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SCHÖNES ZUHAUSE Ouvertüre zum eigenen Heim Der Garten fängt vor dem Haus an Im Herbst verlassen die Schwalben ihre Nester. (Foto: Raspels) Schwalbennester nicht entfernen Vögel ziehen nach Süden Wenn sich die Schwalben im September auf den Weg in die afrikanischen Winterquartiere machen, bleiben ihre alten Nester an den Hauswänden zurück. Landesverbände des NABU (Naturschutzbund) Deutschland weisen darauf hin, die alten Nester an Hauswänden, in Ställen und Carports nicht zu entfernen, da die Schwalben diese im nächsten Jahr gern wieder beziehen. „Für die Schwalben ist es nach der anstrengenden Rückreise einfacher, das alte Nest zu reparieren, als aus 700 bis 1500 Lehmkügelchen ein neues Nest zu mauern“, heißt es beim NABU. Schwalben prägen sich ihre Niststandorte ein Früher war der Garten vor dem Haus ein wichtiger Ort für die Menschen. Ein Hausbaum, der im Frühjahr prächtig blühte, spendete einer Sitzbank Schatten, und manchmal stand da auch ein Tisch. Dort saß man in der warmen Jahreszeit, putzte die Ernte aus dem Garten hinter dem Haus, schnibbelte Bohnen und rebelte Johannisbeeren. Dort traf man sich mit Nachbarn nach Feierabend zum Kartenspiel und zum Gespräch. Heute ist der Platz vor dem Haus funktional geworden, ohne soziales Leben, ohne Plauschzone. Sei es, weil der Fernseher die Menschen statt in den Vorgarten ins Wohnzimmer lockte, weil sich die Autos zu breit machten, weil die Straßen zu laut wurden oder weil heute viele Menschen keine Zeit mehr für ihre Nachbarn finden wollen oder sie gar nicht kennen – der wichtige Teil des Gartens hat sich immer mehr hinters Haus verzogen, ins Abgeschlossene und Intime. Der Garten wurde uneinsichtige Privatzone und erweiterter Wohnraum mit Loungemöbeln, Grillplatz und Außendusche. Der Garten vor dem Haus wurde der Vorgarten, in dem die Autos im Carport ihren Platz fanden und die Mülltonnen ihr Versteck suchten. Hausbäume gibt es manchmal noch, Bänke dagegen sind weitgehend verschwunden oder dienen nur noch der Dekoration. Vieles ist einer geordneten, übersichtlichen und pflegeleichten Gestaltung gewichen. Der Vorgarten lässt heute bestenfalls erahnen, wer hinter der Haustür wohnt. Er ist Zugang zum Privaten, Zwischenfläche zum öffentlichen Raum und vielerorts wirklich neutral geworden – sofern er nicht gleich geheimnisvoll hinter schweren Mauern und hohen Hecken verschwindet, weil wir längst nicht mehr jedem zeigen wollen, wer hier wohnt. Abstand ist uns wichtig geworden. Die Kommunikation findet heute überall statt, nur nicht mehr im Vorgarten. Wenn wir im Garten sind, wollen wir ungestört unsere Ruhe habe. Der Vorgarten ist die Visitenkarte des Hauses Immer wieder ist zu hören, der Vorgarten sei die Visitenkarte des Hauses und bestimme den ersten Eindruck. Er ist quasi die Ouvertüre zum eigenen Heim. Betrachten Sie Ihren Vorgarten doch einmal unter diesem Aspekt. Wenn Sie spazieren gehen, dann verlangsamen Sie den Schritt, wo die Gärten ansprechend sind und es etwas zu entdecken gibt: Stattliche Hausbäume, Ziersträucher, Rosen, Rhododendren, an denen vorbei ein Natursteinpfad zur Haustür führt. Wer seinen Vorgarten nicht nur praktisch, sondern auch attraktiv gestaltet, leistet auch einen Beitrag für die ganze Straße, er tut sich aber vor allem selbst viel Gutes, weil ein schöner Garten Freude macht. Spezialisiert auf solche Aufgaben sind Landschaftsgärtner. Sie sehen, was zum Haus und seinen Bewohnern passt – ob Rhododendron, Hortensie, in Form geschnittene Gehölze, Obst- oder Zierbäume. Nicht nur Sie werden sich freuen, sondern auch Ihre Nachbarn. BGL Wenn die letzten Jungvögel im Spätsommer das Nest verlassen haben, bleiben die Schwalben noch einige Wochen im Familienverband zusammen. Sie fressen sich Fettreserven an und prägen sich ihre Niststandorte ein. Daher kann man in den letzten Tagen vor dem Wegzug immer wieder Schwalben beobachten, die in Gruppen von zehn, 20 oder 30 Tieren die Nester umschwirren, besonders morgens oder in den Abendstunden. „Die Fähigkeit, sich einen guten Nistplatz zu merken und im nächsten Jahr dorthin zurückzukehren, ist gerade in der heutigen Zeit eine wichtige Überlebensstrategie“, so der NABU. Denn es gibt immer weniger geeignete Brutplätze an oder in Gebäuden. Aufgrund der zunehmenden Versiegelung der Böden ist Baumaterial für das Nest auch immer schwerer zu finden. Mit dem Anbringen von Kunstnestern am Haus kann man den Schwalben helfen. „Der Herbst eignet sich ideal dafür, neue Nisthilfen für die Sommervögel bereit zu stellen.“ EB Der Vorgarten ist Zugang zum Privaten, Zwischenfläche zum öffentlichen Raum. (Foto: BGL) 50 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013
KLEINE KIRCHENZEITUNG Ein Schutzengel für jedes Kind Engel sind Boten Gottes und haben bestimmte Aufgaben Das Engelmotiv stammt vom Maler Peter Hecker und ist in der St.-Bruder-Konrad-Kapelle an Alt St. Alban in Köln zu sehen. (Foto: Liebe Kinder, was meint Ihr: Wie sieht ein Engel aus? Ich habe diese Frage einmal einer Grundschulklasse gestellt. Was glaubt Ihr, wie die Engel beschrieben wurden? Die meisten sagten, dass Engel Flügel und goldenes Haar haben und weiße Kleider tragen. Dabei hatte noch nie eines der Kinder einen Engel wirklich gesehen. Ich glaube fest daran, dass es Engel gibt. Aber wie sie aussehen, das weiß ich auch nicht. Engel werden schon in der Bibel beschrieben. Meistens sind sie Boten Gottes. Gott gibt ihnen einen bestimmten Auftrag, den erfüllen sie dann. Weil sie von Gott aus dem Himmel kommen und die Menschen auf der Erde besuchen, haben die Maler und Bildhauer sich gedacht, dass sie fliegen können, wie die Vögel. Also haben sie ihnen Flügel gegeben. Und wenn sie Wesen sind, die Gott geschaffen hat und die in seiner Nähe sein dürfen, dann müssen sie einfach schön sein. Daher kommen das goldene Haar und die glänzenden Gewänder. Einige Engel haben ganz bestimmte Aufgaben. So kennen wir den Erzengel Raphael. Er sollte den Tobias auf einer schwierigen Reise begleiten und beschützen. Der Erzengel Michael verteidigt die Menschen und Gott gegen das Böse. Und der Engel Gabriel wurde von Gott zu Maria gesandt, um ihr die Botschaft zu sagen, dass sie ein Kind von Gott bekommen sollte, nämlich Jesus. Die Menschen haben sich vorgestellt, dass es auch im Himmel eine Ordnung geben muss, so ähnlich wie auf der Erde. Also haben sie sich gedacht, dass es einige ganz wichtige Engel geben muss. Diese hat man dann Erzengel genannt. Alle anderen Engel mussten auf diese wichtigen Engel hören. Als Jesus geboren wurde, lobten die Engel Gott Ich möchte Euch aber noch an zwei weitere Stellen in der Bibel erinnern, in denen Engel genannt werden: Als Jesus geboren wurde, war der Himmel bei den Hirten voller Engel, die Gott lobten und sangen: „Ehre sei Gott in der Höhe!“ Und dann eine ganz besonders schöne Stelle für alle Kinder: Jesus stellte ein Kind in die Mitte und erklärte den Jüngern, dass die Kinder für Gott ganz groß sind. Und er warnte die Zuhörer: Niemand soll ein Kind verachten, denn „ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht Gottes“. So steht es im Matthäus- Evangelium (Mt 18,10). Man kann daraus lesen, dass jedes Kind einen Engel hat, der auf es aufpasst und der immer Gott sieht. Diese Engel nennen wir Schutzengel. Vielleicht heißt jemand von Euch sogar wie ein Engel, also Michael, Michaela, Mike oder Raphael, Gaby oder Gabriele? Dann könnt Ihr alle am 29. September Namenstag feiern. Und am 2. Oktober feiert die Kirche die Schutzengel. Ich wünsche Euch allen, dass Ihr immer einen guten Schutzengel habt, der auf Euch aufpasst. Viele Grüße, Euer Pastor Pastor Guido Assmann aus Neuss 27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 51
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