Wohin steuert Papst Franziskus? Was wirklich zählt Diener ... - BKU

FAMILIE
Um die gerechte Verteilung von Lebensmitteln geht es beim so genannten Erntedankversuch.
(Foto: Petra Hegewald / pixelio.de)
Lebendig den Glauben feiern
Modelle für Familiengottesdienste mit Kindern von vier bis zehn Jahren
Äpfel, Birnen, Trauben und Pflaumen,
Kartoffeln, Tomaten, Zucchini, Blumenkohl
und ein orangeroter Kürbis: vor
dem Altar für den Familiengottesdienst liegt
die ganze Vielfalt an Obst und Gemüse, die
der Herbst zu bieten hat. Es ist Erntedank –
und damit Gelegenheit, für die Gaben der
Erde zu danken, aber auch, über die Schöpfung
und die Gerechtigkeit auf der Welt
nachzudenken.
Das geschieht durch einen so genannten
Erntedankversuch: Es werden sechs Kinder
ausgewählt, die sechs unterschiedlich große
Tüten, Beutel oder Taschen bekommen – von
der Butterbrottüte bis zum großen Rucksack.
Jedes Kind darf nun so viel Obst und Gemüse
in seinen Beutel füllen, wie hineinpasst.
Das ist bei dem kleinen Beutel sehr wenig;
die Kinder mit den größeren Beuteln und Taschen
dagegen können viel einpacken. Anschaulich
erfahren die Kinder auf diese Weise,
was es bedeutet, wenn Güter ungleich
verteilt sind – und sie lernen, wie man die
vorhandenen Lebensmittel gerecht untereinander
aufteilen kann.
Kinder und Erwachsene gleichermaßen
anzusprechen – das sollte das Ziel eines jeden
Familiengottesdienstes sein. Anregungen
für lebendige und anschauliche Gottesdienste
mit Kindern von vier bis zehn Jahren
gibt das Buch „Neues aus der Familienkirche“
von Pater Alfons Friedrich. Darin stellt
er 18 Modelle für Familiengottesdienste vor,
die er während seiner Arbeit in einer Pfarrgemeinde
erprobt hat – angefangen mit den
vier Adventssonntagen und Heiligabend über
die Sonntage der Fastenzeit und Ostern bis
hin zu Christi Himmelfahrt und Pfingsten.
Zwei weitere Modelle sind für Erntedank
und Allerheiligen geeignet.
Fragen von Kindern nahmen
Einfluss auf die Gestaltung
Ziel sei gewesen, „mit den Kindern und
Erwachsenen unterschiedliche Themen des
Glaubens im Laufe eines Jahres zu betrachten“,
schreibt Pater Alfons Friedrich im Vorwort
des Buchs. Die Anregungen dazu seien
meistens von Kindern aus dem Kindergarten
oder der Erstkommunionvorbereitung gekommen.
Manchmal hätten auch Fragen der
Kinder direkten Einfluss auf die Gestaltung
genommen. Zur Erschließung dieser Fragen
wählte Pater Alfons Friedrich in den Predigten
das gemeinsame Gespräch. „Dabei erwachsen
gerade viele neue Aspekte und Fragen
durch die Kinder selbst; je mehr diese
Einzug in den Dialog fanden, desto intensiver
wurden die Ansprachen.“
Die Vorschläge enthalten eine kurze Einführung
in das Thema des jeweiligen Sonnoder
Festtags und unter dem Stichwort „Vorbereitung“
eine Beschreibung der benötigten
Materialien für den Gottesdienst und das
Predigtgespräch. Es folgt eine Begrüßung
mit Einführung in das Thema sowie Angaben
zum Tagesgebet, zu Lesungen und zum
Evangelium. Dann folgt ein ausformuliertes
Predigtgespräch, in das die Kinder durch
verschiedene Fragen und Aktionen mit einbezogen
werden.
Auch Vorschläge für Fürbitten und Lieder
sind enthalten. Die Lieder stammen zwar
zum Teil aus dem Benediktbeurer Liederbuch
„God for You(th)“ und dem Liederbuch
„Troubadour für Gott“, sind aber meistens
bekannt und auch in anderen Liederbüchern
mit neuem geistlichem Liedgut enthalten.
Die Vorschläge lassen sich sowohl für Wortgottesdienste
verwenden als auch in Eucharistiefeiern
einbinden.
ALMUD SCHRICKE
Alfons Friedrich: Neues
aus der Familienkirche.
Lebendige Gottesdienste
mit Kindern von 4 bis
10. Don Bosco Medien.
ISBN 978-3-7698-1947-
2. 104 Seiten. 15,95 Euro.
52 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 39/13 | 27. September 2013