und ununterbrochen als<br />

<strong>Was</strong>serstraße genutzt wird, existieren noch<br />

die typischen Lebensräume an seinen Ufern:<br />

Sonnendurchflutete Auwälder und tosende<br />

<strong>Was</strong>serfälle, saftige Auwiesen und schattige<br />

Schluchten, sonnenverbrannte Steilhänge<br />

und kühle Altwasser. Diese Vielfalt ist<br />

der Grund dafür, dass die Uferbereiche des<br />

Rheins so vielen Lebewesen Lebensraum<br />

bieten – trotz Flussbegradigung, Chemieunfällen,<br />

<strong>Was</strong>serverschmutzung und Fischsterben<br />

vergangener Jahrzehnte.<br />

Die zweiteilige Dokumentation begleitet<br />

den Rhein stromaufwärts von der Mündung<br />

ins niederländische Wattenmeer durch sechs<br />

Länder hinauf zu den Rheinquellen in den<br />

Schweizer Alpen und zeigt die Tiere, die am<br />

oder im Rhein leben. Im ersten Teil geht die<br />

Vom neu hergerichteten Platz auf dem Drachenfels liegen Rhein, die Insel Nonnenwerth, Bad<br />

Honnef und Rolandswerth (rechts) dem Betrachter vor den Füßen. (Foto: Raspels)<br />

Flussreise „Von der Nordsee zur Lorelei“ bei<br />

Flusskilometer 555. Im zweiten Teil beginnt<br />

die Flussreise am Lorelei-Felsen und führt<br />

über den Rheinfall von Schaffhausen, den<br />

Bodensee und das Rheindelta bei Fußach<br />

weiter bis in die Alpen zur Quelle des Flusses<br />

ARD, Teil 1, Mo., 30. 9., 20.15 bis 21 Uhr<br />

Teil 2, Mo., 7. 10., 20.15 bis 21 Uhr<br />

Der Rhein ist bei Filmemachern immer<br />

ein lohnendes Ziel. Auch das SWR-Fernsehen<br />

strebt in dem Film „Schau mal – Rhein!“<br />

das Rheintal zwischen Andernach und Remagen<br />

an. Das untere Mittelrheintal zwischen<br />

Andernach und Remagen ist ein Geheimtipp<br />

für entspanntes Reisen. Hier, wo<br />

sich das Rheintal zwischen Siebengebirge,<br />

Eifelhöhen und den Ausläufern des Westerwaldes<br />

weit öffnet, lässt sich gut per Schiff<br />

die Aussicht genießen sowie lohnenswerte<br />

Ziele ansteuern.<br />

SWR FS, Di., 1. 10., 22 bis 22.30 Uhr<br />

Historienepos um die Borgias<br />

Vor gut 500 Jahren regierten die Borgia Italien.<br />

Heute beherrscht der spanisch-italienische<br />

Clan über 90 Länder weltweit – jedenfalls,<br />

was die Ausstrahlung seiner Saga im<br />

Fernsehen betrifft. In Deutschland hat sich<br />

das ZDF des Historien-Dramas aus der Renaissance<br />

angenommen. Nachdem die erste<br />

Staffel der internationalen Produktion 2011<br />

auch in Deutschland ein voller Erfolg war,<br />

spinnt der „verruchte <strong>Papst</strong>-Clan“ – so die<br />

Senderwerbung – um Rodrigo, Cesare und<br />

Lucrezia Borgia ab 30. September für weitere<br />

sechs Folgen seine Intrigen.<br />

Schon bei der Bewerbung der neuen Folgen<br />

spart der Sender nicht mit reißerischen<br />

Elementen. Tatsächlich verdient die Verfilmung<br />

der Fontana-Vorlage das Siegel „opulent“.<br />

Hunderte Darsteller vor prächtiger Kulisse,<br />

teils an Originalschauplätzen in Italien,<br />

machen die Reihe für Fans solcher Produktionen<br />

zum Muss. Viel nackte Haut und<br />

brutale Gewaltszenen, wahlweise mit Dolch,<br />

Speer, Stier oder Strang, lassen ob ihrer Häufigkeit<br />

aber Zweifel an ihrer Funktion zum<br />

Zweck des Fortgangs der Geschichte aufkommen.<br />

Auch wirkt die deutsche Übersetzung<br />

eher hölzern.<br />

ZDF, ab Mo., 30. 9., 20.15 bis 22 Uhr.<br />

Die weiteren Folgen sind am 1., 3., 7., 9. und<br />

10. Oktober jeweils ab 20.15 Uhr zu sehen<br />

Du schaffst das<br />

Aufstieg durch Bildung? Trotz Begabung<br />

schaffen die wenigsten sozial benachteiligten<br />

Schüler den Sprung an die Unis: keine Unterstützung<br />

von zu Hause, keine Förderung durch<br />

den Staat. Von 100 Kindern, deren Eltern keine<br />

Akademiker sind, nehmen nur 23 ein Hochschulstudium<br />

auf – von 100 Akademikerkindern<br />

sind es 77, die studieren.<br />

Suat Yilmaz (37) will das ändern. Weil<br />

es ungerecht ist – und weil auf diese Weise<br />

Deutschland viele Talente verloren gehen, die<br />

die Wirtschaft dringend braucht. Der Sozialwissenschaftler<br />

ist der einzige festangestellte<br />

Talentförderer der Republik. Er bereist im<br />

Auftrag der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen<br />

die Schulen des Ruhrgebiets auf<br />

der Suche nach begabten Arbeiterkindern,<br />

die er unterstützen kann: beim Abitur, bei der<br />

Studienwahl, beim schweren Wechsel auf die<br />

Hochschule. Das Nadelöhr für Jugendliche<br />

ist, so heißt es in dem Film „Du schaffst es.<br />

Ein Talent scout fördert Arbeiterkinder“, der<br />

Wechsel vom Gymnasium zur Uni. Nur ein<br />

gutes Drittel der sozial schwachen Abiturienten<br />

schafft ihn. Den Schülern fehlt in ihren Familien<br />

das Selbstbewusstsein, die Wertschätzung<br />

für Bildung und der finanzielle Rückhalt.<br />

Ihnen fehlt ein Satz wie „Ich glaub an Dich.<br />

Du schaffst das“.<br />

ARD, Mo., 30. 9., 22.45 bis 23.30 Uhr<br />

Heimatabend Bonn<br />

„Heimatabend Bonn“ er<strong>zählt</strong> die Geschichte<br />

der vorläufigen früheren Bundeshauptstadt<br />

und nimmt den Zuschauer mit auf einen „Spaziergang“<br />

durch den Bonner Alltag. Ausflüge<br />

zum Drachenfels, Schwimmen im Rhein, Pützchensmarkt<br />

und Fronleichnamsprozession – all<br />

das gehört zum Erlebnisschatz eines jeden Bonners.<br />

Mit dem Film eröffnet das WDR-Fernsehen<br />

eine neue Reihe freitags über Heimat und<br />

Identität in zehn Städten, worin noch Köln und<br />

Düsseldorf folgen werden.<br />

WDR FS, Fr., 4. 10., 20.15 bis 21 Uhr<br />

Wind, Meer und Genuss<br />

Brausendes Meer, steile Klippen, feine Sandstrände,<br />

historische Städte und eigenwillige<br />

Menschen – die Bretagne verzaubert mit rauem<br />

Charme, einer uralten Kultur und einer eigenen<br />

Sprache. „Wunderschön! Bretagne – Wind und<br />

Meer, Genuss und Magie“ zeigt den Südwesten<br />

der Bretagne, die Départements Finistère<br />

und Morbihan. Der Film startet am „Ende der<br />

Welt“, besucht das mittelalterliche Locronan,<br />

hört traditionelle Musik in Quimper, begibt sich<br />

in Pont-Aven auf die Spuren von Paul Gauguin,<br />

probiert Austern und Cidre und versucht sich<br />

in der bretonischen Sprache.<br />

WDR FS, So., 29. 9., 20.15 bis 21.45 Uhr<br />

27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 21


KLEINANZEIGEN<br />

22 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013


Erzählung<br />

Just an diesem bemerkenswerten Tag entdeckte<br />

ich die ersten Krähenfüße um meine Augen<br />

herum, noch „Füßchen“ zwar, winzig und<br />

unscheinbar, aber immerhin. Hatte ich womöglich<br />

danach Ausschau gehalten?<br />

Denn gerade eben hatte unser Sohn Matthias<br />

erklärt: „Ich heirate keine andere als Ulrike!“<br />

Aggressiv der Ton, direkt auf Widerspruch lauernd.<br />

Aber dazu kam ich vor lauter Verblüffung<br />

gar nicht.<br />

So tauchten sie also genau richtig auf, die<br />

unwillkommenen Mahner an die Realität, dass<br />

man halt weiterzurutschen habe auf der Skala<br />

der Generationen.<br />

Meine Gedanken kreisten um jene Ulrike –<br />

wie mochte sie sein? Man sagt, die erste Liebe<br />

der Söhne orientiert sich am Mutterbild. Ebenso<br />

neugierig wie behutsam begann ich Matthias<br />

auszuquetschen. Und was sich da so abzeichnete,<br />

schien mir eine Mixtur aus Engel und Liz<br />

Taylor in ihrer allerschönsten Glanzzeit.<br />

Seitdem entgleitet unser Sohn dem Familienleben<br />

zusehends. Für Wagenwaschen oder<br />

Rasenmähen bleibt keine Zeit. Dafür plündert<br />

er gelegentlich meine Stammrosen.<br />

Zwei Wochen später entdeckte ich ihn unvermutet<br />

in einem fremden Vorgarten beim Löwenzahn-Stechen,<br />

wild beschäftigt, Schweißperlen<br />

im Nacken. Aber ebenso unbeeindruckt<br />

wie unnachsichtig tönt es von der Haustür her:<br />

„Die Wurzelspitzen müssen ganz raus!“<br />

Das Kommando kommt von einem auf der<br />

Schwelle wippenden Mädchen mit schwarzen<br />

Haaren und blauen Augen – aha, jene ominöse<br />

Ulrike. Von Engel finde ich zwar keine Spur.<br />

Aber der Typ der Liz Taylor stimmt durchaus.<br />

Bei ihrem Anblick wird mir geradezu wohl ums<br />

Herz – denn auch eine winzige Ähnlichkeit mit<br />

mir schimmert durch.<br />

Zum Zurückziehen ist es zu spät. Das Mädchen<br />

sieht mich an. Und so bleibt mir gar nichts<br />

anderes übrig, als mich möglichst angenehm<br />

einzuführen, schon um jedes möglicherweise<br />

vorhandene Vorurteil gegen „böse“ Schwiegermütter<br />

abzubauen. Ich bleibe am Gartentor stehen.<br />

„Hallo!“<br />

Mein Sohn bekommt prompt einen roten<br />

Kopf. Aber ich lege all meinen Charme in ein<br />

lustiges Wortgeplänkel mit der jungen Schönheit.<br />

Als Gipfel meiner Leutseligkeit lasse ich<br />

zum Schluss noch eine Einladung los zu Matthias‘<br />

demnächst fälligem Geburtstag.<br />

Also ich verlasse die Szene höchst vergnügt,<br />

winke zurück: „Also, bis bald dann, Ulrike!“<br />

Meine Selbstzufriedenheit freilich währt nur<br />

kurz. Denn kaum bin ich daheim, keucht auch<br />

schon Matthias an, die Miene düster, ganz geballter<br />

Vorwurf. „Nun hast du alles kaputt gemacht!“<br />

Ich falle aus allen Wolken. „Wieso<br />

das? Ulrike freut sich doch.“<br />

Er mault: „Wieso Ulrike? Das war eben Tanja!“<br />

„Ach, du schuftest dich für Tanja ab. Ich denke,<br />

du willst Ulrike heiraten.“ Matthias‘ Blick<br />

irrt zur Seite. „Puh, diese Zicke ...“<br />

Ich hole tief Luft. Nur keine Bemerkung, ja<br />

kein Schmunzeln, um den jungen Mann nicht<br />

noch mehr zu kränken. Schließlich sind die ersten<br />

Eroberungen die schwersten – und er wird<br />

immerhin bald dreizehn. GRETA BRESE<br />

27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 23


Ein erfreuliches Plagiat<br />

MEINUNG<br />

Andere Sicht auf eine „grüne“ Idee<br />

Auf den Kommentar „Das Plagiat der Grünen“<br />

von Siegbert Klein in Nr. 33-34, Seite 2,<br />

haben wir einen Beitrag unseres Lesers Peter<br />

Otten erhalten, den wir nicht als gekürzten<br />

Leserbrief, sondern in vollem Umfang hier<br />

abdrucken:<br />

Sie schreiben: Der Verzicht auf Fleisch von<br />

Katholiken am Freitag habe seinen Grund<br />

nicht darin, „dass Gott Vegetarier ist oder gar<br />

(!) ein Öko-Freak, der Treibhausgase reduzieren<br />

oder das Klima retten möchte“. Hingegen:<br />

„Der Fleischverzicht soll an den Kreuzestod<br />

Jesu Christi erinnern.“ Wenn es stimmt, dass<br />

Christi Erlösungstod der ganzen Schöpfung<br />

gilt – warum dann diese ironische Spitze gegenüber<br />

Menschen, die sich für das Klima<br />

einsetzen? Umfasst die Schöpfung nicht die<br />

Tiere, die Luft, das <strong>Was</strong>ser?<br />

Der Münsteraner Theologe Rainer Hagencord<br />

sagt meines Erachtens zu Recht, die Kirche<br />

spreche zwar immer von der Bewahrung<br />

KLEINANZEIGEN<br />

der Schöpfung, aber Puten, Hühner, Schweine<br />

und Rinder tauchten dabei nicht auf. Warum<br />

eigentlich nicht? Und weiter: „Die Formulierung,<br />

dass nur der Mensch eine Seele habe,<br />

findet man in der Bibel nicht.“ Im Römerbrief<br />

8,22 sei vom Seufzen der Schöpfung die Rede<br />

und von ihrer Befreiung aus der Sklaverei.<br />

Den Fleischkonsum<br />

problematisieren?<br />

Bedeutet das nicht, dass die ganze<br />

Schöpfung erlöst ist? Hagencord weiter:<br />

„Das ist hochaktuell. Denn die Schöpfung<br />

hat noch nie so gelitten wie heute“, so der<br />

Münsteraner Theologe in einem „Focus“-<br />

lnterview. Es sei ein Skandal, dass die<br />

Theologie den weltweiten Fleischkonsum<br />

nicht problematisiere. Und ehrlich gesagt:<br />

Das finde ich auch. Und es wäre schön,<br />

mal darüber was in Ihrem Blatt zu lesen.<br />

Der Theologe<br />

Thomas Ruster<br />

(bei allem provokanten<br />

Denken<br />

in ökonomischen<br />

und ökologischen<br />

Fragen<br />

sicher kein institutionskritischer<br />

Revoluzzer) vertritt<br />

in seinem<br />

Buch „Glauben<br />

macht den Unterschied“<br />

übrigens<br />

die These,<br />

dass gemäß des<br />

Schöpfungsberichtes<br />

den Menschen<br />

nur Kräuter<br />

und Bäume zur<br />

Nahrung übergeben<br />

worden<br />

seien. Das wäre<br />

schon ein Beleg<br />

dafür, dass Gott<br />

mit Pflanzenfressern<br />

sympathisiert.<br />

Erst nach<br />

der Sintflut habe<br />

Gott den Menschen<br />

auch Tiere<br />

zur Nahrung gegeben,<br />

allerdings<br />

„nicht ohne darauf<br />

hinzuweisen,<br />

dass sie (die Menschen)<br />

Furcht<br />

und Schrecken für die Tiere sein werden“<br />

(S. 134). Möglicherweise sei diese Erlaubnis<br />

auch nur eine Sondergenehmigung angesichts<br />

der durch die Sünde verwüsteten<br />

Erde gewesen, auf der so rasch keine Feldfrüchte<br />

mehr hatten wachsen können. Und<br />

er fährt fort: „Wenn sich nun Christinnen<br />

und Christen unter der biblischen Perspektive<br />

mit der Frage des Fleischessens befassen<br />

würden? Wenn es in den Gemeinden<br />

Kreise gäbe, die darüber diskutierten?<br />

Dann wäre es mit dem bedingungslosen<br />

Griff ins Fleischregal des Supermarktes<br />

vorbei, wo die Dramatik des Fleisches so<br />

perfekt unsichtbar gemacht wird.“<br />

Das von Ihnen zu Recht gelobte christlich<br />

motivierte Freitagsgebot wäre doch<br />

ein prima Anlass, die Fortschrittlichkeit<br />

der katholischen Theologie in Ihrem Blatt<br />

mal ganz locker und sehr selbstbewusst<br />

herauszustreichen. Ist doch schön, wenn<br />

die Grünen nach über 25 Jahren bei ihr<br />

plagiieren. Ist nicht genau das missionarisch?<br />

Stattdessen propagieren auch Sie<br />

die langweilige Mainstream-Freiheit des<br />

Fleischkonsums, wann und wo Sie wollen<br />

(gibt es nun das mahnende Freitagsgebot<br />

oder nicht?) und wollen sich dies „von einer<br />

Partei der Oberlehrer, die meint, die<br />

Wahrheit gepachtet zu haben, nicht vorschreiben“<br />

lassen.<br />

Ist Gott doch<br />

Vegetarier?<br />

Sie sehen: Die Theologie ist da womöglich<br />

um Längen weiter als Sie. Und ein<br />

Gott, der Vegetarier ist, ist gar nicht unwahrscheinlich.<br />

Und: Sie wundern sich,<br />

warum die Grünen in Sachen Pädophilie<br />

sanft angefasst werden. Sie begründen<br />

das mit einer Studie, die besagt, dass ein<br />

knappes Drittel der Journalisten den Grünen<br />

nahestehe. Und weil über 90 Prozent<br />

der Kollegen nach einer anderen Studie<br />

die Kirche für irrelevant halten, zählen Sie<br />

einfach eins und eins zusammen: Journalisten<br />

lenken den Fokus auf Themen, die<br />

sie selbst für irrelevant halten – daher verhindern<br />

sie Grünenbashing (weil das die<br />

Guten sind) und betreiben Kirchenbashing<br />

(weil das die Bösen sind).<br />

Dass Sie Ihren Kolleginnen und Kollegen<br />

eine solch schlichte Haltung zu Ihrer<br />

Profession zutrauen, verblüfft. Ich hoffe<br />

aber, dass Sie sich selbst aus dieser Gedankenkette<br />

herausnehmen.<br />

PETER OTTEN<br />

24 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013


AUS DEM ERZBISTUM<br />

„Der Weiße“ und „Der Rote“<br />

Leckere Tröpfchen für einen guten Zweck<br />

REUSCHENBERG. Wer ein originelles Geschenk<br />

sucht oder gern selbst einen leckeren<br />

Tropfen genießt, ist beim „Förderverein der<br />

Weinverkauf für die Kirchenrenovierung:<br />

Kirsten Verhas und Markus Veittes.<br />

(Foto: ZIM)<br />

„Der Dom von der Furth“<br />

Kirche St. Josef vor 125 Jahren geweiht<br />

WEISSENBERG. Weißenberg und der Rest<br />

der Neusser Nordstadt werden im Volksmund<br />

„die Furth“ genannt, und die Kirche St. Josef<br />

ist für die Menschen „der Dom von der Furth“.<br />

Am 7. Oktober 1888 – also vor nunmehr 125<br />

Jahren – erhielt das prächtige Gotteshaus seine<br />

Weihe durch den damaligen Kölner Erzbischof<br />

Kardinal Philippus Krementz. Im gleichen Jahr<br />

wurde die Pfarrgemeinde St. Josef gegründet.<br />

Das ist den Further Katholiken um Dechant<br />

Hans-Günther Korr, den leitenden Pfarrer im<br />

Seelsorgebereich „Neuss-Nord“, eine von einem<br />

Jubiläumsausschuss gestaltete Festwoche<br />

wert. Dompropst Dr. Norbert Feldhoff zelebriert<br />

am Sonntag, 6. Oktober, ab 11.15 Uhr ein<br />

Festhochamt, in dem der Chor St. Josef Mozarts<br />

„Krönungsmesse“ singt. Danach ist zum<br />

Empfang im <strong>Papst</strong>-Johannes-Haus geladen.<br />

Dort spricht der weit über Köln bekannte Pfarrer<br />

Franz Meurer am Mittwoch, 9. Oktober, ab<br />

19.30 Uhr über das Thema „Wo’s arm ist, darf<br />

es nicht ärmlich sein“. Gottesdienste, Vorträge,<br />

Aktionen sowie die Herausgabe einer ansehnlichen<br />

Chronik und eines kunterbunten Posters<br />

schließen den Kreis. Die Palette reicht vom<br />

ökumenischen Taizé-Gebet über ein Oktoberfest<br />

bis zu einem Filmabend, bei dem der vor<br />

Kirchengemeinde St. Elisabeth und Hubertus“<br />

an der richtigen Adresse. Die engagierten<br />

Reuschenberger um den Vorsitzenden Stephan<br />

Schröder, Schriftführer Markus Veittes und<br />

Schatzmeister Hans-Jürgen Leusch verkaufen<br />

jetzt zu Gunsten der Renovierung der Elisabethkirche<br />

Rot- und Weißwein. Seit der Premieren-Weinprobe<br />

beim Pfarrfest gibt es nun<br />

„Fördervereins-Wein“ in zwei unterschiedlichen<br />

Sorten: „Der Weiße“ ist ein 2012er Riesling<br />

feinherb von der Mosel. Die Ein-Liter-Flasche<br />

kostet mindestens fünf Euro – alles darüber<br />

hinaus kommt der Renovierung zu Gute.<br />

„Der Rote“ ist ein 2011er Dornfelder trocken<br />

aus Rheinhessen in der 0,75-Liter-Flasche. Dieser<br />

Rebensaft kostet mindestens 7,50 Euro, und<br />

auch hier gilt: alles mehr bezahlte Geld ist für<br />

das Projekt gedacht. Das Besondere sind die<br />

speziell für die Gemeinde entworfenen Etiketten,<br />

die Kirsten Verhas gestaltet hat. Den Wein<br />

gibt’s über die Vorstandsmitglieder des Fördervereins<br />

oder im Pfarrbüro von St. Elisabeth. Interessierte<br />

können aber auch das Online-Formular<br />

des Fördervereins im Internet ausfüllen.<br />

ZIM<br />

>> http://goo.gl/PgCTz<br />

zwei Jahren in Cannes ausgezeichnete Streifen<br />

„Von Göttern und Menschen“ zu sehen ist.<br />

ZIM<br />

>> www.st-josef-neuss.de<br />

Die Kirche St. Josef in Weißenberg wurde vor<br />

125 Jahren geweiht. (Foto: ZIM)<br />

Neuss, Dormagen und Grevenbroich:<br />

Thilo Zimmermann,<br />

Telefon (0 21 31) 46 10 27<br />

DORMAGEN. Ihr Freiwilliges Soziales<br />

Jahr oder ihren Bundesfreiwilligendienst<br />

haben 18 junge Frauen und Männer<br />

im Jugendhilfezentrum „Raphaelshaus“<br />

begonnen. Sie werden im Tagesdienst<br />

eingesetzt und unterstützen die<br />

pädagogischen Fachkräfte im Alltag.<br />

„In diesem Jahr hat das Raphaelshaus<br />

die Freiwilligenplätze verdoppelt, damit<br />

wir den Absolventen des doppelten<br />

Abiturjahrgangs helfen können, die<br />

Zeitlücken bis zu Studium oder Ausbildung<br />

zu schließen“, so Direktor Hans<br />

Scholten. „Am Ende ihres Dienstes haben<br />

die Freiwilligen einen guten Einblick<br />

ins Arbeitsfeld der Jugendhilfe“,<br />

ergänzt Koordinator Marco Gillrath.<br />

HÜLCHRATH. „Eine musikalische<br />

Reise durch Zeiten und Länder“ bietet<br />

ein Benefizkonzert zu Gunsten einer<br />

neuen Orgel für die Kirche St. Sebastianus.<br />

Angela Simons am Cello und<br />

Alla Fastovskaja am Klavier spielen<br />

Werke von Hindemith, Vivaldi und anderen<br />

Komponisten. Die Veranstaltung<br />

beginnt am Freitag, 4. Oktober, um 20<br />

Uhr im Pfarrzentrum „Sebastianushaus“.<br />

Der Eintritt beträgt zehn Euro.<br />

Ausrichter ist der Hülchrather Orgelbauverein.<br />

FRIMMERSDORF. Erntedank feiert<br />

die Gemeinde St. Martin am Sonntag,<br />

29. September. Um 10.15 Uhr beginnt<br />

ein Gottesdienst unter dem Leitwort<br />

„Mit Gott säen und ernten – den<br />

Segen Gottes erkennen und danken“<br />

in der Kirche. Danach gibt’s Mittagessen,<br />

Kaffee und Kuchen. Der Bastel-<br />

und Handarbeitskreis „Fleißige<br />

Hände“ verkauft Marmeladen, Liköre,<br />

Schwarzbrot und eingelegte Zucchini<br />

aus eigener Produktion.<br />

NIEVENHEIM. „Orgel plus Kammerchor“<br />

heißt das Konzert, das der „Förderverein<br />

Konzertante Kirchenmusik<br />

in St. Pankratius“ am Sonntag, 6. Oktober,<br />

ab 17 Uhr in der Nievenheimer<br />

Wallfahrtskirche ausrichtet. Der Kammerchor<br />

an der Basilika Knechtsteden<br />

singt Werke von Bach, Messiaen und<br />

anderen Komponisten. An der Orgel<br />

spielt Martin Sonnen.<br />

27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 33


Düsseldorf:<br />

Ronald Morschheuser,<br />

Fax (0 21 73) 96 79 98<br />

DÜSSELDORF. „Neue Kunst und alter<br />

Glaube – Gottesbegegnung in der Moderne“<br />

heißt eine Vortragsreihe von Kunsthistoriker<br />

und Theologe Manfred Loevenich<br />

bei der Glaubensinformation „Fides“.<br />

Beginn ist an den Montagen 7. und<br />

14. Oktober jeweils um 19 Uhr im Fidessaal<br />

(Eingang über die Pforte des Franziskanerklosters,<br />

Immermannstraße).<br />

FLINGERN. Fenster der Kirche Liebfrauen<br />

befinden sich zurzeit in den Hein-<br />

Derix-Werkstätten in Kevelaer, um dort<br />

renoviert zu werden. Jetzt lädt die Kirche<br />

Flingern/Düsseltal zu einem Besuch der<br />

Werkstätten ein. Am Dienstag, 1. Oktober,<br />

geht es mit Privat-PKW an den Niederrhein.<br />

Die Besichtigung in Kevelaer<br />

beginnt um 11 Uhr. Anmeldungen und<br />

Mitfahrgelegenheiten über das Pfarrbüro<br />

unter Telefon (02 11) 66 42 26.<br />

DÜSSELDORF. „Die Bienen und ihre<br />

Bedeutung für eine Natur im ökologischen<br />

Gleichgewicht“ ist der Titel eines<br />

Vortrags mit Professor Dr. Jürgen Tautz<br />

von der Universität Würzburg. Für seine<br />

Forschung erhielt der Wissenschaftler<br />

den Communicator-Preis 2012. Der Vortrag<br />

findet statt am Montag, 30. September,<br />

um 19 Uhr im Rahmen der Top-Veranstaltungen<br />

des ASG-Bildungsforums<br />

im Museum Kunstpalast, Ehrenhof. Die<br />

Moderation des Abends hat Kirchenzeitungsredakteur<br />

Helmut Pathe.<br />

Wallfahrtswoche<br />

BENRATH. Zum 335. Mal findet die<br />

Wallfahrtswoche zur Schwarzen Muttergotteskirche<br />

in der Kirche St. Cäcilia<br />

statt. Den Auftakt bildet am Sonntag, 7.<br />

Oktober, um 17 Uhr das feierliche Marienlob<br />

mit Domkapitular Prälat Josef Sauerborn<br />

als Festprediger. Tägliche Wallfahrtshochämter,<br />

Andachten, Messen sowie<br />

ein Orgelkonzert folgen. Die Marienfeier<br />

um 18.30 Uhr am Schloss Benrath<br />

mit Lichterprozession zur Wallfahrtskirche<br />

beendet am Sonntag, 14. Oktober,<br />

die Woche. Es predigt Bischof Dr. Friedhelm<br />

Hofmann, Würzburg. Das komplette<br />

Programm gibt es im Internet. STO<br />

>> www.sankt-caecilia-benrath.de<br />

AUS DEM ERZBISTUM<br />

Ausgesprochen gutes Klima<br />

Interreligiöser Dialog soll weitergeführt werden<br />

DÜSSELDORF: Harmonisch und freundschaftlich<br />

verlief ein Treffen zwischen Weihbischof<br />

Dr. Dominikus Schwaderlapp sowie<br />

Rabbiner Aharon Ran Vernikovsky und<br />

Verwaltungsdirektor Michael Szentei-Heise<br />

von der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf.<br />

„Das Gespräch war schon mit dem damaligen<br />

Weihbischof Dr. Rainer Maria Woelki<br />

geplant“, berichtet Pfarrer Michael Dederichs,<br />

Dechant des Dekanates Düsseldorf-<br />

Mitte/Heerdt, in dessen Gebiet die Synagoge<br />

an der Zietenstraße liegt. Weil der frühere<br />

Kölner Weihbischof aber zum Erzbischof<br />

von Berlin ernannt wurde, fand der Termin<br />

seinerzeit nicht statt. Dechant Dederichs ergriff<br />

die Initiative jetzt erneut und stieß auf<br />

sofortige Zustimmung des „neuen“ Weihbischofs<br />

Dr. Schwaderlapp. Am Treffen nahmen<br />

Stadtdechant Monsignore Rolf Steinhäuser<br />

und Michael Dybowski, katholischer<br />

Vorstand der Gesellschaft für Christlich-Jüdische<br />

Zusammenarbeit in Düsseldorf, teil.<br />

Gleich zwei runde Geburtstage<br />

Kirche Heilig Geist ist 100 Jahre alt<br />

Der Besuch begann mit einer Führung durch<br />

die Synagoge, bei der Rabbiner Vernikovsky<br />

die Besonderheiten der jüdischen Gottesdienste<br />

und Riten erläuterte. „Das Klima war<br />

ausgesprochen gut und sehr freundschaftlich“,<br />

berichtet Dederichs. „Mit dem Ausspruch<br />

‚Wir waren zu Besuch bei unseren älteren<br />

Geschwistern’ zitierte Weihbischof Dr.<br />

Schwaderlapp unseren früheren <strong>Papst</strong> Benedikt<br />

XVI.“ Das Gespräch im Anschluss erlebten<br />

beide Seiten als „engagiert und bereichernd“.<br />

Es ging nicht nur um verschiedene<br />

Aspekte und Unterschiede, sondern auch besonders<br />

um Gemeinsamkeiten, die Christentum<br />

und Judentum miteinander verbinden.<br />

Als Ergebnis des Treffens wurde festgehalten,<br />

dass der interreligiöse Dialog weitergeführt<br />

werden soll: Ähnliche Zusammenkünfte<br />

zwischen der Katholischen Kirche Düsseldorf<br />

und der drittgrößten jüdischen Gemeinde<br />

in der Bundesrepublik wird es auch in<br />

Zukunft geben.<br />

RM<br />

Prägt das Bild am heutigen Carl-Mosterts-<br />

Platz: die Kirche Heilig Geist. (Foto: RM)<br />

DERENDORF/PEMPELFORT. Gleich doppelten<br />

Grund zur Freude gibt es bei der Katholischen<br />

Kirche Derendorf/Pempelfort: Vor<br />

120 Jahren wurde die heutige Frauengemeinschaft<br />

(kfd) Heilige Dreifaltigkeit als „Frauen-<br />

und Jungfrauen-Kongregation“ in Derendorf<br />

gegründet. Zum runden „Geburtstag“ fand<br />

ein Festakt im Barbara-Saal statt. Präses Pfarrer<br />

Heribert Dölle gratulierte ebenso wie die stellvertretende<br />

kfd-Diözesanvorsitzende Renate<br />

Schlagheck und die Vorsitzende des kfd-Stadtdekanates,<br />

Gudrun Rautenberg. Besonderen<br />

Beifall fand eine szenisch umgesetzte Chronik<br />

der kfd-Geschichte. Beim Festgottesdienst am<br />

Wochenende war dann die kfd-Bundesvorsitzende<br />

Maria Theresia Opladen zu Gast. Der kfd<br />

Heilige Dreifaltigkeit gehören heute 88 Frauen<br />

an. Die Bemühung um Nachwuchs und Integration<br />

mit den in Derendorf ansässigen muttersprachlichen<br />

Gemeinden sind laut der Vorsitzenden<br />

Adelheid Pawlak Hauptaufgaben der<br />

nächsten Zeit.<br />

Außerdem wird die Kirche Heilig Geist in<br />

Pempelfort 100 Jahre alt. Von Architekt Josef<br />

Kleesattel geplant und am 26. Oktober 1913<br />

konsekriert, prägt sie seither das Stadtbild am<br />

heutigen Carl-Mosterts-Platz. Ein mehrteiliges<br />

Jubiläumsprogramm zieht sich durch die Monate<br />

September und Oktober. Zum Beispiel gibt<br />

es am Samstag, 28. September, ab 9.30 Uhr eine<br />

„Orgel-Fahrradtour“ mit Seelsorgebereichsmusiker<br />

Hanjo Robrecht. Dabei werden die Orgeln<br />

aller sechs Kirchen der Gesamtgemeinde Heilige<br />

Dreifaltigkeit besucht. Start ist in Heilig<br />

Geist. Am Freitag, 11. Oktober, findet dort ab<br />

19.30 Uhr ein Jubiläumskonzert statt. Weitere<br />

Details des Programms hält ein in der Kirche<br />

ausliegender Flyer bereit. RM<br />

34 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013


Senioren als Möbel-Designer<br />

ALT-ERKRATH. Eine Doppelbank mit Armlehnen<br />

und ein Hocker werden in den nächsten<br />

Tagen im Außenbereich der Begegnungsstätte<br />

Gerberstraße montiert. Die Möbel haben einen<br />

besonderen Bezug zu der Caritas-Einrichtung:<br />

Denn im Rahmen des mit Landesmitteln geförderten<br />

fünfjährigen Projekts „Im Quartier bleiben<br />

– Nachbarschaft leben“ haben Senioren aus<br />

Erkrath aktiv an der Entwicklung und Gestaltung<br />

von seniorengerechten Sitzmöbeln für den<br />

AUS DEM ERZBISTUM<br />

Caritas-Begegnungsstätte nimmt an Projekt teil<br />

Waltraut Bamberg (von links), Renate Schulze und Christa Balzereit<br />

haben die Möbel mitentwickelt, auf denen sie sitzen. (Foto: RM)<br />

Kolping-Kölsch als Geschenk<br />

METTMANN. „Nicht nur im Himmel ist<br />

Heimat, sondern auch hier“, so Monsignore<br />

Winfried Motter, Diözesanpräses der Kolpingsfamilie,<br />

zu Beginn des „Gottesdienstes<br />

am Arbeitsplatz“ im Restaurant „Stadtwaldhaus<br />

Mettmann“. Wo sonst Bier fließt<br />

und Speisen verzehrt werden, kamen rund<br />

50 Personen am Abend zusammen, um gemeinsam<br />

Gottesdienst zu feiern. Als Ideengeber<br />

für diese Ortswahl<br />

diente zum einen<br />

die Tradition der „Gottesdienste<br />

am Arbeitsplatz“,<br />

zum anderen das<br />

benachbarte Neubaugebiet,<br />

so Motter.<br />

Der Gastwirt Peter<br />

Petkovic arbeitet seit 26<br />

Jahren im Stadtwaldhaus<br />

und ist zudem ein<br />

Schulfreund von Wilfried<br />

Meiswinkel, dem<br />

Vorsitzenden der Kol-<br />

öffentlichen Bereich mitgewirkt. Die Möbel<br />

sind dieses Jahr in Serienproduktion gegangen.<br />

Im Rahmen eines von Design-Professor Nicolas<br />

Beucker geleiteten Workshops der Hochschule<br />

Niederrhein und mit Hilfe der Projektbegleiterin<br />

Susanne Tyll konnten die Frauen und<br />

Männer ihre Vorstellungen von bequemem und<br />

langlebigem Mobiliar einbringen. „Das hat viel<br />

Spaß gemacht“, sind sich Waltraut Bamberg<br />

(72), Renate Schulze (84) und Christa Balzereit<br />

(85), allesamt regelmäßige<br />

Besucherinnen der<br />

Caritas-Begegnungsstätte,<br />

einig. Nicht zu steile<br />

Rückenlehnen, körperwarmes<br />

Holz für längere<br />

Verweildauer, eine<br />

nicht zu tiefe Sitzfläche<br />

und Sitzhöhe sind<br />

in ein komplettes generationsgerechtes<br />

Außenmobiliar-Programm<br />

umgesetzt worden. Als<br />

Dank für die Beteiligung<br />

der Erkrather Senioren<br />

„Gottesdienst am Arbeitsplatz“ im Restaurant<br />

pingsfamilie Mettmann.<br />

In seiner Predigt<br />

betonte Motter, das<br />

gab es Bank und Hocker<br />

geschenkt. RM<br />

Stadtwaldhaus sei „in bester Gesellschaft mit<br />

der Gaststätte des barmherzigen Samariters“.<br />

Er stellte zudem Bezüge zu biblischen Erzählungen<br />

her, die die Gastfreundschaft thematisieren,<br />

wie etwa die Hochzeit zu Kana.<br />

Als Geschenk für die Mitarbeiter und die<br />

Familie des Wirtes überreichte Motter Miniatur-Anker<br />

sowie zwei Flaschen „Kolping-<br />

Kölsch“.<br />

MM<br />

Peter Petkovic (rechts) hatte mit seinen Mitarbeitern und der Familie<br />

Monsignore Winfried Motter (links) mit dem „Gottesdienst<br />

am Arbeitsplatz“ zu Gast.<br />

(Foto: MM)<br />

Hilden, Langenfeld und Monheim:<br />

Ronald Morschheuser,<br />

Fax (0 21 73) 96 79 98<br />

Mettmann und Ratingen:<br />

Maximilian Moll,<br />

Telefon (02 02) 96 31 19 49<br />

MONHEIM. „Die schönsten Marienlieder“<br />

sollen bei einem „Offenen Singen“<br />

in der Marienkapelle mit der Adresse<br />

An d´r Kapell erklingen. Unter Begleitung<br />

von Herbert Ahlemeyer an der Orgel<br />

werden am Sonntag, 29. September,<br />

ab 16 Uhr bekannte und beliebte volkstümliche<br />

Lieder zu Ehren der Gottesmutter<br />

gesungen.<br />

UNTERFELDHAUS. Seit einem Jahr<br />

wird das Gemeindezentrum am Niermannsweg<br />

ökumenisch genutzt. Aus Anlass<br />

des ersten „Geburtstages“ wird am<br />

Sonntag, 29. September, ab 18 Uhr ein<br />

ökumenischer Dankgottesdienst gefeiert.<br />

Angekündigt haben sich der stellvertretende<br />

Kreisdechant Dr. Jürgen Rentrop<br />

aus Langenfeld und der evangelische Superintendent<br />

Frank Weber aus Haan.<br />

HILDEN. Seit einer Woche ist die Pilgergruppe<br />

aus der Gemeinde St. Jacobus auf<br />

der sechsten Etappe ihrer über mehrere<br />

Jahre währenden Wallfahrt nach Santiago<br />

de Compostela unterwegs. Daheim noch<br />

gestärkt mit dem Pilgersegen, gehen die<br />

Hildener diesmal auf dem Camino Frances<br />

in Nordspanien von Zaraquiegui bis<br />

Belorado.<br />

RATINGEN. Eine Kompositionswerkstatt<br />

für Kinder und Jugendliche findet<br />

am Samstag, 28. September, von 11<br />

Uhr bis 13 Uhr in St. Peter und Paul<br />

statt. Kinder und Jugendliche zwischen<br />

zehn und 16 Jahren sind eingeladen, am<br />

neuen Orgel-Spieltisch ihre Klang-Ideen<br />

umzusetzen. Nach dem ersten Treffen<br />

begleitet das Team die jungen Talente<br />

bei der Entwicklung ihrer Klangbilder<br />

über die nächsten Monate. Informationen<br />

und Anmeldung bei Annette<br />

Raidt unter Telefon (0 21 02) 84 73 23.<br />

WÜLFRATH. In die Welt der Gregorianik<br />

möchte Kirchenmusiker und Benediktinermönch<br />

Frater Wilhelm Lindner<br />

Interessierte mitnehmen. Die elfte Choralmesse<br />

soll an den Oktober-Donnerstagen<br />

ab dem 10. Oktober, jeweils von<br />

19.30 bis 21 Uhr, im Corneliushaus erarbeitet<br />

werden. Informationen und<br />

Anmeldung unter Telefon (0 20 58)<br />

1 79 87 92.<br />

27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 35


Remscheid und Solingen:<br />

Michael Möller,<br />

Telefon (0 21 91) 34 05 37<br />

Wuppertal: Helmut Pathe,<br />

Telefon/Fax (02 02) 8 54 08<br />

SONNBORN. Seit einigen Jahren bietet<br />

Pfarrer Albert Franck aus Luxemburg<br />

in St. Remigius Exerzitien an. In diesem<br />

Jahr stehen die Tage vom 8. bis 10. Oktober<br />

unter dem Leitwort „Prüfen wir unsere<br />

Wege, erforschen wir sie und kehren<br />

wir zum Herrn!“ (Klgl 3,40). Diese Exerzitien<br />

erfreuen sich regelmäßig großer<br />

Beliebtheit, da er selbst den Glauben zu<br />

leben versteht. Sie beginnen am Dienstag<br />

um 14.30 Uhr mit einem Lobpreis und<br />

enden am 10. Oktober mit einer Messfeier<br />

um 15 Uhr. Anmeldung unter Telefon<br />

(02 02) 57 13 83 oder per E-Mail an basilegermania@hotmail.com.<br />

WUPPERTAL. Zu einem politischen<br />

Forum lädt der Stadtverband der Frauengemeinschaft<br />

(kfd) am Montag, 30. September,<br />

ins Internationale Begegnungszentrum,<br />

Hünefeldstraße 54a, ein. Marianne<br />

Krautmacher stellt einen Bericht<br />

über Altersarmut in Wuppertal vor. Die<br />

kfd will mit dem Forum die Möglichkeit<br />

eröffnen, mit Fachleuten aus Politik und<br />

Gesellschaft ins Gespräch zu kommen.<br />

Die Veranstaltung beginnt um 16.30 Uhr.<br />

AUS DEM ERZBISTUM<br />

„Mehr als Geldverdienen“<br />

Wohlfahrtsverbände weisen auf Missstand hin<br />

Vertreter der Wohlfahrtsverbände standen symbolisch hinter den<br />

„Langzeitarbeitslosen“ aus Pappe.<br />

(Foto: MÖ)<br />

REMSCHEID. Erst irritiert, dann neugierig reagierten<br />

die Bürger in Remscheids Einkaufsstraße<br />

und auf dem Wochenmarkt, als zehn<br />

Pappfiguren durch die Stadt getragen wurden.<br />

Vertreter der Wohlfahrtsverbände machten mit<br />

ihrer Aktion auf die Situation der Langzeitarbeitslosen<br />

aufmerksam. Auf der Rathaustreppe<br />

kamen auch Vertreter der Remscheider Lokalpolitik<br />

hinzu. Unter dem Motto „Stell mich<br />

an, nicht ab“ sollte so nicht nur Solidarität ausgedrückt,<br />

sondern auch Druck auf die Parteien<br />

gemacht werden. Wie Werner Fußwinkel, Vorsitzender<br />

des Caritasverbands Remscheid, ausführte,<br />

seien 2000 Menschen in Remscheid nur<br />

schwer in den Arbeitsmarkt<br />

vermittelbar. 400<br />

davon hätten die Chance<br />

auf „Arbeitsgelegenheitsangebote“.<br />

1600 fielen<br />

durch das Netz.<br />

Die Förderung werde<br />

immer mehr zurückgefahren,<br />

stellten alle Vertreter<br />

der Wohlfahrtspflege<br />

fest. Besonders<br />

betroffen seien hier Arbeitslose<br />

mit einem physischen<br />

oder psychischen<br />

Handicap. „Arbeit<br />

ist mehr als Geld<br />

<strong>Was</strong> wäre Barmen ohne St. Antonius?<br />

verdienen“, stellte Fußwinkel<br />

heraus. MÖ<br />

Weihbischof Dominikus Schwaderlapp feiert Festmesse<br />

WUPPERTAL. Mit einem Konzert in<br />

der Kirche am Kolk beginnen am Sonntag,<br />

29. September, um 17 Uhr die 40.<br />

Wuppertaler Orgeltage. Das Abschlusskonzert<br />

findet am Sonntag, 13. Oktober,<br />

17 Uhr, in St. Johann Baptist statt.<br />

>> www.orgeltage.de<br />

REMSCHEID. Die Kolpingsfamilie<br />

Remscheid lädt zum „Offenes Singen<br />

zum Herbst bei Wein und Käse“ ein am<br />

Sonntag, 6. Oktober, ab 16.30 Uhr im<br />

Pfarrzentrum St. Josef, Menninghauser<br />

Straße. Unterstützung kommt von der Seniorenkantorei<br />

St. Suitbertus.<br />

LÖHDORF. Spannend, hintergründig,<br />

zum Staunen. Dass diese Beschreibung<br />

auf die Bibel zutrifft, soll im Pfarrheim<br />

Liebfrauen künftig einmal im Monat gezeigt<br />

werden. In gemütlicher Atmosphäre<br />

sollen Bibelpassagen betrachtet werden.<br />

Das erste Treffen ist am Dienstag, 8.<br />

Oktober, um 19.30 Uhr. Weitere Informationen<br />

bei Gabi Halfkann unter Telefon<br />

(02 12) 6 11 70 und Meike Haarbeck unter<br />

Telefon (02 12) 2 64 20 35.<br />

BARMEN. Eine „steingewordene Predigt“<br />

sei die St.-Antonius-Kirche, betonte Dr.<br />

Dominikus Schwaderlapp. Der Weihbischof<br />

feierte am vergangenen Sonntagmorgen<br />

anlässlich des 40-jährigen Kirchweihjubiläums<br />

eine Festmesse in St. Antonius.<br />

Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp<br />

machte in seiner Predigt die Bedeutung von<br />

Kirchbauten als lebendige Zeugnisse deutlich.<br />

(Foto: MM)<br />

Rund 300 Messbesucher waren gekommen.<br />

Der Neubau der heutigen Kirche war vor 40<br />

Jahren erforderlich geworden, da der Alte<br />

Markt umgebaut und der Kaufhauskomplex<br />

mit dem Parkhaus errichtet wurde.<br />

Unter der Leitung von Kantor Stefan Starenberger<br />

ließen der Erwachsenenchor, Instrumentalisten<br />

und Solisten die Missa in B<br />

(„Theresienmesse“) von Joseph Haydn erklingen<br />

und trugen so zur Gestaltung des<br />

Festgottesdienstes bei.<br />

In seiner Predigt griff Schwaderlapp drei<br />

Elemente des Kirchraums auf, um zu verdeutlichen,<br />

dass Kirchen „ein lebendiges<br />

Zeugnis“ seien. Das Fundament sei zwar<br />

nicht sichtbar, aber unerlässlich. „Der Altar<br />

ist das Zentrum dieser Kirche“ und „das<br />

Zentrum der Gemeinschaft“, sagte Schwaderlapp<br />

im Hinblick auf die Eucharistie.<br />

Wie ein „Zeigefinger in den Himmel“ seien<br />

die Türme. „Sie möchten, dass wir unseren<br />

Blick auch einmal in den Himmel richten,<br />

aber nicht, um die Erde zu vergessen, sondern<br />

um uns klar zu werden, wohin wir unterwegs<br />

sind“.<br />

Beim anschließenden Stehempfang bestand<br />

die Möglichkeit zum Gespräch mit<br />

dem Weihbischof.<br />

MM<br />

36 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013


Segen vom Hochmeister<br />

LINDLAR. Zur Segnung des neuen Deutschorden-Altenzentrums<br />

Pfarrer-Braun-Haus kam<br />

hoher Besuch aus Wien: der Hochmeister des<br />

Deutschen Ordens, Generalabt Dr. Bruno Platter<br />

OT. Gemeinsam mit Dechant Stephan Pörtner<br />

zelebrierte er ein Pontifikalamt in der St.-<br />

Anna-Kapelle des Altenzentrums. In seiner Predigt<br />

erinnerte er daran, dass sich der Deutschor-<br />

AUS DEM ERZBISTUM<br />

Altenzentrum des Deutschordens mit eigener Kapelle<br />

Generalabt Dr. Bruno Platter im Gespräch mit den Bewohnern des<br />

Altenzentrums Pfarrer-Braun-Haus.<br />

(Foto: HC)<br />

Aktionstag lädt zur Begegnung ein<br />

Motto lautet: „Wer offen ist, kann mehr erleben“<br />

OBERBERGISCHER KREIS. Im Rahmen<br />

der bundesweiten „Interkulturellen Woche“<br />

findet auch in diesem Jahr wieder der traditionelle<br />

zentrale Aktionstag auf dem Marktplatz<br />

in Bergneustadt statt. Er beginnt mit einem<br />

ökumenischen Gottesdienst am Samstag,<br />

28. September, um 11 Uhr. Am Aktionstag<br />

beteiligen sich zahlreiche Gruppen und<br />

Vereine aus dem gesamten Oberbergischen<br />

Kreis. „Die Besucher haben Gelegenheit,<br />

sich an den Ständen rund um den Rathausplatz<br />

zu informieren und im Zelt Menschen<br />

aus den verschiedenen Regionen dieser Erde<br />

zu begegnen“, erklärte Gabriele Goldschmidt<br />

vom Fachdienst für Integration und Migration<br />

des Caritasverbandes.<br />

Unter dem Motto „Wer offen ist, kann<br />

mehr erleben“ fanden im Lauf der vergangenen<br />

Woche zahlreiche Angebote und Initiativen<br />

der kulturellen Begegnung und Bildung<br />

statt. Im Oberbergischen Kreis vorhandene<br />

Beratungsstellen wie die Integrations- und<br />

Migrationsberatung der Caritas, die Begegnungsstätte<br />

Hackenberg oder die Kreisvolkshochschule<br />

stellten sich vor. Um interkulturelle<br />

Begegnung geht es auch am Tag der<br />

den bereits seit mehr als 800 Jahren der Pflege,<br />

Hilfe und Zuwendung als Dienst am Nächsten<br />

widme. Im Anschluss an die Messe, in der die<br />

St.-Anna-Kapelle gesegnet wurde, gingen der<br />

Hochmeister und Dechant Pörtner gemeinsam<br />

mit der Heimleiterin Elisabeth Rückl durch das<br />

Haus, um die Wohnbereiche zu segnen. Generalabt<br />

Platter nahm sich viel Zeit für Gespräche<br />

mit den Bewohnern.<br />

Das neue Altenzentrum<br />

zeichnet sich durch zeitgemäße<br />

Wohnformen<br />

wie Hausgemeinschaften<br />

und „Wohnen mit<br />

Service“ aus. Besonders<br />

dankbar sind die Verantwortlichen<br />

für die Unterstützung<br />

durch das Erzbistum<br />

Köln. Mit Hilfe<br />

des Erzbistums und den<br />

notwendigen Eigenmitteln<br />

konnte die St.-Anna-Kapelle<br />

gebaut werden.<br />

Weitere Informationen<br />

gibt es im Internet.<br />

HC<br />

>> www.seniorendienste.de<br />

deutschen Einheit am Donnerstag, 3. Oktober.<br />

Denn die Moscheegemeinden im Oberbergischen<br />

Kreis öffnen an dem Tag ihre Moscheen<br />

für alle Interessierten. In diesem Jahr<br />

ist das Motto „Islamische Kunst und Kultur“.<br />

HC<br />

Viele Möglichkeiten der Begegnung bietet<br />

die „Interkulturelle Woche“. (Foto: HC)<br />

Oberbergischer Kreis: Heike Cosler,<br />

Telefon (0 21 92) 8 37 07<br />

Altenkirchen: N.N.<br />

Telefon<br />

MARIENTHAL. Die ersten Monate der<br />

Amtszeit von <strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong> und Prognosen<br />

zu seiner weiteren Amtsführung<br />

stehen im Mittelpunkt der nächsten Veranstaltung<br />

des „marienthaler forums“.<br />

Am Samstag, 28. September, spricht Stefan<br />

von Kempis, stellvertretender Leiter<br />

von Radio Vatikan, zum Thema „An<br />

die existenziellen Enden der Erde gehen.<br />

<strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong>: Zwischenbilanz und<br />

Perspektiven zur Amtsführung“. Beginn<br />

im Marienthaler Hof ist um 10.30 Uhr.<br />

GUMMERSBACH. Mit einer Messe<br />

wird am Freitag, 4. Oktober, um 17.30<br />

Uhr in der Pfarrkirche St. <strong>Franziskus</strong> die<br />

bundesweite Eröffnung der missio-Kampagne<br />

zum Monat der Weltmission gefeiert.<br />

Anschließend findet in „Halle 32“,<br />

Brückenstraße 4, ein Abend mit Musik<br />

und Impressionen aus Ägypten statt.<br />

GUMMERSBACH-DERSCHLAG. Der<br />

Kirchenchor „Cäcilia“ Derschlag gibt<br />

am Sonntag, 6. Oktober, um 17 Uhr, in<br />

der Kirche St. Elisabeth anlässlich seines<br />

125-jährigen Bestehens ein Benefizkonzert.<br />

Es wirken mit die Chöre der katholischen<br />

Kirchengemeinden, der Evangelisch-Freikirchlichen<br />

Gemeinde, der<br />

evangelischen Kirchengemeinden Derschlag<br />

und deren Bläserchöre.<br />

WIEHL. Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher<br />

Kirchen (ACK) lädt zu einem Vortrag<br />

über den Reformator Martin Luther<br />

ein am Dienstag, 8. Oktober, um 19.30<br />

Uhr, ins Gemeindehaus der Evangelisch-<br />

Freikirchlichen Gemeinde in Wiehl, Hüttenstraße<br />

1-5. Referent ist Benediktinerpater<br />

Dr. Augustinus Sander von der Abtei<br />

Maria Laach.<br />

ALTENKIRCHEN. Der Caritasverband<br />

und die Beratungsstelle des Evangelischen<br />

Kirchenkreises bieten ab dem 22.<br />

Oktober einen Qualifizierungskurs zur<br />

Familienbegleiterin an. An fünf Abenden<br />

wird den Interessierten vermittelt, Familien<br />

in schwierigen Lebenssituationen zu<br />

helfen und sie zu entlasten. Der Kurs findet<br />

dienstags von 19 bis 21.30 Uhr in der<br />

Beratungsstelle, Stadthallenweg 12, statt.<br />

Anmeldungen bei der Caritas-Beratungsstelle<br />

unter Telefon (0 26 81) 20 56.<br />

27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 37


Rheinisch-Bergischer Kreis:<br />

Siegbert Klein,<br />

Mobil (01 77) 6 12 20 10<br />

Leverkusen: Kathrin Becker,<br />

Mobil (01 62) 9 40 70 14<br />

BERGISCH GLADBACH. Im Rahmen<br />

der Bergisch Gladbacher Orgeltage<br />

ist am Samstag, 28. September, um<br />

19.30 Uhr in St. Laurentius Georg Friederich<br />

Händels ,,Messias” zu hören, in<br />

Auszügen arrangiert für Saxophonquartett<br />

und Orgel. Es wirken mit das<br />

Saxophonensemble ,,Art of Sax” und<br />

Dirk-Johannes Neumann an der Orgel.<br />

BERGISCH GLADBACH. „Kolping<br />

klönt kreativ“ heißt es am Dienstag,<br />

1. Oktober, um 15 Uhr im Treffpunkt<br />

Laurentiushaus, Laurentiusstraße 4-12.<br />

Referentin Monika Benkel liefert „Aktives<br />

für Körper, Geist und Seele“.<br />

LEICHLINGEN. Das Oratorium „Elias“<br />

von Felix Mendelssohn Bartholdy<br />

steht als Projekt des Kirchenchores im<br />

März 2014 auf dem Programm. Die ab<br />

Mittwoch, 2. Oktober, um 19.45 Uhr<br />

beginnenden Proben sind auch für sangesfreudige<br />

Nichtmitglieder offen. Informationen<br />

bei Kantorin Pia Gensler-<br />

Schäfer unter Telefon (0 21 75) 40 46.<br />

SCHLEBUSCH. Orgelmusik zu vier<br />

Händen und vier Füßen wird am Sonntag,<br />

6. Oktober, um 19.30 Uhr in der<br />

Pfarrkirche St. Andreas erklingen.<br />

Ludger Morck aus Duisburg und Dieter<br />

Lorenz aus Geldern spielen unter<br />

anderem die „Nussknacker-Suite“ von<br />

Tschaikowsky und die „Kleine Nachtmusik“<br />

von Mozart.<br />

OPLADEN. Zu einer Autorenlesung<br />

mit Michael Schreckenberg lädt die<br />

Bücherei St. Michael am Dienstag, 1.<br />

Oktober, um 19.15 Uhr ein. Schreckenberg<br />

liest Auszüge aus seinen Kriminalromanen,<br />

die im Bergischen Land<br />

und Rheinland spielen.<br />

WIESDORF. Unter dem Titel „Mit allen<br />

<strong>Was</strong>sern gewaschen – Heiliger<br />

Geist“ sind bei einer Ausstellung in der<br />

Kirche Herz Jesu ab sofort bis zum 5.<br />

Oktober Kunstwerke von Birgit Bührlé,<br />

Petra Müllewitsch, Andreas Seremak<br />

und Sandra Struck-Germann zu<br />

sehen. Die Kirche ist geöffnet Dienstag<br />

bis Freitag von 10 bis 18 Uhr und am<br />

Wochenende zu den Gottesdiensten.<br />

AUS DEM ERZBISTUM<br />

Kraftvoll die Gesellschaft mitgestalten<br />

Generalvikar beim Kirchweihfest in St. Clemens<br />

PAFFRATH. „Gut, dass man die alte Kirche<br />

nicht abgerissen hat, sondern harmonisch<br />

erweiterte“, lobte Generalvikar Dr. Stefan<br />

Heße am Sonntag die Entscheidung der Pfarrei<br />

St. Clemens in Bergisch Gladbach-Paffrath<br />

damals vor 100 Jahren. Er halte nichts<br />

von Abriss und Neubau, denn die alte Kirche<br />

reiche über 900 Jahre zurück und zeige<br />

anschaulich die lange Geschichte der Menschen<br />

in Paff rath mit Gott. Diese lange Geschichte<br />

und das Wachstum der Gemeinde<br />

machten auch deutlich, dass man sich nicht<br />

hetzen brauche, denn zu jeder Zeit gäbe es<br />

Ermutigendes und Belastendes.<br />

Von außen betrachtet, so der Generalvikar,<br />

erscheine die Kirche wie eine starke Burg,<br />

stabil und fest. Sie gebe Schutz und Zuflucht,<br />

aber Christen müssten sie auch wieder verlassen,<br />

weil Drinnen und Außen zusammengehörten.<br />

Christen hätten den Auftrag, kraftvoll<br />

nach draußen zu gehen, um die Gesellschaft<br />

nach christlichen Werten zu gestalten.<br />

Wesentlich dazu gehöre, dass man die Menschen<br />

am Rand der Gesellschaft nicht aus<br />

den Augen verliere. Zur Feier waren auch<br />

Mitglieder der rumänischen Partnergemeinde<br />

aus Brasov gekommen.<br />

KL<br />

Zachäus kommt gratulieren<br />

Auch am Kirmespatron ging die Zeit nicht spurlos<br />

vorbei: Die Vorsitzende der Kolpingsfamilie<br />

Steinbüchel, Claudia Duven, mit dem alten und<br />

dem neuen Zachäus.<br />

(Foto: KB)<br />

Vor dem Entzünden hatte Generalvikar Dr.<br />

Stefan Heße die Kerze zur Erinnerung an die<br />

Kirchweihe vor 100 Jahren gesegnet.<br />

Kolpingsfamilie feiert Kirmes und 60. Geburtstag<br />

STEINBÜCHEL. Wahrscheinlich wird er sich<br />

wieder zieren. Erst wenn er genau Bescheid<br />

weiß, was das Jahr über so gelaufen ist, bequemt<br />

sich der Zachäus nämlich in der Regel<br />

aus seinem „Grab“. Vielleicht hat er es bei seiner<br />

Erweckung am kommenden Sonntag, 29.<br />

September, aber auch etwas eiliger – immerhin<br />

gibt es einen runden Geburtstag zu feiern.<br />

Die Kolpingsfamilie Steinbüchel, die seit 1981<br />

die Kirmes an St. Nikolaus organisiert, feiert<br />

nämlich ihr 60-Jähriges. „Ich hoffe, dass viele<br />

von denen aus den Anfangsjahren mit dabei<br />

sein werden“, sagt die Vorsitzende Claudia Duven.<br />

Sechs Gründungsmitglieder leben noch<br />

und wurden schon für ihre 60-jährige Mitgliedschaft<br />

geehrt.<br />

Manche Tradition musste im Laufe der Jahre<br />

aufgegeben werden. „Seit 2003 machen wir<br />

zum Beispiel keine Karnevalssitzung mehr,<br />

weil die Organisation personell nicht mehr zu<br />

stemmen war“, sagt Duven. Andere Traditionen<br />

dagegen sind höchst lebendig. „Für die Nikolausfeier<br />

beispielsweise bekomme ich Jahr<br />

für Jahr mehr Anfragen“, berichtet Duven. Die<br />

Kirmes wird inzwischen nur noch am Sonntag<br />

gefeiert, das aber mit umso mehr Freude:<br />

Los geht es um 9 Uhr in der Kirche St.<br />

Nikolaus mit einer Festmesse mit dem Präses<br />

des Kolping-Bezirksverbandes Leverkusen,<br />

Pfarrer Ulrich Kern, und Diözesanpräses<br />

Monsignore Winfried Motter. KB<br />

38 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013


Im Antoniuskolleg swingte es<br />

Erster Bergischer Jazz-Workshop<br />

So könnte sie ausgesehen haben<br />

NIEDERDOLLENDORF. Die Klosteranlage<br />

Heisterbach strahlt wieder in voller Schönheit.<br />

<strong>Was</strong> die Zisterzienser vor 800 Jahren im Peterstal<br />

schufen und nach der Säkularisation vor 200<br />

Jahren niedergerissen wurde, kann nun als maßstabgetreues<br />

Modell bis zum 3. November an<br />

jedem Sonntag und am Feiertag von 10 bis 12<br />

Uhr in der „Heimatstube“ an der Friedensstraße<br />

bestaunt werden.<br />

Da nur die mittelalterliche Chorruine heute<br />

noch steht – über das Aussehen der übrigen<br />

Klosteranlage ist wenig bekannt – holte sich<br />

Modellbauer Wilhelm Bracht Hilfe beim Vorsitzenden<br />

der Stiftung Abtei Heisterbach, Pfarrer<br />

Georg Kalckert, und bei Dr. Christoph Keller,<br />

der die Ausgrabungen der Klosteranlage geleitet<br />

hatte. Der Archäologe konnte den genauen<br />

Grundriss und einige Erkenntnisse aus den<br />

Bodenfunden liefern. Als Vorbilder für den Bau<br />

wurden ähnliche Zisterzienser-Gebäude in Altenberg,<br />

Eberbach und Arnsburg in der Wetterau<br />

besichtigt. Fünf Jahre lang arbeitete der<br />

„Baumeister“ mit viel Liebe zum Detail – allein<br />

ein Jahr brauchte er um 18 000 winzige<br />

Schindeln zu fertigen – an dem Modell, das<br />

dem aktuellen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse<br />

entspricht. Jetzt erhält der Besucher<br />

AUS DEM ERZBISTUM<br />

NEUNKIRCHEN. Swingende Phrasierungen,<br />

Synkopen, Scat-Gesang . . . Im Antoniuskolleg<br />

(AK) wurde gejazzt. Beim Ersten Bergischen<br />

Jazz-Workshop gaben Spitzenmusiker ihr Wissen<br />

und ihre Erfahrungen an Amateure weiter.<br />

Musik wurde im Antoniuskolleg schon immer<br />

groß geschrieben. Schon bald nach der<br />

Gründung 1899 erhielt das „Konvikt“ ein<br />

Schulorchester, mit der Gründung der Big Band<br />

machte Pater Alexander Lenfert, SDB, das Antoniuskolleg<br />

und den Salesianerorden über die<br />

Grenzen Neunkirchens hinaus bekannt und seit<br />

zwei Jahren gehören auch zwei Bläserklassen<br />

zum Schulangebot.<br />

Da konnte Schulleiter Gerhard Müller nicht<br />

„nein“ sagen, als die Organisatoren des „Ersten<br />

Bergischen Jazz-Workshops“ einen passenden<br />

Spielort suchten. „Wir geben dem Jazz gerne<br />

eine Bühne“, betont er, „das passt zu uns. Und<br />

für die Schüler und Eltern ist es natürlich toll,<br />

so hautnah dabei zu sein.“ Ganz hautnah dran<br />

waren zwei AK-Schüler, die ein Stipendium erhalten<br />

hatten, und der Schulleiter selbst, der bei<br />

Hugo Read Saxophon spielte. Die Veranstalter<br />

waren begeistert von der „idealen Location“<br />

und den „supertollen Partnern“. Intensiv trainierten<br />

49 Teilnehmer mit den Dozenten. Am<br />

letzten Tag zeigten sie beim Abschlusskonzert,<br />

was sie gelernt hatten.<br />

CG<br />

Frank Haunschild begeisterte an der Gitarre.<br />

(Foto: CG)<br />

Ein Modell zeigt die Klosteranlage von Heisterbach<br />

eine Vorstellung wie es einst aussah im Peterstal.<br />

Wenn in Heisterbach ein geeigneter Platz<br />

gefunden worden ist, erhält die Stiftung Abtei<br />

Heisterbach das 1,5 mal zwei Meter große<br />

Modell als Dauerleihgabe.<br />

CG<br />

Die ersten Besucher waren vom Modell der<br />

Klosteranlage begeistert. (Foto: CG)<br />

Eitorf, Hennef, Königswinter,<br />

Neunkirchen, Siegburg,<br />

Sankt Augustin und Troisdorf:<br />

Christa Gast,<br />

Telefon (0 22 44) 46 85<br />

BAD HONNEF. Eine Seniorenfreizeit<br />

mit Zeiten der Stille, Besinnung, Meditation<br />

sowie begleiteten Wanderungen<br />

und kulturellen Ausflügen bietet die<br />

Begegnungsstätte Haus Magdalena,<br />

Königin-Sophie-Straße 10, vom 21. bis<br />

25. Oktober an. Informationen und Anmeldung<br />

unter Telefon (0 22 24) 95 00.<br />

OBERPLEIS. Der ökumenische Arbeitskreis<br />

lädt ein zur 19. Kult(o)ur am<br />

Sonntag, 29. September, auf den Heisterberg<br />

in Dollendorf. Gestartet wird<br />

um 14.14 Uhr am Busbahnhof Oberpleis<br />

(Linie 520). Die Teilnahme ist<br />

kostenlos.<br />

RHEIDT. Ein Literaturfrühstück im<br />

Pfarrheim St. Dionysius bietet das<br />

Team der Pfarrbücherei ab sofort einmal<br />

im Monat mittwochs von 9.30 bis<br />

11.45 Uhr. Informationen unter Telefon<br />

(0 22 08) 65 15.<br />

WINDHAGEN. Einen gemeinsamen<br />

Erntedankgottesdienst feiern die Gemeinden<br />

des Seelsorgebereiches Rheinischer<br />

Westerwald am Sonntag, 29.<br />

September, um 10.30 Uhr auf dem Hof<br />

Rüddel in Hüngsberg.<br />

EUDENBACH. Zum Morgenlob in der<br />

Pfarrkirche mit anschließender Vogelwanderung<br />

lädt am Samstag, 5. Oktober,<br />

um 7.45 Uhr der Ortsausschuss<br />

ein. Unter der fachkundigen Leitung<br />

von Johannes Herzog werden bei einem<br />

Spaziergang durch den Oberhau heimische<br />

Vögel beobachtet und belauscht.<br />

Rückkehr gegen 9 Uhr. Danach sind<br />

alle Teilnehmer zu einem Frühstück im<br />

Pfarrheim eingeladen.<br />

HENNEF. Für alle Kinder, die gerne<br />

einmal Artist oder Clown wären, veranstaltet<br />

der Jugendarbeitskreis Hennef-Ost<br />

in der Woche vom 21. bis 25.<br />

Oktober den Zirkus Jakholino. Jedes<br />

Kind kann ganz nach Neigung und Fähigkeiten<br />

ein oder zwei Nummern ausprobieren,<br />

einstudieren und diese bei<br />

der großen Gala-Vorstellung zum Abschluss<br />

der Woche vorführen. Anmeldung<br />

unter Telefon (0 22 42) 86 94 12<br />

oder per E-Mail: mail@jakho.de<br />

27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 39


Bad Münstereifel, Euskirchen und<br />

Zülpich: Anja Krieger<br />

Telefon (0 22 51) 5 51 36<br />

Bornheim, Meckenheim und<br />

Rheinbach: Erhard Schoppert,<br />

Telefon/Fax (02 28) 32 22 55<br />

MARIA RAST. Zur Eröffnung des Rosenkranzmonats<br />

lädt die Bildungsstätte<br />

am Dienstag, 1. Oktober, ein. Um<br />

19.30 Uhr findet zunächst die Eucharistiefeier<br />

in der Hauskapelle statt, anschließend<br />

eine Lichterprozession zum<br />

Schönstatt-Heiligtum. Die musikalische<br />

Gestaltung übernimmt der Kirchenchor<br />

St. Cäcilia aus Kirchheim.<br />

BLEIBACH-HARDT. Der Kinder- und<br />

Jugendchor des Seelsorgebereiches<br />

lädt zu einer Musicalaufführung am<br />

Sonntag, 29. September, um 15 Uhr im<br />

Pfarrheim Heilig Kreuz in Kreuzweingarten,<br />

Weingartenstraße 14, ein. Unter<br />

der Leitung von Seelsorgebereichsmusikerin<br />

Julia Wunsch singen und spielen<br />

die Kinder und Jugendlichen „Der<br />

verlorene Sohn“, ein Musical von Markus<br />

Hottiger und Markus Heusser.<br />

VEYTAL. Zu einer Autorenlesung mit<br />

Resi Gollmann laden Pfarrgemeinderat,<br />

Familienzentrum und Andheri-Hilfe<br />

ein. Am Donnerstag, 10. Oktober,<br />

wird Gollmann aus ihrem Buch „Einfach<br />

Mensch - Das Unmögliche wagen<br />

für unsere Welt“ lesen. Beginn ist um<br />

19.30 Uhr im Burghof, Wingert 52, in<br />

Kommern.<br />

EUSKIRCHEN. Das zweite Benefizkonzert<br />

zugunsten der Notschlafstelle<br />

des Caritasverbandes Euskirchen findet<br />

am Freitag, 11. Oktober, um 19.15 Uhr<br />

in der Kirche Herz Jesu statt. Regionalkantor<br />

Manfred Sistig, Jürgen Schuster<br />

vom WDR-Rundfunkorchester, Konzerttrompeter<br />

Daniel Ackermann und<br />

Orchestermusiker Heiko Wahl spielen<br />

Werke von Bach, Händel, Haydn, Mouret<br />

und Britten.<br />

ALFTER. Einen Herbstmarkt veranstalten<br />

die Jugendlichen der Pfarrgemeinde<br />

St. Matthäus am Sonntag, 6. Oktober,<br />

von 10.30 bis 19 Uhr im Pfarrheim am<br />

Hertersplatz 14. Zu diesem Markt werden<br />

noch Helfer gesucht. Wer das Projekt<br />

unterstützen möchte, kann sich bei<br />

Udo Brüsselbach unter Telefon (02 28)<br />

7 48 29 61 melden. Mit dem Erlös des<br />

Herbstmarktes soll die Kinder- und Jugendarbeit<br />

in Alfter unterstützt werden.<br />

AUS DEM ERZBISTUM<br />

Im Schuppen beinahe vergessen<br />

Wegekreuz restauriert und neu aufgestellt<br />

Frischer Blumenschmuck zeigt, dass das neu<br />

aufgestellte „Siepen-Kreuz“ angenommen<br />

wird.<br />

(Foto: AK)<br />

„Neue Pfade“ auf gutem Weg<br />

ELSIG. Viele der älteren Einheimischen hatten<br />

das „Siepen-Kreuz“ noch in Erinnerung, berichten<br />

Heinz Krupp, Leo Schäfer, Heinz-Georg<br />

Meyers und Friedel Meyers, die vor einigen<br />

Monaten das alte Wegekreuz in einem Schuppen<br />

von Josef Siepen wiederfanden. Eine Rstaurierung<br />

stand für die ehemaligen Kirchenvorstands-<br />

und Pfarrgemeinderatsmitglieder<br />

sofort außer Frage. Laut Siepens Aussage hatte<br />

sein Vater Wilhelm, ein ortsansässiger Landwirt,<br />

das Wegekreuz in den 60er-Jahren selbst<br />

hergestellt und als Ersatz für ein marodes Holzkreuz<br />

an einem seiner Felder am Ortsrand aufgestellt.<br />

Im Rahmen von Flurbereinigungsverfahren<br />

in den 80er-Jahren, geänderter Wegführung<br />

und Grundbesitzerwechsel musste das<br />

Kreuz entfernt werden. Beim Auffinden, so berichteten<br />

die Männer, hätten Kreuz und Korpus<br />

„recht lädiert“ ausgesehen. In Eigenregie<br />

hat die Gruppe es sandstrahlen und verzinken<br />

lassen, dann mehrfach lackiert und den Korpus<br />

ausgebessert. Nachdem der neue Standort<br />

am Wirtschaftsweg nach Wisskirchen, unweit<br />

des ursprünglichen Standortes, von der Stadtverwaltung<br />

Euskirchen festgelegt worden war,<br />

stellte Schäfer einen Sockel für das Kreuz her.<br />

Den betonierten die engagierten Männer ein,<br />

stellten das Kreuz auf, ebneten das Areal rundum,<br />

säten Gras und pflanzten zwei Hainbuchen<br />

seitlich des Kreuzes. Kaplan Rajesh Pare SVD<br />

segnete das Kreuz. Es soll zukünftig als Station<br />

in die jährliche Bittprozession eingebunden<br />

werden.<br />

AK<br />

Projekt des Georgsrings schafft Zertifi zierung<br />

Die Pflege des Platzes um die Rheinbacher Waldkapelle ist nur eines<br />

der zahlreichen Projekte der Initiative „Neue Pfade“. (Foto: ES)<br />

RHEINBACH. Auf zehn erfolgreiche Jahre<br />

blickt die Arbeitsloseninitiative „Neue Pfade“<br />

zurück. Das vom Georgsring, einer Gruppe<br />

ehemaliger DPSG-Pfadfinder um den früheren<br />

Stammesvorsitzenden Werner Gerhards, ins Leben<br />

gerufene Projekt hat inzwischen über 1300<br />

arbeitslose Jugendliche betreut. Mehr als einem<br />

Viertel davon gelang es, danach in ein festes Arbeitsverhältnis<br />

einzusteigen. Von Handwerksmeistern<br />

angeleitet, engagierten sich die Arbeitslosen<br />

in zahlreichen Projekten. Sie pflegten<br />

den Platz an der Rheinbacher Waldkapelle<br />

und stellten Teile der römischen <strong>Was</strong>serleitung<br />

wieder her. Mehr als 500 Ruhebänke im linksrheinischen<br />

Kreisgebiet gehen auf das Konto<br />

der „Neuen Pfade“. In zahlreichen kirchlichen<br />

und kommunalen<br />

Einrichtungen legten sie<br />

Hand an. Dieses Engagement<br />

wurde jetzt offiziell<br />

belohnt: „Neue Pfade“<br />

hat sich mit Erfolg<br />

einem national und EUgültigen<br />

Zertifizierungsverfahren<br />

gestellt, dieses<br />

mit Erfolg abgeschlossen<br />

und die amtliche Anerkennung<br />

erhalten. Sie<br />

wurde von der unabhängigen<br />

Zertifizierungsstelle<br />

CERTQUA (Bonn)<br />

durchgeführt und wird<br />

in Zukunft regelmäßig<br />

überprüft. ES<br />

40 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013


AUS DEM ERZBISTUM<br />

Bonn: Beate Behrendt-Weiß,<br />

Telefon (0 22 26) 1 55 43<br />

Bornheim, Meckenheim und<br />

Rheinbach: Erhard Schoppert,<br />

Telefon/Fax (02 28) 32 22 55<br />

Vertreter der Wohlfahrtsverbände sowie Pflegekräfte setzen sich für eine bessere gesellschaftliche<br />

Anerkennung und angemessene Vergütung für ambulante Pflegedienste ein. (Foto: BBW)<br />

Grenzen sind erreicht<br />

Wohlfahrtsverbände fordern bessere Vergütung von Pfl ege<br />

Kostenlose Bücher für alle<br />

BONN. Die Bonner Wohlfahrtsverbände schlagen<br />

Alarm in Sachen Ambulanter Pflege. Schon<br />

im Mai hatten sie im Zuge landesweiter Demonstrationen<br />

gehofft, dass die Kostenträger,<br />

Pflege- als auch Krankenkassen und Politik, ein<br />

Einsehen haben könnten. „Für uns sind die Bedingungen,<br />

unter denen wir Ambulante Pflege<br />

leisten, existenzgefährdend“, so Caritasdirektor<br />

Jean-Pierre Schneider, derzeit Vorsitzender<br />

der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege<br />

Bonn. Und auch die Patienten erhielten<br />

nicht die Leistungen, die dringend notwendig<br />

und teils auch gesetzlich zugesagt seien. Wie<br />

das konkret im Alltag aussieht, schilderten eindrucksvoll<br />

Pflegefachkräfte wie Atila Alkaya.<br />

Seine tägliche Tour zu 17 meist schwer kranken,<br />

dementen und einsamen Patienten, die im<br />

Minutentakt mit genau vorgeschriebenen Leistungen<br />

versorgt werden müssten, bringe ihn oft<br />

an seine Grenzen - auch menschlich. Wie er leiden<br />

fast alle Pflegekräfte, aber auch die Verantwortlichen<br />

in den Einrichtungen, wo Papierkrieg<br />

den Alltag bestimme. Auch für Ulrich Hamacher,<br />

Geschäftsführer Diakonisches Werk,<br />

sind die Grenzen der Rationalisierung erreicht.<br />

Er sprach von einem „Generalangriff auf die<br />

Pflegedienste“. Höhere Pflegesätze gehörten<br />

dringend auf die politische Agenda. BBW<br />

Schützenjugend stellt offenen Bücherschrank auf<br />

ERSDORF. Einen offenen Bücherschrank stellte<br />

die Schützenjugend des Bezirksverbandes<br />

Voreifel auf dem Parkplatz der Raiffeisenbank<br />

auf. Damit fand das Projekt der BDKJ-Sozialaktion<br />

„72 Stunden – Uns schickt der Himmel“<br />

seinen Abschluss. Die Schülerschützen<br />

und Jungschützen hatten bei der Aktion fünf<br />

offene Bücherschränke gebaut und diverse Bücher-Flohmärkte<br />

veranstaltet.<br />

Der Erlös der<br />

Flohmärkte wurde bereits<br />

im Juli an verschiedene<br />

soziale Einrichtungen<br />

übergeben. Nun werden<br />

die Bücherschränke<br />

nach und nach aufgestellt.<br />

Anne Klein, Jungschützenmeisterin<br />

der<br />

St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft<br />

Ersdorf-<br />

Altendorf, freute sich<br />

über die Bereitschaft<br />

seitens der Raiffeisenbank,<br />

die Fläche für<br />

den Schrank auf dem Parkplatz ihrer Ersdorfer<br />

Filiale zur Verfügung zu stellen. Die vier weiteren<br />

Bücherregale sollen in Rheinbach und<br />

Wachtberg aufgestellt werden. Für den Bücherschrank<br />

in Ersdorf hofft Brudermeister<br />

Christian Klein auf eine rege Nutzung. „Jeder<br />

hat die Möglichkeit, Bücher kostenlos<br />

mitzunehmen oder einzustellen.“ ES<br />

Die Jungschützen aus Ersdorf-Altendorf stellten einen selbst gebauten<br />

Bücherschrank in Ersdorf auf.<br />

(Foto: ES)<br />

BONN. Die Katholische Elternschaft im<br />

Erzbistum Köln lädt am Samstag, 28.<br />

September, von 10 bis 16.30 Uhr zu einem<br />

kostenlosen Seminar zum Thema<br />

Konstruktive Kommunikation als Voraussetzung<br />

für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />

zwischen Eltern und Lehrkräften<br />

bzw. Erzieherinnen und Erziehern<br />

in die Oxfordstraße 10 ein.<br />

BONN-POPPELSDORF. Anlässlich der<br />

Jubiläen 125 Jahre St. Sebastian, Kirschallee,<br />

und 50 Jahre Klais-Orgel singt der<br />

Kirchenchor von St. Sebastian am Sonntag,<br />

29. September um 10.30 Uhr in der<br />

Pfarrkirche Mozarts Krönungsmesse.<br />

BONN. Nach dem großen Erfolg der<br />

Theaterproduktion „Gevatter Tod“ gibt es<br />

jetzt am jugendpastoralen Zentrum Campanile,<br />

Adolfstraße 77, ein neues Projekt<br />

zur Person des Franz von Assisi. Die Aufführungen<br />

finden am Donnerstag, 3. Oktober,<br />

um 20 Uhr und am Sonntag, 6. Oktober,<br />

um 16 Uhr statt.<br />

BONN. Das Alten- und Pflegeheim Marienhaus<br />

lädt am Samstag, 28. September,<br />

alle Interessierten ab 10.30 Uhr dazu ein,<br />

die Einrichtung der Bonner Caritas in der<br />

Noeggerathstraße 4–8 kennenzulernen.<br />

Am Montag, 30. September, gibt es hier<br />

von 16 bis 18.15 Uhr das Ein-Personen-<br />

Stück „Dachstube“ – eine Theatervorstellung<br />

über Demenz – zu sehen.<br />

BONN. Unter der Überschrift „durchzweifeln“<br />

steht der nächste „WortKlang-<br />

Raum“ mit Musik und Texten am Mittwoch,<br />

2. Oktober, um 20.30 Uhr im Dialograum<br />

Kreuzung an St. Helena, Bornheimer<br />

Straße 130.<br />

ALFTER. Die Jodokus-Bruderschaft<br />

Alfter lädt am Samstag, 28. September,<br />

alle interessierten Pilger zur Wallfahrt<br />

nach Langenfeld in der Eifel ein. Der Tag<br />

beginnt mit einem Wortgottesdienst um 7<br />

Uhr in der Pfarrkirche St. Matthäus. Um<br />

8.30 Uhr machen sich die Pilger auf den<br />

16 Kilometer langen Weg. Anmeldungen<br />

bei Matthias Kentenich unter Telefon<br />

(0 22 22) 18 69, Herbert Göttner unter<br />

(02 28) 9 64 94 00 oder Karin Söntgen<br />

unter (0 22 22) 6 07 87.<br />

27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 41


Bedburg, Bergheim, Kerpen,<br />

Pulheim, Brühl, Erftstadt,<br />

Frechen, Hürth und Wesseling:<br />

Michael Kasiske,<br />

Telefon (0 22 32) 3 56 70<br />

RHEIN-ERFT-KREIS. Konzerte und<br />

musikalisch besonders gestaltete Messen<br />

gibt es in den Städten des Kreises noch<br />

bis zum 13. Oktober bei den „Kirchenmusiktagen<br />

Rhein-Erft“. Eine „Nacht<br />

der offenen Kirchen“ mit vielen bis spät<br />

in den Abend geöffneten Kirchen findet<br />

am Mittwoch, 2. Oktober, statt. Alle Veranstaltungen<br />

der Kirchenmusiktage sind<br />

in dem Programmheft zu finden, das unter<br />

anderem im Internet auf den Seiten der<br />

Kirchenmusiker im Kreis zu finden ist.<br />

>> www.kirchenmusik-rhein-erft.de<br />

BERGHEIM. Ein Digitalfotografie-Kurs<br />

für Mädchen im Alter von zwölf bis 16<br />

Jahren findet in der zweiten Woche der<br />

Herbstferien im Anton-Heinen-Haus in<br />

Bergheim statt. Vor allem Porträts sollen<br />

erstellt werden und dabei die Vielfalt und<br />

die Individualität von Mädchen dargestellt<br />

werden. Die Teilnehmerinnen erhalten<br />

eine Einführung in die Kameratechnik<br />

und erarbeiten sich unterschiedliche<br />

Präsentationsformen. Das Seminar endet<br />

mit einer Ausstellung im Anton-Heinen-Haus,<br />

die mehrere Wochen zu sehen<br />

sein wird. Das Seminar findet vom 28. bis<br />

31. Oktober statt. Weitere Informationen<br />

gibt es in der Medienwerkstatt Rhein-Erft<br />

bei Tanja Steinfort-Lecke unter Telefon<br />

(0 22 71) 47 90 14.<br />

FRECHEN. 50 Jahre nach dem Zweiten<br />

Vatikanischen Konzil lädt die Pfarreiengemeinschaft<br />

Frechen zu einer sechsteiligen<br />

Vortragsreihe unter dem Motto „Kirche<br />

heute: Fenster öffnen zu den Menschen?!“<br />

ein. Dabei werden bis Februar<br />

Zeitzeugen berichten und Impulse für das<br />

Christsein heute gegeben. Den Anfang<br />

macht am Dienstag, 1. Oktober, um 20<br />

Uhr im Pfarrsaal St. Audomar, Othmarstraße,<br />

Prälat Dr. Norbert Trippen. Er ist<br />

ehemaliger Regens des Kölner Priesterseminars<br />

und emeritierter Professor für Kirchengeschichte<br />

in Bonn. Zu seinen Werken<br />

gehören zweibändige Biografien der<br />

Kardinäle Frings und Höffner. Sein Thema:<br />

„Der Kölner Kardinal Frings und seine<br />

Rolle von der Konzilsvorbereitung bis<br />

zu seinen wesentlichen Reden 1963“.<br />

Trippen wird auch auf die Rolle eingehen,<br />

die der damals noch sehr junge<br />

Professor Joseph Ratzinger hatte.<br />

AUS DEM ERZBISTUM<br />

Neue Standards eine Herausforderung<br />

Caritas will Millionen in Seniorenzentren investieren<br />

Architektonisch ein Juwel<br />

Festmesse zum Jubiläum von St. Severin<br />

Vorstandsvorsitzender Georg Falterbaum<br />

(links) und Vorstandsmitglied Heinz-Udo Assenmacher<br />

mit dem Rückblick. (Foto: KAS)<br />

RHEIN-ERFT-KREIS. Mit Kosten im „zweistelligen<br />

Millionenbereich“ für den Umbau<br />

der neun Seniorenzentren im Rhein-Erft-Kreis<br />

rechnet der Caritasverband im Kreis. Dies wurde<br />

bei der Vorstellung des Jahresberichtes „Einblicke<br />

2013“ deutlich. Hintergrund für die Baupläne<br />

sind neue, höhere Standards für die stationäre<br />

Altenhilfe. Das Land Nordrhein-Westfalen<br />

hat Verbesserungen für Heimbewohner<br />

beschlossen, die den Verband vor große Herausforderungen<br />

stellen. Unter anderem sollen<br />

bis zum Jahr 2018 mindestens 80 Prozent aller<br />

Zimmer Einzelzimmer sein. Die Bäder sollen<br />

für Elektrorollstühle mit ihrem großen Wendekreis<br />

barrierefrei sein, und bestimmte Quadratmeterzahlen<br />

dürfen weder über- noch unterschritten<br />

werden. Vorstandsvorsitzender Georg<br />

Falterbaum kritisiert: „Die Erhöhung der Standards<br />

ist sicher sinnvoll für die Menschen. Aber<br />

es ist inakzeptabel, dass das Land zum 1. Januar<br />

2014 die kostenträchtige Erhöhung der Standards<br />

von der Finanzierung der hierfür notwendigen<br />

Investitionen abkoppeln will.“ Insgesamt<br />

war der Vorstandsvorsitzende zufrieden mit der<br />

„stabilen Entwicklung“ des Verbandes. Unter<br />

den 1600 Mitarbeitern in den rund 70 Diensten<br />

und Einrichtungen der Caritas seien 79 Auszubildende.<br />

Falterbaum wies auf den Fachkräftemangel<br />

in der Pflege und in der Kinderbetreuung<br />

hin, der sich seit Jahren abzeichne. Der<br />

Jahresrückblick kann unter Telefon (0 22 33)<br />

7 99 08 10 oder per Mail an einblicke@caritasrhein-erft.de<br />

kostenfrei bestellt werden. KAS<br />

FRECHEN. „Sie ist architektonisch ein Juwel<br />

und um mit dem Psalmisten zu sprechen<br />

eine liebliche Wohnung Gottes unter den Menschen“,<br />

schwärmte Dr. Franz-Joseph Kiegelmann<br />

- langjähriger stellvertretender Vorsitzender<br />

des Kirchenvorstands – über die Kirche St.<br />

Severin. Vor 100 Jahren wurde das Gotteshaus<br />

im Oberdorf geweiht (die Kirchenzeitung berichtete<br />

in Nr. 38). Dieses Jubiläum wurde am<br />

vergangenen Wochenende gefeiert. Höhepunkt<br />

war die Messe mit Erzbischof Joachim Meisner.<br />

Mit ihm zogen Pfarrer Christoph Dürig, die<br />

Pfarrvikare Thomas Wolff, Wolfgang Scherberich<br />

und Kreisdechant Achim Brennecke ein.<br />

Auch der letzte noch lebende Pastor von St. Severin,<br />

Matthias Schnegg, war gekommen. Kiegelmann,<br />

er ist auch Vorsitzender des Frechener<br />

Geschichtsvereins, hat zum Jubiläum noch<br />

einmal neu die Geschichte der Kirche erforscht<br />

und in einer Festschrift zusammengefasst. Diese<br />

Broschüre wurde pünktlich zum Jubiläum<br />

veröffentlicht.<br />

KAS<br />

Kardinal Joachim Meisner zog mit den Geistlichen aus Frechen zum Festgottesdienst in die<br />

Kirche St. Severin ein.<br />

(Foto: KAS)<br />

42 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013


AUS DEM ERZBISTUM<br />

Als Behinderte am Leben teilnehmen<br />

Haus Stephanus bietet 48 Plätze für junge Menschen<br />

POLL. Angesiedelt zwischen dem freistehenden<br />

Glockenturm und dem Kirchenschiff bietet<br />

das Haus Stephanus in Poll 48 jüngeren Menschen<br />

mit neurologischen Erkrankungen ein<br />

Zuhause. Das Haus Stephanus, eine Einrichtung<br />

der Alexianer GmbH, besteht aus Wohngemeinschaften<br />

für sechs Gruppen. Zielgruppe<br />

sind die Menschen, deren Behandlung nach<br />

der Reha-Klinik im Wesentlichen abgeschlossen<br />

ist, für die aber weiterhin Bedarf an Rehabilitation<br />

und Pflege bestehen. In der zweiten<br />

Etage entstanden elf rollstuhlgerechte Appartements<br />

im sozialen Wohnungsbau. Bis jetzt lebten<br />

die Patienten meistens in Senioreneinrichtungen<br />

– ihre Bedürfnisse sind jedoch ganz anders.<br />

Unterstützt werden die jungen Menschen<br />

beispielsweise bei alltäglichen Dingen wie Zähneputzen<br />

und Schminken. Das Pflegepersonal<br />

und die Therapeuten beobachten genau, was die<br />

Bewohner können und was gefördert werden<br />

Mit Blüten in der Mähne<br />

Tradition der Tiersegnung wiederbelebt<br />

RHEINKASSEL. Ihre Mähnen waren sorgfältig<br />

geflochten und liebevoll mit Blumen verziert.<br />

Wie zu einem Festtag fein gemacht versammelten<br />

sich rund 20 Pferde mit ihren Haltern<br />

und viele Hunde mit ihren Besitzern auf<br />

dem Kirchplatz vor St. Amandus. Diakon Matthias<br />

Gill hatte zur Tiersegnung eingeladen und<br />

auf Bitten der Dorfgemeinschaft den Brauch<br />

der Tiersegnung nach langer Zeit wieder aufleben<br />

lassen. Gerade in den<br />

Rheindörfern im Kölner<br />

Norden leben viele Tierfreunde<br />

mit Hunden und<br />

Pferden. Die Belgierin<br />

Jacqueline Jansen kam<br />

eigens aus Worringen<br />

mit ihrem Muli namens<br />

Baby Dynamit angetrabt,<br />

nahm anderthalb Stunden<br />

Fußweg in Kauf. Sie<br />

erinnerte sich an den Hof<br />

ihrer Eltern in Belgien,<br />

wo die Tiersegnung zum<br />

Fest der heiligen Drei<br />

Könige stattfand. Ronny<br />

Rülke hatte sein Reitpferd<br />

Sporty und seinen<br />

Hund Lilly bei sich und<br />

freute sich über den Segen,<br />

den Diakon Gill mit<br />

viel Weihwasser verteilte.<br />

Die meisten Hunde<br />

schüttelten danach<br />

kann, um schnell wieder am Leben teilnehmen<br />

zu können, wie Einrichtungsleiterin Elke Feuster<br />

erklärte. Durch die zentrale Lage in Poll soll<br />

es den behinderten Menschen möglich sein, viel<br />

am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Ziel<br />

sei aber nicht nur die Integration, sondern auch,<br />

den Bewohnern soziale Kontakte zu Gleichaltrigen,<br />

die sich in ähnlichen Lebenssituationen<br />

befinden, zu ermöglichen. Neun der derzeit 24<br />

Bewohner sind in einer Alexianer-Werkstatt für<br />

Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen<br />

tätig. Gearbeitet wird in der EDV, im Kreativbereich,<br />

in der Gärtnerei und in einer Fördergruppe<br />

für Schwerstbehinderte. Feuster ist bei den<br />

Alexianern für alle Kölner Pflegeeinrichtungen<br />

zuständig, wozu das Haus Monika, das Haus<br />

Christophorus und jetzt das Haus Stephanus<br />

gehören. Betreut werden die Bewohner von<br />

37 Mitarbeitern, unter ihnen Ergo- und Musiktherapeuten.<br />

RUM<br />

energisch ihr Fell. Gleich mit fünf Chesapeake<br />

Bay Retrievern kam Stefanie Karen nach St.<br />

Amandus. Sie erbat den Segen für ihre Hunde<br />

und für sich selber, denn in nächster Zeit will<br />

sie sich als Hundezüchterin betätigen. Nicht alle<br />

Hunde mussten auf ihren eigenen Pfoten zum<br />

Kirchplatz laufen, die zarten und verwöhnten<br />

kamen im fahrbaren Einkaufskorb oder ganz<br />

bequem in Frauchens Handtasche. RUM<br />

Diakon Gill freute sich über die vielen Tiere, die zur Tiersegnung<br />

nach St. Amandus kamen.<br />

(Foto: RUM)<br />

Köln: Felicitas Rummel-Volberg,<br />

Telefon (02 21) 87 88 55<br />

KÖLN. Ausgezeichnet mit dem Bundesverdienstkreuz<br />

wurde Josef Wielpütz<br />

(Foto), der seit mehr als 30 Jahren ehrenamtlich<br />

in der katholischen Telefonseelsorge<br />

arbeitet. Oberbürgermeister Jürgen<br />

Roters (SPD),<br />

der die Auszeichnung<br />

überreichte,<br />

lobte den Einsatz<br />

von Wielpütz. Seit<br />

vielen Jahren übernimmt<br />

dieser neben<br />

seinen 25 Stunden<br />

im Monat am Telefon<br />

auch den Dienst<br />

an Heiligabend. Bei<br />

seiner Arbeit kommt er mit Menschen<br />

in Kontakt, die unterschiedliche seelische<br />

und soziale Probleme und Anliegen<br />

an ihn herantragen. Wielpütz ist der älteste<br />

ehrenamtliche Mitarbeiter der Kölner<br />

Telefonseelsorge und zudem der mit<br />

der längsten Dienstzeit. Zusätzlich unterstützt<br />

er die Krankenhausseelsorge des<br />

St.-<strong>Franziskus</strong>-Hospitals. Außerdem ausgezeichnet<br />

wurde auch Maria Uelrichs-<br />

Berenz, die der Krankenhaushilfe am<br />

St.-Elisabeth-Krankenhaus angehört und<br />

diese seit 2003 leitet. Zudem wirkt sie<br />

in der Konferenz der Leitungen katholischer<br />

Krankenhaushilfegruppen mit. Sie<br />

war Initiatorin des Projektes „Betreuung<br />

von Menschen aus Altenheimen im Krankenhaus“.<br />

In ihrer Gemeinde St. Marien<br />

in Weiden betreute sie über viele Jahre<br />

kranke und hilfsbedürftige Mitbürger und<br />

kümmerte sich um Aussiedlerfamilien.<br />

KÖLN. Anlässlich der Grundsteinlegung<br />

des gotischen Domes in Xanten vor 750<br />

Jahren am Sonntag, 13. Oktober, wird<br />

Erzbischof Joachim Meisner als persönlicher<br />

Gesandter des <strong>Papst</strong>es an den Feierlichkeiten<br />

teilnehmen. Mitglieder der<br />

Pfarrei St. Bruno organisieren dazu eine<br />

gemeinsame Fahrt, denn sie wollen den<br />

Kardinal auf einer seiner letzten Auswärtsreisen<br />

seiner Amtszeit begleiten.<br />

Egbert Bischoff aus der Gemeinde St.<br />

Bruno organisiert eine Tages-Busfahrt an<br />

den Niederrhein mit Teilnahme am Pontifikalamt<br />

und an der Prozession, der „Großen<br />

Viktortracht“, die nur alle 25 Jahre<br />

stattfindet. Anmeldung bei Egbert Bischoff<br />

unter Telefon (02 21) 46 38 72.<br />

27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 43


KULTUR<br />

Jesus Christ Superstar in der Provinz<br />

450 Sängerinnen und Sänger führen das Erfolgsmusical im Bergischen Land auf<br />

Es sind nur noch wenige Wochen, dann<br />

ist es so weit. Acht Profi-Darsteller aus<br />

der Musical-Szene, eine Band, die Bergischen<br />

Symphoniker und Chöre mit insgesamt<br />

450 Sängerinnen und Sängern aus<br />

Solingen und Remscheid bringen die wohl<br />

beeindruckendste Rock-Oper, die je geschrieben<br />

wurde, auf die Bühnen des Solinger<br />

und Remscheider Theaters - „Jesus<br />

Christ Superstar“. Und auch vierzig Jahre<br />

(Foto: KNA)<br />

nach seiner Entstehung hat das Werk noch<br />

nichts von seiner Brisanz, seiner packenden<br />

Emotionalität, seinen provozierenden Fragen<br />

verloren.<br />

Der besondere Charme der Aufführungen<br />

Anfang Oktober liegt darin, dass nicht<br />

einfach eine Gast-Company eingeladen<br />

wurde. Christoph Spengler, Kantor in Remscheid<br />

und Initiator des Projektes, war es<br />

wichtig, möglichst viele Menschen aus Solingen<br />

und<br />

Remscheid an den Aufführungen zu beteiligen.<br />

So suchte er Kontakt zu Chören in den<br />

beiden Städten und fragte, ob sie Interesse<br />

hätten, sich dem Projekt anzuschließen und<br />

sich auch für Gastsängerinnen und -sänger<br />

zu öffnen, die für die Zeit der Einstudierung<br />

des Werkes an den Chorproben teilnehmen<br />

– möglicherweise, um in der Probenzeit<br />

Feuer zu fangen und auch nach Abschluss<br />

des Projektes im Chor zu bleiben.<br />

Insgesamt neun Chöre mit 450 Sängerinnen<br />

und Sängern sagten zu. Seit dem Frühjahr<br />

proben sie und fiebern nun den Aufführungen<br />

entgegen. Für die Besetzung der<br />

Hauptrollen nutzte Spengler seine Kontakte<br />

in die Musical-Szene (er selbst war viele<br />

Jahre als Pianist und Dirigent im Musical-<br />

Bereich tätig). Und so liest sich die Besetzungsliste<br />

wie das „Who is who“ des Musical-Business,<br />

unter anderem mit Rob Fowler<br />

als Jesus, David Michael Johnson als Judas,<br />

Nicole Berendsen als Maria und Claus<br />

Dam als Pilatus. Auch bei der instrumentalen<br />

Begleitung setzt die Produktion auf Größe.<br />

Nicht nur eine Band begleitet Sängerinnen<br />

und Sänger, Spengler entschied sich für<br />

die große Fassung von „Jesus Christ Superstar“<br />

mit Band und großem Symphonieorchester,<br />

die aufgrund des hohen Aufwandes<br />

nur sehr selten zu hören ist. Hier gelang<br />

es, die Kulturverantwortlichen der Städte<br />

Solingen und Remscheid von dem Projekt<br />

zu überzeugen, sodass sie die Bergischen<br />

Symphoniker zur Verfügung stellten.<br />

Mit großer Spannung erwarten nun alle<br />

Beteiligten die letzten Proben, in denen<br />

alle Puzzleteile zusammengefügt werden –<br />

wenn erstmals das Orchester dabei ist und<br />

die Hauptdarsteller ihre Parts singen. „Und<br />

wenn es uns gelingt, dass Menschen nach<br />

den Aufführungen zu Hause die Bibel aufschlagen,<br />

um noch einmal genau nachzulesen,<br />

was sich damals zugetragen hat“, so<br />

Christoph Spengler, „dann war es ein großer<br />

Erfolg!“<br />

EB<br />

INFO<br />

Jesus Christ Superstar am Sonntag, 6.<br />

Oktober, 15 und 19 Uhr im Theater Solingen,<br />

(Telefon (02 12) 20 48 20) und<br />

am 11., 12. und 13. Oktober, 15 und 19<br />

Uhr im Otto Theater Remscheid, (Telefon<br />

(0 21 91) 16 26 50).<br />

44 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013


Worüber kann ich mich freuen, was kann<br />

ich tun, damit wir alle Freude an der<br />

Schöpfung haben?“ Für Birgit Pfannkuchen<br />

sind Freude und Staunen wesentliche Elemente<br />

am Erntedankfest. „Einmal im Jahr, Gott, da<br />

sammeln wir ein, was du hast wachsen lassen.<br />

Einmal im Jahr, Gott, da sammeln wir unseren<br />

Dank für alles, von dem wir leben“, heißt es in<br />

einem Gebet, das sie in einer Ideenwerkstatt<br />

„Erntedank“ vorträgt. Zusammen mit Dr. Birgit<br />

Timmermann hat sie dazu in das Pfarrhaus<br />

von St. Laurentius in Wuppertal eingeladen.<br />

Hier bot der Sachausschuss „Frieden, Entwicklung,<br />

Bewahrung der Schöpfung“ des Katholikenrats<br />

zur Vorbereitung auf einen Erntedankgottesdienst<br />

rund um den Erntedanktag am 6.<br />

Oktober Hilfen an.<br />

„Wo finde ich Elemente, um einen Erntedankgottesdienst<br />

zu gestalten, welchen inhaltlichen<br />

Akzent setze ich, wie kann ich für meine<br />

Zielgruppe für einen Wortgottesdienst oder eine<br />

Messfeier den richtigen Einstieg finden?“, fragten<br />

sich die Teilnehmer. Birgitta Wartburg beispielsweise<br />

möchte Impulse für einen Schulgottesdienst<br />

des erzbischöflichen St.-Anna-Gymnasiums<br />

erhalten und ihn in Struktur, Texten<br />

und Liedern planen – er soll in abgewandelter<br />

Form auch für eine Pfarrmesse geeignet sein<br />

–, während Adela Göbel mit den Damen einer<br />

Frauengemeinschaft und in einem Altenheim<br />

Erntedank feiert und Gisela Vette sich wiederum<br />

um eine geistliche Erntefeier für Kleinkinder<br />

kümmert.<br />

Im Mittelpunkt des Gottesdienstes:<br />

Dank an Gott für seine reiche Schöpfung<br />

BERICHT<br />

Danke für Äpfel und vieles andere<br />

Katholikenrat in Wuppertal lud zur Ideenbörse für einen Erntedankgottesdienst ein<br />

Aus einer Lage bunter Blätter kann man mit<br />

wenigen Schnitten einen dekorativen Apfel<br />

basteln.<br />

Dr. Birgit Timmermann bereitet mit Birgitta Wartburg (rechts) einen Schulgottesdienst mit<br />

Gebeten, Liedern, Texten und szenischem „Anspiel“ vor. Die Schriftlesungen werden vom 27.<br />

Sonntag im Jahreskreis aus dem Schott übernommen.<br />

(Fotos: Raspels)<br />

Für all diese unterschiedlichen Erfordernisse<br />

standen Birgit Pfannkuchen und Birgit Timmermann<br />

mit Ideen zur Verfügung. Zunächst hatten<br />

die beiden Frauen einen Tisch mit Materialien,<br />

weitgehend Ausdrucke und Auszüge von Angeboten<br />

im Internet sowie Broschüren der katholischen<br />

Landfrauen oder der Landvolk Bewegung,<br />

vorbereitet. Sodann suchten sie exemplarisch<br />

den Einstieg über das Beispiel „Äpfel“.<br />

In der Mitte des Raumes standen Körbe mit unterschiedlichen<br />

Apfelsorten – den bekannten,<br />

wie sie im Supermarkt angeboten werden, bis<br />

zu den seltenen heimischer Streuobstwiese, aus<br />

denen man leckeren Kompott oder Saft machen<br />

kann. In einem „Anspiel“ zeigten Pfannkuchen<br />

und Timmermann, wie man in einer Gesprächsszene<br />

für den Kauf von<br />

Obst aus der Region oder<br />

für die Bewahrung der Artenvielfalt<br />

sensibilisieren<br />

kann. Schließlich gab es<br />

auch Tipps, wie Kleinkinder<br />

mit Spiel und Basteln<br />

an das Thema herangeführt<br />

werden können, etwa<br />

indem sie einen bunten Papierapfel<br />

schneiden und an<br />

einem „Obstbaum“ in der<br />

Kirche hängen oder indem<br />

sie Obstsorten basteln und<br />

sie auf einer großen Landkarte<br />

ihren Herkunftsländern<br />

zuordnen. Schließlich<br />

setzte man sich gemeinsam<br />

an den Tisch, um<br />

unterschiedliche Gottesdienste<br />

mit Liedern, Gebeten<br />

und anderen Elementen<br />

vorzubereiten.<br />

Die Initiatorinnen dieser<br />

Ideenbörse verstehen<br />

ihr Angebot als Hilfestellung,<br />

damit jeder, der es<br />

möchte, in seinem Kreis<br />

oder in der Pfarrgemeinde<br />

Erntedank feiert, wie<br />

es „ihm möglich ist“. Für<br />

Birgit Pfannkuchen ist<br />

aber vor allem eines wichtig: „Wir sollten im<br />

Erntedankgottesdienst nicht zu viel ‚erziehen‘,<br />

sondern den Dank an Gott für seine reiche<br />

Schöpfung in den Mittelpunkt stellen.“<br />

BERNHARD RASPELS<br />

Beispiele für Internetseiten mit weiterführenden<br />

Hinweisen für einen Erntedankgottesdienst:<br />

>> www.klb-muenster.de<br />

>> www.kath-landfrauen.varadi.eu<br />

Dr. Birgit Timmermann (links) und Birgit Pfannkuchen bei einem<br />

Anspiel zum Thema „Vorbereitung auf Erntedank in einem Gemeindegottesdienst“<br />

als Pfarrer (links) und Küster.<br />

27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 45


Aus Tradition modern<br />

Jungen haben viele Stärken; bei uns können<br />

sie diese zeigen. Sie werden gefördert und gefordert.“<br />

Davon ist Dirk Berger überzeugt. Der<br />

Pädagoge leitet die Jungen-Realschule des Collegium<br />

Josephinum in Bonn (CoJoBo). Zu dem<br />

Collegium in Trägerschaft des Ordens der Redemptoristen<br />

gehört außerdem noch ein Gymnasium,<br />

zu dem selbstverständlich eine enge Verbindung<br />

besteht, auch wenn beide Schulen zunächst<br />

ihr eigenständiges Profil haben.<br />

„Klarheit, Verständnis, Bewegung und Vielfalt“<br />

lauten die Eigenschaften und Neigungen,<br />

die bei Jungen besonders ausgeprägt seien, erläutert<br />

der Realschulrektor. Dazu gehöre beispielsweise<br />

ihre Leidenschaft für Technik und<br />

Fußball. Schwächer sei bei vielen Zehn- bis<br />

Zwölfjährigen das Sprachen- und Leseverständnis.<br />

Aber auch hier hat die Schule eine<br />

wegweisende Lösung: In der fünften und sechsten<br />

Klasse erhalten die Jungen zusätzlich zum<br />

vierstündigen Deutschunterricht eine fünfte<br />

Stunde „Leseförderung“ in der schuleigenen<br />

Bibliothek. „Das hilft für jedes Fach“, sagt Bibliothekarin<br />

Anthonia Metsch. In Kleingruppen,<br />

unterstützt vom Deutschlehrer, einem weiteren<br />

Lehrer und Eltern, verbessern die Kinder ihre<br />

Lesefähigkeit, das Textverständnis und die Lesemotivation.<br />

„Die Bibliothek ist die Erweiterung<br />

des Klassenzimmers“, so Metsch, und in<br />

jeder Schulklasse steht eine Bücherkiste zum<br />

„Reinschmökern“.<br />

In fast jedem Klassenraum lässt sich darüber<br />

hinaus ein Aquarium oder Terrarium finden.<br />

Die Verantwortung für „Haustiere“ wird an der<br />

Schule, die „aus Tradition modern ist“ – so der<br />

stellvertretende Schulleiter Heinz Weber –, und<br />

die über einen Schulzoo verfügt, groß geschrieben.<br />

Hier geht es nicht um „Exotik“, so der frühere<br />

Leiter der Schule, Pater Peter Niesemann,<br />

sondern darum, dass die Jungen lernen, Verantwortung<br />

zu übernehmen und „das Bewusstsein<br />

für ökologische Grundbedingungen durch den<br />

Umgang und die Pflege mit den Tieren“ entwickeln.<br />

Die zweizügige Realschule, die 1976 gegründet<br />

wurde, besuchen etwa 370 Schüler, die<br />

von etwa 20 Lehrern unterrichtet werden. In einer<br />

so „kleinen Erziehungsgemeinschaft“ kennt<br />

BERICHT<br />

Die Jungen-Realschule des Collegium Josephinum in Bonn<br />

Daniela Endres, Mutter von zwei Söhnen auf der Realschule des CoJoBo, zeigt Tobias Baack<br />

aus der fünften Klasse (vorne) den Umgang mit dem Computer in der Bibliothek, damit er<br />

bald selbständig Bücher finden und ausleihen kann.<br />

(Fotos: Raspels)<br />

praktisch jeder jeden. „In den Pausen können<br />

wir uns rasch austauschen, wenn beispielsweise<br />

ein Schüler Hilfe braucht oder uns etwas<br />

auffällt“, schätzt Bettina Kehlert, die Ausbildungskoordinatorin<br />

der Schule, das „Zusammenwirken<br />

in der Schulfamilie“. Die Verantwortung<br />

füreinander drücke sich beispielsweise<br />

auch im Schulsanitätsdienst, in den Chören<br />

und Orchestern der Schule oder bei gemeinsamen<br />

Fahrten aus. So haben die „älteren“ Schüler<br />

auch eine „Informatik AG“ für die „jüngeren“<br />

gegründet unter dem Motto „Schüler unterrichten<br />

Schüler“. Es wird eine Übermittagsund<br />

Hausaufgabenbetreuung angeboten.<br />

Katholische Erziehungsgemeinschaft<br />

für Jungen mit Leistung aus Tradition<br />

Leistung ist kein Fremdwort am CoJoBo.<br />

Aber sie ist kein Wert für sich: „Wir wollen Bildung<br />

und Menschenbildung, aber nicht immer<br />

mehr Ausbildung in Details“, sagt Weber. Zur<br />

Die Schule wird von Rektor Dirk Berger (links) und seinem<br />

Stellvertreter Konrektor Heinz Weber geleitet.<br />

Sprachenfolge gehören Englisch und Französisch,<br />

bei der Differenzierung legt die Schule<br />

einen Schwerpunkt auch auf den Physikunterricht.<br />

In der Regel erhalten zwei Drittel der<br />

Schüler die Qualifikation für eine weiterführende<br />

Schule, etwa ein Drittel wechselt auf das<br />

CoJoBo-Gymnasium, einige erreichen sogar<br />

eine „Super-Quali“, mit der sie direkt von der<br />

Realschule in die Abitur-Qualifikationsklassen<br />

11 und 12 des Gymnasiums einsteigen dürfen.<br />

Aber auch bei Arbeitgebern in Bonn und<br />

Umgebung hat ein Realschulabschluss vom<br />

CoJoBo immer noch einen sehr guten Ruf. In<br />

der neunten Klasse steht ein dreiwöchiges Berufspraktikum<br />

an. Die Schule verzichtet in der<br />

zehnten Klasse jedoch nicht, trotz der Vorbereitung<br />

auf die Zentralen Schlussprüfungen,<br />

auf ein dreiwöchiges Sozialpraktikum. Dieses<br />

„Compassion-Praktikum“ gehöre einfach zur<br />

Persönlichkeitsentwicklung der jungen Männer.<br />

„Selbstverständlich bilden wir aus dem<br />

Geist des christlichen Menschenbildes heraus<br />

aus“, sagt Rektor Berger. Schulgebet<br />

und -gottesdienst, Tage religiöser<br />

Orientierung, Familiengottesdienste,<br />

soziale Aktionen, Beichtgelegenheit<br />

und vieles mehr sind<br />

an der von den Redemptoristen<br />

getragenen Schule selbstverständlich.<br />

Für Berger lässt sich das Profil<br />

der Schule deshalb so zusammenfassen:<br />

„Wir sind eine katholische<br />

Erziehungsgemeinschaft für<br />

Jungen mit Leistung aus Tradition.“<br />

BERNHARD RASPELS<br />

>> www.cojobo.net<br />

46 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013


AUS DEM ERZBISTUM<br />

Seligsprechung für Mettmanner Kaplan?<br />

Eine Studie zum Leben von Johannes Flintrop<br />

Wer aber vor der Vergangenheit die Augen<br />

verschließt, wird blind für die Gegenwart“<br />

– so titelte der frühere Bundespräsident<br />

Richard von Weizsäcker im Blick auf die<br />

Zeit des Nationalsozialismus. Wenn heutzutage<br />

rechtsextremes Gedankengut in Deutschland<br />

wieder fröhliche Urständ feiert, ist Widerstand<br />

geboten. Ferner: <strong>Papst</strong> Johannes Paul II. hatte<br />

in seinem Apostolischen Schreiben vom 10.<br />

November 1994 den Katholiken bezüglich der<br />

Blutzeugen des 20. Jahrhunderts ins Stammbuch<br />

geschrieben: „Soweit als möglich dürfen<br />

ihre Zeugnisse in der Kirche nicht verloren gehen.<br />

Wie beim Konsistorium empfohlen wurde,<br />

muss von den Ortskirchen alles unternommen<br />

werden, um durch das Anlegen der notwendigen<br />

Dokumentation die Erinnerung an diejenigen<br />

nicht zu verlieren, die das Martyrium erlitten<br />

haben.“<br />

Deshalb veröffentlichte die Deutsche Bischofskonferenz<br />

das zweibändige Hauptwerk<br />

„Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologium<br />

des 20. Jahrhunderts“ (Paderborn 1999).<br />

Um bestimmte Glaubenszeugen stärker herauszustellen,<br />

gehen Experten ans Werk, hervorragende<br />

Gestalten in einer Monografie dem Vergessen<br />

zu entreißen. Einer von ihnen ist Kaplan<br />

Johannes Flintrop, dem Oberstudienrat Wilfried<br />

Meiswinkel, Vorsitzender der Kolpingsfamilie<br />

Mettmann, eine eigene Studie gewidmet hat.<br />

Das Werk geht chronologisch vor: Als Sohn<br />

eines Manufakturwarenhändlers in Barmen<br />

(heute Wuppertal) im Jahre 1904 geboren, besuchte<br />

Johannes nach dem Besuch der Volksschule<br />

das humanistische Gymnasium in Barmen.<br />

Es folgten die philosophischen und theologischen<br />

Studien an den Universitäten Bonn und<br />

Münster. Im Jahre 1927 in Köln zum Priester<br />

geweiht, wurde Flintrop zunächst Kaplan an der<br />

Pfarre Herz Jesu in Köln-Mülheim, dann zehn<br />

Jahre Erster Kaplan an St. Lambertus in Mettmann.<br />

Dort lehrte er zehn Jahre am Realgymnasium.<br />

Er war Präses der Kolpingsfamilie, überdies<br />

Wehrmachtsstandortpfarrer. Zahlreiche<br />

Zeitzeugen belegen seine „Widerständigkeit gegen<br />

den Nationalsozialismus“ (28), wenngleich<br />

KLEINANZEIGEN<br />

er häufig „vor Bespitzelungen seiner Predigten<br />

gewarnt“ (ebd.) wurde. In der Folge wurde Flintrop<br />

angeschuldigt, dann verhört und schließlich<br />

in das Gestapogefängnis Düsseldorf inhaftiert.<br />

Von dort in das KZ Dachau eingewiesen, gab er<br />

die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit seiner Familie<br />

nicht auf, starb aber bereits am 18. August<br />

1942. Als seine Eltern unverzüglich nach Dachau<br />

fuhren, war die Leiche ihres Sohnes bereits<br />

verbrannt. Das Requiem in Barmen gestaltete<br />

sich wie ein offener Protest gegen die Ideologie<br />

des Nationalsozialismus. Das reich bebilderte<br />

Buch thematisiert „Gedanken und Verehrung<br />

des Martyrerpriesters“ und schließt mit einem<br />

„Gebet um die Seligsprechung“.<br />

HELMUT MOLL<br />

Wilfried Meiswinkel, Johannes Flintrop Martyrerpriester.<br />

Herausgegeben von der Pfarrgemeinde<br />

St. Lambertus und der Kolpingsfamilie<br />

Mettmann. 75 Seiten. Preis 8 Euro.<br />

Zu beziehen unter Telefon (0 21 04) 7 00 73.<br />

27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 47


Cats<br />

Ein großformatiger Katzen-Kalender, der nicht<br />

so sehr die verschmuste Katze zeigt (obwohl es<br />

natürlich auch dazu<br />

Bilder gibt), sondern<br />

mehr den unternehmungslustigen,<br />

abenteuerfreudigen<br />

„Tiger“. Die<br />

schwarzweißen Aufnahmen<br />

der beiden<br />

Meister-Fotografen<br />

Lisbeth Bachmann<br />

und Albrecht Schnabel<br />

sind für Katzen-<br />

Liebhaber ein hübscher Wandschmuck für ein<br />

ganzes Jahr. <br />

DT<br />

Cats. 12 Fotografien. 50 x 70 Zentimeter. KV&H<br />

Verlag. ISBN 978-3-8401-2040-4. 39 Euro.<br />

Essen & Trinken<br />

Diesen Titel hat ein besonderer Kalender aus<br />

dem ars vivendi Verlag, der in kunstvollen Arrangements<br />

unsere Lebensmittel in Szene setzt.<br />

Fotografiert hat<br />

Susanne Casper-Zielonka,<br />

die für ihre<br />

meisterhaften<br />

fotografischen<br />

Arbeiten schon<br />

mehrfach ausgezeichnet<br />

wurde,<br />

unter anderem<br />

mit dem Internationalen Kodak-Foto-Kalender-Preis.<br />

Ein Hingucker für Freunde von<br />

Essen und Trinken. <br />

DT<br />

Essen und Trinken. 12 Fotografien. Format 70 x<br />

50 Zentimeter. ars vivendi Verlag. ISBN 978-3-<br />

86913-209-9. 39,90 Euro.<br />

Unser Märchenland<br />

Kalender<br />

Ob die blühende Lüneburger Heide im Norden,<br />

die steilen Küstenfelsen von Rügen im Osten<br />

oder das verschneite<br />

Schloss Neuschwanstein<br />

im Süden:<br />

„Deutschland<br />

– Ein Märchenland“<br />

lichtet die Bundesrepublik<br />

in wunderschönen,<br />

farbenprächtigen<br />

Bildern<br />

ab. Allerdings stellt<br />

sich die Frage, warum<br />

einige Regionen<br />

völlig außer Acht gelassen wurden, während<br />

andere überproportional häufig vorkommen:<br />

So ist etwa Bayern mit vier Fotografien vertreten,<br />

Nordrhein-Westfalen hingegen mit keiner<br />

einzigen. Trotzdem: Der Kalender zeigt einmal<br />

mehr, wie schön Deutschland ist. Warum<br />

im Urlaub also immer in die Ferne schweifen?<br />

TMG<br />

Deutschland – Ein Märchenland. Format 46 x<br />

48 Zentimeter. Weingarten Kalender. ISBN 978-<br />

3-8400-5923-0. 24,99 Euro.<br />

Fernweh wecken<br />

Beim Betrachten dieser Bilder möchte man<br />

direkt wieder hinreisen: „Roma – Città eterna“<br />

zeigt die Ewige<br />

Stadt in zwölf<br />

prachtvollen Fotografien,<br />

die kaum<br />

Wünsche offenlassen.<br />

Ob die mächtige<br />

Petersbasilika<br />

vom Tiberufer aus<br />

gesehen, der Blick<br />

über das weite Forum<br />

Romanum oder<br />

jener hinauf zum gewaltigen<br />

Kolosseum.<br />

Ob die Piazza Navona im Mondschein, die<br />

abendlich beleuchtete Spanische Treppe oder<br />

der Frontalblick auf den Trevibrunnen. Dieser<br />

Kalender ist für alle geeignet, die Rom-Freunde<br />

sind oder es noch werden wollen. Hier wird<br />

Fernweh geweckt: nach einer Stadt, die Geschichte<br />

und Katholizismus atmet wie kaum<br />

eine zweite.<br />

TMG<br />

Roma – Città eterna. Format 49 x 68 Zentimeter.<br />

Weingarten Kalender. ISBN 978-3-8400-5823-3.<br />

39 Euro.<br />

Bücher-Träume<br />

Sollte ich jemals eine Wohnung oder ein Haus<br />

haben, wo genug Platz für ein eigenes Bücherzimmer<br />

ist, könnte es ganz ähnlich aussehen<br />

wie das auf dem Titelblatt des Kalenders „Bücherwelten“:<br />

ein gemütlich<br />

flackerndes<br />

Kaminfeuer, ein<br />

bequemer Polstersessel<br />

und natürlich<br />

jede Menge Regale,<br />

bis oben vollgestopft<br />

mit Büchern.<br />

Der Kalender<br />

zeigt zwölf der<br />

schönsten privaten und öffentlichen Bibliotheken<br />

Europas, die von ihrer Architektur und Einrichtung<br />

ganz unterschiedlich sind, darunter die<br />

Bibliothek des Schriftstellers Cees Noteboom<br />

in Amsterdam, die grüne Bibliothek im Haus<br />

der Kunstexperten Graf und Gräfin Douglas in<br />

Frankfurt oder die Bibliothek der Inneneinrichterin<br />

Marie-Eleonore von Haeften auf Mallorca.<br />

Die Bilder stammen vom Schweizer Fotografen<br />

Reto Guntli und wurden bereits in einem<br />

gleichnamigen Bildband veröffentlicht. ALS<br />

Bücherwelten 2014. Spiralbindung. 44,5 x 48<br />

Zentimeter. Dumont Kalenderverlag, ISBN 978-<br />

3-8320-2519-9. 25 Euro.<br />

So klingt der Bach-Kalender<br />

„Musik soll zu guter Letzt allein zu Gottes Ehre<br />

und zur Erbauung des Gemüts dienen.“ Diese<br />

Worte stammen von einem der größten deutschen<br />

Komponisten, dem die Christen viele religiöse<br />

Werke verdanken: Johann<br />

Sebastian Bach. Im St.-<br />

Benno-Verlag ist für 2014 ein<br />

Klangkalender erschienen,<br />

der die Lebensstationen des<br />

Leipziger Thomaskantors in<br />

Text und Bild nachzeichnet,<br />

sowie wichtige Werke des Barockkünstlers<br />

an Hand einer<br />

beigepackten CD zum Klingen<br />

bringt. Der Kalender mit dem Titel „Musik<br />

für die Seele 2014. Johann Sebastian Bach“ ist<br />

ein gelungenes „Gesamt-Paket“ aus Augen- sowie<br />

Hörgenuss und ist gewiss ein wunderbares<br />

Geschenk für Musikfreunde, wie sie in katholischen<br />

Chören und Orchestern zahlreich zu finden<br />

sind. <br />

BR<br />

Musik für die Seele 2014. Johann Sebastian<br />

Bach. 30 x 42 Zentimeter, 13 Blätter, eine Musik-CD<br />

mit 12 Werken. St. Benno Verlag, Leipzig.<br />

ISBN 978-3-7462-3608-7. 19,95 Euro.<br />

Rätsel Mittelalter<br />

Für nicht wenige ist das Mittelalter ein großes<br />

Rätsel. Nun ja, warum dann nicht einen Kalender<br />

„Rätsel rund ums Mittelalter . . . und andere<br />

vergangene Zeiten“ auflegen, mag sich Harenberg-Kalender<br />

gedacht<br />

haben. Bringen Sie<br />

täglich Licht ins Dunkel!<br />

– auf den Spuren<br />

geheimer Orden, in den<br />

Gemäuern alter Burgen,<br />

zwischen Rittern<br />

und ihren Königen.<br />

Es ist ein Kalender für<br />

mutige Rätselfreunde,<br />

die furchtlos und unerschrocken<br />

auf den verschlungenen<br />

Pfaden mittelalterlicher und anderer<br />

alter Geschichten wandeln möchten. Dazu<br />

gibt es für jeden Tag verschiedene Rätseltypen,<br />

Kriminalfälle und geheimnisvolle Ereignisse<br />

sowie spannende Fragen und Bilderrätsel. BR<br />

Rätsel rund ums Mittelalter. 12,5 x 16 Zentimeter,<br />

320 Blatt. Harenberg Kalender, ISBN<br />

978-3-8400-0746-0. 15,99 Euro.<br />

48 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013


AUS DEM ERZBISTUM<br />

Beim Gottesdienst zogen Kinder mit den Pilgerstäben der 14 Gruppen ein, die am Morgen<br />

sternförmig zum Kloster Steinfeld gepilgert waren.<br />

(Foto: privat)<br />

1200 Teilnehmer<br />

bei Familienwallfahrt<br />

Ziel war Kloster Steinfeld<br />

ERZBISTUM. „Mit Gott on tour“ hieß es<br />

am Sonntag bei der Familienwallfahrt des<br />

Erzbistums Köln und der Bistümer Aachen,<br />

Trier und Limburg. Rund 1200 Kinder, Jugendliche<br />

und Erwachsene nahmen daran<br />

teil. Gastgeber war diesmal das Bistum Aachen.<br />

Die Familien wanderten mit geistlicher<br />

Begleitung in 14 Gruppen auf unterschiedlich<br />

langen Strecken zum Kloster Steinfeld<br />

in der Eifel. Dort konnten die Familien an<br />

verschiedenen Workshops teilnehmen. Es<br />

gab Gelegenheit zum Spielen, Basteln und<br />

Singen. Am Nachmittag fand ein Gottesdienst<br />

unter freiem Himmel mit dem Aachener<br />

Bischof Heinrich Mussinghoff statt.<br />

„Es war ein gutes Miteinander von Jung<br />

und Alt“, beschreibt Pastoralreferent Martin<br />

Bartsch, Mitorganisator der Familienwallfahrt,<br />

die Stimmung unter den Teilnehmern.<br />

Der nächste Termin der alle zwei Jahre stattfindenden<br />

Wallfahrt steht bereits fest: Am<br />

27. September 2015 soll es nach Dernbach<br />

im Bistum Limburg gehen.<br />

ALS<br />

ZUR PERSON<br />

aus dem Amtsblatt des Erzbistums Köln<br />

KLERIKER<br />

Der Erzbischof hat:<br />

Monsignore Anno Burghof – unter Beibehaltung<br />

seiner Aufgaben als Geistlicher Leiter<br />

des Sozialdienstes Katholischer Frauen e.V.<br />

Bonn und Rhein-Sieg-Kreis und als nichtresidierender<br />

Domkapitular am Hohen Dom<br />

zu Köln – als Kreisdechant im Kreisdekanat<br />

Rhein-Sieg-Kreis sowie als Pfarrer an den<br />

Pfarreien St. Servatius in Bornheim, St. Evergislus<br />

in Bornheim-Brenig, St. Sebstian in<br />

Bornheim-Roisdorf, St. Georg in Bornheim-<br />

Widdig und St. Ägidius in Bornheim-Hersel<br />

im Seelsorgebereich „Bornheim – An Rhein<br />

und Vorgebirge“ des Dekanates Bornheim<br />

entpflichtet und zum Spiritual am Erzbischöflichen<br />

Theologenkonvikt Collegium Albertinum<br />

und am Collegium Marianum in Bonn<br />

ernannt.<br />

Spiritual Dr. Harald Georg Bienek – im Einvernehmen<br />

mit seinem Regionalvikar – als<br />

Spiritual am Erzbischöflichen Theologenkonvikt<br />

Collegium Albertinum und am Collegium<br />

Marianum in Bonn entpflichtet.<br />

Kaplan Raphael Benuyenah-Schüller – im<br />

Einvernehmen mit seinem Heimatbischof –<br />

als Kaplan zur Aushilfe an den Pfarreien St.<br />

Nikolaus in Düsseldorf-Himmelgeist, St. Joseph<br />

in Düsseldorf-Holthausen, St. Maria in<br />

den Benden in Düsseldorf-Wersten, St. Maria<br />

Rosenkranz in Düsseldorf-Wersten und St.<br />

Hubertus in Düsseldorf-Itter im Seelsorgebereich<br />

„Düsseldorfer Rheinbogen“ im Dekanat<br />

Düsseldorf-Benrath entpflichtet.<br />

Pfarrer Josef Nüttgens mit Ablauf des 30.<br />

September in den Ruhestand versetzt.<br />

Pater Matthias Rummel SAC – im Einvernehmen<br />

mit seinem<br />

Ordensoberen – mit<br />

Ablauf des 31. Oktober<br />

als Krankenhauspfarrer<br />

am Vinzenz-<br />

Pallotti-Hospital in<br />

Bensberg entpflichtet.<br />

Dechant Benedikt<br />

Bünnagel als Dechant<br />

im Dekanat<br />

Ratingen sowie als<br />

Pfarrer an der Pfarrei<br />

St. Peter und Paul in<br />

Ratingen im Dekanat<br />

Ratingen entpflichtet<br />

und gleichzeitig zum<br />

Pfarrvikar an den<br />

Pfarreien St. Elisabeth<br />

und Vinzenz in<br />

Düsseldorf, St. Mariä Himmelfahrt (Liebfrauen)<br />

in Düsseldorf und St. Paulus in Düsseldorf<br />

im Seelsorgebereich „Flingern/Düsseltal“ des<br />

Dekanates Düsseldorf-Ost ernannt.<br />

Pfarrer Dr. Udo Lehmann als Stadtjugendseelsorger<br />

in den Stadtdekanaten Wuppertal,<br />

Remscheid und Solingen entpflichtet und –<br />

unter Beibehaltung seiner Aufgaben als Subsidiar<br />

an der Pfarrei Herz Jesu in Wuppertal-<br />

Elberfeld – für die Zeit bis zum 31. August<br />

2016 zur Ausübung einer Lehrtätigkeit an einer<br />

Hochschule freigestellt.<br />

KLEINANZEIGEN<br />

27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 49


SCHÖNES ZUHAUSE<br />

Ouvertüre zum eigenen Heim<br />

Der Garten fängt vor dem Haus an<br />

Im Herbst verlassen die Schwalben ihre Nester.<br />

(Foto: Raspels)<br />

Schwalbennester<br />

nicht entfernen<br />

Vögel ziehen nach Süden<br />

Wenn sich die Schwalben im September<br />

auf den Weg in die afrikanischen Winterquartiere<br />

machen, bleiben ihre alten Nester<br />

an den Hauswänden zurück. Landesverbände<br />

des NABU (Naturschutzbund) Deutschland<br />

weisen darauf hin, die alten Nester an Hauswänden,<br />

in Ställen und Carports nicht zu entfernen,<br />

da die Schwalben diese im nächsten<br />

Jahr gern wieder beziehen. „Für die Schwalben<br />

ist es nach der anstrengenden Rückreise<br />

einfacher, das alte Nest zu reparieren, als aus<br />

700 bis 1500 Lehmkügelchen ein neues Nest<br />

zu mauern“, heißt es beim NABU.<br />

Schwalben prägen sich<br />

ihre Niststandorte ein<br />

Früher war der Garten vor dem Haus ein<br />

wichtiger Ort für die Menschen. Ein Hausbaum,<br />

der im Frühjahr prächtig blühte, spendete<br />

einer Sitzbank Schatten, und manchmal<br />

stand da auch ein Tisch. Dort saß man in der<br />

warmen Jahreszeit, putzte die Ernte aus dem<br />

Garten hinter dem Haus, schnibbelte Bohnen<br />

und rebelte Johannisbeeren. Dort traf man<br />

sich mit Nachbarn nach Feierabend zum Kartenspiel<br />

und zum Gespräch.<br />

Heute ist der Platz vor dem Haus funktional<br />

geworden, ohne soziales Leben, ohne Plauschzone.<br />

Sei es, weil der Fernseher die Menschen<br />

statt in den Vorgarten ins Wohnzimmer lockte,<br />

weil sich die Autos zu breit machten, weil die<br />

Straßen zu laut wurden oder weil heute viele<br />

Menschen keine Zeit mehr für ihre Nachbarn<br />

finden wollen oder sie gar nicht kennen<br />

– der wichtige Teil des Gartens hat sich immer<br />

mehr hinters Haus verzogen, ins Abgeschlossene<br />

und Intime. Der Garten wurde uneinsichtige<br />

Privatzone und erweiterter Wohnraum mit<br />

Loungemöbeln, Grillplatz und Außendusche.<br />

Der Garten vor dem Haus wurde der Vorgarten,<br />

in dem die Autos im Carport ihren<br />

Platz fanden und die Mülltonnen ihr Versteck<br />

suchten. Hausbäume gibt es manchmal<br />

noch, Bänke dagegen sind weitgehend verschwunden<br />

oder dienen nur noch der Dekoration.<br />

Vieles ist einer geordneten, übersichtlichen<br />

und pflegeleichten Gestaltung gewichen.<br />

Der Vorgarten lässt heute bestenfalls erahnen,<br />

wer hinter der Haustür wohnt. Er ist Zugang<br />

zum Privaten, Zwischenfläche zum öffentlichen<br />

Raum und vielerorts <strong>wirklich</strong> neutral geworden<br />

– sofern er nicht gleich geheimnisvoll<br />

hinter schweren Mauern und hohen Hecken<br />

verschwindet, weil wir längst nicht mehr jedem<br />

zeigen wollen, wer hier wohnt. Abstand<br />

ist uns wichtig geworden. Die Kommunikation<br />

findet heute überall statt, nur nicht mehr im<br />

Vorgarten. Wenn wir im Garten sind, wollen<br />

wir ungestört unsere Ruhe habe.<br />

Der Vorgarten ist die<br />

Visitenkarte des Hauses<br />

Immer wieder ist zu hören, der Vorgarten<br />

sei die Visitenkarte des Hauses und bestimme<br />

den ersten Eindruck. Er ist quasi die Ouvertüre<br />

zum eigenen Heim. Betrachten Sie Ihren<br />

Vorgarten doch einmal unter diesem Aspekt.<br />

Wenn Sie spazieren gehen, dann verlangsamen<br />

Sie den Schritt, wo die Gärten ansprechend<br />

sind und es etwas zu entdecken gibt:<br />

Stattliche Hausbäume, Ziersträucher, Rosen,<br />

Rhododendren, an denen vorbei ein Natursteinpfad<br />

zur Haustür führt.<br />

Wer seinen Vorgarten nicht nur praktisch,<br />

sondern auch attraktiv gestaltet, leistet auch<br />

einen Beitrag für die ganze Straße, er tut sich<br />

aber vor allem selbst viel Gutes, weil ein schöner<br />

Garten Freude macht. Spezialisiert auf<br />

solche Aufgaben sind Landschaftsgärtner. Sie<br />

sehen, was zum Haus und seinen Bewohnern<br />

passt – ob Rhododendron, Hortensie, in Form<br />

geschnittene Gehölze, Obst- oder Zierbäume.<br />

Nicht nur Sie werden sich freuen, sondern<br />

auch Ihre Nachbarn.<br />

BGL<br />

Wenn die letzten Jungvögel im Spätsommer<br />

das Nest verlassen haben, bleiben die<br />

Schwalben noch einige Wochen im Familienverband<br />

zusammen. Sie fressen sich Fettreserven<br />

an und prägen sich ihre Niststandorte<br />

ein. Daher kann man in den letzten Tagen vor<br />

dem Wegzug immer wieder Schwalben beobachten,<br />

die in Gruppen von zehn, 20 oder<br />

30 Tieren die Nester umschwirren, besonders<br />

morgens oder in den Abendstunden. „Die Fähigkeit,<br />

sich einen guten Nistplatz zu merken<br />

und im nächsten Jahr dorthin zurückzukehren,<br />

ist gerade in der heutigen Zeit eine wichtige<br />

Überlebensstrategie“, so der NABU. Denn es<br />

gibt immer weniger geeignete Brutplätze an<br />

oder in Gebäuden. Aufgrund der zunehmenden<br />

Versiegelung der Böden ist Baumaterial<br />

für das Nest auch immer schwerer zu finden.<br />

Mit dem Anbringen von Kunstnestern am<br />

Haus kann man den Schwalben helfen. „Der<br />

Herbst eignet sich ideal dafür, neue Nisthilfen<br />

für die Sommervögel bereit zu stellen.“ EB<br />

Der Vorgarten ist Zugang zum Privaten, Zwischenfläche zum öffentlichen Raum. (Foto: BGL)<br />

50 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013


KLEINE KIRCHENZEITUNG<br />

Ein Schutzengel<br />

für jedes Kind<br />

Engel sind Boten<br />

Gottes und haben<br />

bestimmte Aufgaben<br />

Das Engelmotiv stammt vom Maler Peter Hecker und ist in der St.-Bruder-Konrad-Kapelle an Alt St. Alban in Köln zu sehen.<br />

(Foto:<br />

Liebe Kinder,<br />

was meint Ihr: Wie sieht ein Engel aus? Ich<br />

habe diese Frage einmal einer Grundschulklasse<br />

gestellt. <strong>Was</strong> glaubt Ihr, wie die Engel<br />

beschrieben wurden? Die meisten sagten,<br />

dass Engel Flügel und goldenes Haar haben<br />

und weiße Kleider tragen. Dabei hatte noch<br />

nie eines der Kinder einen Engel <strong>wirklich</strong> gesehen.<br />

Ich glaube fest daran, dass es Engel gibt.<br />

Aber wie sie aussehen, das weiß ich auch nicht.<br />

Engel werden schon in der Bibel beschrieben.<br />

Meistens sind sie Boten Gottes. Gott gibt ihnen<br />

einen bestimmten Auftrag, den erfüllen<br />

sie dann. Weil sie von Gott aus dem Himmel<br />

kommen und die Menschen auf der Erde besuchen,<br />

haben die Maler und Bildhauer sich<br />

gedacht, dass sie fliegen können, wie die Vögel.<br />

Also haben sie ihnen Flügel gegeben. Und<br />

wenn sie Wesen sind, die Gott geschaffen hat<br />

und die in seiner Nähe sein dürfen, dann müssen<br />

sie einfach schön sein. Daher kommen das<br />

goldene Haar und die glänzenden Gewänder.<br />

Einige Engel haben ganz bestimmte Aufgaben.<br />

So kennen wir den Erzengel Raphael.<br />

Er sollte den Tobias auf einer schwierigen<br />

Reise begleiten und beschützen. Der Erzengel<br />

Michael verteidigt die Menschen und Gott gegen<br />

das Böse. Und der Engel Gabriel wurde<br />

von Gott zu Maria gesandt, um ihr die Botschaft<br />

zu sagen, dass sie ein Kind von Gott<br />

bekommen sollte, nämlich Jesus.<br />

Die Menschen haben sich vorgestellt, dass<br />

es auch im Himmel eine Ordnung geben<br />

muss, so ähnlich wie auf der Erde. Also haben<br />

sie sich gedacht, dass es einige ganz wichtige<br />

Engel geben muss. Diese hat man dann Erzengel<br />

genannt. Alle anderen Engel mussten auf<br />

diese wichtigen Engel hören.<br />

Als Jesus geboren wurde,<br />

lobten die Engel Gott<br />

Ich möchte Euch aber noch an zwei weitere<br />

Stellen in der Bibel erinnern, in denen Engel<br />

genannt werden: Als Jesus geboren wurde,<br />

war der Himmel bei den Hirten voller Engel,<br />

die Gott lobten und sangen: „Ehre sei Gott in<br />

der Höhe!“<br />

Und dann eine ganz besonders schöne Stelle<br />

für alle Kinder: Jesus stellte ein Kind in die<br />

Mitte und erklärte den Jüngern, dass die Kinder<br />

für Gott ganz groß sind. Und er warnte die<br />

Zuhörer: Niemand soll ein Kind verachten,<br />

denn „ihre Engel im Himmel sehen stets das<br />

Angesicht Gottes“. So steht es im Matthäus-<br />

Evangelium (Mt 18,10). Man kann daraus lesen,<br />

dass jedes Kind einen Engel hat, der auf<br />

es aufpasst und der immer Gott sieht. Diese<br />

Engel nennen wir Schutzengel.<br />

Vielleicht heißt jemand von Euch sogar<br />

wie ein Engel, also Michael, Michaela, Mike<br />

oder Raphael, Gaby oder Gabriele? Dann<br />

könnt Ihr alle am 29. September Namenstag<br />

feiern. Und am 2. Oktober feiert die Kirche<br />

die Schutzengel.<br />

Ich wünsche Euch allen, dass Ihr immer einen<br />

guten Schutzengel habt, der auf Euch aufpasst.<br />

Viele Grüße,<br />

Euer Pastor<br />

Pastor Guido Assmann aus Neuss<br />

27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 51


FAMILIE<br />

Um die gerechte Verteilung von Lebensmitteln geht es beim so genannten Erntedankversuch.<br />

(Foto: Petra Hegewald / pixelio.de)<br />

Lebendig den Glauben feiern<br />

Modelle für Familiengottesdienste mit Kindern von vier bis zehn Jahren<br />

Äpfel, Birnen, Trauben und Pflaumen,<br />

Kartoffeln, Tomaten, Zucchini, Blumenkohl<br />

und ein orangeroter Kürbis: vor<br />

dem Altar für den Familiengottesdienst liegt<br />

die ganze Vielfalt an Obst und Gemüse, die<br />

der Herbst zu bieten hat. Es ist Erntedank –<br />

und damit Gelegenheit, für die Gaben der<br />

Erde zu danken, aber auch, über die Schöpfung<br />

und die Gerechtigkeit auf der Welt<br />

nachzudenken.<br />

Das geschieht durch einen so genannten<br />

Erntedankversuch: Es werden sechs Kinder<br />

ausgewählt, die sechs unterschiedlich große<br />

Tüten, Beutel oder Taschen bekommen – von<br />

der Butterbrottüte bis zum großen Rucksack.<br />

Jedes Kind darf nun so viel Obst und Gemüse<br />

in seinen Beutel füllen, wie hineinpasst.<br />

Das ist bei dem kleinen Beutel sehr wenig;<br />

die Kinder mit den größeren Beuteln und Taschen<br />

dagegen können viel einpacken. Anschaulich<br />

erfahren die Kinder auf diese Weise,<br />

was es bedeutet, wenn Güter ungleich<br />

verteilt sind – und sie lernen, wie man die<br />

vorhandenen Lebensmittel gerecht untereinander<br />

aufteilen kann.<br />

Kinder und Erwachsene gleichermaßen<br />

anzusprechen – das sollte das Ziel eines jeden<br />

Familiengottesdienstes sein. Anregungen<br />

für lebendige und anschauliche Gottesdienste<br />

mit Kindern von vier bis zehn Jahren<br />

gibt das Buch „Neues aus der Familienkirche“<br />

von Pater Alfons Friedrich. Darin stellt<br />

er 18 Modelle für Familiengottesdienste vor,<br />

die er während seiner Arbeit in einer Pfarrgemeinde<br />

erprobt hat – angefangen mit den<br />

vier Adventssonntagen und Heiligabend über<br />

die Sonntage der Fastenzeit und Ostern bis<br />

hin zu Christi Himmelfahrt und Pfingsten.<br />

Zwei weitere Modelle sind für Erntedank<br />

und Allerheiligen geeignet.<br />

Fragen von Kindern nahmen<br />

Einfluss auf die Gestaltung<br />

Ziel sei gewesen, „mit den Kindern und<br />

Erwachsenen unterschiedliche Themen des<br />

Glaubens im Laufe eines Jahres zu betrachten“,<br />

schreibt Pater Alfons Friedrich im Vorwort<br />

des Buchs. Die Anregungen dazu seien<br />

meistens von Kindern aus dem Kindergarten<br />

oder der Erstkommunionvorbereitung gekommen.<br />

Manchmal hätten auch Fragen der<br />

Kinder direkten Einfluss auf die Gestaltung<br />

genommen. Zur Erschließung dieser Fragen<br />

wählte Pater Alfons Friedrich in den Predigten<br />

das gemeinsame Gespräch. „Dabei erwachsen<br />

gerade viele neue Aspekte und Fragen<br />

durch die Kinder selbst; je mehr diese<br />

Einzug in den Dialog fanden, desto intensiver<br />

wurden die Ansprachen.“<br />

Die Vorschläge enthalten eine kurze Einführung<br />

in das Thema des jeweiligen Sonnoder<br />

Festtags und unter dem Stichwort „Vorbereitung“<br />

eine Beschreibung der benötigten<br />

Materialien für den Gottesdienst und das<br />

Predigtgespräch. Es folgt eine Begrüßung<br />

mit Einführung in das Thema sowie Angaben<br />

zum Tagesgebet, zu Lesungen und zum<br />

Evangelium. Dann folgt ein ausformuliertes<br />

Predigtgespräch, in das die Kinder durch<br />

verschiedene Fragen und Aktionen mit einbezogen<br />

werden.<br />

Auch Vorschläge für Fürbitten und Lieder<br />

sind enthalten. Die Lieder stammen zwar<br />

zum Teil aus dem Benediktbeurer Liederbuch<br />

„God for You(th)“ und dem Liederbuch<br />

„Troubadour für Gott“, sind aber meistens<br />

bekannt und auch in anderen Liederbüchern<br />

mit neuem geistlichem Liedgut enthalten.<br />

Die Vorschläge lassen sich sowohl für Wortgottesdienste<br />

verwenden als auch in Eucharistiefeiern<br />

einbinden.<br />

ALMUD SCHRICKE<br />

Alfons Friedrich: Neues<br />

aus der Familienkirche.<br />

Lebendige Gottesdienste<br />

mit Kindern von 4 bis<br />

10. Don Bosco Medien.<br />

ISBN 978-3-7698-1947-<br />

2. 104 Seiten. 15,95 Euro.<br />

52 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013


Müden Beinen<br />

Gutes tun<br />

Bewegung gegen<br />

geschwollene Füße<br />

Geschwollene Beine können viele Ursachen<br />

haben: Heißes Wetter, zu wenig Bewegung<br />

oder zu langes Stehen. Mit den folgenden<br />

Übungen machen Sie Ihre Beine wieder<br />

fit.<br />

Besonders, wenn es warm wird, kann statisches<br />

Stehen und Sitzen unangenehm sein.<br />

Die Schuhe drücken, Beine und Füße sind geschwollen<br />

und fühlen sich an wie Blei. Am<br />

liebsten möchte man dem Wunsch nachgeben,<br />

die Beine hochzulegen. Das wäre übrigens<br />

auch die natürliche Reaktion auf das Gefühl<br />

des Druckes.<br />

Muskelkraft hilft beim<br />

Zurückpumpen des Blutes<br />

3. Übung: Beine kreisen. Abwechselnd mit<br />

jedem Bein eine große 8 schreiben. Für jedes<br />

Bein fünf Wiederholungen.<br />

FIT DURCHS LEBEN<br />

1. Übung: Waden ausschütteln. Im Stehen<br />

oder Sitzen abwechselnd die Unterschenkel<br />

schnell bewegen.<br />

Auch im Inneren des Körpers gelten die<br />

Gesetze der Schwerkraft. Beim Sitzen und<br />

Stehen erhöht das Eigengewicht des Blutes<br />

den Druck auf Arterien und Venen. Besonders<br />

die Venen sind so einer starken Belastung ausgesetzt,<br />

weil ihre Gefäßwände dünner sind als<br />

die der Arterien. Um das Blut in Füßen und<br />

Beinen wieder in Richtung Herz zu pumpen,<br />

muss die Beinmuskulatur arbeiten. Sie funktioniert<br />

am besten, wenn man sich bewegt und<br />

die Beinmuskulatur beim Zurückpumpen mithilft.<br />

Bei jedem Schritt wird eine Portion Blut<br />

in Richtung Herz gepresst, ge<strong>steuert</strong> von den<br />

Venenklappen.<br />

Vier Übungen, die<br />

Linderung verschaffen<br />

4. Übung: Fuß strecken. Abwechselnd jedes<br />

Bein anheben und den Fuß am Ende der Bewegung<br />

durchstrecken.<br />

2. Übung: Fußwippe. Barfuß mit beiden Beinen<br />

gleichzeitig auf die Zehenspitzen und<br />

dann langsam auf die Hacken stellen.<br />

Waden ausschütteln, Fußwippe, Beine<br />

kreisen und Beinstrecker. Das sind effektive<br />

Übungen, die Linderung verschaffen können.<br />

Unsere Fotos zeigen Situationen aus den<br />

Übungsvideos „Feine Beine“ der AOK.<br />

Haben Sie keine ausreichende Bewegung<br />

oder tragen hochhackige Schuhe, füllen sich<br />

die Venen mit Blut und dehnen sich aus. Auch<br />

Wärme, beispielsweise nach einem Sonnenbad,<br />

kann diesen Effekt verstärken und eine<br />

Kettenreaktion auslösen. Dehnen sich nämlich<br />

die Venen zu stark aus, kann dies dazu<br />

führen, dass die einzelnen Venenklappen<br />

nicht mehr vollständig schließen und das Blut<br />

zurücksackt. Die Last, die auf die Blutgefäße<br />

drückt, wird erneut größer. Eventuell tritt<br />

<strong>Was</strong>ser ins Gewebe. Das verursachte in den<br />

Beinen Schmerzen und Schwellungen. Sind<br />

Ihre Beine häufig diesen Belastungen ausgesetzt,<br />

können Ihre Venenwände ausleiern oder<br />

die Venenklappen ermüden. Krampfadern<br />

können die Folge sein.<br />

Hilfe, wenn<br />

der Schuh drückt<br />

Gegen heiß hilft kalt. Verwöhnen Sie Ihre<br />

Beine nach einem anstrengenden Tag mit Wadengüssen.<br />

Das kalte <strong>Was</strong>ser bewirkt, dass<br />

sich die Venen zusammenziehen. Duschen<br />

Sie Ihre Beine von unten nach oben ab. Auch<br />

Stützstrümpfe sorgen für diesen Effekt des<br />

Zusammenziehens der Venen. Die Venenklappen<br />

schließen dann wieder besser. Stützstrümpfe<br />

sollten Sie morgens am besten im<br />

Liegen anziehen.<br />

Auch wenn Ihre Beine noch so müde sind:<br />

Bewegung lindert Ihre Beschwerden. Ihre<br />

Muskelpumpen kommen wieder in Gang und<br />

der Venenstau lässt nach.<br />

EB<br />

>> www.aok.de „Feine Beine“<br />

27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 53


RÄTSEL<br />

Mit dem Lösungswort kann man Musik machen.<br />

Die Lösung zeigen wir nächste Ausgabe. Die Lösung aus Nr. 38 sehen Sie in der Rätselmitte.<br />

54 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013


BUNTE SEITE<br />

In der Grundschule sollen die Kinder zeichnen,<br />

was sie später einmal werden wollen. Sie<br />

liefern Zeichnungen von Krankenschwestern,<br />

Astronauten, Feuerwehrmännern ab.<br />

Ein Mädchen gibt ihr Blatt leer ab. „Weißt<br />

du nicht, was du werden willst?“, stutzt die<br />

Lehrerin. „Doch“, erwidert die Kleine, „ich<br />

will mal heiraten, aber ich weiß nicht, wie<br />

man das malt.“<br />

Erklärt der kleine Peter seinen Eltern: „Wir<br />

haben Lehrermangel, weil zu viele Kinder in<br />

die Schule gehen. Daher schlage ich vor, ich<br />

bleibe mal ein paar Wochen zu Hause!“<br />

„... natürlich war es ein ganz toller Urlaub!!! Und Hans hat auch wieder ein paar Schilder<br />

als Souvenirs mitgebracht!“<br />

In einem Weinlokal sitzen zwei Juristen<br />

und streiten sich wegen eines Prozesses.<br />

Da meint der eine plötzlich: „Herr Ober,<br />

bringen Sie mir mal das Strafgesetzbuch!“<br />

Der Kellner kommt nach einer Weile zurück<br />

und flüstert: „Ist schon gut. Der Wirt<br />

hat gesagt, Sie brauchen den Wein nicht zu<br />

bezahlen.“<br />

Ein Unfall. Die Dame am Steuer hat ein anderes<br />

Auto schwer beschädigt. Die Polizei<br />

nimmt den Schaden auf. Die Dame erklärt<br />

zum Sachverhalt: „Wollen Sie bitte zur<br />

Kenntnis nehmen, dass mir das Auto nicht<br />

gehört und ich auch keinen Führerschein<br />

habe. Also geht mich das Ganze nichts an!“<br />

27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 55


BERICHT<br />

Gut für Tier und Mensch<br />

Im Umfeld des <strong>Franziskus</strong>festes am 4. Oktober gibt es vielerorts Tiersegnungen<br />

Zum Glück fällt in diesem Jahr der 4. Oktober<br />

auf einen Freitag. Dann werde ich rechtzeitig<br />

zu Hause sein, Enrico, unseren Hund, der<br />

Sie auf dem Bild oben treuherzig anschaut, in<br />

INFO<br />

Die Wissenschaftler des LVR-Institutes für Landeskunde<br />

und Regionalgeschichte haben in diesen Tagen<br />

eine eindrucksvolle Dokumentation zum Thema „Tiersegnung<br />

und -wallfahrt“ als DVD veröffentlicht. Die<br />

50-minütige DVD mit dem Titel „Mit Gebet und Gebell“<br />

entstand auch in Gemeinden des Erzbistums Köln. Zum<br />

Preis von 15 Euro kann die zu empfehlende Dokumentation<br />

beim LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte,<br />

Telefon (02 28) 9 83 42 78, E-Mail:<br />

hildegard.trautmann@lvr.de, bestellt werden.<br />

Tiersegnungen finden unter anderem statt in:<br />

Eus kirchen, St. Matthias, 6. Oktober, 14.30 Uhr. Düsseldorf-Gerresheim,<br />

St. Margaretha, 15 Uhr. Neviges,<br />

<strong>Franziskus</strong>gottesdienst mit Tiersegnung, 5. Oktober,<br />

18 Uhr. Wuppertal, Laurentiusplatz, 4. Oktober, 17 Uhr.<br />

Euskirchen-Euenheim, St. Brictius, 4. Oktober im Anschluss<br />

an die 18-Uhr-Messe. Hennef-Rott, St. Mariä<br />

Heimsuchung, 6. Oktober, 14.30 Uhr. Bedburg, St. Lambertus,<br />

4. Oktober, 16 Uhr.<br />

Bereits am Sonntag, 29. September, findet im Rahmen<br />

des Pfarrfestes in St. Aldegundis, Leverkusen-<br />

Rheindorf, um 11 Uhr eine Messe mit Tiersegnung statt.<br />

den Kofferraum verfrachten und nach Bedburg<br />

fahren. Am Fest des heiligen <strong>Franziskus</strong><br />

lädt der Bedburger Pfarrer Christian Hermanns<br />

seit Jahren die Gemeindemitglieder ein, um 16<br />

Seit Jahren segnet Pfarrer Christian Hermanns<br />

in Bedburg am <strong>Franziskus</strong>tag in einem<br />

Gottesdienst Tiere aller Art. (Fotos: RB)<br />

Uhr mit ihren Tieren in die St.-Lambertus-Kirche<br />

zu kommen und an einer Tiersegnung teilzunehmen.<br />

Selbstverständlich ist Clemens, der<br />

Hovawart des Pfarrers, dann auch in der Kirche.<br />

Hund, Katze, Maus, Kaninchen, Schildkröte<br />

und Stofftiere bringen die großen und<br />

kleinen Tierfreunde mit in den Gottesdienst. So<br />

wie mir, ist es vielen Menschen wichtig, für ihr<br />

Tier den Segen Gottes zu erbitten. Schon immer<br />

hat die Kirche Tiere gesegnet. Der Charakter<br />

einer solchen Segnung hat sich aber in den<br />

letzten Jahrzehnten verändert. Hing vom Wohlergehen<br />

der Pferde, Ochsen und all der Tiere<br />

auf den Bauernhöfen früher die Existenz der<br />

Menschen ab, so ist die Motivation Vieler, ihr<br />

Tier segnen zu lassen, heute eine andere. Für<br />

mich ist mit dem Segen die Zusage Gottes zu<br />

dem Geschöpf verbunden, das mir viel bedeutet.<br />

Mein Hund ist mein Freund, mein treuer<br />

Begleiter, jemand der – trotz gewisser Sturheiten<br />

– zu mir hält und sich freut, wenn ich nach<br />

Hause komme. Für mich drückt der Segen für<br />

das Tier auch die Ehrfurcht für die Schöpfung<br />

aus. Ich bin davon überzeugt, dass des Pfarrers<br />

Segen meinem Hund und auch mir gut tut.<br />

Deswegen freue ich mich auf die halbe Stunde<br />

in der Kirche, in der gesungen, gebetet und<br />

auch gebellt wird.<br />

Wie denken Sie über Tiersegnungen?<br />

Mailen Sie an: boecker@kirchenzeitungkoeln.de.<br />

ROBERT BOECKER<br />

56 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013

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