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Wohin steuert Papst Franziskus? Was wirklich zählt Diener ... - BKU

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Sein „Draht“ zu Jugendlichen<br />

ERZBISTUM aktuell<br />

Weihbischof Schwaderlapp berichtet von seinen Aktivitäten in Sozialen Netzwerken<br />

KÖLN. 2000 Freunde hat er auf Facebook. Gut<br />

1100-mal wurde auf seiner Seite „Firmlinge im<br />

Gespräch mit Weihbischof Schwaderlapp“ der<br />

„Gefällt mir“-Knopf gedrückt. Über 50 Filme<br />

lassen sich mittlerweile auf dem eigenen You-<br />

Tube-Kanal ansehen – einige davon sind mehr<br />

als 1500-mal aufgerufen worden. Im Interview<br />

mit Johanna Heckeley von der Pressestelle des<br />

Erzbistums Köln er<strong>zählt</strong> Weihbischof Dr. Dominikus<br />

Schwaderlapp von seinem Einstieg ins<br />

Web 2.0 (Soziale Netzwerke) vor einem Jahr<br />

und seine neue Videoblog-Serie „Kirche – und<br />

wozu das Ganze?“.<br />

Herr Weihbischof, wie sind Sie überhaupt<br />

auf die Idee gekommen, sich einen<br />

Facebook-Account und ein YouTube-Konto zuzulegen?<br />

SCHWADERLAPP: Als ich Jugendliche auf<br />

dem Weltjugendtag 2011 in Madrid begleitet<br />

habe, ist mir aufgefallen, dass ich ohne<br />

Facebook keinen Kontakt zu ihnen aufnehmen<br />

konnte, denn alle Absprachen wurden auf<br />

Facebook getroffen. Weil ich aber auch über die<br />

Firmung hinaus mit den Jugendlichen Kontakt<br />

halten wollte, habe ich mir einen Account erstellt.<br />

Es ist eine gute Plattform, um einerseits<br />

etwas hochzuladen, was dann von den Jugendlichen<br />

gesehen wird, wie etwa meine Filme,<br />

aber andererseits auch, um eine Rückmeldung<br />

oder Anfragen zu erhalten.<br />

<strong>Was</strong> sind für Sie die Chancen von Web<br />

2.0?<br />

SCHWADERLAPP: Wir müssen dahin gehen,<br />

wo die Leute sind, und die Jugendlichen sind<br />

heute eben im Web 2.0. Das ist gut für die Vernetzung.<br />

Für einen intensiven Kontakt reicht es<br />

natürlich nicht aus, aber für einen Erstkontakt<br />

ist es ein geeignetes Medium. Daraus können<br />

dann in Einzelfällen auch weiterführende Gespräche<br />

im <strong>wirklich</strong>en Leben entstehen.<br />

Welche Reaktionen erhalten Sie denn?<br />

SCHWADERLAPP: Das ist ganz unterschiedlich.<br />

Nach den Firmungen mache ich gerne ein<br />

Foto von den Firmlingen und stelle es meist<br />

unmittelbar danach online. Da erhalte ich viele<br />

Reaktionen, die meisten drücken den „Gefällt<br />

mir“-Knopf. Andere schreiben mir persönliche<br />

Nachrichten, und nicht wenige sind<br />

verblüfft, dass ich tatsächlich antworte: Es haben<br />

mich schon Firmlinge kontaktiert, die hatten<br />

Fragen zur Kirche für ihre Hausaufgaben<br />

im Religionsunterricht. Dann gab es Anfragen<br />

zu einer meiner Katechesen, wo Besucher im<br />

Nachhinein etwas genauer wissen wollten. Ich<br />

Aktiv im Web 2.0: Weihbischof Dr. Dominikus<br />

Schwaderlapp.<br />

(Foto: Boecker)<br />

hatte auch schon eine ernste Frage im Bereich<br />

der Seelsorge. Da habe ich dann aber einen Gesprächstermin<br />

vereinbart.<br />

Und wer schaut sich Ihre Filme an?<br />

SCHWADERLAPP: Im Internet lässt sich das<br />

ja gut nachverfolgen. Etwa 33 Prozent der Zuschauer<br />

sind 12- bis 17-Jährige, also die, die<br />

im Alter der Firmlinge sind. Daran merke ich,<br />

dass ich <strong>wirklich</strong> meine Zielgruppe erreiche.<br />

Die Katecheten sehen sich meine Filme auch<br />

an, denn weitere 29 Prozent der Aufrufe fallen<br />

auf 18- bis 34-Jährige, also die Altersgruppe,<br />

in der die meisten Katecheten sind. Überhaupt<br />

finde ich die vielfältige Nutzung meiner Videos<br />

gut: Ich habe gehört, dass sie sogar von Religionslehrern<br />

im Unterricht als Einstieg verwendet<br />

werden.<br />

<strong>Was</strong> inspiriert Sie für die Themenfindung<br />

Ihrer Filme und wie bereiten Sie<br />

sich für den Filmdreh vor?<br />

SCHWADERLAPP: Ich spreche in meinen Videos<br />

das an, was ich den Leuten gerne nahebringen<br />

möchte. Dazu überlege ich mir einen<br />

Themenkomplex und unterteile diesen dann<br />

für die einzelnen Clips. Dabei berate ich mich<br />

mit unseren kompetenten Fachleuten aus der<br />

Stabsabteilung Medien. Auch über die Drehorte<br />

sprechen wir dann, manchmal sind diese eine<br />

Art Leitfaden für die Filme, so wie bei meiner<br />

neuen Serie „Kirche – und wozu das Ganze?“<br />

der Kölner Dom. Für die Aufnahmen habe ich<br />

aber weder Drehbuch noch Skript. Ich überlege<br />

mir ungefähr, was ich sagen will, und dann<br />

geht’s los. Ich denke, dass es dadurch authentischer<br />

wirkt. Auf einen Dreh bereite ich mich<br />

vor wie auf eine Predigt: Außer der inhaltlichen<br />

Vorbereitung bete ich zum Heiligen Geist und<br />

bitte ihn, mir bei der Verkündigung zu helfen.<br />

Welche Methode haben Sie, um komplexe<br />

Themen leicht verständlich zu machen?<br />

SCHWADERLAPP: Ich bin davon überzeugt:<br />

Unser Glaube ist einfach! Bei den Filmen versuche<br />

ich, mich an der Lebenswelt meiner Zielgruppe<br />

zu orientieren. Wenn mir eine Aufnahme<br />

zu geschraubt vorkommt, mache ich sie<br />

noch einmal und überlege mir, wie das wohl<br />

wäre, wenn die Jugendlichen es hörten. Das<br />

Feedback des Kamera-Teams ist mir dabei sehr<br />

wichtig. Eine Herausforderung war das vor allem<br />

bei der Serie „Liebe, Freundschaft und<br />

mehr“: Schon das Thema Sexualität ist ja anspruchsvoll,<br />

und es sollte nicht banal, aber auch<br />

nicht zu hochtrabend daherkommen. Gleichzeitig<br />

wollte ich zeigen, dass es gerade zu diesem<br />

Thema von der Seite der Kirche her sehr<br />

viel Positives zu sagen gibt.<br />

<strong>Was</strong> motiviert Sie, weiterzumachen?<br />

SCHWADERLAPP: Es ist eben eine Form<br />

der Verkündigung. Wenn meine Filme und die<br />

Facebook-Seite auch nur einen ermutigen und<br />

ihn im Glauben stärken können, dann hat es<br />

sich gelohnt. Dazu ist es ja <strong>wirklich</strong> ein überschaubarer<br />

Aufwand. Die Serien drehen wir an<br />

einem Drehtag und die Facebook-Seite kann<br />

ich selbst mit Fotos bestücken. Mein Traum<br />

wäre es, in Zukunft einen Chat zu haben, in<br />

dem mich die Jugendlichen zu bestimmten Zeiten<br />

mit ihren Belangen ansprechen können und<br />

wir <strong>wirklich</strong> in einen Dialog treten könnten.<br />

INFO<br />

Die neue Serie „Kirche – und wozu das Ganze?“<br />

handelt von der Kirche selbst. Vor dem Hintergrund<br />

des Kölner Doms wird sich Weihbischof Dr. Dominikus<br />

Schwaderlapp mit Fragen unter anderem nach<br />

dem Ursprung und Zweck der Kirche, dem Zusammenhang<br />

von Bibel und Kirche und der besonderen<br />

Bedeutung der Geistlichen beschäftigen. Alle Videos<br />

der Reihe kann man nach Fertigstellung auf<br />

der Facebook-Seite „Firmlinge im Gespräch mit<br />

Weihbischof Schwaderlapp“ anschauen.<br />

27. September 2013 | Ausgabe 39/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 9

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