Wohin steuert Papst Franziskus? Was wirklich zählt Diener ... - BKU
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BERICHT<br />
Segnend zog der neugeweihte Bischof Ansgar Puff an der Seite von Kardinal Joachim Meisner aus dem Dom aus.<br />
Gerettet durch seine Barmherzigkeit<br />
Ansgar Puff im Kölner Dom zum Bischof geweiht<br />
„Drückt ruhig fest zu“, ermunterte der Erzbischof die beiden Diakone,<br />
die dem neuen Bischof das Evangeliar aufs Haupt legten.<br />
Glockengeläut und aufrüttelnder<br />
Fanfarenstoß über dem<br />
Hauptportal der Kathedrale lassen<br />
am Morgen des 21. September keinen<br />
Zweifel: Die Liturgie der Bischofsweihe<br />
beginnt. Zwölf Bischöfe,<br />
unter ihnen die Kardinäle<br />
Joachim Meisner und Paul Josef<br />
Cordes, hunderte Priester, Diakone<br />
und Seminaristen und zuhauf<br />
das Volk Gottes machen aus dem<br />
Hohen Dom zu Köln den Festsaal<br />
für die Bischofsweihe von Ansgar<br />
Puff, dem langjährigen Düsseldorfer<br />
Pastor und zuletzt Leiter<br />
der Personalabteilung im Generalvikariat.<br />
<strong>Papst</strong> <strong>Franziskus</strong> hat<br />
den leidenschaftlichen Seelsorger<br />
zum Titularbischof von Gordo und<br />
zum Weihbischof in Köln bestellt.<br />
Im Ernennungsschreiben heißt es:<br />
„Für die Übertragung dieses Amtes<br />
halten wir dich für geeignet, da<br />
du mit herausragenden Gaben ausgestattet<br />
und in den ortskirchlichen<br />
Angelegenheiten erfahren bist.“<br />
Bischofsweihe? „Sie ist nicht<br />
in erster Linie die feierliche Einführung<br />
eines Priesters in ein neues,<br />
höheres Amt, sondern die Bischofsweihe<br />
umgreift ein Geheimnis,<br />
das uns zutiefst erschüttert“,<br />
so Kardinal Meisner in seiner Predigt.<br />
In der Liturgie der Weihe wird<br />
durch die Handauflegung gleichsam<br />
der Kontakt hergestellt über fast<br />
zwei Jahrtausende hin zu den Aposteln.<br />
Mit der Handauflegung und<br />
dem Weihegebet wird weitergegeben,<br />
was die Apostel damals vom<br />
Herrn empfangen haben. Nachweislich<br />
geschieht das über Jahrhunderte<br />
in der so genannten „Apostolischen<br />
Sukzession“. Im Dom umstehen<br />
an diesem Tag zwölf Bischöfe<br />
den Weihekandidaten. Ein Apostelkollegium,<br />
das für ihn betet.<br />
In ergreifender Stille wird das<br />
versammelte Volk Gottes zum Zeugen,<br />
als Kardinal Joachim Meisner<br />
mit Chrisam das Haupt des Neugeweihten<br />
salbt. Er überreicht ihm<br />
das Evangeliar und steckt ihm den<br />
Bischofsring an den Ringfinger der<br />
rechten Hand. Vor ihm kniet der<br />
neue Bischof, dem er dann als Zeichen<br />
der Würde des Amtes die Mitra<br />
aufsetzt und den Hirtenstab übergibt.<br />
Hirte soll jeder Bischof sein.<br />
Seine Autorität wird, wenn er den<br />
Gläubigen als Bruder, Vater und<br />
Wegweiser begegnet, nicht gemindert.<br />
Barmherzigkeit soll von ihm<br />
ausgehen. So hat es jedenfalls <strong>Papst</strong><br />
<strong>Franziskus</strong> in seinem berühmt ge-<br />
10 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013